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Dennis, Levke, Felix (?)
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Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#206326) Verfasst am: 03.11.2004, 23:19    Titel: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Nach Dennis und Levke wird nun wieder ein Kind aus dem Landkreis Cuxhaven (Niedersachsen) vermißt. Die Polizei geht auch hier von einem Verbrechen aus. Dennis und Levke sind inzwischen tot aufgefunden worden, die Täter noch nicht gefasst.

Kölnische Runschau hat folgendes geschrieben:
Bisher sind bei der Polizei mehr als 250 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen.


Der achtjährige Felix ist vom Spielen nicht nach Hause gekommen. In einer recht dünnbesiedelten Gegend wurde ziemlich schnell eine Suchaktion eingeleitet, mit Hundertschaften Polizei, freiwilligen Helfern, Spürhunde, THW, Wärmebildkameras. Keine Spur.

ABER: Über 250 Hinweise aus der Bevölkerung Mit den Augen rollen

Für mich sind das mindestens 249 Aschrlöcher, es kann nicht möglich sein, daß soviele Leute hier einen Hinweis geben können. Ich weiß zwar nicht was das für Hinweise sind (keine heiße Spur, so die Polizei), aber es ekelt mich an. Ich kann solchen widerlichen Wichtigtuern nicht aufs Fell gucken Böse Was sind das bloß für Menschen
Erbrechen

http://www.welt.de/data/2004/11/02/354418.html
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#206368) Verfasst am: 03.11.2004, 23:45    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:

ABER: Über 250 Hinweise aus der Bevölkerung Mit den Augen rollen

Für mich sind das mindestens 249 Aschrlöcher, es kann nicht möglich sein, daß soviele Leute hier einen Hinweis geben können. Ich weiß zwar nicht was das für Hinweise sind (keine heiße Spur, so die Polizei), aber es ekelt mich an. Ich kann solchen widerlichen Wichtigtuern nicht aufs Fell gucken Böse Was sind das bloß für Menschen
Erbrechen


Diese Meinung verstehe ich nicht. Denn: Jedem Hinweis muss nachgegangen werden, weil er Leben retten könnte. Und mitunter können sich Hinweise einander ergänzen.

Ich will das mal mit 2 Beispielen aus meiner eigenen Erfahrung kontakarieren:

Es ist schon einige Jahre her, da lief in XY eine Fahndung nach einem Vergewaltiger, wo meine Mutter sich sicher war, ihn an dem selben Tag an der Kasse eines hiesigen Supermarktes gesehen zu haben. Sie informierte die entsprechenden Stellen umgehend, es kam aber nichts mehr nach.

Ich selber sah vor einigen Jahren eine Ausgabe der Sat.1-Sendung "Fahndungsakte" (Nachahmer von XY...) in der ein kleines Mädchen (mit Foto) als vermisst gemeldet wurde. Ich war sehr, sehr sicher genau dieses Mädchen (auch von der Kleidung her) am Morgen des gleichen Tages auf dem hiesigen Bahnhof gesehen zu haben. Ich rief die nächste Polizeidienststelle an, auch da kam nichts mehr nach.

Aber: Willst Du jetzt alle, die wie ich sich äusserst sicher waren, ja vielleicht quasie der Selbstdarstellung oder ähnliches bezichtigen? Mit den Augen rollen

Das fände ich für äusserst vermessen. Mit den Augen rollen
_________________
Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
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Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#206386) Verfasst am: 03.11.2004, 23:56    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:

ABER: Über 250 Hinweise aus der Bevölkerung Mit den Augen rollen

Für mich sind das mindestens 249 Aschrlöcher, es kann nicht möglich sein, daß soviele Leute hier einen Hinweis geben können. Ich weiß zwar nicht was das für Hinweise sind (keine heiße Spur, so die Polizei), aber es ekelt mich an. Ich kann solchen widerlichen Wichtigtuern nicht aufs Fell gucken Böse Was sind das bloß für Menschen
Erbrechen


Diese Meinung verstehe ich nicht. Denn: Jedem Hinweis muss nachgegangen werden, weil er Leben retten könnte. Und mitunter können sich Hinweise einander ergänzen.

Ich will das mal mit 2 Beispielen aus meiner eigenen Erfahrung kontakarieren:

Es ist schon einige Jahre her, da lief in XY eine Fahndung nach einem Vergewaltiger, wo meine Mutter sich sicher war, ihn an dem selben Tag an der Kasse eines hiesigen Supermarktes gesehen zu haben. Sie informierte die entsprechenden Stellen umgehend, es kam aber nichts mehr nach.

