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Dominik ...
Anmeldungsdatum: 16.10.2004 Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland
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(#282898) Verfasst am: 06.04.2005, 22:58 Titel: Bester Wissenschaftsautor? |
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Jared Diamond, Hoimar von Ditfurth, Oliver Sacks
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#283026) Verfasst am: 07.04.2005, 11:20 Titel: |
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Dougal Dixon
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#283035) Verfasst am: 07.04.2005, 11:40 Titel: |
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Ernst Mayr
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#283040) Verfasst am: 07.04.2005, 11:52 Titel: |
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Carl Sagan
In meiner Jugend habe ih ihn nur so verschlungen
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#283079) Verfasst am: 07.04.2005, 16:06 Titel: |
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Issac Assimov und neuerdings Anton Zeilinger .
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#283084) Verfasst am: 07.04.2005, 16:14 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | Sigmund Freud |
Ist das dein Ernst ?
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Dominik ...
Anmeldungsdatum: 16.10.2004 Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland
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(#283151) Verfasst am: 07.04.2005, 20:11 Titel: |
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Äh... ok. Habe vergessen zu fragen was jeder jeweils so geschrieben hat und wie das Buch heißt. Und für wen es geeignet ist.
Also nochmal:
Jared Diamond (Amerikaner, Biologieprof) "Der dritte Schimpanse" : Anspruchvolles Sachbuch, beschreibt Werdegang unsere Spezies v.a. auch Soziologisch und ist zwischen den Zeilen auch was für Ökopessimisten.
Selber Autor: "Arm und reich" Sachbuch, erklärt wie es zu einer dominanten Stellung der Europärer in unserer Welt gekommen ist. Sehr zu empfehlen für latente Rassisten und für Nichteuropäer mit Minderwertigkeitskomplex.
Oliver Sacks (Ami, Neuropsychologe); "Der Mann der seine Frau mit einem Hut verwechselte" gut zu lesendes, unterhaltsames Buch das durch bizarre, witzige und respektvolle Schilderungen von Lebensgeschichten geistig-unnormaler Menschen. Zu empfehlen für jeden der noch an die Seele glaubt und dass Persönlichkeit nicht durch das Gehirn definiert wird.
Hoimar von Ditfurth (Arzt): "Am Anfang war der Wasserstoff" Sachbuch über generelle wissenschaftliche Erkenntnisse; geschrieben um Menschen die Suche nach Gott zu erleichtern, indem er aufzeigt, wo überall nicht gesucht werden muß, weil bereits klarheit herrscht. Hat mir persönlich die beste Erklärung für die Entstehung des Lebens aus der Ursuppe geben können.
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Dissident Möchtegernopfer
Anmeldungsdatum: 17.03.2005 Beiträge: 157
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(#283196) Verfasst am: 07.04.2005, 21:02 Titel: |
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Spock hat folgendes geschrieben: | Ernst Mayr |
Kann den Kerl nicht ausstehen. Er scheint mir Zeit seines Lebens ein Problem damit gehabt zu haben, die (offensichtlichen) Schwächen der Evolutionstheorie einzugestehen – im Grunde eine sehr unwissenschaftliche Abwehrreaktion, zumal er – das ist mein Eindruck – vieles als persönlichen Angriff wertete.
Das einzige, womit er mich beeindrucken konnte, war seine glasklare Analyse, warum Biologen bei einer Diskussion mit gebildeten Kreationisten in der Regel den kürzeren ziehen.
Als Alternative empfehle ich Josef H. Reichholf; er geht an das Thema nicht so "verbissen" ran und ist ebenso ein Mann von Fach.
Dominik hat folgendes geschrieben: | Hoimar von Ditfurth |
Den kann ich eigentlich auch nicht ausstehen. Der hat einfach auf zu vielen Hochzeiten getanzt, so dass sich in seinen (populär)wissenschaftlichen Veröffentlichungen Fehler eingeschlichen haben – und wenn auch nur durch fahrlässige Formulierungen, die den Anschein geben sollten, als sei dieses und jenes bereits in trockenen Tüchern. Wenn ich da an "Im Anfang war der Wasserstoff" denke, graust es mir. Steven Weinbergs "Die ersten drei Minuten" sagt mir da mehr zu.
