Die Freiheit der Frauen in Afghanistan
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: YorkWohnort: Republik Baden BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 09:45
    —
Die Freiheit der Frauen in Afghanistan

Es geht um die Situation der Frauen im Afghanistan:

Zitat:

Sie werden geschlagen, eingekerkert, entrechtet: Die Lage von Frauen in Afghanistan ist dramatisch, warnt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Es gibt kaum einen Unterschied zu der Zeit, als die Taliban herrschten.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,824129,00.html

Wenn ich das lese, so denke ich mit Empörung an das ständige Gutmenschengeschwätz in der Forenwelt und auch sonstwo. Etwa des Inhalts: Nirgendwo sei die Freiheit der Frau besser bewahrt als unter der Burka.

Und was meint ihr dazu?

#2: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 09:56
    —
York hat folgendes geschrieben:
D
Wenn ich das lese, so denke ich mit Empörung an das ständige Gutmenschengeschwätz in der Forenwelt und auch sonstwo. Etwa des Inhalts: Nirgendwo sei die Freiheit der Frau besser bewahrt als unter der Burka.

Und was meint ihr dazu?


Diesen Blödsinn wist du doch sicherlich auch belegen können, vor allem, wenn du mit Forenwelt dieses hier meinst, wie ich es vermute

Also, welcher User hat irgendwann mal diesen Quatsch mti der Burka behauptet.


Btw: Ich kann diesen Scheiß Gutmenschenvorwurf nicht mehr hören! Pillepalle

#3: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 10:00
    —
York hat folgendes geschrieben:


Wenn ich das lese, so denke ich mit Empörung an das ständige Gutmenschengeschwätz in der Forenwelt und auch sonstwo. Etwa des Inhalts: Nirgendwo sei die Freiheit der Frau besser bewahrt als unter der Burka.

Und was meint ihr dazu?


Das z.B.:
"Dass sich der einst vom Westen als Hoffnungsträger gefeierte Präsident Hamid Karzai für die Frauen in seinem Land einsetzt, ist kaum mehr zu hoffen. Ganz im Gegenteil: Erst kürzlich hat er ein Zeichen dazu gesetzt, dass er in Sachen Frauenrechte ähnlich wie die Taliban denkt. So veröffentlichte Karzai auf seiner Website die Erklärung von rund 150 konservativen Islam-Gelehrten, die Frauen als "zweitrangig" hinter dem Mann einstuft und einen strengen Verhaltenskodex enthält. So sei Frauen zu verbieten, gemeinsam mit Männern zu arbeiten, den Männern dagegen sei Gewalt gegen ihre Ehefrauen jederzeit erlaubt. Mit der Veröffentlichung wollte Karzai seine Unterstützung für die Thesen der Gelehrten öffentlich machen."


Da ist wohl klar, was ich dazu meine.

Bloss: Was bringt das Meinen in Foren? Irgendwelches Gutmenschengeschwätz, dass og. billigen würde, habe ich eigentlich aber auch nicht festgestellt.

Und sonst: Schon mit dieser Frage überschätzst du maßlos die Rolle von Forenpostern.

Schon ein einziger Verteter in einer Bezirksverordnetenversammlung bewirkt real mehr als dieses ganze Forum.

#4: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: Fake BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 11:45
    —
York hat folgendes geschrieben:
Nirgendwo sei die Freiheit der Frau besser bewahrt als unter der Burka.

Und was meint ihr dazu?

Mir fallen spontan zwei Orte ein, die diese Art von Freiheit noch besser schützen:

1. lebenslange Einzelzelle
2. Grab

#5: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: tridi BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 15:36
    —
ich schliesse mich der frage an:

York hat folgendes geschrieben:
Etwa des Inhalts: Nirgendwo sei die Freiheit der Frau besser bewahrt als unter der Burka.


wer hat einen solchen schwachsinn je verzapft? ok, dass irgendwelche mullahs das in islamischen foren schreiben, glaub ich sofort, aber in der normalen deutschsprachigen forenwelt? hier etwa? oder in einem der anderen foren, in denen du postest?

edit: bitte belegen, sonst glaub ichs nicht.

#6:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 15:42
    —
Ich habe mal an einer Stelle im Forum scherzhaft geschrieben, dass ich kollektive Burkapflicht für alle Menschen befürworte. Vielleicht meint York ja das. noc

#7:  Autor: LandeiWohnort: Sandersdorf-Brehna BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 15:47
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich habe mal an einer Stelle im Forum scherzhaft geschrieben, dass ich kollektive Burkapflicht für alle Menschen befürworte. Vielleicht meint York ja das. noc


Das Traurige ist, dass sich damit sicher viele anfreunden könnten, und beileibe nicht nur die Häßlichen...

#8:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 15:52
    —
Landei hat folgendes geschrieben:
Das Traurige ist, dass sich damit sicher viele anfreunden könnten, und beileibe nicht nur die Häßlichen...

Ach, wirklich? Wen genau hast du da im Sinn?

#9:  Autor: LandeiWohnort: Sandersdorf-Brehna BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 15:58
    —
Die Unsicheren, die Kaputten, die Arbeitsscheuen, die Politisch Korrekten Multikulturellen, die Kriminellen, die Politiker... wobei es hier sicher viele Überschneidungen gibt (vor allen bei den beiden letztgenannten Gruppen)

Zuletzt bearbeitet von Landei am 28.03.2012, 15:59, insgesamt einmal bearbeitet

#10:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 15:59
    —
Landei hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich habe mal an einer Stelle im Forum scherzhaft geschrieben, dass ich kollektive Burkapflicht für alle Menschen befürworte. Vielleicht meint York ja das. noc


Das Traurige ist, dass sich damit sicher viele anfreunden könnten, und beileibe nicht nur die Häßlichen...

Man könnte auch einfach allen Menschen die Augen ausstechen. Justitia ist schließlich auch blind!

Aber ernsthaft: wir haben den Themenkomplex Burka, Djibab, Tschador, Kopftuch hier kontrovers diskutiert. Also kann es nicht nur Forenmitglieder geben, die "dagegen" sind. Und frei nach dem Motto "Wer nicht wählt, wählt rechts" behaupte ich: wer sich nicht klar gegen die islamische Verschleierungspflicht stellt, der unterstützt sie. Dabei spielt es für mich auch keine nennenswerte Rolle, von wie vielen qm Stoff wir im Einzelfall sprechen. Es ist die symbolische Bedeutung der Verschleierung, die menschenverachtend ist.

#11:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:02
    —
Schlimm finde ich, das ein Mann wie Karzei (wohl als "kleineres Übel")vom Westen hoffiert wird.
Und wenn die Anwesenheit der BW in Afghanistan für die dortigen Frauen so wenig Verbesserung bewirkt, ist sie wirklich überflüssig. skeptisch

#12:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:07
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Landei hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich habe mal an einer Stelle im Forum scherzhaft geschrieben, dass ich kollektive Burkapflicht für alle Menschen befürworte. Vielleicht meint York ja das. noc


Das Traurige ist, dass sich damit sicher viele anfreunden könnten, und beileibe nicht nur die Häßlichen...

Man könnte auch einfach allen Menschen die Augen ausstechen. Justitia ist schließlich auch blind!

Aber ernsthaft: wir haben den Themenkomplex Burka, Djibab, Tschador, Kopftuch hier kontrovers diskutiert. Also kann es nicht nur Forenmitglieder geben, die "dagegen" sind. Und frei nach dem Motto "Wer nicht wählt, wählt rechts" behaupte ich: wer sich nicht klar gegen die islamische Verschleierungspflicht stellt, der unterstützt sie. Dabei spielt es für mich auch keine nennenswerte Rolle, von wie vielen qm Stoff wir im Einzelfall sprechen. Es ist die symbolische Bedeutung der Verschleierung, die menschenverachtend ist.



Der Trick dabei ist, von der Freiwilligkeit der Kopftuchträgerinnen zu sprechen. Und dabei noch gebildete, in D. aufgewachsene Frauen zu zitieren, die das Kopftuch ja "frei und stolz" tragen.

Ja, solche Aussagen und Artikel sind mir begegnet, aber keine, die ähnliche Argumentation auf Afghanistan bezogen hätten. Obwohl in beiden Fällen der Grund der Verschleierung, das angebliche (?) islamische Gebot, der selbe ist.

#13:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:12
    —
Landei hat folgendes geschrieben:
Die Unsicheren, die Kaputten, die Arbeitsscheuen, die Politisch Korrekten Multikulturellen, die Kriminellen, die Politiker...

Aha. Du kannst also kein konkretes Beispiel nennen. Dachte ich mir irgendwie...

Naastika hat folgendes geschrieben:
Ja, solche Aussagen und Artikel sind mir begegnet, aber keine, die ähnliche Argumentation auf Afghanistan bezogen hätten. Obwohl in beiden Fällen der Grund der Verschleierung, das angebliche (?) islamische Gebot, der selbe ist.

In Afghanistan ist der Grund für die Verschleierung der Frau nicht ein von ihr selbst individuell, willentlich angenommenes religiöses Gebot. Mit den Augen rollen

#14:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:23
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
wer sich nicht klar gegen die islamische Verschleierungspflicht stellt, der unterstützt sie.


bitte unterscheide die ablehnung eines verbots der burka von der befuerwortung einer pflicht, sie zu tragen.

#15:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:29
    —
Landei hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich habe mal an einer Stelle im Forum scherzhaft geschrieben, dass ich kollektive Burkapflicht für alle Menschen befürworte. Vielleicht meint York ja das. noc


Das Traurige ist, dass sich damit sicher viele anfreunden könnten, und beileibe nicht nur die Häßlichen...

Hatte einen Bericht gelesen über die grosse Zahl an Mundschutz-Trägern in Japan, die auch ausserhalb von Grippe-Saison usw den Mundschutz aufbehalten. Dieser Mundschutz wird für viele Dinge genutzt, kein Make-Up mehr nötig, kein Geglotze, das ständig höfliche in Japan kann hinter einer Maske versteckt werden usw usw

http://asienspiegel.ch/2011/02/ein-land-von-maskentragern/


#16:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:35
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Landei hat folgendes geschrieben:
Die Unsicheren, die Kaputten, die Arbeitsscheuen, die Politisch Korrekten Multikulturellen, die Kriminellen, die Politiker... wobei es hier sicher viele Überschneidungen gibt (vor allen bei den beiden letztgenannten Gruppen)


Da muss ich widersprechen! Ich bin heute ziemlich kaputt und bemerke trotzdem keinen Impuls, diese Forderung zu unterstützen.

#17:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:40
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Anonymous und Co. tragen ja auch Masken. Ich glaube, dass bei dem Wunsch nach Maskierung in manchen Fällen (wenn auch bei nicht unbedingt bei Burkas) eine gewisse Dialektik im Spiel ist: Man trägt eine wirkliche, materielle Maske, weil man es satt hat, ständig die soziale und emotionale Maske tragen zu müssen, die ihm abverlangt wird. Hinzu kommt noch die zunehmende staatliche Überwachung und personale Identitätserfassung in unseren westlichen (post)demokratischen Staaten, die ebenfalls den Wunsch nach Anonymität befördert. Landeis Argument, diese Neigung tendentiell den Schwachen und Verlierern der Gesellschaft (bzw. mit seinen Worten den "Unsicheren, Kaputten, Arbeitsscheuen", etc.) zuzuschreiben, ist möglicherweise sogar nicht ganz falsch - nur ist es eben kein individueller Makel, in einer amoralischen Gesellschaft zu den Verlierern zu gehören. (Es gibt richtiges Leben im Falschen - das des Pariah.)

#18:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:47
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:

Der Trick dabei ist, von der Freiwilligkeit der Kopftuchträgerinnen zu sprechen. Und dabei noch gebildete, in D. aufgewachsene Frauen zu zitieren, die das Kopftuch ja "frei und stolz" tragen.

Ja, solche Aussagen und Artikel sind mir begegnet, aber keine, die ähnliche Argumentation auf Afghanistan bezogen hätten. Obwohl in beiden Fällen der Grund der Verschleierung, das angebliche (?) islamische Gebot, der selbe ist.


