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Zum Tod von Helmut Schmidt
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2030421) Verfasst am: 10.11.2015, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Helmut Schmidt


Neben Otto von Bismarck der einzige deutsche Kanzler, der etwas getaugt hat.
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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katholisch
Benedikt XVI: Respekt! Franziskus: alles Gute!



Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 2351
Wohnort: Marktl

Beitrag(#2030434) Verfasst am: 10.11.2015, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.n-tv.de/politik/Helmut-Schmidt-ist-tot-article16322261.html

rose

war auch bei uns sehr bekannt.
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Grüß euch Gott - alle miteinander!


r.-k. und
gemeiner Feld-, Wald- und Wiesenchrist
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mat-in
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#2030443) Verfasst am: 10.11.2015, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Der wäre sicher 100 geworden ohne seine Raucherei! Am Kopf kratzen
_________________
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#2030449) Verfasst am: 10.11.2015, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Helmut Schmidt

Der beste Kanzler, den wir hatten rose
_________________
Denny Crane!
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2030455) Verfasst am: 10.11.2015, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Helmut Schmidt

Der beste Kanzler, den wir hatten rose


Das sagt aber nicht viel.

Bisher war noch kein deutscher Kanzler wirklich fortschrittlich mit realistischen und menschlichen Visionen.

Für Schmidt waren Visionen, also Entwicklungsperspektiven, bei denen das Kapital mal nicht den Takt angibt, sogar eine Krankheit.

Solche Pragmatiker und Wirtschaftsfreunde als Kanzler braucht kein Mensch.

Schmidt hat nichts hinterlassen, was irgend einen Wert hätte, außer unzähligen abgebrannten Zigarettenstummeln ...-
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K.I.Z - Frieden

Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

Informationsstelle Militarisierung e.V.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2030458) Verfasst am: 10.11.2015, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Helmut Schmidt

Der beste Kanzler, den wir hatten rose


Sein Glück war, dass er nie Parteivorsitzender war. Das Konstrukt mit Willy Brandt als SPD-Vorsitzender, Herbert Wehner als Fraktionsvorsitzender und Helmut Schmidt als Kanzler hat sich damals bewährt - auch wenn Schmidt als Kanzler mit seiner SPD oft und gerne gefremdelt hat. Aber genau deswegen musste er seine eigene Partei immer überzeugen - ohne als Parteivorsitzender als Kanzler einen direkten Durchgriff auf die Abgeordneten zu haben.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#2030482) Verfasst am: 10.11.2015, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

www.taz.de/Nachruf-auf-Helmut-Schmidt/%215250053/

Zitat:
Der Deutsche

Der politische Zustand, in dem Altkanzler Schmidt glänzte, war die Krise. Doch seine Rationalität hatte auch eine mitleidslose Seite.


Zitat:
Oberleutnant Schmidt wurde 1946 Sozialdemokrat, weil er sich dort Kameradschaft versprach. So hat er es selbst berichtet. Der Gewaltorkan des Zweiten Weltkriegs, den er als zupackender, allenfalls an den Erfolgsaussichten der Wehrmacht zweifelnder Soldat erlebte, war die Zentralperspektive seines Lebens. In der SPD suchte er nicht nur eine Art zivile Verlängerung soldatischer Gemeinschaft – er behandelte sie, mit wechselndem Erfolg, auch wie ein Oberleutnant seine Kompanie.


Zitat:
Dass „68“ ein Projektionsspiel der Generationen war, blieb für Schmidt, der sich so viel auf seinen scharfen Verstand einbildete, ein blinder Fleck. Er hielt die Linksextremen für Widergänger der Nazis – die Linksmilitanten sahen in ihm den Oberleutnant von Hitlers Armee, der an der Blockade von Leningrad und dem Vernichtungskrieg im Osten beteiligt war. Diese tragische Pointe hat er nie verstanden, so wenig wie die Wachstumsskepsis der Grünen. Ökologie hielt er lange für eine Marotte gelangweilter Mittelstandsdamen. Der starre Blick auf das Machbare war manchmal ein Tunnelblick.


