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Religionskritik - warum?

 
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Bundschuh
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.09.2010
Beiträge: 127

Beitrag(#1546115) Verfasst am: 26.09.2010, 23:26    Titel: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

ich habe mich erst vorhin hier registriert (nachdem ich vor vielen Monden schonmal hier reingelesen hatte) und hab nun mal ein wenig mit der Suchfunktion herumgespielt, aber nichts dazu bzw zumindest nicht genau das gefunden was mir grad auf den Nägeln brennt, sozusagen. Ich kanns aber auch übersehen haben, falls es so ein Thema schon gibt. Na, dann mal los, ich hoffe ich kann präzise darstellen, was ich sagen bzw. zur Diskussion stellen möchte.

Ich fang mal damit an, die Situation darzustellen, die mich zum Nachdenken anregte: Vor einigen Tagen fuhr ich durch eine hessische Kleinstadt und stand lange in einer Verkehrsbehinderung, ausgelöst durch eine (wie ich später recherchierte) "Wallfahrt" orthodoxer Juden (nennt man das auch Wallfahrt bei Juden?) zur Wirkungs- und Begräbnisstätte eines berühmten Rabbis. Während ich da im Stau stand hatte ich mal die seltene Gelegenheit, jüdische Gläubige zu betrachten. Ich kenne keinen einzigen Juden persönlich und ich habe eigentlich auch keinerlei Erfahrungen mit solchen - der Anblick war für mich also schon ungewöhnlich, zumal es sich um sehr viele Juden handelte, die sich gerade dort einfanden.

Ich muss vor meinen folgenden Zeilen vorrausschicken, dass ich Atheist bin, aber kein missionarischer - oder doch, vielleicht, in Foren und so. Jedenfalls vermeide ich es meistens, im Nicht-Virtuellen Leben mit Freunden, die an irgendwas glauben, zu diskutieren, zumindest nicht tiefergehend, denn dummerweise werden die erfahrungsgemäß schnell böse auf mich und da mir die Freundschaften dann doch wichtiger sind als die Frage nach "Gott oder nicht Gott" lass ich das meistens lieber oder bleibe sehr oberflächlich, seicht, diplomatisch - obwohl ich mir innerlich schon meinen Teil denke und viel runterschlucke...

Zurück zum Thema: Die Frage ist: Wieso bin ich gegen Religionen eingestellt? Für mich beantworte ich das mit mehreren Begründungen, die wichtigsten in aller Kürze (und Verkürzung) hier:
1) Ich glaube nicht, dass eine davon wahr ist.
2) Der gesellschaftliche Einfluss von Religiösen ist abzuschaffen um niemanden zu benachteiligen.
3) Religionen dienen dazu, einigen Menschen Macht über andere zu verschaffen.
4) Religionen bringen sehr viel Leid über die Menschen.
5) Religionen verhindern oder verlangsamen das Fortkommen der Menschheit.

6) und hier ganz wichtig: Religionen indoktrinieren Kinder bevor diese selbst denken können und versauen evtl. deren ganzes Leben. Man kann das als Zwangsmissionierung verstehen.

Der letzte Punkt ist hier (in diesem Strang und bezogen auf das "Auslöse-Erlebnis") der wichtigste. Als ich diese jüdisch gläubigen Menschen betrachtete (im Grunde Fundamentalisten - allesamt in einer Art schwarze Uniform gekleidet, Schwarze Hüte auf, lange Bärte, Schläfenlocken, manche ein Kästchen mit einem Stück Thorarolle an den Kopf gebunden, ständig betend und sehr ernste Gesichter, kaum ein Lächeln),erfüllte mich Mitleid gerade mit den Kindern, die dort dabei waren, aber auch mit den Erwachsenen, denen der ganze Unsinn ja auch in der Kindheit eingetrichtert wurde, als sie sich noch nicht wehren konnten. Unglaublich, was Eltern ihren Kindern antun können mit dieser Gehirnwäsche. Das ganze Leben auf eines ausgerichtet: Auf den Tod! Was kann das für ein Leben sein?

