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Grösste Kontroverse des Christentums?

 
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Herbert Blaser
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Anmeldungsdatum: 16.01.2010
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Beitrag(#1428889) Verfasst am: 08.02.2010, 15:03    Titel: Grösste Kontroverse des Christentums? Antworten mit Zitat

Habe neulich wieder eine Diskussion mitverfolgt, deren Thema die Widersprüche in der Bibel war. Beide Seiten haben sich Übersetzungsfehler und dergleichen vorgeworfen. Liessen aber die Hauptfrage völlig offen: was ist denn die grösste Kontroverse des Christentums? Hat sie eine Geschichte - oder sind es trotz allem nur verschiedene Glaubensinterpretationen?
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"Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?" Proust
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
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Beitrag(#1428897) Verfasst am: 08.02.2010, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Der Unterschied, zwischen dem was der historische Jesus, so es ihn denn gab, vermutlich gedacht/geglaubt/gewollt hat (Jesustum) und dem, was später, schon mit Paulus beginnend, daraus geworden ist (Christentum).
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Herbert Blaser
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Anmeldungsdatum: 16.01.2010
Beiträge: 53
Wohnort: Basel

Beitrag(#1428898) Verfasst am: 08.02.2010, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Das sehe ich auch so. Die Instrumentalisierung des essenischen Christentums zur Vervollständigung des römisch- katholischen Glaubenskonstrukts. Erhielt schon seinen ersten "handfesten Krach" durch die Kirchenväter Athanasius versus Arius.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1428901) Verfasst am: 08.02.2010, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Das hier?

http://de.wikipedia.org/wiki/Morgenl%C3%A4ndisches_Schisma
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Herbert Blaser
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Anmeldungsdatum: 16.01.2010
Beiträge: 53
Wohnort: Basel

Beitrag(#1428993) Verfasst am: 08.02.2010, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Guter Link! Kannte ich noch nicht.
Ja, dieses Schisma ist unter anderem begründet in der grundsätzlichen Frage um das Blut des angeblichen Erlösers. Arius widersprach der Lehre der Dreieinigkeit und demzufolge konnte dar Vater (Gott) seinen wesensgleichen Sohn (Jesus) nicht zum Wohle der Menschen geopfert haben. Athanasius sprach dem Menschen nur so viel freien Willen zu, als dass dieser sich erst durch das Blutopfer rein gewaschen, der Kirche Christi anschliessen konnte. Das heisst, das Irdische ist grundsätzlich fremdbestimmt. Mit anderen Worten: Böse. Der Mensch war seines Erachtens böse von Geburt auf. Er hat nicht Gutes in sich. Nur die Kirche ist damit Hüterin des Guten und Göttlichen. Das Blut des Sohnes Gottes wäre nach seiner Lehre die einzige Möglichkeit, dem Sünder das Paradies (den Eintritt in das Gute) zu erwirken.

War Jesus ein Mensch, dann war sein Blut kein Gottesblut und damit ist die ganze Erlösergeschichte hinfällig. Seine Rede wäre dann mehr ein Aufruf zu einer Art "Frühkommunismus".
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1428994) Verfasst am: 08.02.2010, 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Herbert Blaser hat folgendes geschrieben:

War Jesus ein Mensch, dann war sein Blut kein Gottesblut und damit ist die ganze Erlösergeschichte hinfällig. Seine Rede wäre dann mehr ein Aufruf zu einer Art "Frühkommunismus".


In der kritischen Theologe (glaube ich mich zu erinnern) teils auch "Liebeskommunismus" genannt.
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Herbert Blaser
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Anmeldungsdatum: 16.01.2010
Beiträge: 53
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Beitrag(#1428996) Verfasst am: 08.02.2010, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.kthf.uni-augsburg.de/prof_doz/bib_theol/sedlmeier/mitarbeiter/Sedlmeier/Onlinebibliothek/Buch9/


Tatsächlich. Gelungene Bezeichnung.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1429068) Verfasst am: 08.02.2010, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist nicht so ganz klar, was Du unter "größte Kontroverse" eigentlich verstehst.

Inhaltlich, also thematisch?

Oder die am folgenreichsten?

Bei letzterem wäre das von mir genannte große Schisma sowie die Reformation durch den Antisemiten M. Luther zu nennen.

Ersteres ist mir persönlich ziemlich Wurscht.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1429138) Verfasst am: 09.02.2010, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Herbert Blaser hat folgendes geschrieben:
... essenischen Christentums ...

Schon dieser Begriff ist eine reine, ziemlich abwegige Spekulation. Die Essener tauchen im Neuen Testament nicht einmal auf, und es gibt auch keine Hinweise darauf, dass das ausgerechnet deswegen so sein sollte, weil die frühen Christen und/oder Jesus und seine Jünger selbst Essener gewesen wären. Viel naheliegender ist es, dass diese beiden Gruppen schlicht überhaupt nichts miteinander zu tun hatten, außer dass sie beide Sondergruppen des damaligen Judentums waren.

