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Sprachschützer
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1396455) Verfasst am: 25.11.2009, 15:02    Titel: Sprachschützer Antworten mit Zitat

Hatten wir eigentlich schon einen eigenen Thread über Sprachschützer?

Also ich finde das ganze ja leicht peinlich und kann eigentlich alles, was so im Bremer Sprachblog steht unterschreiben:
http://www.iaas.uni-bremen.de/sprachblog/
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1396459) Verfasst am: 25.11.2009, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es vor allem peinlich, auf Teufel komm raus "international" sein zu wollen -- bzw. das, was man sich irrtümlicherweise darunter vorstellt.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1396462) Verfasst am: 25.11.2009, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Nunja, das ist sicherlich das falsche Motiv. Andererseits kann man sich auch wieder darüber streiten, ob es jetzt wirklich so schlimm ist, wenn beispielsweise im botanischen Garten das Schild "Meeting Point" statt "Treffpunkt" steht.

Ich glaube aber, dass es schwierig ist, zwischen der Motivation "auf-teufel-heraus-international-seien-zu-wollen" und sonstigen Motiven zu differenzieren.
Was sich vielleicht augenscheinlich als "auf-teufel-heraus" darstellt, mag bei Lichte betrachtet oft einen anderen Grund haben.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1396466) Verfasst am: 25.11.2009, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Nunja, das ist sicherlich das falsche Motiv. Andererseits kann man sich auch wieder darüber streiten, ob es jetzt wirklich so schlimm ist, wenn beispielsweise im botanischen Garten das Schild "Meeting Point" statt "Treffpunkt" steht.


Ich finde sowas blöd. Es kann nunmal (noch) nicht jeder gut genug englisch für sowas. Das ist für die (derzeit) Älteren und für Grundschulkinder einfach ärgerlich, wenn sie in ihrem eigenen Land nicht verstehen, was auf Schildern steht. Damit kann es im Einzelfall zu ärgerlichen Mißverständnissen führen.

Wenn schon, dann in solchen Fällen bitte zweisprachig.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1396467) Verfasst am: 25.11.2009, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ich finde es vor allem peinlich, auf Teufel komm raus "international" sein zu wollen -- bzw. das, was man sich irrtümlicherweise darunter vorstellt.

Wohl kaum peinlicher, als auf Teufel komm raus „national“ sein wollen – bzw. das, war man sich darunter vorstellt.

Am Kopf kratzen
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1396468) Verfasst am: 25.11.2009, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

"associate"; "intellectual property"; "corporate litigation"; "billible hours"; "client"; "closing"; "letter of intent"; "commercial agreement"; "legal due dilligence"... irgendwann nervts in der Tat...
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1396469) Verfasst am: 25.11.2009, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ich finde es vor allem peinlich, auf Teufel komm raus "international" sein zu wollen -- bzw. das, was man sich irrtümlicherweise darunter vorstellt.

Wohl kaum peinlicher, als auf Teufel komm raus „national“ sein wollen – bzw. das, war man sich darunter vorstellt.

Richtig. Wert auf die eigene Sprache zu legen, fällt jedoch m.E. nicht darunter.

Wobei mir allerdings der VDS auch recht suspekt ist ....
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1396470) Verfasst am: 25.11.2009, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Nunja, das ist sicherlich das falsche Motiv. Andererseits kann man sich auch wieder darüber streiten, ob es jetzt wirklich so schlimm ist, wenn beispielsweise im botanischen Garten das Schild "Meeting Point" statt "Treffpunkt" steht.

Wäre es schlimm, wenn dort "Treffpunkt" stünde? Am Kopf kratzen
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1396471) Verfasst am: 25.11.2009, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
"associate"; "intellectual property"; "corporate litigation"; "billible hours"; "client"; "closing"; "letter of intent"; "commercial agreement"; "legal due dilligence"... irgendwann nervts in der Tat...

