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Präimplantationsdiagnostik
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1496251) Verfasst am: 06.07.2010, 12:59    Titel: Präimplantationsdiagnostik Antworten mit Zitat

In Leipzig ist heute ein m.E. merkwürdiger Gerichtsprozeß:

Zitat:
Bundesgerichtshof verhandelt über Präimplantationsdiagnostik
In Leipzig befasst sich der Bundesgerichtshof mit der sogenannten Präimplantationsdiagnostik. Die Richter sollen grundsätzlich klären, ob die Untersuchung von Embryonen auf genetische Defekte außerhalb des Mutterleibs strafbar ist. Im konkreten Fall hatte ein Berliner Arzt befruchtete Eizellen auf genetische Auffälligkeiten untersucht und nur die gesunden eingesetzt. Die restlichen Embryonen ließ er absterben. Um sein Vorgehen juristisch klären zu lassen, zeigte sich der Mediziner anschließend selbst an. Das Landgericht Berlin sprach ihn im vergangenen Jahr frei. Die Staatsanwaltschaft ging in die Revision.


http://www.dradio.de/nachrichten/201007061200/4

Hier hat ein Arzt einen Menschen davor bewahrt, mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Erbkrankheit, die zu Behinderung und frühem Tod führt, leben zu müssen.
Wie, bitteschön, kann man denn damit überhaupt ein Problem haben?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1496253) Verfasst am: 06.07.2010, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Der Arzt ist ein direkter Nachfolger Mengeles!
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Gnazz
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Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 401
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Beitrag(#1496254) Verfasst am: 06.07.2010, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

ist das nicht ein wenig heikel formuliert , indem du Mensch und Embryonen gleich setzt?
M.M.n. hat der Arzt einer werdenden Mutter eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Geburt
eines gesunden Kindes ermöglicht , mehr nicht .

GG
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1496255) Verfasst am: 06.07.2010, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Der Arzt ist ein direkter Nachfolger Mengeles!

Jaja, war so ein Eumel von Behindertembeauftragtem im Radio, der faselte irgendwas von Selektion, was mir wollkommen abwegig erscheint, geht es doch nicht darum, einem Menschen mit Behinderung das Lebensrecht abzusprechen, sondern dafür zu sorgen, daß einer gar nicht erst behindert ist.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1496257) Verfasst am: 06.07.2010, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Gnazz hat folgendes geschrieben:
ist das nicht ein wenig heikel formuliert , indem du Mensch und Embryonen gleich setzt?
M.M.n. hat der Arzt einer werdenden Mutter eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Geburt
eines gesunden Kindes ermöglicht , mehr nicht .

Das meine ich doch -- der Emryo wird zum Menschen, und ist dann mit höherer Wahrscheinlichkeit gesund.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1496258) Verfasst am: 06.07.2010, 13:13    Titel: Re: Präimplantationsdiagnostik Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
In Leipzig ist heute ein m.E. merkwürdiger Gerichtsprozeß:

Zitat:
Bundesgerichtshof verhandelt über Präimplantationsdiagnostik
In Leipzig befasst sich der Bundesgerichtshof mit der sogenannten Präimplantationsdiagnostik. Die Richter sollen grundsätzlich klären, ob die Untersuchung von Embryonen auf genetische Defekte außerhalb des Mutterleibs strafbar ist. Im konkreten Fall hatte ein Berliner Arzt befruchtete Eizellen auf genetische Auffälligkeiten untersucht und nur die gesunden eingesetzt. Die restlichen Embryonen ließ er absterben. Um sein Vorgehen juristisch klären zu lassen, zeigte sich der Mediziner anschließend selbst an. Das Landgericht Berlin sprach ihn im vergangenen Jahr frei. Die Staatsanwaltschaft ging in die Revision.


http://www.dradio.de/nachrichten/201007061200/4

Hier hat ein Arzt einen Menschen davor bewahrt, mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Erbkrankheit, die zu Behinderung und frühem Tod führt, leben zu müssen.
Wie, bitteschön, kann man denn damit überhaupt ein Problem haben?


