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Die Antwort der Linken auf die Globalisierung?
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich

Beitrag(#355877) Verfasst am: 09.10.2005, 13:41    Titel: Die Antwort der Linken auf die Globalisierung? Antworten mit Zitat

Ich hege im Moment einige Zweifel an meiner bisherigen politischen Überzeugung. Bisher war ich Stammwähler der FDP und mehr oder weniger überzeugter Liberaler, ich habe aber den Eindruck, dass diese Partei sich in letzter Zeit immer mehr von den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft entfernt, und einen rücksichtsloseren Kapitalismus so wie er in den USA herrscht fordert. Trotzdem mir die FDP äußertest unsympathisch geworden ist, habe ich sie gewählt, weil ich keine vernünftige Alternative gesehen habe.

Viele User des FGH beschweren sich ständig über die "Neoliberale Politik" (Ich habe diesen Begriff eigentlich immer für identisch mit der guten alten sozialen Marktwirtschaft gehalten, aber er scheint ja mittlerweile zu einem Schimpfwort geworden zu sein ... ), aber gibt es denn eine wirkliche Alternative dazu?

Die Argumente der FDP (Sozial ist, was Arbeit schafft usw. -Westerwelle hat das ja in wirklich jedem Interview im Wahlkampf wiederholt ... ) erscheinen mir durchaus logisch, auch wenn die konkreten Vorschläge zu mehr sozialer Ungleichheit (ich mag das Wort "Gerechtigkeit" in diesem Zusammenhang nicht) führen würden.

Meine Frage an die Linken im Forum ist nun: Gibt es überhaupt eine realistische Alternative Reaktion auf die Globalisierung, als die Unternehmen zu entlasten?

Mir ist klar, dass es naive Weltverbesserer gibt, so genannte "Globalisierungskritiker" oder gar "Globalisierungsgegner", aber es ist doch eine Tatsache dass die Globalisierung unaufhaltsam ist.

Wenn große Unternehmen für die Wahl ihrer Standorte die ganze Welt zur Verfügung haben, ist es dann nicht auch unvermeidlich, dass die reichen Länder Zugeständnisse machen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben, selbst wenn das für die Arbeitnehmer in diesen Ländern finanzielle Verluste bedeutet?
Ich teile die Kritik an rücksichtslosen Großkonzernen, aber für die ganz konkrete, praktische Politik (keine utopischen Weltverbesserungs -Phantasien) sehe ich keine andere Möglichkeit, als es gerade diesen Konzernen möglichst einfach zu machen ... Schulterzucken Am Kopf kratzen
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#355910) Verfasst am: 09.10.2005, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Länder wie Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen und Island haben hohe Steuern, hohe Löhne, gute Bildungssysteme und gute öffentliche Dienste. Trotzdem sind sie florierende Volkswirtschaften und gelten als gute Investitionsstandorte. Nach neoliberaler Theorie dürfte es so etwas gar nicht geben.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#355911) Verfasst am: 09.10.2005, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wieos denn das nicht?
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#355925) Verfasst am: 09.10.2005, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Vor 15 Jahren fand ich (neben den Grünen) die FDP sympathisch, da sie einen starken Akzent auf liberalem Denken setzte, sowohl CDU wie SPD schienen mir weltanschaulich verbohrter. Leider ist in der Zwischenzeit - jedenfalls nach meinem Empfiden - die FDP zu einer zynischen Lobbypartei geworden, der liberale Flügel liegt darnieder.

