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Neues zu: Ist unser Universum eine Simulation?
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Geobacter
Normalbürger



Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 117
Wohnort: Italy

Beitrag(#1805440) Verfasst am: 02.01.2013, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
@Geobacter
Es war nicht meine Absicht jemanden zu kränken. Ich erkenne aber beim Lesen, daß meine Bemerkung als Kränkung verstanden werden kann. Sie drückt mehr sowas wie ein freundliches Schmunzeln aus, welches aber nicht hochnäsig wirken soll.


Hab mich eigentlich auch nur im Ausdruck ver-tan. Tut mir leid. Verlegen

(Ich) meine aber dann natürlich schon, dass wir Menschen, egal mit was immer wir uns beschäftigen, in einer Simulation leben. Nicht in einer verschwörungsmäßigen, fremdmanipulierten, (das kann natürlich auch ein bisschen oder geringfügig Einfluss nehmen, oder aber auch je nach dem nicht und ganz unterschiedlich)
sondern in ganz einfach unseren eigenen Realitäts- und Empfindungs-Simulationen.

Liegt daran, dass wir im Durchschnitt nur sehr fokusiert wahrnehmen und sich unser Gehirn den Rest des Bildausschnittes einfach selbst ergänzt. Da gibt es gar keine großen Unterschiede, ob die Wahrnehmung religiös oder aus einer anderen Erwartungshaltung heraus präpariert wurde.

Wir Leben in unserer eigenen Matrix aus Empfindungsinterpreationen, die wiederum aus unsern ganz individuellen Lebenserfahrungen, richtig oder falsch verstandenen Fremdinformationen, bzw. gar fehlenden Fremd-Einflüssen wie Bildung.. usw. usf. bestehen. Dazu kommen noch Faktoren wie Temperament, spezielle Veranlagungen..

Somit sind wir in jeder Hinsicht einzigartige Empfindungs-Universen, das s(ICH) einfach selbt simuliert. zwinkern

Es nützt also wirklich nichts den Dummen wegen seiner Dummheit zu beschimpfen. Womit ich aber meine, dass jeder von uns seine dumme Ecke hat. und das ist nicht böse oder gehässig gemeint.
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Steffen Rehm
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.07.2011
Beiträge: 160
Wohnort: bei Berlin

Beitrag(#1805444) Verfasst am: 02.01.2013, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zelig hinterfragt die Sinnhaftigkeit von spekulativen Annahmen, akzepiert sie aber als Quelle des Vergnügens, hier mitzumischen und fragt: „Macht es noch Sinn von einer Simulation zu sprechen“?.
Step findet –„es macht keinen Sinn über etwas zu spekulieren, das p.d. die Grundvoraussetzungen der Spekulierbarkeit nicht mehr erfüllen.“

Geobacter sieht Sprache in dem Sinne zunächst (am 30.12.) als differenzierte Artikulationen von Lauten, aus denen unser Gehirn sich eine Bedeutung simuliert und schreibt dann von einer Sinn-gebenden Weltanschauung, die auch ein Plätzchen für das Wort „Gott“ hat, in diesem „Sinne“ gibt es „Gott“ für jeden anders, jeder tickt anders, und diese Sinn-gegebene Weltanschauung lässt sich nicht übertragen, sie ist und bleibt rein subjektiv.
Smallie ist optimistisch in Sachen KI „im Sinne von“ Step,.....wie macht dat allet Sinn?.

So weit stimme ich überein und freue mich über den häufigen Gebrauch des Wortes „Sinn“,
das es mir angetan hat. Dieses Wort wird ja in zahlreichen Variationen (Sinnbild, Irrsinn, gleichgesinnt, sinngemäß, sinnvoll, sinnlos, sinnverwandt, .....) von jedem benutzt, und man sollte annehmen, dass jeder bestens weiss, was für eine Bedeutung in diesem Wort steckt.
Ich bezweifele das aber, besonders bei Physikern, die von einer Abneigung gegen Subjektivität daran gehindert werden, sich unbefangen mit „Sinn“ zu beschäftigen.
Um dem Abzuhelfen bitte ich die Foristen, ihre Vorstellungen von „Sinn“ hier mitzuteilen.
Vielleicht ergibt sich daraus ein besseres Verständnis von dem, was als Simulation in menschlichen Köpfen realisiert und hier diskutiert wird. Tom Dino brachte noch die Frage des Bewusstseins in die Simulations-Debatte, und tatsächlich bedeuten die Worte „bewusstlos“ und „besinnungslos“ ja den gleichen Zustand. Der Unterschied zwischen „Sinn“ und Bewusstsein zeigt sich in Redewendungen wie "die Frage ist sinnlos.“ Es ergäbe keinen Sinn zu sagen: „ Die Frage ist bewusstlos“
Ich möchte nicht als Sinn-Stifter sondern als Sinn-Sucher gesehen werden, im Gegensatz zu Step, der in der Fülle eine Leere sehen möchte. zwinkern
_________________
Die Erkenntnis der Grenze ist die Grenze der Erkenntnis
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1805448) Verfasst am: 02.01.2013, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Steffen Rehm hat folgendes geschrieben:
...bitte ich die Foristen, ihre Vorstellungen von „Sinn“ hier mitzuteilen.

Magst Du das nicht lieber in einem eigenen thread tun?

