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Europa der zwei Geschwindigkeiten
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Seid ihr für ein Europa der zwei Geschwindigkeiten?
Ja, ich bin für ein Europa der zwei Geschwindigkeiten, und es sieht folgendermaßen aus...
50%
 50%  [ 8 ]
Nein, ich bin gegen ein Europa der zwei Geschwindigkeiten, meine Gründe hierfür sind...
25%
 25%  [ 4 ]
Weder noch, denn.....
12%
 12%  [ 2 ]
Europa, wen juckt Europa?
12%
 12%  [ 2 ]
Stimmen insgesamt : 16

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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1023842) Verfasst am: 14.06.2008, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
Die Iren als Volk können da natürlich nichts dafür, die sind, wie jedes Volk, völlig überfordert damit, das Problem war bzw ist das Plebiszit, es handelt sich also um einen Fehler der irischen Regierung. .



Zumindest sagten das die meisten Iren aus der Zufallsumfrage der BBC, dass das so waere. Und ich denke, die sollten das eigentlich am Besten wissen. Oder glaubst Du vielleicht der Sarkotzky und das Merkelchen haben recht, wenn sie das Ergebnis auf die Undankbarkeit und die Boshaftigkeit der Iren zurueckfuehren?


Irgendwie erscheint mir das nicht ganz falsch Schulterzucken Ich sehe jedenfalls keinen rationalen Grund, warum gerade die Iren einen Anlass fürs Rumnöhlen haben. Aber das macht das Volk nunmal, wenn es eine Gelegenheit dazu bekommt: rumnöhlen, selbst wenn es nichts zu nöhlen gibt.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46742
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1023862) Verfasst am: 15.06.2008, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

sofern bestimmte grundrechte per verfassung geschützt sind: warum?


Warum was?


warum besser als eine direkt-demokratie


Hab ich doch geschrieben.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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göttertod
Atheist und Zweifelsäer



Anmeldungsdatum: 20.08.2004
Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg

Beitrag(#1023886) Verfasst am: 15.06.2008, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe mich gerade mal aufgemacht um herauszufinden, was eigentlich dem irischen Wähler gesagt wurde, was eigentlich Inhalt der NO-CAMPAIGNE ist...

Oberchef und Vordenker von Libertas.org ist der "umstrittene"/"bewunderte" Declan Ganley

http://www.libertas.org/component/option,com_frontpage/Itemid,1/

hier die 8 wichtigsten Gründe:

Zitat:
8 Reasons to Vote No to Lisbon
1. Creates an unelected President and a Foreign Minister of Europe

The new President and Foreign Minister for Europe will be appointed by the European Council by qualified majority vote. Although many of the terms and conditions of these roles have yet to be decided, they will be committed through the Lisbon Treaty to “drive forward” the agenda of the Council and discussions have already taken place to provide a presidential palace and executive jet for the President.

2. Halves Ireland’s voting weight while doubling Germany’s

The Lisbon Treaty would implement a new system of voting by the European Council which is primarily based on population size. This means that Ireland’s voting weight would be reduced from 2% at present to 0.8% if the Treaty was implemented, while Germany’s would increase from 8% to 17%.

3. Abolishes Ireland’s Commissioner for five years at a time

The Lisbon Treaty proposes to reduce the number of Commissioners to two thirds of the number of member states. This would mean that, on a rotating basis, Ireland would have no seat for five years out of every 15 in the body that has the monopoly on initiating legislation. This would clearly affect a small country like Ireland to a far greater extent than, for example, Germany which is having its voting weight doubled under the Treaty.

4. Opens the door to interference in tax and other key economic interests

Article 113 of the Lisbon Treaty specifically inserts a new obligation on the European Council to act to avoid “distortion of competition” in respect of indirect taxes. The proposals for a common consolidated tax base and the commitment of the French government to pursue it combined with a weakening of Ireland’s voice in Europe through the loss of a permanent Commissioner and halving of its voting weight represent a clear and present danger to our tax competitiveness.

