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spinozeros registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.06.2007 Beiträge: 2
Wohnort: Göttingen
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(#739910) Verfasst am: 06.06.2007, 11:20 Titel: Was fehlte, wenn die Religion fehlt? |
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In der neuesten Ausgabe der "Information Philosophie" (Juni 2007) gibt es ab S. 66 eine Diskussion mit Ludger Honnefelder, Herbert Schnädelbach, Peter Strasser und Christoph Türcke "Zur Bedeutung der Religion". Das Schlußwort von Schnädelbach (S. 71):
"Eine nicht gestelle fünfte Frage lautet:
Was fehlte, wenn die Religion fehlt? Meine Antwort:
- Eine "nation under god [im Text denkwürdigerweise GROSS geschrieben !!, Anm. spinozeros]", deren Präsident im Namen Gottes in den Krieg ziehen kann.
- Ein theologisch begründetes Verbot von Verhütungsmitteln, unabhängig von realen Folgen.
- Das Tabu über Stammzellenforschung mit dem Argument, Gott fügte bei jeder Zeugung unmittelbar eine unsterbliche Seele hinzu.
- Die Möglichkeit, jeden normalen politischen Konflikt wie den im Nahen Osten als eine Angelegenheit hinzustellen, in der man als Märtyrer sterben und direkt in den Himmel kommen kann.
- Die Hoffnung auf 70 Jungfrauen in einem himmlischen Privatharem, die jugendliche Fanatiker dazu motiviert, sich und andere mit "Allah ist groß" in die Luft zu sprengen.
- Das gute Gewissen, mit dem jüdische Siedler mit der Berufung auf "Mose und die Propheten" den Palästinensern Land wegnehmen."
Schnädelbach folgert "für den öffentlichen Raum": "Lieber keine Religion."
_________________ Ein Priester zu zwei moralisch untadeligen Atheisten: «Ich verstehe euch Burschen nicht; wenn ich nicht an Gott glaubte, würde ich mir ein tolles Leben machen.» (Richard Robinson)
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Queebee Eingeführte*hehe*
Anmeldungsdatum: 11.06.2007 Beiträge: 30
Wohnort: wo du mich nicht vermutest
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(#744971) Verfasst am: 12.06.2007, 18:31 Titel: |
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Zitat: | Was fehlte, wenn die Religion fehlt? |
Das wissen was eine Religion ist. Man müßte es erfinden...
LG
von April
_________________ "Religionen werden vorgeschoben, da es Menschen gibt, die zu schwach sind, um an sich selbst zu glauben. Der Glaube an sich selbst ist er der einzigst wahre Glaube.
Sich selbst zu finden, das ist die Aufgabe."
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Po8 Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 803
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(#745007) Verfasst am: 12.06.2007, 19:18 Titel: |
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Das erinnert mich irgendwie an eine Stelle im Buch von Sam Harris' "End of Faith" in dem er folgendes Bild beschreibt:
Man stelle sich vor, dass die Menschheit all ihr Wissen verloren hätte und sozusagen von 0 anfangen müssten. Also keine Sprache, keine Naturwissenschaft, keine Kunst, keine Musik, keine Religion etc.. Und jettz würde man (ok, hier ist es etwas inkonsistent ) eine Liste der Dinge aufstellen, die als erstes wieder "erfunden" werden müssten. Ziemlich weit vorne würde z.B. die Sprache stehen, die Mathematik, relativ weit hinten dann sowas wie Fast-Food-Restaurants. Die Frage, die Harris dann im Raum stehen lässt ist: an welcher Stelle würde man das Wissen ansetzen, dass ein vermeintlicher Gottessohn sich für unsere Sünden am Kreuz geopfert hat, resp. wie wichtig ist dieses Wissen für das Überleben der Menschheit.
Po8
_________________ 8 ist mein Name sicher nicht,
nicht mein IQ, nicht mein Gewicht.
Denn das was hier geschrieben steht,
das heißt auf englisch: der Poet
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Wissen statt Glauben Naturalist
Anmeldungsdatum: 08.06.2007 Beiträge: 114
Wohnort: Österreich, Bgld.
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(#745028) Verfasst am: 12.06.2007, 19:41 Titel: |
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Zitat: | Was fehlte, wenn die Religion fehlt? |
Ein Forum wie dieses, damit wir uns darüber aufregen können.
_________________ The Future looks Bright
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#745031) Verfasst am: 12.06.2007, 19:43 Titel: |
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Po8 hat folgendes geschrieben: | an welcher Stelle würde man das Wissen ansetzen, dass ein vermeintlicher Gottessohn sich für unsere Sünden am Kreuz geopfert hat |
Wissen?
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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