Schalker hat folgendes geschrieben: | Sigmund Freud |
Jau, den kann ich mal leiden! Die Psychoanalyse, die ihn berühmt machte, hatt allerdings reichlich wenig mit der exakten Wissenschaft zu tun.
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#283272) Verfasst am: 07.04.2005, 22:21 Titel: |
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Dissident hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Sigmund Freud |
Jau, den kann ich mal leiden! Die Psychoanalyse, die ihn berühmt machte, hatt allerdings reichlich wenig mit der exakten Wissenschaft zu tun. |
Nun, die hat auch wenig mit der unexakten Wissenschaft zu tun.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#283387) Verfasst am: 08.04.2005, 09:43 Titel: |
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George hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Sigmund Freud |
Ist das dein Ernst ? |
Selbstverständlich. Er war ein Pionier auf seinem Gebiet, indem er die "Macht des Unbewussten" ins allgemeine Bewusstsein brachte. Dass man als Pionier auch irrt, liegt in der Natur der Sache. Auch Einstein hat sich zuweilen geirrt. Daneben ist Freud allerdings auch - ganz abgesehen von der jeweiligen "Richtigkeit" aller seiner Theorien - ein großartiger, äußerst lesenswerter Autor. Und darum ging es bei der Ausgangsfrage ja schließlich auch.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#283394) Verfasst am: 08.04.2005, 10:49 Titel: |
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Da ich nicht sehr viele kenne...
Aber von denen, die ich kenne, würde ich den Militärhistoriker John Keegan dazu küren.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#283399) Verfasst am: 08.04.2005, 11:14 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | Er war ein Pionier auf seinem Gebiet, indem er die "Macht des Unbewussten" ins allgemeine Bewusstsein brachte. Dass man als Pionier auch irrt, liegt in der Natur der Sache. Auch Einstein hat sich zuweilen geirrt. Daneben ist Freud allerdings auch - ganz abgesehen von der jeweiligen "Richtigkeit" aller seiner Theorien - ein großartiger, äußerst lesenswerter Autor. Und darum ging es bei der Ausgangsfrage ja schließlich auch. |
Freud ist in der Tat ein lesenswerter Autor. Unabhängig davon, wie seine Theorien zu bewerten sind, hatten und haben sie immer noch einen enormen Einfluss. Allein wissenschaftlich sind seine Theorien nicht zu nennen, denn alles erklärende und nicht falsifizierbare Theorien sind nun einmal nicht wissenschaftlich. Freud hat in seiner Anfangszeit noch wissenschaftlich gearbeitet, als er sich der Hirnforschung widmete, zu deren Begründer er durchaus auch zu zählen ist. Aber was die Psychoanalyse betrifft, so stellte bezüglich derselben selbst Freud nicht den Anspruch der Wissenschaftlichkeit. Da es in diesem Thread um Wissenschaftsautoren geht, gehört Freud, was seine psychoanalytischen Arbeiten betrifft, nicht zum engeren Kreis von Personen, deren bestes Mitglied hier zu benennen ist.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#283411) Verfasst am: 08.04.2005, 11:50 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Dougal Dixon |
Sehr unterhaltsam von Dixon fand ich die Werke, in der er die Evolution anhand spekulativer zukünftiger Arten beschreibt und ihre mechanismen erklärt, allen voran "After Man - A BIology of the Future" (deutsch im Scherz-Verlag, hab den Titel vergessen, da ich eine noch ältere deutsche Ausgabe aus einem anderen Verlag mit anderem Titel habe), aber auch "The New Dinosaurs" (nur in englisch, japanisch und französisch) und "Man after Man" (nur in englisch und japanisch).