Zu dragonfly's Frage: Auch ich sehe keine Alternative zur ökonomischen Globalisierung, und halte diese sogar im Prinzip für sinnvoll. Allerdings geht so etwas nur dann zum Nutzen aller, wenn der globalen Wirtschaft eine globale politische Kontrolle gegenübersteht. Während aber die Wirtschaft kräftig globalisiert, ziehen Wähler (aus Dummheit) und Politiker (aus Dummheit oder Berechnung) nicht nach. Niemand will Kompetenzen an Europa abgeben (z.B. europäisches Steuerrecht und Sozialsystem) usw.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
Beiträge: 2353
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Beitrag(#355930) Verfasst am: 09.10.2005, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Länder wie Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen und Island haben hohe Steuern, hohe Löhne, gute Bildungssysteme und gute öffentliche Dienste. Trotzdem sind sie florierende Volkswirtschaften und gelten als gute Investitionsstandorte. Nach neoliberaler Theorie dürfte es so etwas gar nicht geben.


Deutschlands Wirtschaft ist sehr stark auf den Export hin ausgerichtet. Vielleicht wird die Globalisierung deshalb hier früher Auswirkungen haben als in anderen Ländern. Skandinavien hat noch Vorteile als Wirtschaftsstandort, aber was passiert, wenn es irgendwann in Indien oder China genauso gut ausgebildete Arbeiter wie in Norwegen geben wird, und dann auch noch die Ölquellen in der Nordsee versiegen?

step hat folgendes geschrieben:
Leider ist in der Zwischenzeit - jedenfalls nach meinem Empfiden - die FDP zu einer zynischen Lobbypartei geworden, der liberale Flügel liegt darnieder.


Ja, so sehe ich das auch. Die FDP vertritt zwar immernoch gesellschaftsliberale Standpunkte die mir bei anderen Parteien zu kurz kommen, aber beim Thema Wirtschaft deckt sich ihre Meinung oft mit der der Großkonzerne. Ob das nicht wirklich das Beste für unser Land ist weiss ich nicht ... skeptisch
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Mario Hahna
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Beitrag(#355954) Verfasst am: 09.10.2005, 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Die Antwort lautet: National organisierte soziale Marktwirtschaft ist durch das international agierende Kapital zu weiten Teilen zum Scheitern verursacht. Soziale Marktwirtschaft muss daher international organisiert werden. Mit der EU gibt es dafür auch ein theoretisch nutzbares Instrumentarium, dies erfordert allerdings einen europaweiten Konsens oder eine Demokratisierung der EU.

Im übrigen ist das Lohndruckargument geschickt eingesetztes Scheinargument des Kapitals, verlagert werden kann zur Zeit nur ein Bruchteil aller Arbeitsplätze. Natürlich kann sich das ändern, aber dann ist der Lohndruck auch schwächer zwinkern

Der Grund dafür, dass die Arbeitslosigkeit in neoliberal agierenden Ländern wie USA oder UK (deren Politik in Wirklichkeit zur Zeit mehr nachfrageorientiert ist) so niedrig ist, liegt im Vorhandensein eines großen Niedriglohnsektors. Die Frage, ob dies sozialer ist, lässt sich bei Untersuchung der sozialen Verhältnisse besonders in den USA verneinen. Es geht den Leuten dort mit Arbeit teilweise schlechter als hier Menschen ohne Arbeit.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Beitrag(#355961) Verfasst am: 09.10.2005, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
[...]Es geht den Leuten dort mit Arbeit teilweise schlechter als hier Menschen ohne Arbeit.


Pssst, Thao, bitte nicht so laut. Sonst kommt noch jemand auf die Idee weiteres Reformpotenzial bei Arbeitslosen zu entdecken.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
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Beitrag(#355964) Verfasst am: 09.10.2005, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Die Antwort lautet: National organisierte soziale Marktwirtschaft ist durch das international agierende Kapital zu weiten Teilen zum Scheitern verursacht.


Das ist es ja gerade: National organisierte soziale Marktwirtschaft läßt die Globalisierung in Zukunft vielleicht garnicht mehr zu. Traurig

Thao hat folgendes geschrieben:
Soziale Marktwirtschaft muss daher international organisiert werden.


dragonfly hat folgendes geschrieben:
... konkrete, praktische Politik (keine utopischen Weltverbesserungs -Phantasien) ...

