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Einsatz von Fremdwörtern ?
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#213162) Verfasst am: 15.11.2004, 17:04    Titel: Einsatz von Fremdwörtern ? Antworten mit Zitat

Was spricht für den Einsatz von Fremdwörtern und was dagegen ?

Wäre es nicht gescheiter, alles möglichst einfach auszudrücken, damit es auch jeder versteht ?

Ich meine, es gibt bestimmt Wörter, die kann man nicht ersetzen.

Aber manche Fremdwörter sind ja sehr leicht ersetzbar und trotzdem benutzen viele Leute sie.

Ist das nicht reine Angeberei, wie viele Wörter man doch weiß ?
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(MacYoung)
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#213170) Verfasst am: 15.11.2004, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist nicht immer so leicht, auf Fremdworte zu verzichten, wenn man gewohnt ist sie zu benutzen.

Das ist wohl meist keine bewußte Angeberei.
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Gawron
ausgebrannt an ideen



Anmeldungsdatum: 15.11.2004
Beiträge: 49
Wohnort: kilometer 101

Beitrag(#213172) Verfasst am: 15.11.2004, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

arachnophie! und wie!
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auch kah'less mußte mal aufs klo
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#213173) Verfasst am: 15.11.2004, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Also prinzipiell bin ich dafür, alles so einfach wie möglich auszudrücken. Das Verständnis steht für mich persönlich im Vordergrund.

In Fachkreisen hat sich aber ein gewisser Fachjargon durchgesetzt, und so kann es vorkommen, daß Teile dieses Jargons auch mal in die Umgangssprache überschwappen - darunter eben auch Fremdwörter.

Manchmal kann man mit Fremdwörtern aber auch einen Sachverhalt kürzer formulieren.
Man muß auch hier fallweise unterscheiden.

Und ja: Es gibt eine Menge Leute, die wollen mit übertriebenem Einsatz von Fremdwörtern beeindrucken.
_________________
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#213177) Verfasst am: 15.11.2004, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=205019#205019
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defensor_fidei
Gast






Beitrag(#213178) Verfasst am: 15.11.2004, 17:12    Titel: Re: Einsatz von Fremdwörtern ? Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Was spricht für den Einsatz von Fremdwörtern und was dagegen ?

Wäre es nicht gescheiter, alles möglichst einfach auszudrücken, damit es auch jeder versteht ?

Ich meine, es gibt bestimmt Wörter, die kann man nicht ersetzen.

Aber manche Fremdwörter sind ja sehr leicht ersetzbar und trotzdem benutzen viele Leute sie.

Ist das nicht reine Angeberei, wie viele Wörter man doch weiß ?


Darf ich dir eine Gegenfrage stellen, Reschi?

Gerade versuche ich auf eine Anfrage einzugehen, wo es um die Begrifflichkeiten von Transsubstantiation, Akkzidenz, Substanz etc. geht.

Versuche einmal diese Wörter durch andere, leicht verständlichere Worte zu ersetzen. - Gerade, wenn man sich im theol.-phil. Bereich bewegt, ist das gar nicht so einfach.

Und auch deshalb wird "man" wohl absichtlich mißverstanden.
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#213179) Verfasst am: 15.11.2004, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Es ist nicht immer so leicht, auf Fremdworte zu verzichten, wenn man gewohnt ist sie zu benutzen.

Das ist wohl meist keine bewußte Angeberei.


Stimmt. Ich bin beispielsweise beruflich den Umgang mit Fremdwörtern gewöhnt, und so kann es dann passieren, daß mir in privaten, mündlichen Gesprächen Wörter herausrutschen, bei denen mich manche Leute ansehen, als ob ich von einem anderen Planeten sei...
Aber ich bekomme das immer besser in den Griff. zwinkern
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defensor_fidei
Gast






Beitrag(#213184) Verfasst am: 15.11.2004, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Es ist nicht immer so leicht, auf Fremdworte zu verzichten, wenn man gewohnt ist sie zu benutzen.