Jepp. Du kannst offensichtlich auch ein Lied davon singen. Oo
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1396477) Verfasst am: 25.11.2009, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Der überflüssige und inflationäre Gebrauch von Anglizismen ist ja auch nur eine von vielen Erscheinungengformen des Spießer-, Großkotz- und Dummdeutschs.

Zuletzt bearbeitet von Zumsel am 25.11.2009, 15:55, insgesamt einmal bearbeitet
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1396478) Verfasst am: 25.11.2009, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Nunja, das ist sicherlich das falsche Motiv. Andererseits kann man sich auch wieder darüber streiten, ob es jetzt wirklich so schlimm ist, wenn beispielsweise im botanischen Garten das Schild "Meeting Point" statt "Treffpunkt" steht.

Wäre es schlimm, wenn dort "Treffpunkt" stünde? Am Kopf kratzen


Das sicher nicht. Aber mich stört es auch nicht andersrum. Gerade bei meeting point kann man glaube ich sagen, dass der Begriff schon in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen ist.

Die Beispiele von Xamanoth dürften ja eher branchenintern sein. Da könnte man sich aber auch genauso über die brancheninternen lateineischen Ausdrücke aufregen, zB in der Juristerei ex nunc, ex tunc, ex post, actio libera in cause, dolus eventualis, dolo agit, nemo tenetur, nulla poena sine lege stricta/scripta etc.
Aber für so brancheninterne Begriffe gelten denke ich andere Grundsätze.
Aber bei den Beispielen von Xamanoth: Ich kenne die jetzt auch nicht, aber kann für jeden der Begriffe auch einen deutschen bilden, der nicht nur irgendwie passt, sondern der auch exakt das wiedergibt, was der englische meint?
Als Beispiel was aus dem Bremer Sprachblog, wo es um den Vorschlag "Autoimbiss" für "Drive-in-Imbiss" geht:

Zitat:
Das Problem hier ist, dass die Wörter Kino und Imbiss an sich keine Beziehung zu irgendetwas ausdrücken und auch keinen Teil unseres Weltwissens über Autos bezeichnen.
...
Beim Autoimbiss ist das Problem deutlicher, da es kein konventionalisiertes Wort ist: handelt es sich um einen Imbissstand, in den man hineinfährt, so wie die Aktioneure sich das vorstellen, um einen Imbisstand, der selbst ein Auto ist (wie der Autobus), eine Tankstelle (an der Autos einen „Imbiss“ zu sich nehmen können, so wie sie in einer Autowerkstatt repariert werden), oder schlicht um einen Imbiss, den man im Auto einnimmt? Wir können uns natürlich einigen, dass damit ein Drive-In-Restaurant gemeint sein soll, aber diese Einigung müsste die Sprachgemeinschaft für jede Institution erneut vornehmen, die einen Drive-In-Service anbietet.

http://www.iaas.uni-bremen.de/sprachblog/2009/10/11/drive-by-norgelei/

Interessant finde ich es aber, dass die soge- und selbsternannten Sprachschützer in der Regel keine Probleme mit lateinischen, griechischen oder französischen Lehnwörtern haben. Wenn man wirklich die deutsche Sprache schützen will, könnte man ja auch auf Rückdrängung der schon in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangenen Wörter hinwirken.

Wir haben ja auch nur kein Problem mit "Demokratie" und sagen nicht "Volksherrschaft", weil "Demokratie" nunmal in den Sprachgebrauch eingegangen ist. Dann sehe ich aber auch keinen Grund, warum man nicht auch den "meeting point" in den Sprachgebrauch eingleidern sollte.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1396480) Verfasst am: 25.11.2009, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Der überflüssige und Inflationäre Gebrauch von Anglizismen ist ja auch nur eine von vielen Erscheinungengformen des Spießer-, Großkotz- und Dummdeutschs.


Also dass man Anglizismen jetzt mit Spießern verbindet ist mir neu.

Großkotz halte ich für falsch.

Und Dummdeutsch für lächerlich.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26443
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1396481) Verfasst am: 25.11.2009, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Nunja, das ist sicherlich das falsche Motiv. Andererseits kann man sich auch wieder darüber streiten, ob es jetzt wirklich so schlimm ist, wenn beispielsweise im botanischen Garten das Schild "Meeting Point" statt "Treffpunkt" steht.

