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somnifex registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 24
Wohnort: Stuttgart
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(#520744) Verfasst am: 11.07.2006, 22:14 Titel: Kritik am Christentum? |
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Wie im Titel dieses Themas schon zu erkennen ist, möchte ich eine Frage, gerichtet an alle überzeugt atheistischen und contrachristlichen User in diesem Forum stellen.
Zu aller erst muss ich vielleicht klären, dass ich mich selbst weder als Christ, noch als Atheist oder Agnostiker beschreibe. Vielleicht etwas Undefinierbares, oder ich kenne einfach den Namen nicht...
Dennoch bin ich sehr am Christentum interessiert und von den Grundideen fasziniert. Ich sehe in diesem Glauen einen riesigen Fundus philosophischer Fragen und Antworten, obwohl ich nicht direkt Gläubiger im allgemeinen Sinne oder gar Kirchengänger bin. Das ist sozusagen meine "atheistische Seite", trotzdem habe ich mich überhaupt nicht festgelegt und verurteile diesen Glaube auch keineswegs, viele in diesem Forum tun dies aber und manche sogar sehr lautstark und überzeugt.
Meine Frage wäre nun: Wie sieht denn diese Kritik am Christentum aus?
Ist es wirklich die Kritik des elementaren Christentums oder an der Ausführung vieler Menschen die sich fälschlicherweise "Christen" nennen?
Meiner Meinung nach sollte man das Christentum nur vom Grundsatz her bewerten und sich fragen ob der Grundgedanke des Christentums schlecht, verlogen oder einfältig ist. Ich schreibe diesen Post in der Hoffnung auch niveauvolle Antworten zu erhalten. Also bitte auch nur diejenigen, die sich auch ein wenig mehr (ich bin auch keine Theologe) mit der Bibel und der Grundaussage beschäftigt haben.
Ich finde es zu wenig jetzt mit "in der Bibel steht: Gott ist zornig, die Welt wurde an 7 Tagen erschaffen, es gibt einen Teufel, etc p.p." anzukommen oder mit Sachen wie "Kreuzzügen, Teufelsaustreibung, Indoktrinierung, Verdummung durch Kirche" den christlichen Glauben zu kritisieren.
Das ist einfach viel zu leicht und zu unkonsequent gedacht!
Hat sich von denen, die ja so sehr davon überzeugt sind, dass alles was in der Bibel steht ja nur Schwachsinn steht überhaupt mal mit der Bibel befasst? Ich meine mit den wichtigen Stellen, wie der Bergpredigt oder der Kreuzigung, und nicht mit irgendwelche Kapiteln in Buch xy die Gott selbst nicht kennt mit "Gott ist böse, seid lieb, sonst ist er böse auf euch; Gott frisst kleine Kinder, etc. p.p.".
Jeder Kritiker sollte auch ein wenig Hintergrundwissen über das haben, was er kritisiert. Dann weiß man nämlich auch, dass die Bibel nicht von Jesus gebracht wurde, sonder, dass sie von Menschenhand geschrieben wurde und sich somit eventuell, möglicherweise, vielleicht, naja, nennen wir es "künstlerische Ergänzungen" eingeschlichen haben.
Das Christentum an sich hat eine Grundaussage und aus dieser Grundaussage erschließt sich eigentlich alles andere. Nämlich die Bekennung und Ausübung der Liebe (Nächstenliebe, Gottesliebe,...)
Jaja, es klingt kitschig, aber einfach mal ernst bleiben und über diesen Satz NACHDENKEN.
Wie gesagt, ich bin kein Christ, zumindest nicht ganz, aber ich finde solche Ideen hoch interessant und kann deswegen nicht verstehen wie jemand meint solche Dinge sofot auf eine, seiner Meinung nach, qualifizierte Weise für Schwachsinn zu erklären.
Und diese Arroganz dabei...
