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Bücherverbrennung
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1081976) Verfasst am: 06.09.2008, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist jeder Thread recht, der Fussball verdrängt.
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Agnost
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1082038) Verfasst am: 07.09.2008, 02:31    Titel: Antworten mit Zitat

GL11 hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
GL11 hat folgendes geschrieben:
"Geistiges Gut verbrennt man nicht."


Ich würde es eher so formulieren, dass man geistiges Gut nicht vernichten sollte. Und genau darum ging es ja den Nazis. Die wollten ja mitnichten nur Bücher bzw. Papier verbrennen, sondern jüdisches bzw. "undeutsches" Kulturgut auslöschen.

Ein häufiges Missverständnis. es sollte lediglich die Verachtung den betroffenen Werken verdeutlicht werden.

Den Nazis war vollkommen klar, dass eine vollständige Vernichtung unmöglich war (aufgrund der Massenauflagen vieler verbrannter Werke, etwa Tucholskys), es war also eine symbolhafte Aktion, keine zielhafte. Tatsächlich erging mit der Verordnung zur Verbrennung eine Unterverordnung, dass Einzelexemplare in Archiven zu sichern seien, für Forschungs- und Dokumentationszwecke.


Den Werken gegenüber? Den Schriftstellern gegenüber.
Zielhaft war das sicher nicht, aber symbolhaft für die Vernichtung derer, die man nicht leiden konnte, z.B. Juden. Das war schon eine Vernichtungsaktion.


Die chassidische Bücherverbrennung war auch eine Bücherverbrennung gegenüber den Christen, die man nicht leiden kann,

Hätten sie die Panphlete und Neuen Testamente an den Vatikan oder G.W.Bush und somit den Reborn Christs zurückgeschickt, dann wäre es eine starke Aktion gewesen.

Aber die öffentliche Verbrennung war nur atavistischer Bullschit.

Einfach nur primitiv.

Agnost
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1082205) Verfasst am: 07.09.2008, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
GL11 hat folgendes geschrieben:
"Geistiges Gut verbrennt man nicht."


Ich würde es eher so formulieren, dass man geistiges Gut nicht vernichten sollte. Und genau darum ging es ja den Nazis. Die wollten ja mitnichten nur Bücher bzw. Papier verbrennen, sondern jüdisches bzw. "undeutsches" Kulturgut auslöschen.

Ein häufiges Missverständnis. es sollte lediglich die Verachtung den betroffenen Werken verdeutlicht werden.

Den Nazis war vollkommen klar, dass eine vollständige Vernichtung unmöglich war (aufgrund der Massenauflagen vieler verbrannter Werke, etwa Tucholskys), es war also eine symbolhafte Aktion, keine zielhafte. Tatsächlich erging mit der Verordnung zur Verbrennung eine Unterverordnung, dass Einzelexemplare in Archiven zu sichern seien, für Forschungs- und Dokumentationszwecke.



Naja, das zynischste an den Buecherverbrennungen war, dass in manchen Faellen erst die Buecher, dann die Autoren derselben buchstaeblich auch verbrannt wurden. Da ging es schon primaer darum missliebige Denke physisch zu vernichten und wenn es den Nazis moeglich gewesen waere saemtliche Exemplare eines Buches einschliesslich aller Manuskripte und Abschriften und inklusive der betreffenden Autoren in die Finger zu kriegen, dann haette sie mit Sicherheit alles restlos verbrannt. Die Vernichtungsabsicht gegenueber Ideen war schon da. Bei den genervten juedischen Missionierungsopfern wuerde ich das demgegenueber nicht unterstellen.

Gruss, Bernie

Bei aller Zustimmung, verbrannt wurden auch bei den Nazis nur die Leichen. Man kannte weit perfidere (und für die Kriegswirtschaft praktischere) Methoden, Leute umzubringen ("Arbeitslager").

Auch sehe ich keinen echten Zusammenhang zwischen einer öffentlichen Demonstrationshandlung (Bücherverbrennung) und einer internen Leichenbeseitigungsmethode (KZ-Hochöfen), nur weil in beiden Feuer vorkommt.

nebenbei, was haben die Nazis überhaupt mit dem Thema zu tun? Sie wären weder die ersten, noch die einzigen, die Bücher verbrannt haben.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1082349) Verfasst am: 07.09.2008, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
GL11 hat folgendes geschrieben:
"Geistiges Gut verbrennt man nicht."


Ich würde es eher so formulieren, dass man geistiges Gut nicht vernichten sollte. Und genau darum ging es ja den Nazis. Die wollten ja mitnichten nur Bücher bzw. Papier verbrennen, sondern jüdisches bzw. "undeutsches" Kulturgut auslöschen.

Ein häufiges Missverständnis. es sollte lediglich die Verachtung den betroffenen Werken verdeutlicht werden.