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Mario Hahna
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Beitrag(#356003) Verfasst am: 09.10.2005, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

dragonfly hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Die Antwort lautet: National organisierte soziale Marktwirtschaft ist durch das international agierende Kapital zu weiten Teilen zum Scheitern verursacht.


Das ist es ja gerade: National organisierte soziale Marktwirtschaft läßt die Globalisierung in Zukunft vielleicht garnicht mehr zu. Traurig

Thao hat folgendes geschrieben:
Soziale Marktwirtschaft muss daher international organisiert werden.


dragonfly hat folgendes geschrieben:
... konkrete, praktische Politik (keine utopischen Weltverbesserungs -Phantasien) ...


Die EU ist keine Phantasie. Zu Beginn der Amtszeit von Schröder hatten die Sozialdemokraten eine europäische Mehrheit. Wäre Schröder nicht auf Blair- Kurs eingeschwenkt, wäre dieses Konzept durchaus möglich gewesen.
Natürlich braucht das politische Mehrheiten, wie jede Politik. Nur weil es die Mehrheit gerade nicht gibt, ist es doch nicht utopisch.

Da kommt mal jemand, der sich als Linker bezeichnen würde, und macht einen realistischen Vorschlag, anstatt Sozialismus zu predigen, und selbst das wird als Utopie abgetan. Lächerlicher geht es wohl nicht.

Ah, Moment, du bist einfache Antworten gewohnt. So wie "Sozial ist, was Arbeit schafft". Sorry, auf das Niveau gehe ich nicht.
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
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Beitrag(#356017) Verfasst am: 09.10.2005, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Da kommt mal jemand, der sich als Linker bezeichnen würde, und macht einen realistischen Vorschlag, anstatt Sozialismus zu predigen, und selbst das wird als Utopie abgetan. Lächerlicher geht es wohl nicht.


Nein, als Utopie abtun wollte ich das nicht, aber die EU als Reaktion auf die Globalisierung ist doch längst nicht ausreichend. Die USA sind auf dem Weltmarkt so dominant, und die Chinesen legen gerade erst so richtig los mit dem Kapitalismus, dass es, um die Auswirkungen der Globalisierung auf die reichen Länder zu beeinflussen schon eine weltweite Zusammenarbeit geben müßte, und das ist utopisch. Was ist denn schon Europa?
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Yamato
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Beitrag(#356021) Verfasst am: 09.10.2005, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

dragonfly hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Da kommt mal jemand, der sich als Linker bezeichnen würde, und macht einen realistischen Vorschlag, anstatt Sozialismus zu predigen, und selbst das wird als Utopie abgetan. Lächerlicher geht es wohl nicht.


Nein, als Utopie abtun wollte ich das nicht, aber die EU als Reaktion auf die Globalisierung ist doch längst nicht ausreichend. Die USA sind auf dem Weltmarkt so dominant, und die Chinesen legen gerade erst so richtig los mit dem Kapitalismus, dass es, um die Auswirkungen der Globalisierung auf die reichen Länder zu beeinflussen schon eine weltweite Zusammenarbeit geben müßte, und das ist utopisch. Was ist denn schon Europa?


Vielleicht würde es die Auswirkungen der Globalisierung zumindest verzögern. Wenn man dann endlich eine wirkliche europäische Zusammenarbeit erreicht hat, kann man auch über mehr nach denken. Da mir nichts besseres einfällt, begrüße ich es wenigstens ein Ziel zu haben.
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
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Beitrag(#356024) Verfasst am: 09.10.2005, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, stimmt, -ein Anfang könnte es sein. Ob das wirklich funktioniert wird sich an der Entwicklung der neuen Mitgliedstaaten in Osteuropa zeigen.
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Yamato
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Beitrag(#356027) Verfasst am: 09.10.2005, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

dragonfly hat folgendes geschrieben:
Ja, stimmt, -ein Anfang könnte es sein. Ob das wirklich funktioniert wird sich an der Entwicklung der neuen Mitgliedstaaten in Osteuropa zeigen.

