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-MEM- registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.10.2007 Beiträge: 221
Wohnort: Leipzig
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(#1422477) Verfasst am: 26.01.2010, 16:08 Titel: Es ist Zeit für einen offensiven Atheismus |
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Die Gegenwart ist geprägt von religiösen Auseinandersetzungen die sich in verschiedenen
Ländern unterschiedlich äußern.
Insgesamt ist weltweit der Glaube an übersinnliche Wesen im Vormarsch, alle Glaubens-
konfessionen missionieren, werden zum Teil politisch-staatlich gefördert, Religion ist
in vielen Ländern der Erde Teil der Staatsmacht die auch Gewalt gegen Andersdenkende
einsetzt.
Die derzeitigen Kriege dieser Erde, Terror und Unterdrückung haben überwiegend ihre
Ursache in ausgelegtem Glauben, zunehmend bedroht gläubiger Fanitismus auch unsere
demokratische Werteordnung. Nun werden zunehmend Bestrebungen offensichtlich, selbst
eine kritische Auseinandersetzung mit gläubigem Fanatismus in Europa zu behindern,
die Meinungsfreiheit soll durch die Religionsfreiheit beschnitten werden.
Der Atheismus hat kein geeignetes Sprachrohr um alle Gehirne dieser Welt zu erreichen,
hat keine mächtige Lobby, keine Körperschaft wie Kirchen, Moscheen und Tempel, wird
nicht durch den Staat unterstützt wie die Kirchen durch staatlichen Einzug über Finanzamt,
hat keine Sendezeit und sitzt nicht im Aufsichtsrat der Medienkonzerne.
Wie sagt Richard Dawkins "es ist Zeit für einen offensiven Atheismus"
http://www.youtube.com/watch?v=GPClXWr3tNw&feature=related
Wo wenn nicht hier im Freigeisterhaus , es ist Zeit über Möglichkeiten zu sprechen,
Wege zu suchen um den Atheismus auf Augenhöhe mit den Religionen zu bringen,
eine breitere Masse von Menschen zu erreichen.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1422482) Verfasst am: 26.01.2010, 16:27 Titel: Re: Es ist Zeit für einen offensiven Atheismus |
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-MEM- hat folgendes geschrieben: | Wo wenn nicht hier im Freigeisterhaus , es ist Zeit über Möglichkeiten zu sprechen,
Wege zu suchen um den Atheismus auf Augenhöhe mit den Religionen zu bringen,
eine breitere Masse von Menschen zu erreichen. |
Man muß doch mal fragen, was macht die Religion für so viele so attraktiv? Sie liefert einfache Antworten für komplizierte Fragen. Somit leistet die Religion etwas, das der Atheismus gar nicht liefern kann und auch nicht will. Wenn insbesondere junge Leute heute zu den Evangelikalen laufen, dann, weil sie Unmündigkeit nicht als einen Mangel, sondern als einen Vorzug empfinden. Die Reaktion darauf kann m.E. nicht sein, "den Atheismus" offensiver feilzubieten. Wenn Leute von einem eingebildeten Freund geliebt werden wollen, kann unsereiner ihnen nichts Vergleichbares anbieten, ebensowenig gemeinschtsstiftende Rituale.
Atheist wird man m.E. nur aus eigener gedanklicher Anstrengung. Das einzige, was man da tun kann, ist, ein positives Beispiel vorzuleben, das zeigt, daß sich diese Anstrengung lohnt.
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-MEM- registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.10.2007 Beiträge: 221
Wohnort: Leipzig
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(#1422497) Verfasst am: 26.01.2010, 17:08 Titel: Es ist Zeit für einen offensiven Atheismus |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | -MEM- hat folgendes geschrieben: | Wo wenn nicht hier im Freigeisterhaus , es ist Zeit über Möglichkeiten zu sprechen,
Wege zu suchen um den Atheismus auf Augenhöhe mit den Religionen zu bringen,
eine breitere Masse von Menschen zu erreichen. |
Man muß doch mal fragen, was macht die Religion für so viele so attraktiv? Sie liefert einfache Antworten für komplizierte Fragen. Somit leistet die Religion etwas, das der Atheismus gar nicht liefern kann und auch nicht will. Wenn insbesondere junge Leute heute zu den Evangelikalen laufen, dann, weil sie Unmündigkeit nicht als einen Mangel, sondern als einen Vorzug empfinden. Die Reaktion darauf kann m.E. nicht sein, "den Atheismus" offensiver feilzubieten. Wenn Leute von einem eingebildeten Freund geliebt werden wollen, kann unsereiner ihnen nichts Vergleichbares anbieten, ebensowenig gemeinschtsstiftende Rituale.
