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T. Eisenberg muss Jason sein

 
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1408943) Verfasst am: 23.12.2009, 14:14    Titel: T. Eisenberg muss Jason sein Antworten mit Zitat

Die Mitteilung der StA zur Einstellung des Verfahrens in der Sache Eisenberg (der Typ, der von Polizisten mit 12 Schüssen erschossen wurde, viele davon von hinten) ist draußen.

http://www.regensburg-digital.de/?p=6035

Es liest sich wie das Drehbuch zu einer Forstetzung von Freitag der 13.:

Zitat:
Nun setzten zwei Beamte ihr dienstliches Pfefferspray ein und leerten die Kartuschen vollständig. Eisenberg, der hiervon an Brust und Kopf getroffen wurde, wischte sich mit dem Arm über die Stirn, zeigte aber ansonsten keine Reaktion. Er begann laut zu lachen,


Zitat:
Der Beschuldigte 1 feuerte zunächst knapp an Eisenberg vorbei einen Warnschuss in die Wand rechts der Treppe.

Eisenberg reagierte jedoch nicht und begann, dem in Richtung der anderen Raumecke zurückweichenden Beamten zu folgen. Nun gab der Beschuldigte 1 einen gezielten Schuss auf Eisenberg ab, der dessen linkes Knie von hinten durchschlug. Etwa zeitgleich feuerte auch der ebenfalls im Rücken des Eisenberg stehende weitere Beschuldigte (Beschuldigter 2) einen gezielten Schuss auf den linken Arm des Eisenberg ab, der zu einem Armdurchschuss führte. Eisenberg zeigte wiederum keine Reaktion, ging vielmehr weiter auf den in der Raumecke befindlichen Beamten zu, der bis zur dort stehenden Couch zurückwich und sich letztlich sogar auf dieses Sofa flüchtete. Dieser Beamte versuchte vergeblich, sich Eisenberg, der sich weiter – mit dem Messer drohend – auf ihn zu bewegte, mit dem Schlagstock vom Leib zu halten. Als Eisenberg auf diesen Beamten hätte einstechen können, gaben die Beschuldigten 1 und 2 weitere Schüsse von schräg hinten zunächst auf die Beine des Eisenberg, dann auch auf dessen Rumpf ab. Obwohl Eisenberg in dieser Position von mehreren Schüssen verletzt wurde, zeigte er erneut keine Reaktion. Er drehte sich vielmehr nun zu den Schützen hin und bewegte sich dann – das Messer immer noch drohend in der Hand haltend – unmittelbar auf diese Beamten zu.


Zu dem Zeitpunkt waren übrigens 5 Beamte vor Ort, alle in Kampfsport, Nahverteidigung, etc ausgebildet, mit Schlagstöcken bewaffnent, und keiner konnte dem das lausige Messer abnehmen?

edit: Titel korrigiert.
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Zuletzt bearbeitet von jagy am 29.12.2009, 16:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1408951) Verfasst am: 23.12.2009, 14:42    Titel: Re: J. Eisenberg muss Jason sein Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:


Es liest sich wie das Drehbuch zu einer Forstetzung von Freitag der 13.


Ich hab mal irgendwo einen Leserkommentar gesehen, der meine, das müsste schon ein Zombie gewesen sein.

So liest sich das wirklich.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1408952) Verfasst am: 23.12.2009, 14:48    Titel: Re: J. Eisenberg muss Jason sein Antworten mit Zitat

Zitat:
Nun gab der Beschuldigte 1 einen gezielten Schuss auf Eisenberg ab, der dessen linkes Knie von hinten durchschlug. (...) Eisenberg zeigte wiederum keine Reaktion, ging vielmehr weiter auf den in der Raumecke befindlichen Beamten zu (...) Er drehte sich vielmehr nun zu den Schützen hin und bewegte sich dann (...) unmittelbar auf diese Beamten zu.