Die haben ja den Schritt zu Niedrigststeuern (bis hin zur flat tax) bereits vollzogen. Damit können sie mit den anderen europäischen Staaten zwar wunderbar konkurieren, aber gegen Ostasien haben sie auch keinen Chance.
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
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Beitrag(#356033) Verfasst am: 09.10.2005, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Was ich mich frage: Welche Motivation könnten Länder wie z.B. China oder Indien haben ihr Verhalten zu ändern, oder gar in eine (völlig utopisch) Wirtschaftsgemeinschaft nach Art der EU einzutreten? Von der Globalisierung haben diese Länder doch im Moment scheinbar nur Vorteile, auch wenn die Arbeiter dort im Grunde nur ausgebeutet werden ... Am Kopf kratzen
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Mario Hahna
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Beitrag(#356043) Verfasst am: 09.10.2005, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, an der EU kommt das Kapital wohl kaum vorbei zwinkern
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Yamato
Teeist



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Beitrag(#356044) Verfasst am: 09.10.2005, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

dragonfly hat folgendes geschrieben:
Was ich mich frage: Welche Motivation könnten Länder wie z.B. China oder Indien haben ihr Verhalten zu ändern, oder gar in eine (völlig utopisch) Wirtschaftsgemeinschaft nach Art der EU einzutreten? Von der Globalisierung haben diese Länder doch im Moment scheinbar nur Vorteile, auch wenn die Arbeiter dort im Grunde nur ausgebeutet werden ... Am Kopf kratzen

Wenn diese Länder einmal den Wohlstand Europas erreichen, werden die Arbeiter die selben Forderungen stellen. Die Lohnnebenkosten und die Löhne selbst werden genauso steigen wie bei uns und niemand wird mehr die Drecksarbeit machen wollen.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
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Beitrag(#356048) Verfasst am: 09.10.2005, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

In Polen stechen Ukrainer den Spargel....die schlecht bezahlte Drecksarbeit wandert um den Planeten und irgenwann kommt sie wieder bei uns an Schulterzucken

(Hoffentlich haben wir dann schon tolle Roboter Ist ja schon gut... )
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Storm by Tim Minchin
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#356084) Verfasst am: 09.10.2005, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
In Polen stechen Ukrainer den Spargel....die schlecht bezahlte Drecksarbeit wandert um den Planeten und irgenwann kommt sie wieder bei uns an Schulterzucken

(Hoffentlich haben wir dann schon tolle Roboter Ist ja schon gut... )


Die Ernte der meisten landwirtschaftlichen Produkte ist schon automatisiert.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#356088) Verfasst am: 09.10.2005, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
dragonfly hat folgendes geschrieben:
Was ich mich frage: Welche Motivation könnten Länder wie z.B. China oder Indien haben ihr Verhalten zu ändern, oder gar in eine (völlig utopisch) Wirtschaftsgemeinschaft nach Art der EU einzutreten? Von der Globalisierung haben diese Länder doch im Moment scheinbar nur Vorteile, auch wenn die Arbeiter dort im Grunde nur ausgebeutet werden ... Am Kopf kratzen

Wenn diese Länder einmal den Wohlstand Europas erreichen, werden die Arbeiter die selben Forderungen stellen. Die Lohnnebenkosten und die Löhne selbst werden genauso steigen wie bei uns und niemand wird mehr die Drecksarbeit machen wollen.