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#283453) Verfasst am: 08.04.2005, 13:08 Titel: |
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Zitat: | Schalker hat folgendes geschrieben: | George hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Sigmund Freud |
Ist das dein Ernst ? |
Selbstverständlich. Er war ein Pionier auf seinem Gebiet, indem er die "Macht des Unbewussten" ins allgemeine Bewusstsein brachte. Dass man als Pionier auch irrt, liegt in der Natur der Sache. Auch Einstein hat sich zuweilen geirrt. Daneben ist Freud allerdings auch - ganz abgesehen von der jeweiligen "Richtigkeit" aller seiner Theorien - ein großartiger, äußerst lesenswerter Autor. Und darum ging es bei der Ausgangsfrage ja schließlich auch. |
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Damit steigst du wieder in meiner Meinung , ich konnte es nur nicht glauben.
Übrigens hat Freud immer den Anspruch auf wissenschaftlichkeit erhoben, und die neuere Hirnforschung scheint im mit der Bestätigung eines Unbewußten oder Unterbewußten auch recht zu geben. Als Autor finde ich ihn nicht immer leicht lesbar , manchmal etwas umständlich in seinen Formulierungen und auch trocken, aber immer brilliant.
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#283456) Verfasst am: 08.04.2005, 13:11 Titel: |
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Zitat: | viator hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Er war ein Pionier auf seinem Gebiet, indem er die "Macht des Unbewussten" ins allgemeine Bewusstsein brachte. Dass man als Pionier auch irrt, liegt in der Natur der Sache. Auch Einstein hat sich zuweilen geirrt. Daneben ist Freud allerdings auch - ganz abgesehen von der jeweiligen "Richtigkeit" aller seiner Theorien - ein großartiger, äußerst lesenswerter Autor. Und darum ging es bei der Ausgangsfrage ja schließlich auch. |
Freud ist in der Tat ein lesenswerter Autor. Unabhängig davon, wie seine Theorien zu bewerten sind, hatten und haben sie immer noch einen enormen Einfluss. Allein wissenschaftlich sind seine Theorien nicht zu nennen, denn alles erklärende und nicht falsifizierbare Theorien sind nun einmal nicht wissenschaftlich. Freud hat in seiner Anfangszeit noch wissenschaftlich gearbeitet, als er sich der Hirnforschung widmete, zu deren Begründer er durchaus auch zu zählen ist. Aber was die Psychoanalyse betrifft, so stellte bezüglich derselben selbst Freud nicht den Anspruch der Wissenschaftlichkeit. Da es in diesem Thread um Wissenschaftsautoren geht, gehört Freud, was seine psychoanalytischen Arbeiten betrifft, nicht zum engeren Kreis von Personen, deren bestes Mitglied hier zu benennen ist. |
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Sehe ich nicht so. Freuds theorien können sich immer ncoh bestätigen. Im ürbigen ist die erfolgreiche Behandlung von seelischen störungen mit der Psychoanalyse gut untersucht.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#283488) Verfasst am: 08.04.2005, 15:23 Titel: |
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Die Frage ist genau wie die nach dem gesündesten Nahrungsmittel nicht beantwortbar.
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#283498) Verfasst am: 08.04.2005, 16:06 Titel: |
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George hat folgendes geschrieben: | Freuds theorien können sich immer ncoh bestätigen. |
Freuds Theorien bestätigen sich aus der Innensicht immer, genau das ist ja das Problem bei derartigen Theorien, die alles erklären. Wenn eine Erklärung falsch ist, dann liefert Freuds Theorie gleich den Grund, weshalb, und alles ist wieder in Butter. So etwas nennt man "selbstimmunisierend". Das ist auch der Grund, weshalb Freuds Theorien nicht wissenschaftlich sind.
Davon abgesehen, sind seine Theorien oft einfach falsch. In der Psychoanalyse sind Schizophrenie und Depression zB keine Krankheiten, sondern narzisstische Störungen. Autismus wird als ein Problem gesehen, das durch das Verhalten der Mutter entstand, und nicht etwa als chemische Störung im Zentralnervensystem. Auch das Tourette-Syndrom wird ähnlich behandelt. Derartige Beispiele bilden leider keine Ausnahmen, sondern sind die Regel. Diese Krankheiten müssen der Psychoanalyse nach nicht etwa pharmakologisch behandelt werden, sondern bedürfen lediglich einer Gesprächstherapie. Eine Theorie, wonach neurochemische oder andere körperliche Störungen durch unterdrückte oder sublimierte traumatische oder sexuelle Kindheitserfahrungen verursacht werden, sollte einfach nicht mehr ernsthaft vertreten werden. So etwas ist nicht nur falsch, sondern auch schädigend, weil dabei kranken Menschen Therapien vorenthalten werden, die ihnen nachweislich helfen können.