Steffen Rehm hat folgendes geschrieben:
Ich möchte nicht als Sinn-Stifter sondern als Sinn-Sucher gesehen werden, im Gegensatz zu Step, der in der Fülle eine Leere sehen möchte. zwinkern

Moment, ich sehe in der Leere eine Fülle, nicht umgekehrt. Kleiner, aber wichtiger Unterschied!
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1805450) Verfasst am: 02.01.2013, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Steffen Rehm hat folgendes geschrieben:
Um dem Abzuhelfen bitte ich die Foristen, ihre Vorstellungen von „Sinn“ hier mitzuteilen.


Wir hatten da mal was.
Sinnforschung aus Sicht der Strukturwissenschaften
Zustimmung
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Steffen Rehm
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.07.2011
Beiträge: 160
Wohnort: bei Berlin

Beitrag(#1805466) Verfasst am: 03.01.2013, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Steffen Rehm hat folgendes geschrieben:
Um dem Abzuhelfen bitte ich die Foristen, ihre Vorstellungen von „Sinn“ hier mitzuteilen.


Wir hatten da mal was.
Sinnforschung aus Sicht der Strukturwissenschaften
Zustimmung


Danke, sehr interessante Gedanken, leider früh abgebrochen mit dem Ergebnis eines grossen Fragezeichens. Systemtheorie, Evolution, fraktale Organisation, ganzheitliche Beschreibung, da klang einiges an, was man nach 7 Jahren noch aufnehmen kann.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1805484) Verfasst am: 03.01.2013, 11:26    Titel: Leben wir in einer Cornflakes-Packung? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Steffen Rehm hat folgendes geschrieben:
...bitte ich die Foristen, ihre Vorstellungen von „Sinn“ hier mitzuteilen.

Magst Du das nicht lieber in einem eigenen thread tun?


Ich finde, die Fragen nach "Sinn" und "hat wer die Welt gemacht?" gehören schon hier rein. Der Meinung sind übrigens auch andere:

Der Programmierer als Gottesersatz

Die Simulation stammt von Gott!

Wenn Physiker philosophieren..

Dies sind nur drei Kommentare zum entsprechenden Artikel auf telepolis zu diesem Thema:
Leben wir in einer Computersimulation?

Nachdem man also nicht mehr "Gott" sagt, spekulieren z.B. bürgerliche Physiker darüber, ob "der Programmierer" letzten Endes auch der "große Gesetzgeber" sei. Auch bürgerliche Biologen spekulieren, ob nicht die Evolution vielleicht doch zielgerichtet sei und auf den Menschen hingearbeitet habe, weil "irgend was" den Zufall ausgeschaltet habe. Für uwebus ist ja das Universum eine Veranstaltung, die das Ziel habe, Bewusstsein zu schaffen. Das meint im Grunde das selbe.

Also kehrt quasi der religiöse Anthropozentrismus auch ohne explizite Nennung des "heiligen Geistes" wieder, indem - mit viel Spaß! - darüber debattiert wird, ob nicht ein "programmierender Geist" höher stünde als a) alle menschliche Mathematik und b) alle dem Menschen erkennbaren Gesetzmäßigkeiten.

Oder anders formuliert: Nicht überall, wo "Gott" drin ist, steht auch "Gott" drauf! Manchmal steht etwas ganz anderes drauf, z.B. "Cornflakes". Cool

Cornflakes sind doch unverdächtig, oder? Sehr glücklich

Jedenfalls gibt es inhaltliche Parallelen zwischen uns uwe und zelig, die ich mal im folgenden aufliste:

uwebus hat folgendes geschrieben:
Hört doch auf, hier eure Mathematik als mit der Physis übereinstimmend darzustellen.


uwebus hat folgendes geschrieben:
Das ist ja alles gut und schön, aber es ist Ausfluß eurer Theorien, nicht meiner. ... Ich habe zwei Ziele gehabt:
1) Mir den Raum als Summe von Materie und Vakuum, die Entstehung der Zeit und das das Universum konstituierende Grundmaterial und dessen Wirkprinzip zu erklären.
2) Mir die Frage zu beantworten, warum ein Apfel vom Baum fällt.

Das ist mir zu meiner Zufriedenheit gelungen und solange die Physik mir da keine Erklärungen liefert, die nach meinen Ansprüchen auch noch (zumindest theoretisch) experimentell darstellbar sein müssen, bleibe ich bei meinem Modell und überlasse euch eurer ins Nirwana expandierenden Raumzeit mit den in dieser herumirrenden Galaxien.


step hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Und auch der Sinnfrage des Universums versuche ich nachzugehen, die spielt in der Physik überhaupt keine Rolle.

Theologe, sag ich ja.


zelig hat folgendes geschrieben:
... wiefern machen die uns zur Verfügung stehenden Begrifflichkeiten noch einen Sinn, wenn wir über eine Realität spekulieren, in der vielleicht konstitutive Voraussetzungen unseres Denkens wie Logik, Mathematik und daher auch Grundannahmen zur Physik keine Gültigkeit haben?


Also: (inwiefern) machen menschliche Begrifflichkeiten angesichts der "großen Möglichkeit" noch Sinn? - fragen uwebus und zelig. (wobei die Frage ist, ob das wirklich Fragen sind, die die beiden da stellen.)

Bei uwebus ist die "Überzeugungsarbeit" bezüglich der richtigen physikalischen Formeln im Grunde genommen überflüssig, weil es bei ihm gar nicht darum geht, welche Formel richtig und welche falsch ist. Sein Thema nämlich ist ein metapyhisches, er fragt nach dem persönlichen Nutzen von Theorien, genau genommen nach dem psychologischen Nutzen.