Das ethische Problem dabei ist, dass er eben nicht einen Menschen vor einer Krankheit bewahrt hat, sondern den Menschen vorgezogen hat, der diese Krankheit höchstwahrscheinlich nicht haben wird, also eine Entscheidung getroffen hat, welches potentielle Leben mehr Wert hat.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1496271) Verfasst am: 06.07.2010, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Gnazz hat folgendes geschrieben:
ist das nicht ein wenig heikel formuliert , indem du Mensch und Embryonen gleich setzt?
M.M.n. hat der Arzt einer werdenden Mutter eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Geburt
eines gesunden Kindes ermöglicht , mehr nicht .

Das meine ich doch -- der Emryo wird zum Menschen, und ist dann mit höherer Wahrscheinlichkeit gesund.


Das ist aber falsch.

Es wird ja in der Tat selektiert - zwischen gesunden und kranken Embryonen.

Es wird nicht *der* Embryo zu einem gesunden Menschen, sondern statt Embryo A - der höchstwahrscheinlich zum kranken Menschen A geworden wäre - wird für Embryo B entschieden - aus dem dann der gesunde Mensch B wird.

Nur werden bei dieser Selektion nicht die Rechte eines Menschen verletzt,ich sehe also hier auch kein Problem an sich.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1496272) Verfasst am: 06.07.2010, 13:29    Titel: Re: Präimplantationsdiagnostik Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
In Leipzig ist heute ein m.E. merkwürdiger Gerichtsprozeß:

Zitat:
Bundesgerichtshof verhandelt über Präimplantationsdiagnostik
In Leipzig befasst sich der Bundesgerichtshof mit der sogenannten Präimplantationsdiagnostik. Die Richter sollen grundsätzlich klären, ob die Untersuchung von Embryonen auf genetische Defekte außerhalb des Mutterleibs strafbar ist. Im konkreten Fall hatte ein Berliner Arzt befruchtete Eizellen auf genetische Auffälligkeiten untersucht und nur die gesunden eingesetzt. Die restlichen Embryonen ließ er absterben. Um sein Vorgehen juristisch klären zu lassen, zeigte sich der Mediziner anschließend selbst an. Das Landgericht Berlin sprach ihn im vergangenen Jahr frei. Die Staatsanwaltschaft ging in die Revision.


http://www.dradio.de/nachrichten/201007061200/4

Hier hat ein Arzt einen Menschen davor bewahrt, mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Erbkrankheit, die zu Behinderung und frühem Tod führt, leben zu müssen.
Wie, bitteschön, kann man denn damit überhaupt ein Problem haben?


Das ethische Problem dabei ist, dass er eben nicht einen Menschen vor einer Krankheit bewahrt hat, sondern den Menschen vorgezogen hat, der diese Krankheit höchstwahrscheinlich nicht haben wird, also eine Entscheidung getroffen hat, welches potentielle Leben mehr Wert hat.


Ja. Potentielles Leben ist nur leider überhaupt nichts Wert und hat keine Rechte.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1496273) Verfasst am: 06.07.2010, 13:29    Titel: Re: Präimplantationsdiagnostik Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
In Leipzig ist heute ein m.E. merkwürdiger Gerichtsprozeß:

Zitat:
Bundesgerichtshof verhandelt über Präimplantationsdiagnostik
In Leipzig befasst sich der Bundesgerichtshof mit der sogenannten Präimplantationsdiagnostik. Die Richter sollen grundsätzlich klären, ob die Untersuchung von Embryonen auf genetische Defekte außerhalb des Mutterleibs strafbar ist. Im konkreten Fall hatte ein Berliner Arzt befruchtete Eizellen auf genetische Auffälligkeiten untersucht und nur die gesunden eingesetzt. Die restlichen Embryonen ließ er absterben. Um sein Vorgehen juristisch klären zu lassen, zeigte sich der Mediziner anschließend selbst an. Das Landgericht Berlin sprach ihn im vergangenen Jahr frei. Die Staatsanwaltschaft ging in die Revision.


http://www.dradio.de/nachrichten/201007061200/4

Hier hat ein Arzt einen Menschen davor bewahrt, mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Erbkrankheit, die zu Behinderung und frühem Tod führt, leben zu müssen.
Wie, bitteschön, kann man denn damit überhaupt ein Problem haben?


