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Morden, ohne schuld zu sein?
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#154264) Verfasst am: 22.07.2004, 10:01    Titel: Morden, ohne schuld zu sein? Antworten mit Zitat

Kam gerade über die GWUP-Liste:

http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=83739

idw hat folgendes geschrieben:
Dabei waren wir immer so stolz auf ihn, unseren freien Willen - schließlich ist er es, der uns von den Tieren unterscheidet. Die ernüchternde Wahrheit aber ist, so behaupten renommierte Neurowissenschaftler seit Jahren, dass wir keinen Willen besitzen, über den wir frei bestimmen können. Übertrüge man diese Erkenntnis auf unser Erziehungs- und Strafrechtssystem, so wären die Folgen enorm: Die Hirnforscher Gerhard Roth und Wolf Singer etwa haben die These zur Diskussion gestellt, dass bei Verbrechen nicht mehr von Schuld gesprochen werden könne, da der Verbrecher neuronal gar nicht erst anders hätte handeln können.


Wie seht ihr das? Ist das tatsächlich so?
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154265) Verfasst am: 22.07.2004, 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Du bist zu langsam für diese Welt *g*
Ich war als erster http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=4593 da, aber mir egal weil:
a) doppelt hält besser.
b) unsere Hirne arbeiten fast syncron
_________________
Wer fragt gewinnt.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#154266) Verfasst am: 22.07.2004, 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Der Wissenschaftler glaubt, daß er nichts dafür kann, daß er sowas verzapft.
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154269) Verfasst am: 22.07.2004, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Der Wissenschaftler glaubt, daß er nichts dafür kann, daß er sowas verzapft.


Ist mir lieber als wenn eine Merkel sich auf Traditionen (auch des Sterbens?) beruft zynisches Grinsen
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=154255#154255

Dieses Problem "Hirn ist dran Schuld" zu lösen übersteigt wohl Deine Denke?
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#154270) Verfasst am: 22.07.2004, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Da hier bereits geantwortet wurde, hab ich den Parallelthread mal geschlossen.
_________________
posted by Babyface
.
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154272) Verfasst am: 22.07.2004, 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Fairerweise muß man dazusagen, das Merkel auch eine Hirnparty initiierte, aber das Wort Tradition bringt mich zum kot....

http://www.n-tv.de/5294183.html
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Zuletzt bearbeitet von Fragensteller am 22.07.2004, 10:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154273) Verfasst am: 22.07.2004, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Da hier bereits geantwortet wurde, hab ich den Parallelthread mal geschlossen.


O.k. aber meine Befragung ist weg, dann mach ich ne neue.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#154279) Verfasst am: 22.07.2004, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

Fragensteller hat folgendes geschrieben:
Dieses Problem "Hirn ist dran Schuld" zu lösen übersteigt wohl Deine Denke?

Ist es nicht wurscht, ob
- die Person
- das Hirn der Person
- die Person als Gesamtheit von Körper, Seele und Geist
- die Person als Gesamtheit von Körper und Hirn
- die Person als Gesamtheit von Körper, Hirn und Bewußtsein
- die Person als Gesamtheit von irgendwas
dran schuld ist?

Ansonsten sind die Ursachen und Motive für Handlungen, einschließlich krimineller Handlungen, sehr vielschichtig!.

Es gibt diverse Krankheiten, die die Handlungsfähigkeit und/oder die Zurechnungsfähigkeit von Menschen einschränken, z.B. Suchterkrankungen, Zwangserkrankungen, Hirnfunktionsstörungen.

Außerdem gibt es Umweltfaktoren. Jemand, der Zugang zu Waffen hat und dessen Leben bedroht wird, wird leichter zum Mörder, als jemand der in einer sehr friedlichen Umgebung ein sorgloses Leben führt.

Schulterzucken
Welches sind die neuen Erkenntnisse?
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154291) Verfasst am: 22.07.2004, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wer brachte die Waffen, die Angst etc. ... der Täter?
Was geht in dem Gehirn derer vor, die Angst machen und Waffen bringen und somit das Gehirn des Täters beeinflussten. Sein Körper war nur Dienstleister am Gehirn, genau so wäre eine Cyborg (Roboter mit Hirn)Täter geworden, weil er nicht anders konnte.
Die Angst, Hirnwäsche kam von außen!