5. Hands over power in 60 areas of decision making to Brussels

The Lisbon Treaty provides for more than 60 areas of decision making from unanimity at present to qualified majority voting. Some of those areas include decision-making on immigration, sport, culture, transport and the appointment of the European President and Foreign Minister.

6. Gives exclusive competence to Brussels over International Trade and Foreign Direct Investment

For the first time, under the Lisbon Treaty foreign direct investment would become an exclusive competence of the EU as part of its common commercial policy. This means that the tools which have been used so successfully by the IDA to attract tens of thousands of jobs to Ireland will become the sole preserve of the European Union and the Irish Government will have to seek permissions

7. Enshrines EU law as superior to Irish law

On June 12th we will be voting on the 28th amendment to the Irish Constitution which clearly restates the following:

11° No provision of this Constitution invalidates laws enacted, acts done or measures adopted by the State that are necessitated by the obligations of membership of the European Union referred to in subsection 10° of this section, or prevents laws enacted, acts done or measures adopted by the said European Union or by institutions thereof, or by bodies competent under the treaties referred to in this section, from having the force of law in the State.”

8. The Treaty can be changed without another referendum

Article 48 of the Treaty enables changes to be made to it after ratification without the constitutional requirement for another referendum in Ireland. This is confirmed by the independent Referendum Commission on its website which states: there “may” be a requirement for a referendum to implement such changes.


http://www.libertas.org/content/view/293/139/

ich habe auch nach EINER/DER Kampagne gesucht, welche sich gegen Abtreibung und Homoehe ausspricht, aber außer ein paar bescheuerter Christenhetzblogs nichts gefunden. Also bisher scheint es eher so ein gemeinsamer Christenkonsens gewesen zu sein, dass der Antichrist Europa aufgehalten werden muss...etc.

Die acht Punkte sind für mich in der Hauptsache dummer Nationalismus, und das in der Zeit des immer stärkeren, globalen Kapitalismus.

aus meiner Sicht

Punkt 1 stärkt Europa und macht aus ihm einen einflußreicheren Globalplayer.

Punkt 2 stärkt demokratische Grundprinzipien, und hat noch den Nebeneffekt, dass die größten Nettozahler auch ein größeres Stimmgewicht erhalten.

Punkt 3 naja hier geht es auch um Handlungsfähigkeit, effizientere Fokusierung auf Reformprojekte, der EU-Kommission und der EU an sich; und eine Ablehnung scheint mir auch hier sehr nationalistisch gefärbt.

Punkt 4 klingt für mich nach "WIR HABEN DIE NIEDRIGSTEN STEUERN IN EUROPA ALSO KOMMT ALLE MIT EURER KOHLE HIERHER:::: WAS DANN GEHT ES ANDEREN STAATEN SCHLECHTER, WEIL IHNEN STEUEREINNAHMEN FEHLEN? IST UNS IREN DOCH EGAL. SOLLEN DIE DOCH AUCH IHRE STEUERN SENKEN Komplett von der Rolle " ja klar die Steuerspirale nach unten, bis alle Staaten auf Null sind (oder Unternehmen noch Geld schenken, damit sie bleiben (gibts ja leider schon immer mehr, wie crazy)) und kein Staat mehr seine staatlichen Aufgaben finanzieren kann.
Punkt 5 - nein, wir wollen IREN sein und nicht Europäer. MAN DENKE BLOß AN DIE BANNANENKRÜMUNG, leckt mich mit eurer Bannanenkrümung, ich finde z.B. REACH-Verordnung cool und damit verbinde ich Europa und ich will als Bürger und Verbraucher mehr davon. Und soetwas geht nun mal nur vernetzt und nicht national.
http://de.wikipedia.org/wiki/REACH#Kritik

Punkt 6 jaja, wiedermal der Kompetenzenstreit; der zieht sich durch alle Argumente durch, hier denke ich nur will man ein gemeinsames Europa, oder nicht