Das ethische Problem dabei ist, dass er eben nicht einen Menschen vor einer Krankheit bewahrt hat, sondern den Menschen vorgezogen hat, der diese Krankheit höchstwahrscheinlich nicht haben wird, also eine Entscheidung getroffen hat, welches potentielle Leben mehr Wert hat.

Und wo ist das Problem? Er hat das Leben vorgezogen, das wahrscheinlich weniger leidbehaftet sein wird und das demzufolge für den Betreffenden mehr Wert hat. Ich kann an dieser Überlegung nichts Verwerfliches erkennen.
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fwo
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Beitrag(#1496279) Verfasst am: 06.07.2010, 13:37    Titel: Re: Präimplantationsdiagnostik Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
......
Das ethische Problem dabei ist, dass er eben nicht einen Menschen vor einer Krankheit bewahrt hat, sondern den Menschen vorgezogen hat, der diese Krankheit höchstwahrscheinlich nicht haben wird, also eine Entscheidung getroffen hat, welches potentielle Leben mehr Wert hat.

Jo. Und wenn jemand mit erblicher Behinderung nicht rammelt, dann handelt es sich um die Selektion an ungezeugten Menschen.

Es gibt allerdings auch andere Definitionen des Menschen, und nach der in meinen Augen sinnvollsten hat dieser Arzt in diesem Fall überhaupt nur mit einem Menschn etwas zu tun gehabt, und das war die Frau. Der Rest, mit dem er es zu tun hatte, und unter dem er das beste Stück rausgesucht hat, war weniger als das, was man bei der OP an meinem Zeigefinger vor zwei Wochen von mir weggeschmissen hat. Da kann ich ja noch froh sein, dass man das richtige von mir selektiert hat, wenn das andere auch Menscherechte hat.

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Gnazz
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Beitrag(#1496281) Verfasst am: 06.07.2010, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

OK, in diesen Fall geht es um Behinderung/Krankheit des ungeborenen Kindes, da lässt sich Selektion noch nachvollziehen .
Wer will schon ein behindertes Kind ?
Aber wie lange dauert es das Selektiert wird zwischen IQ80 und IQ129 , sozial angepasst oder aufmüpfig etc. ?

Daraus würde sich schon ein Problem ergeben .

GG
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narziss
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Beitrag(#1496282) Verfasst am: 06.07.2010, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Gnazz hat folgendes geschrieben:
OK, in diesen Fall geht es um Behinderung/Krankheit des ungeborenen Kindes, da lässt sich Selektion noch nachvollziehen .
Wer will schon ein behindertes Kind ?
Aber wie lange dauert es das Selektiert wird zwischen IQ80 und IQ129 , sozial angepasst oder aufmüpfig etc. ?

Daraus würde sich schon ein Problem ergeben .

GG
Warum wäre es schlimm, wenn man klügere Kinder selektiert?
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Rasmus
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Beitrag(#1496285) Verfasst am: 06.07.2010, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Gnazz hat folgendes geschrieben:
OK, in diesen Fall geht es um Behinderung/Krankheit des ungeborenen Kindes, da lässt sich Selektion noch nachvollziehen .


Nein, es gibt auch noch nichts, was mit gerechtfertigterweise erweise als "Kind" bezeichnen könnte.

Zitat:
Wer will schon ein behindertes Kind ?
Aber wie lange dauert es das Selektiert wird zwischen IQ80 und IQ129 , sozial angepasst oder aufmüpfig etc. ?


Slippery Slope.

Zitat:
Daraus würde sich schon ein Problem ergeben .

GG


Nämlich welches?
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Gnazz
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Beitrag(#1496286) Verfasst am: 06.07.2010, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Gnazz hat folgendes geschrieben:
OK, in diesen Fall geht es um Behinderung/Krankheit des ungeborenen Kindes, da lässt sich Selektion noch nachvollziehen .
Wer will schon ein behindertes Kind ?
Aber wie lange dauert es das Selektiert wird zwischen IQ80 und IQ129 , sozial angepasst oder aufmüpfig etc. ?

Daraus würde sich schon ein Problem ergeben .

GG
Warum wäre es schlimm, wenn man klügere Kinder selektiert?