Atheist wird man m.E. nur aus eigener gedanklicher Anstrengung. Das einzige, was man da tun kann, ist, ein positives Beispiel vorzuleben, das zeigt, daß sich diese Anstrengung lohnt. |
So sehe ich es auch, Atheismus kann und soll keine Kirche ersetzen, es fehlt jedoch eine breitere
Plattform oder Bühne für die Wahrnehmbarkeit. Gläubige kennen und begegnen sich beim Kirchgang oder in der Moschee, der Atheist wird in der Öffentlichkeit nicht ohne weiteres erkennbar wargenommen, wird nicht als positiv wargenommen und wird entsprechend auch selten bei der Prägung der nächsten Generation als beispielhaft.
Aus gläubigen Schichten und Kreisen wird der Atheismus attakiert, es ist kein gleichwertiges Gegengewicht vorhanden sodaß sich die Gesellschaft verändert und zwar auch in unserer Zeit wieder zugunsten des Glaubens.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26452
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1422498) Verfasst am: 26.01.2010, 17:09 Titel: Re: Es ist Zeit für einen offensiven Atheismus |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ....
Atheist wird man m.E. nur aus eigener gedanklicher Anstrengung. Das einzige, was man da tun kann, ist, ein positives Beispiel vorzuleben, das zeigt, daß sich diese Anstrengung lohnt. |
fett von mir
Ich glaub ja nicht, dass die gedankliche Anstrengung für den Atheismus größer ist als die imaginäre Anstrengung beim Erzeugen der Götter. Ich halte die Sozialisation mit der gelungenen oder halt nicht gelungenen Tradition des Gottesbildes für einen wesentlichen Faktor hierbei - ich bilde mir da weder ein, viel schlauer zu sein noch mich mehr angestrengt zu haben als etwa unser Exkollege zelig, um jemanden zu nenen, den hier viele kennen dürften.
Außerdem ist Atheismus kein grundsätzlicher Widerspruch zu gemeinschaftsstiftenden Ritualen, wie z.B. ein religiöser Atheismus bei bestimmten Formen des Buddhismus vormacht. Und ich sehe einen Nachteil für diese Form des Atheismus, wie er hier vorherrschend gesehen wird, genau im Fehlen eines sichtbaren sozialen Netzes, wie es die Kirchen im Moment noch teilweise liefern.
Und an der Stelle sehe ich dann auch das Manko, mit dem ein "offensiver Atheismus" zuerst zu kämpfen hätte. Es handelt sich nicht um eine positive eigene Tradition, sondern wie er hier vertreten wird, nur um die Ablehnung bestimmter andere Traditionen. Insofern ist dieser Atheismus nichts, was offensiv zu vertreten wäre außer in einem kleinen Teilbereich des Lebens, der Wissenschaft, als methodischen Ansatz, den es nicht aus den Augen zu verlieren gilt.
Ansonsten besteht diese ganze Offensive höchstens darin, die Defensive öffentlich und im eigentlichen Wortsinn unverschämt zu führen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1422528) Verfasst am: 26.01.2010, 18:10 Titel: Re: Es ist Zeit für einen offensiven Atheismus |
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-MEM- hat folgendes geschrieben: |
So sehe ich es auch, Atheismus kann und soll keine Kirche ersetzen, es fehlt jedoch eine breitere
Plattform oder Bühne für die Wahrnehmbarkeit. |
Keine Frage, aber wie man hier leicht beobachten kann, gibt es 'den' Atheismus nicht.
-MEM- hat folgendes geschrieben: |
Gläubige kennen und begegnen sich beim Kirchgang oder in der Moschee, der Atheist wird in der Öffentlichkeit nicht ohne weiteres erkennbar wargenommen, wird nicht als positiv wargenommen und wird entsprechend auch selten bei der Prägung der nächsten Generation als beispielhaft. |
Nun sind die Zeiten, in den Christen in großer Zahl in Kirchen gingen, lange vorbei. Mit Öffentlichkeit können also nur die Medien gemeint sein. Prägend für die nächste Generation sind vor allem die Eltern, und da ist es eher die religiöse Tradition, die ein Vermittlungsproblem hat. Daher ja auch der verzweifelte Versuch, zunehmend Konfessionsschulen zu installieren. Da sollte man gegensteuern.
-MEM- hat folgendes geschrieben: |
Aus gläubigen Schichten und Kreisen wird der Atheismus attakiert, es ist kein gleichwertiges Gegengewicht vorhanden sodaß sich die Gesellschaft verändert und zwar auch in unserer Zeit wieder zugunsten des Glaubens. |
Ich bin an sich nicht so pessimistisch, denn die große und immer noch wachsende Zahl von Konfessionslosen ist entstanden, ohne daß eine bewußte atheistische 'Mission' stattgefunden hätte. Die Frage ist für mich, ob es etwas gibt, was man gemeinsam nach außen vertreten könnte, eine Art säkularen Lebensstil, um das strapazierte Wort 'Weltanschauung' nicht zu verwenden.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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arcalexx The Shah of Bla
Anmeldungsdatum: 26.06.2008 Beiträge: 231
Wohnort: Berlin
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(#1422572) Verfasst am: 26.01.2010, 19:18 Titel: |
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Vom Gefühl her sehe ich das genauso, dass man irgendwas aktiv tun müsste, mir fälllt nur nicht so recht ein, was.