Letztens im Fernsehen beschwerte sich ein afrikanischer Heiler, dass er früher Verwundungen von Pfeilen, Speeren und Messern heilen konnte, aber keine Verwundungen von modernen Schusswaffen.
Es gibt mehr Tote als früher bei Rivalitäten.
Ist das Hirn des Waffenträgers dran Schuld oder das des Lieferanten bzw. Produzenten oder sogar des Waffenaktionärs?
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#154297) Verfasst am: 22.07.2004, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Fragensteller hat folgendes geschrieben:
Wer brachte die Waffen, die Angst etc. ... der Täter?
Was geht in dem Gehirn derer vor, die Angst machen und Waffen bringen und somit das Gehirn des Täters beeinflussten. Sein Körper war nur Dienstleister am Gehirn, genau so wäre eine Cyborg (Roboter mit Hirn)Täter geworden, weil er nicht anders konnte.
Die Angst, Hirnwäsche kam von außen!

Letzens im Fernsehen beschwerte sich ein afrikanischer Heiler, dass er früher Verwundungen von Pfeilen, Speeren und Messern heilen konnte, aber keine Verwundungen von modernen Schusswaffen.
Es gibt meht Tote als früher bei Rivalitäten.
Ist das Hirn des Waffenträgers dran Schuld oder das des Lieferanten bzw. Produzenten oder sogar des Waffenaktionärs?


Das Hirn alleine macht es nicht. Selbst "Hirnwäsche" geschieht nicht direkt am Gehirn, sondern mittels zahlreicher Sinnesreize an diversen Körperteilen. Informier dich außerdem über Hormone und über Psychosomatik.
Meines Erachtens ist es sinnlos, ein Gehirn losgelöst von der Gesamtperson zu betrachten (außer, man betrachtet es als Proteinspender. Neulich an der Fleischtheke: Kalbshirn)
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Imperator Palpatine
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Anmeldungsdatum: 08.09.2003
Beiträge: 359

Beitrag(#154302) Verfasst am: 22.07.2004, 11:40    Titel: Re: Morden, ohne schuld zu sein? Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Kam gerade über die GWUP-Liste:

http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=83739

idw hat folgendes geschrieben:
Dabei waren wir immer so stolz auf ihn, unseren freien Willen - schließlich ist er es, der uns von den Tieren unterscheidet. Die ernüchternde Wahrheit aber ist, so behaupten renommierte Neurowissenschaftler seit Jahren, dass wir keinen Willen besitzen, über den wir frei bestimmen können. Übertrüge man diese Erkenntnis auf unser Erziehungs- und Strafrechtssystem, so wären die Folgen enorm: Die Hirnforscher Gerhard Roth und Wolf Singer etwa haben die These zur Diskussion gestellt, dass bei Verbrechen nicht mehr von Schuld gesprochen werden könne, da der Verbrecher neuronal gar nicht erst anders hätte handeln können.




Wie seht ihr das? Ist das tatsächlich so?


Das ist doch nicht neu. Diese Argumentation ist doch auch bei Anwälten in Strafprozessen äußerst beliebt. Wenn an der Täterschaft ihres Mandaten nicht mehr zu rütteln ist, kommen sie immer mit irgendwelchen externen Einflussfaktoren, die ihrem Mandanten angeblich keine andere Wahl ließen, als diese Tat zu begehen.
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#154305) Verfasst am: 22.07.2004, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Fragensteller hat folgendes geschrieben:
Du bist zu langsam für diese Welt *g*
Ich war als erster http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=4593 da, aber mir egal weil:
a) doppelt hält besser.
b) unsere Hirne arbeiten fast syncron


Es ist Dir so dermassen was von egal, dass Du explizit darauf verweist Erster gewesen zu sein... Mein lieber Hr. Gesangsverein!
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Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#154306) Verfasst am: 22.07.2004, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

[1]
von "mord" kann nur die rede sein, wenn der tod eines menschen gewollt herbeigeführt wurde. in allen anderen fällen sind begriffe wie "totschlag", "tötung" o.ä. angebracht.