Punkt 7 hat ich jetzt keinen Bock es durchzukauen, bin ich einfach zu faul

Punkt 8 ja sowas kann man zur Stimmungsmache nutzen

und sicher nochmal lesenswert ist dieser Link:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=7892&highlight=verfassung

Max ist einer der Mitglieder im FGH, die am weitesten Links sind, leider ist er schon länger nicht mehr aktiv.
Dort kann man sich bestimmt einige gute Argumente hohlen, warum die EU-Verfassung schlecht ausgearbeitet war. (und warum man sie trotzdem hätte ratifizieren können)

Das Nein der Iren hat mir, wie ein paar anderen hier auch schon, gezeigt, wie immens wichtig die Aufklärung der Bürger über politische Inhalte und deren gesellschaftliche Auswirkungen ist. Gerade wenn die Mehrheit der politischen Eliten in Europa dafür sind, müssen sie sich fragen, wie es sein kann, dass die Stimmung Europa gegenüber so negativ ist, oder so ins Negative gedrückt werden kann.
_________________
auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1023892) Verfasst am: 15.06.2008, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Es wird kein geeintes Europa auf der Basis von Plebisziten geben, selbst wenn jeder einzelne Bürger maximal gut über den jeweiligen Abstimmungsanlass informiert ist. Wie du ja selbst schon sagtest, haben teilweise Kampagnen gegen die EU Wirkung gezeigt, im Zuge derer wohl durchaus ein genauer Blick in den Inhalt des Vertrages geworfen wurde.

Ein Referendum unter der Bedingung bestmöglicher Aufklärung würde nichts daran ändern, dass letztlich hauptsächlich der nationale Egoismus in den europäischen Ländern effektiv zu Wort kommen würde.
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sturioso
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.03.2007
Beiträge: 128

Beitrag(#1039518) Verfasst am: 06.07.2008, 17:23    Titel: Antworten mit Zitat


@ Nowhere

Zitat:
So so…
wenn man den Lissabon Vertrag ablehnt, heißt das also, dass man meint, Europe ‘bekomme einem nicht‘.
[...]
Viele ‘nein’ Wähler’ sagten, dass sie den Vertrag einfach nicht verstanden haben (und wieviele unserer
Abgeordneten haben das nicht!), und nicht bereit waren, für etwas zu wählen, das ihnen nicht im Detail
erklärt wurde.
Diese Unterlassung kannst du der EU und den ‘ja’-Parteien vorwerfen.

Einfach nur zu sagen ‘vertraut uns einfach und stimmt dafür' ist (Gott sei Dank) nicht genug.

Andere ‘nein’-Wähler hatten nicht mit dem Grundkonzept ein Problem, sondern mit einzelnen Bestandteilen.


Auf ORF 2 gab es kürzlich im Club-2 eine Diskussion zum Thema Anti-EU-Populismus, an der auch ehemalige
Regierungsmitglieder mitwirkten. So zum Beispiel der ehemalige Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzende
Franz Vranitzky, ein glühender EU-Befürworter, in dessen Kanzlerschaft seinerzeit Österreich der EU beitrat,
sowie Dieter Böhmdorfer, der auf einem FPÖ-Ticket in der Regierung Schüssel als Justizminister fungierte.

In dieser Diskussion fiel auf, dass trotz der parteipolitisch motivierten Animositäten zwischen Vranitzky
und Böhmdorfer diese zwei Herren im Grunde genommen darin übereinstimmten, dass es ein schwerer
Fehler der politischen Eliten ist, so zu tun, als ob die EU ohnehin ein makelloses Gebilde wäre,
und nur das dumme Volk halt nicht imstande ist, die komplexen Zusammenhänge zu begreifen.