Die Kirchen sind in den Medien und im öffentlichen Leben gut vertreten, die Worte Religion und Glaube immer noch (halbwegs) positiv besetzt. Das sollte geändert werden. Das Problem ist eben, dass man, um offensiv den Atheismus zu propagieren, so eine Art "Missionar" werden müsste, der, um mal ein schlechtes Beispiel zu erfinden, sich in die Fußgängerzone mit Flugblättern und 10 Exemplaren vom "Gotteswahn" o.ä. hinstellt. Und das will glaube ich, keiner von uns Freigeistern im Ernst. Auch ist, wie oben schon angeklungen, "Atheismus" nichts Einheitliches, womit man andere begeistern und sie mitziehen könnte. Es ist nur eine Ablehnungshaltung gegenüber einer Weltansicht, also nur Grundlage für eine Protestbewegung, nicht mehr.
Ein aktiver Protest o.ä. würde dann im Übrigen wahrscheinlich so aussehen, dass, sobald ein Kirchenvertreter irgendwo zu irgendwas seinen Senf abgibt, sich die "aktiven Atheisten" zu Wort melden würden mit dem mehr oder minder diplomatisch formulierten Aufruf "Halt die Klappe". Ob das sinnreich genug ist?
Aber andererseits, hier im Forum schlauen Ausführungen von Euch Mitdiskutanten zu lauschen und ab und zu etwas Aufschlussreiches zu erfahren, ist zwar schön, doch irgendwie auf Dauer passiv und unbefriedigend..
_________________ "Science is interesting and if you don't agree you can fuck off." (Richard Dawkins)
http://arcalexx.blogspot.com
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#1422590) Verfasst am: 26.01.2010, 19:28 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | Der gefühlte 100ste Fred zum Thema. Selber mal loslegen wäre ja schon mal ein Schritt... | Schon der Ausgangsposter kann ja nicht erklaeren, was mit "offensivem Atheismus" ueberhaupt gemeint sein soll. Manche gerieren sich so, dasz ich froh bin, diese Maulhelden beschraenken sich auf virtuelles Brambarisieren in Foren.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1422641) Verfasst am: 26.01.2010, 20:05 Titel: |
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Also, ich bin ein Gegner der offensiven Atheismus.
Mein Ziel ist es nicht, Religion abzuschaffen, sondern eine möglichst weitgehende Säkularisation zu erreichen.
Durch zu offensiven Betonung des Atheismus wird man reformbereite Christen und und andere liberalen Gläubige verprellen, was für das erreichen der Säkularisation kontraproduktiv ist.
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Chinasky dirty ol' man
Anmeldungsdatum: 27.03.2006 Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden
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(#1422642) Verfasst am: 26.01.2010, 20:06 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Manche gerieren sich so, dasz ich froh bin, diese Maulhelden beschraenken sich auf virtuelles Brambarisieren in Foren. |
Bramarbasieren, wenn ich bitten darf!
_________________ Still confused - but on a higher level.
Mein Zeugs auf deviantart
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1422661) Verfasst am: 26.01.2010, 20:25 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Also, ich bin ein Gegner der offensiven Atheismus.
Mein Ziel ist es nicht, Religion abzuschaffen, sondern eine möglichst weitgehende Säkularisation zu erreichen.
Durch zu offensiven Betonung des Atheismus wird man reformbereite Christen und und andere liberalen Gläubige verprellen, was für das erreichen der Säkularisation kontraproduktiv ist. |
Damit das eine realistische Strategie ist, setzt du allerdings voraus, daß die, die du 'reformbereite Christen' oder 'liberale Gläubige' nennst, dein Ziel der Säkularisierung unterstützen. Bei Abschaffung der Kirchensteuer kann ich mir das noch vorstellen. Wer ist nicht für die Abschaffung von Steuern.
Wenn Säkularisierung dagegen die Trennung von Kirche und Staat, nichtkonfessionelle Schulen, Kindergärten und soziale Dienst meint, wenn Abschaffung von kirchlichen Privilegien die Schließung von kirchlichen Einrichtungen bedeutet, hört die Gemeinsamkeit sicher auf. Ich denke, die Auseinandersetzung um den Ethik-Unterricht in Berlin hat die Fronten recht deutlich gemacht. Da stehen eher Kuschelungläubige auf Seiten der Kirchen, als Kuschelgläubige auf Seiten der Säkularen.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1422680) Verfasst am: 26.01.2010, 20:39 Titel: Re: Es ist Zeit für einen offensiven Atheismus |
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-MEM- hat folgendes geschrieben: | Die Gegenwart ist geprägt von religiösen Auseinandersetzungen die sich in verschiedenen
Ländern unterschiedlich äußern.