Wie?
Worum geht es denn? Burka in Afghanistan? Oder Kopftuch in Deutschland?

Und wenn es Frauen gibt, die das freiwillig tragen wollen? Was dann?

#19:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:48
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Und frei nach dem Motto "Wer nicht wählt, wählt rechts" behaupte ich: wer sich nicht klar gegen die islamische Verschleierungspflicht stellt, der unterstützt sie.

Nun, das Motto ist schon nur mäßig schlau. Deine Übertragung hingegen ist kompletter Blödsinn, weil wir hier eine einer Wahl vergleichbare Einflussmöglichkeit auf Länder, in denen es eine solche Pflicht gibt, gar nicht haben.

Aber, wenn du es gerne fürs Protokoll wissen möchtest: Ich bin klar gegen eine Verschleierungspflicht. Müsste ich aber eigentlich auch schon ein paar Mal gesagt haben. Ich kann mich sowieso nicht erinnern, dass über eine Verschleierungspflicht hier kontrovers diskutiert worden wäre, dass also irgendjemand sie gerechtfertigt hätte.

#20: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: pera BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:49
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Btw: Ich kann diesen Scheiß Gutmenschenvorwurf nicht mehr hören! Pillepalle

So do i.
Dieses Wort ist völlig inhaltslos und wird immer dann verwendet, wenn nichts konkretes vorzuweisen ist. Würde sagen: Das benutzen nur die Deppen.

#21:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 16:57
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Und frei nach dem Motto "Wer nicht wählt, wählt rechts" behaupte ich: wer sich nicht klar gegen die islamische Verschleierungspflicht stellt, der unterstützt sie.

Nun, das Motto ist schon nur mäßig schlau. Deine Übertragung hingegen ist kompletter Blödsinn, weil wir hier eine einer Wahl vergleichbare Einflussmöglichkeit auf Länder, in denen es eine solche Pflicht gibt, gar nicht haben.

Aber, wenn du es gerne fürs Protokoll wissen möchtest: Ich bin klar gegen eine Verschleierungspflicht. Müsste ich aber eigentlich auch schon ein paar Mal gesagt haben. Ich kann mich sowieso nicht erinnern, dass über eine Verschleierungspflicht hier kontrovers diskutiert worden wäre, dass also irgendjemand sie gerechtfertigt hätte.


Wahrscheinlich bedeutet auch
gegen Verschleierungspflicht sein = Kopftuchverbot befürworten

Mit den Augen rollen

#22:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 17:10
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Hatte einen Bericht gelesen über die grosse Zahl an Mundschutz-Trägern in Japan, die auch ausserhalb von Grippe-Saison usw den Mundschutz aufbehalten. Dieser Mundschutz wird für viele Dinge genutzt, kein Make-Up mehr nötig, kein Geglotze, das ständig höfliche in Japan kann hinter einer Maske versteckt werden usw usw

Auch bei uns immer mehr Vermummung. zwinkern

#23:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 17:40
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
wer sich nicht klar gegen die islamische Verschleierungspflicht stellt, der unterstützt sie.


bitte unterscheide die ablehnung eines verbots der burka von der befuerwortung einer pflicht, sie zu tragen.

Warum? Um dein Gewissen zu beruhigen?

Natürlich gibt es in der Theorie einen Unterschied. In der Praxis spielt es aber für die Opfer keine Rolle, ob unbeteiligte Dritte

a) den Täten applaudieren
b) für die Opfer weinen
c) sich gar nicht drum kümmern

In der Praxis kommt es nur darauf an, was wir tun. Wer sich gegen Unrecht nicht wehrt, wird Teil des Unrechts. Das ist zumindest mein Verständnis. Humanismus und Menschenrechte sind für mich nicht nur eine Hängematte, sondern ein Auftrag!

#24:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 17:46
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Und frei nach dem Motto "Wer nicht wählt, wählt rechts" behaupte ich: wer sich nicht klar gegen die islamische Verschleierungspflicht stellt, der unterstützt sie.

Nun, das Motto ist schon nur mäßig schlau. Deine Übertragung hingegen ist kompletter Blödsinn, weil wir hier eine einer Wahl vergleichbare Einflussmöglichkeit auf Länder, in denen es eine solche Pflicht gibt, gar nicht haben.

Wir können eh nichts tun. Wie praktisch...

Wir können sehr wohl etwas tun. Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen. Dann können wir unseren Einfluss innerhalb der EU geltend machen und für ein EU weites Verbot werben. Frankreich geht ja eh schon in diese Richtung. Und wenn dann die Türkei mal wieder Beitrittsforderungen stellt, spätestens dann bekommt die Sache Hand und Fuss.

#25:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 18:03
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
wer sich nicht klar gegen die islamische Verschleierungspflicht stellt, der unterstützt sie.


bitte unterscheide die ablehnung eines verbots der burka von der befuerwortung einer pflicht, sie zu tragen.

Warum? Um dein Gewissen zu beruhigen?

weil es was verschiedenes ist, ganz einfach. punkt.

Zitat:
In der Praxis spielt es aber für die Opfer keine Rolle, ob unbeteiligte Dritte

a) den Täten applaudieren
b) für die Opfer weinen
c) sich gar nicht drum kümmern

In der Praxis kommt es nur darauf an, was wir tun.

wenn eine frau unter die burka gezwungen wird, ist das auch heute schon verboten.

mit einem burkaverbot wuerde man diese frau, das opfer, nur zusaetzlich bestrafen, statt dass man den taeter angeht.

Zitat:
Wer sich gegen Unrecht nicht wehrt, wird Teil des Unrechts. Das ist zumindest mein Verständnis.

meines ist es nicht. ich kann nicht jedes unrecht dieser welt verhindern.

und wenn ich es verhindern will, dann sollte ich den taeter bestrafen, aber nicht das opfer einer strafverfolgung aussetzen.

um uebrigen habe ich was dagegen, freiheitsrechte zu beschneiden. jeder soll tragen, was er will. und wenns ein muellsack ist. das geht keinen was an.

und im gegensatz zu dir halte ich es fuer moeglich, dass es frauen gibt, die so einen scheiss freiwillig tragen. ich kenne sogar eine, die zwar ihr gesicht noch frei laesst, sonst aber alles islamisch verhuellt. mir voellig unverstaendlich, wie man sowas tragen kann. ist mir genauso unverstaendlich wie eine burka zu tragen. aber die ist halt so. und es wird auch noch verruecktere geben, die sich sogar noch schlimmer verhuellen.

#26:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 18:09
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen.

man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!

zeichen setzen ist kein hinreichender grund, um die grundrechte freier entfaltung der persoenlichkeit und der religionsfreiheit so einfach mal eben ueber bord zu werfen!

es mag unbequem sein, aber wir muessen strafrechtlich unterscheiden zwischen dem freiwilligen tragen durch eine frau und der noetigung dazu durch einen mann. letzterer muss hinter gitter, nicht erstere!

das kann man nicht einfach mal eben wegwischen um "zeichen zu setzen"!

#27:  Autor: morituraWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 18:34
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Und wenn dann die Türkei mal wieder Beitrittsforderungen stellt, spätestens dann bekommt die Sache Hand und Fuss.

Was meinst du damit? Hoffst du von dort auf eine Verstärkung deiner Forderung oder möchtest du das dort bereits bestehende Kopftuchverbot für öffentliche Behörden, erweitern?

#28:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 19:00
    —
tridi hat folgendes geschrieben:

man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!
Da muß ich Tridi ausnahmsweise mal Recht geben.

#29:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 19:42
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen.

man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!

zeichen setzen ist kein hinreichender grund, um die grundrechte freier entfaltung der persoenlichkeit und der religionsfreiheit so einfach mal eben ueber bord zu werfen!
.....

Das ist etwas zu schlicht. Zeichensetzen war auch nie eine Begründung für dieses Verbot. Begründung war die Tatsache, dass man davon ausgeht, dass die Mehrheit der verschleierten den Schleier nicht freiwillig trägt. Das heißt dann, dass wenige Frauen mit ihrem Spaß am Schleier die Voraussetzung dafür schaffen, dass andere Frauen mit diesem Teil gefesselt werden können. Was ist mit deren Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit? Interessiert uns nicht? Die sollen sich einfach eine bessere Familie und einen besseren Mann aussuchen? Unvermeidliche Lateralschäden der Freiheit?

Der Staat schränkt an anderen Stellen sehr wohl Freiheiten ein, wenn er der Meinung ist, dass sie mehr Schaden verursachen als Nutzen bringen, siehe z.B. das Waffenrecht.

fwo

#30:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 19:52
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!

bravo

#31:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 20:29
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen.

man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!

zeichen setzen ist kein hinreichender grund, um die grundrechte freier entfaltung der persoenlichkeit und der religionsfreiheit so einfach mal eben ueber bord zu werfen!
.....

Das ist etwas zu schlicht. Zeichensetzen war auch nie eine Begründung für dieses Verbot.

bei fake - und dem habe ich geantwortet - war zeichen setzen die begruendung.

Zitat:

Begründung war die Tatsache, dass man davon ausgeht, dass die Mehrheit der verschleierten den Schleier nicht freiwillig trägt. Das heißt dann, dass wenige Frauen mit ihrem Spaß am Schleier die Voraussetzung dafür schaffen, dass andere Frauen mit diesem Teil gefesselt werden können. Was ist mit deren Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit? Interessiert uns nicht? Die sollen sich einfach eine bessere Familie und einen besseren Mann aussuchen? Unvermeidliche Lateralschäden der Freiheit?

diejenigen, die frauen mit diesem teil fesseln, muessen bestraft werden. das derzeitige stgb duerfte dazu ausreichen. falls nicht, dann darfs von mir aus auch ein neuer paragraph sein - aber der muss sich gegen den fesselnden mann richten, nicht gegen die gefesselte frau!

es ist doch absurd, das tragen einer fessel bestrafen zu wollen (zumal die befuerworter dieser regelung auch noch davon ausgehen, dass dies unfreiwillig geschieht) statt das fesseln zu bestrafen!

damit stellen wir und doch auf eine ebene mit den idioten, die in gewissen laendern eine vergewaltigte wegen ehebruch steinigen, den vergewaltiger aber im wesentlichen ungeschoren lassen. diesen unsinn gilt es anzuprangern, nicht ihn nachzuaeffen!

Zitat:

Der Staat schränkt an anderen Stellen sehr wohl Freiheiten ein, wenn er der Meinung ist, dass sie mehr Schaden verursachen als Nutzen bringen, siehe z.B. das Waffenrecht.

das kann auch sinnvoll sein, zB, wenn dritte dadurch schaden nehmen. das tragen von kleidung, und sei sie noch so idiotisch, schaedigt aber in der regel keinen dritten. auch der traeger selbst kann sie ablegen, wenn er sie nicht mehr mag.


hast du beweise, dass jemand seine frau in die burka zwingt? wenn ja, dann zeig ihn an! dafuer reicht das strafrecht, wie es ist.

hast du aber keine beweise, weil mann und frau sagen, sie trage das freiwillig, dann werden wir das akzeptieren muessen. ja, es ist kollateralschaden der freiheit, dass man niemanden wegen eines vermuteten verbrechens verurteilen kann, wenn man keine beweise hat.

#32:  Autor: wesenWohnort: Essen BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 20:37
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
[...] hast du beweise, dass jemand seine frau in die burka zwingt? wenn ja, dann zeig ihn an! dafuer reicht das strafrecht, wie es ist.

hast du aber keine beweise, weil mann und frau sagen, sie trage das freiwillig, dann werden wir das akzeptieren muessen. ja, es ist kollateralschaden der freiheit, dass man niemanden wegen eines vermuteten verbrechens verurteilen kann, wenn man keine beweise hat.


Nun ja, es gibt auch gesellschaftliche Zwänge - die sich nicht unbedingt auf eine gesamte Gesellschaft erstecken.

Ich selbst bin mir noch nicht klar darüber, ob ich ein Verschleierungsverbot für richtig halte.