Darum sucht die NASA Leben im Weltall... wenn hier die Arbeiter nicht mehr spuren, weil der Kapitalismus überall seinen Segen verbreitet hat und alle Arbeiter vor Wohlstand keine Hand rühren, gibts vielleicht irgendwo da draussen billige Arbeitssklaven...
Oder es werden Schimpansen abgerichtet zynisches Grinsen
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
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Beitrag(#356205) Verfasst am: 09.10.2005, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich könnte mir vorstellen, dass das Ende des billigen Öls die Globalisierung nochmal gründlich durcheinander wirbelt. Gegenwärtig lohnt es sich bereits bei geringen Unterschieden in den Lohnstückkosten ein Produkt um die halbe Welt zu verschiffen, dass könnte dann anders aussehen.
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Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#356207) Verfasst am: 09.10.2005, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
[...]
Der Grund dafür, dass die Arbeitslosigkeit in neoliberal agierenden Ländern wie USA oder UK (deren Politik in Wirklichkeit zur Zeit mehr nachfrageorientiert ist) so niedrig ist, liegt im Vorhandensein eines großen Niedriglohnsektors. Die Frage, ob dies sozialer ist, lässt sich bei Untersuchung der sozialen Verhältnisse besonders in den USA verneinen. Es geht den Leuten dort mit Arbeit teilweise schlechter als hier Menschen ohne Arbeit.


Hinzu kommt noch, daß die Menschen in GB auf Pump leben. Sie geben erheblich mehr für den privaten Konsum aus als sie verdienen. Irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen.

Und die USA drucken ihre Dollar nach Belieben. Wenn das Öl knapper wird oder der EURO immer mehr den US-Dollar als Weltwährung ablöst, wird der Inflationsschock nicht zu verhindern sein.
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich

Beitrag(#356211) Verfasst am: 10.10.2005, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
Wenn diese Länder einmal den Wohlstand Europas erreichen, werden die Arbeiter die selben Forderungen stellen. Die Lohnnebenkosten und die Löhne selbst werden genauso steigen wie bei uns und niemand wird mehr die Drecksarbeit machen wollen.


Wieso sollten diese Länder den Wohlstand Europas erreichen? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass sich die reichen Länder, und die heutige "Dritte Welt" aneinander angleichen, und sich irgendwo in der Mitte treffen?

Ich kann bei keiner Partei ein (langfristiges) Konzept entdecken, dass uns unseren heutigen Wohlstand zu sichern verspricht. Die Liberalen geben ganz offen zu, dass man als Arbeitnehmer in Zukunft mit finanziellen Einbußen wird rechnen müssen, -sie erklären ehrlich, dass es ihr Ziel ist, die Belastung der Unternehmen zu verringern um den Standort hier in Europa attraktiver zu machen.
Die Linken schimpfen immer nur auf die "Neoliberalen" und werfen ihnen den Abbau des Sozialstaates vor, aber wie wollen sie es denn langfristig besser machen?
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#356215) Verfasst am: 10.10.2005, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Ich könnte mir vorstellen, dass das Ende des billigen Öls die Globalisierung nochmal gründlich durcheinander wirbelt. Gegenwärtig lohnt es sich bereits bei geringen Unterschieden in den Lohnstückkosten ein Produkt um die halbe Welt zu verschiffen, dass könnte dann anders aussehen.


Lang lebe der Bund Bananen, den ich mir für 99 Cent bei Aldi kaufe! Von diesen 99 Cent lebt Aldi, ein deutsches Transportunternehmen, der deutsche Zwischenhandel, der Hamburger Hafen, ein internationales Transportunternehmen, ein Hafen in Mittelamerika, der dortige Zwischenhandel und ein Bauer. Wahrscheinlich habe ich jetzt sogar einige Mitverdiener vergessen. Z.B. den Staat, der über die Steuer an dem Bund Bananen sicherlich zehnmal so viel verdient wie der Bauer, der die Bananen angebaut hat.

