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Ist E-Musik wertvoller als U-Musik?
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#929052) Verfasst am: 08.02.2008, 20:01    Titel: Ist E-Musik wertvoller als U-Musik? Antworten mit Zitat

Dies ist eine Verlagerung einer Diskussion aus dem Musikperlen-Thread, in dem sie nichts zu suchen hat.

Beginnend ab hier.

Die Fragen lauten: ist es sinnvoll, Musik in "Ernste Musik" (E-Musik) und "Unterhaltungs-Musik" (U-Musik) aufzuteilen? Gibt es für eine solche Aufteilung Kriterien und wenn ja, welche wären das? Was gehört also zur E-Musik und was nicht und warum genau? Sind zum Beispiel Jazz und Rock automatisch keine E-Musik oder kommt es darauf an? Und auf was eigentlich?

Und: ist E-Musik "wertvoller", "kunstvoller" und somit "besser" als U-Musik? Wer bestimmt das eigentlich? Kann man das allgemeinverbindlich festlegen? Kann man also eine objektive Rangliste von Musik anfertigen?

Meine Meinung dazu habe ich im anderen Thread schon gesagt.
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#929059) Verfasst am: 08.02.2008, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Bei dieser Unterscheidung geht es nicht um Kunst, da geht's um Kohle:


http://images.zeit.de/text/2004/12/GEMA
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#929065) Verfasst am: 08.02.2008, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Musik die nicht unterhaltet ist keine ernsthafte Musik.
_________________
Trish:(
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q6g36
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Anmeldungsdatum: 01.10.2007
Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig

Beitrag(#929072) Verfasst am: 08.02.2008, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte mich da ganz strikt an Adorno. Soll heißen Musik ist Kunst und der Künstler muß mit dem Rücken zum Publikum agieren. Wenn das nicht der Fall ist wird die Musik zur Ware die für ein Publikum gemacht wurde und damit zum Müll...... Also Wertlos. Kunst soll sich an der Wirklichkeit reiben....
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Larsen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#929088) Verfasst am: 08.02.2008, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Musik die nicht unterhaltet ist keine ernsthafte Musik.


Ich würde dein Zitat umwandeln.
"Musik die nur unterhaltet, ist keine ernsthafte Musik."
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#929090) Verfasst am: 08.02.2008, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde die Unterscheidung U/E sehr fragwürdig. Meine persönliche Grenze ziehe ich zwischen guter und schlechter Musik, und die Kriterien sind bei mir

- muß Verstand oder Gefühl ansprechen, am besten beides
- muß überzeugend vorgetragen sein

Klebrige Standardfiguren hasse ich, egal ob Klassik, Jazz, Volksmusik, Pop/Rock oder Kinderlieder.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#929096) Verfasst am: 08.02.2008, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Die anspruchsvollste Musik ist die, die am schwierigsten zu machen ist und allein das ist für mich bereits schon relevant. Kein Pop- oder Rockzeugs kann diesbezüglich schonmal irgendeinem klassischen Stück das Wasser reichen und wieviele das unterhält, ist mir dabei herzlich egal.

Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 08.02.2008, 21:03, insgesamt einmal bearbeitet
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#929097) Verfasst am: 08.02.2008, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

q6g36 hat folgendes geschrieben:
der Künstler muß mit dem Rücken zum Publikum agieren.


Bohlen von hinten wird also zur Kunst?
_________________
“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Larsen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#929106) Verfasst am: 08.02.2008, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Da dürfen wir Adorno keinen Vorwurf machen. Wie sollte der große Philosoph auch ahnen, was fehlender Musikunterricht in den Schulen und das Verschwinden jeglicher familiärer Hausmusik in knapp dreißig Jahren anrichten können. Den Rest erledigen Viva und MTV.
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q6g36
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.10.2007
Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig

Beitrag(#929114) Verfasst am: 08.02.2008, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Eben nicht ein Herr Bohlen achtet auf das Publikum weil er ja Aufmerksamkeit will, der Künstler hingegen macht die Kunst nicht für das Publikum sondern aus selbst-zweck...
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Conan
registrierter User



Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 738

Beitrag(#929134) Verfasst am: 08.02.2008, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Diese ganze Sache wird doch in Ermangelung anderer Unterscheidungskriterien sowieso nach Bauchgefühl entschieden.
Wo wir uns aber bis jetzt alle einig sein dürften, ist, dass es gute und schlechte Musik in jedem Musikstil gibt. Nicht alles was Klassik ist, muss auch gehört werden, so wie manche der modernen Popinterpreten durchaus ansprechende und tiefsinnige Lieder vermarkten.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#929149) Verfasst am: 08.02.2008, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fand die Einteilung immer etwas dünkelhaft. Hier die hochwertige europäische Klassik, dort afro-amerikanischer, rhythmisierter Jazz/Pop/Beat. Diese Wertung klang zu meiner Schulzeit jedenfalls noch deutlich durch. Und wo wir schon über Adorno reden, ich meine mich an einen Aufsatz (oder war es ein Radio-Interview?) erinnern zu können, in dem er deutlich seine Abneigung gegen Jazz mit dessen "Zwang zur Synkopisierung" begründete. (Ich gebe das mit Vorbehalt wieder, da ich nicht ausschließen kann, daß meine Erinnerung mich im Stich lässt).
Leider bin ich musikalisch nicht ausreichend gebildet bin, um die Feinheiten elaborierter Musik beurteilen zu können. Finde aber, daß eine einfache Melodie beispielsweise, Einfachheit überhaupt, ebenso Ausdruck großer musikalischer Könnerschaft sein kann. Mittlerweile, denke ich, ist die Fragwürdigkeit dieser Einteilung Allgemeingut.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Larsen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#929164) Verfasst am: 08.02.2008, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Du kannst dir ja mal die Notenblätter der wirklich großen Komponisten zulegen. Ich spiele Klavier, und möchte behaupten, daß ich mit keinem Popsong der heute auf Viva oder MTV läuft, Probleme hätte ihn zu spielen. Aber man muß schon ein absoluter Profi sein, um Bach, Chopin oder Rachmaninow fehlerfrei spielen zu können. Der musikalisch Geschulte hört was ihm gefällt, dem musikalisch Ungeschulten gefällt dagegen das was er hört. Wie schon in der Ernährung, wird nun auch in der Musik das immergleiche Fastfood mit Erfolg praktiziert.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#929169) Verfasst am: 08.02.2008, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Larsen hat folgendes geschrieben:
Aber man muß schon ein absoluter Profi sein, um Bach, Chopin oder Rachmaninow fehlerfrei spielen zu können.

Und ich dachte immer, Fehlerfreiheit sei auf dieser Ebene eine Notwendigkeit. Interpretation jedoch ein Gütekriterium.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Larsen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#929174) Verfasst am: 08.02.2008, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Auch in der freien Interpretation, sollte der Musiker Perfektionist sein. Das hat mein Klavierlehrer immer zu mir gesagt. Fehlerhaftes Spiel hat mit der Freiheit zur Interpretation nichts zu tun.
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#929175) Verfasst am: 08.02.2008, 22:22    Titel: Re: Ist E-Musik wertvoller als U-Musik? Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Die Fragen lauten: ist es sinnvoll, Musik in "Ernste Musik" (E-Musik) und "Unterhaltungs-Musik" (U-Musik) aufzuteilen?

Nein.

M.E. ist es sinnvoller, Musik einzuteilen, ob sie in überwiegend künstlerischer oder in kommerzieller Absicht produziert wurde.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#929176) Verfasst am: 08.02.2008, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Larsen hat folgendes geschrieben:
Aber man muß schon ein absoluter Profi sein, um Bach, Chopin oder Rachmaninow fehlerfrei spielen zu können.

Und ich dachte immer, Fehlerfreiheit sei auf dieser Ebene eine Notwendigkeit. Interpretation jedoch ein Gütekriterium.

wer kann schon z.b. einige bach-sachen absolut "fehlerfrei" spielen. und was heisst fehlerfrei? wenn man sich verschiedene aufnahmen von sagen wir mal "geigern" anhört, menuhin vs. mutter, dann spielen beide wohl fehlerfrei, aber doch jeder anders. das gleiche findest du bei gilels vs arrau, etc., pp...
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I'm tapping in the dusternis
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#929177) Verfasst am: 08.02.2008, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Bei dieser Unterscheidung geht es nicht um Kunst, da geht's um Kohle:

http://images.zeit.de/text/2004/12/GEMA

Interessanter Aspekt.