Manche halten sich für die Größten, wenn sie es geschafft haben, Widersprüche im Handeln der Kirche und in der eigentlich "christlichen Predigt" zu entdecken. Bravo! Glückwunsch!
Eine großartige Leistung die Kreuzzüge als widersprüchlich zu bewerten, aber wenn man ein wenig weiter denkt, könnte man auf den Gedanken kommen, dass nicht die christliche Lehre falsch ist, sonder die Menschen, die vorgeben ihr zu folgen!
Wenn ich sage, dass ich Christ bin und Menschen meuchle, heißt das dann, dass das Christentum falsch ist??? Ich habe das Gefühl, dass manchen Personen in der Weltgeschichte einfach zu viel Wert beigemessen wurde und wird.
Nur weil der Papst sagt, dass er heilig ist, muss er es doch nicht auch gleich sein, oder?
Ich kann gut verstehen, dass man das blinde, gehorsame Volk, als heuchlerisch und meinetwegen auch ein wenig dumm und herdentiermäßig ansieht, aber ich denke, dass einem das noch lange nicht das Recht gibt, anhand von so schlechten "Vorzeigefiguren" das Christentum in seinem Wesen anzugreifen.
Bei "wahren Christen" würde die Basis der gängigen Kritik fehlen, dann erst würde es anspruchsvoll und interessant werden.
Ich freue mich auf eure Antworten und möchte zugleich bitten, dass wenn jemand nicht mehr als reine, leere Rhetorik beitragen möchte, dies doch bitte woanders zu machen...
_________________ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#520756) Verfasst am: 11.07.2006, 22:22 Titel: Re: Kritik am Christentum? |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Ich sehe in diesem Glauen einen riesigen Fundus philosophischer Fragen und Antworten, obwohl ich nicht direkt Gläubiger im allgemeinen Sinne oder gar Kirchengänger bin. Das ist sozusagen meine "atheistische Seite", |
Das würde ich ehr eine unreligöse als eine atheistische Haltung nennen, aber egal.
Zitat: | Meine Frage wäre nun: Wie sieht denn diese Kritik am Christentum aus? |
Och, das ist bei mir ganz einfach: Es gibt keinen Gott.
Damit ist die Basis des Christentums hinfällig, alle theologischen Spitzfindigkeiten sind irrelevant.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#520765) Verfasst am: 11.07.2006, 22:26 Titel: Re: Kritik am Christentum? |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: |
Och, das ist bei mir ganz einfach: Es gibt keinen Gott.
Damit ist die Basis des Christentums hinfällig, alle theologischen Spitzfindigkeiten sind irrelevant. |
Sehr schön auf den Punkt gebracht. Für alles weitere empfehle ich dittmar.
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Autoterrorist Die Gottespest
Anmeldungsdatum: 23.04.2006 Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg
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(#520768) Verfasst am: 11.07.2006, 22:30 Titel: |
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Zitat: | Das Christentum an sich hat eine Grundaussage und aus dieser Grundaussage erschließt sich eigentlich alles andere. Nämlich die Bekennung und Ausübung der Liebe (Nächstenliebe, Gottesliebe,...) | Und diese Grundaussage steht wohl in der Bibel. So wie ich das sehe, pickst du dir nur die guten Sachen aus dem heiligen Buch, alle anderen Grundsätze ignorierst du. Das Christentum hat mit Sicherheit nicht nur den Grundsatz "Liebe", denn das Christentum baut auf der Bibel.
Zitat: | Nur weil der Papst sagt, dass er heilig ist, muss er es doch nicht auch gleich sein, oder? | Doch, weil es bei den Katholiken so ist. Alles andere hat dann noch wenig mit dem Katholizismus zu tun. Du kannst dir das Christentum nicht wunschgerecht zuschneiden.