Freunde meiner Eltern wollten eine Glastür, in die die Umrisse des Freiburger Münsters eingraviert sind. Nachdem sie sich einige Angebote lokaler Handwerker eingeholt hatten, haben sie ein Bild des Münsters nach Indonesien geschickt, die Tür dort gravieren, in einen Container verladen und zurück nach Freiburg transportieren lassen. Die Tür sieht wirklich gut aus, allerdings haben sie auch ein paar Jahre in Indonesien gelebt und kennen sich da aus.
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Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#356225) Verfasst am: 10.10.2005, 00:11    Titel: Re: Die Antwort der Linken auf die Globalisierung? Antworten mit Zitat

dragonfly hat folgendes geschrieben:
[...]
Viele User des FGH beschweren sich ständig über die "Neoliberale Politik" (Ich habe diesen Begriff eigentlich immer für identisch mit der guten alten sozialen Marktwirtschaft gehalten, aber er scheint ja mittlerweile zu einem Schimpfwort geworden zu sein ... ), aber gibt es denn eine wirkliche Alternative dazu?[...]


Eine gute Sammlung von Argumenten für und gegen den Neoliberalismus gibt es bei wikipedia.


Gleichzeitig wird da auch der Unterschied zur sozialen Marktwirtschaft deutlich.

Alternativen gäbe es auch, z.B. Freiwirtschaft. Aber auch erste Schritte müßten (auch im Alleingang) getan werden. Als wichtigstes wäre da meiner Meinung nach die Einführung eines Bürgergeldes und/oder einer Negativsteuer. Und endlich das Bekenntnis, daß das Ende der bisherigen Arbeitswelt erreicht ist, die Vollbeschäftigung ist Utopie. Das ist deshalb ganz besonders wichtig, damit endlich die Stigmatisierung der Arbeitslosen aufhört!

Langfristig muß aber erreicht werden, daß eine Wirtschaftsgemeinschaft (EU?) gemeinsam den Umbruch schafft. Im Alleingang kann kein Land das durchziehen.
Im Moment aber scheint die neoliberale Lobby aber zu stark für solche Pläne.
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JTB
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Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#356235) Verfasst am: 10.10.2005, 00:40    Titel: Re: Die Antwort der Linken auf die Globalisierung? Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Eine gute Sammlung von Argumenten für und gegen den Neoliberalismus gibt es bei wikipedia.


Gleichzeitig wird da auch der Unterschied zur sozialen Marktwirtschaft deutlich.

Alternativen gäbe es auch, z.B. Freiwirtschaft. Aber auch erste Schritte müßten (auch im Alleingang) getan werden. Als wichtigstes wäre da meiner Meinung nach die Einführung eines Bürgergeldes und/oder einer Negativsteuer. Und endlich das Bekenntnis, daß das Ende der bisherigen Arbeitswelt erreicht ist, die Vollbeschäftigung ist Utopie. Das ist deshalb ganz besonders wichtig, damit endlich die Stigmatisierung der Arbeitslosen aufhört!

Langfristig muß aber erreicht werden, daß eine Wirtschaftsgemeinschaft (EU?) gemeinsam den Umbruch schafft. Im Alleingang kann kein Land das durchziehen.
Im Moment aber scheint die neoliberale Lobby aber zu stark für solche Pläne.


In dem Artikel steht, dass Neoliberalismus heute als Begriff nur noch von Gegnern verwendet wird; auch die "Negativsteuer" findet sich in diesem Wikipedia-Artikel als Vorschlag des erzliberalen Friedman. Die Erfinder der deutschen sozialen Marktwirtschaft werden in dem Artikel als Beispiele für Neoliberalismus genannt.