Die Herren stimmten im Grunde genommen darin überein, dass die weitverbreitete EU-Skepsis
nicht nur die Folge von mangelhafter Vermarktung einer großartigen EU ist, sondern die Folge von
objektiv vorhandenen Mängeln dieser Institution.
Der glühende EU-Befürworter Vranitzky brachte dazu den Vergleich, dass es sich auch mit
einer noch so perfekten Marketingkampagne für tolle Damenstrümpfe auf die Dauer eben nicht
verheimlichen lasse, wenn der Hersteller gar keine Damenstrümpfe anzubieten hat.

Konkret monierte Vranitzky, dass in der EU in den 14 Jahren seit der Abstimmung in Österreich
über den EU-Beitritt keine Programme im Sozialbereich umgesetzt wurden,
die den Globalisierungsverlierern bzw. Modernisierungsverlierern das Leben erleichtern könnten.

Ein ebenfalls mitdiskutierender PR-Fachmann bezifferte den Anteil der Globalisierungsverlierer
europaweit auf 20 bis 30 Prozent, mit steigender Tendenz.
Dieser Bevölkerungsanteil gilt als besonders empfänglich für populistische Propaganda.

Anlass für diese Diskussion war der Schwenk der SPÖ-Führung auf die Linie einer Boulevardzeitung,
die vehement eine Volksabstimmung in Österreich über EU-Verträge fordert.
Dieser Schwenk wird von etlichen politischen Beobachtern als purer Populismus verstanden.


Übrigens, ich bin für ein Europa der zwei Geschwindigkeiten,
allerdings nur, wenn auch sichergestellt ist, dass die Vorreiter einer Berlusconikratie
(der Ministerpräsident kann Gesetze erlassen, die ihn vor Verfolgung durch Gerichte schützen)
den Nachzüglern dieses Modell nicht aufzwingen können.
Wenn in einem Land die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung an solchen Strukturen
Gefallen findet, dann sollen sie meinetwegen in ihrem eigenen Land diese Strukturen implementieren.

Aber bitte nicht hierzulande !

Eine von der EU diktierte europaweit einheitlich organisierte Kriminalität
würde mir überhaupt nicht schmecken.


LG sturioso
____________________________________

"Der Klügere gibt nach!" sagt ein Sprichwort, aber ich gebe nicht nach.

Schon vor über 100 Jahren hat Marie von Ebner-Eschenbach betont,
dass ein häufiges Nachgeben der Klügeren
zu einer Vorherrschaft der Dummen führt.

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DeHerg
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Beitrag(#1039554) Verfasst am: 06.07.2008, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Dass die Iren "Europa schlecht gemacht" haetten, kann ich so nicht sehen. BBC-world berichtete ausfuehrlich und befragte viele Iren auf der Strasse. Als Grundtenor war da herauszuhoeren, dass man sich zwar zu Europa bekennt sich aber von den eigenen Politikern schlecht ueber den Vertrag informiert fuehlt und sich deshalb nicht in der Lage sieht einem Vertrag zuzustimmen, den man selber nicht kennt.
und es wär so schwer gewesen sich über den Vertrag selbst zu informieren anstatt im Blindflug auf nein zu kreuzen? Also wenn das die generelle Attitüde des EU-Bürgers ist wundert mich überhaupt nicht das die Mehrzahl der Politiker die EU-Bürger für unmündig erklären und die Entscheidung selbst in die Hand nehmen. Denn wenn diese nicht in der Lage zu sein scheinen eine Entscheidung zu treffen ohne das man es ihnen haarklein vorkaut, dann sind sie schlicht auch nicht mündig.
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1039581) Verfasst am: 06.07.2008, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Dass die Iren "Europa schlecht gemacht" haetten, kann ich so nicht sehen. BBC-world berichtete ausfuehrlich und befragte viele Iren auf der Strasse. Als Grundtenor war da herauszuhoeren, dass man sich zwar zu Europa bekennt sich aber von den eigenen Politikern schlecht ueber den Vertrag informiert fuehlt und sich deshalb nicht in der Lage sieht einem Vertrag zuzustimmen, den man selber nicht kennt.
und es wär so schwer gewesen sich über den Vertrag selbst zu informieren anstatt im Blindflug auf nein zu kreuzen? Also wenn das die generelle Attitüde des EU-Bürgers ist wundert mich überhaupt nicht das die Mehrzahl der Politiker die EU-Bürger für unmündig erklären und die Entscheidung selbst in die Hand nehmen. Denn wenn diese nicht in der Lage zu sein scheinen eine Entscheidung zu treffen ohne das man es ihnen haarklein vorkaut, dann sind sie schlicht auch nicht mündig.