Danke, Stefan Reinecke @taz.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#2030484) Verfasst am: 10.11.2015, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Es besteht wohl der Verdacht, dass Schmidt ganz ähnliche Auffassungen von recht und Gesetz und wer darunter und wer darüber zu stehen hat, hatte wie Kissinger. Und wem das Öl unter dem Sand der wilden wirklich gehört. Die Kanzlerschaft fand ich einen Witz.
Ausgeschieden als elder statesman ohne Verantwortung sonnte er sich dann selbstherrlich im Glanz seiner selbstgebastelten Aphorismen.
Vermissen werde ich ihn trotzdem.
Just my 2 Cents.

P.s. Wieso fällt mir jetzt volker pispers ein?
"Der sozialdemokrat lügt ohne jemals rot gewesen zu sein. "
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2030486) Verfasst am: 10.11.2015, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
www.taz.de/Nachruf-auf-Helmut-Schmidt/%215250053/

Zitat:
Der Deutsche

Der politische Zustand, in dem Altkanzler Schmidt glänzte, war die Krise. Doch seine Rationalität hatte auch eine mitleidslose Seite.


Zitat:
Oberleutnant Schmidt wurde 1946 Sozialdemokrat, weil er sich dort Kameradschaft versprach. So hat er es selbst berichtet. Der Gewaltorkan des Zweiten Weltkriegs, den er als zupackender, allenfalls an den Erfolgsaussichten der Wehrmacht zweifelnder Soldat erlebte, war die Zentralperspektive seines Lebens. In der SPD suchte er nicht nur eine Art zivile Verlängerung soldatischer Gemeinschaft – er behandelte sie, mit wechselndem Erfolg, auch wie ein Oberleutnant seine Kompanie.


Zitat:
Dass „68“ ein Projektionsspiel der Generationen war, blieb für Schmidt, der sich so viel auf seinen scharfen Verstand einbildete, ein blinder Fleck. Er hielt die Linksextremen für Widergänger der Nazis – die Linksmilitanten sahen in ihm den Oberleutnant von Hitlers Armee, der an der Blockade von Leningrad und dem Vernichtungskrieg im Osten beteiligt war. Diese tragische Pointe hat er nie verstanden, so wenig wie die Wachstumsskepsis der Grünen. Ökologie hielt er lange für eine Marotte gelangweilter Mittelstandsdamen. Der starre Blick auf das Machbare war manchmal ein Tunnelblick.


Danke, Stefan Reinecke @taz.


Daumen hoch!

Und trotz alledem ein rose für Schmidt Schnauze
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Religionskritik-Wiesbaden
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Anmeldungsdatum: 04.11.2008
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Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2030491) Verfasst am: 10.11.2015, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
www.taz.de/Nachruf-auf-Helmut-Schmidt/%215250053/

Zitat:
Der Deutsche

Der politische Zustand, in dem Altkanzler Schmidt glänzte, war die Krise. Doch seine Rationalität hatte auch eine mitleidslose Seite.


Zitat:
Oberleutnant Schmidt wurde 1946 Sozialdemokrat, weil er sich dort Kameradschaft versprach. So hat er es selbst berichtet. Der Gewaltorkan des Zweiten Weltkriegs, den er als zupackender, allenfalls an den Erfolgsaussichten der Wehrmacht zweifelnder Soldat erlebte, war die Zentralperspektive seines Lebens. In der SPD suchte er nicht nur eine Art zivile Verlängerung soldatischer Gemeinschaft – er behandelte sie, mit wechselndem Erfolg, auch wie ein Oberleutnant seine Kompanie.


Zitat:
Dass „68“ ein Projektionsspiel der Generationen war, blieb für Schmidt, der sich so viel auf seinen scharfen Verstand einbildete, ein blinder Fleck. Er hielt die Linksextremen für Widergänger der Nazis – die Linksmilitanten sahen in ihm den Oberleutnant von Hitlers Armee, der an der Blockade von Leningrad und dem Vernichtungskrieg im Osten beteiligt war. Diese tragische Pointe hat er nie verstanden, so wenig wie die Wachstumsskepsis der Grünen. Ökologie hielt er lange für eine Marotte gelangweilter Mittelstandsdamen. Der starre Blick auf das Machbare war manchmal ein Tunnelblick.


Danke, Stefan Reinecke @taz.


Daumen hoch!