Kann man mit einem Kniedurchschuss auch Ballett tanzen? Hürdenlaufen? Was sagen die Mediziner?
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Sticky
vae victis



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Beiträge: 5449
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Beitrag(#1408953) Verfasst am: 23.12.2009, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Die Sauerei ist doch, dass das Verfahren gegen die Polizisten eingestellt und nicht ermittelt wird.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/11/498306/text/

Zitat:
Die Frage bleibt offen, ob acht Polizeibeamte gegen einen einzelnen, mit einem Messer bewaffneten Mann wirklich keine andere Verteidigungsmöglichkeit haben, als ihn zu erschießen. Und ganz sicher wäre das Verfahren nicht eingestellt worden, wenn der Tote ein Polizist und die Schützen Studenten gewesen wären.

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Gruss: Sticky

Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.

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Han-Bot
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
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Beitrag(#1409025) Verfasst am: 23.12.2009, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Staatsanwaltschaft hat folgendes geschrieben:
Die Rekonstruktion der Schussabgaben und der daraus resultierenden Schussverletzungen erfolgte durch mehrere Gutachten des Bayerischen Landeskriminalamtes. Das Gutachten des von Seiten der Angehörigen beauftragten Sachverständigen kommt – mit einer Ausnahme – zu weitgehend gleichen Ergebnissen. So gelangte dieser Sachverständige bei seiner Rekonstruktion zu einer Position des Beschuldigten 1 während der Abgabe von zwei der ersten Schüsse, die von den Berechnungen des Landeskriminalamts um ca. 1 Meter abweicht.


Da wohl das Gutachten der Angehörigen vom (ziemlich) gleichen Tatablauf ausgeht wie die Staatanwaltschaft, sehe ich keine Grund daran zu zweifeln.

Die Polizisten haben sich meiner Meinung nach richtig Verhalten. Ich möchte auf jedenfall von keinem Polizisten verlangen, jemanden mit bloßen Händen zu entwaffnen, der auf Pefferspray, Schlagstockeinsatz und Durchschüssen in Armen und Beinen nicht reagiert.

Es ist ja nicht so, das sie nicht versucht hätten Eisenberg anders zu entwaffen.
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Nikolaus
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Anmeldungsdatum: 04.12.2009
Beiträge: 769

Beitrag(#1409051) Verfasst am: 23.12.2009, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Eisenberg wurde hierbei erneut mehrfach erfolglos aufgefordert, das Messer wegzulegen, worauf ihm nun auch mehrfach der Schusswaffengebrauch angedroht wurde. Eisenberg antwortete hierauf „Dann erschießt’s mich halt!”


"Suicide by Cop."

Das funktioniert bei den dummen Bullenschweinen immer todsicher. *hahaha*
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1409053) Verfasst am: 23.12.2009, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Nikolaus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Eisenberg wurde hierbei erneut mehrfach erfolglos aufgefordert, das Messer wegzulegen, worauf ihm nun auch mehrfach der Schusswaffengebrauch angedroht wurde. Eisenberg antwortete hierauf „Dann erschießt’s mich halt!”


"Suicide by Cop."



Daran hab ich auch erst gedacht, aber nicht wenn so viele Beteiligt waren und das so gründlich untersucht wurde.

Ich hab zwar schon auch gründliches Vertrauen dazu, dass sich im Einzelfall zwei Kollegen gegenseitig decken wenn sie Scheisse gebaut haben; aber hier ist die Sachlage denn doch etwas zu umfänglich.
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Nikolaus
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Anmeldungsdatum: 04.12.2009
Beiträge: 769

Beitrag(#1409062) Verfasst am: 23.12.2009, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Daran hab ich auch erst gedacht, aber nicht wenn so viele Beteiligt waren und das so gründlich untersucht wurde.

Ich hab zwar schon auch gründliches Vertrauen dazu, dass sich im Einzelfall zwei Kollegen gegenseitig decken wenn sie Scheisse gebaut haben; aber hier ist die Sachlage denn doch etwas zu umfänglich.