#33:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 20:38
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
damit stellen wir und doch auf eine ebene mit den idioten, die in gewissen laendern eine vergewaltigte wegen ehebruch steinigen, den vergewaltiger aber im wesentlichen ungeschoren lassen. diesen unsinn gilt es anzuprangern, nicht ihn nachzuaeffen!

Ganz genau. Im Grunde genommen fängt diese ungute Umkehrung auch nicht erst da an, wo Frauen für das Tragen der Burka bestraft werden, sondern schon da, wo erwachsene Frauen äußern, dass sie die Burka freiwillig tragen, und ihnen dafür die Urteilskraft abgesprochen wird mit dem Argument, sie seien "indoktriniert". Muslimische Extremisten und Anti-Burka-Fanatiker sind sich also offenbar darin einig, dass erwachsene Frauen keine Urteilskraft besitzen und hinsichtlich ihrer Kleidung bevormundet werden müssen. Nur der Inhalt der Bevormundung geht in verschiedene Richtungen, der grundsätzliche antiliberale Impuls ist aber der selbe. Da ist es dann im Grunde auch kein Wunder, dass der Impuls, freiwilligen Burkaträgerinnen die Urteilskraft abzusprechen, und der Impuls, unfreiwillige Burkaträgerinnen zu bestrafen statt der Männer, die den Zwang ausüben, meistens Hand in Hand gehen. In beiden Fällen wird die Frau nicht als freies Subjekt gesehen, sondern als Objekt, das sich gefälligst an die gesellschaftliche Norm anzupassen hat.

#34:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 21:02
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Ganz genau. Im Grunde genommen fängt diese ungute Umkehrung auch nicht erst da an, wo Frauen für das Tragen der Burka bestraft werden, sondern schon da, wo erwachsene Frauen äußern, dass sie die Burka freiwillig tragen, und ihnen dafür die Urteilskraft abgesprochen wird mit dem Argument, sie seien "indoktriniert". ...


Wie groß schätzt du denn den Anteil an freiwilligen Burkaträgerinnen? (Abgesehen von Karneval oder so). Und ist es ein anderer hier in Europa und in Afghanistan? Wobei die Frauen in Afghanistan und die Mehrzahl der Männer mangels Schulbildung mit "indoktriniert" gar nichts anzufangen wüssten. Die würden vielleicht eher sagen: Das muss so, das war schon immer so, das bleibt so.

(edit wg. Rächtschraibumg)

#35:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 21:09
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Wie groß schätzt du denn den Anteil an freiwilligen Burkaträgerinnen?

Wie viele es gibt, spielt überhaupt keine Rolle. Mein Beitrag handelt nicht von freiwilligen Burkaträgerinnen, sondern von den Leuten, die ihnen (mit welchem Argument auch immer) die Urteilskraft absprechen. Und die sind hier im Forum vertreten.

#36:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 21:12
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Ganz genau. Im Grunde genommen fängt diese ungute Umkehrung auch nicht erst da an, wo Frauen für das Tragen der Burka bestraft werden, sondern schon da, wo erwachsene Frauen äußern, dass sie die Burka freiwillig tragen, und ihnen dafür die Urteilskraft abgesprochen wird mit dem Argument, sie seien "indoktriniert". ...


Wie groß schätzt du denn den Anteil an freiwilligen Burkaträgerinnen?
(Abgesehen von Karneval oder so). Und ist es ein anderer hier in Europa und in Afghanistan? Wobei die Frauen in Afghanistan und die Mehrzahl der Männer mangels Schulbildung mit "indoktriniert" gar nichts anzufangen wüssten. Die würden vielleicht eher sagen: Das muss so, das war schon immer so, das bleibt so.

(edit wg. Rächtschraibumg)


Ich glaube, weder Du, noch Tarvoc, noch ich, sind in der Lage, auch nur annähernd zu schätzen wieviele dass sind.

#37:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 21:20
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, weder Du, noch Tarvoc, noch ich, sind in der Lage, auch nur annähernd zu schätzen wieviele dass sind.

Das spielt für meinen Beitrag wie gesagt auch keine echte Rolle. Es reicht völlig aus, festzustellen, dass es sie gibt und (das eigentlich Wichtige!) dass es Leute gibt, die ihnen die Urteilskraft absprechen.

#38:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 21:26
    —
wesen hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
[...] hast du beweise, dass jemand seine frau in die burka zwingt? wenn ja, dann zeig ihn an! dafuer reicht das strafrecht, wie es ist.

hast du aber keine beweise, weil mann und frau sagen, sie trage das freiwillig, dann werden wir das akzeptieren muessen. ja, es ist kollateralschaden der freiheit, dass man niemanden wegen eines vermuteten verbrechens verurteilen kann, wenn man keine beweise hat.


Nun ja, es gibt auch gesellschaftliche Zwänge - die sich nicht unbedingt auf eine gesamte Gesellschaft erstecken.

stimmt.

dann sollte die gesamte gesellschaft sich bemuehen, diese zwaenge aufzuheben - aber nicht, indem sie neue zwaenge einfuehrt.

eine bekleidungsvorschrift einzufuehren, um einer anderen bekleidungsvorschrift entgegenzuwirken, ist doch absurd. wie heisst es so schoen: fighting for peace is like fucking for virginity. so kommt mir das vor.

wenn wir uns schon als lehrmeister der freiheit fuer islamische kulturen auffuehren wollen, dann muessen wir mit gutem beispiel vorangehen, auf bekleidungsvorschriften verzichten und nicht versuchen, deren bekleidungsvorschriften mit unseren eigenen bekleidungsvorschriften entgegenzuwirken. die wuerden uns nur vorhalten "ja nun, hier muss man frau sich halt islamisch anziehen und darf sich nicht westlich kleiden, bei euch muss sie sich westlich kleiden und darf sich nicht islamisch anziehen. wo ist der unterschied?"

#39:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 21:36
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, weder Du, noch Tarvoc, noch ich, sind in der Lage, auch nur annähernd zu schätzen wieviele dass sind.

Das spielt für meinen Beitrag wie gesagt auch keine echte Rolle. Es reicht völlig aus, festzustellen, dass es sie gibt und (das eigentlich Wichtige!) dass es Leute gibt, die ihnen die Urteilskraft absprechen.


Bei Interesse kannst du ja mal auf dieser, für mich ziemlich grusligen Seite, die Argumente der freiwilligen Burkaträgerinnen nachlesen. Und evtl. dann nochmal über deren Urteilskraft referieren.

http://my-burka.de.to/

#40:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 21:51
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, weder Du, noch Tarvoc, noch ich, sind in der Lage, auch nur annähernd zu schätzen wieviele dass sind.

Das spielt für meinen Beitrag wie gesagt auch keine echte Rolle. Es reicht völlig aus, festzustellen, dass es sie gibt und (das eigentlich Wichtige!) dass es Leute gibt, die ihnen die Urteilskraft absprechen.


Bei Interesse kannst du ja mal auf dieser, für mich ziemlich grusligen Seite, die Argumente der freiwilligen Burkaträgerinnen nachlesen. Und evtl. dann nochmal über deren Urteilskraft referieren.

http://my-burka.de.to/


Grausige Seite.

Ich bezweifle aber, dass der überwiegende Teil der freiwillige Burkaträgerinnen, Deutsch lesen können.

Diese Seite ist einfach blöd. Hat noch nicht mal ein richtiges Impressum. (Kann man nachfragen) Pillepalle

#41:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 21:54
    —
@pera: zur freiheit gehoert insbesondere auch, sich so verhalten und so denken zu duerfen, dass die grosse mehrheit einen fuer verrueckt haelt (oder "nicht urteilsfaehig").

wenn die mehrheit bei uns anfaengt, andere wegen ihrer als irrsinnigen angesehen meinungen fuer urteilsunfaehig einzustufen und ihnen unter diesem vorwand ihre freiheiten wegzunehmen, dann hat sich die freiheit erledigt und wir sind nicht besser als islamische staaten, in denen die freiheit mit fuessen getreten wird.

klar meine ich auch, dass, wer eine burka freiwillig traegt, nicht mehr alle tassen im schrank haben kann. dafuer brauchts nichtmal ne burka, auch andere formen islamischer verschleierung finde ich so panne, dass ich am geisteszustand der traegerinnen zweifle. aber das gibt mir nicht das recht, denen vorschriften zu machen.

#42: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 22:10
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
York hat folgendes geschrieben:
D
Wenn ich das lese, so denke ich mit Empörung an das ständige Gutmenschengeschwätz in der Forenwelt und auch sonstwo. Etwa des Inhalts: Nirgendwo sei die Freiheit der Frau besser bewahrt als unter der Burka.

Und was meint ihr dazu?


Diesen Blödsinn wist du doch sicherlich auch belegen können, vor allem, wenn du mit Forenwelt dieses hier meinst, wie ich es vermute

Also, welcher User hat irgendwann mal diesen Quatsch mti der Burka behauptet.


Btw: Ich kann diesen Scheiß Gutmenschenvorwurf nicht mehr hören! Pillepalle


bravo

#43:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 22:12
    —
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Schlimm finde ich, das ein Mann wie Karzei (wohl als "kleineres Übel")vom Westen hoffiert wird.
Und wenn die Anwesenheit der BW in Afghanistan für die dortigen Frauen so wenig Verbesserung bewirkt, ist sie wirklich überflüssig. skeptisch


Als ob bei der Besetzung Afghanistan je darum gegangen waere... Mit den Augen rollen

#44:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 22:15
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
wer sich nicht klar gegen die islamische Verschleierungspflicht stellt, der unterstützt sie.


bitte unterscheide die ablehnung eines verbots der burka von der befuerwortung einer pflicht, sie zu tragen.



Eine solche Unterscheidung kommt in der schwarz-weissen Welt der PI-Korrekten nicht vor.

Differenzieren liegt halt nicht jedem. Schulterzucken

#45: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: astarte BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 22:16
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Btw: Ich kann diesen Scheiß Gutmenschenvorwurf nicht mehr hören! Pillepalle

Jepp

#46:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 22:19
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
wer sich nicht klar gegen die islamische Verschleierungspflicht stellt, der unterstützt sie.


bitte unterscheide die ablehnung eines verbots der burka von der befuerwortung einer pflicht, sie zu tragen.

Warum? Um dein Gewissen zu beruhigen?

Natürlich gibt es in der Theorie einen Unterschied. In der Praxis spielt es aber für die Opfer keine Rolle, ob unbeteiligte Dritte

a) den Täten applaudieren
b) für die Opfer weinen
c) sich gar nicht drum kümmern

In der Praxis kommt es nur darauf an, was wir tun. Wer sich gegen Unrecht nicht wehrt, wird Teil des Unrechts. Das ist zumindest mein Verständnis. Humanismus und Menschenrechte sind für mich nicht nur eine Hängematte, sondern ein Auftrag!



Jede Art von willkuerlicher Kleiderordnung ist Unrecht! Die Pflicht bestimmte Kleidungsstuecke zu tragen genauso wie deren Verbot!

Niemand hat das Recht anderen Leuten vorzuschreiben was sie anziehen koennen/sollen und was nicht! Voellig egal ob das der Ayatollah von XYstan ist oder ob Du das bist!

#47:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 22:23
    —
Desperadox hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!
Da muß ich Tridi ausnahmsweise mal Recht geben.



Vielleicht sollte man Fake einfach mal hier im FGH sperren, nicht weil er gegen die Forumsregeln verstossen haette, sondern "um ein Zeichen zu setzen".... zynisches Grinsen

#48:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 22:24
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
@pera: zur freiheit gehoert insbesondere auch, sich so verhalten und so denken zu duerfen, dass die grosse mehrheit einen fuer verrueckt haelt (oder "nicht urteilsfaehig").