Nun, letztlich die Frage, die sich mir stellt: Atheisten kritisieren heute massiv das Christentum und den Islam (und das ist auch gut so!) - das Judentum hingegen scheint immun zu sein. Dabei ist es für die Betroffenen Kinder sicherlich genauso schlimm wie für Kinder der Zeugen Jehovas, evangelikaler Christen oder Anhängern der katholischen Pius-Bruderschaft oder strenger Muslime.

Wieso ist das so? Und ist das bloss in Deutschland so, dass das Judentum nicht kritisiert wird? Das könnte ich ja noch verstehen, dass man sich da etwas schwer täte aufgrund des Holocaust - letztlich muss man sich aber, wie ich finde, von dieser Scheu befreien, zum Wohle der nachfolgenden Generationen. Hat da einer von euch vielleicht Erfahrungen aus anderen Ländern?

Oder liegt es daran, dass das Judentum (im Gegensatz zu den meisten Religionen) nicht missioniert und daher nicht als Bedrohung aufgefasst wird? Aber machte man sichs damit nicht zu leicht, indem man die Kinder dieser Gläubigen ihrem Schicksal überlässt?

Eine Frage ist also, warum "wir" Religionen kritisieren und ablehnen. Tun "wir" das "nur" aus Eigennutz - und nehmen die Leiden, die Religiöse ihren ersten Missionierungsopfern (ihren Kindern) antun einfach in Kauf, solange es "uns" nicht betrifft? ("wir" in Anführungszeichen, weil wir ja keine wirklich einheitliche Gruppe sind)

Ich hoffe ich habe es geschafft, meine Gedanken möglichst genau rüberzubringen.

LG
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1546126) Verfasst am: 26.09.2010, 23:37    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:

Tun "wir" das "nur" aus Eigennutz - und nehmen die Leiden, die Religiöse ihren ersten Missionierungsopfern (ihren Kindern) antun einfach in Kauf, solange es "uns" nicht betrifft? ("wir" in Anführungszeichen, weil wir ja keine wirklich einheitliche Gruppe sind)


Gute Frage. Ich denke mal, hier steht bei vielen Menschen noch das Recht der Eltern, ihre Kinder nach ihren Vorstellungen zu erziehen, über den Bedürfnissen der Kinder. Und da man Kinder nicht erziehen kann, ohne sie zu beeinflussen, bneeinflusst man sie gleich so gut es nur geht.
_________________
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1546209) Verfasst am: 27.09.2010, 03:47    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:
.....
Eine Frage ist also, warum "wir" Religionen kritisieren und ablehnen. Tun "wir" das "nur" aus Eigennutz - und nehmen die Leiden, die Religiöse ihren ersten Missionierungsopfern (ihren Kindern) antun einfach in Kauf, solange es "uns" nicht betrifft? ("wir" in Anführungszeichen, weil wir ja keine wirklich einheitliche Gruppe sind)....

Ich gehe davon aus, dass die meisten hier - mich eingeschlossen - Religionen primär weniger aus allgemeinen Überlegungen ablehnen, die kommen automatisch dann irgendwann, sondern zuerst wegen eigener negativer Erfahrungen mit Kirchen oder religiösen Eltern. Dementsprechend geht die Hauptzielrichtung gegen die Religionen, derer man sich selbst erwehren musste und vielleicht noch täglich muss. Du wirst hier also die Exvertreter der Religionen treffen, die hier am stärksten vertreten sind und deren Tradition sich aus irgendwelchen Gründen in diesem Fall brechen ließ. Bevorzugter Gegener ist dann immer die eigene Exreligion oder die, deren Kirche am stärksten versucht, sich mit Vorschriften in unser normales Leben einzumischen.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#1546219) Verfasst am: 27.09.2010, 07:45    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:

Oder liegt es daran, dass das Judentum (im Gegensatz zu den meisten Religionen) nicht missioniert und daher nicht als Bedrohung aufgefasst wird?