Denn was nützt einem "Sinnsucher", also "Gott"sucher die Mathematik, Physik und Biologie? Und was nützt all das einem Physiker oder Biologen, der aus heiterem Himmel plötzlich Fragen nach der außerweltlichen Herkunft der Welt stellt (und diese auch mit Gläubigen diskutiert)?

Insgesamt denke ich, dass die Religion sich heute sehr weit über ihren angestammten, klassischen Bereich hinaus ausgebreitet hat und z.T. sehr implizite Formen angenommen hat. Religion amalgamiert in einer mitunter infamen Weise selbst mit fortschrittlichsten und modernsten kulturellen Errungenschaften und Bestrebungen. Hier zu differenzieren und nicht das fortschrittliche Kind mit dem trüben Wasser zusammen auszuschütten, kann nur heissen, die impliziten philosophischen Beilagen zur modernen Wissenschaft, aber auch zur Politik und übrigen Kultur von der Wissenschaft, Politik und gesamten Kultur selbst zu trennen und gesondert zu behandeln - als das, was sie sind: reine Philosophie, oft sogar weniger (Theologie, Spekulation), aber auf keinen Fall mehr ...-!
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K.I.Z - Frieden

Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1805499) Verfasst am: 03.01.2013, 12:17    Titel: Re: Leben wir in einer Cornflakes-Packung? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Steffen Rehm hat folgendes geschrieben:
...bitte ich die Foristen, ihre Vorstellungen von „Sinn“ hier mitzuteilen.
Magst Du das nicht lieber in einem eigenen thread tun?
Ich finde, die Fragen nach "Sinn" und "hat wer die Welt gemacht?" gehören schon hier rein.

"Wer hat die Welt gemacht" ja, aber die persönliche Sinnvorstellung der User hat erstmal nichts mit der Frage der Simulation zu tun.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Der Meinung sind übrigens auch andere: ...

Naja, da wird ja mal gleich unterstellt, daß, wer sich über eine Simulation der Welt Gedanken macht, an einen großen Programmierer glaubt oder ihn gar nötig hat. Solchen Beiträgen mangelt es gewaltig an Differenzierungsvermögen. Wie ich weiter oben schon begründet habe, ist der Schluß von ener Simulation auf einen Programmierer falsch.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... bürgerliche Physiker ... bürgerliche Biologen ...

Das ist wieder mal typisch. Am Inhalt seiner Theorie erkennt man, ob ein Wissenschaftler "bürgerlich" ist. Fehlt nur noch, daß Chefideologe "Skeptiker" im Voraus festlegt, welche Theorien aufgestellt werden dürfen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... darüber debattiert wird, ob nicht ein "programmierender Geist" höher stünde als a) alle menschliche Mathematik und b) alle dem Menschen erkennbaren Gesetzmäßigkeiten.

Es wird auch - zurecht - über Intelligent Design debattiert. Anscheinend fürchtest Du Dich vor solchen Debatten und möchtest manche Gedanken tabuisieren. Dabei kann man diesen Gedanken viel besser mit rationalen Argumenten begegnen als mit ideologischer Hetze.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... kann nur heissen, die impliziten philosophischen Beilagen zur modernen Wissenschaft, aber auch zur Politik und übrigen Kultur von der Wissenschaft, Politik und gesamten Kultur selbst zu trennen und gesondert zu behandeln - als das, was sie sind: reine Philosophie, oft sogar weniger (Theologie, Spekulation), aber auf keinen Fall mehr ...-!

Da stimme ich im Prinzip zu, und genau das sollten wir in der Simulatordebatte tun: Darauf hinweisen, was Fakt ist und was Spekulation ist. Und ich denke, das wurde z.B. von mir auch getan. Aber Achtung: Auch ein Atheist und Wissenschaftler kann über das Higgs-Boson oder einen (realen) Schöpfer spekulieren. Oft muß sogar spekuliert werden, um die Konsequenzen der Spekulation mit der Realität zu vergleichen.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1805507) Verfasst am: 03.01.2013, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Aus meiner Sicht ist der Hinweis auf Analogien zwischen bestimmten Gottesbildern, die man vielleicht als Demiurgen bezeichnen könnte, und dem Schöpfer einer Simulation nicht unberechtigt. Zu diesem Ästlein der Diskussion ist mein Standpunkt, daß man sich sowohl als Religiöser als auch als Nichtreligiöser aussuchen muss, mit welchem Gottesbild man sich auseinandersetzen will. Ich kann damit jedenfalls wenig anfangen.
Irgendwie tut es mir auch Leid, daß anscheinend meine Beteiligung an Diskussionen selbige in diese Richtung driften lassen. Aber ich fühle mich unschuldig Zustimmung.
Eher so als würden Dinge in mich hineinprojiziert werden, obwohl ich mich lieber mit dem Kernthema beschäftigen möchte. Ich möchte auch nicht zuviel Lebenszeit damit verbringen müssen, wirre Behauptungen eines Mitforisten zu entkräften.
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Katatonia
...the quiet cold of late november



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Beiträge: 826

Beitrag(#1806756) Verfasst am: 09.01.2013, 08:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Ausgangsfrage:

Ich denke nicht, dass es möglich ist, dass wir – oder allgemein empfindungs- und bewusstseinsfähige Lebewesen – in einer Simulation existieren. Es sieht danach aus, als würden für Empfindungs- und Bewusstseinsfähigkeit ein biologisches Substrat und neurologische Prozesse benötigt.
Erlebnisqualitäten und Bewusstsein sind offenbar nicht auf verschiedene Arten realisierbar, sondern beruhen auf sehr speziellen neurologischen Prozessen. Je andersartiger ein System mit seinen Prozessen ist, desto unwahrscheinlicher dürfte es wohl sein, dass es dieselben oder ähnliche Phänomene hervorbringt (alles andere klänge für mich auch nach Magie).