Da Wertmaßstäbe nicht absolut sind .
Und ich bezweifel das klügere Kinder bessere Kinder wären.

GG
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Quéribus
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Beitrag(#1496287) Verfasst am: 06.07.2010, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

In Frankreich ist diese Diagnose erlaubt, wenn das Risiko einer Erbkrankheit besteht

Gab da vor ein paar Jahren mal einen Fall, wo eine Frau nach mehreren Totgeburten und 2 oder 3 Kindern, die im Säuglingsalter verstarben (aufgrund einer Erbkrankheit) dann per Präinplantationsdiagnose endlich ein gesundes Kind bekommen hat (dabei mußten zwar einige Embryos "aussortiert" werden, aber besser in dem Entwicklungstadium als kurz vor oder ein paar Monate nach der Geburt, wie es "natürlich" verlaufen wäre )
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fwo
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Beiträge: 26443
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Beitrag(#1496297) Verfasst am: 06.07.2010, 13:59    Titel: Re: Präimplantationsdiagnostik Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
In Leipzig ist heute ein m.E. merkwürdiger Gerichtsprozeß:

Zitat:
Bundesgerichtshof verhandelt über Präimplantationsdiagnostik
In Leipzig befasst sich der Bundesgerichtshof mit der sogenannten Präimplantationsdiagnostik. Die Richter sollen grundsätzlich klären, ob die Untersuchung von Embryonen auf genetische Defekte außerhalb des Mutterleibs strafbar ist. Im konkreten Fall hatte ein Berliner Arzt befruchtete Eizellen auf genetische Auffälligkeiten untersucht und nur die gesunden eingesetzt. Die restlichen Embryonen ließ er absterben. Um sein Vorgehen juristisch klären zu lassen, zeigte sich der Mediziner anschließend selbst an. Das Landgericht Berlin sprach ihn im vergangenen Jahr frei. Die Staatsanwaltschaft ging in die Revision.


http://www.dradio.de/nachrichten/201007061200/4

Hier hat ein Arzt einen Menschen davor bewahrt, mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Erbkrankheit, die zu Behinderung und frühem Tod führt, leben zu müssen.
Wie, bitteschön, kann man denn damit überhaupt ein Problem haben?

Weshalb mich das Verhalten der Staatsanwaltschaft einmal mehr verblüfft - und in sofern würde es mich nicht wundern, wenn die ferngesteuert sind : Unser Gesetzgeber drückt sich ja aus Angst vor den Kirchen vor einer vernünftigen Definition des Menschen und führt damit implizit so ein gleitendes Menschrecht ein, das bis zur Geburt kontinuierlich zunimmt. Es gibt aber die zugelassene Möglichkeit nach entsprechender Pränataldiagnostik einen Embryo mit z.B. Trisomie 21 abtreiben zu lassen. Egal wie man dazu steht - diese Abtreibung ist zugelassen, obwohl wir hier grundsätzlich ein späteres Stadium als zur Implantation vor uns haben. ????

fwo
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narziss
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Beitrag(#1496305) Verfasst am: 06.07.2010, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hier nochmal Dawkins über Menschenzucht:
http://www.edge.org/3rd_culture/dangerous07/dangerous07_dawkins_index.html

Er hat natürlich jede Menge Nazi-Vergleiche an den Kopf geworfen bekommen.
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Gnazz
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Beitrag(#1496311) Verfasst am: 06.07.2010, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Gnazz hat folgendes geschrieben:
OK, in diesen Fall geht es um Behinderung/Krankheit des ungeborenen Kindes, da lässt sich Selektion noch nachvollziehen .


Rasmus hat folgendes geschrieben:
Nein, es gibt auch noch nichts, was mit gerechtfertigterweise erweise als "Kind" bezeichnen könnte.


Ich möchte nicht missverstanden werden , ich bin für eine Selektion der Embryonen
um ein gesundes Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit das Licht der Welt erblicken zu lassen.



Gnazz hat folgendes geschrieben:
Wer will schon ein behindertes Kind ?
Aber wie lange dauert es das Selektiert wird zwischen IQ80 und IQ129 , sozial angepasst oder aufmüpfig etc. ?
Daraus würde sich schon ein Problem ergeben .