Und trotz alledem ein rose für Schmidt Schnauze


jiip, so schließe ich mich an.

Daumen hoch!

rose

der Schmidt Schnauze haben halt die Widerworte gefehlt - das lag nicht an ihm, sondern an seinen Mitdiskutanten, die nur noch abnickten was Gevatter Schmidt so sagte.
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beachbernie
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Beitrag(#2030505) Verfasst am: 10.11.2015, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Habe zwar in vielen Sachfragen nicht mit ihm uebereingestimmt, der Mann war aber dennoch einer der besseren Politiker Deutschlands. Vor allem war er integer.

Vielen wurde erst angesichts seines nichtsnutzigen, korrupten Nachfolgers im Kanzleramt richtig bewusst, was Deutschland an Helmut Schmitt hatte.

Er wird unvergessen bleiben.


rose
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#2030507) Verfasst am: 10.11.2015, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Habe zwar in vielen Sachfragen nicht mit ihm uebereingestimmt, der Mann war aber dennoch einer der besseren Politiker Deutschlands. Vor allem war er integer.

Vielen wurde erst angesichts seines nichtsnutzigen, korrupten Nachfolgers im Kanzleramt richtig bewusst, was Deutschland an Helmut Schmitt hatte.

Er wird unvergessen bleiben.


rose


Du weißt doch schon gar nicht mehr wie man ihn schreibt... zynisches Grinsen
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#2030514) Verfasst am: 10.11.2015, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
www.taz.de/Nachruf-auf-Helmut-Schmidt/%215250053/

Danke, Stefan Reinecke @taz.


Ja, selten: ein Erinnerungs-Kommentar, der nicht geschichtsvergessen ist.
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Religionskritik-Wiesbaden
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Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2030515) Verfasst am: 10.11.2015, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

mat-in hat folgendes geschrieben:
Der wäre sicher 100 geworden ohne seine Raucherei! Am Kopf kratzen

und dann sollte man auch noch die Passivraucherjahre mit Loki draufrechnen,
dann sind wir schon bei 150+X Jahre.

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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#2030517) Verfasst am: 11.11.2015, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/helmut-schmidts-regierung-sympathisierte-mit-argentiniens-militaerjunta-a-970068.html

Zitat:
Die Bundesregierung unter Helmut Schmidt sympathisierte mit der argentinischen Militärdiktatur. Das geht aus Unterlagen hervor, die der SPIEGEL einsehen konnte. Demnach erklärte der damalige Botschafter in Buenos Aires, Jörg Kastl, die Machtübernahme der Militärs sei der "einzig gangbare Weg". Der für Lateinamerika zuständige Abteilungsleiter aus dem Auswärtigen Amt (AA) schrieb, Bonn sei "am Bestand der Regierung Videla interessiert".


So sah seine kühle pragmatische Politik aus. Ein Staatsmann wie Kissinger.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2030526) Verfasst am: 11.11.2015, 02:33    Titel: Antworten mit Zitat

taz-Nachruf, Link s.o. hat folgendes geschrieben:
1977, in der Entweder-Oder-Situation, blieb er hart gegen die RAF und weigerte sich, Hanns Martin Schleyer einzutauschen. Im Großen Krisenstab paradierte er mit dem CSU-Mann und Wehrmachtsleutnant Friedrich Zimmermann in einer Pause mit einem Gehstock als Gewehrsatz. Die Unnachgiebigkeit hatte einen zackigen, soldatischen Ton. Das ändert nichts daran, dass es Gründe gab, sich nicht erpressen zu lassen. Die Befürchtung, dass die RAF, wenn Baader und Ensslin freigekommen wären, noch mehr Terror verbreitet hätte, war nicht abwegig.


(1) Nichtsdestotrotz, auch wenn ich nicht immer einer Meinung waren, hatte Schmidt ja bis ins hohe Alter seine Fakten als auch seine Begründungen drauf, warum er so gehandelt hat. Vielleicht kann ja mal jemand erzählen, der da etwas mehr Zeitzeuge ist, ob es rund um Schmidt politische Skandale mit irgendwelchen Ehrenworten gegeben hat oder wie oft die Regierung ihre Haltung manchmal sogar in einem Satz dreimal geändert hat -- (Wobei das mal positiv, mal negativ sein kann. (Vielleicht bringt man Schmidt auch deshalb Achtung entgegen, weil man die heutige politische Kultur als "ziemlich auf den Hund gekommen" ansieht.)