Ich selber sah vor einigen Jahren eine Ausgabe der Sat.1-Sendung "Fahndungsakte" (Nachahmer von XY...) in der ein kleines Mädchen (mit Foto) als vermisst gemeldet wurde. Ich war sehr, sehr sicher genau dieses Mädchen (auch von der Kleidung her) am Morgen des gleichen Tages auf dem hiesigen Bahnhof gesehen zu haben. Ich rief die nächste Polizeidienststelle an, auch da kam nichts mehr nach.

Aber: Willst Du jetzt alle, die wie ich sich äusserst sicher waren, ja vielleicht quasie der Selbstdarstellung oder ähnliches bezichtigen? Mit den Augen rollen

Das fände ich für äusserst vermessen. Mit den Augen rollen


Nein, nicht alle ! Und dein Beispiel ist ja ok, Kommissar Zufall will ich nicht unterschätzen !
Aber über 250 ! Hinweise in einem 300 Seelendorf Schulterzucken
Da sind die meisten Wichtigtuer, das steht in keinem Verhältnis Nein, so geht das nicht!
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Tassilo
Deaktiviert



Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#206519) Verfasst am: 04.11.2004, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

250 Hinweise bedeutet nicht, dass es sich dabei um 250 verschiedene Hinweise handelt. Wenn eine verdächtige Person sich in einem 300-Seelen-Dorf aufhält, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Person fast jeder im Dorf gesehen hat. Und ich finde es besser, jeder dieser Zeugen meldet sich, als dass sich jeder darauf verlässt, es könnte ja auch ein anderer zur Polizei gehen.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#206531) Verfasst am: 04.11.2004, 11:49    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
ABER: Über 250 Hinweise aus der Bevölkerung Mit den Augen rollen

Für mich sind das mindestens 249 Aschrlöcher, es kann nicht möglich sein, daß soviele Leute hier einen Hinweis geben können. Ich weiß zwar nicht was das für Hinweise sind (keine heiße Spur, so die Polizei), aber es ekelt mich an. Ich kann solchen widerlichen Wichtigtuern nicht aufs Fell gucken Böse Was sind das bloß für Menschen
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http://www.welt.de/data/2004/11/02/354418.html


Viel lustiger wird es doch, wenn nach Auffindung von Leichen mal eben die gesamte maennliche Wohnbevoelkerung zum Gentest gebeten wird. Wer wird da die Courage haben, sich dieser verdachtsunabhaengigen Ermittlung zu verweigern?
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#206636) Verfasst am: 04.11.2004, 13:47    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Hi Sermon,

Sermon hat folgendes geschrieben:

Viel lustiger wird es doch, wenn nach Auffindung von Leichen mal eben die gesamte maennliche Wohnbevoelkerung zum Gentest gebeten wird. Wer wird da die Courage haben, sich dieser verdachtsunabhaengigen Ermittlung zu verweigern?


komisch finde ich eher, dass man keine Datenbanken hat, in denen man diese Daten vorrätig hält.

Vielleicht sollte man die Bevölkerung gelegentlich darüber abstimmen lassen, ob ihr mehr an der informationellen Selbstbestimmung als an der Dingfestmachung von Verbrechern liegt.

Grüßle

Thomas
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#206639) Verfasst am: 04.11.2004, 13:55    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Viel lustiger wird es doch, wenn nach Auffindung von Leichen mal eben die gesamte maennliche Wohnbevoelkerung zum Gentest gebeten wird. Wer wird da die Courage haben, sich dieser verdachtsunabhaengigen Ermittlung zu verweigern?
komisch finde ich eher, dass man keine Datenbanken hat, in denen man diese Daten vorrätig hält.

immer wieder faszinierend, wie schnell aufstieg & niedergang des herrn howeda von seinesgleichen vergessen werden.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#206643) Verfasst am: 04.11.2004, 14:00    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Viel lustiger wird es doch, wenn nach Auffindung von Leichen mal eben die gesamte maennliche Wohnbevoelkerung zum Gentest gebeten wird. Wer wird da die Courage haben, sich dieser verdachtsunabhaengigen Ermittlung zu verweigern?
komisch finde ich eher, dass man keine Datenbanken hat, in denen man diese Daten vorrätig hält.

immer wieder faszinierend, wie schnell aufstieg & niedergang des herrn howeda von seinesgleichen vergessen werden.


hugh!
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Blaubär
Höhlenbewohner



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 1133
Wohnort: Mainufer

Beitrag(#206671) Verfasst am: 04.11.2004, 14:42    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
immer wieder faszinierend, wie schnell aufstieg & niedergang des herrn howeda von seinesgleichen vergessen werden.