Zitat: | Manche halten sich für die Größten, wenn sie es geschafft haben, Widersprüche im Handeln der Kirche und in der eigentlich "christlichen Predigt" zu entdecken. Bravo! Glückwunsch! | Danke sehr
Für den Größten halte ich mich jedenfalls nicht. Das ist wohl eher unsachliche, nicht repräsentative und emotionale Kritik deinerseits.
Ich empfehle dir wirklich dich mal auf der Seite http://www.atheismus-online.de/ umzuschauen. Da werden sicherlich viele deiner Fragen beantwortet. Ebenfalls für dich interessant: http://www.dittmar-online.net/
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somnifex registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 24
Wohnort: Stuttgart
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(#520769) Verfasst am: 11.07.2006, 22:30 Titel: |
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Zitat: | Och, das ist bei mir ganz einfach: Es gibt keinen Gott. |
Wenn du mit Gott einen alten, langbärtigen Mann auf Wolken meinst, dann stimme ich dir vollkommen zu, aber so einfach ist es nicht.
1. Definiere Gott (bitte nicht wikipedia oder sonst ein Lexikon)
2. Woher weißt du, dass Jesus oder wirkliche Christen den selben Gott meinen?
_________________ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.
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Autoterrorist Die Gottespest
Anmeldungsdatum: 23.04.2006 Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg
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(#520773) Verfasst am: 11.07.2006, 22:31 Titel: |
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Zitat: | 2. Woher weißt du, dass Jesus oder wirkliche Christen den selben Gott meinen? | Wenn alle einen anderen Gott meinen, was haben sie dann noch mit dem Christentum zu tun? Inwieweit behandelt diese Frage die Frage der Existenz Gottes. Ob Menschen nur an einen oder an 20 Götter glauben - weder gibt es den einen noch die 20 anderen.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#520777) Verfasst am: 11.07.2006, 22:32 Titel: Re: Kritik am Christentum? |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Meine Frage wäre nun: Wie sieht denn diese Kritik am Christentum aus? |
Das Christentum bietet ja etwas an: Eine Anleitung, wie man leben soll.
Nachlesbar in der "Bibel".
Meine Kritik: So fies anderen gegenüber kann ich nicht leben. Ich bemüh mich ja, aber die Vorschläge in dem Buch übersteigen meine derzeitigen Kapazitäten.
Ich arbeite aber dran!
edit: oh, das war wohl jetzt Deines Erachtens Zitat: | nicht mehr als reine, leere Rhetorik | .
Irrtum. Es war, reine, leere Polemik, aber dagegen hast Du ja als Freund des Paulus, dem eigentlichen Religionsgründer, ja sicher rein gar nix! (Das war jetzt Rhetorik )
Zuletzt bearbeitet von Evilbert am 11.07.2006, 22:38, insgesamt einmal bearbeitet |
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#520779) Verfasst am: 11.07.2006, 22:33 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | 1. Definiere Gott (bitte nicht wikipedia oder sonst ein Lexikon) |
Gott = mächtiges, übernatürliches Wesen mit personalen Eigenschaften (sowas wie Bewußtsein, Willen, ...)
Zitat: | 2. Woher weißt du, dass Jesus oder wirkliche Christen den selben Gott meinen? |
Weil sie permanent davon quatschen.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#520780) Verfasst am: 11.07.2006, 22:33 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Och, das ist bei mir ganz einfach: Es gibt keinen Gott. |
Wenn du mit Gott einen alten, langbärtigen Mann auf Wolken meinst, dann stimme ich dir vollkommen zu, aber so einfach ist es nicht.
1. Definiere Gott (bitte nicht wikipedia oder sonst ein Lexikon)
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definiere bitte "ulambitfrandel"
(darfst gern auch ein lexikon benutzen, wenn es dir hilft)
danke
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#520784) Verfasst am: 11.07.2006, 22:35 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Wenn du mit Gott einen alten, langbärtigen Mann auf Wolken meinst, dann stimme ich dir vollkommen zu, aber so einfach ist es nicht. |
Wie kommst Du darauf, dass dieser Kinderglaubens-Gott gemeint sein könnte? Kann es sein, dass Du hier mit einem Strohmann reingekommen bist, den Du abfackeln möchtest: Der Strohmann vom strohdoofen Atheisten, der keine Ahnung von dem hat, was er kritisiert?