Insgesamt ist weltweit der Glaube an übersinnliche Wesen im Vormarsch, alle Glaubens-
konfessionen missionieren, werden zum Teil politisch-staatlich gefördert, Religion ist
in vielen Ländern der Erde Teil der Staatsmacht die auch Gewalt gegen Andersdenkende
einsetzt.
Die derzeitigen Kriege dieser Erde, Terror und Unterdrückung haben überwiegend ihre
Ursache in ausgelegtem Glauben, zunehmend bedroht gläubiger Fanitismus auch unsere
demokratische Werteordnung. Nun werden zunehmend Bestrebungen offensichtlich, selbst
eine kritische Auseinandersetzung mit gläubigem Fanatismus in Europa zu behindern,
die Meinungsfreiheit soll durch die Religionsfreiheit beschnitten werden.
Der Atheismus hat kein geeignetes Sprachrohr um alle Gehirne dieser Welt zu erreichen,
hat keine mächtige Lobby, keine Körperschaft wie Kirchen, Moscheen und Tempel, wird
nicht durch den Staat unterstützt wie die Kirchen durch staatlichen Einzug über Finanzamt,
hat keine Sendezeit und sitzt nicht im Aufsichtsrat der Medienkonzerne.
Wie sagt Richard Dawkins "es ist Zeit für einen offensiven Atheismus"
http://www.youtube.com/watch?v=GPClXWr3tNw&feature=related
Wo wenn nicht hier im Freigeisterhaus , es ist Zeit über Möglichkeiten zu sprechen,
Wege zu suchen um den Atheismus auf Augenhöhe mit den Religionen zu bringen,
eine breitere Masse von Menschen zu erreichen. |
Das ist so wie offensiver Anti-Alkoholismus.
Die Frage ist doch, was man dem Opium an positiver Realität entgegen stellt. Religion und Alkoholismus haben ihre Wurzeln.
Aufklärung und Appelle an die Nüchternheit dürfen nicht am Sein der Menschen vorbei gehen, sondern müssen dieses in die Betrachtung mit einbeziehen. Reine Kulturkämpfe sind wirkungsloser Idealismus.
Entweder, man entzieht der Religion den materiellen Nährboden, dann wird sie irgendwann von ganz alleine verwelken. Oder man tut es nicht, dann wird sie solange ihre Stellung behaupten, solange es religionsfähige Wesen gibt ...-!
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1422682) Verfasst am: 26.01.2010, 20:41 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Damit das eine realistische Strategie ist, setzt du allerdings voraus, daß die, die du 'reformbereite Christen' oder 'liberale Gläubige' nennst, dein Ziel der Säkularisierung unterstützen. Bei Abschaffung der Kirchensteuer kann ich mir das noch vorstellen. Wer ist nicht für die Abschaffung von Steuern. |
Nun, das wäre doch schon mal ein nicht unbedeutender Teilerfolg, vor allem würden ja die Christen davon stärker profitieren, denn sie sind es ja, die die Steuern zahlen.
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Wenn Säkularisierung dagegen die Trennung von Kirche und Staat, nichtkonfessionelle Schulen, Kindergärten und soziale Dienst meint, wenn Abschaffung von kirchlichen Privilegien die Schließung von kirchlichen Einrichtungen bedeutet, hört die Gemeinsamkeit sicher auf. Ich denke, die Auseinandersetzung um den Ethik-Unterricht in Berlin hat die Fronten recht deutlich gemacht. Da stehen eher Kuschelungläubige auf Seiten der Kirchen, als Kuschelgläubige auf Seiten der Säkularen. |
Ich denke durchaus, das es Christen gibt, die der Meinung sind, dass Religion Privatsache ist, und der Staat sich da raushalten sollte.
Es gibt jedoch auch eine andere, nicht unbedeutende Gruppe.
Menschen, die keine Christen sind, jedoch an eine höhere Macht, die alles lenkt, glauben.
Ich denke, diese Gruppe kann man für mehr Säkularisation begeistern, jedoch würde man sie auch durch radikalen Atheismus abschrecken.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1422695) Verfasst am: 26.01.2010, 20:52 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Es gibt jedoch auch eine andere, nicht unbedeutende Gruppe.
Menschen, die keine Christen sind, jedoch an eine höhere Macht, die alles lenkt, glauben.