Das ist wohl meist keine bewußte Angeberei.


Stimmt. Ich bin beispielsweise beruflich den Umgang mit Fremdwörtern gewöhnt, und so kann es dann passieren, daß mir in privaten, mündlichen Gesprächen Wörter herausrutschen, bei denen mich manche Leute ansehen, als ob ich von einem anderen Planeten sei...
Aber ich bekomme das immer besser in den Griff. zwinkern


Na ja, etwas "extraterristrisch" siehst du schon aus, Herr Graf.

zwinkern
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#213187) Verfasst am: 15.11.2004, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Man sieht das auch gut wenn man Deutschstämmige hört, die lange in den USA gelebt haben. Die Reden ein Mischmasch von englisch und deutsch,aber das ist keine "Absicht",sondern manche englischen Begriffe sind ihnen irgendwie "näher" .

Oder wenn man die Ösis hier liest, die kann man eh auch nicht immer verstehen. Lachen
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#213190) Verfasst am: 15.11.2004, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Stimmt. Ich bin beispielsweise beruflich den Umgang mit Fremdwörtern gewöhnt, und so kann es dann passieren, daß mir in privaten, mündlichen Gesprächen Wörter herausrutschen, bei denen mich manche Leute ansehen, als ob ich von einem anderen Planeten sei...


Geht mir ganz genauso...
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#213208) Verfasst am: 15.11.2004, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=5932&postdays=0&postorder=asc&start=30

zynisches Grinsen
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#213211) Verfasst am: 15.11.2004, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Das hättest du auch in dem "Suche Fachbegriffe"-Thread fragen können.
Muss es für jede Kleinigkeit gleich ein eigener Thread sein?

In der Fachsprache sind Fremdwörter als Fachbegriffe sinnvoll, da so u.a. Übersetzungsfehler vermieden werden.

In der Allgemeinsprache sind Fremdwörter m.E. sinnvoll, wenn es dafür kein äquivalentes deutsches Wort gibt. Ob es dieses "deutsche" Wort gibt, ob nicht doch leichte Konnotationsunterschiede zwischen dem deutschen Begriff und dem Fremdwort existieren oder das deutsche Wort zu lang/sperrig ist, ist zuweilen sehr schwierig zu entscheiden bzw. strittig.

Ein stetes Ärgernis sind "hippe" sowie völlig unnötige Anglizismen à la "votet für euren Star" oder "wording" für "Schreibstil", "meeting" für "Zusammenkunft" oder "Besprechung".

Ganz grauenhaft sind pseudo-englische Kunstwörter wie "Texting".

Noch grauenhafter - und leider sehr häufig - ist die Übernahme falscher Übersetzungen aus dem englischen wie z.B. die "Bush-Administration":
administration (engl.) = Regierung
UNGLEICH
Administration (dt.) = Verwaltung
oder
that makes sense = das "macht" Sinn
oder
he had a good time = er hatte eine "gute Zeit"

Das wird nur noch getoppt von der Einführung engl. Grammatik in die Deutsche Sprache: "in 2004" oder "wir haben die Italiener im letzten Jahr gespielt" oder "Rudolf´s Auto".

Mit "Präimplantationsdiagnostik" oder "Theodizee" habe ich allerdings keine Probleme. Ansonsten müssen wir halt irgendwie eben mal die Problems beim Wording soluten - und zwar quick and dirty!
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#213213) Verfasst am: 15.11.2004, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Es ist nicht immer so leicht, auf Fremdworte zu verzichten, wenn man gewohnt ist sie zu benutzen.

Das ist wohl meist keine bewußte Angeberei.


Stimmt. Ich bin beispielsweise beruflich den Umgang mit Fremdwörtern gewöhnt, und so kann es dann passieren, daß mir in privaten, mündlichen Gesprächen Wörter herausrutschen, bei denen mich manche Leute ansehen, als ob ich von einem anderen Planeten sei...
Aber ich bekomme das immer besser in den Griff. zwinkern


Na ja, etwas "extraterristrisch" siehst du schon aus, Herr Graf.

zwinkern


Lachen Da hast Du wohl recht.
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Reschi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#213218) Verfasst am: 15.11.2004, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Manchmal kann man mit Fremdwörtern aber auch einen Sachverhalt kürzer formulieren.