(2) Es war wohl auch ein schwieriges Problem, ob ein Staat sich erpressen lassen darf. Mal hat man Gefangene freigelassen, aber das hat die Terroristen eben auch dazu bewogen, nochmal zuzuschlagen. (Dann ist natürlich wieder die Frage, wie die Öffentlichkeit darüber denkt - ob sie akzeptiert, wenn ggf. viele Leben riskiert werden.)

Aber dazu noch ein anderer Gedanke: Was das oder auch den Nachrüstungsbeschluß angeht - und was sich auch z.B. auf den Nahostkonflikt übertragen läßt -, ist ja auch die Frage, ob Unnachgiebigkeit wirklich immer zum Ziel führt(*).

Die Sowjetunion ist aber wohl auch deswegen eingegangen, weil die Führung eben nicht nur aus Hardlinern bestand, man letztlich keine unnachgiebige Haltung verfolgt hat (und Einige haben ja durchaus nach der "chinesischen Methode" verfahren wollen). Und der Israel-Palästina-Konflikt wird auch immer wieder neu aufgelegt, auch weil dominierende Kräfte auf beiden Seiten eine gleichsam unnachgiebige Haltung verfolgen. Dem Anderen immer das zu geben, was er will, bringt indessen auch wieder nichts - weder bei der Freilassung von Gefangenen noch etwa bei der Preisgabe von Gaza, die Leute auf der anderen Seite dann auch wieder als Ansatzpunkt für neue Aktionen genutzt haben.

Und das ist eben auch wieder ein schwieriges Problem, weil an so etwas ja vielleicht auch Menschenleben hängen.


(3) (*) = Andererseits der Gedanke "Kind der Zeit":

"Verstehen können" heißt ja nicht unbedingt, daß man sich die Haltung des Anderen zueigen macht. Aber eben, daß man Einblicke erhält, warum der Andere so denkt. Kann sein, daß er denkt - ganz unabhängig davon, wie er selbst über ein Thema denkt -, das sei bei den Leuten nicht durchsetzbar ("Ich bin der Kanzler der Deutschen, nicht der Kanzler der Schwulen").

Die Ideologie spielt aber natürlich auch eine Rolle: Schmidt ist ja letztlich auch in einer Zeit aufgewachsen und sozialisiert worden - bis hinein in die junge BRD -, in der man auch so dachte, in der es auch eine Kommunistenangst gab. Oder in der etwa das Atom zwar einerseits eine große Angst, andererseits aber auch eine große Hoffnung darstellte. Es ist dann nicht nur eine Frage, in wieweit man aus dem Denken seiner Zeit heraussticht, sondern auch, ob man es schafft, dann auch umzudenken, wenn die Zeit sich ändert.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2030527) Verfasst am: 11.11.2015, 06:07    Titel: Antworten mit Zitat

mat-in hat folgendes geschrieben:
Der wäre sicher 100 geworden ohne seine Raucherei! Am Kopf kratzen

Womit wir bei der eminent wichtigen Frage wären, ob's bei den Mitternachtsspitzen nochmal eine finale Folge von "Loki & Smoki" gibt.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2030542) Verfasst am: 11.11.2015, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Diskussionen über Bismarck gehen --->dort weiter.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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luc
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Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2602
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2030578) Verfasst am: 11.11.2015, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Richtig sympathisch war Schmidt nicht aber für KanzlerInnen gelten eben andere Kriterien. Er war auf jeden Fall ein großer Mensch mit einer guten Portion Arroganz, ein kompetenter Machtmensch mit Charme und Eleganz, den man aber nicht unbedingt als Duzfreund haben möchte/könnte.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#2030590) Verfasst am: 11.11.2015, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Frau Steinbach instrumentalisiert den Toten für ihre Hetze. Man kann nicht so viel fressen, wie man k...
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2030589#2030589
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2030591) Verfasst am: 11.11.2015, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
www.taz.de/Nachruf-auf-Helmut-Schmidt/%215250053/

Zitat:
Der Deutsche

Der politische Zustand, in dem Altkanzler Schmidt glänzte, war die Krise. Doch seine Rationalität hatte auch eine mitleidslose Seite.