Wäre es schlimm, wenn dort "Treffpunkt" stünde? Am Kopf kratzen

Das kommt auf den Adressaten an, Treffpunkt ist ja immer ein Treffpunkt für bestimmte Leute. Wenn das für die Erst- oder X-semester ist, oder die Belegschaft einer Kaffeefahrt, ist Deutsch mit Sicherheit erste Wahl. Was aber ist, wenn dieses Schild für irgendeine internationale Tagung da hingestellt wurde? Dann wäre es so sinnvoll, wie es da steht. Und wofür wurde es hingestellt?

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1396486) Verfasst am: 25.11.2009, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Wir haben ja auch nur kein Problem mit "Demokratie" und sagen nicht "Volksherrschaft", weil "Demokratie" nunmal in den Sprachgebrauch eingegangen ist. Dann sehe ich aber auch keinen Grund, warum man nicht auch den "meeting point" in den Sprachgebrauch eingleidern sollte.

Einige werden wohl übrig bleiben, weil es keine gute deutsche Entsprechung gibt, aber die meisten werden schnell vergessen sein. So wie der Inzucht verblödete Adel des 18. Jhd. lieber auf französisch palaverte, weil sich das feiner schickte als das plebejische Deutsch, sind es heute die Manager, die ihre fachliche Inkompentenz hinter wohl klingenden buzz-words verstecken, um mal ein buzz-word zu nennen.
Wenn also einer sein Team kommittet, alle Defects doch so zu tracken, daß das Reporting nicht darunter leidet, werden alle brav nicken, auch die, die kein beschissenes Wort von dem Kauderwelsch verstanden haben,, man gibt sich ja keine Blöße. Und wie herrlich ist es doch, verständige Untertanen zu haben, auch wenn die kein Wort verstehen.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1396487) Verfasst am: 25.11.2009, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Interessant finde ich es aber, dass die soge- und selbsternannten Sprachschützer in der Regel keine Probleme mit lateinischen, griechischen oder französischen Lehnwörtern haben. Wenn man wirklich die deutsche Sprache schützen will, könnte man ja auch auf Rückdrängung der schon in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangenen Wörter hinwirken.

Wir haben ja auch nur kein Problem mit "Demokratie" und sagen nicht "Volksherrschaft", weil "Demokratie" nunmal in den Sprachgebrauch eingegangen ist. Dann sehe ich aber auch keinen Grund, warum man nicht auch den "meeting point" in den Sprachgebrauch eingleidern sollte.

Lehnwörter sind etwas anderes als Fremdwörter. Lehnwörter haben sich hinsichtlich der Schweibweise der Sprache angepaßt, in die sie eingefügt wurden. Bei Demokratie hätte auch meine Oma gewußt, wie man es richtig ausspricht, bei Meeting Point nicht unbedingt. Drum ist Cakes auch zu Keks geworden.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1396489) Verfasst am: 25.11.2009, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:

Das sicher nicht. Aber mich stört es auch nicht andersrum. Gerade bei meeting point kann man glaube ich sagen, dass der Begriff schon in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen ist.

Die Beispiele von Xamanoth dürften ja eher branchenintern sein. Da könnte man sich aber auch genauso über die brancheninternen lateineischen Ausdrücke aufregen, zB in der Juristerei ex nunc, ex tunc, ex post, actio libera in cause, dolus eventualis, dolo agit, nemo tenetur, nulla poena sine lege stricta/scripta etc.


In der Tat habe ich ja hier mal ermahnt, dass mE zuviele Fremdworte benutzt werden, obwohl das unnötig ist. Denn schon reine Fremdworte und auch eher allgemein bekannte englische Vokabeln oder Redewendungen haben immerden Nachteil, dass sie von Leuten mit einem geringenen Wortschatz bzw. keinen nötigen Sprachkenntnissen verstanden werden.