Ich gebe Dir völlig recht, dass wir uns auf eine Welt hinbewegen, in der Arbeit einfach knapp ist - und zwar gewollt! Ein Ingenieur, oder besser, nehmen wir die Pioniere, die Dampfmaschinen oder Maschinen wie die "Spinning Jenny" entworfen haben, wollten damit ja nicht die Produktivität (im heutigen Sinne von Gewinn) erhöhen oder möglichst viele Menschen arbeitslos machen. Sie wollten uns Arbeit abnehmen. Maschinen werden immer besser, und immer weniger Menschen reichen aus, um sie in Schuss zu halten und zu bedienen. Die Stigmatisierung der Arbeitslosigkeit, die Du ansprichst, muss aufhören; aber die extreme Linke sowie der moderne "Neoliberalismus" treiben sie voran. Jemand, der mir im Stadpark etwas über die Gebäude erzählt, die ich am anderen Ufer sehen kann, oder darüber, dass sich die Enten jeden Juni genau in diesem See versammeln, ist genausoviel wert wie jemand, der meine Brötchen backt. Man muss damit aufhören, Menschen mit ihrer Produktivität (wie wir sie heute verstehen) gleichzusetzen.
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Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#356239) Verfasst am: 10.10.2005, 00:56    Titel: Re: Die Antwort der Linken auf die Globalisierung? Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
[...]

In dem Artikel steht, dass Neoliberalismus heute als Begriff nur noch von Gegnern verwendet wird; auch die "Negativsteuer" findet sich in diesem Wikipedia-Artikel als Vorschlag des erzliberalen Friedman. Die Erfinder der deutschen sozialen Marktwirtschaft werden in dem Artikel als Beispiele für Neoliberalismus genannt.
[...]


Wichtig war mir aufzuzeigen, daß es nicht nur eine Wahl zwischen Kommunismus und Kapitalismus gibt. Warum nicht die Vorteile der beiden System unter einem Hut bringen? Und/oder neue Ideen hinzufügen?

Und wenn dir Ungereimtheiten an dem wikipedia-Artikel auffallen (so verstehe ich das obige Zitat), kannst du das dort ja zur Sprache bringen. Das ist das schöne daran zwinkern
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
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Beitrag(#356246) Verfasst am: 10.10.2005, 01:56    Titel: Re: Die Antwort der Linken auf die Globalisierung? Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Wichtig war mir aufzuzeigen, daß es nicht nur eine Wahl zwischen Kommunismus und Kapitalismus gibt. Warum nicht die Vorteile der beiden System unter einem Hut bringen? Und/oder neue Ideen hinzufügen?


Die Partei, die die Vorteile aller Systeme kombiniert, und ganz neue Ideen hat konnte ich aber auf meinem Wahlzettel nicht finden ... skeptisch

Übrigens: Diesen Text, auf den auf der Wikipedia -Seite hingewiesen wird, sollten sich vielleicht 'mal diejenigen durchlesen, die ständig über den bösen bösen Neoliberalismus sprechen. zwinkern
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Tarvoc
would prefer not to.



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Beiträge: 44650

Beitrag(#356248) Verfasst am: 10.10.2005, 02:00    Titel: Re: Die Antwort der Linken auf die Globalisierung? Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Alternativen gäbe es auch, z.B. Freiwirtschaft. Aber auch erste Schritte müßten (auch im Alleingang) getan werden. Als wichtigstes wäre da meiner Meinung nach die Einführung eines Bürgergeldes und/oder einer Negativsteuer. Und endlich das Bekenntnis, daß das Ende der bisherigen Arbeitswelt erreicht ist, die Vollbeschäftigung ist Utopie. Das ist deshalb ganz besonders wichtig, damit endlich die Stigmatisierung der Arbeitslosen aufhört!


Daumen hoch!

...
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=4986
http://www.boardy.de/showthread.php3?threadid=34373950
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#356266) Verfasst am: 10.10.2005, 08:23    Titel: Re: Die Antwort der Linken auf die Globalisierung? Antworten mit Zitat

dragonfly hat folgendes geschrieben:
[...]