Ich nehme an, dass es genau daran liegt. Die Rituale fundamentaler Juden sind derart lächerlich, dass sie kaum ein Außenstehender ernst nehmen kann. Der fehlende Missionseifer lässt sie zudem als relativ geringe Gefahr erscheinen, auch wenn manch eine Verschwörungstheorie das Gegenteil behauptet.
_________________
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1546232) Verfasst am: 27.09.2010, 09:19    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:

Eine Frage ist also, warum "wir" Religionen kritisieren und ablehnen. Tun "wir" das "nur" aus Eigennutz - und nehmen die Leiden, die Religiöse ihren ersten Missionierungsopfern (ihren Kindern) antun einfach in Kauf, solange es "uns" nicht betrifft? ("wir" in Anführungszeichen, weil wir ja keine wirklich einheitliche Gruppe sind)

Erst einmal Hallo und schön, daß du hier bist! zwinkern Ja, ich denke, du hast deine Gedanken klar rübergebracht. Ich kann natürlich nicht sagen, warum "wir" dieses oder jenes tun. Ich bin in meiner Familie ohne Religion aufgewachsen, habe also keinen persönlichen Grund, Kirchen als meine Gegner anzusehen. Meine Abneigung gegen Kirchen ist also eher eine politische, vielleicht auch weltanschauliche, aber ohne persönliche Betroffenheit.

In meiner persönlichen Umgebung spielt Religion keine Rolle. Die, mit denen ich persönlich umgehe, teilen meine Einstellung zu den Kirchen. Damit meine ich nur die beiden Kirchen, die man bei uns öffentlich wahrnehmen kann, die kath. und die ev.luth. Es gibt natürlich auch Freikirchler und vermutlich auch Moslems, aber von ein paar freundlichen Zeugen Jehovas an der Haustür merkt man von denen nichts. Ob es in unserer kleinen Stadt auch Juden gibt, weiß ich nicht.

Wo aber eine solche Auseinandersetzung wesentlich politisch ist, macht sie nur Sinn, wenn es die entsprechenden Kontrahenten vor Ort auch gibt. Juden gibt es einfach in Deutschland noch sehr wenige und das persönliche Leben der Menschen wird durch sie nicht tangiert. Also fällt es relativ leicht, sie zu ignorieren, was sich in Deutschland auf Grund der Vorgeschichte auch empfiehlt. Hier trifft sich also aufs angenehmste Bedeutungslosigkeit mit politischer Rücksichtnahme.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1546239) Verfasst am: 27.09.2010, 10:07    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Bundschuh hat folgendes geschrieben:

Oder liegt es daran, dass das Judentum (im Gegensatz zu den meisten Religionen) nicht missioniert und daher nicht als Bedrohung aufgefasst wird?


Ich nehme an, dass es genau daran liegt. Die Rituale fundamentaler Juden sind derart lächerlich, dass sie kaum ein Außenstehender ernst nehmen kann. Der fehlende Missionseifer lässt sie zudem als relativ geringe Gefahr erscheinen, auch wenn manch eine Verschwörungstheorie das Gegenteil behauptet.


Das ist bei allen Religionen so, in deren Umfeld man zufällig nicht sozialisiert worden ist.
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CyVice
libre penseur



Anmeldungsdatum: 08.05.2010
Beiträge: 89
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1546246) Verfasst am: 27.09.2010, 10:43    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:
Hallo Leute,

Wieso ist das so? Und ist das bloss in Deutschland so, dass das Judentum nicht kritisiert wird? Das könnte ich ja noch verstehen, dass man sich da etwas schwer täte aufgrund des Holocaust - letztlich muss man sich aber, wie ich finde, von dieser Scheu befreien, zum Wohle der nachfolgenden Generationen. Hat da einer von euch vielleicht Erfahrungen aus anderen Ländern?

