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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#365664) Verfasst am: 30.10.2005, 19:49    Titel: Name gesucht Antworten mit Zitat

Wie würdet Ihr ein Wirtschaftssystem nennen, das folgende Merkmale aufweist:


- leistungsloses und bedingungsloses Grundeinkommen, mit dem der Lebensunterhalt bei geringem Luxus bestritten werden kann, für Jeden

- marktwirtschaftliches Prinzip in den meisten Bereichen

- staatliche Grundversorgung bei Gesundheit, Bildung, Verkehr, Strom, Müllentsorgung und Wasser

- staatliches Interventionsrecht bei Boden und Rohstoffen

- nur Tobinsteuer, Mehrwertsteuer und Vermögenssteuer, Mehrwertsteuer nach Nutzen und Schaden der Produkte bemessen

- komplette Abschaffung von Arbeitsamt und Rentenanstalten, starke Reduzierung von Justizwesen, Sozial- und Finanzamt

- Geldgebühr nach freiwirtschaftlichem Konzept

- Fehlen sämtlicher Gebührenordnungen und Mindestsätze für einzelne Berufsstände

- Beachtung ökologischer und tierrechtlicher Prinzipien

- vollständige Säkularisierung



Naja so in etwa, im Idealfall natürlich weltweit. Im Grunde ist es nur eine Variante der Sozialen Marktwirtschaft, aber dieser Begriff kontrapunktiert mir nicht genügend ein kapitalistisches System.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
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Beitrag(#365667) Verfasst am: 30.10.2005, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Keine Ahnung - aber ich würd´ dich wählen Smilie
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“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#365668) Verfasst am: 30.10.2005, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Da hast du dir von allem was rausgesucht, würde ich sagen.

Was meinst du mit starke Reduzierung von Justizwesen?
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#365677) Verfasst am: 30.10.2005, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zum einen würde die Kriminalität in so einem System per se stark abnehmen. Zum andern würde die Aufhebung der Gebührenordnung für Anwälte für einen Wettbewerb unter diesen sorgen, der auch wünschenswerterweise Anwälte hervorbringen wird, die nur im Erfolgsfall bezahlt werden wollen. Daran müsten sich letztlich alle orientieren und dies würde zu einer starken Reduzierung bei Prozessen führen, denn kein Anwalt könnte mehr zu aussichtslosen Klagen raten, wie es zurzeit gang und gebe ist.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#365684) Verfasst am: 30.10.2005, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Warum würde das Anwälte hervorbringen, die nur im Erfolgsfall bezahlt werden?
Möglicherweise würden die Anwaltskosten sinken, aber Anwälte könnten doch trotzdem durch erfolglose Klagen Geld verdienen.

edit: "werden wollen", ach so meinst du das. Na ja, es gibt genug Leute die trotz abraten auf einem Prozess bestehen, selbst erlebt. Von daher...
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#365704) Verfasst am: 30.10.2005, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage ist, was du mit "marktwirtschaftlichen Prinzip" meinst. Da ich aber nicht erkenne, dass du etwas an den heutigen Besitz- und Machtverhältnissen ändern willst, ist es ein weiterer Versuch den Kapitalismus sozialer zu gestalten ohne grundlegend etwas zu ändern.

Nur würde dieser Versuch eine Erhöhung der Steuereinnahmen sowie eine Rückverstaatlichung bei diversen Infrastruktur-Massnahmen erfordern, was wohl kaum auf Gegenliebe bei den Kapitalisten stossen wird - ausser mit "staatlicher Grundversorgung" und das "Grundeinkommen" sind so gering, dass sogar ein Klassenkämpfer der Bosse wie Westerwelle die Idee gut findet.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#365711) Verfasst am: 30.10.2005, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Marktanreize, also die Aussicht auf Gewinne bei unternehmerischem Handeln, sind Voraussetzung für eine effiziente Güterverteilung und Produktion, und außerdem für viele Menschen ein Weg sich selbst zu verwirklichen. Was wäre die Alternative, Planwirtschaft? Die Grundversorgung soll wie gesagt so hoch sein, dass sie auch etwas Luxus gewährleistet.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#365714) Verfasst am: 30.10.2005, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Max will wohl darauf hinaus, dass das Kapital ein derartiges System freiwillig nie mitmachen würde. Wie willst du es also durchsetzen?