Wer ist (oder war) das denn?
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defensor_fidei
Gast






Beitrag(#206673) Verfasst am: 04.11.2004, 14:44    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Blaubär hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
immer wieder faszinierend, wie schnell aufstieg & niedergang des herrn howeda von seinesgleichen vergessen werden.


Wer ist (oder war) das denn?


Das würde ich auch gerne wissen.


Frage @ frajo
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#206678) Verfasst am: 04.11.2004, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht mal Google weiß, wer das war. Da kann mal sehen, wie recht frajo hat: wirklich alle haben den Herrn Howeda vergessen. Traurig
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#206684) Verfasst am: 04.11.2004, 14:52    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Blaubär hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
immer wieder faszinierend, wie schnell aufstieg & niedergang des herrn howeda von seinesgleichen vergessen werden.

Wer ist (oder war) das denn?

Das würde ich auch gerne wissen.

auch bekannt als amir abbas howeida, seinerzeit finanzminister des reza pahlevi.
vor seiner tötung ("hinrichtung" würden die fans der todesstrafe sagen) beteuerte er inständig, an keinerlei folterungen beteiligt gewesen zu sein.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#206691) Verfasst am: 04.11.2004, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sanne,

Sanne hat folgendes geschrieben:
Nicht mal Google weiß, wer das war. Da kann mal sehen, wie recht frajo hat: wirklich alle haben den Herrn Howeda vergessen. :(


frajo hat nur das 'i' vergessen, ansonsten wäre sein InsiderJoke aufgeflogen.

Grüßle

Thomas
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Blaubär
Höhlenbewohner



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 1133
Wohnort: Mainufer

Beitrag(#206702) Verfasst am: 04.11.2004, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Von frajo angegebene Quelle zum Herrn Howeida hat folgendes geschrieben:

Eine Woche vor der Staatsvisite des Bundeskanzlers in Persien unterbreitete der Finanzminister des Schahs, Amir Abbas Howeida, der Bundesrepublik ein verlockendes Angebot. Gemeinsam sollten Persien und die Bundesrepublik eine sichere Erdölversorgung aufbauen.


Sehr interessant. Böse

Insiderjoke?

Was soll der Quatsch eigentlich?

Nein
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#206703) Verfasst am: 04.11.2004, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Blaubär,

Blaubär hat folgendes geschrieben:

Was soll der Quatsch eigentlich?
:nono:


Hahnenkampf.

Grüßle

Thomas
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#206705) Verfasst am: 04.11.2004, 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Nicht mal Google weiß, wer das war. Da kann mal sehen, wie recht frajo hat: wirklich alle haben den Herrn Howeda vergessen. Traurig

frajo hat nur das 'i' vergessen,

im farsi gibt's kein "i".

Zitat:
ansonsten wäre sein InsiderJoke aufgeflogen.

diese auffassung von "jokes" ist nicht interessant; höchstens bemerkenswert.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#206707) Verfasst am: 04.11.2004, 15:20    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Hi Sermon,

Sermon hat folgendes geschrieben:

Viel lustiger wird es doch, wenn nach Auffindung von Leichen mal eben die gesamte maennliche Wohnbevoelkerung zum Gentest gebeten wird. Wer wird da die Courage haben, sich dieser verdachtsunabhaengigen Ermittlung zu verweigern?


komisch finde ich eher, dass man keine Datenbanken hat, in denen man diese Daten vorrätig hält.

Vielleicht sollte man die Bevölkerung gelegentlich darüber abstimmen lassen, ob ihr mehr an der informationellen Selbstbestimmung als an der Dingfestmachung von Verbrechern liegt.


Das, was du als ein "Mehr" an "informationeller Selbstbestimmung" bezeichnest, halte ich für die - zumindest teilweise - Aufgabe derselben. Schon heute weiß man bei einer Vielzahl von Daten nicht, was damit geschieht.
In einem aufgeheizten, emotionalisierten Klima, das immer nach der Entführung/Ermordung von Kindern herrscht, möchte ich auch keine Abstimmung der Bevölkerung. So schlimm jeder Einzelfall ist: Mord an Kindern hat in diesem Land keine epidemischen Ausmaße angenommen, die einen massiven Eingriff in die Grundrechte der Bürger rechtfertigen würde. "Serienmorde" dürften gar noch seltener sein. Selbst bei vollständiger Abschaffung derselben würde es weiterhin Kindermorde geben. Es gibt dieses "Restrisiko" nunmal, woran auch die völlige Aufgabe aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen nichts ändern würde. In einem Rechtsstaat herrscht die "Unschuldsvermutung" - sogar für Männer. Insofern kann ich mich Sermons Ausführungen nur anschließen.
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#206712) Verfasst am: 04.11.2004, 15:33    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Hi Schalker,