Sofern allerdings eine Simulation von den genannten Bedingungen Gebrauch macht, würde es dadurch theoretisch wieder denkbar werden – aber dann würde ich vermutlich eher von einer Realisation von Leben sprechen anstatt von einer Simulation.
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Faulheit: der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit. (Kant)
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Bernd Jaguste
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Anmeldungsdatum: 11.01.2006
Beiträge: 318
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1807124) Verfasst am: 10.01.2013, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

meine folgende Frage passt irgendwie zum Thema: "Ist unser Universum eine Simulation?" Wenn ja, dann eine besonders schöne. Beweis:
http://www.eso.org/public/images/eso1242a/zoomable/

Doch nun meine Frage: Was sind da für Löcher im Sternenhimmel. Ist es das A...och Gottes? Da kann man ja in die Unendlichkeit sehen. Nein, im Ernst. Was ist das und warum sind die Sterne ringsum rötlich? Ist es Staub? Davon gibt es viele auf der vorgenannten Seite.



Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1807127) Verfasst am: 10.01.2013, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde auf Staubwolken tippen. Schulterzucken
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26473
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1807131) Verfasst am: 10.01.2013, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
.... Ist es das A...och Gottes?...

Das würde zumindest dieses Rötlichbraune erklären. Er putzt wohl unordentlich.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Bernd Jaguste
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Anmeldungsdatum: 11.01.2006
Beiträge: 318
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1807487) Verfasst am: 12.01.2013, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Forum,

nur mal so, aus Spaß an der Freude. Ein passender Auszug aus meinem kleinen Büchlein "Das Wesen des Raums" http://www.amazon.de/Das-Wesen-des-Raums-ebook/dp/B00ATAIBNO/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1357992037&sr=8-1

Für alle die glauben, der Urknall (oder die Raumwellentheorie) sei die letztendliche Wahrheit, ist das nachfolgende Weltmodell gedacht. Es sei vorab jedoch bemerkt, dass es nur eines der vielen denkbaren Weltmodelle ist. Persönlich glaube ich nicht daran. Mir ist aber auch noch nichts eingefallen, wie es widerlegt werden kann. Es beweist nach meiner Auffassung jedoch eindeutig, dass alle als gesichert geltenden Erkenntnisse durchaus völlig falsch sein können. Wie gesagt, es dient nur zur Entspannung.

Stell dir vor, du bist kein Mensch sondern nur ein Programm in einem Computernetzwerk. Die Sinneseindrücke die du von außen wahrnimmst, werden dir nur von deiner Hardware vorgegaukelt. Kennen wir ja aus den Film Matrix. Nun kommunizierst du über das Netzwerk mit gleichartigen Programmen. Diese beeinflussen sich gegenseitig. D.h., wenn ein anderes Programm denkt, es haut dir ein paar auf die Nase, dann spürst du Schmerzen (einige Entwickler waren da umsichtig und haben so etwas durch eine Routine ausgeschlossen; andere Programme sind wiederum schlampiger programmiert). Alles was du siehst, hat Rückkopplung auf dein Programm und auf das Programm der anderen. Es ist also ein selbstlernendes, sehr intelligentes Netzwerk. So weit so gut.

Wofür wurde nun so ein Programm geschaffen? Ganz einfach, den göttlichen Programmierern plagte die Langeweile. Also haben sie ein Spiel erfunden. Wer mitspielen will, braucht einen vernetzten Rechner und das Programm. Gewinner ist derjenige, dessen Rechner zuerst ein vorgegebenes Weltmodell enträtselt. Wobei dies nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben muss. Jede Spielrunde ein neues Weltmodell. Da in einer harmonischen Welt nur wenig Bewegung drin ist, werden spielbelebende Komponenten eingespeist. Hier wären zu nennen: Pest, Krieg, Steuer, Tod, und, und, und. Wie in jedem Netzwerk, so gibt es auch hier Computerviren wie Grippe, Aids und viele mehr. Hierdurch fallen regelmäßig viele Programme aus. Es gewinnt halt nur der Beste. Uns und das uns umgebende Universum gibt es also garnicht. Wir sind nur zum Zeitvertreib von höheren Wesen erschaffen worden. Quasi ein göttliches Tamagotchi. Ich bin ja gespannt, wer diesmal die Spielrunde gewinnt. Hoffentlich dauert es noch eine Weile. Wenn der Gewinner feststeht, werden die Rechner nämlich neu gebootet und ein neues Weltmodell wird eingespielt. Wer will da behaupten, das Urknallmodell sei die einzige Möglichkeit die Welt um uns herum zu erklären?

Anmerkung:
Ich möchte ausdrücklich erklären, dass ich die Opfer von Gewalt, Krieg oder Krankheit durch dieses Weltmodell nicht diffamieren möchte. Es ist jedoch ein mögliches Weltmodell. Ich hoffe nur, ich bin somit nicht der Gewinner und sie schalten uns gleich ab. Also, wenn wir demnächst wieder etwas voneinander hören, entspricht diese Modell nicht den aktuelle Vorgaben der Götter.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1807488) Verfasst am: 12.01.2013, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Uns und das uns umgebende Universum gibt es also garnicht. Wir sind nur zum Zeitvertreib von höheren Wesen erschaffen worden.