Herbert Blaser hat folgendes geschrieben:
Ja, dieses Schisma ist unter anderem begründet in der grundsätzlichen Frage um das Blut des angeblichen Erlösers. Arius widersprach der Lehre der Dreieinigkeit und demzufolge konnte dar Vater (Gott) seinen wesensgleichen Sohn (Jesus) nicht zum Wohle der Menschen geopfert haben.

Ich mag jetzt nicht groß nachlesen, aber so wie ich das jetzt gerade verstehe ist das verlinkte Schisma das zwischen West- und Ostkirche, das deutlich später liegt als der Arianismus.
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Herbert Blaser
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Beitrag(#1429274) Verfasst am: 09.02.2010, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

@Zoff:
Am folgenreichsten, so ist die Frage gemeint. Wobei sich diese Konflikte am Inhalt entzündeten.

@tillich:
Nicht einmal mehr die römisch- katholische Kirche bestreitet noch, dass der Rabbiner von Nazareth seine für Juden untypische Lehre über die Gleichheit und Barmherzigkeit von den Essenern übernahm.

Natürlich ist das verlinkte Thema später anzusiedeln als der Arianismus. Doch die abweichende Lehre über das Blut Jesu hat sich weiterentwickelt, wie der Glaube an die Dreieinigkeit auch. Die Bogomilen gelten als Erben des Arianismus und waren Vordenker der Katharer und der Calixten, die ihrerseits mit den 4 Prager Artikeln den böhmischen Krieg einläuteten.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22262

Beitrag(#1429368) Verfasst am: 09.02.2010, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Herbert Blaser hat folgendes geschrieben:
Nicht einmal mehr die römisch- katholische Kirche bestreitet noch, dass der Rabbiner von Nazareth seine für Juden untypische Lehre über die Gleichheit und Barmherzigkeit von den Essenern übernahm.

Belege bitte. Dass es da Ähnlichkeiten gibt, würde ich nie bestreiten, dass man eine Übernahme nachweisen könnte aber sehr wohl.

Herbert Blaser hat folgendes geschrieben:
Natürlich ist das verlinkte Thema später anzusiedeln als der Arianismus. Doch die abweichende Lehre über das Blut Jesu hat sich weiterentwickelt, wie der Glaube an die Dreieinigkeit auch. Die Bogomilen gelten als Erben des Arianismus und waren Vordenker der Katharer und der Calixten, die ihrerseits mit den 4 Prager Artikeln den böhmischen Krieg einläuteten.

Dass sind aber alles Sachen, die mit dem von Zoff verlinkten morgenländischen Schisma nix zu tun haben.
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Herbert Blaser
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Beitrag(#1429389) Verfasst am: 09.02.2010, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Uta Ranke-Heinemann "Nein und Amen" Heyne Verlag
Jean Markale "Die Katharer von Montségur" Goldmann
Werner Stein "Der grosse Kulturfahrplan" Herbig Verlag
Hermes Handlexikon "Daten der Geschichte" Econ
Galli Moosbrugger "Das Konzil und seine Folgen" C.J Bucher
Lucienne Julien - "Cathares et catharisme" Edition Dangles

... ein Querschnitt aus der Literatur, der ich die Infos entnehme.
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Herbert Blaser
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Beitrag(#1429390) Verfasst am: 09.02.2010, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage um die Dreieinigkeit, dem Gottesblut und der zentralen Verwaltung des Sühneopfers hatte wohl gewaltig viel mit diesem Schisma zu tun, denn die Lehre des Athanasius und des Augustinus unterwarf den Mensch und seinen Willen gänzlich der zentralen Feudalmacht der Kirche, während der Arianismus dem Menschen grösseren "Spielraum des Willens" einräumte, demzufolge auch dezentraler und einfacher organisiert war. Nicht von ungefähr haben sich die Calixten auf die reine Lehre Jesu berufen - und damit die Säkularisierung und die totale Enteignung der Kirche und ihrer Güter verlangt.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#1429425) Verfasst am: 09.02.2010, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied, zwischen dem was der historische Jesus, so es ihn denn gab, vermutlich gedacht/geglaubt/gewollt hat (Jesustum) und dem, was später, schon mit Paulus beginnend, daraus geworden ist (Christentum).