George hat folgendes geschrieben: | Übrigens hat Freud immer den Anspruch auf wissenschaftlichkeit erhoben |
Lassen wir Freud sprechen:
Sigmund Freud, Brief an Wilhelm Fließ (1. Februar 1900), hat folgendes geschrieben: | Ich bin nämlich gar kein Mann der Wissenschaft, kein Beobachter, kein Experimentator, kein Denker. Ich bin nichts als ein Conquistadorentemperament, ein Abenteurer, wenn Du es übersetzt willst, mit der der Neugierde, der Kühnheit und der Zähigkeit eines solchen. |
Freud hat durchaus viel Verdienstvolles geleistet. Er war eben ein Pionier, der bestimmte Probleme erst bewusst gemacht hat, auch wenn seine Theorien jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren. (Ich habe übrigens auch schon Freud gelesen, durchaus mit Vergnügen.)
Schalker hat folgendes geschrieben: | Er war ein Pionier auf seinem Gebiet, indem er die "Macht des Unbewussten" ins allgemeine Bewusstsein brachte. |
Das war zweifellos ein Verdienst Freuds, auch wenn seine Theorien im Großen und Ganzen falsch sind. Auch wenn die Existenz unbewusster Gedanken wohl unbestritten ist, so gibt es keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis, dass
bewusstes Denken und Handeln von verdrängten Erinnerungen beeinflusst würde. Freuds Vorstellung einer unbewussten Verdrängung entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#283501) Verfasst am: 08.04.2005, 16:18 Titel: |
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Zitat: | Eine Theorie, wonach neurochemische oder andere körperliche Störungen durch unterdrückte oder sublimierte traumatische oder sexuelle Kindheitserfahrungen verursacht werden, sollte einfach nicht mehr ernsthaft vertreten werden. So etwas ist nicht nur falsch, sondern auch schädigend, weil dabei kranken Menschen Therapien vorenthalten werden. |
Diese Pillen sollte man wirklich niemandem vorenthalten.
Abgesehen davon wirken sich Lebensumstände unmittelbar auf die Neurochemie aus, z.B. wenn man verliebt bist, oder wenn man gestresst ist, oder überfordert, oder einen Verlust erlitten hat etc. Der Körper schüttet die entsprechenden Hormone aus, oder stellt deren Produktion ein.
Belastende Lebensumstände können auf eine Art seelisch krank machen, die chemisch meßbar ist.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#283502) Verfasst am: 08.04.2005, 16:24 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Abgesehen davon wirken sich Lebensumstände unmittelbar auf die Neurochemie aus, z.B. wenn man verliebt bist, oder wenn man gestresst ist, oder überfordert, oder einen Verlust erlitten hat etc. Der Körper schüttet die entsprechenden Hormone aus, oder stellt deren Produktion ein.
Belastende Lebensumstände können auf eine Art seelisch krank machen, die chemisch meßbar ist. |
Darum geht es nicht.
