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"Gewalt ist keine Lösung"
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1329413) Verfasst am: 16.07.2009, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
In einer gewaltfreien Gesellschaft, die das Recht auf Gewaltausübung an den Staat deligiert hat,


Du merkst was?
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1329435) Verfasst am: 16.07.2009, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage ist doch nicht "ob", sondern "unter welchen Umständen" und "in welchem Ausmaß". Auch die Frage "Gibt es bessere Methoden zur Zielerreichung" kann nicht immer gestellt werden, weil ggf. gar keine Zeit dafür bleibt.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1329437) Verfasst am: 16.07.2009, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Gewalt ist keine Lösung. Damit kann man Probleme verdrängen, aufschieben, sie durch andere Probleme ersetzen usw.


Das Problem Nationalsozialismus hat man mit Gewalt doch eigentlich ganz gut gelöst, oder?

Und es stellt sich durchaus die Frage, ob es anders überhaupt lösbar gewesen wäre ...


Wäre anno 1939 Gewalt "nur" zur Lösung des NS-Problems akzeptiert worden, wenn der Überfall auf Polen nicht stattgefunden hätte? Wenn nicht: Wäre Gewalt dann trotzdem eine "gute Lösung" gewesen?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1329442) Verfasst am: 16.07.2009, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

warum gewalt auf dauer keine lösung ist?
weil es gegengewalt gibt!
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Namronia
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Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1329450) Verfasst am: 16.07.2009, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
warum gewalt auf dauer keine lösung ist?
weil es gegengewalt gibt!


warum sollte dann diskutieren eine lösung sein? man findet genauso gut immer zu allem gegenargumente.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1329453) Verfasst am: 16.07.2009, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
warum gewalt auf dauer keine lösung ist?
weil es gegengewalt gibt!


warum sollte dann diskutieren eine lösung sein? man findet genauso gut immer zu allem gegenargumente.


wenn beide seiten gleichwertige argumente haben muss man sich beraten und abstimmen.
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Namronia
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Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1329458) Verfasst am: 16.07.2009, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Namronia hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
warum gewalt auf dauer keine lösung ist?
weil es gegengewalt gibt!


warum sollte dann diskutieren eine lösung sein? man findet genauso gut immer zu allem gegenargumente.


wenn beide seiten gleichwertige argumente haben muss man sich beraten und abstimmen.


als wenn man das im streitfall wirklich machen würde. und der streit kann sicherlich nicht durch eine "demokratische abstimmung" abgeschwächt werden, da fühlt sich dann einer wieder im unrecht...
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1329472) Verfasst am: 16.07.2009, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist doch nicht "ob", sondern "unter welchen Umständen" und "in welchem Ausmaß".


Ebend.

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Auch die Frage "Gibt es bessere Methoden zur Zielerreichung" kann nicht immer gestellt werden, weil ggf. gar keine Zeit dafür bleibt.

Das ist wieder ein anderes Thema. Grundsätzlich sollte die Frage natürlich immer gestellt werden. Und grundsätzlich dürfte die Frage zu "Gibt es andere Methoden" äquivalent sein.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1329473) Verfasst am: 16.07.2009, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Gewalt ist keine Lösung. Damit kann man Probleme verdrängen, aufschieben, sie durch andere Probleme ersetzen usw.


Das Problem Nationalsozialismus hat man mit Gewalt doch eigentlich ganz gut gelöst, oder?

Und es stellt sich durchaus die Frage, ob es anders überhaupt lösbar gewesen wäre ...


Wäre anno 1939 Gewalt "nur" zur Lösung des NS-Problems akzeptiert worden, wenn der Überfall auf Polen nicht stattgefunden hätte?

Vermutlich nicht.

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Wenn nicht: Wäre Gewalt dann trotzdem eine "gute Lösung" gewesen?

Ich denke schon. Zumal sie sich dann möglicherweise nicht gegen die Zivilbevölkerung gerichtet hätte.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1329475) Verfasst am: 16.07.2009, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
warum gewalt auf dauer keine lösung ist?
weil es gegengewalt gibt!

Parolen, Parolen, Parolen ...
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1329478) Verfasst am: 16.07.2009, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Namronia hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
warum gewalt auf dauer keine lösung ist?
weil es gegengewalt gibt!


warum sollte dann diskutieren eine lösung sein? man findet genauso gut immer zu allem gegenargumente.


wenn beide seiten gleichwertige argumente haben muss man sich beraten und abstimmen.

