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Lifestyle-Religionen

 
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1379939) Verfasst am: 21.10.2009, 09:24    Titel: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

Einige Bemerkungen zu Wicca nebenan drängen mich zu folgendem Beitrag.
Im diesem Fred wird Wicca als "Lifestyle"-Religion als eine Art "Rollenspiel für Fantasy-Freaks" bezeichnet, den Formulierungen nach in durchaus abwertender Manier. Und da frage ich mich, wieso eigentlich?
Als Laizist strebt man schließlich die Trennung von Staat un Religion, von Gesellschaftsmodell und Religion, sprich echte Religionsfreiheit an. Mit anderen Worten, Religion wird zur Privatsache. Eine Religion, die Lebensgefühl ist, die private Freizeitgestaltung ist, entspricht doch genau diesem Ideal. Wieso rezipieren dann Leute, denen ich jetzt mal eine laizistische Grundhaltung unterstelle, eine frömmelnde und auf für jeden zu geltende Wahrheiten pochende Religion als besser?
Ist es unverarbeitete Restindoktrination durch gewisse Großsekten? Oder undifferenzierter, kämpferischer Antitheismus - je ärger der Feind, desto größer die Ehr'?
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1379969) Verfasst am: 21.10.2009, 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

irrationalismus wohnt allen menschen mehr oder weniger inne, daher vermute ich dass es niemals gelingen wird, kulte, religionen oder sekten vollständig zu eliminieren.
insofern wird jede generation "ihren" kult pflegen, so wie es schon immer gewesen ist.

diese leute pflegen "ihren" kult wie andere ihre fanzugehörigkeit zu bestimmten fußballvereinen und dies mit den entsprechenden ausprägungen.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1379982) Verfasst am: 21.10.2009, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Wer hat denn behauptet, dass etablierte Offenbarungsreligionen "besser" wären?

Der Punkt ist m.E., dass Laizismus keine inhaltlichen Aussagen macht, sondern eine formale, "äußerliche" Konsequenz aus gewissen empirischen Erkenntnissen darstellt. Ein sturer Verfechter des Laizismus kann durchaus tief gläubig sein.

Eine andere Geschichte ist die inhaltliche Auseinandersetzung mit aufklärungsfernen oder -feindlichen Glaubens- oder Denksystemen im Sinne von "Religionskritik". Und hier passt das Etikette "Lifestyle-Religion" rein. In diesem Forum gehts erklärtermaßen um beides - wie auch beim IBKA.

Es gibt aber durchaus Bereiche, in denen ich rein "laizistisch" argumentiere bzw. meine religionskritische Haltung außen vor lasse. Hätte man das d.E. im betreffenden Fred tun sollen? Wenn ja: warum?
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1379991) Verfasst am: 21.10.2009, 11:40    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Einige Bemerkungen zu Wicca nebenan drängen mich zu folgendem Beitrag.
Im diesem Fred wird Wicca als "Lifestyle"-Religion als eine Art "Rollenspiel für Fantasy-Freaks" bezeichnet, den Formulierungen nach in durchaus abwertender Manier. Und da frage ich mich, wieso eigentlich?
Als Laizist strebt man schließlich die Trennung von Staat un Religion, von Gesellschaftsmodell und Religion, sprich echte Religionsfreiheit an. Mit anderen Worten, Religion wird zur Privatsache. Eine Religion, die Lebensgefühl ist, die private Freizeitgestaltung ist, entspricht doch genau diesem Ideal. Wieso rezipieren dann Leute, denen ich jetzt mal eine laizistische Grundhaltung unterstelle, eine frömmelnde und auf für jeden zu geltende Wahrheiten pochende Religion als besser?
Ist es unverarbeitete Restindoktrination durch gewisse Großsekten? Oder undifferenzierter, kämpferischer Antitheismus - je ärger der Feind, desto größer die Ehr'?

Daran ist wohl was. Für mich hat der Naturalismus, Laizismus eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Nichtrauchen. Die einen wollen allen Rauchern das Rauchen abgewöhnen, die anderen nur nicht durch Rauch belästigt werden.