Den Nazis war vollkommen klar, dass eine vollständige Vernichtung unmöglich war (aufgrund der Massenauflagen vieler verbrannter Werke, etwa Tucholskys), es war also eine symbolhafte Aktion, keine zielhafte. Tatsächlich erging mit der Verordnung zur Verbrennung eine Unterverordnung, dass Einzelexemplare in Archiven zu sichern seien, für Forschungs- und Dokumentationszwecke.



Naja, das zynischste an den Buecherverbrennungen war, dass in manchen Faellen erst die Buecher, dann die Autoren derselben buchstaeblich auch verbrannt wurden. Da ging es schon primaer darum missliebige Denke physisch zu vernichten und wenn es den Nazis moeglich gewesen waere saemtliche Exemplare eines Buches einschliesslich aller Manuskripte und Abschriften und inklusive der betreffenden Autoren in die Finger zu kriegen, dann haette sie mit Sicherheit alles restlos verbrannt. Die Vernichtungsabsicht gegenueber Ideen war schon da. Bei den genervten juedischen Missionierungsopfern wuerde ich das demgegenueber nicht unterstellen.

Gruss, Bernie

Bei aller Zustimmung, verbrannt wurden auch bei den Nazis nur die Leichen. Man kannte weit perfidere (und für die Kriegswirtschaft praktischere) Methoden, Leute umzubringen ("Arbeitslager").

Auch sehe ich keinen echten Zusammenhang zwischen einer öffentlichen Demonstrationshandlung (Bücherverbrennung) und einer internen Leichenbeseitigungsmethode (KZ-Hochöfen), nur weil in beiden Feuer vorkommt.


Tucholsky sah den Zusammenhang schon, sogar noch bevor man in Auschwitz die Oefen angeworfen hatten, als er bereits in den 30ger Jahren angesichts brennender Buecherhaufen vor Bibliotheken feststellte: "Wer Buecher verbrennt, der wird irgendwann auch Menschen verbrennen!"

Shadaik hat folgendes geschrieben:
nebenbei, was haben die Nazis überhaupt mit dem Thema zu tun? Sie wären weder die ersten, noch die einzigen, die Bücher verbrannt haben.


Die Nazis zeichneten fuer die beruechtigste Buecherverbrennung verantwortlich und diese ist wohl auch der Hauptgrund dafuer, dass Buecherverbrennung heutzutage ein solch starkes Tabu darstellt, eben wegen dem Zusammenhang, den Tucholsky in prophetischer Art und Weise vorwegnahm...

Gruss, Bernie
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1082352) Verfasst am: 07.09.2008, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Tucholsky sah den Zusammenhang schon, sogar noch bevor man in Auschwitz die Oefen angeworfen hatten, als er bereits in den 30ger Jahren angesichts brennender Buecherhaufen vor Bibliotheken feststellte: "Wer Buecher verbrennt, der wird irgendwann auch Menschen verbrennen!"


Der hat auch nur von Heine geklaut.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1082644) Verfasst am: 08.09.2008, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
GL11 hat folgendes geschrieben:
"Geistiges Gut verbrennt man nicht."


Ich würde es eher so formulieren, dass man geistiges Gut nicht vernichten sollte. Und genau darum ging es ja den Nazis. Die wollten ja mitnichten nur Bücher bzw. Papier verbrennen, sondern jüdisches bzw. "undeutsches" Kulturgut auslöschen.

Ein häufiges Missverständnis. es sollte lediglich die Verachtung den betroffenen Werken verdeutlicht werden.

Den Nazis war vollkommen klar, dass eine vollständige Vernichtung unmöglich war (aufgrund der Massenauflagen vieler verbrannter Werke, etwa Tucholskys), es war also eine symbolhafte Aktion, keine zielhafte. Tatsächlich erging mit der Verordnung zur Verbrennung eine Unterverordnung, dass Einzelexemplare in Archiven zu sichern seien, für Forschungs- und Dokumentationszwecke.


Das vermeintliche "Missverständnis" konnte nur deshalb entstehen, weil du einen Satz zu früh gesnippt hast:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Die Verbrennung war dafür die Symbolik.

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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1082696) Verfasst am: 08.09.2008, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, das hatte ich tatsächlich übersehen (stand das schon da, als ich zitiert hatte?)

Warum ich mit Tucholsky einer Meinung sein sollte leuchtet mir dennoch nicht ein. Dessen Bezug waren wohl die Hexenverbrennungen, wenn nicht dann die sehr spezifische brutalität der nazis Andersdenkenden gegenüber.
Tucholsky ist hier auf einer Linie mit der westlichen Überschätzung des Buchs, die ich nicht teile. Für mich ist das halt nur ein Medium, sich mitzuteilen. Und eines der weniger mächtigen (im Vergleich zu Dingen, die man liest - wie Zeitungen - statt sie sich nur ins Regal zu stellen) noch dazu.
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