Und wenn die eine Seite zum Hammer greift, darf sich die andere nicht wehren, weil ja Gewalt keine Lösung ist.

Schon klar.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1329485) Verfasst am: 16.07.2009, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ebene des persönlichen Umgangs:


Schläge tun weh. - Aua. - Besser keine Schläge. - Nicht Aua. -

Im Elternhaus keine Schläge bekommen - Selbst keine Schläge ausgeteilt, jahrzehntelang keine bekommen. - Könnte gut so weitergehen bis ans Ende meiner Tage.

Wieso kommt es eigentlich, dass hier nur männliche User schreiben? ("Getarnte" weibliche User: Finger hoch!

Ist doch etwas daran, dass immer noch mehr Mädchen antrainiert wird, keine körperliche Gewalt anzuwenden?
Wenn ich aber schreibe, dass es auch subtile "psychische Gewalt" gibt, die ebenfalls "aua" tut, aber anders, dann könnte der Hinweis kommen: "Hatten wir schon!"

Deshalb muß der unterschiedliche Umgang der Geschlechter mit physischer Gewalt hier nicht diskutiert werden (Vorsicht! Tretminen der gender-Debatten! Cool ) Aber er dürfte doch auch eine Rolle spielen, oder?
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Latina
Ausgetreten



Anmeldungsdatum: 28.07.2006
Beiträge: 934
Wohnort: Börn, Hellvetia

Beitrag(#1329486) Verfasst am: 16.07.2009, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Man(n) kann sich natürlich auch gegenseitig zu Brei schlagen und am Ende ist der grosse Gonzo allein auf der Erde weil er alle, die nicht seiner Meinung sind, totgeschlagen hat. Echt super! Coole Sache, das...

P.S.: Notwehr ist ja wohl ein anderes Thema.
P.P.S: ich bin keine Pazifistin
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1329488) Verfasst am: 16.07.2009, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Latina hat folgendes geschrieben:

P.S.: Notwehr ist ja wohl ein anderes Thema.

Nö. Wieso?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1329491) Verfasst am: 16.07.2009, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
In einer gewaltfreien Gesellschaft, die das Recht auf Gewaltausübung an den Staat deligiert hat,


Du merkst was?


Nö.

Zitat:
können wir eher darauf vertrauen, daß die oben genannten Begründungsverfahren einen hohen Stellenwert haben, während Gewalttätigkeit verpönt ist, als beispielsweise in Gesellschaften mit Sippenrecht, in der über Generationen hinweg über ein vermeintliches Unrecht Blut vergossen wird.


Du?
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1329513) Verfasst am: 16.07.2009, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
In einer gewaltfreien Gesellschaft, die das Recht auf Gewaltausübung an den Staat deligiert hat,


Du merkst was?


Nö.

Zitat:
können wir eher darauf vertrauen, daß die oben genannten Begründungsverfahren einen hohen Stellenwert haben, während Gewalttätigkeit verpönt ist, als beispielsweise in Gesellschaften mit Sippenrecht, in der über Generationen hinweg über ein vermeintliches Unrecht Blut vergossen wird.


Du?

Ja.

Dass du nix merkst.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1329521) Verfasst am: 16.07.2009, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
In einer gewaltfreien Gesellschaft, die das Recht auf Gewaltausübung an den Staat deligiert hat,


Du merkst was?


Nö.

Zitat:
können wir eher darauf vertrauen, daß die oben genannten Begründungsverfahren einen hohen Stellenwert haben, während Gewalttätigkeit verpönt ist, als beispielsweise in Gesellschaften mit Sippenrecht, in der über Generationen hinweg über ein vermeintliches Unrecht Blut vergossen wird.


Du?

Ja.

Dass du nix merkst.


Ich ahne schon was Du meinst. Aber ich kann Dir den Irrtum, dem Du in meinen Augen aufgrund meiner nur geahnten Interpretation unterliegst, nicht darlegen, solange Du nicht schreibst, was Du meinst. Das ist mir einfach, ähm, zu anstrengend.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1329527) Verfasst am: 16.07.2009, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Ich ahne schon was Du meinst. Aber ich kann Dir den Irrtum, dem Du in meinen Augen aufgrund meiner nur geahnten Interpretation unterliegst, nicht darlegen, solange Du nicht schreibst, was Du meinst. Das ist mir einfach, ähm, zu anstrengend.

Was ist da zu interpretieren?

