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McReady registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.05.2011 Beiträge: 1
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(#1636511) Verfasst am: 11.05.2011, 17:12 Titel: Hilfe! Religionsunterricht ... |
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Hallo zusammen,
zuersteinmal ein großes "Hallo an alle" in die Runde, da ich neu in diesem Forum bin - und wie es sich gehört gleich mal mit einer Frage an die Eltern hier im Forum zum Thema Religionsunterricht habe:
Ich wohne in BaWü "auf dem Land, am Fuße des Scharzwalds". Also klassische katholische Hochburg .
Meine große Tochter wird jetzt dieses Jahr eingeschult. Hierbei geht es natürlich auch um das Thema Religionsunterricht. Dieser wird in der örtlichen Schule evangelisch und katholisch "kombiniert" verabreicht, zumindest in Klasse 1+2. Ethik soll irgendwann mal bis zu Klasse 1 durchdringen laut unserer zukünftigen grün-roten Landesregierung, ist aber noch (lange?) nicht so.
Wenn's nach mir alleine gehen würde, wäre das kein Thema, die Kinder sind nicht in der Kirche und den Unterreicht braucht man normalerweise auch nicht.
Geht's aber dummerweise nicht. Folgende Fakten sprechen leider auch "für" den Unterricht:
- In BaWü gibt es aktuell in den Klassen 1-6 kein Ethikunterricht. Also entweder Freistunden oder Religion
- Das Fach "Religion" liegt immer als Doppelstunde in den Randstunden. Da wir (meine Frau und ich) beide berufstätig sind, heißt daß: Versorgungslücke
- Die "Verlässliche Grundschule" greift in dem Fall ebenso nicht, da freiwilliges Angebot mit fest definierten Zeiten
- Und natürlich noch die übliche Debatte "die Kinder sind dann ausgegrenzt", "das hat noch keinen umgebracht" und "alle machen das" (<-- Totschlagsargument); ich kann mich noch an meine Schulzeit erinnern: der Einzigste, der nicht am Reli-Unterricht teilnahm wurde nicht ausgegrenzt, sondern beneidet. Aber solche Argumente zählen natürlich nicht wirklich. Von der diesjährigen dritten Klasse mit 13 Schülern gehen auch gerademal nur 7 zur Kommunion.
Also alles keine sachlichen / den Unterricht befürwortenden Argumente, sondern lediglich "bessere Umstände" für diejenigen, die Teilnehmen. Bzw. es ist ein Luxus, nicht daran teilzunehmen.
Meine Frage in die Runde also:
Hatte jemand von Euch eine ähnliche Situation?
Wie seit Ihr damit umgegangen?
Was war das Ergebnis Eurer Entscheidung?
Viele Grüße,
Markus
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1636518) Verfasst am: 11.05.2011, 17:27 Titel: |
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Yepp. Das mit den Randstunden hatte ich auch. Mir war das aber (edit: in der Praxis- ansonsten bin ich natürlich ein Gegner schulischen Reliunterrichts, dass gehört gestrichen) egal, ich bin nämlich nicht nur was Religion anbetrifft folgender Meinung:
- man sollte Kinder nicht künstlich die Konfrontation mit doofen Sachen vermeiden lassen. Waldorfmenschen z. B. lasen ihre Kinder gar nicht fern sehen, bis die 30 oder so sind. Das halte ich für beknackt.
Meine Strategie: alles zulassen, auch Religionsunterricht und selbst die dümmsten Filem; selbst mit etwas Gewalt* (ok, hier natürlich: darf nicht so heftig sein, dass es traumatisieren könnte) und zweifelhafter Moral.
Aber drüber reden, die Kiddies nicht einfach einparken.
Das erfordert dann natürlich im Fall von Religionsunterricht viel Zeit und Aufwand. Ist für berufstätige eltern zwar einerseits hart, aber andererseits lohnt es sich ihn mehrerlei Hinsicht. Das Kind merkt, dass man sich intensiv mit ihm beschäftigt; es lernt eher, Sachen wiederzugeben und vieles andere mehr kann man im Vorbeigehen auch noch mitnehmen.