Das mach ich eh den ganzen Tag.
tridi hat folgendes geschrieben:

wenn die mehrheit bei uns anfaengt, andere wegen ihrer als irrsinnigen angesehen meinungen fuer urteilsunfaehig einzustufen und ihnen unter diesem vorwand ihre freiheiten wegzunehmen, dann hat sich die freiheit erledigt und wir sind nicht besser als islamische staaten, in denen die freiheit mit fuessen getreten wird.

klar meine ich auch, dass, wer eine burka freiwillig traegt, nicht mehr alle tassen im schrank haben kann. dafuer brauchts nichtmal ne burka, auch andere formen islamischer verschleierung finde ich so panne, dass ich am geisteszustand der traegerinnen zweifle. aber das gibt mir nicht das recht, denen vorschriften zu machen.


Stimme dir, was die freiwilligen Burkaträgerinnen angeht vollkommen zu.
Ich vermute nur, dass das leider nicht sehr viele sind und ihre Begründung ist die Liebe zu Allah. Na denn.
Ich bin gegen ein Burkaverbot, weil ich davon ausgehe, dass eben die meisten Zwängen unterliegen, ihnen damit aber nicht geholfen würde.

#49:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 22:31
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
@pera: zur freiheit gehoert insbesondere auch, sich so verhalten und so denken zu duerfen, dass die grosse mehrheit einen fuer verrueckt haelt (oder "nicht urteilsfaehig").

wenn die mehrheit bei uns anfaengt, andere wegen ihrer als irrsinnigen angesehen meinungen fuer urteilsunfaehig einzustufen und ihnen unter diesem vorwand ihre freiheiten wegzunehmen, dann hat sich die freiheit erledigt und wir sind nicht besser als islamische staaten, in denen die freiheit mit fuessen getreten wird.

klar meine ich auch, dass, wer eine burka freiwillig traegt, nicht mehr alle tassen im schrank haben kann. dafuer brauchts nichtmal ne burka, auch andere formen islamischer verschleierung finde ich so panne, dass ich am geisteszustand der traegerinnen zweifle. aber das gibt mir nicht das recht, denen vorschriften zu machen.



Ich sehe das genauso wie die immer weiter um sich greifende Unsitte sich an allen moeglichen und unmoeglichen Stellen lochen zu lassen und da alle moeglichen und unmoeglichen Sachen reinzuhaengen.

Wer sowas mit seinem Koerper macht, der hat meines Erachtens nicht mehr alle Tassen im Schrank, ich selbst wuerde mir noch nicht mal das Ohr stechen lassen um einen Ohrring zu tragen. Aber wer meint, dass er sowas braucht, der soll halt tun, was er nicht lassen kann. Ein Verbot dieser Dinge lehne ich genauso vehement ab wie das Verbot von bestimmten Kleidungsstuecken!

#50:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 28.03.2012, 22:38
    —
Jedenfalls können wir feststellen, dass fakes Argumentation mal wieder von einer böswilligen Themenverschiebung getragen wird: Erst geht es angeblich gegen eine Verschleierungspflicht, gegen die sich hier natürlich alle einig sind; dabei schreibt er aber im selben Post, Burka etc. seien hier "kontrovers diskutiert worden", was sich dann so anhört, als wäre diese Pflicht nicht einhellig abgelehnt worden - was natürlich Unfug ist. Und schwuppdiwupp geht's auf einmal nicht um eine Ablehnung der Pflicht, sondern um die Befürwortung eines Verbots, als ob das dasselbe wäre.

Wäre es das erste Mal, wäre es einfach ein epischer Logik-Fail; da wir das aber zum gefühlt einunddrölfzigsten Mal genau so diskutieren und er das einfach immer wiederholt, ist es offensichtlich bewusste argumentative Unredlichkeit. Wobei mich nur wundert, dass er immer noch glaubt, irgendwen damit beeindrucken zu können.

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Btw: Wir sind, nehme ich mal an, ja wohl alle gegen Zwangsheiraten.
Sollten wir nicht mal, um ein Zeichen dagegen zu setzen und Frauen vor diesem Schicksal zu bewahren, das Heiraten verbieten? Eheähnliche Beziehungen und einfaches Zusammenleben natürlich gleich mit, sonst wäre dieses im Namen der Menschenrechte gebotene Heiratsverbot ja zu leicht zu umgehen; nicht jede Zwangsheirat wird schließlich offiziell auf dem Standesamt geschlossen, oft das ja gerade nicht.

#51:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.03.2012, 00:05
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
@pera: zur freiheit gehoert insbesondere auch, sich so verhalten und so denken zu duerfen, dass die grosse mehrheit einen fuer verrueckt haelt (oder "nicht urteilsfaehig").

wenn die mehrheit bei uns anfaengt, andere wegen ihrer als irrsinnigen angesehen meinungen fuer urteilsunfaehig einzustufen und ihnen unter diesem vorwand ihre freiheiten wegzunehmen, dann hat sich die freiheit erledigt und wir sind nicht besser als islamische staaten, in denen die freiheit mit fuessen getreten wird.

klar meine ich auch, dass, wer eine burka freiwillig traegt, nicht mehr alle tassen im schrank haben kann. dafuer brauchts nichtmal ne burka, auch andere formen islamischer verschleierung finde ich so panne, dass ich am geisteszustand der traegerinnen zweifle. aber das gibt mir nicht das recht, denen vorschriften zu machen.



Ich sehe das genauso wie die immer weiter um sich greifende Unsitte sich an allen moeglichen und unmoeglichen Stellen lochen zu lassen und da alle moeglichen und unmoeglichen Sachen reinzuhaengen.

Wer sowas mit seinem Koerper macht, der hat meines Erachtens nicht mehr alle Tassen im Schrank, ich selbst wuerde mir noch nicht mal das Ohr stechen lassen um einen Ohrring zu tragen. Aber wer meint, dass er sowas braucht, der soll halt tun, was er nicht lassen kann. Ein Verbot dieser Dinge lehne ich genauso vehement ab wie das Verbot von bestimmten Kleidungsstuecken!


Vor allem weil solche Verbote, wie man aus der Menschheitsgeschichte weiß, grundsätzlich kontraproduktiv sind. Nur mit dem Freiheitsbegriff in Sachen Burka bin ich unglücklich - keine Frau käme ohne sozialen Druck und historische Vorbilder auf den Gedanken, sich eine Gesichtsmaske überzustülpen. Wer sich diesem von Männer erfundenen Unterdrückungsmechanismus scheinbar freiwillig beugt, setzt zudem andere Frauen implizit unter Druck sich der Burka zu unterwerfen. "Es ist ja nicht so schlimm, schau her, unser Allah ist ein weiser Gott, was erlaubst Du Dir an ihm zu zweifeln, Glaubensschwester. Wir können stolz darauf sein." Was den Kampf von Frauen erschwert, die sich aus einem modernen, westlichen Freiheitsgedanken heraus dagegen weigern... Denn letztendlich ist dieser "freiwillige" Gedanke immer noch die Folge einer frauendiskriminierenden Haltung des männlichen Geschlechts - religiös verklärt im vermeintlichen Willen eines männlichen Gottes. Selbst wenn das eine freiwillige Burkaträgerin in ihrer Entscheidung garnicht berücksichtigt, gibt sie nicht ihrer Freiheit Ausdruck, sondern der Macht des Mannes über die Frau. Und das ist keine Freiheit, wie wir sie verstehen...

#52:  Autor: Norm BeitragVerfasst am: 29.03.2012, 00:33
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Nur mit dem Freiheitsbegriff in Sachen Burka bin ich unglücklich - keine Frau käme ohne sozialen Druck und historische Vorbilder auf den Gedanken, sich eine Gesichtsmaske überzustülpen. Wer sich diesem von Männer erfundenen Unterdrückungsmechanismus scheinbar freiwillig beugt, setzt zudem andere Frauen implizit unter Druck sich der Burka zu unterwerfen.

Mit Stöckelschuhen und Push-Up-BHs ist das doch ähnlich. Weil es Teil unserer Kultur ist und nicht einer fremden Subkultur, fällt es eben nicht so auf. In der einen Kultur wird die sexuelle Objektivizierung von Frauen durch Verhüllung gewünscht, in der anderen durch körperbetonte Kleidung. In beiden Kulturen wirken dabei patriachale Rollenbilder und lassen Frauen Kleidung wählen, die unter praktischen Gesichtspunkten Unsinn und nicht die grundeigenen Interessen der Frau befriedigt, sondern auf Männer und die Gesellschaft gerichtete Interessen. Und ja natürlich gibt es auch für Männer solche gesellschaftliche Kleidungsnormen. Also wenn Verbote ein sinnvolles Mittel wären, wo sollte mensch anfangen und wo aufhören? Krawatten, hochhackige Schuhe, Dessous, Burkas...?

#53:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 29.03.2012, 01:03
    —
Norm hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Nur mit dem Freiheitsbegriff in Sachen Burka bin ich unglücklich - keine Frau käme ohne sozialen Druck und historische Vorbilder auf den Gedanken, sich eine Gesichtsmaske überzustülpen. Wer sich diesem von Männer erfundenen Unterdrückungsmechanismus scheinbar freiwillig beugt, setzt zudem andere Frauen implizit unter Druck sich der Burka zu unterwerfen.

Mit Stöckelschuhen und Push-Up-BHs ist das doch ähnlich. Weil es Teil unserer Kultur ist und nicht einer fremden Subkultur, fällt es eben nicht so auf. In der einen Kultur wird die sexuelle Objektivizierung von Frauen durch Verhüllung gewünscht, in der anderen durch körperbetonte Kleidung. In beiden Kulturen wirken dabei patriachale Rollenbilder und lassen Frauen Kleidung wählen, die unter praktischen Gesichtspunkten Unsinn und nicht die grundeigenen Interessen der Frau befriedigt, sondern auf Männer und die Gesellschaft gerichtete Interessen. Und ja natürlich gibt es auch für Männer solche gesellschaftliche Kleidungsnormen. Also wenn Verbote ein sinnvolles Mittel wären, wo sollte mensch anfangen und wo aufhören? Krawatten, hochhackige Schuhe, Dessous, Burkas...?

Zwischen dem Mann, der seine Frau mit Stöckelschuhen auf die Strasse zwingt und jenem der sie mit Burka auf die Strasse zwingt sehe ich auch wenig Unterschied. Den einen nennt man Zuhälter und wie nennt man den anderen?

#54:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.03.2012, 01:20
    —
Norm hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Nur mit dem Freiheitsbegriff in Sachen Burka bin ich unglücklich - keine Frau käme ohne sozialen Druck und historische Vorbilder auf den Gedanken, sich eine Gesichtsmaske überzustülpen. Wer sich diesem von Männer erfundenen Unterdrückungsmechanismus scheinbar freiwillig beugt, setzt zudem andere Frauen implizit unter Druck sich der Burka zu unterwerfen.

Mit Stöckelschuhen und Push-Up-BHs ist das doch ähnlich. Weil es Teil unserer Kultur ist und nicht einer fremden Subkultur, fällt es eben nicht so auf. In der einen Kultur wird die sexuelle Objektivizierung von Frauen durch Verhüllung gewünscht, in der anderen durch körperbetonte Kleidung. In beiden Kulturen wirken dabei patriachale Rollenbilder und lassen Frauen Kleidung wählen, die unter praktischen Gesichtspunkten Unsinn und nicht die grundeigenen Interessen der Frau befriedigt, sondern auf Männer und die Gesellschaft gerichtete Interessen. Und ja natürlich gibt es auch für Männer solche gesellschaftliche Kleidungsnormen. Also wenn Verbote ein sinnvolles Mittel wären, wo sollte mensch anfangen und wo aufhören? Krawatten, hochhackige Schuhe, Dessous, Burkas...?


Wie siehst Du die Geschichte des Minirocks? Ist das eine von der Modeindustrie erfundene, von patriarchialischen Strukturen geförderte Sexualisierung der Frau - oder eine von Frauen ausgehende Befreiungsbewegung, die sich kontrastiv zur prüden körperfeindlichen Gesellschaft entwickelte - als Aufschrei gegen die Unterdrückung durch die Männer, die sie in ein enges Korsett zwangen? Hat der Minirock nicht ein anderes Ziel gehabt als die Burka jemals erreichen kann (wenn sie von Frauen als Zeichen ihrer Freiheit gesehen wird?). Oder mussten sich die Frauen erst sexuell objektifizieren, um von der dominanten Männerwelt gewürdigt zu werden, haben dabei aber das falsche Mittel gewählt? Haben die Frauen dann doch letztlich "verloren", weil es von ihnen jetzt erwartet wird, sich sexuell betont zu kleiden, wie du sagst? Hm...