Meine ehrliche Meinung: Sie hätten sich einfach zurückziehen sollen, die Tür von außen zumachen und verrammeln, bis er sich wieder beruhigt hat. Die Polizisten werden nicht vor Gericht angeklagt, aber keine Sorge, die wissen ganz genau, dass sie Scheiße gebaut haben. Wenn sie sich wenigstens ansatzweise 'nen Kopf drüber machen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22258

Beitrag(#1409247) Verfasst am: 24.12.2009, 02:21    Titel: Antworten mit Zitat

Dumme Nebenfrage: Wieso steht im Titel "J." Eisenberg? Verwechselt da jemand den Studenten (hieß der nicht Tennessee?) mit dem Berliner Anwalt?
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!

Beitrag(#1409862) Verfasst am: 27.12.2009, 06:10    Titel: Antworten mit Zitat

Han-Bot hat folgendes geschrieben:
Staatsanwaltschaft hat folgendes geschrieben:
Die Rekonstruktion der Schussabgaben und der daraus resultierenden Schussverletzungen erfolgte durch mehrere Gutachten des Bayerischen Landeskriminalamtes. Das Gutachten des von Seiten der Angehörigen beauftragten Sachverständigen kommt – mit einer Ausnahme – zu weitgehend gleichen Ergebnissen. So gelangte dieser Sachverständige bei seiner Rekonstruktion zu einer Position des Beschuldigten 1 während der Abgabe von zwei der ersten Schüsse, die von den Berechnungen des Landeskriminalamts um ca. 1 Meter abweicht.


Da wohl das Gutachten der Angehörigen vom (ziemlich) gleichen Tatablauf ausgeht wie die Staatanwaltschaft, sehe ich keine Grund daran zu zweifeln.

Die Polizisten haben sich meiner Meinung nach richtig Verhalten. Ich möchte auf jedenfall von keinem Polizisten verlangen, jemanden mit bloßen Händen zu entwaffnen, der auf Pefferspray, Schlagstockeinsatz und Durchschüssen in Armen und Beinen nicht reagiert.

Es ist ja nicht so, das sie nicht versucht hätten Eisenberg anders zu entwaffen.


So wie es aussieht, hat der Vater von Tennesee einen Privatermittler beauftragt, der bei der Tatrekonstruktion zu anderen Ergebnissen kommt...

http://www.jungewelt.de/2009/12-23/047.php
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1409940) Verfasst am: 27.12.2009, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Nikolaus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Eisenberg wurde hierbei erneut mehrfach erfolglos aufgefordert, das Messer wegzulegen, worauf ihm nun auch mehrfach der Schusswaffengebrauch angedroht wurde. Eisenberg antwortete hierauf „Dann erschießt’s mich halt!”


"Suicide by Cop."



Daran hab ich auch erst gedacht, aber nicht wenn so viele Beteiligt waren und das so gründlich untersucht wurde.

Ich hab zwar schon auch gründliches Vertrauen dazu, dass sich im Einzelfall zwei Kollegen gegenseitig decken wenn sie Scheisse gebaut haben; aber hier ist die Sachlage denn doch etwas zu umfänglich.

Die Umstände scheinen mir da bei allem gutem Willen aber doch geradezu unglaublich … das Ignorieren des Schmerzes eines Kniedurchschusses ist eine Sache, aber ich kann mir schlicht nicht vorstellen, wie jemand dann tatsächlich überhaupt noch physiologisch in der Lage sein kann, zu gehen. Das stellt meine Glaubensstärke dann doch auf eine ziemlich harte Probe.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Nikolaus
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Anmeldungsdatum: 04.12.2009
Beiträge: 769

Beitrag(#1410003) Verfasst am: 27.12.2009, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
So wie es aussieht, hat der Vater von Tennesee einen Privatermittler beauftragt, der bei der Tatrekonstruktion zu anderen Ergebnissen kommt...

http://www.jungewelt.de/2009/12-23/047.php


Zitat:
Viele Bürger haben den Eindruck, daß die Staatsanwaltschaft nicht objektiv ermittelt, sondern nur die beteiligten Polizisten schützen will ...


Das ist ein offenes Geheimnis. Das wirkliche Geheimnis ist, wie die beteiligten Polizisten selber die Sache im Nachhinein betrachten. Zeigen sie Einsicht, dass sie vollkommen überreagiert haben, übermannt von der "Dynamik des Geschehens"? Oder sind sie überzeugt, richtig gehandelt zu haben, um ihr eigenes Leben zu schützen?