[2]
ob das wollen eines menschen gewollt ist oder unausweichlich, wird derzeit als modethema unter dem stichwort "freier wille" ventiliert.
modethema ist es deshalb, weil derzeit im neurophysiologischen umfeld mithilfe dieses stichworts einiges an drittmitteln losgeeist werden kann.
(das vorige modethema hieß "AI" - "künstliche intelligenz".)

[3]
der "freie wille" ist ein äußerst schwach definierter begriff und von daher bestens (und nur) für philosophen und andere schwafelköpfe, also leute, die mit ihrer zeit nichts vernünftiges anzufangen wissen, geeignet.
von daher gehört es in dieselbe schublade wie "götter" und "freiheit".
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#154319) Verfasst am: 22.07.2004, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
[1]
[3]
der "freie wille" ist ein äußerst schwach definierter begriff und von daher bestens (und nur) für philosophen und andere schwafelköpfe, also leute, die mit ihrer zeit nichts vernünftiges anzufangen wissen, geeignet.
von daher gehört es in dieselbe schublade wie "götter" und "freiheit".


Das sehe ich im Grundsatz ähnlich, finde aber im Gegensatz zu dir die geisteswissenschaftliche Bewertung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse durch "schwafelköpfe" essentiell. Denn auch Begriffe wie "Schuld" oder "Würde" sind praktikable Konstrukte, menschliche Konventionen, wenn man so will. Wie auch der "Sinn des Lebens" haben diese keinen Bestand vor einer rein naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise. Das macht aber diese Konventionen nicht per se hinfällig, sondern führt nur ihren Absolutheitsanspruch ad absurdum. M.E. ist die Lehre daraus, dass letztlich nur der stete Zweifel als Weg bleibt - was immer auch die philosophische Diskussion einschließt. Alle Konventionen gehören wieder und wieder auf den Prüfstand - ohne dass man je zu einer letztgültigen Wahrheit gelangen würde. Ein Neurowissenschaftler kann die wichtigen Fakten liefern. Die Schlüsse daraus müssen aber auf einer anderen Ebene gezogen werden.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#154323) Verfasst am: 22.07.2004, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
M.E. ist die Lehre daraus, dass letztlich nur der stete Zweifel als Weg bleibt - was immer auch die philosophische Diskussion einschließt. Alle Konventionen gehören wieder und wieder auf den Prüfstand - ohne dass man je zu einer letztgültigen Wahrheit gelangen würde.


*unterschreib*
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#154329) Verfasst am: 22.07.2004, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
[1]
[3]
der "freie wille" ist ein äußerst schwach definierter begriff und von daher bestens (und nur) für philosophen und andere schwafelköpfe, also leute, die mit ihrer zeit nichts vernünftiges anzufangen wissen, geeignet.
von daher gehört es in dieselbe schublade wie "götter" und "freiheit".


Das sehe ich im Grundsatz ähnlich, finde aber im Gegensatz zu dir die geisteswissenschaftliche Bewertung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse durch "schwafelköpfe" essentiell. Denn auch Begriffe wie "Schuld" oder "Würde" sind praktikable Konstrukte, menschliche Konventionen, wenn man so will. Wie auch der "Sinn des Lebens" haben diese keinen Bestand vor einer rein naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise. Das macht aber diese Konventionen nicht per se hinfällig, sondern führt nur ihren Absolutheitsanspruch ad absurdum. M.E. ist die Lehre daraus, dass letztlich nur der stete Zweifel als Weg bleibt - was immer auch die philosophische Diskussion einschließt. Alle Konventionen gehören wieder und wieder auf den Prüfstand - ohne dass man je zu einer letztgültigen Wahrheit gelangen würde. Ein Neurowissenschaftler kann die wichtigen Fakten liefern. Die Schlüsse daraus müssen aber auf einer anderen Ebene gezogen werden.


ok, danke für die entschärfung meines textes. Teufel

geisteswissenschaftliche diskurse sind auch m.e. unabdingbar.
"würde" ist, wie du sagst, zwar ein menschliches konstrukt, aber ein supremales, also eines, dem - absolut - nichts übergeordnet werden darf.