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#520786) Verfasst am: 11.07.2006, 22:37 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Och, das ist bei mir ganz einfach: Es gibt keinen Gott. |
Wenn du mit Gott einen alten, langbärtigen Mann auf Wolken meinst, dann stimme ich dir vollkommen zu, aber so einfach ist es nicht.
1. Definiere Gott (bitte nicht wikipedia oder sonst ein Lexikon)
2. Woher weißt du, dass Jesus oder wirkliche Christen den selben Gott meinen? |
Ich ahnte es. Eine neue Mission beginnt.
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Amaterasu deaktiviert
Anmeldungsdatum: 18.02.2005 Beiträge: 293
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(#520791) Verfasst am: 11.07.2006, 22:39 Titel: |
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somnifex registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 24
Wohnort: Stuttgart
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(#520792) Verfasst am: 11.07.2006, 22:39 Titel: |
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Zitat: | Und diese Grundaussage steht wohl in der Bibel. So wie ich das sehe, pickst du dir nur die guten Sachen aus dem heiligen Buch, alle anderen Grundsätze ignorierst du. Das Christentum hat mit Sicherheit nicht nur den Grundsatz "Liebe", denn das Christentum baut auf der Bibel. |
Ich picke mir nur die WICHTIGEN Sachen raus und richte alle anderen nach dieser aus.
D.h. wenn es damals wirklich wahre Christen gegeben hätte, dann wären diese niemals in einen Kreuzzug gezogen, weil sie bekanntlich "ihren Feind lieben wie sich selbst".
Und dieses Gebot der Nächstenliebe muss nun mal vor dem der Missionierung um jeden Preis kommen.
Zitat: | Für den Größten halte ich mich jedenfalls nicht. Das ist wohl eher unsachliche, nicht repräsentative und emotionale Kritik deinerseits. |
Wie ich bereits sagte, ich habe echt keine Lust solche Beiträge an meine Augen zu lassen.
Ich sage nur eins dazu: Ich habe mir meine Wortwahl und meine Gedanken sehr wohl überlegt und kann dieses hohle Geschwätz ohne jegliche Substanz die einen nie weiterbringt nicht ausstehen.
Das war jetzt hoffentlich sachlich und rational genug.
_________________ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#520793) Verfasst am: 11.07.2006, 22:41 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | wirklich wahre Christen |
http://de.wikipedia.org/wiki/Kein_wahrer_Schotte
Stefan hat folgendes geschrieben: | somnifex hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Och, das ist bei mir ganz einfach: Es gibt keinen Gott. |
Wenn du mit Gott einen alten, langbärtigen Mann auf Wolken meinst, dann stimme ich dir vollkommen zu, aber so einfach ist es nicht.
1. Definiere Gott (bitte nicht wikipedia oder sonst ein Lexikon)
2. Woher weißt du, dass Jesus oder wirkliche Christen den selben Gott meinen? |
Ich ahnte es. Eine neue Mission beginnt. |
Aber ich bitte dich: Doch nicht von jemanden der 10 mal sagt "Aber ich bin kein Christ!"