Das spricht wohl für sie.

Zitat:

Und ja: Es gibt eine Menge Leute, die wollen mit übertriebenem Einsatz von Fremdwörtern beeindrucken.


Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Es ist nicht immer so leicht, auf Fremdworte zu verzichten, wenn man gewohnt ist sie zu benutzen.

Das ist wohl meist keine bewußte Angeberei.


Stimmt. Ich bin beispielsweise beruflich den Umgang mit Fremdwörtern gewöhnt, und so kann es dann passieren, daß mir in privaten, mündlichen Gesprächen Wörter herausrutschen, bei denen mich manche Leute ansehen, als ob ich von einem anderen Planeten sei...
Aber ich bekomme das immer besser in den Griff. zwinkern


Ja, geht mir auch oft so.

Manchmal wird man sogar ausgelacht Böse

Was ja im Grunde genommen armselig ist. (zumindest oft)


Also auf Fremdwörter wie tangieren, Filius,..etc.

Also Fremdwörter, die den Sachverhalt nicht kürzer darstellen, sind die unsinnig ?
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Reschi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#213241) Verfasst am: 15.11.2004, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:


In der Fachsprache sind Fremdwörter als Fachbegriffe sinnvoll, da so u.a. Übersetzungsfehler vermieden werden.



Bsp ?

Zitat:


In der Allgemeinsprache sind Fremdwörter m.E. sinnvoll, wenn es dafür kein äquivalentes deutsches Wort gibt. Ob es dieses "deutsche" Wort gibt, ob nicht doch leichte Konnotationsunterschiede zwischen dem deutschen Begriff und dem Fremdwort existieren oder das deutsche Wort zu lang/sperrig ist, ist zuweilen sehr schwierig zu entscheiden bzw. strittig.



ja, da wenn es keine deutschen Alternativen gibt es ja unvermeidbar

Zitat:


Ein stetes Ärgernis sind "hippe" sowie völlig unnötige Anglizismen à la "votet für euren Star" oder "wording" für "Schreibstil", "meeting" für "Zusammenkunft" oder "Besprechung".



wording Gröhl...

solche pseudo-coolen Angliszismen sind wirklich zum Erbrechen

Zitat:

.


Das wird nur noch getoppt von der Einführung engl. Grammatik in die Deutsche Sprache: "in 2004" oder "wir haben die Italiener im letzten Jahr gespielt" oder "Rudolf´s Auto".



In 2004 ? Für was soll das die Übersetzung sein ?

Rudolf's Auto ist imho aber wirklich nicht schlimm.

Es gibt auch noch andere, unscheinbarere Anglizismen, wie z.B.

Wir sitzen alle im selben Boot: kommt aus dem Englischen: we're sitting in the same boat

oder "nicht wirklich": kommt aus dem Englischen: not really
und heißt übersetz: eigentlich nicht
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#213264) Verfasst am: 15.11.2004, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:

Schalker hat folgendes geschrieben:


In der Fachsprache sind Fremdwörter als Fachbegriffe sinnvoll, da so u.a. Übersetzungsfehler vermieden werden.



Bsp ?


Nahezu alles im akademischen Bereich.

Reschi hat folgendes geschrieben:
In 2004 ? Für was soll das die Übersetzung sein ?


Eben. Gar keine. Es ist englisch. Deutsch hieße es "2004" oder "im Jahre 2004".

Reschi hat folgendes geschrieben:
Rudolf's Auto ist imho aber wirklich nicht schlimm.


Doch. Deutsch heißt es "Rudolfs Auto".