LG


Ich bin in Frankreich aufgewachsen und ich hatte den Eindruck daß man etwas freier und offener als hier reden kann wenn man religionskritisch ist. Das betraf aber dann jede Religion, selbst wenn die katholische am meisten dort vertreten ist und jüdische Ritualien werden von ein paar Leuten genauso kopfschüttelnd beobachtet wie die Verkleidungszeremonien der katholischen Kirche z.b.
Aber OK, das ist mein persönlicher Eindruck.
Deutschland hat einfach einen ganz anderen geschichtlichen Hintergrund und das trägt sich durch Generationen weiter.
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klauswerner
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1546275) Verfasst am: 27.09.2010, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Warum bei mir die Juden selten vorkommen:
1) ich bin mit dem Christentum (katholisch) aufgewachsen, darüber weiss ich am meisten, kenne es am besten aus eigener Erfahrung und setze mich deshalb damit am meisten auseinander
2.) Das Christentum ist die dominierente Religion in Europa - und ich setze mich eben mit dem hier bei uns zu Hause am ehesten auseinander
3.) Aufregen tue ich mich vorallem über Fundis hier, die evtl. meine Kinder, unsere Gesetze, Schulen, etc beinflussen, weniger die in anderen Ländern, auch wenn ich die genauso schädlich finde - darüber höre ich auch einfach mehr.
4.) alles andere fällt eben meist unter sonstigen Fundamentalismus

Aber: alle Fundis sind für mich generell gleich schlimm. Ich habe mal nen Bericht gelesen über Aussteiger aus dem Fundi-Judentum - Horror.
Oder Jesus Camp auf YouTube.
Scheinen aber überall dieselben Mechanismen zu sein.
_________________
Grüßle
klauswerner
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Dr. Evil
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Anmeldungsdatum: 11.09.2010
Beiträge: 1504

Beitrag(#1546281) Verfasst am: 27.09.2010, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
alle Fundis sind für mich generell gleich schlimm.

Dem stimme ich zu. Man sollte aber dabei nicht vergessen, dass es in der Regel die Fundamentalisten sind, die das Wesen ihrer Religion am besten repräsentieren. Es ist z.B. kein "Missbrauch" des Koran, wenn ihn die Taliban heute so auslegen, wie Mohammed ihn gemeint hat. Tatsächlich sind die meisten Menschen, die sich selber als "gemäßigt" religiös bezeichnen, nach den Maßstäben ihres (angeblichen) eigenen Glaubens, Ketzer und Apostate.

zynisches Grinsen
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1546292) Verfasst am: 27.09.2010, 13:40    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:
Vor einigen Tagen fuhr ich durch eine hessische Kleinstadt und stand lange in einer Verkehrsbehinderung, ausgelöst durch eine (wie ich später recherchierte) "Wallfahrt" orthodoxer Juden (nennt man das auch Wallfahrt bei Juden?) zur Wirkungs- und Begräbnisstätte eines berühmten Rabbis. Während ich da im Stau stand hatte ich mal die seltene Gelegenheit, jüdische Gläubige zu betrachten. Ich kenne keinen einzigen Juden persönlich und ich habe eigentlich auch keinerlei Erfahrungen mit solchen - der Anblick war für mich also schon ungewöhnlich, zumal es sich um sehr viele Juden handelte, die sich gerade dort einfanden.


Da gibt es doch ganze andere seltsame Umzuege in der Catholica:




Zitat:
Nun, letztlich die Frage, die sich mir stellt: Atheisten kritisieren heute massiv das Christentum und den Islam (und das ist auch gut so!) - das Judentum hingegen scheint immun zu sein.