Ich denke, diese Gruppe kann man für mehr Säkularisation begeistern, jedoch würde man sie auch durch radikalen Atheismus abschrecken. |
Oh, da hast du dir aber interessante Bundesgenossen ausgekuckt. Du weißt, daß das im wesentlichen Esoteriker sind? Dagegen sind Katholiken rationale Leute. Aber der Gedanke ist interessant. Man neigt sonst gern dazu, alle Konfessionslosen unterschiedslos für Atheisten zu halten und zu vereinnahmen. Da blühen durchaus giftige Blumen am Wegesrand des religiösen Mainstreams.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1422707) Verfasst am: 26.01.2010, 21:07 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Oh, da hast du dir aber interessante Bundesgenossen ausgekuckt. Du weißt, daß das im wesentlichen Esoteriker sind? Dagegen sind Katholiken rationale Leute. Aber der Gedanke ist interessant. Man neigt sonst gern dazu, alle Konfessionslosen unterschiedslos für Atheisten zu halten und zu vereinnahmen. Da blühen durchaus giftige Blumen am Wegesrand des religiösen Mainstreams. |
Keine Ahnung, was für dich Esoteriker sind. Sind es die, die ihr Leben völlig nach den Sternen oder was weiß ich richten, oder die, die ab und an ins Horoskop schauen, und wenn man ihnen die Gretchenfrage stellt, von einer höheren Macht sprechen.
Im übrigen sehe ich weder die Esoteriker noch Christen als meine Gegner an. Mir scheint es vielmehr, dass hier einige Atheisten die so oft für sich beanspruchte Toleranz nicht so gerne ihren religiösen Mitmenschen zubilligen.
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moritura pan narrans
Anmeldungsdatum: 01.12.2003 Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin
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(#1422756) Verfasst am: 26.01.2010, 22:16 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Ich denke, die Auseinandersetzung um den Ethik-Unterricht in Berlin hat die Fronten recht deutlich gemacht. Da stehen eher Kuschelungläubige auf Seiten der Kirchen, als Kuschelgläubige auf Seiten der Säkularen. |
Sorry, da muss ich dich ein bischen korrigieren
http://www.christen-pro-ethik.de/
Es gibt durchaus auch Christen, die den Kirchen mehr als nur kritisch gegenüber steht. In meinem Bekanntenkreis sind die meisten, die aus der Kirche ausgetreten sind, nicht aus religiösen Gründe ausgetreten, sondern weil sie die Organisation Kirche abstößt. Diese Christen beanstanden die unangemessene Einmischung der Kirche in's öffentliche Leben genauso wie viele Atheisten.
Politisch gesehen, ist mir eine stärkere Trennung von Kirche und Staat wichtig. Was wer dann was im Einzelnen glaubt, ist eher nachrangig, soweit es keine negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Dawkins Bekämpfung jedweder Gläubigkeit rechtfertigt sich m.E. nur aus der Entwicklung in den USA, wo die Religionsgemeinschaften zunehmend Einfluß auf Bildung und Politik nehmen. Eine solche Entwicklung läßt sich m.E. in Europa eher durch mehr Bildung, als durch Intoleranz gegenüber Gläubigen verhindern.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1422814) Verfasst am: 26.01.2010, 23:40 Titel: |
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moritura hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Ich denke, die Auseinandersetzung um den Ethik-Unterricht in Berlin hat die Fronten recht deutlich gemacht. Da stehen eher Kuschelungläubige auf Seiten der Kirchen, als Kuschelgläubige auf Seiten der Säkularen. |
Sorry, da muss ich dich ein bischen korrigieren... |
Nein, mußt du nicht. Ich habe nicht geschrieben, daß es das nicht gibt, sondern nur, daß es wenige sind. Und Intoleranz gegenüber Gläubigen? Wo sind Gläubige Opfer von Intoleranz? Mit hoher Wahrscheinlichkeit eher Opfer der Intoleranz von anderen Gläubigen als von Ungläubigen.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1422824) Verfasst am: 26.01.2010, 23:51 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Oh, da hast du dir aber interessante Bundesgenossen ausgekuckt. Du weißt, daß das im wesentlichen Esoteriker sind? Dagegen sind Katholiken rationale Leute. Aber der Gedanke ist interessant. Man neigt sonst gern dazu, alle Konfessionslosen unterschiedslos für Atheisten zu halten und zu vereinnahmen. Da blühen durchaus giftige Blumen am Wegesrand des religiösen Mainstreams. |
Keine Ahnung, was für dich Esoteriker sind. Sind es die, die ihr Leben völlig nach den Sternen oder was weiß ich richten, oder die, die ab und an ins Horoskop schauen, und wenn man ihnen die Gretchenfrage stellt, von einer höheren Macht sprechen.