Das wissen wir nicht, werden wir wahrscheinlich nie erfahren. Genausowenig wie der Vater des Getöteten, und deshalb wird der nicht locker lassen und alle Möglichkeiten ausschöpfen.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1410013) Verfasst am: 27.12.2009, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
.... … das Ignorieren des Schmerzes eines Kniedurchschusses ist eine Sache, aber ich kann mir schlicht nicht vorstellen, wie jemand dann tatsächlich überhaupt noch physiologisch in der Lage sein kann, zu gehen. Das stellt meine Glaubensstärke dann doch auf eine ziemlich harte Probe.

Das kann man nicht allgemein beantworten, zum Einen gibt es riesige persönliche Unterschiede in der Schmerzwahrnehmung***, die auch nicht über die ganze Lebenszeit konstant sein müssen, zum anderen ist die Schmerzwahrnehmung wie auch die Schmerztoleranz sehr stark von der momentanen Hormonsituation abhängig, z.B. vom momentanen Adrenalinspiegel, der hier sehr hoch gewesen zu sein scheint.

Was man allgemein beantworten können müsste, und was auch speziell bei einem Knieschuss interessant wäre, inwieweit der so angeschossene sich damit noch hätte in einer Weise bewegen können, dass er in der Lage gewesen wäre, noch jemanden mit einem Messer ernsthaft anzugreifen - ein Messer ist schließlich nur in der Hand eines Messerwerfers eine Fernwaffe. Wie hatte er das Messer in der Hand - war überhaupt mit einem Wurf zu rechnen? Wenn die tödlichen Schüsse in den Rücken gingen, wohl eher nicht, auch wegen der mit einem Knie möglichen Restdynamik während bzw. nach der fälligen Drehung.

*** Die Schmerzwahrnehmung ist ein oft übersehener Faktor, weil wir meistens davon ausgehen, dass was für uns schmerzhaft ist, für andere auch schmerzhaft sein muss. Das ist aber nicht so, wie ich aus eigener Erfahrung weiß: Ich bin ein normal schmerzempfindlicher Mensch - allerdings fängt bei mir die Schmerzempfindung überhaupt erst an, wenn andere sich bereits krümmen, was mir als Kind den Ruf eines besonders harten Indianers eingetragen hat, dabei musste ich die Zähne gar nicht zusammenbeißen, sondern war einfach etwas merkbefreit zwinkern

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Han-Bot
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 768
Wohnort: Baden-Württemberg

Beitrag(#1410063) Verfasst am: 27.12.2009, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Han-Bot hat folgendes geschrieben:
Staatsanwaltschaft hat folgendes geschrieben:
Die Rekonstruktion der Schussabgaben und der daraus resultierenden Schussverletzungen erfolgte durch mehrere Gutachten des Bayerischen Landeskriminalamtes. Das Gutachten des von Seiten der Angehörigen beauftragten Sachverständigen kommt – mit einer Ausnahme – zu weitgehend gleichen Ergebnissen. So gelangte dieser Sachverständige bei seiner Rekonstruktion zu einer Position des Beschuldigten 1 während der Abgabe von zwei der ersten Schüsse, die von den Berechnungen des Landeskriminalamts um ca. 1 Meter abweicht.


Da wohl das Gutachten der Angehörigen vom (ziemlich) gleichen Tatablauf ausgeht wie die Staatanwaltschaft, sehe ich keine Grund daran zu zweifeln.

Die Polizisten haben sich meiner Meinung nach richtig Verhalten. Ich möchte auf jedenfall von keinem Polizisten verlangen, jemanden mit bloßen Händen zu entwaffnen, der auf Pefferspray, Schlagstockeinsatz und Durchschüssen in Armen und Beinen nicht reagiert.

Es ist ja nicht so, das sie nicht versucht hätten Eisenberg anders zu entwaffen.