#55:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.03.2012, 04:30
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Nur mit dem Freiheitsbegriff in Sachen Burka bin ich unglücklich - keine Frau käme ohne sozialen Druck und historische Vorbilder auf den Gedanken, sich eine Gesichtsmaske überzustülpen. Wer sich diesem von Männer erfundenen Unterdrückungsmechanismus scheinbar freiwillig beugt, setzt zudem andere Frauen implizit unter Druck sich der Burka zu unterwerfen.

Mit Stöckelschuhen und Push-Up-BHs ist das doch ähnlich. Weil es Teil unserer Kultur ist und nicht einer fremden Subkultur, fällt es eben nicht so auf. In der einen Kultur wird die sexuelle Objektivizierung von Frauen durch Verhüllung gewünscht, in der anderen durch körperbetonte Kleidung. In beiden Kulturen wirken dabei patriachale Rollenbilder und lassen Frauen Kleidung wählen, die unter praktischen Gesichtspunkten Unsinn und nicht die grundeigenen Interessen der Frau befriedigt, sondern auf Männer und die Gesellschaft gerichtete Interessen. Und ja natürlich gibt es auch für Männer solche gesellschaftliche Kleidungsnormen. Also wenn Verbote ein sinnvolles Mittel wären, wo sollte mensch anfangen und wo aufhören? Krawatten, hochhackige Schuhe, Dessous, Burkas...?

Zwischen dem Mann, der seine Frau mit Stöckelschuhen auf die Strasse zwingt und jenem der sie mit Burka auf die Strasse zwingt sehe ich auch wenig Unterschied. Den einen nennt man Zuhälter und wie nennt man den anderen?

Lachen Die Klimmzüge, die man hier macht, um die Burka zum Modeartikel zu erklären, finde ich allerdings auch erstaunlich.
Was mich auch erstaunt, dass man im relativ freien Westen Freiheitseinschränkungen zur Gleichstellung der Frau jubelnd begrüßt, aber den Versuch, eine öffentliche Unterdrückung der Frau zu behindern, nur als Freiheitsenschränkung in Sachen Mode stilisiert und ablehnt.

Nur noch ein Wort zur angeblichen Paradoxie der Bestrafung: Wer das betreffende Kleidungsstück, sei es nun Burka oder Schleier - ich sehe es übrigens mehr als einen Knebel als als Mode - tatsächlich aus freien Stücken tragen möchte, wird zwar eingeschränkt, aber hat die Möglichkeit, der Bestrafung durch geändertes Verhalten zu entgehen. Die Frau, die diese Kleidungsstücke nicht aus eigenem Willen trägt, wird auch nicht dafür bestraft: Es handelt sich um Geldstrafen und bei dem orhtodoxen oder gar islamistischen Islam, der diese Vorschriften macht, hat die Frau kein eigenes Geld - soweit geht ihre Freiheit nicht.

fwo

#56:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.03.2012, 04:57
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Nur mit dem Freiheitsbegriff in Sachen Burka bin ich unglücklich - keine Frau käme ohne sozialen Druck und historische Vorbilder auf den Gedanken, sich eine Gesichtsmaske überzustülpen.

Warum bist du denn dann mit dem Freiheitsbegriff nur in Sachen Burka skeptisch? In diesem Sinne handelt überhaupt niemand jemals frei. Freiwilligkeit zu erklären ist ein performativer Akt.

#57:  Autor: YorkWohnort: Republik Baden BeitragVerfasst am: 29.03.2012, 22:15
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:


Der Trick dabei ist, von der Freiwilligkeit der Kopftuchträgerinnen zu sprechen. Und dabei noch gebildete, in D. aufgewachsene Frauen zu zitieren, die das Kopftuch ja "frei und stolz" tragen.



Richtig.

Diesem Trick begegnet man öfter.

Und der Meinung, die Frauen unter der Burka seien keineswegs unterdrückt.

Aber nein - woher denn auch?

Die trügen die Burka alle freiwillig, um vor den Blicken der pööösen pöööösen Männer geschützt zu sein.

Also: Nur unter der Burka sei die Frau wahrhaft frei .....

#58:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 29.03.2012, 22:31
    —
York hat folgendes geschrieben:
Also: Nur unter der Burka sei die Frau wahrhaft frei .....

dass sowas in islamistischen foren geaeussert wird, mag ja sein, aber hier behauptet das keiner.

auch du solltest unterscheiden lernen, hier naemlich zwischen befuerwortern der burka einerseits und denen, die das ding bescheuert finden, aber ein verbot ablehnen, andererseits.

#59:  Autor: Norm BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 00:23
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Nur mit dem Freiheitsbegriff in Sachen Burka bin ich unglücklich - keine Frau käme ohne sozialen Druck und historische Vorbilder auf den Gedanken, sich eine Gesichtsmaske überzustülpen. Wer sich diesem von Männer erfundenen Unterdrückungsmechanismus scheinbar freiwillig beugt, setzt zudem andere Frauen implizit unter Druck sich der Burka zu unterwerfen.

Mit Stöckelschuhen und Push-Up-BHs ist das doch ähnlich. Weil es Teil unserer Kultur ist und nicht einer fremden Subkultur, fällt es eben nicht so auf. In der einen Kultur wird die sexuelle Objektivizierung von Frauen durch Verhüllung gewünscht, in der anderen durch körperbetonte Kleidung. In beiden Kulturen wirken dabei patriachale Rollenbilder und lassen Frauen Kleidung wählen, die unter praktischen Gesichtspunkten Unsinn und nicht die grundeigenen Interessen der Frau befriedigt, sondern auf Männer und die Gesellschaft gerichtete Interessen. Und ja natürlich gibt es auch für Männer solche gesellschaftliche Kleidungsnormen. Also wenn Verbote ein sinnvolles Mittel wären, wo sollte mensch anfangen und wo aufhören? Krawatten, hochhackige Schuhe, Dessous, Burkas...?

Zwischen dem Mann, der seine Frau mit Stöckelschuhen auf die Strasse zwingt und jenem der sie mit Burka auf die Strasse zwingt sehe ich auch wenig Unterschied. Den einen nennt man Zuhälter und wie nennt man den anderen?
Von Zwang war im Posting von AD nicht die Rede, auf den ich geantwortet habe. Es geht in meinem Beitrag um die Möglichkeit einer freien Wahl von Kleidungsstücken, nicht um die Frauen, die unmittelbar zum Tragen einer Burka gezwungen werden.

#60:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 00:40
    —
York hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:


Der Trick dabei ist, von der Freiwilligkeit der Kopftuchträgerinnen zu sprechen. Und dabei noch gebildete, in D. aufgewachsene Frauen zu zitieren, die das Kopftuch ja "frei und stolz" tragen.



Richtig.

Diesem Trick begegnet man öfter.

Wieso "Trick"?

Wenn Leute sagen, sie würden dies oder jenes aufgrund eigener Entscheidung tun, nehme ich ihnen das erst mal auch ab. Alles andere würde mir auch als grobe Unverschämtheit erscheinen. Wie käme ich denn dazu, ihnen diese Entscheidungsfähigkeit einfach abzusprechen?

#61:  Autor: Norm BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 01:14
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Nur mit dem Freiheitsbegriff in Sachen Burka bin ich unglücklich - keine Frau käme ohne sozialen Druck und historische Vorbilder auf den Gedanken, sich eine Gesichtsmaske überzustülpen. Wer sich diesem von Männer erfundenen Unterdrückungsmechanismus scheinbar freiwillig beugt, setzt zudem andere Frauen implizit unter Druck sich der Burka zu unterwerfen.

Mit Stöckelschuhen und Push-Up-BHs ist das doch ähnlich. Weil es Teil unserer Kultur ist und nicht einer fremden Subkultur, fällt es eben nicht so auf. In der einen Kultur wird die sexuelle Objektivizierung von Frauen durch Verhüllung gewünscht, in der anderen durch körperbetonte Kleidung. In beiden Kulturen wirken dabei patriachale Rollenbilder und lassen Frauen Kleidung wählen, die unter praktischen Gesichtspunkten Unsinn und nicht die grundeigenen Interessen der Frau befriedigt, sondern auf Männer und die Gesellschaft gerichtete Interessen. Und ja natürlich gibt es auch für Männer solche gesellschaftliche Kleidungsnormen. Also wenn Verbote ein sinnvolles Mittel wären, wo sollte mensch anfangen und wo aufhören? Krawatten, hochhackige Schuhe, Dessous, Burkas...?


Wie siehst Du die Geschichte des Minirocks? Ist das eine von der Modeindustrie erfundene, von patriarchialischen Strukturen geförderte Sexualisierung der Frau - oder eine von Frauen ausgehende Befreiungsbewegung, die sich kontrastiv zur prüden körperfeindlichen Gesellschaft entwickelte - als Aufschrei gegen die Unterdrückung durch die Männer, die sie in ein enges Korsett zwangen? Hat der Minirock nicht ein anderes Ziel gehabt als die Burka jemals erreichen kann (wenn sie von Frauen als Zeichen ihrer Freiheit gesehen wird?). Oder mussten sich die Frauen erst sexuell objektifizieren, um von der dominanten Männerwelt gewürdigt zu werden, haben dabei aber das falsche Mittel gewählt? Haben die Frauen dann doch letztlich "verloren", weil es von ihnen jetzt erwartet wird, sich sexuell betont zu kleiden, wie du sagst? Hm...

Interessante Fragen, aber um alle sinnvoll zu beantworten, müsste ich mich näher mit der Geschichte des Minrocks befassen.
Natürlich wirken Burka und Minirock in verschiedene Richtungen, sie sind 2 Seiten der Medallie Sexualisierung von Frauen. Zur Sexuellen Freiheit gehört sowohl die Freiheit ja, als auch nein zu sexuellen Handlungen sagen zu dürfen und das auch von Fall zu Fall und nicht pauschal. Und natürlich haben wir es viel besser als Frauen in antiemanzipatorischen islamischen Staaten. Aber deshalb ist es mir nicht egal, wenn Frau in westlichen Gesellschaften sehr stark sexuelles Objekt ist. Ich wünsche mir eine Entwicklung in der frau zum einen weniger als sexualles Objekt und stärker als sexuelles Subjekt betrachtet wird und die Sexualisierung und die sexelle Objektifizierung von Frauen weniger stark präsent ist und alle möglichen Lebensbereiche durchdrängt. Dass ein Minirock nicht mit sexueller Verfügbarkeit gleichzusetzen ist, ist leider noch nicht selbstverständlich, das müssen sich Frauen noch erkämpfen (Slutwalks). Frauen in westlichen Gesellschaften haben ganz deutlich an Rechten und Freiheiten hinzugewonnen, dazu gehören ganz klar auch sexuelle Freiheiten. Aber daraus folgt ja nicht, dass nun alles gut ist. Sich halbwegs schick und in vielen Kontexten angemessen zu kleiden geht hier für Frauen ohne sich auch figurbetont zu kleiden kaum.

#62:  Autor: YorkWohnort: Republik Baden BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 04:50
    —
Burka mit Minirock gleichzusetzen ....

Ich hab vermutet, das solch ein Unsinn kommen wird ....

#63:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 09:40
    —
@Norm: Setzt du die Folgen des Nichtragens von Burka im Afghanistan mit den Folgen des Nichttragens von Minirock in z.B. Europa gleich?