Rasmus hat folgendes geschrieben:
Nämlich welches?


Natürlich das Problem wer/warum welche Selektionskriterien für gültig erklärt .

GG
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Beitrag(#1496320) Verfasst am: 06.07.2010, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Also bei vielen Selektionskriterien wird Einigkeit bestehen. Kniffling wird es jedoch, wenn es darum geht, Gene für politische Einstellungen und religiösen Glauben gezielt auszuwählen. Da habe auch ich so meine Bedenken.
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Rasmus
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Beiträge: 17559

Beitrag(#1496324) Verfasst am: 06.07.2010, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Gnazz hat folgendes geschrieben:
Natürlich das Problem wer/warum welche Selektionskriterien für gültig erklärt .


Nein, kann überhaupt nicht sein. Wieso sollte das Problem nicht jetzt schon auftreten, sondern erst bei der Frage zwischen angepassten und aufmüpfigen Kindern?

Und wieso sollte das überhaupt ein Problem sein?
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Beitrag(#1496328) Verfasst am: 06.07.2010, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Also bei vielen Selektionskriterien wird Einigkeit bestehen. Kniffling wird es jedoch, wenn es darum geht, Gene für politische Einstellungen und religiösen Glauben gezielt auszuwählen. Da habe auch ich so meine Bedenken.

Das Aldi-Kunden-Gen nicht zu vergessen. Mit den Augen rollen

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Beitrag(#1496331) Verfasst am: 06.07.2010, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Also bei vielen Selektionskriterien wird Einigkeit bestehen. Kniffling wird es jedoch, wenn es darum geht, Gene für politische Einstellungen und religiösen Glauben gezielt auszuwählen. Da habe auch ich so meine Bedenken.

Das Aldi-Kunden-Gen nicht zu vergessen. Mit den Augen rollen

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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
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Beitrag(#1496336) Verfasst am: 06.07.2010, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich freue mich, dass ihr mich daran erinnert. Ich habe deshalb schon lange dem heutigen Tag entgegen geblickt.

Bei der PID handelte es sich übrigens um 2 Fälle, wo die Paare wirklich schwere Erbkrankheiten haben. Eine Besonderheit bei Dr. B. war, dass er nicht wie sonst bei einer PID die zu untersuchenden Zellen im Statium der Totioptenz entnommen hat. sondern in einem Stadium, wo diese nicht mehr gegeben ist, sich aus dieser Zelle also auch kein weiterer Mensch mehr hätte entwickeln können (Klonen).

Der Arzt hatte sich selbst angezeigt, um en Urteil zu erwirken, mit dem weiterhin so verfahren werden kann. Erstinstanzlich hatte er Recht bekommen.

Ich drücke die Daumen und hoffe bald auf ein positives Urteil.
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Gnazz
gnazzig



Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 401
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Beitrag(#1496345) Verfasst am: 06.07.2010, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Gnazz hat folgendes geschrieben:
Natürlich das Problem wer/warum welche Selektionskriterien für gültig erklärt .


Nein, kann überhaupt nicht sein. Wieso sollte das Problem nicht jetzt schon auftreten, sondern erst bei der Frage zwischen angepassten und aufmüpfigen Kindern?

Und wieso sollte das überhaupt ein Problem sein?



Das Problem tritt doch schon auf , warum muss sonst der Arzt vor Gericht bzw. warum hat er sich selbst angezeigt ?

Ich habe kein Problem mit der Selektion von Embryonen auf Krankheiten andere schon in diesen Stadium und ich hätte wahrscheinlich ein Problem bei anderen Kriterien der Selektion .

z.B. Hautfarbe/Augenfarbe/Körpergröße/Geschlecht/sexuelle Neigung etc.

Also mir ist nicht wohl bei dem Gedanken designter Kinder , es laufen eh schon zuviele Katalog-Menschen durch die Gegend zwinkern

GG
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narziss
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Beiträge: 21939

Beitrag(#1496350) Verfasst am: 06.07.2010, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Gnazz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Gnazz hat folgendes geschrieben:
Natürlich das Problem wer/warum welche Selektionskriterien für gültig erklärt .