Du schreibst von einer gewaltfreien Gesellschaft, in der die Gewaltausübung delegiert sei. Das ist so offensichtlich unsinnig, dass es keiner weiteren Interpretation bedarf.

Kleiner Tipp am Rande: Welche Gewalt soll denn bitte in einer gewaltfreien Gesellschaft delegiert werden, wo es doch keine Gewalt gibt, die man delegieren könnte.

Merkst du jetzt was?

Der Staat übt immer noch Gewalt aus. Und das ist sehr wohl eine Lösung.
_________________
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#1329551) Verfasst am: 16.07.2009, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ob Gewalt Probleme lösen kann, hängt komplett von der Definition des Problems ab.
_________________
"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1329625) Verfasst am: 16.07.2009, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich ahne schon was Du meinst. Aber ich kann Dir den Irrtum, dem Du in meinen Augen aufgrund meiner nur geahnten Interpretation unterliegst, nicht darlegen, solange Du nicht schreibst, was Du meinst. Das ist mir einfach, ähm, zu anstrengend.

Was ist da zu interpretieren?

Du schreibst von einer gewaltfreien Gesellschaft, in der die Gewaltausübung delegiert sei. Das ist so offensichtlich unsinnig, dass es keiner weiteren Interpretation bedarf.

Kleiner Tipp am Rande: Welche Gewalt soll denn bitte in einer gewaltfreien Gesellschaft delegiert werden, wo es doch keine Gewalt gibt, die man delegieren könnte.

Merkst du jetzt was?

Der Staat übt immer noch Gewalt aus. Und das ist sehr wohl eine Lösung.





Oh je.

zelig hat folgendes geschrieben:
In einer <s>gewaltfreien</s> Gesellschaft, die das Recht auf Gewaltausübung an den Staat deligiert hat, können wir eher darauf vertrauen, daß die oben genannten Begründungsverfahren einen hohen Stellenwert haben, während Gewalttätigkeit verpönt ist, als beispielsweise in Gesellschaften mit Sippenrecht, in der über Generationen hinweg über ein vermeintliches Unrecht Blut vergossen wird.


Besser so?
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1329872) Verfasst am: 17.07.2009, 05:33    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Ob Gewalt Probleme lösen kann, hängt komplett von der Definition des Problems ab.


Oder von der Definition des Wortes "lösen", und natürlich von der Frage, für wen denn was gelöst wird.
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Arno Gebauer
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1329890) Verfasst am: 17.07.2009, 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich denke, daß Probleme, die nur mit Gewalt gelöst werden können, neu
formuliert oder gestellt werden müssen.
Gewalt ist auch, was sich als Gegengewalt gerechtfertigt fühlt.
Rechtfertigung erzeugt und eskaliert, was sie leugnen und verbergen will,
nämlich die eigene Gewalt.
Gewalt ist einfach, Alternativen zur Gewalt sind komplex!

Gewalt ist das Problem, als dessen Lösung sie sich ausgibt !

Viele Grüße

Arno Gebauer
_________________
Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
Keine Kinder mehr in Kirchenhände!
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1329900) Verfasst am: 17.07.2009, 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem ich die bisherigen Posts gelesen haben, bin ich ein bißchen ratlos. Ich bin in den 50ern des letzten Jahrhunderts aufgewachsen und die Welt hat sich seit dem erheblich verändert, auch im Bezug auf körperliche Gewaltanwendung.

So wurde Gewalt in der Schule im wesentlichen von Lehrern ausgeübt. Gewalt unter Schüler wurde Rangelei genannt und toleriert, wenn bestimmte Regeln eingehalten wurden: Die Beteiligten hatten männliche Schüler zu sein (ab der 5. Klasse waren Schüler in aller Regel nach Geschlechern getrennt) und Verletzungen hatten zu unterbleiben. Außerdem durfte die Autorität der Lehrer und die Disziplin in der Schule nicht gefährdet sein. Für schwächere Schüler war das trotzdem nicht schön, weil sie neben der körperlichen Unterlegenheit oft dem Spott von Mitschülern und Lehrern ausgesetzt waren. Mit zunehmendem Alter ließen dies Auseinandersetzung nach, galten auch als unreif. Aber sie verschwanden nie ganz.