Religionskritik ist eine Frage der Kriterien und des Objektes. Der angelegte Maszstab muss fuer alle gleich sein. Es waere aber absurd, zwischen lange Zeit verfolgten Minderheitenreligionen und gesellschaftlich dominanter Mehrheitsreligion die faktischen Unterschiede zu ignorieren. Religionsanhaenger bilden Spektren. Der Unterschied zwischen Tel Aviv und Jeruslem zeigt eine Spannbreite auch dort, wo Juden in der Mehrheit sind. Das Label "Atheist", "Christ", "Moslem" oder "Jude" sagt noch nicht allzuviel ueber den Inhalt des Kopfes des Betreffenden und dessen Handlungen. Man muss schon genau hinsehen.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1546362) Verfasst am: 27.09.2010, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich muss Religionskritik das Judentum genauso treffen wie Christentum und Islam. Das ist auch gar nicht anders möglich, weil die beiden Letztgenannten ihre Wurzeln im Judentum haben. Es kommt aber m.E. noch das psychologische Moment dazu, nämlich dass viele - insbesondere Deutsche - im persönlichen Umgang mit Juden befangen sind. Und zwar in vielfacher Hinsicht. Letztens erzählte mir ein Bekannter, wie er eine Führung in einer (neu errichteten) Synagoge machte. Leider sind heute ja viele jüdische Gemeinden wieder deutlich konservativer bzw. "traditionalistischer" als vor dem NS. So auch diese. Und so befanden sich ganz hinten die Bänke für die Frauen. Besagter Bekannter machte dazu gegenüber dem Rabbi seine ironischen Scherzchen. Ganz offen. Ich fand das bewundernswert, weil sich das kaum jemand traut. Entweder meinen die Leute, alles was jüdisch daherkommt irgendwie toll finden oder mindestens demutsvoll respektieren zu müssen. Die anderen reden erst überhaupt nicht mit Juden und schwadronnieren dann in irgendwelchen anonymen Foren darüber, was die Juden alles so tun würden und was man alles nicht sagen dürfe. Alles Quatsch. Man soll gefälligst offen sagen, was man meint - aber eben auch MITeinander reden. Man muss nicht gleicher Meinung sein wie ein Rabbi. Das gilt selbstverständlich auch für Religionskritik. Und gut begründete Kritik am Judentum bzw. den diversen Erscheinungsformen desselben sind ein Stück Normalität, nach dem sich eben auch Juden sehnen. Innerjüdisch diskutieren die das ja auch.
Zumindest ist das mein Eindruck.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1546368) Verfasst am: 27.09.2010, 15:29    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:

Nun, letztlich die Frage, die sich mir stellt: Atheisten kritisieren heute massiv das Christentum und den Islam (und das ist auch gut so!) - das Judentum hingegen scheint immun zu sein. Dabei ist es für die Betroffenen Kinder sicherlich genauso schlimm wie für Kinder der Zeugen Jehovas, evangelikaler Christen oder Anhängern der katholischen Pius-Bruderschaft oder strenger Muslime.

Wieso ist das so? Und ist das bloss in Deutschland so, dass das Judentum nicht kritisiert wird? Das könnte ich ja noch verstehen, dass man sich da etwas schwer täte aufgrund des Holocaust - letztlich muss man sich aber, wie ich finde, von dieser Scheu befreien, zum Wohle der nachfolgenden Generationen. Hat da einer von euch vielleicht Erfahrungen aus anderen Ländern?


Das liegt daran, das Juden den Holocaustbonus haben, und weil Atheisten Pussys sind. Meiner Erfahrungen nach ist es auch im englischsprachigem Raum auch so, dass sich die Kritik vor allem auf Christentum und Islam konzentriert, und vielleicht ab und an Hinduismus erwähnt wird, wenn man aus satzbautechnischen Gründen drei Beispiele braucht.
Judentum gehört sich genauso kritisiert wie Christentum oder Islam.
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Klarsicht
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Anmeldungsdatum: 07.08.2010
Beiträge: 89

Beitrag(#1546428) Verfasst am: 27.09.2010, 17:21    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:
Hallo Leute,

ich habe mich erst vorhin hier registriert (nachdem ich vor vielen Monden schonmal hier reingelesen hatte) und hab nun mal ein wenig mit der Suchfunktion herumgespielt, aber nichts dazu bzw zumindest nicht genau das gefunden was mir grad auf den Nägeln brennt, sozusagen. Ich kanns aber auch übersehen haben, falls es so ein Thema schon gibt. Na, dann mal los, ich hoffe ich kann präzise darstellen, was ich sagen bzw. zur Diskussion stellen möchte.

Ich fang mal damit an, die Situation darzustellen, die mich zum Nachdenken anregte: Vor einigen Tagen fuhr ich durch eine hessische Kleinstadt und stand lange in einer Verkehrsbehinderung, ausgelöst durch eine (wie ich später recherchierte) "Wallfahrt" orthodoxer Juden (nennt man das auch Wallfahrt bei Juden?) zur Wirkungs- und Begräbnisstätte eines berühmten Rabbis. Während ich da im Stau stand hatte ich mal die seltene Gelegenheit, jüdische Gläubige zu betrachten. Ich kenne keinen einzigen Juden persönlich und ich habe eigentlich auch keinerlei Erfahrungen mit solchen - der Anblick war für mich also schon ungewöhnlich, zumal es sich um sehr viele Juden handelte, die sich gerade dort einfanden.