Die Eigenschaft eine Simulation zu sein, bedeutet nicht, nicht existent zu sein.
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Bernd Jaguste
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#1807489) Verfasst am: 12.01.2013, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Uns und das uns umgebende Universum gibt es also garnicht. Wir sind nur zum Zeitvertreib von höheren Wesen erschaffen worden.

Die Eigenschaft eine Simulation zu sein, bedeutet nicht, nicht existent zu sein.

Bin ich zu doof zu. Kannst Du mir das erklären?
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step
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Beitrag(#1807498) Verfasst am: 12.01.2013, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Mir ist aber auch noch nichts eingefallen, wie es widerlegt werden kann.
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Da in einer harmonischen Welt nur wenig Bewegung drin ist, werden spielbelebende Komponenten eingespeist. Hier wären zu nennen: Pest, Krieg, Steuer, Tod,...

Hier würde ich meine Widerlegung ansetzen: Ich würde zeigen, daß z.B. Krankheiten nicht "eingespeist" wurden, sondern aus viel grundlegenderen Bedingungen emergieren, z.B. den Naturgesetzen, letztlich einigen wenigen physikalischen Grundsymmetrien. Damit ist Dein Modell widerlegt. (Natürlich könnte es immer noch einen Programmierer hinter dem Urknall geben, der ansonsten nicht eingreift).

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es beweist nach meiner Auffassung jedoch eindeutig, dass alle als gesichert geltenden Erkenntnisse durchaus völlig falsch sein können.

Genau das beweist es nicht, wie ich hoffentlich zeigen konnte. Die als gesichert geltenden Erkenntnisse sind ja allesamt Theorien, die unsere Welt modellieren und gute Voraussagen ermöglichen. Dies würde - zumindest diesseits de Urknalls in unserem Universum - weiterhin gültig bleiben. Gültiger als das sind sie übrigens ohne Programmmierer auch nicht.
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step
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Beitrag(#1807499) Verfasst am: 12.01.2013, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Uns und das uns umgebende Universum gibt es also garnicht. Wir sind nur zum Zeitvertreib von höheren Wesen erschaffen worden.
Die Eigenschaft eine Simulation zu sein, bedeutet nicht, nicht existent zu sein.
Bin ich zu doof zu. Kannst Du mir das erklären?

Kann ich übernehmen: Wieso folgt aus der Tatsache, simuliert zu sein, daß man gar nicht existiert? Der Unterschied ist doch höchstens für Philosophen mit anachronistischer Hardcore-Ontologie relevant.
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Bernd Jaguste
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Beitrag(#1807790) Verfasst am: 14.01.2013, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Mir ist aber auch noch nichts eingefallen, wie es widerlegt werden kann.
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Da in einer harmonischen Welt nur wenig Bewegung drin ist, werden spielbelebende Komponenten eingespeist. Hier wären zu nennen: Pest, Krieg, Steuer, Tod,...

Hier würde ich meine Widerlegung ansetzen: Ich würde zeigen, daß z.B. Krankheiten nicht "eingespeist" wurden, sondern aus viel grundlegenderen Bedingungen emergieren, z.B. den Naturgesetzen, letztlich einigen wenigen physikalischen Grundsymmetrien. Damit ist Dein Modell widerlegt. (Natürlich könnte es immer noch einen Programmierer hinter dem Urknall geben, der ansonsten nicht eingreift).


Hallo step,
hallo Forum,

welche Naturgesetze? Du hast was grundlegend falsch verstanden. Nach diesem Modell bist Du und ich nur je ein Softwareprogramm. Diesen beiden Programmpaketen wird von einer übergeordneten Software eine reale Welt vorgetäuscht. Diese übergeordnete Software vermittelt auch die Interaktionen zwischen uns. Wenn bei Dir der Parameter „Körpertemperatur“ auf 40° gesetzt wird, vermittelt diese Software mir die Information, dass Du 40° hast. Wir sind also nur Teil eines selbstlernenden Softwareprogramms. Eine übergeordnete Software vermittelt uns nur, dass es eine Außenwelt gibt. In dieser Schein-Außenwelt wurde beispielsweise die Erdanziehung auf 9,81m/s^2 gesetzt. Kurz auf die Tastatur getippt und die Dinge fliegen alle an die Decke, weil der Parameter verändert wurde. Fast so wie bei dem Film „Matrix“. Nur halt völlig ohne Menschen, alles nur Computercode zum Zeitvertreib. Oder wofür auch immer.

Hierfür gibt es aus meiner Sicht 4 wesentliche Indizien:
1. Unser umgebendes Universum ist schlampig programmiert. Die Sache mit dem Urknall funktioniert hinten und vorne nicht. Die Gravitation kann man nicht quantisieren, obwohl es unsere Theorien eigentlich so hergeben. Auch hat man noch keine Gravitationswellen mit dem GEO600-Experiment nachweisen können zwinkern (Letzteres ist aber ein ganz anderes Thema. Darauf komme ich in der entsprechenden Diskussionsrunde. Vorab erst mal vielen Dank für Deine Mühe.) Du siehst: Mit unserer Umgebung hat man sich nicht viel Mühe gegeben.
2. Wir können deshalb nicht unser Sonnensystem verlassen, weil die Programmierung weiterer Welten zu viel Mühe gemacht hätte. Auch ist die Lichtgeschwindigkeit endlich, damit wir gar nicht erst auf die Idee kommen, mit fremden Zivilisationen in Kontakt zu treten. Das wäre viel zu aufwendig zu programmieren. (Wie hieß der Film, wo der Typ in eine Scheinwelt aufgewachsen ist? Irgendwann ist ihm ein Scheinwerfer vor die Füße gefallen.)
3. Mache Nachmittags den Fernseher an. Was Du da siehst, kann nicht real sein.
4. Wenn ich meinen Rechner aus mache und der Bildschirm schwarz ist, bist Du einfach weg. Dann sitze ich, bzw. mein Datenspeicher, ganz allein in meinem Zimmer. Dich gibt es doch gar nicht. Du bist doch nur virtuell.