So waren Schlägereien auf Schützenfesten (die im Gegensatz zu heute selbst in kleinen Orten Massenveranstaltungen waren) eher die Regel als die Ausnahme. Gewalt wie allgemein undiszipliniertes Verhalten wurde dagegen streng geähndet und kam deshalb auch kaum vor. Daß herumstreunende Kinder Passanten anpöbelten, war undenkbar, zum einen weil Kinder zuhause mit Arbeit eingedeckt wurden, zum anderen weil jede Respektlosigkeit älteren gegenüber sofort von anderen unterbunden wurde. Nicht unbedingt mit Gewalt, meist genügte ein Wort, aber es war natürlich klar, daß es nicht bei einem Wort bleiben mußte.

Kurz: die Welt war insgesamt ruhiger, friedlicher, disziplinierte, und zwar in einem Maße, wie sich das später geborene kaum noch vorstellen können. Und das ging bis in die Medien. Gewaltdarstellungen in der heutigen Form wären undenkbar gewesen. Aber es soll auch nicht verschwiegen werden, daß wir diese Welt als autoritär empfanden, was sie ja auch war. Es gab eine klare Hackordnung vom Elternhaus über die Schule bis zur Polizei, aber weil das so funktionierte, trat es viel seltener als heute in Erscheinung. Wir wollten diesen Fremdzwang loswerden, aber daß daraus eine Welt werden würde, in der Stadtteilfeste regelmäßig in Gewaltorgien enden und Rentner auf Bahnsteigen zusammengetreten werden - diese Idee wäre uns nicht in unseren schlimmsten Alpträumen gekommen.

Ich könnte dieser Schilderung meiner Jugendzeit, die wir damals als nicht ideal empfunden haben, die Jetztzeit gegenüberstellen, aber ich warte erst mal ein paar Kommentare ab.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1329908) Verfasst am: 17.07.2009, 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kurz: die Welt war insgesamt ruhiger, friedlicher, disziplinierte, und zwar in einem Maße, wie sich das später geborene kaum noch vorstellen können.

Das halte ich für scheinbar. Die Aggression waren vielmehr unter der Oberfläche versteckt. Ich finde es z.B. immer wieder erschreckend, wenn ich alten Fernsehbildern aus den 60ern sehe, wie sich ganz normele Bürger und Hausfrauen angesichts demonstrierenden Studenten äußern. Das Gewaltpotentiel, was da zum Vorschein kam, war schon bemerkenswert. Dazu gehörte auch der regelmäßige Verweis darauf, daß es sowas bei Hitler nicht gegeben hätte, was durchaus als Vorzug gesehen wurde.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1329923) Verfasst am: 17.07.2009, 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Namronia hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
warum gewalt auf dauer keine lösung ist?
weil es gegengewalt gibt!


warum sollte dann diskutieren eine lösung sein? man findet genauso gut immer zu allem gegenargumente.


wenn beide seiten gleichwertige argumente haben muss man sich beraten und abstimmen.

Und wenn die eine Seite zum Hammer greift, darf sich die andere nicht wehren, weil ja Gewalt keine Lösung ist.

Schon klar.


unfassbar. du zitierst es sogar mit:
"weil es gegengewalt gibt!"
gehts noch?
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1329924) Verfasst am: 17.07.2009, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
warum gewalt auf dauer keine lösung ist?
weil es gegengewalt gibt!

Parolen, Parolen, Parolen ...


kein argument mehr? auch gut! Pfeifen
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1329926) Verfasst am: 17.07.2009, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Latina hat folgendes geschrieben:
Man(n) kann sich natürlich auch gegenseitig zu Brei schlagen und am Ende ist der grosse Gonzo allein auf der Erde weil er alle, die nicht seiner Meinung sind, totgeschlagen hat. Echt super! Coole Sache, das...

P.S.: Notwehr ist ja wohl ein anderes Thema.


anderes thema im sinne von "ist keine gewalt"? das würde ich bestreiten.
Zitat:
P.P.S: ich bin keine Pazifistin


ich auch nicht (und ich beziehe mich nicht nur auf den genus)
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Wohnort: 75

Beitrag(#1329932) Verfasst am: 17.07.2009, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Wenn nicht: Wäre Gewalt dann trotzdem eine "gute Lösung" gewesen?

Ich denke schon. Zumal sie sich dann möglicherweise nicht gegen die Zivilbevölkerung gerichtet hätte.