Ich muss vor meinen folgenden Zeilen vorrausschicken, dass ich Atheist bin, aber kein missionarischer - oder doch, vielleicht, in Foren und so. Jedenfalls vermeide ich es meistens, im Nicht-Virtuellen Leben mit Freunden, die an irgendwas glauben, zu diskutieren, zumindest nicht tiefergehend, denn dummerweise werden die erfahrungsgemäß schnell böse auf mich und da mir die Freundschaften dann doch wichtiger sind als die Frage nach "Gott oder nicht Gott" lass ich das meistens lieber oder bleibe sehr oberflächlich, seicht, diplomatisch - obwohl ich mir innerlich schon meinen Teil denke und viel runterschlucke...

Zurück zum Thema: Die Frage ist: Wieso bin ich gegen Religionen eingestellt? Für mich beantworte ich das mit mehreren Begründungen, die wichtigsten in aller Kürze (und Verkürzung) hier:
1) Ich glaube nicht, dass eine davon wahr ist.
2) Der gesellschaftliche Einfluss von Religiösen ist abzuschaffen um niemanden zu benachteiligen.
3) Religionen dienen dazu, einigen Menschen Macht über andere zu verschaffen.
4) Religionen bringen sehr viel Leid über die Menschen.
5) Religionen verhindern oder verlangsamen das Fortkommen der Menschheit.

6) und hier ganz wichtig: Religionen indoktrinieren Kinder bevor diese selbst denken können und versauen evtl. deren ganzes Leben. Man kann das als Zwangsmissionierung verstehen.

Der letzte Punkt ist hier (in diesem Strang und bezogen auf das "Auslöse-Erlebnis") der wichtigste. Als ich diese jüdisch gläubigen Menschen betrachtete (im Grunde Fundamentalisten - allesamt in einer Art schwarze Uniform gekleidet, Schwarze Hüte auf, lange Bärte, Schläfenlocken, manche ein Kästchen mit einem Stück Thorarolle an den Kopf gebunden, ständig betend und sehr ernste Gesichter, kaum ein Lächeln),erfüllte mich Mitleid gerade mit den Kindern, die dort dabei waren, aber auch mit den Erwachsenen, denen der ganze Unsinn ja auch in der Kindheit eingetrichtert wurde, als sie sich noch nicht wehren konnten. Unglaublich, was Eltern ihren Kindern antun können mit dieser Gehirnwäsche. Das ganze Leben auf eines ausgerichtet: Auf den Tod! Was kann das für ein Leben sein?

Nun, letztlich die Frage, die sich mir stellt: Atheisten kritisieren heute massiv das Christentum und den Islam (und das ist auch gut so!) - das Judentum hingegen scheint immun zu sein. Dabei ist es für die Betroffenen Kinder sicherlich genauso schlimm wie für Kinder der Zeugen Jehovas, evangelikaler Christen oder Anhängern der katholischen Pius-Bruderschaft oder strenger Muslime.

Wieso ist das so? Und ist das bloss in Deutschland so, dass das Judentum nicht kritisiert wird? Das könnte ich ja noch verstehen, dass man sich da etwas schwer täte aufgrund des Holocaust - letztlich muss man sich aber, wie ich finde, von dieser Scheu befreien, zum Wohle der nachfolgenden Generationen. Hat da einer von euch vielleicht Erfahrungen aus anderen Ländern?

Oder liegt es daran, dass das Judentum (im Gegensatz zu den meisten Religionen) nicht missioniert und daher nicht als Bedrohung aufgefasst wird? Aber machte man sichs damit nicht zu leicht, indem man die Kinder dieser Gläubigen ihrem Schicksal überlässt?