Zitat:
Oberleutnant Schmidt wurde 1946 Sozialdemokrat, weil er sich dort Kameradschaft versprach. So hat er es selbst berichtet. Der Gewaltorkan des Zweiten Weltkriegs, den er als zupackender, allenfalls an den Erfolgsaussichten der Wehrmacht zweifelnder Soldat erlebte, war die Zentralperspektive seines Lebens. In der SPD suchte er nicht nur eine Art zivile Verlängerung soldatischer Gemeinschaft – er behandelte sie, mit wechselndem Erfolg, auch wie ein Oberleutnant seine Kompanie.


Zitat:
Dass „68“ ein Projektionsspiel der Generationen war, blieb für Schmidt, der sich so viel auf seinen scharfen Verstand einbildete, ein blinder Fleck. Er hielt die Linksextremen für Widergänger der Nazis – die Linksmilitanten sahen in ihm den Oberleutnant von Hitlers Armee, der an der Blockade von Leningrad und dem Vernichtungskrieg im Osten beteiligt war. Diese tragische Pointe hat er nie verstanden, so wenig wie die Wachstumsskepsis der Grünen. Ökologie hielt er lange für eine Marotte gelangweilter Mittelstandsdamen. Der starre Blick auf das Machbare war manchmal ein Tunnelblick.


Danke, Stefan Reinecke @taz.


Dieser Artikel ist wahrer Lichtblick im Zuge der versammelten unkritischen Verehrung.

Mir persönlich ist Helmut Schmidt u.a. mit seinem penetranten und asozialen Gerauche aufgefallen, auch in TV Sendungen. Schulterzucken
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2030592) Verfasst am: 11.11.2015, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Frau Steinbach instrumentalisiert den Toten für ihre Hetze. Man kann nicht so viel fressen, wie man k...
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2030589#2030589


Bei jeder Meldung dieser Frau genügt eigentlich ein Pillepalle
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2030594) Verfasst am: 11.11.2015, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

das ist erwartungsgemäß auch wieder typisch Mit den Augen rollen

Wenn Stefan Reinecke @taz "subtilerweise" den Nachruf bemüht um seine ideologische Kritik zu transportieren, dann gratuliert man diesem "Lichtblick" - macht Steinbach dasselbe mit einem Zitat vom Helmut - in sicher auch nicht wirklich passender Weise - dann übt man sich im "freigeistigen" Gruppenkotzen wegen "Leichenschändung" ...
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2030597) Verfasst am: 11.11.2015, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
das ist erwartungsgemäß auch wieder typisch Mit den Augen rollen

Wenn Stefan Reinecke @taz "subtilerweise" den Nachruf bemüht um seine ideologische Kritik zu transportieren, dann gratuliert man diesem "Lichtblick" - macht Steinbach dasselbe mit einem Zitat vom Helmut - in sicher auch nicht wirklich passender Weise - dann übt man sich im "freigeistigen" Gruppenkotzen wegen "Leichenschändung" ...


Gruppenkotzen... genau! Zwei User!

Was machst du eigentlich noch hier, wenn du die user hier so scheiße findest?
Pillepalle
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Beitrag(#2030606) Verfasst am: 11.11.2015, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
www.taz.de/Nachruf-auf-Helmut-Schmidt/%215250053/

Zitat:
Der Deutsche

Der politische Zustand, in dem Altkanzler Schmidt glänzte, war die Krise. Doch seine Rationalität hatte auch eine mitleidslose Seite.


Zitat:
Oberleutnant Schmidt wurde 1946 Sozialdemokrat, weil er sich dort Kameradschaft versprach. So hat er es selbst berichtet. Der Gewaltorkan des Zweiten Weltkriegs, den er als zupackender, allenfalls an den Erfolgsaussichten der Wehrmacht zweifelnder Soldat erlebte, war die Zentralperspektive seines Lebens. In der SPD suchte er nicht nur eine Art zivile Verlängerung soldatischer Gemeinschaft – er behandelte sie, mit wechselndem Erfolg, auch wie ein Oberleutnant seine Kompanie.