Wer hat denn die Macht in diesem Staat?

Der Wähler? So naiv bist du doch nicht.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#365749) Verfasst am: 30.10.2005, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich nicht! Aber der allererste Schritt zu einer Veränderung ist nunmal ein Konzept zwinkern
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Lectum
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Anmeldungsdatum: 06.03.2005
Beiträge: 95
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Beitrag(#365751) Verfasst am: 30.10.2005, 21:25    Titel: Bezeichnung für Malones Theorie Antworten mit Zitat

Salvete!

Das scheint einen Mischung aus sozialdemokratischer Staatsvergötterung und Neoliberalismus zu sein. ^^

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Lectum
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#365764) Verfasst am: 30.10.2005, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Murks!
Ich bleibe dabei und warte auf die Ankunft der Singularität zynisches Grinsen
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Finril
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 1270

Beitrag(#365771) Verfasst am: 30.10.2005, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Zum einen würde die Kriminalität in so einem System per se stark abnehmen. Zum andern würde die Aufhebung der Gebührenordnung für Anwälte für einen Wettbewerb unter diesen sorgen, der auch wünschenswerterweise Anwälte hervorbringen wird, die nur im Erfolgsfall bezahlt werden wollen. Daran müsten sich letztlich alle orientieren und dies würde zu einer starken Reduzierung bei Prozessen führen, denn kein Anwalt könnte mehr zu aussichtslosen Klagen raten, wie es zurzeit gang und gebe ist.


Ich mag die Anwälte ja nicht so besonders.
Aber bald ensteht ja eh ein Wettbewerb unter ihnen.
Momentan ist ein "Mindeslohn" festgesetzt.
Wenn dieser wegfällt (EU-Dienstleistungirgendetwas)
dann, darf jeder beraten. Und Jedes Geld der Welt verlangen.

Genauso bei den Steuerberatern.
Meine Eltern sind Steuerberater, läuft auf das gleiche hinaus.
Sie haben für ihren Beruf studiert etc.
Aber danach darf jeder Mensch in Sachen Steuern beraten. Und hat nicht die entsprechende Konsequenz.

Stell dir vor

du lässt dich beraten bei einem Steuerberater und bei jemanden, der sagt er kann sowas.


Wenn sie dich nun falsch beraten beide.
Den Steuerberater kannst ja noch anzeigen aber den anderen(kannst zwar auch)
aber derjenige hat so eine Ausbildung meistens überhaupt nicht gemacht.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#365778) Verfasst am: 30.10.2005, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Von der Bolkesteinrichtlinie sind diese privelegierten Berufe ausgenommen. Klingt komisch, ist aber so zwinkern

Statt Konsequenz meinst Du vermutlich Kompetenz zwinkern Nunja, dem Kunden steht es ja frei, sich über die Qualifikation zu informieren. Und dass die Berufsbezeichungen willkürlich sein dürfen, habe ich bewusst nicht gesagt Smilie
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Finril
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 1270

Beitrag(#365787) Verfasst am: 30.10.2005, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Statt Konsequenz meinst Du vermutlich Kompetenz zwinkern Nunja, dem Kunden steht es ja frei, sich über die Qualifikation zu informieren. Und dass die Berufsbezeichungen willkürlich sein dürfen, habe ich bewusst nicht gesagt Smilie


Genau das meinte ich.
Kompetenz....

Aja.

Okay war aber daraus nicht ersichtlich.
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Tarvoc
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Beiträge: 44650

Beitrag(#365792) Verfasst am: 30.10.2005, 23:08    Titel: Re: Name gesucht Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Wie würdet Ihr ein Wirtschaftssystem nennen, das folgende Merkmale aufweist


Sowas Ähnliches habe ich schonmal vorgeschlagen:
Der RICH-Plan
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#365796) Verfasst am: 30.10.2005, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ahja, auch nett Sehr glücklich
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#365798) Verfasst am: 30.10.2005, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Ahja, auch nett Sehr glücklich


Ich habe das Gefühl, ähnliche Ideen gibt es heutzutage öfters 'mal von verschiedenen Leuten. Sehr glücklich
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#365911) Verfasst am: 31.10.2005, 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Max will wohl darauf hinaus, dass das Kapital ein derartiges System freiwillig nie mitmachen würde. Wie willst du es also durchsetzen?