Um so besser man über den Vertrag informiert ist, umso weniger wird man dem zustimmen können zwinkern.
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
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Wohnort: Rostock

Beitrag(#1039591) Verfasst am: 06.07.2008, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Dass die Iren "Europa schlecht gemacht" haetten, kann ich so nicht sehen. BBC-world berichtete ausfuehrlich und befragte viele Iren auf der Strasse. Als Grundtenor war da herauszuhoeren, dass man sich zwar zu Europa bekennt sich aber von den eigenen Politikern schlecht ueber den Vertrag informiert fuehlt und sich deshalb nicht in der Lage sieht einem Vertrag zuzustimmen, den man selber nicht kennt.
und es wär so schwer gewesen sich über den Vertrag selbst zu informieren anstatt im Blindflug auf nein zu kreuzen? Also wenn das die generelle Attitüde des EU-Bürgers ist wundert mich überhaupt nicht das die Mehrzahl der Politiker die EU-Bürger für unmündig erklären und die Entscheidung selbst in die Hand nehmen. Denn wenn diese nicht in der Lage zu sein scheinen eine Entscheidung zu treffen ohne das man es ihnen haarklein vorkaut, dann sind sie schlicht auch nicht mündig.


Um so besser man über den Vertrag informiert ist, umso weniger wird man dem zustimmen können zwinkern.
dann hab ich auch überhaupt nichts dagegen. Nur dagegen sein weil man ihn nicht haarklein vorgekaut bekommt, sich dann nicht selbst die Mühe machen sich zu informieren und sich dann noch beschweren weil man aufgrund dessen nicht für voll genommen wird. Das kann ich nicht ab.(ich erwarte einfach von jemanden der für sich in Anspruch nimmt für so eine Entscheidung mündig zu sein, das dieser auch in der Lage und Willens ist sich selbst darüber zu informieren über was er da abstimmt)

edit:PS das wär eigentlich mal die Idee: bei einer Bundestagswahl muss jeder Wähler einen Multiple-Choise Test über seine Kenntnisse des Parteiprogramms der Partei die er gerade zu wählen gedenkt ablegen(automatisch ausgewertet um eine geheime Wahl weiterhin zu gewährleisten)
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1039611) Verfasst am: 06.07.2008, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:

edit:PS das wär eigentlich mal die Idee: bei einer Bundestagswahl muss jeder Wähler einen Multiple-Choise Test über seine Kenntnisse des Parteiprogramms der Partei die er gerade zu wählen gedenkt ablegen(automatisch ausgewertet um eine geheime Wahl weiterhin zu gewährleisten)


Wozu? Für eine Aristokratie der gebildeten Elite, die die Zeit findet, sich damit zu befassen? Damit man weiß, was die Parteien alles so behaupten, ohne es dann zu machen?
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1039616) Verfasst am: 06.07.2008, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:

edit:PS das wär eigentlich mal die Idee: bei einer Bundestagswahl muss jeder Wähler einen Multiple-Choise Test über seine Kenntnisse des Parteiprogramms der Partei die er gerade zu wählen gedenkt ablegen(automatisch ausgewertet um eine geheime Wahl weiterhin zu gewährleisten)