Zitat:
Dass „68“ ein Projektionsspiel der Generationen war, blieb für Schmidt, der sich so viel auf seinen scharfen Verstand einbildete, ein blinder Fleck. Er hielt die Linksextremen für Widergänger der Nazis – die Linksmilitanten sahen in ihm den Oberleutnant von Hitlers Armee, der an der Blockade von Leningrad und dem Vernichtungskrieg im Osten beteiligt war. Diese tragische Pointe hat er nie verstanden, so wenig wie die Wachstumsskepsis der Grünen. Ökologie hielt er lange für eine Marotte gelangweilter Mittelstandsdamen. Der starre Blick auf das Machbare war manchmal ein Tunnelblick.


Danke, Stefan Reinecke @taz.


Dieser Artikel ist wahrer Lichtblick im Zuge der versammelten unkritischen Verehrung.

Mir persönlich ist Helmut Schmidt u.a. mit seinem penetranten und asozialen Gerauche aufgefallen, auch in TV Sendungen. Schulterzucken


Immerhin hat Schmidt durch seine zupackende Art in Hamburg 1962 mehreren tausend Menschen das Leben gerettet. Der 17. Februar 1962 war eben die Geburtsstunde eines Helden - nachdem in 24 Stunden zuvor andere in seinem Zuständigkeitsbereich komplett versagt hatten.
Nur zur Erinnerung: Schmidt erschien morgens gegen 07:00 Uhr im Polizeipräsidium. Anderswo an der Küste war man zu diesem Zeitpunkt schon mit der Reparatur der Schäden beschäftigt. Ausserhalb des Hamburger Elbegebiets waren fast alle Deichbrüche schon bei der nächsten Tide wieder provisorisch geschlossen.

Kaum bekannt ist auch, dass in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen die Bundeswehr und alliierte Streitkräft bereits am Abend des 16. Februars 1962 im Einsatz waren. In Bremen, wo es eine ähnliche Situation, wie in Hamburg mit dauerhaft bewohnten Kleingärten im Aussendeichsgebiet gab, wurde am 16. Februar bereits ab 21:00 Uhr evakuiert. Die sieben Tote, die es in Bremen gab, waren ausschliesslich Leute, die sich aus Leichtsinn und Sturheit geweigert haben, ihr Behelfsheim zu verlassen. In Bremen mussten letztendlich "nur" 400 Personen mit Booten gerettet werden - und nicht tausende.

Auch anderswo wurde frühzeitig evakuiert. Als der Seedeich des Ülvesbüller Koog in Schleswig-Holstein brach, war der Koog schon geräumt und auch niemand mehr auf dem Deich.

Ebenso ist kaum bekannt, dass die Hamburger Innenbehörde am Abend des 16. Februars eingehende Warnungen aus Cuxhaven arrogant in den Wind schlugen. Als man dann nach Mitternacht versuchte, herauszubekomen, was in Cuxhaven tatsächlich los war, waren die Telefonleitungen schon unterbroechen.

Schmidt ist zum Helden geworden, weil die für den Katastrophenschutz zuständigen Stellen zuvor komplett versagt hatten.
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fwo
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Beitrag(#2030610) Verfasst am: 11.11.2015, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
das ist erwartungsgemäß auch wieder typisch Mit den Augen rollen

Wenn Stefan Reinecke @taz "subtilerweise" den Nachruf bemüht um seine ideologische Kritik zu transportieren, dann gratuliert man diesem "Lichtblick" - macht Steinbach dasselbe mit einem Zitat vom Helmut - in sicher auch nicht wirklich passender Weise - dann übt man sich im "freigeistigen" Gruppenkotzen wegen "Leichenschändung" ...

Nicht wegen Leichenschändung, sondern wegen der Hinterfotzigkeit, mit der hier unvollständig zitiert wird und das bei einem scheinbaren Einverständnis zu Schmidts Position. Denn wenn Du genau hinsiehst, dann sagt Schmidt, dass die Ausländer zu viele werden, weil es zu viel Steinbachs gibt, die dann wild werden.