Wer hat denn die Macht in diesem Staat?

Der Wähler? So naiv bist du doch nicht.

Es ist schwierig. Malones Ideen kann eben auch so umgebogen werden, dass es direkt die Interessen der Kapitalisten widerspiegelt. Nur ein Beispiel:
Malone hat folgendes geschrieben:
Marktanreize, also die Aussicht auf Gewinne bei unternehmerischem Handeln, sind Voraussetzung für eine effiziente Güterverteilung und Produktion, und außerdem für viele Menschen ein Weg sich selbst zu verwirklichen.

Das ist genau das Problem deines Ansatzs: du willst dicht nicht entscheiden. Einerseits willst du ein sozialeres System, was klar den Interessen der Kapitalisten widerspricht, aber andererseits willst du alle Grundlagen für die Macht/Privilegien der Kapitalisten erhalten.

Marktanreize sind übrigens kein effizientes System für Güterverteilung, sondern ein ziemlich mieses und zudem äusserst menschenverachtendes. "Markt" bedeutet hier doch, dass für die Verteilung Besitz/Einkommen entscheidend ist. Nur die, die genügend Besitz/Einkommen haben, können sich überhaupt alle lebensnotwendigen Güter leisten, während die, sehr viel Besitz haben, mittels diesem über andere herrschen können. Es ist klar, dass du dies durch das Grundeinkommen aushebeln willst. Aber dies ändert nichts daran, dass du die Macht der Kapitalisten unangetastet lässt.Selbst wenn es gelingen sollte das Grundeinkommen durchsetzen - was ich immer unterstützen würde - ist ein Rollback von Seiten der Kapitalisten jederzeit zu befürchten. Insbesondere wenn man die heutige wirtschaftliche Dynamik in den Industrieländern betrachtet, die von Stagnation gekennzeichnet ist und die deshalb die Kapitalisten zu immer krasseren Angriffen auf die Rechte und den Lebensstandard der Mehrheit zwingt.

Für Selbstverwirklichung ist der "Markt" ebenfalls kein Weg, der für die Mehrheit funktionieren würde. Selbstverwirklichen kann sich immer nur eine Minderheit - genau wie sich immer nur eine Minderheit bereichern kann. Dies liegt einfach daran, dass der "Markt" nicht dazu führt, dass man eine Gesellschaft von lauter unabhängigen Kleinunternehmern hat, sondern eine Gesellschaft aus wenigen Grosskonzernen und vielen abhängigen Lohnarbeitern (inkl. Scheinselbständigen und ein paar Kleinstunternehmer). Die klare Mehrheit kann sich dann eben nicht selbstverwirklichen, da sie dafür überhaupt nicht die Freiheit hat, weil der "Markt" eben von Grosskonzernen beherrscht wird und diese Zwänge erzeugen, die selbst einen nominell unabhängigen Kleinstunternehmer tatsächlich zu einem abhängigen Beschäftigten machen.

Selbst wenn es dir gelingt alle Grosskonzerne zu zerschlagen (was man mit der Begründung Kartell- und Monopolbildung auch problemlos juristisch rechtfertigen kann, aber machtpolitisch eigentlich nur auf revolutionären Weg durchsetzen kann), würden Marktmechanismen in kürzester Zeit wieder dazu führen, dass sich erneut den Markt beherrschenden Grosskonzerne ausbilden.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#365918) Verfasst am: 31.10.2005, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Marktanreize, also die Aussicht auf Gewinne bei unternehmerischem Handeln, sind Voraussetzung für eine effiziente Güterverteilung und Produktion, und außerdem für viele Menschen ein Weg sich selbst zu verwirklichen.