So wie es aussieht, hat der Vater von Tennesee einen Privatermittler beauftragt, der bei der Tatrekonstruktion zu anderen Ergebnissen kommt...

http://www.jungewelt.de/2009/12-23/047.php


Ah, danke. Dann muß ich zugestehen, das die Polizei durchaus unangemessen reagiert haben könnte.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1410339) Verfasst am: 28.12.2009, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
.... … das Ignorieren des Schmerzes eines Kniedurchschusses ist eine Sache, aber ich kann mir schlicht nicht vorstellen, wie jemand dann tatsächlich überhaupt noch physiologisch in der Lage sein kann, zu gehen. Das stellt meine Glaubensstärke dann doch auf eine ziemlich harte Probe.

[…]

Was man allgemein beantworten können müsste, und was auch speziell bei einem Knieschuss interessant wäre, inwieweit der so angeschossene sich damit noch hätte in einer Weise bewegen können, dass er in der Lage gewesen wäre, noch jemanden mit einem Messer ernsthaft anzugreifen - ein Messer ist schließlich nur in der Hand eines Messerwerfers eine Fernwaffe. Wie hatte er das Messer in der Hand - war überhaupt mit einem Wurf zu rechnen? Wenn die tödlichen Schüsse in den Rücken gingen, wohl eher nicht, auch wegen der mit einem Knie möglichen Restdynamik während bzw. nach der fälligen Drehung.
[…]

Ich sage ja: das Ignorieren des Schmerzes bin ich bereit, hinzunehmen. Schwieriger ist es für mich, mir vorzustellen, wie ein durchschossenes Knie noch in Lage ist, rein mechanisch seiner Aufgabe nachzukommen, Schmerz hin oder her.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1410342) Verfasst am: 28.12.2009, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:

Ich sage ja: das Ignorieren des Schmerzes bin ich bereit, hinzunehmen. Schwieriger ist es für mich, mir vorzustellen, wie ein durchschossenes Knie noch in Lage ist, rein mechanisch seiner Aufgabe nachzukommen, Schmerz hin oder her.


Das Knie muss seine Aufgabe nicht erfüllen, bloß damit jemand einigermaßen aufrecht stehen und noch ein paar Schritte nach vorne humpeln oder wanken kann.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1410355) Verfasst am: 28.12.2009, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:

Ich sage ja: das Ignorieren des Schmerzes bin ich bereit, hinzunehmen. Schwieriger ist es für mich, mir vorzustellen, wie ein durchschossenes Knie noch in Lage ist, rein mechanisch seiner Aufgabe nachzukommen, Schmerz hin oder her.


Das Knie muss seine Aufgabe nicht erfüllen, bloß damit jemand einigermaßen aufrecht stehen und noch ein paar Schritte nach vorne humpeln oder wanken kann.

Da stellt sich die Frage, was für eine Gefahr jemand in dem Zustand überhaupt noch darstellt.

Aber gut: in dem Bericht klingt es nicht so, als „sei er noch ein paar Schritte weitergewankt“ sondern es liest sich als „er ging weiter auf die Beamten zu.“
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#1410356) Verfasst am: 28.12.2009, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das liest sich wie das Drehbuch eines Trash-Movies. Halte ich für völligen Irrsinn.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1410363) Verfasst am: 28.12.2009, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Han-Bot hat folgendes geschrieben:
Staatsanwaltschaft hat folgendes geschrieben:
Die Rekonstruktion der Schussabgaben und der daraus resultierenden Schussverletzungen erfolgte durch mehrere Gutachten des Bayerischen Landeskriminalamtes. Das Gutachten des von Seiten der Angehörigen beauftragten Sachverständigen kommt – mit einer Ausnahme – zu weitgehend gleichen Ergebnissen. So gelangte dieser Sachverständige bei seiner Rekonstruktion zu einer Position des Beschuldigten 1 während der Abgabe von zwei der ersten Schüsse, die von den Berechnungen des Landeskriminalamts um ca. 1 Meter abweicht.


Da wohl das Gutachten der Angehörigen vom (ziemlich) gleichen Tatablauf ausgeht wie die Staatanwaltschaft, sehe ich keine Grund daran zu zweifeln.