Reschi hat folgendes geschrieben:

oder "nicht wirklich": kommt aus dem Englischen: not really
und heißt übersetz: eigentlich nicht


Ja, den hatte ich vergessen. Let's Rock
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#213286) Verfasst am: 15.11.2004, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:


In 2004 ? Für was soll das die Übersetzung sein ?


English: "in 2004 we did ..."
Deutsch "2004 haben wir" , oder eventuell "Im Jahr 2004 haben wir ..."

"in 2004 haben wir" ist falsch, wenn ich das mal so vereinfacht ausdrücken darf.

[qote]
Rudolf's Auto ist imho aber wirklich nicht schlimm.
[/quote]

Schau mal hier, falls Du's noch nicht kennst.

Ich finde es schlimm. Es ist erstens falsch, zweitens eigentlich nicht weiter schwierig und drittens treten diese Fehler in letzter Zeit ´relativ oft auf. Bei einigen der Beispiele unter dem Link würde es mir fast wehtun, so zu schreiben.

Zitat:

Es gibt auch noch andere, unscheinbarere Anglizismen, wie z.B.

Wir sitzen alle im selben Boot: kommt aus dem Englischen: we're sitting in the same boat


Das es die gleiche Redewendung im Englischen gibt, wusste ich auch. Aber wo die nun ihren Ursprung hat, könnte ich auf die Schnelle nicht sagen. Weißt Du da was genaues drüber?

Zitat:

oder "nicht wirklich": kommt aus dem Englischen: not really
und heißt übersetz: eigentlich nicht


Mea culpa. Das kann man mich öfter sagen hören ...
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#213300) Verfasst am: 15.11.2004, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Schalker,

Schalker hat folgendes geschrieben:

Noch grauenhafter - und leider sehr häufig - ist die Übernahme falscher Übersetzungen aus dem englischen


stimmt. Man merkt das oft bei Übersetzungen von Fachbüchern durch Menschen, die zwar Englisch, aber nicht das betreffende Fach studiert haben. Oft wird dann 'starfish' als 'Sternfisch' oder 'kingfisher' als 'Königsfischer' übersetzt oder man liest 'Sodiumchlorid' oder 'Tungstenoxid'. Besonders peinlich ist die 'Übersetzung' von 'billion' als 'Billion'.

Man fragt sich dann, warum diese Menschen zu faul sind, in ein Lexikon zu schauen.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich mit deutschen Fachbegriffen schon Probleme hatte. Es dauerte ein Weilchen, bis ich in einer Informatik-Vorlesung raffte, was ein 'Kellerspeicher' oder ein 'Haufen' ist und was man unter einem 'Speicherabzug' versteht.

Grüßle

Thomas
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#213304) Verfasst am: 15.11.2004, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Am geilsten finde ich es immer wenn von "Hochschul-Studenten" die Rede ist, es sich aber eigentlich um "Hauptschüler" handelt. Lachen
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#213306) Verfasst am: 15.11.2004, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Besonders peinlich ist die 'Übersetzung' von 'billion' als 'Billion'.


In Großbritannien ist Andreas Eschbachs Roman "Eine Billion Dollar" soweit ich weiss als "One Billion Dollars" erschienen - und das, obwohl er sogar im Nachwort noch eindrücklich darauf hingewiesen hatte, dass es "One Trillion Dollars" heißen muss! Mr. Green
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#213308) Verfasst am: 15.11.2004, 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Am geilsten finde ich es immer wenn von "Hochschul-Studenten" die Rede ist, es sich aber eigentlich um "Hauptschüler" handelt. :lol:


und wenn dann gar einer das Zeug zum 'Sonderschüler' hat ...
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
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Beitrag(#213328) Verfasst am: 15.11.2004, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Besonders peinlich ist die 'Übersetzung' von 'billion' als 'Billion'.


Wobei wir an dieser Stelle all jener Übersetzer gedenken sollten, die das Unglück trifft, das Wort "trillion" übersetzen zu müssen ...
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#213372) Verfasst am: 15.11.2004, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Besonders peinlich ist die 'Übersetzung' von 'billion' als 'Billion'.