"schuld" hingegen halte ich für einen originär katholischen begriff und einen sozial schädlichen obendrein. laß uns lieber von "verantwortung" sprechen oder von mir aus auch von "verschulden".

philosophische erörterungen liebe ich - solange sie von menschen betrieben werden und nicht von philosophen.

die neurowissenschaftlichen forschungen und erkenntnisse sind äußerst interessant und sollten unbedingt fortgeführt werden.
allerdings sollten die profis der neurowissenschaften sich verkneifen, vom "freien willen" zu reden, wie auch die (meisten) physiker es sich zu verkneifen gelernt haben, von "gott" zu reden.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#154353) Verfasst am: 22.07.2004, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Sicher ist ein Mörder immer unschuldig.

Eine Strafe wäre eigentlich auch ein Verbrechen, aber der Richter kann ja nichts dafür, dass er den Mörder ins Geängnis packt. zwinkern

Das Justizsystem wird dennoch weiterexistieren, denn eine Strafe hat nichts mit Rache, sondern mit Umerziehung und Prävention weiterer Verbrechen zu tun. Und diese beiden Aspekte behalten ihre Gültigkeit egal ob es den freien Willen gibt oder nicht. Es ist zwar unschön einen Unschuldigen lebenslang in Gefängnis zu packen, aber es ist auch unschön, wenn dieser Unschuldige 3 weitere Menschen tötet.

Außerdem könnte man bei dieser Betrachtungsweise endlich vom Rachegedanken abkommen, aber dieser scheint irgendwie zu tief im Menschen verwurzelt. Weinen
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Fragensteller
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154362) Verfasst am: 22.07.2004, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Fragensteller hat folgendes geschrieben:
Wer brachte die Waffen, die Angst etc. ... der Täter?
Was geht in dem Gehirn derer vor, die Angst machen und Waffen bringen und somit das Gehirn des Täters beeinflussten. Sein Körper war nur Dienstleister am Gehirn, genau so wäre eine Cyborg (Roboter mit Hirn)Täter geworden, weil er nicht anders konnte.
Die Angst, Hirnwäsche kam von außen!

Letzens im Fernsehen beschwerte sich ein afrikanischer Heiler, dass er früher Verwundungen von Pfeilen, Speeren und Messern heilen konnte, aber keine Verwundungen von modernen Schusswaffen.
Es gibt meht Tote als früher bei Rivalitäten.
Ist das Hirn des Waffenträgers dran Schuld oder das des Lieferanten bzw. Produzenten oder sogar des Waffenaktionärs?


Das Hirn alleine macht es nicht. Selbst "Hirnwäsche" geschieht nicht direkt am Gehirn, sondern mittels zahlreicher Sinnesreize an diversen Körperteilen. Informier dich außerdem über Hormone und über Psychosomatik.
Meines Erachtens ist es sinnlos, ein Gehirn losgelöst von der Gesamtperson zu betrachten (außer, man betrachtet es als Proteinspender. Neulich an der Fleischtheke: Kalbshirn)


Hey Du hast recht, ein Cyborg (Roboter mit Hirn) würde rein rational handeln, weil er keine Emotionen mangels Empfindungs- und Ausdrucksorgane hat. Es gibt ja auch definitiv solche kranken(?) Menschen
heute.
Das Hirn des Cyborgs ist ja definitiv schmerzlos und sein mechanischer Körper auch. Ein Cyborg (Roboter mit Hirn) hat überhaupt keinen Grund, jemanden spontan wegen Emotionen umzubringen ...
Cyborgs sind die "wahren Menschen" allerdings Rauchen, Saufen und Poppen fällt weg, wäre kein Problem, wenn man sich "ausgetobt" hat.
Oder ist jemand anderen Meinung?
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#154368) Verfasst am: 22.07.2004, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