Schalker hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Hi Sermon,

Sermon hat folgendes geschrieben:

Viel lustiger wird es doch, wenn nach Auffindung von Leichen mal eben die gesamte maennliche Wohnbevoelkerung zum Gentest gebeten wird. Wer wird da die Courage haben, sich dieser verdachtsunabhaengigen Ermittlung zu verweigern?


komisch finde ich eher, dass man keine Datenbanken hat, in denen man diese Daten vorrätig hält.

Vielleicht sollte man die Bevölkerung gelegentlich darüber abstimmen lassen, ob ihr mehr an der informationellen Selbstbestimmung als an der Dingfestmachung von Verbrechern liegt.


Das, was du als ein "Mehr" an "informationeller Selbstbestimmung" bezeichnest, halte ich für die - zumindest teilweise - Aufgabe derselben.


mein 'mehr' bezog sich auf eine Güterabwägung.

Schalker hat folgendes geschrieben:
Schon heute weiß man bei einer Vielzahl von Daten nicht, was damit geschieht.


Das könnte man regeln.

Schalker hat folgendes geschrieben:
In einem aufgeheizten, emotionalisierten Klima, das immer nach der Entführung/Ermordung von Kindern herrscht, möchte ich auch keine Abstimmung der Bevölkerung. So schlimm jeder Einzelfall ist: Mord an Kindern hat in diesem Land keine epidemischen Ausmaße angenommen, die einen massiven Eingriff in die Grundrechte der Bürger rechtfertigen würde.


Die Frage ist eigentlich, was ein 'Grundrecht' ist. AFAIK holt man die nicht von den Sternen sondern definiert sie. Die Frage ist immer eine Güterabwägung. Ist es ein so hohes Rechtsgut, seinen genetischen Fingerabdruck erst bei konkretem Verdacht preisgeben zu müssen?

Schalker hat folgendes geschrieben:
"Serienmorde" dürften gar noch seltener sein. Selbst bei vollständiger Abschaffung derselben würde es weiterhin Kindermorde geben. Es gibt dieses "Restrisiko" nunmal, woran auch die völlige Aufgabe aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen nichts ändern würde. In einem Rechtsstaat herrscht die "Unschuldsvermutung" - sogar für Männer. Insofern kann ich mich Sermons Ausführungen nur anschließen.


Ich denke da ein wenig anders. Ich kann mir durchaus vorstellen, einen Teil meiner informationellen Selbstbestimmung dafür preiszugeben, dass Täter leichter überführt werden können.

Grüßle

Thomas
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#206747) Verfasst am: 04.11.2004, 15:57    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Ich denke da ein wenig anders. Ich kann mir durchaus vorstellen, einen Teil meiner informationellen Selbstbestimmung dafür preiszugeben, dass Täter leichter überführt werden können.


Du hast recht, man muss da abwägen. Abwägen zwischen einer Handvoll Tätern, die so vielleicht gefasst werden, und Millionen von Menschen, die man unter Generalverdacht stellt. Zwischen einer Handvoll Täter, die vielleicht davonkommen, udn einem giganten Datenpool, der zu allem und jedem benutzt werden kann.

Und überhaupt, wieso ist es dir so wichtig, dass die Täter gefasst werden? Werden die Opfer dadurch wieder lebendig? Wenn es überhaupt Sinn macht, die Täter um jeden Preis zu suchen, dann bei Serientätern. Also sind abzuwägen aufhebung der Privatspähre zur Vermeidung von weniger als einem dutzend Todesfällen im Jahr. Nun magst du sagen, jeder von diesem Dutzend ist zu viel. Stimmt. Das ist jeder von den tausenden Verkehrstoten aber auch.

Und du übersiehst noch was anderes: Wie sicher sind denn diese Genetischen Fingerabdrücke, und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand tatsächlich der Täter ist, bei dem es passt? Lass ihn zu 99,9999 Prozent sicher sein - dann sind bei einer Stichprobe von 10 Millionen 10 Fehlidentifikationen zu erwarten.. Welchen von den 10en soll man dann denn wohl verurteilen?
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#206752) Verfasst am: 04.11.2004, 16:07    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Hi caballito,

caballito hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Ich denke da ein wenig anders. Ich kann mir durchaus vorstellen, einen Teil meiner informationellen Selbstbestimmung dafür preiszugeben, dass Täter leichter überführt werden können.