Darf ich als Alternative eine massive Investition in Forschung und Wissenschaft vorschlagen?
Davon würden über kurz oder lang die Kapitalisten genauso profitieren wie von Marktanreizen, es hätte jedoch m.E. nicht diese "Nebenwirkungen", die Marktanreize zu haben neigen...
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#365946) Verfasst am: 31.10.2005, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Marktanreize, also die Aussicht auf Gewinne bei unternehmerischem Handeln, sind Voraussetzung für eine effiziente Güterverteilung und Produktion, und außerdem für viele Menschen ein Weg sich selbst zu verwirklichen.

Darf ich als Alternative eine massive Investition in Forschung und Wissenschaft vorschlagen?
Davon würden über kurz oder lang die Kapitalisten genauso profitieren wie von Marktanreizen, es hätte jedoch m.E. nicht diese "Nebenwirkungen", die Marktanreize zu haben neigen...

Konsequent wäre, gleich noch staatliche Programme für bessere Technologien z.B. im Energie- und Versorgungssektor zu fordern, um neue Technologie, deren Entwicklung gefördert wird, auch durchzusetzen. In diesen Sektoren braucht es einen Systemwechsel (z.B. weg vom Erdöl hin zu regenerativen Energiequellen) und dafür eine entsprechende Infrastruktur, die kapitalistische Konzerne wegen der hohen Kosten niemals von sich aus aufbauen werden. In der Landwirtschaft braucht es ebenfalls massive Veränderungen, weil es absehbar ist, dass die heutige Form der Düngerproduktion nicht mehr lange aufrechterhaltbar ist - und auch nicht ökologisch sinnvoll ist. Die Düngerproduktion ist einerseits sehr energieabhängig und andererseits gehen die Phosphat-Vorräte dem Ende zu.

Nur sehe ich nicht den Sinn darin, gemeinschaftliche Anstrengungen für die Durchsetzung neuer Technologien zu unternehmen, wenn die Früchte (Profit) dann wieder in die Hände von wenigen Superreichen fällt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#365994) Verfasst am: 31.10.2005, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Konsequent wäre, gleich noch staatliche Programme für bessere Technologien z.B. im Energie- und Versorgungssektor zu fordern, um neue Technologie, deren Entwicklung gefördert wird, auch durchzusetzen.


Von mir aus immer gerne. Smilie
Wobei sie natürlich nicht unbedingt nur "staatlich" sein müssten. Gegen eine Koexistenz oder sogar Kooperation staatlicher, wirtschaftlicher oder sogar rein privater Programme hätte ich nichts einzuwenden.
Die Programme werden staatlich gefördert (die staatlichen natürlich mehr als die anderen) und bei Erfolg gibt`s Prämien.

max hat folgendes geschrieben:
Nur sehe ich nicht den Sinn darin, gemeinschaftliche Anstrengungen für die Durchsetzung neuer Technologien zu unternehmen, wenn die Früchte (Profit) dann wieder in die Hände von wenigen Superreichen fällt.


Mir war nicht bewusst, dass die Früchte z.B. der Erfindung des Fernsehers oder des Internet nur in die Hände weniger Supperreicher fallen.
(Es sei denn natürlich, man versteht unter "Früchte" nur monetäre Gewinne... Mit den Augen rollen)
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Kadaj
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Anmeldungsdatum: 30.04.2005
Beiträge: 674

Beitrag(#366004) Verfasst am: 31.10.2005, 16:29    Titel: Re: Name gesucht Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Wie würdet Ihr ein Wirtschaftssystem nennen, das folgende Merkmale aufweist:
...


Widersprüchlich.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#366235) Verfasst am: 01.11.2005, 02:17    Titel: Re: Name gesucht Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Wie würdet Ihr ein Wirtschaftssystem nennen, das folgende Merkmale aufweist:

[...]


Maloneismus? Sehr glücklich Tja, bei mir rennst du mit solchen Vorschlägen offene Türen ein, aber das weißt du ja...

Kein schlechter Mix.

@Kadaj
Wo siehst du die Widersprüche?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#366237) Verfasst am: 01.11.2005, 03:12    Titel: Re: Name gesucht Antworten mit Zitat

Kadaj hat folgendes geschrieben:
Widersprüchlich.