Das ist eetwas völlig anderes als das "Ich ziehe meinen Hut vor ihm, auch wenn es Bereiche gibt, wo ich seine Haltung weder aus der damaligen Sicht noch aus dem Rückblick verstehen kann", wie es in dem TAZ-Artikel durchblickt.

Wobei Schmidt da etwas anspricht, was natürlich nicht von der Das_Boot_ist_voll-Fraktion in Anspruch genommen wird, was aber gleichwohl vorhanden ist und in der Diskussion so gut wie nicht vorkommt. Aber das gehört in einen anderen Thread.
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Er_Win
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Beitrag(#2030613) Verfasst am: 11.11.2015, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
das ist erwartungsgemäß auch wieder typisch Mit den Augen rollen

Wenn Stefan Reinecke @taz "subtilerweise" den Nachruf bemüht um seine ideologische Kritik zu transportieren, dann gratuliert man diesem "Lichtblick" - macht Steinbach dasselbe mit einem Zitat vom Helmut - in sicher auch nicht wirklich passender Weise - dann übt man sich im "freigeistigen" Gruppenkotzen wegen "Leichenschändung" ...

Nicht wegen Leichenschändung, sondern wegen der Hinterfotzigkeit, mit der hier unvollständig zitiert wird und das bei einem scheinbaren Einverständnis zu Schmidts Position.


"Leichenschändung" steht in "" - aber lies einfach mal auch in SPON zwinkern

Es war in beiden Fällen ein ziemlich durchsichtiger Versuch, im Zuge des Nachrufs selbigen für den Transport eigener Ideologie zu verwenden/mißbrauchen. Über den Grad der involvierten Hinterfotzigkeit läßt sich streiten ...

Keinesfalls ist solches Vorgehen aber einmal ein Lichtblick und das andere mal zum Kotzen. Darum ging's mir. Das Empörungsmanagement scheint gut zu funktionieren...
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Effô Tisetti
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Beitrag(#2030618) Verfasst am: 11.11.2015, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
das ist erwartungsgemäß auch wieder typisch Mit den Augen rollen

Wenn Stefan Reinecke @taz "subtilerweise" den Nachruf bemüht um seine ideologische Kritik zu transportieren, dann gratuliert man diesem "Lichtblick" - macht Steinbach dasselbe mit einem Zitat vom Helmut - in sicher auch nicht wirklich passender Weise - dann übt man sich im "freigeistigen" Gruppenkotzen wegen "Leichenschändung" ...

Nicht wegen Leichenschändung, sondern wegen der Hinterfotzigkeit, mit der hier unvollständig zitiert wird und das bei einem scheinbaren Einverständnis zu Schmidts Position.


"Leichenschändung" steht in "" - aber lies einfach mal auch in SPON zwinkern

Es war in beiden Fällen ein ziemlich durchsichtiger Versuch, im Zuge des Nachrufs selbigen für den Transport eigener Ideologie zu verwenden/mißbrauchen. Über den Grad der involvierten Hinterfotzigkeit läßt sich streiten ...

Keinesfalls ist solches Vorgehen aber einmal ein Lichtblick und das andere mal zum Kotzen. Darum ging's mir. Das Empörungsmanagement scheint gut zu funktionieren...


Wenn du den Unterschied nicht begreifst, ist dir wohl nicht zu helfen. Selbstverständlich darf man sich in einem Nachruf auch kritisch mit den Positionen des Verblichenen auseinandersetzen. Das ist etwas völlig anderes, als jemanden sinnentstellend zu instrumentalisieren.
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Beitrag(#2030619) Verfasst am: 11.11.2015, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
www.taz.de/Nachruf-auf-Helmut-Schmidt/%215250053/

Zitat:
Der Deutsche

Der politische Zustand, in dem Altkanzler Schmidt glänzte, war die Krise. Doch seine Rationalität hatte auch eine mitleidslose Seite.


Zitat:
Oberleutnant Schmidt wurde 1946 Sozialdemokrat, weil er sich dort Kameradschaft versprach. So hat er es selbst berichtet. Der Gewaltorkan des Zweiten Weltkriegs, den er als zupackender, allenfalls an den Erfolgsaussichten der Wehrmacht zweifelnder Soldat erlebte, war die Zentralperspektive seines Lebens. In der SPD suchte er nicht nur eine Art zivile Verlängerung soldatischer Gemeinschaft – er behandelte sie, mit wechselndem Erfolg, auch wie ein Oberleutnant seine Kompanie.