Du hast recht, man muss da abwägen. Abwägen zwischen einer Handvoll Tätern, die so vielleicht gefasst werden, und Millionen von Menschen, die man unter Generalverdacht stellt. Zwischen einer Handvoll Täter, die vielleicht davonkommen, udn einem giganten Datenpool, der zu allem und jedem benutzt werden kann.

Und überhaupt, wieso ist es dir so wichtig, dass die Täter gefasst werden? Werden die Opfer dadurch wieder lebendig? Wenn es überhaupt Sinn macht, die Täter um jeden Preis zu suchen, dann bei Serientätern. Also sind abzuwägen aufhebung der Privatspähre zur Vermeidung von weniger als einem dutzend Todesfällen im Jahr. Nun magst du sagen, jeder von diesem Dutzend ist zu viel. Stimmt. Das ist jeder von den tausenden Verkehrstoten aber auch.

Und du übersiehst noch was anderes: Wie sicher sind denn diese Genetischen Fingerabdrücke, und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand tatsächlich der Täter ist, bei dem es passt? Lass ihn zu 99,9999 Prozent sicher sein - dann sind bei einer Stichprobe von 10 Millionen 10 Fehlidentifikationen zu erwarten.. Welchen von den 10en soll man dann denn wohl verurteilen?


ich sehe, dass Du die Abwägung anders trifftst als ich. Du merkst sicher auch, dass Dein Text viele Wertung enthält, die man auch anders gewichten kann.

Für mich wiegt ein aufgeklärtes Verbrechen mehr als ein Eintrag in einer Datenbank, die möglicherweise missbraucht werden kann.

Ich weiß, dass das ein brisantes Thema ist. Es geht schließlich um Rechtsprinzipien. Kann aber auch sein, dass das für eine rationale Diskussion nicht förderlich ist.

Mutatis mutandis könnte man das auch am Beispiel des Bankgeheimnisses diskutieren. Oder an einem Gerät, das die letzten 10 Sekunden der jeweiligen Autofahrt aufzeichnet.

Man könnte sich auch fragen, warum man Nummernschilder auf Autos hat. Oder warum Radfahrer keine haben.

Grüßle

Thomas
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Blaubär
Höhlenbewohner



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 1133
Wohnort: Mainufer

Beitrag(#206763) Verfasst am: 04.11.2004, 16:20    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Ich habe mir zu diesem Thema noch keine endgültige Meinung gebildet, deshalb frage ich mal nach.

caballito hat folgendes geschrieben:
einem giganten Datenpool, der zu allem und jedem benutzt werden kann.

Ja, wozu denn? Die Frage mag naiv klingen, aber bisher höre (lese) ich immer nur, dass so ein Datenpool gefährlich sei, man könne damit alles mögliche machen, es sei ein Eingriff in die Grundrechte etc., aber nichts konkretes. Ein oder zwei Beispiele würden mir genügen.

caballito hat folgendes geschrieben:
Und überhaupt, wieso ist es dir so wichtig, dass die Täter gefasst werden? Werden die Opfer dadurch wieder lebendig? Wenn es überhaupt Sinn macht, die Täter um jeden Preis zu suchen, dann bei Serientätern. Also sind abzuwägen aufhebung der Privatspähre zur Vermeidung von weniger als einem dutzend Todesfällen im Jahr. Nun magst du sagen, jeder von diesem Dutzend ist zu viel. Stimmt. Das ist jeder von den tausenden Verkehrstoten aber auch.

Angenommen(!), man hätte durch eine solche Gendatenbank die Möglichkeit, die Aufklärungsquote drastisch zu erhöhen, könnte das durchaus eine abschreckende Wirkung haben, denn die Täter rechnen doch wohl damit, nicht gefaßt zu werden (sofern sie überhaupt rational denken).

caballito hat folgendes geschrieben:
Und du übersiehst noch was anderes: Wie sicher sind denn diese Genetischen Fingerabdrücke, und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand tatsächlich der Täter ist, bei dem es passt? Lass ihn zu 99,9999 Prozent sicher sein - dann sind bei einer Stichprobe von 10 Millionen 10 Fehlidentifikationen zu erwarten.. Welchen von den 10en soll man dann denn wohl verurteilen?