Daher <s>plädiere ich</s> bin ich dafür, es eher sein zu lassen, unnötig viele Fremdworte und fremdsprachige Vokabeln zu gebrauchen.

Kommt natürlich auch drauf an, mit wem man wo diskutiert. Wenn man in einem Thread über spezifische juristische Fragestellungen diskutiert, kommt man nicht drumrum, die gängigen Fachbegriffe zu gebrauchen,weil daran wahrscheinlich ohnehin nur ein(e) bestimmte<s>s Publikum</s> Zielgruppe teilnehmen wird, die das eh versteht.

In einem allgemeinen, etwa nergalesken oder namronianischen Gespräch sollte man aber so weit es geht den Ball flach halten.

Und in einem Zoo, den man ja gerade meist mit Kindern aufsucht, haben die Hinweisschilder Deutsch zu sein. Ich als Erwachsener weiss natürlich was meeting point heisst, aber bei 7jährigen wäre ich da nicht so sicher. Und wenn der dann den Treffpunkt deswegen nicht findet und im Zoo umherirrt, dann haben wir ein -eigentlich ja völlig unnötig verursachtes- Problem.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1396490) Verfasst am: 25.11.2009, 16:10    Titel: Re: Sprachschützer Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
http://www.iaas.uni-bremen.de/sprachblog/

Das mag ja ein Sprachblog sein, aber keiner für Typografie und Rechtschreibung. *nörgel*
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-- Kurt Tucholsky
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1396492) Verfasst am: 25.11.2009, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Nunja, das ist sicherlich das falsche Motiv. Andererseits kann man sich auch wieder darüber streiten, ob es jetzt wirklich so schlimm ist, wenn beispielsweise im botanischen Garten das Schild "Meeting Point" statt "Treffpunkt" steht.

Wäre es schlimm, wenn dort "Treffpunkt" stünde? Am Kopf kratzen

Das kommt auf den Adressaten an, Treffpunkt ist ja immer ein Treffpunkt für bestimmte Leute. Wenn das für die Erst- oder X-semester ist, oder die Belegschaft einer Kaffeefahrt, ist Deutsch mit Sicherheit erste Wahl. Was aber ist, wenn dieses Schild für irgendeine internationale Tagung da hingestellt wurde? Dann wäre es so sinnvoll, wie es da steht. Und wofür wurde es hingestellt?

fwo

Das, was man bei einem Treffpunkt sucht, ist wohl eher das Piktogramm als die sprachliche Darstellung. So gesehen ist gerade der englische "Meeting Point" in einem botanischen Garten einigermaßen albern und ohnehin ein weniger gutes Beispiel.

http://de.wikipedia.org/wiki/Treffpunkt
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1396495) Verfasst am: 25.11.2009, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Also dass man Anglizismen jetzt mit Spießern verbindet ist mir neu.


Mit Spießigkeit verbinde ich einen beschränkten Horizont und engstirniges Verhalten. Und diese Begriffe passen i.d.R hervorragend auf Leute, die ständig Phrasen absondern wie: "Das ist mir jetzt echt too much."

Zitat:
Großkotz halte ich für falsch.


Vielleicht trifft's "wichtigtuerisch" eher.

Zitat:
Und Dummdeutsch für lächerlich.


Wieso, weil Viele, die (englische) Blähwörter verwenden studiert haben oder Führungspositionen besetzen?


Zuletzt bearbeitet von Zumsel am 25.11.2009, 16:34, insgesamt einmal bearbeitet
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1396498) Verfasst am: 25.11.2009, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Man sollte auch nicht die in Deutschland sich aufhaltenden Ausländer für so doof halten, daß sie banalste Anschriften auf Deutsch nicht verstehen könnten. Außerdem gibts für jeden Mist Piktogramme, sogar für Treffpunkte, die wären dann ohnehin vorzuziehen, denn wenn einer kein Deutsch kann, heißt das schließlich noch lange nicht, daß er Englisch kann.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1396517) Verfasst am: 25.11.2009, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:

Die Beispiele von Xamanoth dürften ja eher branchenintern sein. Da könnte man sich aber auch genauso über die brancheninternen lateineischen Ausdrücke aufregen, zB in der Juristerei ex nunc, ex tunc, ex post, actio libera in cause, dolus eventualis, dolo agit, nemo tenetur, nulla poena sine lege stricta/scripta etc.