Mit dem Atheismus ist es ähnlich, die einen wollen alle Gläubigen umerziehen, weil die sich objekiv im Irrtum befänden, mir ist nur wichtig, daß ich mit Religion nichts zu tun haben oder es finanzieren muß, wenn ich nicht will. Was einer privat glaubt oder nicht glaubt, ist eindeutig seine Sache.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1379995) Verfasst am: 21.10.2009, 11:48    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Mit dem Atheismus ist es ähnlich, die einen wollen alle Gläubigen umerziehen, weil die sich objekiv im Irrtum befänden, mir ist nur wichtig, daß ich mit Religion nichts zu tun haben oder es finanzieren muß, wenn ich nicht will. Was einer privat glaubt oder nicht glaubt, ist eindeutig seine Sache.


Völlig richtig. Hier ist aber nicht "privat". Hier stellt man seinen privaten Glauben zur Diskussion. Wenn man das nicht wünscht, kann man es auch lassen. Das FGH ist nämlich eine Plattform für genau solche Diskussionen.

Wenn jemand kommt und fragt, ob wir eine "Religion" wie "z.B. Wicca" nicht in der Hinsicht besser fänden als die etablierten Religionen, weil sie nicht missioniert und keine staatlichen Privilegien wünscht, wäre das eine andere Sache. Da würde ich nämlich - mit euren Argumenten - sagen: Ja.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1380045) Verfasst am: 21.10.2009, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Wer hat denn behauptet, dass etablierte Offenbarungsreligionen "besser" wären?

Nicht direkt, aber wenn eine Formulierung in der Form "nur eine [...]" verwendet wird, dann impliziert das, das es etwas besseres gäbe. So wie z.B. die leidige Phrase "nur Materie", wenn es um Geist geht.

Zitat:
Es gibt aber durchaus Bereiche, in denen ich rein "laizistisch" argumentiere bzw. meine religionskritische Haltung außen vor lasse. Hätte man das d.E. im betreffenden Fred tun sollen?

Nein, es geht mir nur um die Bewertung von "Lifestyle"-Religion gegenüber dem, was man gemeinhin von den hierzulande etablierten Religionen kennt.
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#1380071) Verfasst am: 21.10.2009, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stimme Effo Tisetti in seiner Bewertung zu, aber die Abwertung zu "nur einer Lifestyle-Religion" liegt für mich einfach darin begründet, dass ich mir recht sicher bin, dass der Großteil der Anhänger von z.B. Wicca ihre vermeintliche religiöse Überzeugung wirklich zu einem guten Teil aus "modischen" Gründen angenommen haben und diese auch recht bald wieder ablegen werden. Das hat mit Religion gar nicht viel zu tun, aber Menschen, bei denen ich diese Motive für das Innehaben einer Überzeugung vermute, finde ich generell nicht so toll wie diejenigen, bei denen die Gründe "tiefer" liegen, was ich einem Großteil von Christen - zumal denen hier im Forum - durchaus zugestehen möchte.
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1380078) Verfasst am: 21.10.2009, 14:21    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:


Mit dem Atheismus ist es ähnlich, die einen wollen alle Gläubigen umerziehen, weil die sich objekiv im Irrtum befänden, mir ist nur wichtig, daß ich mit Religion nichts zu tun haben oder es finanzieren muß, wenn ich nicht will. Was einer privat glaubt oder nicht glaubt, ist eindeutig seine Sache.

Letzterer Aussage stimme ich wohl zu, aber dennoch sehe ich das nicht als Grund, warum man über die eine Religion seine Meinung äußern sollte. Selbstverständlich kann und darf man m.E. Wicca oder sonstwas für eine alberne Lifestyle-Religion halten, selbst wenn einem deren Anhänger nicht weiter belästigen.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1380080) Verfasst am: 21.10.2009, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Ich stimme Effo Tisetti in seiner Bewertung zu, aber die Abwertung zu "nur einer Lifestyle-Religion" liegt für mich einfach darin begründet, dass ich mir recht sicher bin, dass der Großteil der Anhänger von z.B. Wicca ihre vermeintliche religiöse Überzeugung wirklich zu einem guten Teil aus "modischen" Gründen angenommen haben und diese auch recht bald wieder ablegen werden. Das hat mit Religion gar nicht viel zu tun, aber Menschen, bei denen ich diese Motive für das Innehaben einer Überzeugung vermute, finde ich generell nicht so toll wie diejenigen, bei denen die Gründe "tiefer" liegen, was ich einem Großteil von Christen - zumal denen hier im Forum - durchaus zugestehen möchte.