Ich ganz persönlich bin damit ganz gut gefahren, aber ich hab auch als Norddeutscher eine Umgebung, in der wahrscheinlich bis auf maximal ein oder zwei Schüler eh alle nur "pro forma" im Reliuntericht sind und der Unterricht entsprechend unfundamentalistisch ist. Meine Tochter kann problemlos ausprechen, dass sie das für Märchen hält, ohne schlechter bewertet zu werden (Reli ist sogar eines ihrer besten Fächer).
Wie das im Süden aussieht kann ich nicht beurteilen.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1636520) Verfasst am: 11.05.2011, 17:30 Titel: |
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Ich habe von einem Fall gehört, bei der es das Problem gab, dass ein muslimischs Kind nicht im Religionsunterricht teilnehmen sollte, aber kein Ersatzunterricht angeboten wurde und die Aufsichtspflicht erfüllt werden musste. Eltern und Schule haben sich im Gespräch darauf geeinigt, dass das Kind in der Klasse verbleiben soll, aber eben nicht teilnehmen.
Vielleicht wäre eine solche Lösung für euch denkbar, dass das Kind entweder im Religionsunterricht seiner Klasse oder in einer anderen Klasse sitzt, also beaufsichtigt ist, dort aber nicht am Unterricht teilnimmt sondern sich stattdessen einer anderen Beschäftigung widmen darf, die nicht störend ist, z.B. Hausaufgaben machen oder malen. Im ersten Fall würde es den Religinsunterricht natürlich dennoch mitbekommen, also wenn ihr das vermeiden wollt, besser in eine andere Klasse schicken. Vielleicht gibt es ja sogar eine Klasse, die zu der Zeit Unterricht anbietet, der dem Kind gefällt und an dem es aktiv teilnehmen darf, z.B. Sport oder Kunst.
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Flying Spaghetti Pastaferrari
Anmeldungsdatum: 11.05.2011 Beiträge: 5
Wohnort: Hinterm Mond
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(#1636523) Verfasst am: 11.05.2011, 17:34 Titel: |
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Hi McReady + Forum
ich habe mich auch ganz frisch hier angemeldet, daher ebenso erstmal ein "Hallo" in die Runde.
BTT:
Bei unseren beiden Kindern (Buben 9,12) hatten wir hier im tiefkatholischen Bayern exakt das gleiche Problem. Wir haben sie beide in ev. Reli geschickt - hat ihnen auch nicht geschadet, weil aufgrund unserer liberalen Erziehung (jeder darf glauben was er will) jegliche Indoktrinationsversuche der Reli Lehrerin scheiterten.
Im Gegenteil, ohne unser Zutun, hat sich die Haltung der Kinder aufgrund des Unterrichts eher kritisch entwickelt. Z.B. hat mein älterer Sohn auf seinen Einwand im Reli-Unterricht, niemand könne die Existenz Gottes beweisen, eine schlechte Note bekommen und die Rüge er solle nicht so einen Quatsch reden.
Sollten meine Kinder irgendwann doch mal einer Ideologie verfallen, kann ich es eh nicht verhindern. Ich bringe ihnen nur bei alles zu hinterfragen und lebe ein konsistentes "Lebensmodell".
Gruss Claus
PS:
Ich halte es sogar nicht für schlecht Kinder mal die "andere Seite" erleben zu lassen. Wenn man jemandem Informationen vorenthält, ist das prinzipiell nicht unbedingt gut. Sowas nennt man auch Zensur. In Ethik (wird häufig auch von gläubigen Lehrern gegeben) lernen die Kinder auch nicht unbedingt etwas über die Philosophie der Aufklärung, Wissenschaftstheorie, Psychoanalyse der Bibel etc. - wäre vielleicht auch etwas zu früh (vor der Oberstufe).
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1636716) Verfasst am: 12.05.2011, 09:18 Titel: |
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Flying Spaghetti hat folgendes geschrieben: | Z.B. hat mein älterer Sohn auf seinen Einwand im Reli-Unterricht, niemand könne die Existenz Gottes beweisen, eine schlechte Note bekommen und die Rüge er solle nicht so einen Quatsch reden. |
Das ist bestimmt ein Doppelagent gewesen, diese Lehrkraft.