Eine Frage ist also, warum "wir" Religionen kritisieren und ablehnen. Tun "wir" das "nur" aus Eigennutz - und nehmen die Leiden, die Religiöse ihren ersten Missionierungsopfern (ihren Kindern) antun einfach in Kauf, solange es "uns" nicht betrifft? ("wir" in Anführungszeichen, weil wir ja keine wirklich einheitliche Gruppe sind)

Ich hoffe ich habe es geschafft, meine Gedanken möglichst genau rüberzubringen.

LG



Sieh Dir doch einmal den “Politischen Leitfaden des IBKA” unter Nr. 5.1 (Kinder und Eltern) an.

http://www.ibka.org/leitfaden/lf-s.html
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#1546545) Verfasst am: 27.09.2010, 19:33    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Klarsicht hat folgendes geschrieben:

Sieh Dir doch einmal den “Politischen Leitfaden des IBKA” unter Nr. 5.1 (Kinder und Eltern) an.

http://www.ibka.org/leitfaden/lf-s.html


Interessanter Link. Natürlich sollten diesen Leitlinien auch für Kinder jüdischer Eltern Anwendung finden. Da sollte keine Religion irgend einen Bonus erhalten.
_________________
Denny Crane!
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1546550) Verfasst am: 27.09.2010, 19:39    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:
(..)


Diese Beobachtungen gelten nicht nur für die Juden, sondern auch für alle indigenen Völker, von denen es ja reichlich gibt.

Ich habe hier auch noch nie gelesen, das beispielsweise die weltanschaulichen Vorstellungen der Amazonas-Indianer kritisiert werden.

Der Grund warum das so ist, liegt meiner Meinung nach im geschichtlich belegten Macht- und Expansionsanspruchs des Christentums und des Islams, der sich bekanntlich im Judentum nicht findet.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1546556) Verfasst am: 27.09.2010, 19:41    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Bundschuh hat folgendes geschrieben:
(..)


Diese Beobachtungen gelten nicht nur für die Juden, sondern auch für alle indigenen Völker, von denen es ja reichlich gibt.

Ich habe hier auch noch nie gelesen, das beispielsweise die weltanschaulichen Vorstellungen der Amazonas-Indianer kritisiert werden.

Der Grund warum das so ist, liegt meiner Meinung nach im geschichtlich belegten Macht- und Expansionsanspruchs des Christentums und des Islams, der sich bekanntlich im Judentum nicht findet.


Außer in Israel.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1546558) Verfasst am: 27.09.2010, 19:46    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Bundschuh hat folgendes geschrieben:
(..)


Diese Beobachtungen gelten nicht nur für die Juden, sondern auch für alle indigenen Völker, von denen es ja reichlich gibt.

Ich habe hier auch noch nie gelesen, das beispielsweise die weltanschaulichen Vorstellungen der Amazonas-Indianer kritisiert werden.

Der Grund warum das so ist, liegt meiner Meinung nach im geschichtlich belegten Macht- und Expansionsanspruchs des Christentums und des Islams, der sich bekanntlich im Judentum nicht findet.


Außer in Israel.


Da wird missioniert?

Wäre mir neu.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1546565) Verfasst am: 27.09.2010, 19:51    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Bundschuh hat folgendes geschrieben:
(..)


Diese Beobachtungen gelten nicht nur für die Juden, sondern auch für alle indigenen Völker, von denen es ja reichlich gibt.

Ich habe hier auch noch nie gelesen, das beispielsweise die weltanschaulichen Vorstellungen der Amazonas-Indianer kritisiert werden.

Der Grund warum das so ist, liegt meiner Meinung nach im geschichtlich belegten Macht- und Expansionsanspruchs des Christentums und des Islams, der sich bekanntlich im Judentum nicht findet.


Außer in Israel.


Da wird missioniert?

Wäre mir neu.


Sie haben auf alle Fälle einen Religiös begründeten Expansionsanspruch.
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narr
workingglass
Moderator



Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3884

Beitrag(#1546576) Verfasst am: 27.09.2010, 20:06    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:
... Atheisten kritisieren heute massiv das Christentum und den Islam (und das ist auch gut so!) - das Judentum hingegen scheint immun zu sein.

sehe ich nicht so. Kann an Deutschland liegen und daran, dass Juden weniger missionieren, eher im Gegenteil. Konvertierungswillige werden eher entmutigt aber die sind genauso gaga.
Was sie sich in Israel erlauben - im Namen eines Gottes, halt genauso wie die Gegenpartei - Erbrechen


Bundschuh hat folgendes geschrieben:
... warum "wir" Religionen kritisieren und ablehnen.

ich kritisiere Religionen, weil der Glaube an ein höheres Wesen und damit an eine gepachtete Wahrheit immer den Fundamentalismus in sich birgt.