Ich habe mich da mal weiter eingelesen. Tatsächlich kommt das zweite Gutachten zu völlig anderen Ergebnissen. Dass „beide Gutachten zu (ziemlich) gleichen Ergebnissen kommen“ ist zumindest nur die Ansicht der Staatsanwaltschaft …
Genauer: die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, dass die Unterschiede zur Beurteilung des Falles irrelevant seien.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#1410570) Verfasst am: 28.12.2009, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:

Ich sage ja: das Ignorieren des Schmerzes bin ich bereit, hinzunehmen. Schwieriger ist es für mich, mir vorzustellen, wie ein durchschossenes Knie noch in Lage ist, rein mechanisch seiner Aufgabe nachzukommen, Schmerz hin oder her.


Das Knie muss seine Aufgabe nicht erfüllen, bloß damit jemand einigermaßen aufrecht stehen und noch ein paar Schritte nach vorne humpeln oder wanken kann.

Wenn das mögliche Opfer ein Rentner mit Parkinson ist, gebe ich dir Recht. Für jemanden mit dem Nahkampftraining eines Polizisten und einem Schlagstock oder gar einen Tonfa ist ein Angreifer, der nicht fest auf beiden Beinen steht, ob mit oder ohne Messer, keine besonders harte Nuss, besonders, wenn der nicht steht, sondern sich selbst bewegt, was ja behauptet wird, und damit zwangsläufig nicht in der Balance ist. Versuch mal, einbeinig einen körperlichen Angriff - das ist es ja, was Du mit einem Messer machst.

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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1410594) Verfasst am: 28.12.2009, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:

Ich sage ja: das Ignorieren des Schmerzes bin ich bereit, hinzunehmen. Schwieriger ist es für mich, mir vorzustellen, wie ein durchschossenes Knie noch in Lage ist, rein mechanisch seiner Aufgabe nachzukommen, Schmerz hin oder her.


Das Knie muss seine Aufgabe nicht erfüllen, bloß damit jemand einigermaßen aufrecht stehen und noch ein paar Schritte nach vorne humpeln oder wanken kann.

Wenn das mögliche Opfer ein Rentner mit Parkinson ist, gebe ich dir Recht. Für jemanden mit dem Nahkampftraining eines Polizisten und einem Schlagstock oder gar einen Tonfa ist ein Angreifer, der nicht fest auf beiden Beinen steht, ob mit oder ohne Messer, keine besonders harte Nuss, besonders, wenn der nicht steht, sondern sich selbst bewegt, was ja behauptet wird, und damit zwangsläufig nicht in der Balance ist. Versuch mal, einbeinig einen körperlichen Angriff - das ist es ja, was Du mit einem Messer machst.

fwo


Du erwartest ernsthaft, dass ein Polizist bei einem Angriff abwarten soll, bias sein Gegner nah genug dran ist, um ihn verletzen zu können?
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#1410629) Verfasst am: 29.12.2009, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
......

Du erwartest ernsthaft, dass ein Polizist bei einem Angriff abwarten soll, bias sein Gegner nah genug dran ist, um ihn verletzen zu können?

Ja, wenn ersichtlich ist, dass seine Chancen, dass ihm das gelingt, schlecht sind, dann erwarte ich das. Genauso, wie ich das erwarten würde, wenn der Gegner ein Kind mit Spielzeugpistole ist.

Nur den Abstand des Gegeners zu nehmen halte ich für eine geringfügig zu grobe Beschreibung der Situation, um das als sinnvolle Entscheidungsgrundlage zu werten. Auch dass er größer als 1,50 war und ein Messer in der Hand hatte reicht nicht - es sollte vor einem Schusswaffeneinsatz schon klar sein, dass er überhaupt eine realistische Chance hat, mit seiner Waffe durchzudringen. Sonst erheben wir die putative Notwehr zur Regel. Aus dem, was ich bisher gelesenhabe, kann ich eine Notwehrüberschreitung nicht ausschließen - auch Polizisten haben nicht das Recht, jemanden nur aus Angst zu erschießen.