Zitat: | Ich halte es sogar nicht für schlecht Kinder mal die "andere Seite" erleben zu lassen. Wenn man jemandem Informationen vorenthält, ist das prinzipiell nicht unbedingt gut. Sowas nennt man auch Zensur. In Ethik (wird häufig auch von gläubigen Lehrern gegeben) lernen die Kinder auch nicht unbedingt etwas über die Philosophie der Aufklärung, Wissenschaftstheorie, Psychoanalyse der Bibel etc. - wäre vielleicht auch etwas zu früh (vor der Oberstufe). |
Ich finde es unpassend, Psychoanalyse in eine Reihe mit Philosophie und Wissenschaftstheorie zu stellen. Sie hätte zwar immerhin genau so wenig mit Ethik zu tun wie Wissenschaftstheorie, aber.. Naja, ähnliches gilt für Häkeln und Homöopathietheorie.
_________________ -Brother Broadsword of Warm Humanitarianism
"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843
You can't spell Discord without Disco.
-frypoddie
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deirfloo Globulisierungsgegner
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 1126
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(#1636865) Verfasst am: 12.05.2011, 17:00 Titel: |
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Wir sind im Prinzip in derselben Situation.
Unser kleiner wird heuer im Herbst eingeschult (im tiefkatholischen Tirol).
Daß jemand den reliunterricht nicht besucht wäre in der Schule ein halber Skandal, den wir lieber vermeiden wollen.
Ich würd ihn gerne raushalten um mit den Menschen auf diese konfrontative Weise in Argumentationen zu kommen, aber ich denke halt auch, daß es für ihn schwer wäre.
Dazu kommt, daß wir eine sehr musikalische Familie sind und ich auf jeden Fall möchte, daß er am mannigfaltige Musikangebot an der Schule teilnimmt (Kinderchor, Gitarre, Flöte etc.)
Aufführungen dieser Musikgruppen finden aber fast ausschließlich bei religiösen Ereignissen statt (Erstkommunion, Adventfeiern etc. etc.)
Also machen wir es so:
alles ganz "normal" lassen und mit ihm so viel wie möglich aufarbeiten, was erzählt wird.
Und wenns mal ganz arg wird (Abraham-Opfer, Sintflut etc.), halt den relilehrer sanft drauf hinweisen, was er da den Kleinen zumutet.
_________________ Skeptical scrutiny is the means, in both science and religion, by which deep thoughts can be winnowed from deep nonsense.
Carl Sagan
was ich grade höre: http://www.cantosonor.eu
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1636879) Verfasst am: 12.05.2011, 18:00 Titel: |
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deirfloo hat folgendes geschrieben: |
Also machen wir es so:
alles ganz "normal" lassen und mit ihm so viel wie möglich aufarbeiten, was erzählt wird.
Und wenns mal ganz arg wird (Abraham-Opfer, Sintflut etc.), halt den relilehrer sanft drauf hinweisen, was er da den Kleinen zumutet. |
Exakt so würde ich es auch machen. Naja, vorab schonmal mit dem Lehrer reden. Aber wie gesagt, das ist im Osten wohl was anderes als im Norden oder gar im Süden.
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#1637119) Verfasst am: 13.05.2011, 09:20 Titel: Re: Hilfe! Religionsunterricht ... |
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McReady hat folgendes geschrieben: | Hallo zusammen,
zuersteinmal ein großes "Hallo an alle" in die Runde, da ich neu in diesem Forum bin - und wie es sich gehört gleich mal mit einer Frage an die Eltern hier im Forum zum Thema Religionsunterricht habe:
Ich wohne in BaWü "auf dem Land, am Fuße des Scharzwalds". Also klassische katholische Hochburg .
Markus |
Auch Hallo!
Wo wohnst du denn genau? Vielleicht können wir dir helfen: http://ehfreiburg.de/
Gruß
Pfaffi
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1637234) Verfasst am: 13.05.2011, 15:25 Titel: Re: Hilfe! Religionsunterricht ... |
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McReady hat folgendes geschrieben: | - Das Fach "Religion" liegt immer als Doppelstunde in den Randstunden. Da wir (meine Frau und ich) beide berufstätig sind, heißt daß: Versorgungslücke |
Hallo Markus,
ist das vieleicht Euer eigentliches Problem?
Solltet Ihr vielleicht das lösen, statt Euro Kinder darunter leiden zu lassen?