Den, auf den die meisten Verdachtsmomente zutreffen, die übrig beleiben, wenn man den genetischen Fingerabdruck beiseiteläßt. Natürlich muss ein streng rechtsstaatliches Verfahren weiterhin garantiert sein. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, besser, man hat 10 Verdächtige, unter denen sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Täter befindet, als gar keinen.
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Klaus-Peter
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#206795) Verfasst am: 04.11.2004, 17:06    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Blaubär hat folgendes geschrieben:
Ja, wozu denn? Die Frage mag naiv klingen, aber bisher höre (lese) ich immer nur, dass so ein Datenpool gefährlich sei, man könne damit alles mögliche machen, es sei ein Eingriff in die Grundrechte etc., aber nichts konkretes. Ein oder zwei Beispiele würden mir genügen.

Wenn Dich eine private Krankenkasse mal ablehnt, weil sie von Deiner Erbkrankheit erfahren hat, reicht das als Grund. Oder wenn Dein reicher Schwiegervater Dich enterbt, weil eine Speichelprobe von Dir am Glas in einem zwielichtigen Lokal gefunden wurde? Oder wenn ein Kind, das Du zur Adoption freigegeben hattest, plötzlich vor Deiner Tür steht und Dir Vorwürfe macht? Oder andersrum. Wenn Dein Arbeitgeber erfährt, dass in Deinen Genen der Hang zum Alkoholismus abzulesen ist? Oder wenn Du zu Unrecht verdächtigt wirst weil die 0,00001 Prozent gegen Dich zugeschlagen haben.

Gruss

KP
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#206807) Verfasst am: 04.11.2004, 17:16    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Hi Klaus-Peter,

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Blaubär hat folgendes geschrieben:
Ja, wozu denn? Die Frage mag naiv klingen, aber bisher höre (lese) ich immer nur, dass so ein Datenpool gefährlich sei, man könne damit alles mögliche machen, es sei ein Eingriff in die Grundrechte etc., aber nichts konkretes. Ein oder zwei Beispiele würden mir genügen.

Wenn Dich eine private Krankenkasse mal ablehnt, weil sie von Deiner Erbkrankheit erfahren hat, reicht das als Grund.


ist das Problem, dass es diese Daten _gibt_, oder dass sie _missbraucht_ wurden?

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Oder wenn Dein reicher Schwiegervater Dich enterbt, weil eine Speichelprobe von Dir am Glas in einem zwielichtigen Lokal gefunden wurde?


Wie kommt der an Deinen genetischen Fingerabdruck?

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Oder wenn ein Kind, das Du zur Adoption freigegeben hattest, plötzlich vor Deiner Tür steht und Dir Vorwürfe macht?


Wie kommt das an die relevanten Daten?

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Oder andersrum. Wenn Dein Arbeitgeber erfährt, dass in Deinen Genen der Hang zum Alkoholismus abzulesen ist? Oder wenn Du zu Unrecht verdächtigt wirst weil die 0,00001 Prozent gegen Dich zugeschlagen haben.


Was ist, wenn Deinem Personalchef in spe Deine Nase nicht gefällt?

Grüßle

Thomas
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#206833) Verfasst am: 04.11.2004, 17:41    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:

ist das Problem, dass es diese Daten _gibt_, oder dass sie _missbraucht_ wurden?


Wenn Du von *mir* solche Daten erfasst, dann ist die einzig mögliche Konmsequenz der Mißbrauch. Ein Verbrechen wirst Du damit nicht aufklären können.

Das ist bei der großen Mehrheit aller Menschen der Fall; und daß solche Daten im großen Stil mißbraucht werden wird öfter passieren, als das Verbrechen aufgeklärt werden, die ohne solche Daten nicht gelöst werden könnten.

Zitat:

Wie kommt der an Deinen genetischen Fingerabdruck?


Da wird er halt einfach nur genügend Geld für brauchen. Schön, das wäre illegal. Aber das sind Vergewaltigungen auch, und wegen der sollen ja nur solche Daten erhoben werden, oder?


Zitat:

Was ist, wenn Deinem Personalchef in spe Deine Nase nicht gefällt?


Man wird sich nicht gegen alle Ungerechtigkeiten wehren können - aber deshalb braucht man ihnen doch nicht unnötiger Weise Vorschub leisten, oder?

Rasmus.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#206842) Verfasst am: 04.11.2004, 17:48    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Schön, das wäre illegal. Aber das sind Vergewaltigungen auch, und wegen der sollen ja nur solche Daten erhoben werden, oder?