Und "tieferliegende" Gründe (ich will gar nicht wissen, wie die aussehen und wie sie zustande gekommen sind) sind bessere Gründe, als einer Mode zu folgen?
Mir sind die zutiefst von etwas Überzeugten weit suspekter als jene, die bereit sind, ihre Ansichten auch mal zu wechseln. Das hat mit dem etablierten Begriff "Religion" vielleicht nicht viel zu tun, wäre aber besser, wenn es das täte.
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1380095) Verfasst am: 21.10.2009, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Wer hat denn behauptet, dass etablierte Offenbarungsreligionen "besser" wären?

Nicht direkt, aber wenn eine Formulierung in der Form "nur eine [...]" verwendet wird, dann impliziert das, das es etwas besseres gäbe.
äh...nein
Es impliziert lediglich das es sich bei dem Gegenstand um nichts besonderes(egal ob gut oder schlecht) handelt
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1380101) Verfasst am: 21.10.2009, 14:53    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Mit dem Atheismus ist es ähnlich, die einen wollen alle Gläubigen umerziehen, weil die sich objekiv im Irrtum befänden, mir ist nur wichtig, daß ich mit Religion nichts zu tun haben oder es finanzieren muß, wenn ich nicht will. Was einer privat glaubt oder nicht glaubt, ist eindeutig seine Sache.

Letzterer Aussage stimme ich wohl zu, aber dennoch sehe ich das nicht als Grund, warum man über die eine Religion seine Meinung äußern sollte. Selbstverständlich kann und darf man m.E. Wicca oder sonstwas für eine alberne Lifestyle-Religion halten, selbst wenn einem deren Anhänger nicht weiter belästigen.

Natürlich, ich hab ja auch eine Meinung über Weltbilder, die mich nicht belästigen. Aber das Maß meiner Kritik richtet sich sicher auch danach, wie sehr jemand andere drangsaliert oder eben auch nicht.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1380105) Verfasst am: 21.10.2009, 15:20    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Einige Bemerkungen zu Wicca nebenan drängen mich zu folgendem Beitrag.
Im diesem Fred wird Wicca als "Lifestyle"-Religion als eine Art "Rollenspiel für Fantasy-Freaks" bezeichnet, den Formulierungen nach in durchaus abwertender Manier. Und da frage ich mich, wieso eigentlich?


Weil ich Religionen grundsätzlich nicht respektiere. Auch die modischen nicht.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1380106) Verfasst am: 21.10.2009, 15:20    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Wieso rezipieren dann Leute, denen ich jetzt mal eine laizistische Grundhaltung unterstelle, eine frömmelnde und auf für jeden zu geltende Wahrheiten pochende Religion als besser?


Ich vermute, eine Abstimmung im Forum würde deutlich zeigen, dass das nicht der Fall ist. Kaum einer fände hier das Christentum besser als Wicca (ausser dessen Anhänger zynisches Grinsen).

Das ist aber noch kein Grund Wicca toll zu finden.

Ich seh auch die Formulierung

Zitat:
eine Art "Rollenspiel für Fantasy-Freaks"


überhaupt nicht abwertend. Hier laufen jede Menge Rollenspiel- und Fanatsyfans herum; das Wort "Freaks" ist hier wohl eher nicht so gemeint, wie ihn Muttersprachler in den USA benutzen.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1380118) Verfasst am: 21.10.2009, 16:21    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Einige Bemerkungen zu Wicca nebenan drängen mich zu folgendem Beitrag.
Im diesem Fred wird Wicca als "Lifestyle"-Religion als eine Art "Rollenspiel für Fantasy-Freaks" bezeichnet, den Formulierungen nach in durchaus abwertender Manier. Und da frage ich mich, wieso eigentlich?


Weil ich Religionen grundsätzlich nicht respektiere. Auch die modischen nicht.

Auch bei der Respektlosigkeit gibt es Abstufungen.

Es ging mir auch gar nicht um generelle Anerkennung oder spezifische Inhalte oder was nun tatsächlich besser ist, ich wundere mich nur, daß Religionen wie Christentum und Islam immer eine irgendwie positiv besetzte Tiefergründigkeit unterstellt wird, die sie sog. Modeerscheinungen voraus hätten. (Als ob es nicht in jeder Religion Moden gäbe, ich sage mal Vatikan II.)
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1380121) Verfasst am: 21.10.2009, 16:47    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
ich wundere mich nur, daß Religionen wie Christentum und Islam immer eine irgendwie positiv besetzte Tiefergründigkeit unterstellt wird, die sie sog. Modeerscheinungen voraus hätten.