(Unfreier) Wille für wen ? zwinkern
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154372) Verfasst am: 22.07.2004, 14:04    Titel: Zeitreise Antworten mit Zitat

Gibt es für so was schon ein Trainingscenter?
D.h. man trainiert mechanische Körperteile mittels Willenskraft zu bewegen?
Wenn ich ein Cyborg bin, ist leider auch der Schöpfer weg, denn das "Gefühl" dem Schöpfer nahe zu sein, drückt sich ja in Emotionen und den damit verbundenen Körperreaktionen (Hautkribbeln etc.) aus.
Najut, damit muß ich leben.
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Zuletzt bearbeitet von Fragensteller am 22.07.2004, 14:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154380) Verfasst am: 22.07.2004, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Sicher ist ein Mörder immer unschuldig.

Außerdem könnte man bei dieser Betrachtungsweise endlich vom Rachegedanken abkommen, aber dieser scheint irgendwie zu tief im Menschen verwurzelt. Weinen


Ein Cyborg kennt keine Rachegelüste, weil er nicht leidet ...
Der Mensch von Morgen? Cool
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#154381) Verfasst am: 22.07.2004, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Martin Neukamm hat das an anderer Stelle recht schön formuliert:

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
[...]

So, nachdem jetzt das geistige Niveau der Konversation nach allerseitigem Einvernehmen auf das eines klinisch Hirntoten abgesackt ist, Mein lieber Hr. Gesangsverein! gehe ich davon aus, daß das primäre Thema des Treads nun endgültig beerdigt wurde. Falls jedoch das EEG des einen oder anderen Diskussionsteilnehmers wider erwarten doch noch die Nullinie passieren sollte, stehe ich gerne bereit, wieder an die Ursprungsfrage anzuknüpfen... zwinkern

Grüße

Martin


EDIT: Die Beiträge, auf die ich mich bezog, hat Heike gelöscht. Vielen Dank dafür!


Zuletzt bearbeitet von pyrrhon am 22.07.2004, 14:42, insgesamt einmal bearbeitet
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#154382) Verfasst am: 22.07.2004, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Spamming von Fragensteller gelöscht.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#154394) Verfasst am: 22.07.2004, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Denn auch Begriffe wie "Schuld" oder "Würde" sind praktikable Konstrukte, menschliche Konventionen, wenn man so will. Wie auch der "Sinn des Lebens" haben diese keinen Bestand vor einer rein naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise. Das macht aber diese Konventionen nicht per se hinfällig, sondern führt nur ihren Absolutheitsanspruch ad absurdum.


Exakt.

Und all diese tollen Forschungen, so sehr sie auch beweisen mögen, dass die üblichen, absoluten Begriffe von Schuld, Verantwortung und freien Willen nicht haltbar sind, so zeigen sie eben nur dieses. Ob man daraus nun folgert, dass man diese Begriffe fallen lassen muss, oder ob man daraus folgert, dass man sie anders definieren muss - das ist die entscheidende Frage.

Es kann jedenfalls nicht sein, dass man, weil der Mensch ja deterministisch bestimmt ist, ihn tun lässt, was er eben deterministisch bestimmt tut. Dies umsomehr, als ja z.B. eine Strafdrohung ihrerseits wieder Input in diesen deterministischen Prozess darstellt (wiewohl auch ihre Festlegung wiederum Folge deterministisch bestimmten menschlichen Handelns ist ...)

Im Grunde bleiben nur zwei Möglicheiten: Entweder man akzeptiert menschliches Handeln als deterministisch bestimmt, und entzieht damit jeglicher Ethik die Grundlage (und auch eine nichtdeterministische Interpretation der Quantenphysik führt hier zu keiner Lösung, weil das Beobachtungsergebnis vielleicht a priori weniger exakt vorsehbar, aber a posteriori ebenso zwingend ist)- oder man abstrahiert von der grundsätzlich determinierten Basis, blendet jene Details aus der Betrachtung aus, und beschränkt sich in seiner Betrachtung auf die kumulierten Phänomene - und auf dieser Ebene lassen sich dann freier Wille, Schuld, Verantwortung sehr wohhl definieren - nur eben als (willkürliche) Konstrukte, und nicht mehr als absolute Größen.