Na, nun widerlege das mal.
Ich gehe derweilen in Standby.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: Germering

Beitrag(#1807810) Verfasst am: 14.01.2013, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Mir ist aber auch noch nichts eingefallen, wie es widerlegt werden kann.
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Da in einer harmonischen Welt nur wenig Bewegung drin ist, werden spielbelebende Komponenten eingespeist. Hier wären zu nennen: Pest, Krieg, Steuer, Tod,...
Hier würde ich meine Widerlegung ansetzen: Ich würde zeigen, daß z.B. Krankheiten nicht "eingespeist" wurden, sondern aus viel grundlegenderen Bedingungen emergieren, z.B. den Naturgesetzen, letztlich einigen wenigen physikalischen Grundsymmetrien. Damit ist Dein Modell widerlegt. (Natürlich könnte es immer noch einen Programmierer hinter dem Urknall geben, der ansonsten nicht eingreift).
welche Naturgesetze? Du hast was grundlegend falsch verstanden. Nach diesem Modell bist Du und ich nur je ein Softwareprogramm. Diesen beiden Programmpaketen wird von einer übergeordneten Software eine reale Welt vorgetäuscht.

Ja, aber eine mit Naturgesetzen!

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Diese übergeordnete Software vermittelt auch die Interaktionen zwischen uns. Wenn bei Dir der Parameter „Körpertemperatur“ auf 40° gesetzt wird, vermittelt diese Software mir die Information, dass Du 40° hast.

Es könnte aber doch auch sein, daß nicht die Temperatur auf 40° gesetzt wird, sondern die Konzentration irgendeines Bakteriums. Und die Reaktion des Körpers rechnet die Simulation dann selber aus, nach einer bestimmten einprogrammierten Formel, einem aus meiner Sicht "naturgesetzlichen Zusammenhang". Oder der Parameter wird noch grundlegender gesetzt, vielleicht nur die physikalischen Grundkonstanten, und der Rest wird ausgerechnet.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Na, nun widerlege das mal. Ich gehe derweilen in Standby.

Eigentlich muss ich das gar nicht widerlegen. Mir reicht es ja aus, wenn ich die sich mir bietende Welt gut modellieren und gute Voraussagen machen kann. In welchem ontologischen Sinne das Ganze "real" ist, kann mir in erster Näherung egal sein. Die Voraussagen werden dadurch ja nicht schlechter. Und damit ist auch Deine Vermutung falsch, man könne dann die Erkenntnisse der Wissenschaft in die Tonne kippen.
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Bernd Jaguste
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Beitrag(#1807976) Verfasst am: 15.01.2013, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Forum,
hallo step,

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Mir ist aber auch noch nichts eingefallen, wie es widerlegt werden kann.
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Da in einer harmonischen Welt nur wenig Bewegung drin ist, werden spielbelebende Komponenten eingespeist. Hier wären zu nennen: Pest, Krieg, Steuer, Tod,...
Hier würde ich meine Widerlegung ansetzen: Ich würde zeigen, daß z.B. Krankheiten nicht "eingespeist" wurden, sondern aus viel grundlegenderen Bedingungen emergieren, z.B. den Naturgesetzen, letztlich einigen wenigen physikalischen Grundsymmetrien. Damit ist Dein Modell widerlegt. (Natürlich könnte es immer noch einen Programmierer hinter dem Urknall geben, der ansonsten nicht eingreift).
welche Naturgesetze? Du hast was grundlegend falsch verstanden. Nach diesem Modell bist Du und ich nur je ein Softwareprogramm. Diesen beiden Programmpaketen wird von einer übergeordneten Software eine reale Welt vorgetäuscht.

Ja, aber eine mit Naturgesetzen!

Diese Naturgesetze gelten aber nur in Deiner virtuellen Welt. In der Welt des Programmierers gelten ganz andere Gesetze. Diese wirst Du nicht entschlüsseln können, weil Du keinen Zugriff darauf hast. Du kennst ja nicht mal die Hardware, auf der Du läufst. Gibt es Atome? Oder ist alles nur eine unteilbare Ursuppe? Oder ganz anders?

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Diese übergeordnete Software vermittelt auch die Interaktionen zwischen uns. Wenn bei Dir der Parameter „Körpertemperatur“ auf 40° gesetzt wird, vermittelt diese Software mir die Information, dass Du 40° hast.

Es könnte aber doch auch sein, daß nicht die Temperatur auf 40° gesetzt wird, sondern die Konzentration irgendeines Bakteriums. Und die Reaktion des Körpers rechnet die Simulation dann selber aus, nach einer bestimmten einprogrammierten Formel, einem aus meiner Sicht "naturgesetzlichen Zusammenhang". Oder der Parameter wird noch grundlegender gesetzt, vielleicht nur die physikalischen Grundkonstanten, und der Rest wird ausgerechnet.

Ich sehe, Du hast das Prinzip begriffen.

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Na, nun widerlege das mal. Ich gehe derweilen in Standby.