Ja, nicht wahr? Irgendwie kommen auch wir Atheisten nicht aus unserer kulturellen Haut heraus...


skeptisch


A.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1380126) Verfasst am: 21.10.2009, 17:06    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Es ging mir auch gar nicht um generelle Anerkennung oder spezifische Inhalte oder was nun tatsächlich besser ist, ich wundere mich nur, daß Religionen wie Christentum und Islam immer eine irgendwie positiv besetzte Tiefergründigkeit unterstellt wird, die sie sog. Modeerscheinungen voraus hätten.


Christen und Muslime können halt meist gar nicht anders. Neuheiden zeigen ja durch ihre bewusste Entscheidung für ihre jeweilige Fantasyreligion, dass sie sich entscheiden konnten und eine äusserst alberne Wahl getroffen haben.
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#1380151) Verfasst am: 21.10.2009, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Ich stimme Effo Tisetti in seiner Bewertung zu, aber die Abwertung zu "nur einer Lifestyle-Religion" liegt für mich einfach darin begründet, dass ich mir recht sicher bin, dass der Großteil der Anhänger von z.B. Wicca ihre vermeintliche religiöse Überzeugung wirklich zu einem guten Teil aus "modischen" Gründen angenommen haben und diese auch recht bald wieder ablegen werden. Das hat mit Religion gar nicht viel zu tun, aber Menschen, bei denen ich diese Motive für das Innehaben einer Überzeugung vermute, finde ich generell nicht so toll wie diejenigen, bei denen die Gründe "tiefer" liegen, was ich einem Großteil von Christen - zumal denen hier im Forum - durchaus zugestehen möchte.

Und "tieferliegende" Gründe (ich will gar nicht wissen, wie die aussehen und wie sie zustande gekommen sind) sind bessere Gründe, als einer Mode zu folgen?
Mir sind die zutiefst von etwas Überzeugten weit suspekter als jene, die bereit sind, ihre Ansichten auch mal zu wechseln. Das hat mit dem etablierten Begriff "Religion" vielleicht nicht viel zu tun, wäre aber besser, wenn es das täte.


Es geht nicht darum, wer mir suspekter ist - oder eher: welche Gruppe ich problematischer finde - sondern darum, wie ich die individuelle Entscheidung bewerte. Ich nehme nun mal einen fundamentalistischen Evangelikalen ernster als einen Wicca-Anhänger.
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GermanHeretic
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Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1380215) Verfasst am: 21.10.2009, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Ich nehme nun mal einen fundamentalistischen Evangelikalen ernster als einen Wicca-Anhänger.

Da ist aus guten wie bitteren Gründen was dran.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1380234) Verfasst am: 21.10.2009, 20:33    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

Aus dem Bauch heraus fand ich die etablierten Religionen auch irgendwie immer seriöser als diese Modeerscheinungen. Und fühlte mich dabei irgendwie schuldig, denn bei Licht betrachtet findet sich natürlich bei allen ähnlicher dämlicher Unfug. Zum Beispiel ist die Behauptung der Jungfrauengeburt mindestens genauso peinlich wie nackt um Stonehenge zu tanzen um die Welt vor der Sonnenfinsternis zu schützen.

Aber diesen Unterschied finde ich überzeugend:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Christen und Muslime können halt meist gar nicht anders. Neuheiden zeigen ja durch ihre bewusste Entscheidung für ihre jeweilige Fantasyreligion, dass sie sich entscheiden konnten und eine äusserst alberne Wahl getroffen haben.

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"If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1380250) Verfasst am: 21.10.2009, 21:06    Titel: Re: Lifestyle-Religionen Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Aber diesen Unterschied finde ich überzeugend:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Christen und Muslime können halt meist gar nicht anders. Neuheiden zeigen ja durch ihre bewusste Entscheidung für ihre jeweilige Fantasyreligion, dass sie sich entscheiden konnten und eine äusserst alberne Wahl getroffen haben.

Das ist ein Unterschied? Jeden Tag treten Leute bewußt von einer Religion zur nächsten über, oder aus oder ein.
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