Ich wüsste von keinem Zweifler der sich je eine Bombe um den Bauch gebunden hätte und sich für seinen Zweifel in die Luft gejagt hat.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1546590) Verfasst am: 27.09.2010, 20:22    Titel: Re: Religionskritik - warum? Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Bundschuh hat folgendes geschrieben:
... Atheisten kritisieren heute massiv das Christentum und den Islam (und das ist auch gut so!) - das Judentum hingegen scheint immun zu sein.

sehe ich nicht so. Kann an Deutschland liegen und daran, dass Juden weniger missionieren, eher im Gegenteil. Konvertierungswillige werden eher entmutigt aber die sind genauso gaga.
Was sie sich in Israel erlauben - im Namen eines Gottes, halt genauso wie die Gegenpartei - Erbrechen


Bundschuh hat folgendes geschrieben:
... warum "wir" Religionen kritisieren und ablehnen.

ich kritisiere Religionen, weil der Glaube an ein höheres Wesen und damit an eine gepachtete Wahrheit immer den Fundamentalismus in sich birgt.

Ich wüsste von keinem Zweifler der sich je eine Bombe um den Bauch gebunden hätte und sich für seinen Zweifel in die Luft gejagt hat.


Schau Dich mal in meiner signatur um! zwinkern
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Beitrag(#1546783) Verfasst am: 28.09.2010, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Bundschuh hat folgendes geschrieben:
(..)


Diese Beobachtungen gelten nicht nur für die Juden, sondern auch für alle indigenen Völker, von denen es ja reichlich gibt.

Ich habe hier auch noch nie gelesen, das beispielsweise die weltanschaulichen Vorstellungen der Amazonas-Indianer kritisiert werden.

Der Grund warum das so ist, liegt meiner Meinung nach im geschichtlich belegten Macht- und Expansionsanspruchs des Christentums und des Islams, der sich bekanntlich im Judentum nicht findet.


Außer in Israel.


Da wird missioniert?

Wäre mir neu.


warum Amazonas Indianer, wenn das Fremde ist so nah
Roma bspw.
Ziganismus bzw. Antiziganismus, die "missionieren" auch nicht.

Jetzt mal zum mitdenken, "der Glaube daran auserwählt, bzw. eigentlich einen Vertrag/Bund/Pakt mit dem grö-mög-God" eignet sich nunmal nicht zum missionieren, man ist in dem Verein drin nach Abstammung und nicht nach Bekenntnis. (klar bissi was geht immer, so richtig akzeptiert im "drin sein" sind dann aber erst die Kinder, die im Bund mit Gott geborenen - *schnippel*)

Akzeptanz ist das Stichwort, es geht nicht um "missionieren" sondern um vollständige Akzeptanz, was genaugenommen die Einbahnstraße von Toleranz ist.
Das beißt sich.
Noch mehr, als gerade die genannten beiden Kulturgemeinschften seit Jahrhunderten darunter zu leiden haben, daß die anderen (öhm "wir", sprich die Mehrheit) Aussagen treffen wie oder was diese Minderheiten ausmacht.
Die gläubische Variante hat es mittlerweile geschafft, daß nur noch sie selber gültiges über sich selber Sagen lassen.
Was und wie ein Zigeuner ist wird dagegen noch immer von Anderen "bestimmt".

und "wes Religio" der einzelne hat, kümmert doch eigentlich nicht.
Es geht nur darum zu wissen wie toleranzfähig sich eine Gesellschaft gibt.
Wie das "Befinden" der Bevölkerungsmehrheit ist,
und da beißt sich das "demokratische" mit dem "demagogischen"
... auch in Isreal ( Lachen lustiger Tipfehler - der bleibt!)

Cool
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