Wozu? Für eine Aristokratie der gebildeten Elite, die die Zeit findet, sich damit zu befassen?
nur die Grundzüge des Programms(was ja nicht zu lange dauern sollte sich zu merken), damit die Leute ÜBERHAUPT wissen was sie da wählen.
(nur mal ein Beispiel: der Vater meines Stiefvaters findet Sozialismus(ala DDR) ne tolle Sache wählt aber CDU weil er das schon immer so gemacht hat)
Zitat:
Damit man weiß, was die Parteien alles so behaupten, ohne es dann zu machen?
unter dieser Grundannahme ist Demokratie sowieso nicht möglich.
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1039621) Verfasst am: 06.07.2008, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
nur die Grundzüge des Programms(was ja nicht zu lange dauern sollte sich zu merken), damit die Leute ÜBERHAUPT wissen was sie da wählen.
(nur mal ein Beispiel: der Vater meines Stiefvaters findet Sozialismus(ala DDR) ne tolle Sache wählt aber CDU weil er das schon immer so gemacht hat)


Und Du meinst, das würde sich ändern, wenn er die Grundzüge des Programms der CDU kennen würde?

Zitat:
Zitat:
Damit man weiß, was die Parteien alles so behaupten, ohne es dann zu machen?
unter dieser Grundannahme ist Demokratie sowieso nicht möglich.


Wieso? Demokratie ist bei uns kaum mehr, als den König nach vier Jahren abwählen zu dürfen: Immerhin etwas.
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DeHerg
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Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1039636) Verfasst am: 06.07.2008, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
nur die Grundzüge des Programms(was ja nicht zu lange dauern sollte sich zu merken), damit die Leute ÜBERHAUPT wissen was sie da wählen.
(nur mal ein Beispiel: der Vater meines Stiefvaters findet Sozialismus(ala DDR) ne tolle Sache wählt aber CDU weil er das schon immer so gemacht hat)


Und Du meinst, das würde sich ändern, wenn er die Grundzüge des Programms der CDU kennen würde?
nicht bei allen, aber der Anteil derer die nach ihrer realen Interessenslage wählen wär höher als jetzt.

Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zitat:
Damit man weiß, was die Parteien alles so behaupten, ohne es dann zu machen?
unter dieser Grundannahme ist Demokratie sowieso nicht möglich.


Wieso? Demokratie ist bei uns kaum mehr, als den König nach vier Jahren abwählen zu dürfen: Immerhin etwas.
etwas mehr kann aber auch nicht schaden zwinkern
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Beiträge: 12486

Beitrag(#1039637) Verfasst am: 06.07.2008, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:


Wieso? Demokratie ist bei uns kaum mehr, als den König nach vier Jahren abwählen zu dürfen: Immerhin etwas.


Hau dir selbst eine runter, ich hab keinen Bock. Was für ein Scheiss Mit den Augen rollen
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beachbernie
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Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1039727) Verfasst am: 06.07.2008, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Wieso? Demokratie ist bei uns kaum mehr, als den König nach vier Jahren abwählen zu dürfen: Immerhin etwas.


Hau dir selbst eine runter, ich hab keinen Bock. Was für ein Scheiss Mit den Augen rollen


Was ich an Argaith so schaetze, dass ist der schier unglaubliche intellektuelle Tiefgang, mit dem er seine brillianten Argumente setzt. Wieso hat der Mann eigentlich noch keinen Literaturnobelpreis bekommen?
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1039745) Verfasst am: 06.07.2008, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Wieso? Demokratie ist bei uns kaum mehr, als den König nach vier Jahren abwählen zu dürfen: Immerhin etwas.


Hau dir selbst eine runter, ich hab keinen Bock. Was für ein Scheiss Mit den Augen rollen


Das ist kein Scheiß. Ich empfinde die Rechts- und Sozialstaatlichkeit, die Garantien des Grundgesetzes weitaus relevanter als das, was man da demokratisch nennen mag: Die Wahlen, die Parlamente... das reduziert sich darauf, eine Regierung abwählen zu können, die einem nicht passt, da man über die wirklichen Inhalte der Politik nicht bestimmen kann. Durch den fortschreitenden Lobbyismus gibt es aber selbst durch die Abwahl nicht viel Änderung.
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