Ich finde es schon bezeichnend, dass es dem nicht bewaffneten Mitbewohner gelingt, sich Eisenbergs zu erwehren, ihm auch kurzfristig die Hände festzuhalten, und dass acht? ausgebildeten Polizisten nichts anderes übrigbleibt, als den inzwischen an Armen und Beinen verletzten dann in Notwehr zu erschießen, zumal mindestens zwei von ihnen sich nicht vor, sondern hinter dem Angreifer befinden. Die müssen alle vor Angst gelähmt gewesen sein. Wenn man die Einstellung des Verfahrens ernst nimmt, muss man eigentlich gleichzeitig eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Polizeiführung starten, weil sie unzureichend ausgebildetete und eventuell psychisch nicht für einen derartigen Dienst geeignete Polizisten in Gefahrensituationen schickt, denen sie offensichtlich nicht gewachsen sind.

fwo
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jagy
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Beitrag(#1410813) Verfasst am: 29.12.2009, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
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Du hast recht. Irgendwie ist mir da ein Johnny im Kopf rumgeschwirrt. Mom, ich editierts mal.
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Ilmor
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Beitrag(#1410858) Verfasst am: 29.12.2009, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:



Ja, wenn ersichtlich ist, dass seine Chancen, dass ihm das gelingt, schlecht sind, dann erwarte ich das. Genauso, wie ich das erwarten würde, wenn der Gegner ein Kind mit Spielzeugpistole ist.


Dir ist aber schon klar, das es einen kleinen Unterschied zwischen einem Kind mit Spielzeugpistole, und einem Ausgewachsenen Amokläufer mit Messer gibt?

fwo hat folgendes geschrieben:


Ich finde es schon bezeichnend, dass es dem nicht bewaffneten Mitbewohner gelingt, sich Eisenbergs zu erwehren, ihm auch kurzfristig die Hände festzuhalten, und dass acht? ausgebildeten Polizisten nichts anderes übrigbleibt, als den inzwischen an Armen und Beinen verletzten dann in Notwehr zu erschießen, zumal mindestens zwei von ihnen sich nicht vor, sondern hinter dem Angreifer befinden.


Nun, eventuell hatte der Mitbewohner verdammtes Glück, das heißt aber nicht, das sich die Polizisten auf ihr Glück verlassen müssen.
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nocquae
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Beitrag(#1410924) Verfasst am: 29.12.2009, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Nun, eventuell hatte der Mitbewohner verdammtes Glück, das heißt aber nicht, das sich die Polizisten auf ihr Glück verlassen müssen.

Vielleicht sollte man sich ein bisschen mehr auf die Diskrepanzen zwischen den Aussagen der Polizisten und den Gutachten beschränken: einer von den vielen Punkten ist u. a., dass die Polizisten ausgesagt haben, zwei Dosen CS-Gas in sein Gesicht entleert zu haben. Mysteriöserweise wurden aber nur Spuren von CS-Gas auf seiner Kleidung gefunden, nichts in seinem Gesicht oder seinen Atemwegen.
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Hornochse
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Beitrag(#1410926) Verfasst am: 29.12.2009, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Nun, eventuell hatte der Mitbewohner verdammtes Glück, das heißt aber nicht, das sich die Polizisten auf ihr Glück verlassen müssen.

Vielleicht sollte man sich ein bisschen mehr auf die Diskrepanzen zwischen den Aussagen der Polizisten und den Gutachten beschränken: einer von den vielen Punkten ist u. a., dass die Polizisten ausgesagt haben, zwei Dosen CS-Gas in sein Gesicht entleert zu haben. Mysteriöserweise wurden aber nur Spuren von CS-Gas auf seiner Kleidung gefunden, nichts in seinem Gesicht oder seinen Atemwegen.


Er hat sich ja mit dem Arm über die Stirn (!) gewischt. Kein Wunder, dass man da nichts mehr findet. noc
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nocquae
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Beitrag(#1410934) Verfasst am: 29.12.2009, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Nun, eventuell hatte der Mitbewohner verdammtes Glück, das heißt aber nicht, das sich die Polizisten auf ihr Glück verlassen müssen.