Autsch, den hatte ich ja gar nicht bemerkt ... Verlegen

Also: Man braucht die Daten, weil Menschen tun, was verboten ist. Und die Daten sind harmlos, weil Missbrauch verboten ist. Und ein Argument ist die Schlechtigkeit des Menschen im ersten, aber nicht im zweiten Satz.

Typischerweise findet man diesen argumentativen Doppelpass ja bei Klerikern.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#206861) Verfasst am: 04.11.2004, 17:57    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Hi Rasmus,

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:

ist das Problem, dass es diese Daten _gibt_, oder dass sie _missbraucht_ wurden?


Wenn Du von *mir* solche Daten erfasst, dann ist die einzig mögliche Konmsequenz der Mißbrauch. Ein Verbrechen wirst Du damit nicht aufklären können.


wo liegt dann das Problem?

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Das ist bei der großen Mehrheit aller Menschen der Fall; und daß solche Daten im großen Stil mißbraucht werden wird öfter passieren, als das Verbrechen aufgeklärt werden, die ohne solche Daten nicht gelöst werden könnten.


Das ist eine Tatsachenbehauptung. Ich fürchte, dass Du keine Belege beibringen kannst, bevor man diese Daten nicht erfasst hat. Die Frage ist auch, warum man sich nicht zutraut, den Missbrauch zu verhindern bzw. durch Gesetze einzudämmen.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:

Wie kommt der an Deinen genetischen Fingerabdruck?


Da wird er halt einfach nur genügend Geld für brauchen. Schön, das wäre illegal.


Und dafür brauch ich diese Datenbank gar nicht. Es reicht, wenn Du mir die Hand gibst.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Aber das sind Vergewaltigungen auch, und wegen der sollen ja nur solche Daten erhoben werden, oder?


Nicht nur. Eigentlich für alle Fälle, in denen geklärt werden muss, ob ein Mensch an einem bestimmten Ort war.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:

Was ist, wenn Deinem Personalchef in spe Deine Nase nicht gefällt?


Man wird sich nicht gegen alle Ungerechtigkeiten wehren können - aber deshalb braucht man ihnen doch nicht unnötiger Weise Vorschub leisten, oder?


Nein. Aber Du machst Prämissen: der Personalchef hat Deine Daten. Das kann man verbieten.

Es könnte aber etwas ganz anderes passieren: nur wenn Du 'freiwillig' Deine Daten _ermitteln_ lässt, kriegst Du die Stelle. Dazu braucht man keine Datenbank.

Das Problem ist, dass Arbeitgeber auswählen können, nicht, dass sie Material dafür haben. Das beschaffen die sich selber, seien das nun Psychotests oder weiß der Herr was.

Grüßle

Thomas
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#206873) Verfasst am: 04.11.2004, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Es dreht sich wohl vor allem um die Frage, welches Verhältnis man zum Staat hat. Hält man ihn für einen wohlwollenden Beschützer, dann wird einem daran gelegen sein, dass er möglichst viele Informationen erhält, um effektiv arbeiten zu können. Glaubt man, dass der Staat und seine Institutionen zunehmend gegen die Interessen der Mehrheit arbeiten, dann wird man möglichst wenig preisgeben wollen. Ich misstraue dem Staat.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#206878) Verfasst am: 04.11.2004, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Wygotsky,

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Es dreht sich wohl vor allem um die Frage, welches Verhältnis man zum Staat hat.


auch das ist ein Aspekt.

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Hält man ihn für einen wohlwollenden Beschützer, dann wird einem daran gelegen sein, dass er möglichst viele Informationen erhält, um effektiv arbeiten zu können. Glaubt man, dass der Staat und seine Institutionen zunehmend gegen die Interessen der Mehrheit arbeiten, dann wird man möglichst wenig preisgeben wollen. Ich misstraue dem Staat.


Man kann das auch noch einen Schritt weiter treiben: wem misstraut man eigentlich? Könnte es sein, dass das größte Problem darin besteht, dass die anderen Menschen so sind wie man selber ist?

Grüßle

Thomas
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#206899) Verfasst am: 04.11.2004, 18:43    Titel: Re: Dennis, Levke, Felix (?) Antworten mit Zitat

Hallo Thomas,
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Hi Rasmus,
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Wenn Du von *mir* solche Daten erfasst, dann ist die einzig mögliche Konmsequenz der Mißbrauch. Ein Verbrechen wirst Du damit nicht aufklären können.


wo liegt dann das Problem?


äh.... am möglichen Mißbrauch?