#64:  Autor: RohrspatzWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 10:41
    —
Klar, kann man so tun, als wären die Gründe zum Tragen von Burka oder Kopftuch egal. Man kann auch so tun, als wäre dieses Symptom eines patriarchalen Geschlechterverständnis zentraler als die Ursachen. Man kann die Frauen zusätzlich dadurch belasten, dass man ihnen über ein Verbot eine kognitive Dissonanz aufzwingt. Man kann aber auch versuchen, sich für die Frauen einzusetzen und nicht einfach gegen das Kopftuch. Die Kleidung mag ja ins Auge springen und uns daher vordergründig erscheinen, aber faktisch ist nichts gewonnen, wenn die Burka, der Niqab oder das Kopftuch verboten werden, wenn die Frauen dann immernoch als Menschen zweiter Klasse behandelt werden (wenn sie es werden). Das Verbot ist reine Ästhetik. Und es birgt die Gefahr, dass Frauen, die sich der Regel aus Überzeugung unterworfen hatten (das mag irrational sein, aber sie glauben nunmalhalt an den ganzen Kontext von Keuschheit, Geschlechterrollen, dass sie Allah dienen, etc.) das Gefühl haben, Freiheit verloren zu haben. Und dann werden sie vielleicht auch gewillt sein, für diese Freiheit (oder "Freiheit") zu kämpfen. Das kann zu Radikalisierung führen.

Deswegen: Mit den Frauen, nicht über ihre Köpfe hinweg.

#65:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 10:47
    —
Es kommt auf die Trägerin an: Tut sie das als Privatperson oder als Verterterin des z.B. deutschen Staates.

Im ersten Fall kann hier mMn nicht rechtlich eingreifen, im zweiten schon. Wird, soweit ich weiss, in allen deutschen Bundesländern auch getan.

Im Fall von privater Nutzung der Verschleierung kann "nur" mit Aufklärung, z.B. in den Schulen, gegengesteuer werden. Leider.... Weinen

#66:  Autor: RohrspatzWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 10:54
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Es kommt auf die Trägerin an: Tut sie das als Privatperson oder als Verterterin des z.B. deutschen Staates.

Im ersten Fall kann hier mMn nicht rechtlich eingreifen, im zweiten schon. Wird, soweit ich weiss, in allen deutschen Bundesländern auch getan.


Stimmt, ich hatte mich nur auf Privatpersonen bezogen.

Wenn Deutschland nun auch konsequent darin wäre, Religion als Privatsache zu betrachten... Smilie

#67:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 10:56
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen.

man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!

zeichen setzen ist kein hinreichender grund, um die grundrechte freier entfaltung der persoenlichkeit und der religionsfreiheit so einfach mal eben ueber bord zu werfen!

Ich halte die gottgegebene Freiheit der Männer, ihre Frauen wie Vieh zu behandeln, nicht für schützenswert. Oder welche Freiheit meintest du?

#68:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 10:57
    —
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Es kommt auf die Trägerin an: Tut sie das als Privatperson oder als Verterterin des z.B. deutschen Staates.

Im ersten Fall kann hier mMn nicht rechtlich eingreifen, im zweiten schon. Wird, soweit ich weiss, in allen deutschen Bundesländern auch getan.


Stimmt, ich hatte mich nur auf Privatpersonen bezogen.

Wenn Deutschland nun auch konsequent darin wäre, Religion als Privatsache zu betrachten... Smilie


Tja, das wäre schön... Was gäbe es dann aber für Freigeister zu tun? zwinkern

#69:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 11:02
    —
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Deswegen: Mit den Frauen, nicht über ihre Köpfe hinweg.

Wie denn? Wenn man das Übel beim Namen nennt, ist man ja ein Rassist... da bleibt einem doch nur kosmetische Kritik. Nach Bibel und Koran sind Frauen nunmal Menschen zweiter Klasse. Wenn das toleriert werden muss, sehe ich keinen anderen Weg als punktuelle Verbote.

#70:  Autor: RohrspatzWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 11:13
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Deswegen: Mit den Frauen, nicht über ihre Köpfe hinweg.

Wie denn? Wenn man das Übel beim Namen nennt, ist man ja ein Rassist... da bleibt einem doch nur kosmetische Kritik. Nach Bibel und Koran sind Frauen nunmal Menschen zweiter Klasse. Wenn das toleriert werden muss, sehe ich keinen anderen Weg als punktuelle Verbote.


Inwiefern toleriert man Unterdrückung, wenn man für Aufklärung ist? Oder dafür, dass man Frauen in der ganzen Welt Bildungschancen verschafft? Oder ist man dadurch Rassist? Und warum liegt hier eigentlich Stroh?

#71:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 11:56
    —
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Deswegen: Mit den Frauen, nicht über ihre Köpfe hinweg.

Wie denn? Wenn man das Übel beim Namen nennt, ist man ja ein Rassist... da bleibt einem doch nur kosmetische Kritik. Nach Bibel und Koran sind Frauen nunmal Menschen zweiter Klasse. Wenn das toleriert werden muss, sehe ich keinen anderen Weg als punktuelle Verbote.


Inwiefern toleriert man Unterdrückung, wenn man für Aufklärung ist? Oder dafür, dass man Frauen in der ganzen Welt Bildungschancen verschafft? Oder ist man dadurch Rassist? Und warum liegt hier eigentlich Stroh?


Sure 4.34 sollte eigentlich bekannt sein. Aber weil gerne verdrängt wird hier nochmal:

Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah sie (von Natur vor diesen) ausgezeichnet hat und wegen der Ausgaben, die sie von ihrem Vermögen (als Morgengabe für die Frauen) gemacht haben. Und die rechtschaffenen Frauen sind (Allah) demütig ergeben und geben acht mit Allahs Hilfe auf das, was (den Außenstehenden) verborgen ist. Und wenn ihr fürchtet, daß (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch (daraufhin wieder) gehorchen, dann unternehmt (weiter) nichts gegen sie! Allah ist erhaben und groß.

Und worüber genau möchtest du jetzt aufklären? Diese und andere Handlungsanweisungen des Koran sind doch klar und deutlich formuliert. Wenn sich eine Frau auflehnt (so wie du gerade) wird sie geschlagen bis sie wieder gehorcht. Einfacher gehts doch gar nicht.

#72:  Autor: GnazzWohnort: am Wasser BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 12:05
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen.

man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!

zeichen setzen ist kein hinreichender grund, um die grundrechte freier entfaltung der persoenlichkeit und der religionsfreiheit so einfach mal eben ueber bord zu werfen!


m.E. existiert doch schon eine Bekleidungsvorschrift , ich muss mich bekleiden !

Worin besteht nun der Unterschied zwischen diesen beiden extremen, Nackt und Vollverschleiert ?

Welche Gründe führen zu der Kleidervorschrift nicht nackt durch die Gegend zu laufen?

Kann man diese Gründe nicht auch für die Vollverschleierung anführen?

GG

#73:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 12:09
    —
Fake, du hast Recht. Im übrigen danken die orthodoxen Juden jeden Morgen dem Herrn dafür, dass er sie nicht als Frauen auf die Welt kommen ließ. zynisches Grinsen

Die Frauen dieser Religionsgruppen sind aber gehirngewaschen.
Wir müssen als Säkuläre geschickt agieren. Wir sollten sie nicht vor den Kopf stoßen, sondern sie dort abholen, wo sie (zunächst) gedanklich stehen. Und uns auf die letztendlich korrumpierende Wirkung der Aufklärung (Freiheit! Gleichheit! auch für mich, die Ayshe! und ärztliche Versorgung für meine Kinder!) verlassen. Cool

#74:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 13:03
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen.

man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!

zeichen setzen ist kein hinreichender grund, um die grundrechte freier entfaltung der persoenlichkeit und der religionsfreiheit so einfach mal eben ueber bord zu werfen!
.....

Das ist etwas zu schlicht. Zeichensetzen war auch nie eine Begründung für dieses Verbot.

bei fake - und dem habe ich geantwortet - war zeichen setzen die begruendung.

Zitat:

Begründung war die Tatsache, dass man davon ausgeht, dass die Mehrheit der verschleierten den Schleier nicht freiwillig trägt. Das heißt dann, dass wenige Frauen mit ihrem Spaß am Schleier die Voraussetzung dafür schaffen, dass andere Frauen mit diesem Teil gefesselt werden können. Was ist mit deren Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit? Interessiert uns nicht? Die sollen sich einfach eine bessere Familie und einen besseren Mann aussuchen? Unvermeidliche Lateralschäden der Freiheit?

diejenigen, die frauen mit diesem teil fesseln, muessen bestraft werden. das derzeitige stgb duerfte dazu ausreichen. falls nicht, dann darfs von mir aus auch ein neuer paragraph sein - aber der muss sich gegen den fesselnden mann richten, nicht gegen die gefesselte frau!

es ist doch absurd, das tragen einer fessel bestrafen zu wollen (zumal die befuerworter dieser regelung auch noch davon ausgehen, dass dies unfreiwillig geschieht) statt das fesseln zu bestrafen!

damit stellen wir und doch auf eine ebene mit den idioten, die in gewissen laendern eine vergewaltigte wegen ehebruch steinigen, den vergewaltiger aber im wesentlichen ungeschoren lassen. diesen unsinn gilt es anzuprangern, nicht ihn nachzuaeffen!

Zitat:

Der Staat schränkt an anderen Stellen sehr wohl Freiheiten ein, wenn er der Meinung ist, dass sie mehr Schaden verursachen als Nutzen bringen, siehe z.B. das Waffenrecht.

das kann auch sinnvoll sein, zB, wenn dritte dadurch schaden nehmen. das tragen von kleidung, und sei sie noch so idiotisch, schaedigt aber in der regel keinen dritten. auch der traeger selbst kann sie ablegen, wenn er sie nicht mehr mag.


hast du beweise, dass jemand seine frau in die burka zwingt? wenn ja, dann zeig ihn an! dafuer reicht das strafrecht, wie es ist.

hast du aber keine beweise, weil mann und frau sagen, sie trage das freiwillig, dann werden wir das akzeptieren muessen. ja, es ist kollateralschaden der freiheit, dass man niemanden wegen eines vermuteten verbrechens verurteilen kann, wenn man keine beweise hat.

Hier stimmen mehrere Sachen nicht:
Es stimmt nicht, dass man mit Kleidung niemandem schadet: Eine Kleidung, die einen wesentlichen Kommunikationskanal (Körpersprache, Mimik) einschränkt, schränkt die Freiheit ein, deshalb habe ich diese Kleidung, um die es hier geht auch schon mit einem Knebel vergleichen und ein unfreiwillig getragener Knebel ist eine öffentliche Erniedrigung.

Wir haben in der orthodox islamischen Familie ein System sehr weitgehender Abhängigkeit, das im Gegensatz etwa zum Hurenproblem auch noch unter dem besonderen Schutz steht, den unser Rechtssystem über die Familie ausbreitet. Witzigerweise sehen viele, besonders Feministinnen und Feministen, bei Huren, bei denen dieser besondere Schutz des Abhängigkeitsverhältnisses zu ihrem Luden nicht besteht, das Problem mit der Freiwilligkeit bzw. dem Nachweis des Zwanges als so gravierend an, dass sie deshalb die gesamte Prostitution verbieten möchten. Aber die Frau im orthodoxen Islam ist so frei, dass sie selbst anziehen kann, was sie will und keine Willkür zu fürchten hat und jeder Hinweis auf die Lebenswirklichkeit wäre rassistisch und fremdenfeindlich.

Zur Bestrafung hatte ich mich schon geäußert:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Nur noch ein Wort zur angeblichen Paradoxie der Bestrafung: Wer das betreffende Kleidungsstück, sei es nun Burka oder Schleier - ich sehe es übrigens mehr als einen Knebel als als Mode - tatsächlich aus freien Stücken tragen möchte, wird zwar eingeschränkt, aber hat die Möglichkeit, der Bestrafung durch geändertes Verhalten zu entgehen. Die Frau, die diese Kleidungsstücke nicht aus eigenem Willen trägt, wird auch nicht dafür bestraft: Es handelt sich um Geldstrafen und bei dem orhtodoxen oder gar islamistischen Islam, der diese Vorschriften macht, hat die Frau kein eigenes Geld - soweit geht ihre Freiheit nicht.


fwo

#75:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 13:28
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Fake, du hast Recht. Im übrigen danken die orthodoxen Juden jeden Morgen dem Herrn dafür, dass er sie nicht als Frauen auf die Welt kommen ließ. zynisches Grinsen

Die Frauen dieser Religionsgruppen sind aber gehirngewaschen.
Wir müssen als Säkuläre geschickt agieren. Wir sollten sie nicht vor den Kopf stoßen, sondern sie dort abholen, wo sie (zunächst) gedanklich stehen. Und uns auf die letztendlich korrumpierende Wirkung der Aufklärung (Freiheit! Gleichheit! auch für mich, die Ayshe! und ärztliche Versorgung für meine Kinder!) verlassen. Cool

Einverstanden. Mir ging es nur um die klitzekleine grammatikalische Spitzfindigkeit, dass eine Aufklärung nicht innerhalb des Islam, sondern nur gegen den (richtig verstandenen) Islam von Nöten ist. Innerhalb der Grenzen des Koranwortlautes ist selbst bei frauenfreundlichster Auslegung eine echte Gleichberechtigung auch langfristig unmöglich.