In Großbritannien ist Andreas Eschbachs Roman "Eine Billion Dollar" soweit ich weiss als "One Billion Dollars" erschienen - und das, obwohl er sogar im Nachwort noch eindrücklich darauf hingewiesen hatte, dass es "One Trillion Dollars" heißen muss! Mr. Green

Dann kannte er sich wohl nicht aus, denn eine billion ist in Großbritannien genau eine Billion. Die Amis sind es, die sich da nicht auskennen. Was bei den Amis die billion ist, nennt sich bei den Briten "milliard".
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#213386) Verfasst am: 15.11.2004, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Fachjargon kann durchaus seinen Sinn haben. Zum einen kann man sich rasch austauschen, wenn man unter Fachleuten ist. Zum anderen sind fremdsprachige wissenschaftliche Texte durch Fremdwörter oft leichter lesbar, da die Fachbegriffe international gebräuchlich sind.

Alltagssprachliche Begriffe zu verwenden, kann auch zu Missverständnissen führen. Das sieht man zum Beispiel in der Psychologie. Dort verwendet man Begriffe wie Lernen, Gedächtnis, Erinnerung, Gefühl, Empfindung, Wahrnehmung, aber oft verwendet man diese Begriffe im Sinne einer bestimmten Theorie oder Schule. Der Nichteingeweihte meint nun, er wüsste genau, wovon die Rede ist, was zu Missverständnissen führen kann, weil nicht mehr nachgefragt wird. Fremdwörter oder Fachbegriffe könnten hier deutlich machen, dass z.B. eine ganz bestimmte Art des Erinnerns gemeint ist, die von unserem Alltagsverständnis des Begriffes abweicht.

Grundsätzlich denke ich aber, dass viele Fachleute sich nicht genug darum bemühen, ihre Erkenntnisse in verständlicher Form auszudrücken. Den Anspruch, unnötige Fremdwörter zu vermeiden, finde ich sinnvoll. Ich habe den Eindruck, dass es in den USA mehr Autoren gibt, die sich bemühen, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Populärwissenschaftliche Bücher, die mir gefallen, sind jedenfalls häufig aus dem Amerikanischen übersetzt.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#213390) Verfasst am: 15.11.2004, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Dann kannte er sich wohl nicht aus, denn eine billion ist in Großbritannien genau eine Billion. Die Amis sind es, die sich da nicht auskennen. Was bei den Amis die billion ist, nennt sich bei den Briten "milliard".


Langenscheidt schreibt: billion s. 1. Milliarde f; 2. Britisches Englisch veraltet Billion f

Könnt also sein, dass die Briten es den Amis mittlerweile nachmachen.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#213436) Verfasst am: 15.11.2004, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Wygotsky,

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Dann kannte er sich wohl nicht aus, denn eine billion ist in Großbritannien genau eine Billion. Die Amis sind es, die sich da nicht auskennen. Was bei den Amis die billion ist, nennt sich bei den Briten "milliard".


Langenscheidt schreibt: billion s. 1. Milliarde f; 2. Britisches Englisch veraltet Billion f

Könnt also sein, dass die Briten es den Amis mittlerweile nachmachen.


Du hast mich neugierig gemacht.

Ich habe mal in das dickste Buch in unserem Haushalt

Gove, P.B. (1981) 'Webster's Third New International Dictionary of the English Language. Unabridged' Springfield, Merriam-Webster Inc.

geschaut. Dort steht auf S. 216 zu 'billion'

1. see number table
2. a very large number

Auf S. 1549 findet man dann in einer Tabelle die amerikanischen und britischen Systeme für Zahlen bis centillion.