_________________ Storm by Tim Minchin
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#520797) Verfasst am: 11.07.2006, 22:43 Titel: |
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@somnifex: Die Signatur sehe ich ja jetzt erst. Schäm Dich. Genau diese fürs Christentum im eigenen Hirn notwendige Handlung ist es, die mich das Christentum abgrundtief verachten läßt.
quo usque tandem abutere, Christe, patientia nostra? wenn wir schon Klassiker verbiegen
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Autoterrorist Die Gottespest
Anmeldungsdatum: 23.04.2006 Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg
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(#520801) Verfasst am: 11.07.2006, 22:45 Titel: |
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Zitat: | Ich picke mir nur die WICHTIGEN Sachen raus und richte alle anderen nach dieser aus. | Und wer bestimmt, was in der Bibel wichtig ist und was nicht? Die Häufigkeit der erwähnten Faktoren? Unmöglich, dann wären wohl Tod, Zerschmettern und Zorn die wichtigsten Dinge. Ich glaube DU bestimmst für dich, was angeblich wichtig ist und was nicht - und da pickst du dir natürlich das beste heraus.
Zitat: | Das war jetzt hoffentlich sachlich und rational genug. | Wohl kaum und nicht der Rede wert.
Wie gesagt: Um zu verstehen, solltest du dir mal die hier gesendeten Links anschauen. Du hast nämlich anscheinend gar keine Ahnung vom Atheismus, das ist fatal, wenn du hier vernünftig diskutieren willst.
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somnifex registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 24
Wohnort: Stuttgart
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(#520809) Verfasst am: 11.07.2006, 22:49 Titel: |
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Ich sehe, alle sind schon sehr begierig darauf, einen weiteren Christen zu denunzieren und bloß zu stellen. Das wird aber leider nicht klappen, weil ich kein überzeugter Christ bin (das sage ich nicht, weil ich "Angst" vor den atheistischen Waffen habe, gegen die ich ja bekanntlich nichts ausrichten kann).
Zitat: | Wie kommst Du darauf, dass dieser Kinderglaubens-Gott gemeint sein könnte? Kann es sein, dass Du hier mit einem Strohmann reingekommen bist, den Du abfackeln möchtest: Der Strohmann vom strohdoofen Atheisten, der keine Ahnung von dem hat, was er kritisiert? |
Nein, ich bin gerade deswegen in dieses Forum gekommen, um eben geistreiche Antworten und Ideen zu erhalten, die mich entweder in meiner Position bestärken oder auch vom Gegenteil überzeugen.
Zitat: | Wenn alle einen anderen Gott meinen, was haben sie dann noch mit dem Christentum zu tun? |
Deine Formulierung ist der springende Punkt. "Alle"
Wenn meinst du mit "alle". Jeder der sich Christ nennt? George Bush und Hitler war es doch auch oder?
Gerade das ist meine Frage. Kann man nicht zwischen dem "Praktizierten Pseudo-Christentum" (Ablassbriefe, Teufelsaustreibung,...) und der Lehre an sich unterscheiden?
_________________ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.
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Autoterrorist Die Gottespest
Anmeldungsdatum: 23.04.2006 Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg
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(#520818) Verfasst am: 11.07.2006, 22:51 Titel: |
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Zitat: | Gerade das ist meine Frage. Kann man nicht zwischen dem "Praktizierten Pseudo-Christentum" (Ablassbriefe, Teufelsaustreibung,...) und der Lehre an sich unterscheiden? | Ich frage anders: Gibt es überhaupt einen Unterschied?
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#520822) Verfasst am: 11.07.2006, 22:53 Titel: |
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können wir bitte erst die begriffsdefinitionen abschliessen, bevor wir weiterdiskutieren?
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#520825) Verfasst am: 11.07.2006, 22:54 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Nein, ich bin gerade deswegen in dieses Forum gekommen, um eben geistreiche Antworten und Ideen zu erhalten, die mich entweder in meiner Position bestärken oder auch vom Gegenteil überzeugen. |
Na dann denk mal über folgenden Satz nach: Ein Gott erklärt nichts, aber alles läßt sich ohne einen erklären.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#520828) Verfasst am: 11.07.2006, 22:56 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: |
Gerade das ist meine Frage. Kann man nicht zwischen dem "Praktizierten Pseudo-Christentum" (Ablassbriefe, Teufelsaustreibung,...) und der Lehre an sich unterscheiden? |
Natürlich kann man das - und das wird auch getan. Kritik an der christlichen Glaubenslehre (also den Inhalten) ist etwas anderes als Kritik am Christentum oder Kirchenkritik.