Eigentlich muss ich das gar nicht widerlegen. Mir reicht es ja aus, wenn ich die sich mir bietende Welt gut modellieren und gute Voraussagen machen kann. In welchem ontologischen Sinne das Ganze "real" ist, kann mir in erster Näherung egal sein.

Müssen tust Du es nicht. Du darfst es aber gern versuchen, wenn es Dir Spaß macht. Wie gesagt: Es ist letztendlich eine Glaubensfrage. Ich glaube ja auch nicht daran. Ich bin bekennender Pastafari.

step hat folgendes geschrieben:
Die Voraussagen werden dadurch ja nicht schlechter. Und damit ist auch Deine Vermutung falsch, man könne dann die Erkenntnisse der Wissenschaft in die Tonne kippen.
Das ist nicht meine Vermutung. Wieso sollte man damit die Erkenntnisse der Wissenschaft in die Tonne kippen? Ich hatte gesagt, dass es noch mehr Weltmodelle gibt, als das Urknallmodell. Ein Urknall wird hier nicht benötigt. Widerlegen wirst Du das auch kaum können. Das ist wie bei den Religionen. Alles eine Frage des Glaubens.

Doch es gibt Indizien dafür, dass die Welt um uns herum nur eine Softwaresimulation ist. Man braucht da nur nach Logikfehlern in unserer Welt suchen. Zum Beispiel fällt mir spontan der Doppelspaltversuch ein. Nach aktueller Physik geht ein Photon an einer Spaltblende alle möglichen Wege gleichzeitig und entscheidet sich erst zum Zeitpunkt seiner Messung für eine der beiden Spalten. Das ist so ein schöner Programmfehler. Wie soll das gehen? Wie soll ein Teilchen alle möglichen Wege gleichzeitig gehen? Es ist gleichzeitig hier und dort. Das ist logisch nicht möglich und ganz schlecht programmiert. Schlussfolgerung: Unsere Welt kann nur eine Simulation sein. Alternativ könnte man natürlich meine Raumwellentheorie nehmen. Da teilt sich das Photon am Doppelspalt, durchläuft diesen als 2 separate Teilchen und vereinigt sich dahinter wieder mit sich selbst. Da alle Teilchen einen Wellencharakter aufweisen, kommt es bei dieser Vereinigung natürlich zu Interferenzen. So ist es dann auch in der Praxis. Da interferieren die Teilchen auch miteinander, wenn sie einzeln und nacheinander durch den Doppelspalt laufen. Nach aktueller Theorie ein Logikfehler und somit ein Indiz dafür, dass unsere Welt von einem Programmierer geschrieben wurde. Mit meiner Raumwellentheorie würde die Welt jedoch auch ohne diesen schlampigen Programmierer funktionieren, weil es da kein Logikproblem beim Doppelspalt gibt.

Ich will aber jetzt nicht über den Doppelspalt diskutieren. Das ist schon wieder ein anderes Thema. Schade, dass sich hier niemand mehr zum Thema „Ist unser Universum eine Simulation“ äußern will. Es ist so schön entspannend.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste
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step
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Beitrag(#1808007) Verfasst am: 15.01.2013, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ich hatte gesagt, dass es noch mehr Weltmodelle gibt, als das Urknallmodell. Ein Urknall wird hier nicht benötigt.

Der Urknall ist ein Grenzfall, er stellt ja auf mehrere Weisen die Grenze unseres Wissens dar. Was genau meinst Du denn mit "Urknall"?
- Das Modell der inflationären Expansion?
- Das Modell einer initialen Singularität?
- Das Modell, der Urknall sei eine natürliche oder gar zwangsläufige Erscheinung?
- noch was anderes?

Je nachdem würde ich Dir für den Moment zustimmen oder auch nicht.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Doch es gibt Indizien dafür, dass die Welt um uns herum nur eine Softwaresimulation ist. Man braucht da nur nach Logikfehlern in unserer Welt suchen.

Da finde ich den Ansatz im paper oben aber besser. Nach Logikfehlern suchen in unserer Welt ist verdammt schwer.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Zum Beispiel fällt mir spontan der Doppelspaltversuch ein. Nach aktueller Physik geht ein Photon an einer Spaltblende alle möglichen Wege gleichzeitig und entscheidet sich erst zum Zeitpunkt seiner Messung für eine der beiden Spalten. Das ist so ein schöner Programmfehler. Wie soll das gehen? Wie soll ein Teilchen alle möglichen Wege gleichzeitig gehen? Es ist gleichzeitig hier und dort. Das ist logisch nicht möglich und ganz schlecht programmiert.

Kein gutes Beispiel. Vergiß mal das "Teilchen", das ist ja eine Vereinfachung (wie auch "Welle"), die bestimmte Eigenschaften ausblendet und dadurch Logikfehler sozusagen selber produziert. Stell Dir stattdessen einfach die Schrödingergleichung vor. Die beschreibt einfach, was passiert, und siehe da, es entsteht Interferenz und all die anderen Merkwürdigkeiten. Was ist jetzt unlogischer, die Schrödingergleichung oder Dein Teilchenbild? Na letzteres natürlich. Wird also verdammt schwer!