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#283538) Verfasst am: 08.04.2005, 19:12 Titel: |
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George hat folgendes geschrieben: |
Sehe ich nicht so. Freuds theorien können sich immer ncoh bestätigen. Im ürbigen ist die erfolgreiche Behandlung von seelischen störungen mit der Psychoanalyse gut untersucht. |
Erstmal kann man von der erfolgreichen Behandlung mit einer bestimmten Therapiemethode nur sehr begrenzt auf die Gültigkeit der ihr zugrundegelegten Theorien und Wirksamkeitsprinzipien rückschliessen. Ob eine Theorie wissenschaftlich ist, hat darüberhinaus nichts mit der Frage zu tun ob sie wahr oder falsch ist. Entscheidend ist, ob sie eindeutige, überprüfbare Vorhersagen erlaubt (Falsifikationskriterium). Unwissenschaftliche Theorien erkennt man oft an der beträchtlichen Diskrepanz zwischen einer erstaunlichen Fähigkeit, alle bereits eingetretene Phänomene post hoc plausibel zu "erklären" und der Unfähigkeit, jemals irgendeine einzelne Beobachtung vorhersagen zu können. Wie Nagarjuna schon ausgeführt hat, kann dann fast jede Beobachtung als Bestätigung der Theorie gedeutet werden. Solche Theorien sind deshalb nur scheinbar empirisch verankert, sie erklären alles und doch nichts - und Freud ist hierfür ein Paradebeispiel.
_________________ posted by Babyface
.
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#283946) Verfasst am: 09.04.2005, 20:01 Titel: |
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Zitat: | [quote="viator"] George hat folgendes geschrieben: | Freuds theorien können sich immer ncoh bestätigen. |
Freuds Theorien bestätigen sich aus der Innensicht immer, genau das ist ja das Problem bei derartigen Theorien, die alles erklären. Wenn eine Erklärung falsch ist, dann liefert Freuds Theorie gleich den Grund, weshalb, und alles ist wieder in Butter. |
Ach so , du meinst also dás es sich ähnlich verhält wie mit schroedingers Quantentheorie ?!
Zitat: | Davon abgesehen, sind seine Theorien oft einfach falsch. In der Psychoanalyse sind Schizophrenie und Depression zB keine Krankheiten, sondern narzisstische Störungen. Autismus wird als ein Problem gesehen, das durch das Verhalten der Mutter entstand, und nicht etwa als chemische Störung im Zentralnervensystem. Auch das Tourette-Syndrom wird ähnlich behandelt. Derartige Beispiele bilden leider keine Ausnahmen, sondern sind die Regel. Diese Krankheiten müssen der Psychoanalyse nach nicht etwa pharmakologisch behandelt werden, sondern bedürfen lediglich einer Gesprächstherapie. Eine Theorie, wonach neurochemische oder andere körperliche Störungen durch unterdrückte oder sublimierte traumatische oder sexuelle Kindheitserfahrungen verursacht werden, sollte einfach nicht mehr ernsthaft vertreten werden. So etwas ist nicht nur falsch, sondern auch schädigend, weil dabei kranken Menschen Therapien vorenthalten werden, die ihnen nachweislich helfen können. |
Jeder Psychiater und Neurologe weiß um die biochemisch physiologischen Vorgänge ´die Krankheiten der Psyche begleiten, zumindest soweit sie bekannt sind .
Ich bin mir sicher das Freud sich niemals für alle zeiten gegen Psychopharmaka ausgesprochen hätte, soweit damit schlimmeres verhindert wertden kann oder gar die Lebensqualität des Patienten sich dadruch langfristig wirklich steigern ließe.
Dir ist sicher klar das ein klassischer Analytiker ein abgeschlossenes medizinstudium , ein abgeschlossenes Psychologiestudium ( oft auch noch eine promotion in Philosophie) und darüberhinaus auch eine Zusatzausbildung hat die einige hundert Stunden Eigenanalyse umfasst.
Man kann diesen Leuten sicher viel unterstellen , aber keine Fatalität.
Aber im zusammenhang mit deinem Argument ist vielleicht viel wichtiger das Stimmungen ( die sich zB in intimen und wohlwollenden Gesprächen ergeben ) eben auch ´( natürliche ) Biochemische Proßesse im Gehirn auslösen die auf natürliche Weise Depressiven oder anderen Verstimmungen entgegenwirken.
dazu sein noch gesagt das sich die Analyse auch ihrer Grenzen bewußt ist , bette´lheim war der einzige der damals nach dem Krieg einen ernsten Versuch machte Autisten mit Psychoanalytischen Methoden zu heilen, dazu sein nur gesagt das die Orthogenetic School of Chicago sofort nach seinem Ausscheiden keine Autisten mehr aufgenommen hat.