Vielleicht sollte man sich ein bisschen mehr auf die Diskrepanzen zwischen den Aussagen der Polizisten und den Gutachten beschränken: einer von den vielen Punkten ist u. a., dass die Polizisten ausgesagt haben, zwei Dosen CS-Gas in sein Gesicht entleert zu haben. Mysteriöserweise wurden aber nur Spuren von CS-Gas auf seiner Kleidung gefunden, nichts in seinem Gesicht oder seinen Atemwegen.


Er hat sich ja mit dem Arm über die Stirn (!) gewischt. Kein Wunder, dass man da nichts mehr findet. noc

Achja: Aus welcher Entfernung wird CS-Gas so normalerweise eingesetzt? Ich frag nur, weil die Entfernung von Eisenberg zu den Polizisten ja hier immer mal wieder Thema war. Bisher klang es immer so, als sei er immer näher gekommen. Der Einsatz des CS-Gases war aber der Aussage nach die allererste Stufe. Wenn er „immer näher gekommen ist“, dann war er ja zu dem Zeitpunkt - ja, wie weit entfernt? 10 m?

Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass CS-Gas aus nächster Nähe eingesetzt wird. Am Kopf kratzen
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Beitrag(#1410941) Verfasst am: 29.12.2009, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:



Ja, wenn ersichtlich ist, dass seine Chancen, dass ihm das gelingt, schlecht sind, dann erwarte ich das. Genauso, wie ich das erwarten würde, wenn der Gegner ein Kind mit Spielzeugpistole ist.


Dir ist aber schon klar, das es einen kleinen Unterschied zwischen einem Kind mit Spielzeugpistole, und einem Ausgewachsenen Amokläufer mit Messer gibt?

fwo hat folgendes geschrieben:


Ich finde es schon bezeichnend, dass es dem nicht bewaffneten Mitbewohner gelingt, sich Eisenbergs zu erwehren, ihm auch kurzfristig die Hände festzuhalten, und dass acht? ausgebildeten Polizisten nichts anderes übrigbleibt, als den inzwischen an Armen und Beinen verletzten dann in Notwehr zu erschießen, zumal mindestens zwei von ihnen sich nicht vor, sondern hinter dem Angreifer befinden.


Nun, eventuell hatte der Mitbewohner verdammtes Glück, das heißt aber nicht, das sich die Polizisten auf ihr Glück verlassen müssen.


Interessant fand ich auch die Diktion: An einem Schlagstock seien DNA-Spuren sichergestellt worden, der Getötete sei der "Spurenverursacher". Mag übliches Gerichtsmedizinerdeutsch sein, hat aber aus der Distanz so die Anmutung eines "Na, der ist immerhin der Täter, hat ja irgendwas gemacht, weswegen er jetzt verprügelt wird."

Die Geschichte erweckt doch eher den Eindruck, daß die Polizisten mit der Situation völlig überfordert waren - und da fängt sich das halbe Kind mit dem Küchenmesser in der Hand schon einmal ein paar Kugeln extra - und richtig Mist gebaut haben und sich jetzt eine Räuberpistole überlegt haben, damit ihnen nicht noch an die Karre gepinkelt wird - und eventuell auch Mängel der Ausbildung oder des ganzen Systems offengelegt werden. (Wie könnte so ein Kommentar zur Rechtfertigung aussehen, freilich ohne daß ich befürworten würde, den Gebrauch einer Waffe einfacher zu machen, weil es dann ggf. auch mehr ungerechtfertigte Einsätze gäbe: "Ich muß einen Riesen-Papierkrieg abliefern für jeden Schuß, den ich abgebe. Das hindert mich doch, gegen so Gangster vorzugehen.")
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Beitrag(#1466787) Verfasst am: 30.04.2010, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,692300,00.html

Zitat:
Regensburger Polizisten erschossen den Studenten Tennessee Eisenberg mit zwölf Kugeln - angeblich aus Notwehr. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein. Nach Informationen des SPIEGEL belegt nun ein Polizeivideo, dass die ersten Schüsse auf den 24-Jährigen von hinten abgegeben wurden.
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