#76:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 13:50
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Eine Kleidung, die einen wesentlichen Kommunikationskanal (Körpersprache, Mimik) einschränkt, schränkt die Freiheit ein

Mal so nachgefragt: Hast du überhaupt schon mal versucht, mit einer Frau in Burqa zu kommunizieren?

#77:  Autor: RohrspatzWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 15:48
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Die Frauen dieser Religionsgruppen sind aber gehirngewaschen.
Wir müssen als Säkuläre geschickt agieren. Wir sollten sie nicht vor den Kopf stoßen, sondern sie dort abholen, wo sie (zunächst) gedanklich stehen. Und uns auf die letztendlich korrumpierende Wirkung der Aufklärung (Freiheit! Gleichheit! auch für mich, die Ayshe! und ärztliche Versorgung für meine Kinder!) verlassen. Cool


Genau so! Smilie

#78:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 15:55
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Eine Kleidung, die einen wesentlichen Kommunikationskanal (Körpersprache, Mimik) einschränkt, schränkt die Freiheit ein

Mal so nachgefragt: Hast du überhaupt schon mal versucht, mit einer Frau in Burqa zu kommunizieren?

Mal so zurückgefragt: Hältst Du die Aussage für falsch, wenn ja, warum, wenn nein, warum fragst Du nach?

Als Mann sollte ich mich sowieso hüten, Frauen aus derartigen Pascha-Systemen anzusprechen, weil es da um gestandene Besitzverhältnisse geht, aber es soll auch Kommunikation zwischen Frauen geben, und auch diese Kommunikation ohne Bedrohung der Besitzverhältnisse die ist behindert.

fwo

#79:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 15:56
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Eine Kleidung, die einen wesentlichen Kommunikationskanal (Körpersprache, Mimik) einschränkt, schränkt die Freiheit ein

Mal so nachgefragt: Hast du überhaupt schon mal versucht, mit einer Frau in Burqa zu kommunizieren?


Vielleicht würden die Leute, wenn sie ständig mit Maske herumliefen, auch endlich anfangen, sich präzise auszudrücken, statt unentwegt auf irgendwelches Grimassieren und Gestikulieren zurückzugreifen, um das, was sie meinen, anders zu sagen als sie es meinen.
Von daher mein Fazit: ich schließe mich deiner Forderung nach einer umfassenden Burkapflicht an!


Zuletzt bearbeitet von Witz- und Kobold am 30.03.2012, 16:00, insgesamt einmal bearbeitet

#80:  Autor: RohrspatzWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 15:57
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Fake, du hast Recht. Im übrigen danken die orthodoxen Juden jeden Morgen dem Herrn dafür, dass er sie nicht als Frauen auf die Welt kommen ließ. zynisches Grinsen

Die Frauen dieser Religionsgruppen sind aber gehirngewaschen.
Wir müssen als Säkuläre geschickt agieren. Wir sollten sie nicht vor den Kopf stoßen, sondern sie dort abholen, wo sie (zunächst) gedanklich stehen. Und uns auf die letztendlich korrumpierende Wirkung der Aufklärung (Freiheit! Gleichheit! auch für mich, die Ayshe! und ärztliche Versorgung für meine Kinder!) verlassen. Cool

Einverstanden. Mir ging es nur um die klitzekleine grammatikalische Spitzfindigkeit, dass eine Aufklärung nicht innerhalb des Islam, sondern nur gegen den (richtig verstandenen) Islam von Nöten ist. Innerhalb der Grenzen des Koranwortlautes ist selbst bei frauenfreundlichster Auslegung eine echte Gleichberechtigung auch langfristig unmöglich.


Weißt du, ich kann auch Argumente umdrehen! zwinkern

Hier, schau mal: Du konservierst das, was du hasst, indem du es als den "richtigen" Islam definierst. Du ignorierst völlig, dass der Islam einem Wandel unterliegt, wie alle anderen Kulturphänomene auch. Genau genommen gibst du auf diese Weise den Fundamentalisten Recht und stärkst ihre Position dadurch.
Dir sollte es völlig egal sein, wie viel Inkonsistenz ein solcher Wandel beinhaltet (der Koran selbst ist ja auch nicht widerspruchsfrei!), so lange menschenverachtende Glaubensinhalte überwunden werden. Dann würde ich dir auch abnehmen, dass du tatsächlich für die betreffenden Menschen bist und nicht einfach nur gegen den Islam.

#81:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 16:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mal so nachgefragt: Hast du überhaupt schon mal versucht, mit einer Frau in Burqa zu kommunizieren?

Mal so zurückgefragt: Hältst Du die Aussage für falsch, wenn ja, warum, wenn nein, warum fragst Du nach? Als Mann sollte ich mich sowieso hüten [...]

Also nein. Dachte ich mir.

#82:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 16:22
    —
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Genau genommen gibst du auf diese Weise den Fundamentalisten Recht und stärkst ihre Position dadurch.

Das ist ja auch genau das Ziel von Fake.

#83:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 16:31
    —
Worüber wird hier eigentlich noch diskutiert?

Zitat:
Der amtierende Präsident Karzai, Hauptverhandlungspartner des Westens, hat nun offiziell gemacht, was der Religionsrat schon seit Wochen fordert: „Die Frau hat sich den Geboten der Scharia zu unterwerfen“, heißt es in seiner offiziellen Regierungserklärung. Denn: „Der Mann ist ein fundamentales Wesen, die Frau ist ihm untergeordnet.“

Emma

#84:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 16:35
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Worüber wird hier eigentlich noch diskutiert?

Darüber jedenfalls nicht. Also nicht über ohnehin Indiskutables.

#85:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 16:36
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mal so nachgefragt: Hast du überhaupt schon mal versucht, mit einer Frau in Burqa zu kommunizieren?

Mal so zurückgefragt: Hältst Du die Aussage für falsch, wenn ja, warum, wenn nein, warum fragst Du nach? Als Mann sollte ich mich sowieso hüten [...]

Also nein. Dachte ich mir.


Was soll das?

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Genau genommen gibst du auf diese Weise den Fundamentalisten Recht und stärkst ihre Position dadurch.

Das ist ja auch genau das Ziel von Fake.


Aha. Und woher weisst Du das so genau?

#86: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 16:41
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Btw: Ich kann diesen Scheiß Gutmenschenvorwurf nicht mehr hören! Pillepalle

Jepp


Mir gefällt er mittlerweile recht gut. "Arschloch" soll man ja nicht sagen, also...

#87:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 16:41
    —
@unquest: Ja, du hat Recht. Natürlich ist diese Religion immanent frauenfeindlich.

Aber das Christentum und das Judentum sind es auch.
Das Verhalten der Gläubigen hat sich aber in der von der Aufklärung geprägten Umgebung verändert. Sie haben sich ihre Religion dann entsprechend zurechtgebastelt (Hallo, Tilich! Winken ), hier dieses betont, dann dort jenes nicht mehr erwähnt.

Und ich denke, gegenwärtig entsteht ein europäischer Islam, der einer vergleichbaren Änderung unterliegt (*bezugaufrohrspatz*)

#88:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 16:47
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was soll das?

Ich will eine bestimmte Sache zeigen. Es geht um Folgendes: Ich kann das Argument, dass die Burqa ein Kommunikationshindernis sei, bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen (wobei es auch hier grundsätzlich jedem Menschen freisteht, seine eigene Kommunikationsfähigkeit freiwillig zu beschränken). Dieses Argument bekommt aber einen recht schalen (bzw. leicht heuchlerischen) Unterton, wenn es von jemandem kommt, der sich selbst gar nicht ernsthaft um Kommunikation bemüht - egal aus welchen Gründen. Abgesehen davon wird es für das Argument nötig, einzuschätzen, welches Ausmaß die Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit durch die Burqa überhaupt hat, und auch das ist nicht möglich, wenn man sich gar nicht erst bemüht, eine Kommunikation zu eröffnen.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Aha. Und woher weisst Du das so genau?

Bei Fake muss man wirklich nur seine Postings hier im Forum verfolgen. Dass sein Ziel nicht Aufklärung, sondern Polarisierung und Frontverhärtung ist, sieht selbst ein Blinder mit Krückstock.

#89:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 16:55
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mal so nachgefragt: Hast du überhaupt schon mal versucht, mit einer Frau in Burqa zu kommunizieren?

Mal so zurückgefragt: Hältst Du die Aussage für falsch, wenn ja, warum, wenn nein, warum fragst Du nach? Als Mann sollte ich mich sowieso hüten [...]

Also nein. Dachte ich mir.

Was soll das?

Ich nehme an, es soll darauf hinweise, dass manche Leute, die hier so eifrig über die Rechte der Frauen reden - so eifrig, dass sie ihnen Dinge verbieten wollen - tendenziell eher nicht mit den Frauen reden.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Genau genommen gibst du auf diese Weise den Fundamentalisten Recht und stärkst ihre Position dadurch.

Das ist ja auch genau das Ziel von Fake.

Aha. Und woher weisst Du das so genau?

Wenn jemand immer wieder dasselbe Argumentationsverhalten an den Tag legt, obwohl man ihn auf die logischen Folgen dieses Verhaltens hinweist, kann man irgendwann annehmen, dass er dieses Verhalten nicht trotz, sondern wegen dieser Folgen wählt.
Die beste Daseinsberechtigung der Radikalen der einen Seite sind nun mal die Radikalen der anderen Seite. Sie brauchen sich nicht abzusprechen, um das zu erkennen und danach zu handeln.

#90:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 17:00
    —
LOL

Tilich, hast DU mit einer verschleierten Frau geredet ?

#91:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 17:15
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
LOL

Tilich, hast DU mit einer verschleierten Frau geredet ?

Nö, mit einer vollverschleierten nicht - die habe ich aber auch praktisch noch nie life gesehen. Aber ich behaupte auch nicht, über ihre Freiheit besser Beschied zu wissen als sie selbst.

#92:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 17:15
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ich nehme an, es soll darauf hinweise, dass manche Leute, die hier so eifrig über die Rechte der Frauen reden - so eifrig, dass sie ihnen Dinge verbieten wollen - tendenziell eher nicht mit den Frauen reden.


Was ist denn das für eine miese Tour? Ein dümmeres ad hominem ist Euch wohl nicht eingefallen?

#93:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 17:38
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Tilich, hast DU mit einer verschleierten Frau geredet ?

Du hast zwar Tillich gefragt, aber um die Frage mal für mich zu beantworten: Ja, ich habe schon mit verschleierten Frauen geredet. Die Kommunikation ging sogar noch nicht mal immer von mir aus. Und ich habe auch schon beobachtet, wie verschleierte Frauen mit anderen Menschen geredet haben. Zum Beispiel durfte ich einmal beobachten, wie ein Obdachloser in Bonn gegenüber einer Bäckerei Stellung bezogen hatte. Eine verschleierte Frau (im Niqab) kam vorbei und sagte ihm, sie würde kein Geld geben, aber wenn er ihr sagte, was er wolle, würde sie ihm etwas aus der Bäckerei holen. Er hat es ihr gesagt und sie hat ihm was von der Bäckerei geholt. Dass Schleier aller Art ein Kommunikationshindernis sind, bestreite ich überhaupt nicht. Aber da, wo die Kommunikation mit verschleierten Frauen wirklich gar nicht funktioniert, ist meistens nicht der Schleier der wesentliche Faktor - und in solchen Fällen ist dann unter Umständen eben tatsächlich zu fragen, ob er wirklich freiwillig getragen wird.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 30.03.2012, 17:46, insgesamt 2-mal bearbeitet

#94:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 17:44
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Tilich, hast DU mit einer verschleierten Frau geredet ?