Das ist noch die Frage: Die Zustimmung zur (Gegen-) Gewalt gegen NS-Deutschland war auf alliierter Seite eindeutig, weil Deutschland seinerseits einen Angriffskrieg begonnen hatte. Ohne diesen hätte Gewalt gegen das NS-Regime aber einen Eingriff in die inneren Belange Deutschlands dargestellt. Das hätte vermutlich zum einen die anderen faschistischen Regime Europas auf den Plan gerufen und womöglich den Faschismus in die Märtyrerrolle gedrängt - mit unabsehbaren Folgen für die politische Zukunft des Kontinents. Abgesehen von der Frage, ob sich an diesem "Eingriff in die inneren Belange" Deutschlands genügend Staaten beteiligt hätten, damit eine "Problemlösung mit Gewalt" überhaupt möglich gewesen wäre. Auch eine Liquidierung Hitlers hätte wahrscheinlich einen Krieg bedeutet. Nur hätten in allen Fällen die Allierten den "Schwarzen Peter" des Kriegsbeginnlers bekommen, während die Nazis sich als "arme Opfer" einer "Verschwörung hinterlistiger Demokraten" hätten generieren können. Diese Überlegungen kann man vielleicht auch als Teil des "Münchner Dilemmas" bezeichnen. Das waren ja auch alles nicht Idioten, wie es in der Rückschau und im Wissen um Vernichtungskrieg und Auschwitz heute allzu gerne vereinfacht dargestellt wird.
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#1329953) Verfasst am: 17.07.2009, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Man sollte deshalb trennen in "gute" Gewalt und "schlechte" Gewalt, da Gewalt erst mal nur Macht ist, und die kann für Gutes wie Schlechtes eingesetzt werden. Und ohne Macht bin ich Ohn-Machtig, was nichts gutes ist.


Und wer legt dann fest, welche Gewalt "gut" und welche "schlecht" ist? Ist der Begriff der Gewalt dann nicht relativ = vom Standpunkt abhängig?

Du verkehrst hier die Fakten. Denn wer bestimmt denn jetzt, was Gewalt genannt werden darf und was nicht? Genau die Unterscheidung wird doch jetzt auch gemacht, nur wird sie in die Gewaltdefinition hineinvergewaltigt - mit dem Ergebnis, das eben dadurch Gewalt relativ wird.


Formuliere es so:
Die Anwendung von Gewalt durch eine legitime Autorität ist (innerhalb gewisser Grenzen) akzeptabel.

Macht ist, nebenbei gesagt, nicht Gewalt, sondern das Potential, sich, durch Gewalt oder andere Mittel, durchsetzen zu können. Macht hat man auch, und oft in höherem Maße, wenn man keine Gewalt einsetzen muss, um seine Ziele zu erreichen.
_________________
Faith is the truth of passion. Since no passion is more true than another, faith is the truth of nothing – aus “The Darkness that comes before”, von R. Scott Bakker
When we remember we are all mad, the mysteries disappear and life stands explained. - Mark Twain
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1329954) Verfasst am: 17.07.2009, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kurz: die Welt war insgesamt ruhiger, friedlicher, disziplinierte, und zwar in einem Maße, wie sich das später geborene kaum noch vorstellen können.

Das halte ich für scheinbar. Die Aggression waren vielmehr unter der Oberfläche versteckt. Ich finde es z.B. immer wieder erschreckend, wenn ich alten Fernsehbildern aus den 60ern sehe, wie sich ganz normele Bürger und Hausfrauen angesichts demonstrierenden Studenten äußern. Das Gewaltpotentiel, was da zum Vorschein kam, war schon bemerkenswert. Dazu gehörte auch der regelmäßige Verweis darauf, daß es sowas bei Hitler nicht gegeben hätte, was durchaus als Vorzug gesehen wurde.

Kein Zweifel, daher habe ich auch nicht versucht, die damalige Zeit zu idealisieren. Aber ich habe seit damals zu viele Gewaltdiskussionen erlebt. Es ist ein wesenlicher Unterschied, ob man Aggressionen unter der Oberfläche vermutet, denn mehr als ein Vermutung ist es nicht, oder Gewalt real passiert. Der nächste Schritt war dann, daß man begann, Gewalt zu rechtfertigen, besonders beliebt, indem man sie als Gegengewalt kennzeichnete. Ich weiß heute noch, wovon wir träumten: Freiheit und Frieden ohne Gewalt, Fremdkontrolle durch Selbstkontrolle ersetzen. Aber durchgesetzt haben sich die lauten, die rücksichtslosen, rücksichtslos gegen andere und auch gegen sich selbst. Und überall sieht man verstörte Seelen. Und siehst du abends ins Fernsehen, hast du das Gefühl, die Welt habe ich in ein Irrenhaus verwandelt.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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