PS: Es gab in dieser Richtung schon deutlich bessere Vesuche in der Physik, so etwa kann man in der ART äußerst paradoxe Situationen darstellen. Aber das führt hier zu weit.
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Beitrag(#1808012) Verfasst am: 15.01.2013, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist vermutlich ziemlich undiszipliniert. Aber könnte man darüber spekulieren, ob der Konfigurationsraum der Quantentheorie die Realität darstellt, aus der die Wirklichkeit tja was?... dekohäriert? Die Wirklichkeit als Simulator im Konfigurationsraum?
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step
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Beitrag(#1808013) Verfasst am: 15.01.2013, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Das ist vermutlich ziemlich undiszipliniert. Aber könnte man darüber spekulieren, ob der Konfigurationsraum der Quantentheorie die Realität darstellt, aus der die Wirklichkeit tja was?... dekohäriert? Die Wirklichkeit als Simulator im Konfigurationsraum?

Ich würde sagen, das geht doch sehr in Richtung von Tegmarks Multiversum Typ III.

Wobei da eben die Dekohärenz eine Beschreibung dafür ist, was man als Nebeneffekt der ständigen Aufspaltung in Teilräume in einem dieser Teilräume sieht.
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Beitrag(#1809951) Verfasst am: 23.01.2013, 08:05    Titel: Antworten mit Zitat

Simulation der Zukunft

Zitat:
Während das kontrollierte, wiederholbare Experiment zum Fundament der Naturwissenschaften gehört, seit diese im 17. Jahrhundert entstanden sind, besitzen Gesellschaftswissenschaftler kein vergleichbares Erkenntnisinstrument. In den harten Disziplinen wie der Physik werden Theorien durch Versuche geprüft, verworfen und bestätigt; in Soziologie und Ökonomie bleiben sie dagegen immer auch Spekulationen, da erst die Geschichte zeigt, ob eine These richtig ist. Darum kann man voraussagen, bei welcher Belastung Brücken einstürzen oder Gaskessel explodieren, aber nicht, wann es zu Revolutionen oder Finanzkrisen kommt.

Eine Gruppe von Forschern möchte dies ändern.
[...]
Banken simulieren Szenarien, bevor sie investieren, usw.

Ist das möglich? Weiter durchdacht, wird es paradox: Wenn Finanzhändler Szenarien durchspielen, bevor sie Investments tätigen, müssen diese Simulationen in die nächsten Prognosen eingehen; ein intelligenter Computer müsste in die eine Voraussage bereits die Wirkung der nächsten einspeisen. Wenn jeder Szenarien durchspielen kann, ist die Zukunft ein unendlicher Regress. Der Simulator ist vor allem damit beschäftigt, sein eigenes Wirken zu berechnen sowie die Wirkung der Berechnung seines eigenen Wirkens usw. usf.

http://www.heise.de/tp/artikel/38/38389/1.html
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step
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Beitrag(#1809961) Verfasst am: 23.01.2013, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
... Der Simulator ist vor allem damit beschäftigt, sein eigenes Wirken zu berechnen sowie die Wirkung der Berechnung seines eigenen Wirkens usw. usf. - http://www.heise.de/tp/artikel/38/38389/1.html

Präziser eingegrenzt entsteht dieses nichtlineare Rückkopplungsproblem (und infolgedessen deterministsches Chaos), wenn die weitere Entwicklung sehr stark von der Kenntnis der Simulationsergebnisse abhängt. Das ist aber nicht unbedingt in allen gesellschaftlich relevanten Kontexten der Fall, auch wenn die spekulativen Finanzmärkte idZ sicher sehr anfällig sind - auch bereits ohne Simulation übrigens.

Aus meiner Sicht gibt es mehrere potenzielle Strategien, um mit diesen Nichtlinearitäten umzugehen:

- die Ergebnisse werden immer erst veröffentlicht, nachdem die auf ihnen basierenden Regulierungsmaßnahmen getroffen sind

- das ganze System wird weniger nichtlinear ausgelegt, etwa durch hohe Spekulationssteuern. In vielen anderen gesellschaftlich relevanten Bereichen ist das automatisch der Fall, etwa durch die Kosten und die natürliche Latenz einer Schwangerschaft / Kinderaufzucht.

- die Simulation rechnet nicht inkrementell, sondern versucht einen Eigenwertansatz

- die Simulation ignoriert partikulare Spekulationsfolgen: grob gesagt ist es für die gesellschaftliche Entwicklung irrelevant, welches spekulative Papier zulegt und welcher Spekulateur reich wird oder abstüzrt - es interessieren nur die durchschnittlich zu sozialisierenden Verluste.

- ...
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Beitrag(#1810020) Verfasst am: 23.01.2013, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Aus meiner Sicht gibt es mehrere potenzielle Strategien, um mit diesen Nichtlinearitäten umzugehen:

- die Ergebnisse werden immer erst veröffentlicht, nachdem die auf ihnen basierenden Regulierungsmaßnahmen getroffen sind

- das ganze System wird weniger nichtlinear ausgelegt, etwa durch hohe Spekulationssteuern. In vielen anderen gesellschaftlich relevanten Bereichen ist das automatisch der Fall, etwa durch die Kosten und die natürliche Latenz einer Schwangerschaft / Kinderaufzucht.

- die Simulation rechnet nicht inkrementell, sondern versucht einen Eigenwertansatz

- die Simulation ignoriert partikulare Spekulationsfolgen: grob gesagt ist es für die gesellschaftliche Entwicklung irrelevant, welches spekulative Papier zulegt und welcher Spekulateur reich wird oder abstüzrt - es interessieren nur die durchschnittlich zu sozialisierenden Verluste.

- ...


Sagen wir, wenn konkurrierende Simulationen existierten (von konkurrierenden Instanzen vielleicht betrieben), dann dürften die Strategien wahrscheinlich hinfällig sein. Oder?
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