Anmerkung 11 (zu den Systemen):

"The American system of numeration for denominations above one million was modeled on the French system but more recently the French system has been changed to correspond to the German and British systems. In the American system each of the denominations above 1,000 (the American billion ist 1,000 times the one preceding (one trillion = 1,000 billions; one quadrillion = 1,000 trillions). In the British system the first denomination above 1,000 (the British milliard) is 1,000 times the preceding one, but each of the denominations above 1,000 milliards (the British billion is 1,000,000 times the preceding one (one trillion = 1,000,000 billions; one quadrillion = 1,000,000 trillions)"

Anmerkung 12 zu billion und trillion:

"The names of the denominations in the American system correspond to the number of periods of zeros (groups of three zeros) that come after 1000 (the numeral for one billion [1,000,000,000] contains two [bi-]; and the numeral for one trillion [1,000,000,000,000] contains three [tri-]. The names of the British denominations correspond to the values expressed in powers of one million (one billion = a million to the 2nd power; one trillion = a million to the 3rd power)"

Alles klar?

Grüßle

Thomas
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#213446) Verfasst am: 15.11.2004, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Dann kannte er sich wohl nicht aus, denn eine billion ist in Großbritannien genau eine Billion. Die Amis sind es, die sich da nicht auskennen. Was bei den Amis die billion ist, nennt sich bei den Briten "milliard".


Langenscheidt schreibt: billion s. 1. Milliarde f; 2. Britisches Englisch veraltet Billion f

Könnt also sein, dass die Briten es den Amis mittlerweile nachmachen.

Ich weiß das, weil in englischen Foren darum regelmäßig ein Streit darüber entsteht. Also noch haben sich nicht alle Briten dem Kulturimperialismus gebeugt. Ich könnte mir vorstellen, dass in GB die amtliche Regelung die standardisierte Variante nach SI vorschreibt.
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Tanja
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Anmeldungsdatum: 09.12.2003
Beiträge: 71
Wohnort: Kiel

Beitrag(#213497) Verfasst am: 15.11.2004, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es immer besonders witzig, wenn Leute erzählen, ihnen wurde der Blinddarm entfernt. Obwohl ja jeder weiß, was damit gemeint ist, halte ich es doch für sinnvoller, das "richtige" Fremdwort "Appendix" zu benutzen.

Ich versuche, Fremdwörter nur dann zu benutzen, wenn es sonst zu kompliziert wird, den ganzen Sachverhalt zu umschreiben oder wenn mir das deutsche Wort dafür mal wieder nicht einfällt. Ist immer noch besser, als das alle glauben, man würde ständig unter Wortfindungsstörungen leiden.
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Demosthenes
Revolutinär mit Leidenschaft



Anmeldungsdatum: 12.11.2004
Beiträge: 32
Wohnort: Homburg

Beitrag(#213705) Verfasst am: 16.11.2004, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Das Problem ist uralt. Bei einigen Recherchen in Akten des 18. Jahrunderts fand ich einen Vorgang, in dem ein "Rentcammerpräsident" an einen "Regierungsrath" schrieb und dabei ein erfundenes französisch klingendes Wort benutzte. Dieses "Unwort" machte in der Akte in kurzer Zeit die Runde und wurde von allen benutzt, wohl um die eigene Bildung zu dokumentieren. Ich habe mich köstlich dabei amüsiert.
Als wir eine Beisprechung zu einem neuen Projekt hatten, wurden wir zur "Kickoff-Sitzung" eingeladen. Einige Teilnehmer mokierten sich gegen diesen Begriff und wurden doch tatsächlich als "ungebildet" bezeichnet. Ich denke, diese Beispiele zeigen doch die nahe Verwandschaft des Menschen zum Affen.
Fremdwörter kann man schon nutzen, doch bitte nur dort, wo es angebracht ist.
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Demosthenes

Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.
(Immanuel Kant)
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joyborg
registriert



Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#213712) Verfasst am: 16.11.2004, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tanja hat folgendes geschrieben:
Ich finde es immer besonders witzig, wenn Leute erzählen, ihnen wurde der Blinddarm entfernt. Obwohl ja jeder weiß, was damit gemeint ist, halte ich es doch für sinnvoller, das "richtige" Fremdwort "Appendix" zu benutzen.[...]


Nanu? Warum ist Appendix "richtiger" als Blinddarm?
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