Im übrigen sehe ich weder die Esoteriker noch Christen als meine Gegner an. Mir scheint es vielmehr, dass hier einige Atheisten die so oft für sich beanspruchte Toleranz nicht so gerne ihren religiösen Mitmenschen zubilligen. |
Interessanter Gebrauch des Begriffs 'Toleranz'. Atheisten lehnen die Vorstellungen von Gläubigen ab. Ist das Intoleranz? Atheisten gründen keine Schulen, auf denen dann Gläubige nicht aufgenommen werden. Atheisten verkünden nicht wöchentlich im Wort zum Sonntag, Gläubige seien der moralische Untergang des Abendlandes. Und Atheisten sorgen auch nicht dafür, daß Leute ihren Arbeitsplatz verlieren, wenn ihnen deren Lebensführung nicht gefällt. Atheisten sind nur einfach anderer Meinung als Gläubige jeder Provenienz, und gelegentlich sagen sie das auch, aber Intoleranz ist was anderes.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1422890) Verfasst am: 27.01.2010, 02:42 Titel: Re: Es ist Zeit für einen offensiven Atheismus |
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-MEM- hat folgendes geschrieben: | Wie sagt Richard Dawkins "es ist Zeit für einen offensiven Atheismus" |
Jetzt müssten wir nur noch klären, wie man eigentlich "offensiv atheistisch" ist.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22263
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(#1422893) Verfasst am: 27.01.2010, 02:48 Titel: |
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Na, ich hab mich jedenfalls schon mal warm angezogen.
Wenn auch eher wegen der Temperatur hier ...
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1422894) Verfasst am: 27.01.2010, 02:52 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Na, ich hab mich jedenfalls schon mal warm angezogen.
Wenn auch eher wegen der Temperatur hier ... |
Stimmt schon, Atheismus ist deutlich cooler als alles andere. Das muss man erstmal aushalten.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22263
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(#1422895) Verfasst am: 27.01.2010, 02:54 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Na, ich hab mich jedenfalls schon mal warm angezogen.
Wenn auch eher wegen der Temperatur hier ... |
Stimmt schon, Atheismus ist deutlich cooler als alles andere. Das muss man erstmal aushalten. |
Touché.
Auch wenn ich natürlich schrieb, ich hätte mich eher der Temepraturen als des Atheismus wegen ... egal.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1422897) Verfasst am: 27.01.2010, 03:00 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Na, ich hab mich jedenfalls schon mal warm angezogen.
Wenn auch eher wegen der Temperatur hier ... |
Stimmt schon, Atheismus ist deutlich cooler als alles andere. Das muss man erstmal aushalten. |
Touché.
Auch wenn ich natürlich schrieb, ich hätte mich eher der Temepraturen als des Atheismus wegen ... egal. |
Viele Menschen wissen das nicht, aber Atheismus ist eine Temperatur und nicht - wie oft fälschlicherweise behauptet - eine Windrichtung.
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Chilisalsa registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.12.2008 Beiträge: 1907
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(#1422901) Verfasst am: 27.01.2010, 03:40 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Oh, da hast du dir aber interessante Bundesgenossen ausgekuckt. Du weißt, daß das im wesentlichen Esoteriker sind? Dagegen sind Katholiken rationale Leute. Aber der Gedanke ist interessant. Man neigt sonst gern dazu, alle Konfessionslosen unterschiedslos für Atheisten zu halten und zu vereinnahmen. Da blühen durchaus giftige Blumen am Wegesrand des religiösen Mainstreams. |
Keine Ahnung, was für dich Esoteriker sind. Sind es die, die ihr Leben völlig nach den Sternen oder was weiß ich richten, oder die, die ab und an ins Horoskop schauen, und wenn man ihnen die Gretchenfrage stellt, von einer höheren Macht sprechen.
Im übrigen sehe ich weder die Esoteriker noch Christen als meine Gegner an. Mir scheint es vielmehr, dass hier einige Atheisten die so oft für sich beanspruchte Toleranz nicht so gerne ihren religiösen Mitmenschen zubilligen. |
Interessanter Gebrauch des Begriffs 'Toleranz'. Atheisten lehnen die Vorstellungen von Gläubigen ab. Ist das Intoleranz? Atheisten gründen keine Schulen, auf denen dann Gläubige nicht aufgenommen werden. Atheisten verkünden nicht wöchentlich im Wort zum Sonntag, Gläubige seien der moralische Untergang des Abendlandes. Und Atheisten sorgen auch nicht dafür, daß Leute ihren Arbeitsplatz verlieren, wenn ihnen deren Lebensführung nicht gefällt. |
Atheisten verfolgen auch keine Apostaten, bedrohen keine Atheismus- Kritiker mit Morddrohungen und gehen auch nicht mit Waffen auf sie los ......
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1422926) Verfasst am: 27.01.2010, 10:10 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Interessanter Gebrauch des Begriffs 'Toleranz'. Atheisten lehnen die Vorstellungen von Gläubigen ab. Ist das Intoleranz? |
Nein
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Atheisten gründen keine Schulen, auf denen dann Gläubige nicht aufgenommen werden. Atheisten verkünden nicht wöchentlich im Wort zum Sonntag, Gläubige seien der moralische Untergang des Abendlandes. |
Doch, das tun sie durchaus. Vielleicht nicht unbedingt Sonntags, aber Dawkins hat wohl oft genug gesagt, dass die Religion Schuld sei an den Kriegen, Terroranschlägen etc, und das er sich eine friedlichere Welt ohne Religionen wünscht.