Wie Du schon sagtest, geht es hierbei um die Höhe der Förderung von Musik. Mir scheint es ganz vernünftig zu sein, aufwendigere Musik, bzw. Musik, die wenig einspielt, mehr zu fördern als populäre Musik, die sich selber tragen kann. Ich meine also nicht, dass man Kunst sich selber überlassen sollte, wobei dann nur die Kunst überleben könnte, die sich ausreichend verkauft. Die Unterscheidung zwischen E-Musik und U-Musik würde ich in diesem Zusammenhang aber nicht als wertend ansehen. Ist aber eigentlich ein anderes Thema. Die Frage hier ist ja, ob E-Musik künstlerisch wertvoller ist als U-Musik, (wobei eine Definition noch aussteht).
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#929183) Verfasst am: 08.02.2008, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Larsen hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Musik die nicht unterhaltet ist keine ernsthafte Musik.


Ich würde dein Zitat umwandeln.
"Musik die nur unterhaltet, ist keine ernsthafte Musik."

Mit den Augen rollen
_________________
Trish:(
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#929184) Verfasst am: 08.02.2008, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Die anspruchsvollste Musik ist die, die am schwierigsten zu machen ist und allein das ist für mich bereits schon relevant. Kein Pop- oder Rockzeugs kann diesbezüglich schonmal irgendeinem klassischen Stück das Wasser reichen und wieviele das unterhält, ist mir dabei herzlich egal.

Larsen hat folgendes geschrieben:
Du kannst dir ja mal die Notenblätter der wirklich großen Komponisten zulegen. Ich spiele Klavier, und möchte behaupten, daß ich mit keinem Popsong der heute auf Viva oder MTV läuft, Probleme hätte ihn zu spielen. Aber man muß schon ein absoluter Profi sein, um Bach, Chopin oder Rachmaninow fehlerfrei spielen zu können.

Der Wert einer Musik hängt demnach für Euch beide nur davon ab, wie groß die Fähigkeiten von Musikern sein müssen, um sie fehlerfrei nachspielen zu können?
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Larsen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#929191) Verfasst am: 08.02.2008, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich teile deine Ansicht nicht. Fast alle grossen Werke der Klassik waren Auftragsarbeiten.
Die Frage ist viel mehr, wie frei ist der Künstler seinen Weg zu gehen. Und für mich ist die Grundlage jeder künstlerischen Freiheit, daß man sein Handwerk perfekt beherrscht. Kaum ein Künstler muß so viele Kompromisse machen, wie ein Komponist von Filmmusik, und doch haben die größten Musiker des letzten Jahrhunderts hier unübertroffene Meisterwerke geschaffen. Ein großer Komponist ist wie ein Meisterkoch, er kann dir alles machen. Aber wir leben in der Zeit von Mc Donalds und da werden keine Köche mehr benötigt.
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pewe
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#929195) Verfasst am: 08.02.2008, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

q6g36 hat folgendes geschrieben:
Ich halte mich da ganz strikt an Adorno. Soll heißen Musik ist Kunst und der Künstler muß mit dem Rücken zum Publikum agieren. Wenn das nicht der Fall ist wird die Musik zur Ware die für ein Publikum gemacht wurde und damit zum Müll...... Also Wertlos. Kunst soll sich an der Wirklichkeit reiben....


Gerade in Zeiten tiefster Barbarei eruiert die zivilisatorische Maske des unterdrückten Individuums als schicksalhafte Vorwegname der schönsten Töne zu starrem Fels sich.

Leute, nehmt bitte Adorno nicht so ernst. Sonst schreib ich nur noch in dem Stil.
Was seine Auffassung von Musik betrifft hat er einfach nur geirrt. Ich habe ihn mal singen hören Bitte nicht!
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Larsen
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Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#929197) Verfasst am: 08.02.2008, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Die anspruchsvollste Musik ist die, die am schwierigsten zu machen ist und allein das ist für mich bereits schon relevant. Kein Pop- oder Rockzeugs kann diesbezüglich schonmal irgendeinem klassischen Stück das Wasser reichen und wieviele das unterhält, ist mir dabei herzlich egal.

Larsen hat folgendes geschrieben:
Du kannst dir ja mal die Notenblätter der wirklich großen Komponisten zulegen. Ich spiele Klavier, und möchte behaupten, daß ich mit keinem Popsong der heute auf Viva oder MTV läuft, Probleme hätte ihn zu spielen. Aber man muß schon ein absoluter Profi sein, um Bach, Chopin oder Rachmaninow fehlerfrei spielen zu können.

Der Wert einer Musik hängt demnach für Euch beide nur davon ab, wie groß die Fähigkeiten von Musikern sein müssen, um sie fehlerfrei nachspielen zu können?