Aber gerade diese Begriffe sind in der Praxis extrem verpönt. In Urteilen (unterhalb Bundesebene) wirst Du sowas nicht finden. Und gerade die Leute, die mit Juristischen Fachanglizismen um sich werfen, nicht mehr einfach "Rechtsanwalt" sondern "senior councel" oder "litigator" oder "transaction lawyer" sind - reagieren auf derartige Begriffe extrem allergisch. Ich habe mal in einen Schriftsatz von "culpa in contrahendo" geschrieben, was scharf gerügt wurde. Auch Staatsanwälte sprechen eher von "bedingtem" als von "Eventualvorsatz". Nach der Uni muss man seinen Wortschatz entweder total umstellen oder den Quatsch gleich lassen (ich habe selbst im Examen auf Fremdworte und Schachtelsätze verzichtet).

Es ist natürlich heute unabdingbar, sich auf Englisch fließend verständigen zu können. Warum amn aber jeden Quatsch anglisieren muss, war mir nie so ganz klar. Und zu oben:

associate: Angestellter Anwalt.
intellectual property: Gewerblicher Rechtsschutz.
corporate litigation: Gesellschaftliche Streitigkeiten
billible hours: Anrechenbare Stunden
client: Mandant
closing: Vertragsschluss
letter of intent: Bindende Absichtserklärung
commercial agreement: Äh... ich glaube Versicherungsvertrag
legal due dilligence: Prüfung der rechtlichen Struktur eines Unternehmens.

Man nimmt aber immer die englischen Begriffe. Auch im deutschen Sprach- und Schriftverkehr.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1396527) Verfasst am: 25.11.2009, 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Warum eigentlich immer Englisch und immer Anglizismen.

Ist spanisch nicht eine viel weiter verbreitete Sprache. Warum also verwendet man nicht spanische Begriffe und Hispanismen. Immerhin wird auch in Amerika in 20-30 Jahren wohl Spanisch die meistgesprochene und Amtssprache sein. - Darauf sollten auch wir in Deutschland vorbereitet sein. Auf den Arm nehmen
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narr
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Moderator



Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3884

Beitrag(#1396536) Verfasst am: 25.11.2009, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

dann doch gleich Chinesisch Smilie


(erg.: gab's doch vor einer Weile schon mal:Douglas: Komm' rein - und find' raus was so allgemein verstanden wird Smilie)
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1396540) Verfasst am: 25.11.2009, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Dort, wo der Use von Anglizismen keinen Special-Advantage bringt, sollten wir uns auf ein deutsches Wording comitten. Und zwar asap. Ob das noch in 2009 happens? Oder schon am Ende des Tage´s? Naja, bis dahin ess ich noch ein paar Mars Planets und game ein bisschen auf meinem Laptop.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26443
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1396550) Verfasst am: 25.11.2009, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
.....
In der Tat habe ich ja hier mal ermahnt, dass mE zuviele Fremdworte benutzt werden, obwohl das unnötig ist. Denn schon reine Fremdworte ....


Wo wir gerade beim besseren Deutsch sind:
Wiki hat folgendes geschrieben:
Der Plural von „Wort“ lautet Wörter, wenn es um das Auftreten mehrerer einzelner davon geht (Das Verzeichnis enthält 100.000 Wörter.). Von Worten spricht man hingegen bei der Verwendung von Wörtern in feststehenden Zusammenhängen (Dankesworte, Grußworte, i.W.) oder geläufigen Ausdrücken (ehrliche Worte, leere Worte), bei Verwendung von Zitaten aus der Literatur (Der Worte sind genug gewechselt..., Goethe, Faust I) sowohl in eher lässiger Umgangssprache (haste da noch Worte) wie in „gehobener Sprache“ als Ausdruck „gewählter Ausdrucksweise“ (in wohlgesetzten Worten hob er an...)...