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Und Atheisten sorgen auch nicht dafür, daß Leute ihren Arbeitsplatz verlieren, wenn ihnen deren Lebensführung nicht gefällt. Atheisten sind nur einfach anderer Meinung als Gläubige jeder Provenienz, und gelegentlich sagen sie das auch, aber Intoleranz ist was anderes. |
Das tun sie aber nicht deshalb nicht machen, weil sie so furchtbar nette Leute wären, sondern weil ihnen die Macht dazu fehlt. In kommunistischen Systemen, die ja zweifellos atheistisch ware/sind, wurden durchaus Religiöse verfolgt.
Atheismus ist nicht dasselbe wie Humanismus.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1422939) Verfasst am: 27.01.2010, 10:39 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Atheisten gründen keine Schulen, auf denen dann Gläubige nicht aufgenommen werden. Atheisten verkünden nicht wöchentlich im Wort zum Sonntag, Gläubige seien der moralische Untergang des Abendlandes. |
Doch, das tun sie durchaus. Vielleicht nicht unbedingt Sonntags, aber Dawkins hat wohl oft genug gesagt, dass die Religion Schuld sei an den Kriegen, Terroranschlägen etc, und das er sich eine friedlichere Welt ohne Religionen wünscht. |
Nicht 'die' Atheisten! Einer! Und nicht in jeder Zeitung, ohne den Platz bezahlen zu müssen, und nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit festem Sendeplatz.
Ilmor hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Und Atheisten sorgen auch nicht dafür, daß Leute ihren Arbeitsplatz verlieren, wenn ihnen deren Lebensführung nicht gefällt. Atheisten sind nur einfach anderer Meinung als Gläubige jeder Provenienz, und gelegentlich sagen sie das auch, aber Intoleranz ist was anderes. |
Das tun sie aber nicht deshalb nicht machen, weil sie so furchtbar nette Leute wären, sondern weil ihnen die Macht dazu fehlt. In kommunistischen Systemen, die ja zweifellos atheistisch ware/sind, wurden durchaus Religiöse verfolgt.
Atheismus ist nicht dasselbe wie Humanismus. |
Wieder Irrtum. Daß Atheisten das nicht täten, weil ihnen nur die Macht fehlt, macht erstens das Fehlverhalten der christlichen Kirchen nicht besser, und ist zweitens eine reine Behauptung. Kommunistische Regime, die Religiöse verfolgen, tun dies aus politischen Gründen, denn sie verfolgen auch Ungläubige, Freimaurer, und andere, die ihnen nicht gefallen. Sonst noch ein Punkt?
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#1422940) Verfasst am: 27.01.2010, 10:39 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Und Atheisten sorgen auch nicht dafür, daß Leute ihren Arbeitsplatz verlieren, wenn ihnen deren Lebensführung nicht gefällt. Atheisten sind nur einfach anderer Meinung als Gläubige jeder Provenienz, und gelegentlich sagen sie das auch, aber Intoleranz ist was anderes. |
Das tun sie aber nicht deshalb nicht machen, weil sie so furchtbar nette Leute wären, sondern weil ihnen die Macht dazu fehlt. |
Das wage ich zu bezweifeln.
Zitat: | In kommunistischen Systemen, die ja zweifellos atheistisch ware/sind, wurden durchaus Religiöse verfolgt. |
Zwar hatten derartige Systeme keinen Gottesbezug, das heißt aber nicht, dass ihre Taten atheistisch motiviert waren/sind. Stattdessen wird das mit der jeweiligen Ideologie begründet, was schon wieder nahe an religiöser Vorgehensweise ist. Falls Du dennoch den ein oder anderen Fall findest, der explitzit mit dem Atheismus irgendwelche Greueltaten begründet, kannst Du ja gern hier einen Link dazu posten, ich bin gespannt.
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1422980) Verfasst am: 27.01.2010, 12:44 Titel: |
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Ich finde, es reicht, sich als Atheist/in zu outen
- wo immer man gefragt wird (und auf eine eventuell folgende Diskussion gut vorzubereitet zu sein).
- indem man es sich im privaten und beruflichen Umfeld immer (!) verbittet, wenn ein Religions-Vertreter anfängt, einem mit seinen blödsinnigen Inhalten auf den Senkel zu gehen, statt nur genervt zu schweigen.
- indem man konsequenterweise aus der Kirche austritt (falls man "eingetreten wurde").
- indem man mit Logos auf seinen Klamotten herumläuft wie diesem hier z. B.:
- indem man Kindern von Bekannten/Verwandten das Ferkelbuch schenkt.