Nein der Wert hängt davon ab, ob er es wert ist, daß ein anderer Künstler ihn interpretiert.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#929198) Verfasst am: 08.02.2008, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Larsen hat folgendes geschrieben:
Ein großer Komponist ist wie ein Meisterkoch, er kann dir alles machen. Aber wir leben in der Zeit von Mc Donalds und da werden keine Köche mehr benötigt.


Das ist Unfug.
Es gibt auch hervorragende Komponisten und Songschreiber, die nur auf ihrem spezialisierten Gebiet hervorragendes leisten.
Deine Einlassungen scheinen mir lediglich elitäres Gewäsch zu sein. Das ist wie mit den Typen, die die hohe Literatur hoch halten und Comics verteufeln.
Sogenannte U-Musik nicht zu mögen, steht Dir natürlich frei.
Aber Deine andauernden Herabsetzungen nerven doch sehr.
Ich mag zum Beispiel den Jazz von Miles Davis, wohingegen mir vieles aus der Klassik echt gestohlen bleiben kann.
Und dass jemand wie Lou Reed nie mehr als drei Akkorde in einem Song benutzte, macht seine Musik nicht schlechter, eher im Gegenteil.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#929200) Verfasst am: 08.02.2008, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Larsen hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Die anspruchsvollste Musik ist die, die am schwierigsten zu machen ist und allein das ist für mich bereits schon relevant. Kein Pop- oder Rockzeugs kann diesbezüglich schonmal irgendeinem klassischen Stück das Wasser reichen und wieviele das unterhält, ist mir dabei herzlich egal.

Larsen hat folgendes geschrieben:
Du kannst dir ja mal die Notenblätter der wirklich großen Komponisten zulegen. Ich spiele Klavier, und möchte behaupten, daß ich mit keinem Popsong der heute auf Viva oder MTV läuft, Probleme hätte ihn zu spielen. Aber man muß schon ein absoluter Profi sein, um Bach, Chopin oder Rachmaninow fehlerfrei spielen zu können.

Der Wert einer Musik hängt demnach für Euch beide nur davon ab, wie groß die Fähigkeiten von Musikern sein müssen, um sie fehlerfrei nachspielen zu können?


Nein der Wert hängt davon ab, ob er es wert ist, daß ein anderer Künstler ihn interpretiert.
Klingt zirkulär.
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Trish:(
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#929202) Verfasst am: 08.02.2008, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Larsen hat folgendes geschrieben:
Fast alle grossen Werke der Klassik waren Auftragsarbeiten. Die Frage ist viel mehr, wie frei ist der Künstler seinen Weg zu gehen.

Yep.

Larsen hat folgendes geschrieben:
Und für mich ist die Grundlage jeder künstlerischen Freiheit, daß man sein Handwerk perfekt beherrscht. Kaum ein Künstler muß so viele Kompromisse machen, wie ein Komponist von Filmmusik, und doch haben die größten Musiker des letzten Jahrhunderts hier unübertroffene Meisterwerke geschaffen. Ein großer Komponist ist wie ein Meisterkoch, er kann dir alles machen. Aber wir leben in der Zeit von Mc Donalds und da werden keine Köche mehr benötigt.

Perfektion muß aber nicht unbedingt Virtusosität bedeuten. Um beim Essen zu bleiben, es gibt sehr einfache aber dennoch perfekte Speisen. Ebenso in der Musik.
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pewe
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Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#929211) Verfasst am: 08.02.2008, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich dachte die Postmoderne hat die Trennung zwische E und U Musik verabschiedet?
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Larsen
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Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#929212) Verfasst am: 08.02.2008, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

@ Zoff

Da hast nicht ganz unrecht. Der kleine Unterschied ist nur, daß ich nicht zu den Leuten gehöre, die Comics für Literatur halten. Auch dein Vorwurf, ich hätte was gegen Jazz, ist unhaltbar. Ich liebe Elmer Bernstein, Lalo Schifrin und Henry Mancini.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#929213) Verfasst am: 08.02.2008, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

pewe hat folgendes geschrieben:
Ich dachte die Postmoderne hat die Trennung zwische E und U Musik verabschiedet?

Nein, das war die EU.
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pewe
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Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#929227) Verfasst am: 08.02.2008, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
pewe hat folgendes geschrieben:
Ich dachte die Postmoderne hat die Trennung zwische E und U Musik verabschiedet?

Nein, das war die EU.


Auch falsch.
Es kommt auf den Ort an wo die Musik gespielt wird. Beispiel Trauermarsch. In der Kirche ist es E Musik, auf dem Friedhof U Musik. Geschockt
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