Auch Schizophrene werden in der analyse nie ohne begleitende medikation behandelt , es sei den Phasenweise .
Ich bin mir durchaus darüber im klaren das es im Moment einen Feldzug gegen die Psychonanalyse gibt der vor allem aus wirtschaftlichen Interessen geführt wird. Der punkt dabei ist völlig banal, eine
klassische Analyse kostet zuviel , weil der Patient intensiv über viele Jahre begleitet wird, da unterstützen die Kassen lieber Methoden die die schnelle Gesundung versprechen , NLP , oder
kurze intensive Verhaltenstherapien. Schnöde manipulation hat noch nie lange gewirkt.
Was die Pharmaindustrie und die Psychopharmaka betrifft , ich freu mich wenn manche Patienten,
zB Psychotiker , durch eine entsprechende Medikation immer mal wieder ein paar jahre ruhe haben , aber bitte, hier sollte doch niemand so ´tun , als wüßte irgendjemand wie das Gehirn auch nur einen einzigen Gedanken denkt.
Zitat: | [quote="George"]Übrigens hat Freud immer den Anspruch auf wissenschaftlichkeit erhoben Sigmund Freud, Brief an Wilhelm Fließ (1. Februar 1900), hat folgendes geschrieben: | helm Fließ (1. Februar 1900),"]Ich bin nämlich gar kein Mann der Wissenschaft, kein Beobachter, kein Experimentator, kein Denker. Ich bin nichts als ein Conquistadorentemperament, ein Abenteurer, wenn Du es übersetzt willst, mit der der Neugierde, der Kühnheit und der Zähigkeit eines solchen. |
Ich habe es schon mal gesagt , dies ist keine öffentliche Erklärung , sondern wenn überhaupt( und das kann ich im Moment nicht überprüfen ) ein sehr privater Satz aus einem Privaten Brieflichen Dialog .
Schalker hat folgendes geschrieben: | Er war ein Pionier auf seinem Gebiet, indem er die "Macht des Unbewussten" ins allgemeine Bewusstsein brachte. |
Das war zweifellos ein Verdienst Freuds, auch wenn seine Theorien im Großen und Ganzen falsch sind. Auch wenn die Existenz unbewusster Gedanken wohl unbestritten ist, so gibt es keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis, dass
bewusstes Denken und Handeln von verdrängten Erinnerungen beeinflusst würde. Freuds Vorstellung einer unbewussten Verdrängung entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. |
Da bin ich ja erstaunt das wir hier Leute haben die mehr wissen als unsere Hirnforscher , ich bin zutiefst beeindruckt.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#284091) Verfasst am: 10.04.2005, 08:46 Titel: |
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also "der Beste" ist er auf keinen Fall, und sehr popolärwissenschafftlich nochdazu, aber da er der erste Autor war, der mich zum Überdenken meiner Positionen gebracht hat und mein Interesse für neue Erkenntnisse geweckt hat, soll er nicht unerwähnt bleiben: Desmond Morris
_________________ Storm by Tim Minchin
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Dominik ...
Anmeldungsdatum: 16.10.2004 Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland
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(#284135) Verfasst am: 10.04.2005, 13:17 Titel: |
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Stimmt, Desmond Morris ("Der nackte Affe") ist mit dabei. Auch wenn wir dann Freud nicht mehr schimpfen dürfen.
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#284259) Verfasst am: 10.04.2005, 17:46 Titel: |
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Hmm, mit Superlativen tue ich mich ja schwer aber was ist mit Richard Feynman?
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#286412) Verfasst am: 17.04.2005, 14:56 Titel: |
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Mein Favorit:
Johann Wolfgang v. Goethe!
Der war wenigstens noch echter Naturwissenschaftler!! Und schreiben soll er ja auch ganz ordentlich gekonnt haben.
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Darwin Upheaval Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator
Anmeldungsdatum: 23.01.2004 Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden
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Darwin Upheaval Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator
Anmeldungsdatum: 23.01.2004 Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden
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