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Stingery Atholik
Anmeldungsdatum: 06.05.2006 Beiträge: 716
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(#520832) Verfasst am: 11.07.2006, 22:58 Titel: |
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Kritik am Christentum in Bezug auf die christliche Moral:
Du selbst hast bereits einen moralischen Wert vorgebracht, nämlich die Nächstenliebe.
Die Kriche selbst scheint sich selbst nur als ihren Nächsten zu kennen, denn sie hat weder Anders- noch Ungläube toleriert oder auch nur gedultet, dafür aber umso heftiger bekämpft. Feindesliebe, so wie es ein gewisser Jesus gelehrt haben soll, scheint ihr wesensfremd zu sein.
Kennst du noch andere christliche Werte?
All jene Werte und moralische Maßstäbe, die in der westlichen Gesellschaft gelten, so z.B. Gleichheit, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Demokratie, Liberalismus, Toleranz, und allgemein der Freiheitsgedanke usw., all das sind Werte und Errungenschaften, die wir der Aufklärung verdanken, und die mit vielen Opfern immer wieder gegen die Kirche durchgesetzt werden mussten. Dennoch steht die Kirche heute als moralisches Vorbild und als Inhaber eines Moralmonopols dar. Diese kirchliche Propaganda geht sogar so weit, dass viele meinen, dass wir die Menschenrechte dem Christentum zu verdanken hätten; welch' Ironie!
Bezogen auf Jesus selbst, der ja die Nächsten- und Feinesliebe gelehrt haben soll, scheinen auch einige Widersprüche in der Bibel aufzutauchen, die sich nicht mit einem liebenden Jesus vereinen lassen. Jähzorn, Kampfeslust und Arroganz scheinen ihm nicht fremd zu sein. Zudem sieht er sich nicht als Retter der Menschheit, sondern als Retter der Isrealiten und verweigert Ausländern auch mal die so sehr benötigte Hilfe. (An welcher Stelle der Bibel weist er eine Frau ab, die Hilfe braucht, aber keine bekommt, weil sie keine Isrealitin ist?)
Sehr viel bleibt von der Nächstenliebe im Christentum nicht übrig. Und lässt man nur diese allein als Lehre stehen, dann hat man entweder etwas, das dem Buddhismus abgesehen vom Wiedergeburtsaberglauben ähnlich ist, oder man hat etwas, das am ehesten dem Gedanken des Humanismus entspricht.
_________________ Zombie [...bi], der; -[s], -s [engl. zombi(e), westafrik. Wort]: Toter, der ein willenloses Werkzeug dessen ist, der ihn zum Leben erweckt hat.
Christ [k...] der; -en, -en <gr>: siehe Zombie
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somnifex registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 24
Wohnort: Stuttgart
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(#520837) Verfasst am: 11.07.2006, 22:59 Titel: |
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Zitat: | Und wer bestimmt, was in der Bibel wichtig ist und was nicht? |
Du hast wohl im Deutschunterricht nicht wirklich aufgepasst oder? Wenn Jesus von Samen, Raben und Dornen spricht, denkst du wirklich er wollte den Gärtner unter den Christen Tips geben?
Also ich bin mir sicher, dass man die Bibel interpretieren muss. Meine Interpretation ist sehr positiv und sehr beschränkt (im räumlichen Sinne).
Zitat: | quo usque tandem abutere, Christe, patientia nostra? wenn wir schon Klassiker verbiegen |
Meine Signatur wäre vielleicht noch einen extra Thread wert, denn ich glaube niemand hier versteht was ich wirklich damit meine, aber nicht jetzt.