Nein, kann überhaupt nicht sein. Wieso sollte das Problem nicht jetzt schon auftreten, sondern erst bei der Frage zwischen angepassten und aufmüpfigen Kindern?

Und wieso sollte das überhaupt ein Problem sein?



Das Problem tritt doch schon auf , warum muss sonst der Arzt vor Gericht bzw. warum hat er sich selbst angezeigt ?

Ich habe kein Problem mit der Selektion von Embryonen auf Krankheiten andere schon in diesen Stadium und ich hätte wahrscheinlich ein Problem bei anderen Kriterien der Selektion .

z.B. Hautfarbe/Augenfarbe/Körpergröße/Geschlecht/sexuelle Neigung etc.

Also mir ist nicht wohl bei dem Gedanken designter Kinder , es laufen eh schon zuviele Katalog-Menschen durch die Gegend zwinkern

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Aber was genau ist dein Problem damit?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
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Beitrag(#1496351) Verfasst am: 06.07.2010, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Gnazz hat folgendes geschrieben:
Das Problem tritt doch schon auf , warum muss sonst der Arzt vor Gericht bzw. warum hat er sich selbst angezeigt ?

Das Problem ist gegenwärtig, daß streitig ist, ob es verboten ist oder nicht.
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Evilbert
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Beitrag(#1496354) Verfasst am: 06.07.2010, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Also bei vielen Selektionskriterien wird Einigkeit bestehen.



Nein.


Wenn Ärzte die Gesundheit von Menschen erhalten bzw. der Krankheit vorbeugen wollen, dann mag das angehen.


Alles andere sehe ich skeptisch.

Zum Thema Katalogkinder: womöglich würden dann nur kluge, aber selbstverliebte Bratzen wie Du auf der Welt rumlaufen. Das wäre die Hölle auf Erden! zynisches Grinsen

edit: oder eben gar keine mehr - wär auch nicht schön.


Zuletzt bearbeitet von Evilbert am 06.07.2010, 15:07, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
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Beitrag(#1496355) Verfasst am: 06.07.2010, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Gnazz hat folgendes geschrieben:
Also mir ist nicht wohl bei dem Gedanken designter Kinder , es laufen eh schon zuviele Katalog-Menschen durch die Gegend zwinkern
GG


Doe Katalogmenschen, die du meinst, sind ganz gewiss nicht per PID gezeugt worden. Das Verfahren gibt es a noch nicht so lange. Vieleicht sollten wir uns eher darum bemühen, etwas anderes zu verbieten. ...
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1496356) Verfasst am: 06.07.2010, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Also bei vielen Selektionskriterien wird Einigkeit bestehen.



Nein.


Wenn Ärzte die Gesundheit von Menschen erhalten bzw. der Krankheit vorbeugen wollen, dann mag das angehen.


Alles andere sehe ich skeptisch.

Zum Thema Katalogkinder: womöglich würden dann nur kluge, aber selbstverliebte Bratzen wie Du auf der Welt rumlaufen. Das wäre die Hölle auf Erden! zynisches Grinsen

edit: oder eben gar keine mehr - wär auch nicht schön.
So selbstverliebt, wie mein Nick andeutet, bin ich aber garnicht.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1496358) Verfasst am: 06.07.2010, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Also bei vielen Selektionskriterien wird Einigkeit bestehen.



Nein.


Wenn Ärzte die Gesundheit von Menschen erhalten bzw. der Krankheit vorbeugen wollen, dann mag das angehen.


Alles andere sehe ich skeptisch.

Zum Thema Katalogkinder: womöglich würden dann nur kluge, aber selbstverliebte Bratzen wie Du auf der Welt rumlaufen. Das wäre die Hölle auf Erden! zynisches Grinsen

edit: oder eben gar keine mehr - wär auch nicht schön.
So selbstverliebt, wie mein Nick andeutet, bin ich aber garnicht.


War so ernst nicht gemeint. Aber ich sag Dir noch was anderes: Als werdende Eltern ist es was unheimlich schönes, bald eine neue Person kennenzulernen und sich zu fragen, wie die wohl so ist.

Die Welt wäre voll ärmer, wenn zuvielen das verloren ginge. Deshalb sollte man nicht immer alles machen, was man machen kann, nur weil man es machen kann.
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