Und dann nimmt man eben diese Konstrukte als Grundlage, wo man heute auf die absoluten Begriffe zurückgreift - und für die Ethik bleibt im Grunde alles beim alten - solange und soweit sie nicht auf die Absolutheit der alten Begriffe Bezug nimmt, wie es leider immer noch allzu häufig geschieht.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#154402) Verfasst am: 22.07.2004, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Fragensteller hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Sicher ist ein Mörder immer unschuldig.

Außerdem könnte man bei dieser Betrachtungsweise endlich vom Rachegedanken abkommen, aber dieser scheint irgendwie zu tief im Menschen verwurzelt. Weinen


Ein Cyborg kennt keine Rachegelüste, weil er nicht leidet ...
Der Mensch von Morgen? Cool
Den Gedanken finde ich total faszinierend.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#154409) Verfasst am: 22.07.2004, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Er leidet vielleicht nicht, aber er kann sich auch nicht freuen, nicht lieben, hat keine Kreativität, kein Gefühl, nur eine Maschine... kein sehr erstrebenswerter Zustand...
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#154416) Verfasst am: 22.07.2004, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Er leidet vielleicht nicht, aber er kann sich auch nicht freuen, nicht lieben, hat keine Kreativität, kein Gefühl, nur eine Maschine... kein sehr erstrebenswerter Zustand...
Fragensteller hat doch nur gesagt, dass er nicht leidet...dass er garnichts empfindet hat er nicht gesagt.
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154443) Verfasst am: 22.07.2004, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Er leidet vielleicht nicht, aber er kann sich auch nicht freuen, nicht lieben, hat keine Kreativität, kein Gefühl, nur eine Maschine... kein sehr erstrebenswerter Zustand...


Wenn ich 70-80 Jahre gefreut, geliebt, gelacht, gerächt, geheult etc. habe, dann aber sehe, dass mein Körper eventuell fertig ist, aber mein Hirn noch frisch, kann ich durchaus auf diese "Sentimentalitäten" verzichten. Man stirbt ja meist nicht an Hirnkrankheiten, sondern an körperlichen Krankheiten, was total blödsinnig und traditionell motiviert ist.

Manche Junge wollen auch ein kurzes. intensives biologisches Leben, wenn danach nur der Körper hin ist, könnte man die durchaus "cyborgen" sofern sie es wollen.

Aber wieso ist man dann nicht mehr kreativ als Cyborg?
Macht Rationalität unkreativ?
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Wer fragt gewinnt.


Zuletzt bearbeitet von Fragensteller am 22.07.2004, 17:48, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154445) Verfasst am: 22.07.2004, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Er leidet vielleicht nicht, aber er kann sich auch nicht freuen, nicht lieben, hat keine Kreativität, kein Gefühl, nur eine Maschine... kein sehr erstrebenswerter Zustand...
Fragensteller hat doch nur gesagt, dass er nicht leidet...dass er garnichts empfindet hat er nicht gesagt.


Psssssssst zwinkern
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Anmeldungsdatum: 26.05.2004
Beiträge: 854

Beitrag(#154451) Verfasst am: 22.07.2004, 17:58    Titel: Zeitreise Antworten mit Zitat

Was eventuell ein großes Problem wird, sind eventuelle "Phantomarme,- beine" etc. , so wie manche Amputierte ihren Arm noch spüren ... naja auch bei dem Thema müßte eine interdisziplinäre Truppe ran.
Im Gegensatz zur Konservierung lebt man ja noch und nimmt Teil an der menschlich/technischen Revolution!
Bereiche des Gehirns müßten dann eventuell abgeschaltet oder temporär unter "Drogen" gesetzt werden Cool

Hm künstliches Blut wird man auch brauchen, weil keiner spendet tankwagenweise Blut.
Faszinierend ...
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