_________________ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#520847) Verfasst am: 11.07.2006, 23:05 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Und wer bestimmt, was in der Bibel wichtig ist und was nicht? |
Du hast wohl im Deutschunterricht nicht wirklich aufgepasst oder? Wenn Jesus von Samen, Raben und Dornen spricht, denkst du wirklich er wollte den Gärtner unter den Christen Tips geben?
Also ich bin mir sicher, dass man die Bibel interpretieren muss. Meine Interpretation ist sehr positiv und sehr beschränkt (im räumlichen Sinne).
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Zusammenfassung: Du bestimmst was in der Bibel wichtig ist und was nicht; du definierst wer ein wahrer Christ ist und wer nicht.
Habe ich das richtig verstanden?
(ich hatte nie Probleme im Deutschunterricht, aber man weis ja nie... )
_________________ Storm by Tim Minchin
Zuletzt bearbeitet von Jolesch am 11.07.2006, 23:07, insgesamt einmal bearbeitet |
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somnifex registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 24
Wohnort: Stuttgart
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(#520849) Verfasst am: 11.07.2006, 23:06 Titel: |
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Zitat: | ...
Sehr viel bleibt von der Nächstenliebe im Christentum nicht übrig. Und lässt man nur diese allein als Lehre stehen, dann hat man entweder etwas, das dem Buddhismus abgesehen vom Wiedergeburtsaberglauben ähnlich ist, oder man hat etwas, das am ehesten dem Gedanken des Humanismus entspricht.
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Danke, die erste Antwort mit der ich etwas anfangen kann. Um deine ersten Aussagen zusammenzufassen könnte man sagen, "die Christliche Kirche und die westlich-christliche Gesellschaft verhält sich unchristlich", d.h. kurz ein "Widerspruch" in sich.
Warum kritisiert man die christliche Lehre, wenn sie niemand richtig ausübt, oder zumindest kein nennenswerter Teil der Menschheit? Das einzige was man den "Christen" vorwerfen kann ist, dass sie sich nicht an das halten was sie predigen, also dass sie "Heuchler" sind.
_________________ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#520852) Verfasst am: 11.07.2006, 23:07 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: |
Ich picke mir nur die WICHTIGEN Sachen raus und richte alle anderen nach dieser aus. |
Wenn es um die wichtigsten Sachen geht, dann sollte man sich an der Quelle informieren. Ich denke, man kann den Christen insoweit glauben, dass sie die für sie wichtigsten Punkte ihres Glaubens in ihren Glaubensbekenntnissen zusammengefasst haben:
Apostolisches Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde;
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten;
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.
Nicäno-Konstantinopolitanum
Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
und seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt. Amen.
Kein Wort von Nächstenliebe. Auch in den anderen Glaubensbekenntnissen nicht.
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Zuletzt bearbeitet von Kramer am 11.07.2006, 23:13, insgesamt einmal bearbeitet |
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#520862) Verfasst am: 11.07.2006, 23:11 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Du hast wohl im Deutschunterricht nicht wirklich aufgepasst oder? Wenn Jesus von Samen, Raben und Dornen spricht, denkst du wirklich er wollte den Gärtner unter den Christen Tips geben? |
Du hast die Bibel wohl nicht sehr ausführlich gelesen, oder was denkst Du, hat Jesus damit gemeint, als er sagte " Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein."?
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#520872) Verfasst am: 11.07.2006, 23:16 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: |
Also ich bin mir sicher, dass man die Bibel interpretieren muss. Meine Interpretation ist sehr positiv und sehr beschränkt (im räumlichen Sinne).
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Hmm, wozu muß man sich ein unverständliches Buch nehmen und dieses interpretieren ? Warum mußt du dir Mord und Totschlag schön reden, wenn es nach christlicher Vorstellung gerechte Strafen Gottes sind ? Warum greifst du nicht zum Koran oder versuchst es mit Konfuzius ? Warum willst du überhaupt an einen Gott glauben ?
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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