Gruss
Lothar
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Kartoffel registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2008 Beiträge: 146
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(#1637775) Verfasst am: 14.05.2011, 22:57 Titel: |
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Bei uns nehmen insgesamt 3 Kinder in der ersten Klasse nicht am Religionsunterricht teil. In dieser Zeit gehen sie in die Bücherei und bekommen dort von einer Aufsichtskraft etwas vorgelesen.
Niemand muss sich dafür rechtfertigen, wenn er sein Kind religionsfrei erziehen möchte. Religionsfreiheit ist ein ganz kostbares Gut in unserer Verfassung.
Mein Rat: Gar nicht erst auf Diskussionen einlassen. Man muss sein Recht auf Religionsfreiheit nicht begründen!
Für die Aufsichtspflicht muss auf jeden Fall die Schule sorgen.
_________________ Das Leben ist leider viel zu kurz.
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Spiritus Sternenstaub auf verfaulendem Laub
Anmeldungsdatum: 03.04.2004 Beiträge: 605
Wohnort: Münsterland
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(#1637942) Verfasst am: 15.05.2011, 14:01 Titel: |
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Wir leben inzwischen im stark katholisch geprägten Münsterland und haben uns seit Anbeginn der Schulpflicht unserer Kinder gegen die religiöse Zwangsindoktrination gestellt - das ist inzwischen 10 Jahre her!
Der Schulleiter des hiesigen Gymnasiums legte wissentlich Religion nicht in die Randstunden. Begründung: Damit sich nicht noch mehr Kinder vom Religionsunterricht abmelden!
Stundenpläne wurden im Nachhinein geändert!
Die Verantwortlichen der Bezirksregierung in Münster unterstützten das mit der Begründung, dass das eine Weisung sei.
Urteile interessierten nicht ansatzweise!
FAZIT: Zwangsindoktrination!
Einiges hat sich schon geändert:
Hier gibt es Spendenläufe, mit dem Ziel für religiöse Zwecke zu sammeln. Wir haben interveniert! Mein Jüngster muss nicht daran teilnehmen.
Inzwischen darf er sich eine Klasse aussuchen, während seine Klasse Religionsunterricht hat - früher durfte er nicht einmal Schularbeiten machen oder lesen. Stattdessen musste er am Unterricht der anderen Klasse teilnehmen und bekam Hausaufgaben auf.
Gegen die Machtbesessenheit der Religiösen anzugehen verlangt Beharrlichkeit und Rechtssicherheit.
Spiritus
_________________ Semper fidelis!
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YB0b registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2010 Beiträge: 210
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(#1638078) Verfasst am: 15.05.2011, 20:41 Titel: |
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War bei mir auch so. Mich hat das Zeug nie interessiert und ich hatte daher keine Meinung zu den Religionen.
Aber je mehr ich von dem Schwachsinn gehört habe und je mehr ich gesehen habe, wie Religion verdummt, desto schlechter habe ich über Religion gedacht.
Zeigt euren Kindern, wie man logisch denkt und Fehlschlüsse vermeidet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstgriffe
http://de.wikipedia.org/wiki/Typen_von_Argumenten#Fehlschl.C3.BCsse
Die von Religioten am häufigsten benutzen Fehlschlüsse: argumentum ad populum, Argumentum ad verecundiam, Argumentum ad ignorantiam und der Zirkelschluss.
Wenn eure Kinder nicht auf so was reinfallen, könnt ihr sie beruhigt zum Laber-unterricht schicken.
_________________ Wenn die Welt erst ehrlich genug sein wird, um Kinder vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird von ihr was zu hoffen sein.
- Arthur Schopenhauer
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Kartoffel registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2008 Beiträge: 146
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(#1638430) Verfasst am: 16.05.2011, 17:44 Titel: |
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Zitat: | Wenn eure Kinder nicht auf so was reinfallen, könnt ihr sie beruhigt zum Laber-unterricht schicken |
Man muss doch aber auch ein Zeichen setzen. Viele Eltern wissen noch nicht mal, dass man seine Kinder abmelden kann und schicken ihre Kinder hin, weil man das eben so macht...
Sooo viel Mut braucht man dazu nun auch wieder nicht. Weder den Kindern noch den Eltern wird dafür der Kopf abgerissen.