Warum sollte ich den fördern wollen, wenn daraus sonst niemandem Vorteile erwachsen?

Zitat:

Das ist eine Tatsachenbehauptung. Ich fürchte, dass Du keine Belege beibringen kannst, bevor man diese Daten nicht erfasst hat. Die Frage ist auch, warum man sich nicht zutraut, den Missbrauch zu verhindern bzw. durch Gesetze einzudämmen.


Ebensowenig kann irgendjemand *belegen* daß mit der Datenbank auch nur ein Verbrechen mehr aufgeklärt wird...

Und warum sollte ich wohl der Gesellschaft zutrauen, daß ihr ausgerechnet hier gelingt, was sonst nicht klappt?

Da könnte man ja gleich hingehen, und alle anderen Verbrechen verhindern, oder?

Und ich sehe überhauopt nicht ein, daß ich erst Daten bereitstellen soll, deren einzigemögliche Konsequenz ein Mißbrauch ist, und den dann teilweise einschränken zu können. Da behalte ich meine Daten lieber hübsch für mich ...

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:

Und dafür brauch ich diese Datenbank gar nicht. Es reicht, wenn Du mir die Hand gibst.


Wie vielen Leuten kannst Du schon die Hand geben?

Und selbst wenn, sagt mir das nicht, warum ich einem Risiko Vorschub leistne sollte, bloß weil ich es an anderer Stelle nicht völlig ausschließen kann.

Klar *kann* *jemand* bei genügend Interesse und Aufwand an meinen genetischen Fingerabdruck kommen. Und natürlich kann man mich ebenso auf Schritt und Tritt verfolgen, wenn man es drauf anlegt und ein vollständiges Bewegungsprofil von mir erstellen.

Aber bloß weil das jemand´tun könnte, muß ich doch nicht gleich freiwillig einen GPS-Empfänger mit mir rumtragen und die Daten im FGH veröffentlichen, oder?

Zitat:

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Aber das sind Vergewaltigungen auch, und wegen der sollen ja nur solche Daten erhoben werden, oder?


Nicht nur. Eigentlich für alle Fälle, in denen geklärt werden muss, ob ein Mensch an einem bestimmten Ort war.


Das wird üblicherweise bestritten. Alle konkreten Vorschläge in diese Richtung beschränken sich auf "schwere Verbrechen", was imemr das auch sein mag, oder eben Sexualstraftaten.

Ist auch insofern sinnvoll, als daß es sonst oft nicht so wichtig ist, ob ein Verdächtiger in Tatortnähe war. (Wenn meine Hausbank überfallen wird, dann wird man da *selbstverständlich* Spuren meiner Anwesenheit finden.)


Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:

Nein. Aber Du machst Prämissen: der Personalchef hat Deine Daten. Das kann man verbieten.

Es könnte aber etwas ganz anderes passieren: nur wenn Du 'freiwillig' Deine Daten _ermitteln_ lässt, kriegst Du die Stelle. Dazu braucht man keine Datenbank.


Das scheint mir aber ein anderes Thema zu sein, oder?



Zitat:
Das Problem ist, dass Arbeitgeber auswählen können, nicht, dass sie Material dafür haben. Das beschaffen die sich selber, seien das nun Psychotests oder weiß der Herr was.


Ich habe ja auch nie behauptet, daß eine Datenbank das einzige Problem des Universums wäre. Aber nur weil es schon andere Probleme gibt, brauche ich mir ja kein zusätzliches Schaffen ...

Rasmus.
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#206906) Verfasst am: 04.11.2004, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Es dreht sich wohl vor allem um die Frage, welches Verhältnis man zum Staat hat. Hält man ihn für einen wohlwollenden Beschützer, dann wird einem daran gelegen sein, dass er möglichst viele Informationen erhält, um effektiv arbeiten zu können. Glaubt man, dass der Staat und seine Institutionen zunehmend gegen die Interessen der Mehrheit arbeiten, dann wird man möglichst wenig preisgeben wollen. Ich misstraue dem Staat.

ja.
aber zusätzlich spielt für die einstellung eines menschen auch eine rolle, ob dieser mensch zur erwähnten mehrheit gehört.
gehört er zur minderheit, die davon profitiert, daß der staat gegen die interessen der mehrheit funktioniert, wird er natürlich dafür sein, die rechte der mehrheit einzuschränken.
mehr noch: dieser mensch braucht gar nicht wirklich davon zu profitieren, daß der staat gegen die interessen der mehrheit funktioniert. er braucht nur zu glauben, daß er davon profitiere.
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