Es sollte also "Fremdwörter" heißen. zwinkern

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Effô Tisetti
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Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1396554) Verfasst am: 25.11.2009, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Es sollte also "Fremdwörter" heißen. zwinkern


Als Eselsbrücke mag der "Fremdwörterduden" dienen. "Fremdworteduden" hört sich - zumindest für mich - extrem seltsam an.
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beachbernie
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Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1396742) Verfasst am: 25.11.2009, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ich finde es vor allem peinlich, auf Teufel komm raus "international" sein zu wollen -- bzw. das, was man sich irrtümlicherweise darunter vorstellt.



"auf Teufel komm raus" ist immer peinlich. Egal ob international oder national. "Managerdeutsch" und die linguistischen Bauchschmerzen der Anglismenjaeger liegen auf meiner persoenlichen Peinlichkeitsskala ziemlich gleichauf.... zwinkern


Ich fuer meinen Teil schwaetze wie mir der Schnabel gewachsen ist, wobei es mir voellig gleichgueltig ist ob das mein Gegenueber fuer uncool oder nationalsprachlich nicht korrekt haelt. Hauptsache ich werde verstanden! Smilie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1396749) Verfasst am: 25.11.2009, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:


In der Tat habe ich ja hier mal ermahnt, dass mE zuviele Fremdworte benutzt werden, obwohl das unnötig ist. Denn schon reine Fremdworte und auch eher allgemein bekannte englische Vokabeln oder Redewendungen haben immerden Nachteil, dass sie von Leuten mit einem geringenen Wortschatz bzw. keinen nötigen Sprachkenntnissen verstanden werden.




Dann bist Du also auch dafuer anstatt des aus dem lateinisch stammenden Fremdwortes "Fenster" die urgermanische Vokabel "window" zu benutzten? zynisches Grinsen Sehr glücklich
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1396753) Verfasst am: 25.11.2009, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:


In der Tat habe ich ja hier mal ermahnt, dass mE zuviele Fremdworte benutzt werden, obwohl das unnötig ist. Denn schon reine Fremdworte und auch eher allgemein bekannte englische Vokabeln oder Redewendungen haben immerden Nachteil, dass sie von Leuten mit einem geringenen Wortschatz bzw. keinen nötigen Sprachkenntnissen verstanden werden.




Dann bist Du also auch dafuer anstatt des aus dem lateinisch stammenden Fremdwortes "Fenster" die urgermanische Vokabel "window" zu benutzten? zynisches Grinsen Sehr glücklich




Ja, ich bin überzeugter Windowsbenutzer Auf den Arm nehmen


Weils am einfachsten ist.
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Öffentlicher Mobber



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Beitrag(#1396835) Verfasst am: 26.11.2009, 02:59    Titel: Antworten mit Zitat

Cool ist ein geiles deutsches Wort, obwohl es allmächlich verblasst, da es zu beliebig und häufig gebraucht wird und in der Jugendsprache schon fast wieder aus ist. Scherzhaft wird es öfters auch mal eingedeutscht "kuhl" geschrieben, das find ich echt dufte! Das Englische hat uns viele tolle Wörter geliefert, die heutzutage vollkommen normal sind und uns leicht von der Zunge gehen. Sinnvoll sind Lehn- und Fremdwörter besonders dann, wenn sie eine Lücke im Wortschatz schließen, findet mal ein Ersatz für Job oder den Computer, ökonomischer (kürzer, leichter auszusprechen) sind oder ästhetischer... Und diese Worte setzen sich auch zurecht durch... Das spanische "Amigo" ist aus dem bayerischen Hochdeutsch gar nicht mehr wegzudenken. Es ist nun einmal so: ein gutes Fremdwort, das nützt, trifft meist auf wenig Widerstand und sollte immer begeistert aufgenommen werden. Aus jedem süßen Baby kann ein echter deutscher Kerl werden... oder ein Macho.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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