Das macht es für mich um so interessanter. Mr. Green
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#366285) Verfasst am: 01.11.2005, 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Konsequent wäre, gleich noch staatliche Programme für bessere Technologien z.B. im Energie- und Versorgungssektor zu fordern, um neue Technologie, deren Entwicklung gefördert wird, auch durchzusetzen.

Von mir aus immer gerne. Smilie
Wobei sie natürlich nicht unbedingt nur "staatlich" sein müssten. Gegen eine Koexistenz oder sogar Kooperation staatlicher, wirtschaftlicher oder sogar rein privater Programme hätte ich nichts einzuwenden.
Die Programme werden staatlich gefördert (die staatlichen natürlich mehr als die anderen) und bei Erfolg gibt`s Prämien.

Es ging nicht darum, dass diese Programme staatlich sein müssen. Es ist nur so, dass kapitalistische Konzerne offensichtlich unfähig sind solche Programme selbst durchzuführen.
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Nur sehe ich nicht den Sinn darin, gemeinschaftliche Anstrengungen für die Durchsetzung neuer Technologien zu unternehmen, wenn die Früchte (Profit) dann wieder in die Hände von wenigen Superreichen fällt.

Mir war nicht bewusst, dass die Früchte z.B. der Erfindung des Fernsehers oder des Internet nur in die Hände weniger Supperreicher fallen.
(Es sei denn natürlich, man versteht unter "Früchte" nur monetäre Gewinne... Mit den Augen rollen)

Natürlich profitieren alle davon, wenn z.B. das Verkehrssystem endlich mal über den Status von 1900 hinaus kommt. Ich finde es aber trotzdem nicht akzeptabel, dass Superreiche mittels allgemein finanzierte Programme ihren Reichtum steigern. Sie sich also allgemein finanzierte Einrichtungen sich aneignen, Einrichtungen, für die selbst nichts gemacht haben. Aber genau dies wird passieren, wenn diese ideologisch verblendeten typischen Vertreter heutigen bürgerlicher Parteien verantwortlich sind, da diese ja meinen, dass nur Unternehmen von Privatkapitalisten funktionieren. Dies meinen sie sogar ja dann, wenn diese Unternehmen fast 100% staatlich finanziert sind.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#366287) Verfasst am: 01.11.2005, 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Es ging nicht darum, dass diese Programme staatlich sein müssen. Es ist nur so, dass kapitalistische Konzerne offensichtlich unfähig sind solche Programme selbst durchzuführen.


max hat folgendes geschrieben:
Natürlich profitieren alle davon, wenn z.B. das Verkehrssystem endlich mal über den Status von 1900 hinaus kommt. Ich finde es aber trotzdem nicht akzeptabel, dass Superreiche mittels allgemein finanzierte Programme ihren Reichtum steigern. Sie sich also allgemein finanzierte Einrichtungen sich aneignen, Einrichtungen, für die selbst nichts gemacht haben.


Ich stimme beidem zu. Smilie
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#366323) Verfasst am: 01.11.2005, 13:00    Titel: Re: Name gesucht Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Wie würdet Ihr ein Wirtschaftssystem nennen, das folgende Merkmale aufweist:

- leistungsloses und bedingungsloses Grundeinkommen, mit dem der Lebensunterhalt bei geringem Luxus bestritten werden kann, für Jeden

- marktwirtschaftliches Prinzip in den meisten Bereichen

- staatliche Grundversorgung bei Gesundheit, Bildung, Verkehr, Strom, Müllentsorgung und Wasser

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Wie wärs mit Malonismus?
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#366858) Verfasst am: 02.11.2005, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Klingt gut zwinkern Sehr glücklich

Bei Max möchte ich mal wissen, wer ihm erzählt hat, dass es nur schwarz und weiß gibt zwinkern Kennt jemand noch eine Alternative außer Marktwirtschaft und Planwirtschaft und den Stufen dazwischen? Geschockt


Aber der Einwand ist nicht ganz unberechtigt, darum möchte ich noch um folgende Punkte ergänzen:


- verschärftes Kartellrecht gegen Monopolbildung und Aufsplittung (also das Gründen zahlreicher Tochtergesellschaften und Enkel etc.)