_________________ Das Leben ist leider viel zu kurz.
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Malwieder meinStichwort
Anmeldungsdatum: 21.06.2011 Beiträge: 331
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(#1726548) Verfasst am: 10.02.2012, 14:04 Titel: |
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Hier bin ich auf ein interessantes Relibuch gestoßen, dass schon bei den Kleinen auf die möglichen "Einbruchstellen des Glaubens" eingehen soll.
Zitat: | Aktuell sind bei Kindern und Jugendlichen vor allem drei zentrale Einbruchstellen des
Glaubens auszumachen, die sich ab dem Ende der Grundschulzeit mehr und mehr
zeigen:
1. Konfl ikt zwischen Glaube und (Natur-)Wissenschaft und die Beweisbarkeit des
Glaubens: Aus Sicht der Kinder und Jugendlichen kann ein naturwissenschaftlicher
Zugang zur Wirklichkeit nicht mit dem Glauben an Gott verbunden werden,
denn der Beweis bleibt aus. Diese Argumentationslinie fi ndet sich auch bei der
Gegenüberstellung von biblischem Schöpfungsbericht und Evolutionstheorie.
2. Religionskritik / Illusionsverdacht: Glaube und Gottesbild könnten nach Auf fassung
der Kinder und Jugendlichen eine Illusion sein, denn die Vorstellung eines Gottes,
der Wunder wirkt, den Menschen begleitet und ihm unsichtbar nah ist, widerspricht
logischem und rationalem Denken.
3. Theodizeeproblematik: Wenn Gott gütig und allmächtig ist, wie kann er das Leid
zulassen, vor allem das Leid Unschuldiger? |
http://www.calwer.com/media/39/LP_4132%20Spuren%20lesen%2034%20Lehrerm.pdf
In einen solchen Sinnverdreher-Unterricht würde ich ein Kind nicht schicken wollen, damit es mal Reli kennenlernt und Zuhause stellen wir alles richtig.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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Malwieder meinStichwort
Anmeldungsdatum: 21.06.2011 Beiträge: 331
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(#1726561) Verfasst am: 10.02.2012, 15:13 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | "Aktuell" ist gut... Dieser ganze neumodische Schnickschnack wie Theodizee und so... |
Also bei mir als unreligiös aufgewachsenem Menschen ist es noch garnicht so lange her, dass ich dies Wort zum ersten Mal gehört habe.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26439
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1726574) Verfasst am: 10.02.2012, 15:46 Titel: |
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Malwieder hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | "Aktuell" ist gut... Dieser ganze neumodische Schnickschnack wie Theodizee und so... |
Also bei mir als unreligiös aufgewachsenem Menschen ist es noch garnicht so lange her, dass ich dies Wort zum ersten Mal gehört habe. |
Auf diesen Begriff stößt Du auch nur, wenn Du versuchst beides, Gott und die Welt, Ernst zu nehmen. Dann erst tauchen die Widersprüche auf, die man unter diesem Begriff zusammenfasst. Ich bin zwar in einer gläubigen Umgebung aufgewachsen, habe mich aber als Kind schon entschieden, dass dieser Gott einfach ein Teil der Verwandschaft der Weihnachtsmänner und Osterhasen ist und mich nicht weiter um ihn gekümmert. Dem Begriff Theodizee bin ich dementsprechend auch sehr spät begegnet. Das ändert aber nichts daran, dass dieses Problem schon seit der Antike öffentlich diskutiert wird.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1726744) Verfasst am: 11.02.2012, 00:11 Titel: |
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Meine erste Erinnerung an eine "Einbruchstelle" ist, dass ich mit sieben genervt nachgefragt habe, ob den nun die Hostie wirklich der Leib Christi ist oder nicht, die Antwort war "Das soll man gar nicht verstehen.". Meine zweite derartige Erinnerung war eine Stelle aus einer Heiligengeschichte, in der (einerseits großer, mit heutigem medizinischem Wissensstand sinnloser, andererseits kleiner, zu jeder Zeit unnötiger) Schmerz für Gott aufgeopfert wurde. Bevor ich zur Theodizee komme, musste ich also erst die Frage stellen, warum sich Gott über Schmerz freuen soll, der auch aus der Perspektive des Betroffenen leicht vermeidbar ist.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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