Das fängt im Grunde alles schon viel, viel früher an. Der Irrtum hat keinen Anfang, sondern er ist eine Geschichte, die durch die Jahrtausende fortgeschrieben wird. Eine Geschichte, die so und nicht anders erzählt und aufgeschrieben wurde, weil ganz bestimmte Interessen ganz bestimmter Menschen zu einer ganz bestimmten Zeit sie so diktiert haben. Das fängt nicht mit der RKK an, nicht mit Paulus oder "Jesus" und auch nicht mit dem Judentum. Das ist zwar alles historisch hoch interessant (und man kann daraus lernen wie aus jeder anderen Geschichte), hat aber rein gar nichts mit transzendentalen Wahrheiten zu tun. Das ist das fundamentale Missverständnis. Übrigens nicht nur das des Christentums. Wer das nicht wahrhaben will, den kann ich nur ganz schwer ernst nehmen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#1429583) Verfasst am: 09.02.2010, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Herbert Blaser hat folgendes geschrieben:
Uta Ranke-Heinemann "Nein und Amen" Heyne Verlag
Jean Markale "Die Katharer von Montségur" Goldmann
Werner Stein "Der grosse Kulturfahrplan" Herbig Verlag
Hermes Handlexikon "Daten der Geschichte" Econ
Galli Moosbrugger "Das Konzil und seine Folgen" C.J Bucher
Lucienne Julien - "Cathares et catharisme" Edition Dangles

... ein Querschnitt aus der Literatur, der ich die Infos entnehme.

Also kein einziges Fachbuch zum Neuen Testament und seiner Umwelt. Mit den Augen rollen

Und jetzt komm mir nicht mit "die sind dann ja auch fast alle von Theologen und die lügen ja eh". Manchen Theologen mögen in der Tat sehr traditionsgeleitet sein, andere aber auch nicht, und die haben durchaus Interesse daran, tatsächlichen Verbindungen zwischen der Jesusbewegung und anderen jüdischen Gruppen nachzugehen. Nur gibt es eben für Verbindungen zu den Essenern keinerlei Hinweise, nicht einmal eine besonders große inhaltliche Nähe, die über das hinausgeht, was man von zwei Gruppen innerhalb des damaligen Judentums erwarten muss. Eine viel größere Nähe gibt es zu bestimmten Untergruppen der Pharisäer.
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Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1429587) Verfasst am: 09.02.2010, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nur gibt es eben für Verbindungen zu den Essenern keinerlei Hinweise, nicht einmal eine besonders große inhaltliche Nähe, die über das hinausgeht, was man von zwei Gruppen innerhalb des damaligen Judentums erwarten muss.


Das hab ich aber anders in Erinnerung, nämlich dass man bei den Essenern schon fast von einem Christentum vor Christus (Deschner) sprechen kann.

Andre Dupont-Sommer hat folgendes geschrieben:
Es zeigt sich deutlich, dass das irdische Schicksal und Werk Jesu in mehr als einem Punkt dem des Lehrers der Gerechtigkeit ähnelt, der der große Prophet der essenischen Sekte war; nacht etwa einem Jahrhundert begann dieselbe Geschichte von neuem.

W. H. Brownlee hat folgendes geschrieben:
... man möchte schonb fast sagen, das wir im johanneischen Jesusbild den essenischen Christus besitzen.

(zitiert nach Deschner, Abermals krähte der Hahn)
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Herbert Blaser
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Anmeldungsdatum: 16.01.2010
Beiträge: 53
Wohnort: Basel

Beitrag(#1429655) Verfasst am: 10.02.2010, 07:45    Titel: Antworten mit Zitat

@tillich

Rau Uta Ranke - Heinemann ist weltweit die erste Professorin für katholische Theologie. Sie besetzte den Lehrstuhl für Neues Testament und Alte Kirchengeschichte an der Universität Essen und es wäre enorm respektlos, sie als "nicht vom Fach" zu beurteilen.
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recital
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Beitrag(#1432043) Verfasst am: 15.02.2010, 04:44    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Herbert Blaser hat folgendes geschrieben:
... essenischen Christentums ...

Schon dieser Begriff ist eine reine, ziemlich abwegige Spekulation. Die Essener tauchen im Neuen Testament nicht einmal auf, und es gibt auch keine Hinweise darauf, dass das ausgerechnet deswegen so sein sollte, weil die frühen Christen und/oder Jesus und seine Jünger selbst Essener gewesen wären. Viel naheliegender ist es, dass diese beiden Gruppen schlicht überhaupt nichts miteinander zu tun hatten, außer dass sie beide Sondergruppen des damaligen Judentums waren.


Es gibt sogar moderne Theologen, die den Essener Johannes den Täufer und Jesus als erbitterte Konkurrenten sahen. Die Taufgeschichte des Jesus von Johannes am Jordan wurde danach von harmoniesüchtigen Schreiberlingen wesentlich später eingefügt.

Ganz abgesehen davon, dass die Taufe als Sakrament die Funktion hat, die Erbsünde, mit der jeder Mensch geboren wird, zu tilgen.

Auch aus dieser Sicht ist die Jesus-Taufe höchst fraglich, denn er wurde ja laut Bibel erbsündenlos geboren.
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