- strenges Vorgehen gegen Steuerflucht- und Hinterziehung


Wenn es nach mir ginge, würde man die Medien zumindest noch auf nicht volksverblödende Inhalte kontrollieren, aber das ließe sich wohl schlecht umsetzen zwinkern
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#367047) Verfasst am: 02.11.2005, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Bei Max möchte ich mal wissen, wer ihm erzählt hat, dass es nur schwarz und weiß gibt zwinkern Kennt jemand noch eine Alternative außer Marktwirtschaft und Planwirtschaft und den Stufen dazwischen? Geschockt

Es geht mehr darum, wer die Kontrolle über die Wirtschaft hat. Eine Planwirtschaft kann, wie in den staatskapitalistischen Regimen oder in den Bürokratien der kapitalistischen Grosskonzerne, nur den Interessen einer winzigen Minderheit dienen oder eben demokratisch kontrolliert sein.

Bei der "Marktwirtschaft" sehe ich nicht, wie diese demokratisch organisiert werden kann. Jede Kapitalkonzentration, die eine zwangsläufige Folge der "Marktwirtschaft" ist, steht im Widerspruch zu einer demokratischen Kontrolle, weil dieser Besitz dem Besitzer mehr Einfluss verschafft, als er mit seiner Stimme hätte.
Malone hat folgendes geschrieben:
Aber der Einwand ist nicht ganz unberechtigt, darum möchte ich noch um folgende Punkte ergänzen:

- verschärftes Kartellrecht gegen Monopolbildung und Aufsplittung (also das Gründen zahlreicher Tochtergesellschaften und Enkel etc.)

- strenges Vorgehen gegen Steuerflucht- und Hinterziehung

Wie erklärst du dann, dass das existierende Kartellrecht vollkommen unwirksam ist? Wo soll der Unterschied bei deinem sein? Und wie willst du es durchsetzen?

Steuerflucht und - hinterziehung sind doch nicht einmal das wesentliche Problem. Die bügerlichen Parteien haben die Steuern für Grosskonzerne inzwischen doch so stark gesenkt, dass diese überhaupt nicht mehr illegal handeln müssen, um kaum Steuern zu zahlen. Das Problem ist vielmehr, dass diese Grosskonzerne diese Steuersenkungen mit zahlreichen Erpressungen ("sonst vernichten wir Arbeitsplätze" etc.) durchsetzen konnten.

Und damit sind wir wieder bei der Frage, wie du deine Vorstellungen durchsetzen willst. Reformideen gibt es wahrlich genug und viele davon sind, wenn es um die Intention geht, ja durchaus begrüssenswert. Aber was ist eine Idee wert, wenn sie nur in Sonntagsreden, Büchern und Foren auftaucht? Deine Ideen erfordern, wenn du sie konsequent umsetzen willst, die Macht der Kapitalisten zu brechen. Also wie willst du dies machen? Die Geschichte zeigt, dass dies notwendig ist, um überhaupt etwas zu verändern. Wenn die Macht der Kapitalisten unangetestet bleibt (oder ihnen der Besitz und die Kontrolle der Produktionsmittel gelassen wird), dann sind die Folge meist nur, dass die Reformer sich ändern - also sich an eine unveränderte Gesellschaft anpassen.
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Hannibal
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Beitrag(#367061) Verfasst am: 02.11.2005, 20:47    Titel: Re: Name gesucht Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:



- leistungsloses und bedingungsloses Grundeinkommen, mit dem der Lebensunterhalt bei geringem Luxus bestritten werden kann, für Jeden


Lass das bitte, wenn überhaupt, erst dann Thema sein, nachdem die Staatsschulden auf ein erträgliches Maß reduziert wurden.

Abgesehen davon ist dein Programm gar nicht so schlecht, allerdings sieht mir das nach etwas zu viel Bürokratie aus und genau daran scheitert die soziale Marktwirtschaft.

Ich würde statt dessen ein Modell bevorzugen, der den klassischen Liberalismus mit freiwirtschaftlichen Prinzipien auf möglichst unbürokratische Weise verbindet. Das soziale Netz soll dabei auf ein Minimum reduziert werden.
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