Und wer Zeit und Energie übrig hat, kann sich in Organisationen engagieren, die darauf zielen, die Trennung von Staat und Kirche voranzutreiben und Kirchenprivilegien abzubauen oder öffentlich Kritik an Religionsgemeinschaften üben, humanistische Alternativen zu kirchlichen Angeboten anbieten. (-> Laizisten in der SPD oder bei den Grünen, IBKA, HVD etc.).
Ein Beispiel:
Habe vor kurzem durch Zufall einen Ausschnitt bei DSDS gesehen, wo Volker Neumüller sich ganz klar als Atheist geoutet hat, weil Dieter Bohlen unterstellt hat, es würde doch jeder irgendwie an Gott glauben. (Wurde auch hier kommentiert:
http://blasphemieblog.wordpress.com/2010/01/16/dieter-bohlen-%E2%80%9Cich-sitze-neben-einen-atheisten-pfui-teufel%E2%80%9D/ )
... Natürlich hat es D. B. nicht gepasst, dass ihm jemand widerspricht, er hat ordentlich ausgekeilt... und sich dabei mit seiner Heuchelei schön lächerlich gemacht, V. N. blieb bei seiner Aussage. Das Ende der Diskussion war übrigens, soweit ich mich erinnere: D. B.:"Ich kann aus Scheisse Gold machen" V.N.: "Du und der liebe Gott."
Wenn man bedenkt, dass ein Jury-Mitglied bei DSDS fliegt, wenn es dem Oberidioten nicht permanent nach dem Mund redet, war das ziemlich cooool von Volker Neumüller. So soll´s sein.
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
Zuletzt bearbeitet von immanuela am 27.01.2010, 12:55, insgesamt einmal bearbeitet |
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1422982) Verfasst am: 27.01.2010, 12:53 Titel: |
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immanuela hat folgendes geschrieben: |
Ein Beispiel:
Habe vor kurzem durch Zufall einen Ausschnitt bei DSDS gesehen, wo Volker Neumüller sich ganz klar als Atheist geoutet hat, weil Dieter Bohlen unterstellt hat, es würde doch jeder irgendwie an Gott glauben. (Wurde auch hier kommentiert:
http://blasphemieblog.wordpress.com/2010/01/16/dieter-bohlen-%E2%80%9Cich-sitze-neben-einen-atheisten-pfui-teufel%E2%80%9D/ )
... Natürlich hat es D. B. nicht gepasst, dass ihm jemand widerspricht, und er hat ordentlich ausgekeilt... und sich dabei mit seiner Heuchelei schön lächerlich gemacht, V. N. blieb bei seiner Aussage. Das Ende der Diskussion war übrigens, soweit ich mich erinnere: D. B.:"Ich kann aus Scheisse Gold machen" V.N.: "Du und der liebe Gott."
Wenn man bedenkt, dass ein Jury-Mitglied bei DSDS fliegt, wenn es dem Oberidioten nicht permanent nach dem Mund redet, war das ziemlich cooool von Volker Neumüller. So soll´s sein. |
Daß D.B. an Gott glaubt, kann ich mir schon vorstellen. Offenbar ist ihm klar, daß sein Erfolg natürlich eigentlich nicht erklärt werden kann, mit Qualität in irgendeiner Form sicher nichts zu tun hat. Aber ein bemerkenswertes Stückchen Selbsterkenntnis, nicht wahr?
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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logikus registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 382
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(#1422984) Verfasst am: 27.01.2010, 12:56 Titel: Re: Es ist Zeit für einen offensiven Atheismus |
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-MEM- hat folgendes geschrieben: |
Wie sagt Richard Dawkins "es ist Zeit für einen offensiven Atheismus"
Wo wenn nicht hier im Freigeisterhaus , es ist Zeit über Möglichkeiten zu sprechen,
Wege zu suchen um den Atheismus auf Augenhöhe mit den Religionen zu bringen,
eine breitere Masse von Menschen zu erreichen. |
Das ist kein "offensiver Atheismus", das ist Anti-Religionismus.
Bin auch der Meinung, Nicht-Gläubigkeit (was ja schon im Wort drinsteckt) gibt es nicht, nicht als fassbares Phänomen. Es ist kein Pendant oder eine Alternative zu Religionen.
Das, was man machen kann, ist Leuten beizubringen, nicht zu Glauben bzw. immer zu Hinterfragen.
Ist aber eher eine Charaktereigenschaft, die Manche haben oder eben nicht. Dafür kann man nicht kämpfen.
Gegen Ausbeutung, Manipulation und Unterdrückung kann man schon kämpfen, in bestimmten Grenzen, unter bestimmten Bedingungen. Aber nicht gegen die menschliche Dummheit bzw. das Fehlen von Intelligenz. Da bringt sogar Aufklärung nichts, was man ja an "hoch gebildeten" Gläubigen jedesmal sehen kann.
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