Zitat:
Dass „68“ ein Projektionsspiel der Generationen war, blieb für Schmidt, der sich so viel auf seinen scharfen Verstand einbildete, ein blinder Fleck. Er hielt die Linksextremen für Widergänger der Nazis – die Linksmilitanten sahen in ihm den Oberleutnant von Hitlers Armee, der an der Blockade von Leningrad und dem Vernichtungskrieg im Osten beteiligt war. Diese tragische Pointe hat er nie verstanden, so wenig wie die Wachstumsskepsis der Grünen. Ökologie hielt er lange für eine Marotte gelangweilter Mittelstandsdamen. Der starre Blick auf das Machbare war manchmal ein Tunnelblick.


Danke, Stefan Reinecke @taz.


Dieser Artikel ist wahrer Lichtblick im Zuge der versammelten unkritischen Verehrung.


Ja, finde ich auch.

Im Grunde genommen fehlte dem ziemlich überschätzten Ex-Kanzler jede politische Unterscheidungsfähigkeit, wenngleich er als Pragmatiker und Krisenmanager Aufsehen erregte. Aber reicht das, um als kompetenter Politiker und Bundeskanzler durchzugehen? Ich meine: nein.

Der Popper-Anhänger mit dem deutschen Allerweltsnamen "Schmidt" war einfach nur ein weiterer Staatsmann, der nicht verstanden hat, wofür er eigentlich da sein sollte, dort, wo man ihn hingesetzt hat, wie einen kleinen Jungen auf den Pisspott.

Im folgenden ein sehr treffender Nachruf auf Schmidt, obwohl schon fast drei Jahre alt:

Zitat:
Der Ewiggestrige

Was ihn auszeichnete, war sein Talent als Krisenmanager, das er als Wehrmachtsoffizier mitbrachte. So wurde der Hamburger Innensenator Schmidt im Jahr 1962 überregional bekannt, als eine Sturmflut über die Stadt hereinbrach und er den Großeinsatz der Rettungsdienste koordinierte. Er bat die Bundeswehr, ja die Nato um Mithilfe; ins Grundgesetz, sagt er, habe er in diesen Tagen nicht geschaut. (...)

Von einem Kanzler wünscht man sich eigentlich etwas mehr als Management-Fähigkeiten. Doch Schmidt verstand es, sich als großen Macher zu stilisieren. (...)

Ein starker Mann war er damals nicht, über starke Worte gebot er allemal. Deshalb wurde er ja liebevoll „Schmidt-Schnauze“ genannt. Auch im Bürgertum konnte er punkten, zum Beispiel weil er sich gern auf die Philosophie Karl Poppers berief, die zu seinem demonstrativen Pragmatismus passte.


https://www.freitag.de/autoren/michael-jaeger/der-ewiggestrige


Letzten Endes verkörperte Schmidt die Wandlung der SPD von einer Partei, die angetreten war, die sozialen Probleme der bürgerlichen Gesellschaft per Reformen zu lösen hin zu einer stockneoliberalen Partei, die schließlich selber zum Problem geworden ist.

Als er gar den völlig persönlichkeitslosen Peer Steinbrück (!) als Kanzlerkandidaten unterstützte, da war klar, dass er im Grunde genommen stets selber so eine Art Steinbrück gewesen ist. Es hat nur nie jemand gemerkt ...-
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Beitrag(#2030637) Verfasst am: 11.11.2015, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Frau Steinbach instrumentalisiert den Toten für ihre Hetze. Man kann nicht so viel fressen, wie man k...
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2030589#2030589


Bei jeder Meldung dieser Frau genügt eigentlich ein Pillepalle



Diese Auslaenderin soll sich doch wieder nach Polen verpissen. Dort gehoert sie hin und dort hat's auch noch mehr von der Sorte.

Hier verursacht sie mit ihrem Gehetze doch bloss "Mord und Totschlag", um mal ein Zitat eines kuerzlich verstorbenen bundesdeutschen Politikers zu bemuehen. Winken
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