Übrigens: Diesen Text, auf den auf der Wikipedia -Seite hingewiesen wird, sollten sich vielleicht 'mal diejenigen durchlesen, die ständig über den bösen bösen Neoliberalismus sprechen. zwinkern


Was für ein verlogener Text. Dort wird Satz für Satz darauf hingearbeitet darzulegen, das der Neoliberalismus uns die fetten Jahre, das Wirtschaftswunder, beschert hat. Das die heutigen Krisen (und bei der Kritik am Neoliberalismus geht es hauptsächlich um die Polarisierung von arm und reich) das Staatsversagen der demokratischen Parteien sind.

Fehlt nur noch die Forderung, Parteien und Demokratie abzuschaffen und alles in die Hand der Konzerne zu geben.

Kein Wort darüber, das die Politik in den ersten Nachkriegsjahrzehnten nicht wie heute zusätzlich vor dem Phänomen der Globalisierung stand. Was nicht unbedingt ein Nachteil bleiben muß - vorrausgesetzt es ändert sich was.

Zugegeben: Die Parteien haben aus wahltaktischen Gründen in der Vergangenheit viel verpatzt. Hätten sie anders gehandel wäre die Staatsverschuldung möglicherweise nicht so hoch. Doch das würde überhaupt nichts an der gegenwärtigen berechtigten Kritik am Neoliberalismus ändern.

Flankiert wird die asoziale Wirkung des Neoliberalismus noch von der Zinspolitik. Zinserträge saugen den arbeitenden Teil der Bevölkerung zusätzlich aus. Auch hier muß sich was ändern, dazu fehlt aber jegliche Stellungnahme in dem Artikel.

Wenn am Ende des Artikels behauptet wird, daß die großen Katastrophen aus Staatsversagen resultieren, wird an dieser undifferenzierten Aussage klar, wessen Lied der Autor singt.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#356268) Verfasst am: 10.10.2005, 08:42    Titel: Re: Die Antwort der Linken auf die Globalisierung? Antworten mit Zitat

dragonfly hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Wichtig war mir aufzuzeigen, daß es nicht nur eine Wahl zwischen Kommunismus und Kapitalismus gibt. Warum nicht die Vorteile der beiden System unter einem Hut bringen? Und/oder neue Ideen hinzufügen?


Die Partei, die die Vorteile aller Systeme kombiniert, und ganz neue Ideen hat konnte ich aber auf meinem Wahlzettel nicht finden ... skeptisch
[...]


Ich auch nicht. Wie du dir denken kannst, habe ich die Linken gewählt. Auch bei ihnen vermisse ich Visionen. Oder die Aussage, daß ein Wirtschaftssystem, das auf permanentes Wachstum setzt Schwachsinn ist. Oder...
Ich schätze, daß der Linken klar ist, mit solchen Aussagen niemals die 5%-Hürde zu überspringen. Das "auf Linie gehaltene"* Wahlvolk ist dafür noch nicht empfänglich genug. Aber es werden mehr. Um im Gespräch zu bleiben setzt die Linke also eher auf soziale Themen. Angesichts der zunehmenden Verarmung das richtige Konzept.


*[...]Maßgeblichen Anteil an dieser Ausrichtung der öffentlichen Meinung hat die im Jahr 2000 vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall gegründete und mit einem Jahresbudget von 10 Millionen Euro ausgestattete Kommunikationsinitiative "Neue Soziale Marktwirtschaft". Ihre "Botschafter" - von den Politikern gehören einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung zufolge beispielsweise Oswald Metzger und Christine Scheel (Grüne), Dagmar Schipanski (CDU), Silvana Koch-Mehrin (FDP) oder, vor seinem Eintritt ins Kabinett, auch Wolfgang Clement (SPD) dazu - setzten so bestimmte Thesen und programmatische Leitbegriffe auf die Agenda der öffentlichen Diskussion, die dann von einzelnen Wirtschaftsforschungsinstituten aus der Warte des ›neutralen und wissenschaftlichen Sachverstandes bestätigt‹ wurden, woran sich wiederum ein großer Teil der etwa 30.000 Politik- und Wirtschaftsjournalisten Deutschlands orientierten.[...]

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