Du hast zwar Tillich gefragt, aber um die Frage mal für mich zu beantworten: Ja, ich habe schon mit verschleierten Frauen geredet. Die Kommunikation ging sogar noch nicht mal immer von mir aus. Und ich habe auch schon beobachtet, wie verschleierte Frauen mit anderen Menschen geredet haben. Zum Beispiel durfte ich einmal beobachten, wie ein Obdachloser in Bonn gegenüber einer Bäckerei Stellung bezogen hatte. Eine verschleierte Frau (im Niqab) kam vorbei und sagte ihm, sie würde kein Geld geben, aber wenn er ihr sagte, was er wolle, würde sie ihm etwas aus der Bäckerei holen. Er hat es ihr gesagt und sie hat ihm was von der Bäckerei geholt. Dass die Burqa ein Kommunikationshindernis ist, bestreite ich überhaupt nicht. Aber da, wo die Kommunikation mit verschleierten Frauen wirklich gar nicht funktioniert, ist meistens nicht die Burqa der wesentliche Faktor - und in solchen Fällen ist dann unter Umständen eben tatsächlich zu fragen, ob die Burqa wirklich freiwillig getragen wird.

es geht in diesem thread aber überhaupt nicht um burkha-tragende frauen in europa, sondern um frauenrechte in afghanistan - die faktisch nicht vorhanden sind.
und da dürfte die burkha nur das sichtbar zeichen für die unterdrückung sein, eines von vielen merkmalen, die diese unterdrückung ausmacht.

#95:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 17:47
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
es geht in diesem thread aber überhaupt nicht um burkha-tragende frauen in europa, sondern um frauenrechte in afghanistan - die faktisch nicht vorhanden sind.

Auf die Idee, dass es hier nur um Afghanistan geht, kann man nur kommen, wenn man nur den Threadtitel und den Eingangsbeitrag gelesen hat und sonst von der Diskussion gar nichts.

Aber ja, in Afghanistan ist die Situation in der Tat wesentlich anders zu bewerten als hier.

#96:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 18:08
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen.

man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!

zeichen setzen ist kein hinreichender grund, um die grundrechte freier entfaltung der persoenlichkeit und der religionsfreiheit so einfach mal eben ueber bord zu werfen!

Ich halte die gottgegebene Freiheit der Männer, ihre Frauen wie Vieh zu behandeln, nicht für schützenswert.

diese "freiheit" meine ich auch nicht, und die ist auch alles andere als schuetzenswert.

Zitat:
Oder welche Freiheit meintest du?

die jeder person (hier der frau) anzuziehen, was immer sie will, und auch die, jede beliebige, und sei es noch so bekloppte, religion auszuueben. ich bin sicher, dass du das auch nicht wirklich missverstanden hast.

#97:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 18:18
    —
Gnazz hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen.

man hat keine freiheitsrechte ueber bord zu werfen, nur um irgendein zeichen zu setzen!

zeichen setzen ist kein hinreichender grund, um die grundrechte freier entfaltung der persoenlichkeit und der religionsfreiheit so einfach mal eben ueber bord zu werfen!


m.E. existiert doch schon eine Bekleidungsvorschrift , ich muss mich bekleiden !

Worin besteht nun der Unterschied zwischen diesen beiden extremen, Nackt und Vollverschleiert ?

Welche Gründe führen zu der Kleidervorschrift nicht nackt durch die Gegend zu laufen?

Kann man diese Gründe nicht auch für die Vollverschleierung anführen?

gut erkannt. ich sehe diese gruende auch nicht, und wenn es, wovon ich ausgehe, sie nicht gibt, koennen sie auch nicht als gruende fuer vollverschleierung herhalten.

es gibt uebrigens keinen paragraphen im deutschen strafrecht, der explizit jedermann das tragen von kleidung vorschreibt.

allerdings gibt es richter, die den gummiparagraphen OWiG 118 derart verbiegen/beugen, dass sie im ergebnis zu einer bekleidungsvorschrift kommen. (ich weiss jedenfalls nicht, wo man die beeintraechtigung der oeffentlichen ordnung durch nacktheit hernehmen will; daher mein scharfes urteil der rechtsbeugung.)

#98:  Autor: GnazzWohnort: am Wasser BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 18:29
    —
ja es ist schon "lustig" ein Verbot zu fordern und als Grund die Freiheit anzugeben.

#99:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 18:30
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

das kann auch sinnvoll sein, zB, wenn dritte dadurch schaden nehmen. das tragen von kleidung, und sei sie noch so idiotisch, schaedigt aber in der regel keinen dritten. auch der traeger selbst kann sie ablegen, wenn er sie nicht mehr mag.


hast du beweise, dass jemand seine frau in die burka zwingt? wenn ja, dann zeig ihn an! dafuer reicht das strafrecht, wie es ist.

hast du aber keine beweise, weil mann und frau sagen, sie trage das freiwillig, dann werden wir das akzeptieren muessen. ja, es ist kollateralschaden der freiheit, dass man niemanden wegen eines vermuteten verbrechens verurteilen kann, wenn man keine beweise hat.

Hier stimmen mehrere Sachen nicht:
Es stimmt nicht, dass man mit Kleidung niemandem schadet: Eine Kleidung, die einen wesentlichen Kommunikationskanal (Körpersprache, Mimik) einschränkt, schränkt die Freiheit ein, deshalb habe ich diese Kleidung, um die es hier geht auch schon mit einem Knebel vergleichen und ein unfreiwillig getragener Knebel ist eine öffentliche Erniedrigung.

natuerlich schadet es jemandem, wenn man ihn knebelt, und genauso, wenn man ihn (sie) unter eine burka zwingt.

aber einen freiwillig getragenen knebel kann man ablegen.

es fehlt der beweis der unfreiwilligkeit. sobald der vorhanden ist, kann schon nach heutigem strafgesetz der taeter bestraft werden.

Zitat:

Zur Bestrafung hatte ich mich schon geäußert:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Nur noch ein Wort zur angeblichen Paradoxie der Bestrafung: Wer das betreffende Kleidungsstück, sei es nun Burka oder Schleier - ich sehe es übrigens mehr als einen Knebel als als Mode - tatsächlich aus freien Stücken tragen möchte, wird zwar eingeschränkt, aber hat die Möglichkeit, der Bestrafung durch geändertes Verhalten zu entgehen. Die Frau, die diese Kleidungsstücke nicht aus eigenem Willen trägt, wird auch nicht dafür bestraft: Es handelt sich um Geldstrafen und bei dem orhtodoxen oder gar islamistischen Islam, der diese Vorschriften macht, hat die Frau kein eigenes Geld - soweit geht ihre Freiheit nicht.


selbst wenn sie kein geld hat, ist sie im falle eines burkaverbots die angeklagte und die, die strafrechtlich verantwortlich gemacht wird. das darf nicht sein. auch dann nicht, wenn du meinst, dass das eh anschliessend der mann zahle. (und wenn nicht? dann ginge sie, also das opfer, in den knast. kann doch wohl nicht sein.)

und zu "wird zwar eingeschränkt, aber hat die Möglichkeit, der Bestrafung durch geändertes Verhalten zu entgehen": genau das ist eine freiheitseinschraenkung, die in unserem rechtssystem einfach nichts verloren hat, wenn wir uns nicht auf dieselbe stufe stellen wollen, wie autoritaere systeme.

einem verbot, rote kleidung anzuziehen, koenntest du auch mit blauer kleidung entgehen, trotzdem ist ein solches verbot unzulaessig, da es das grundrecht auf freie entfaltung der persoenlichkeit grundlos einschraenkt.

#100:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 19:25
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mal so nachgefragt: Hast du überhaupt schon mal versucht, mit einer Frau in Burqa zu kommunizieren?

Mal so zurückgefragt: Hältst Du die Aussage für falsch, wenn ja, warum, wenn nein, warum fragst Du nach? Als Mann sollte ich mich sowieso hüten [...]

Also nein. Dachte ich mir.

Stell dir vor - ich war noch nicht in Afghanistan (s. Threadtitel) und hier sind die Teile recht selten - was aber nichts an den grundsätzlichen und für alle sichtbaren Eigenschaften derartiger Kleidung ändert. Und warum antwortest Du nicht auf meine Fragen?

fwo

#101:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 19:30
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
....
aber einen freiwillig getragenen knebel kann man ablegen.

es fehlt der beweis der unfreiwilligkeit. sobald der vorhanden ist, kann schon nach heutigem strafgesetz der taeter bestraft werden.
....

Den Absatz zur Problematik freier Handlungen und der Festellung einer Freiwilligkeit bei Menschen, die in einer echten Unfreiheit leben - ich hatte als weiteres Beispiel Huren in der Abhängigkeit ihrer Zuhälter genannt - hast Du wahrscheinlich völlig unabsichtlich übersehen und bist nur deshalb nicht darauf eingegangen.

fwo

#102:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 19:47
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was soll das?

Ich will eine bestimmte Sache zeigen. Es geht um Folgendes: Ich kann das Argument, dass die Burqa ein Kommunikationshindernis sei, bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen (wobei es auch hier grundsätzlich jedem Menschen freisteht, seine eigene Kommunikationsfähigkeit freiwillig zu beschränken). Dieses Argument bekommt aber einen recht schalen (bzw. leicht heuchlerischen) Unterton, wenn es von jemandem kommt, der sich selbst gar nicht ernsthaft um Kommunikation bemüht - egal aus welchen Gründen. Abgesehen davon wird es für das Argument nötig, einzuschätzen, welches Ausmaß die Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit durch die Burqa überhaupt hat, und auch das ist nicht möglich, wenn man sich gar nicht erst bemüht, eine Kommunikation zu eröffnen.
....

Du scheinst mich privat ja ganz genau zu kennen ......
Und ich schätze mal, dass deine Kenntnis zum Anteil des Nonverbalen, das durch derartige Kleidung erschwert bis unterdrückt wird, in der zwischenmenschlichen Kommunikation ähnlich gut ist, wie die meiner Person.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Ich nehme an, es soll darauf hinweise, dass manche Leute, die hier so eifrig über die Rechte der Frauen reden - so eifrig, dass sie ihnen Dinge verbieten wollen - tendenziell eher nicht mit den Frauen reden.....

Und noch einer, der mich so gut kennt.

Ich merk schon, mit Frauen reden nämlich nur weichgespülte Feministen auf der einen und Baggersportler auf der anderen Seite. Schöne schlichte Welt.

fwo

#103:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 19:48
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Stell dir vor - ich war noch nicht in Afghanistan (s. Threadtitel) und hier sind die Teile recht selten

Es geht hier (trotz Threadtitel) nicht nur um Afghanistan. Es ging hier auch um die Verbotsfrage und ich habe von Europa gesprochen.
Möglicherweise haben wir aneinander vorbei geredet. Dass die Situation in Afghanistan noch anders zu bewerten ist, habe ich ja gesagt.

fwo hat folgendes geschrieben:
- was aber nichts an den grundsätzlichen und für alle sichtbaren Eigenschaften derartiger Kleidung ändert.

Wie schon gesagt: Du kannst nicht das Ausmaß einer Kommunikationseinschränkung einschätzen, ohne überhaupt eine Kommunikation initiiert bzw. es versucht zu haben.

fwo hat folgendes geschrieben:
Und warum antwortest Du nicht auf meine Fragen?

Weil deine Fragen Ausweichmaneuver waren, um dich um meine Fragen herumzudrücken.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 30.03.2012, 19:51, insgesamt 4-mal bearbeitet

#104:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 19:50
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
.....
Weil deine Fragen Ausweichmaneuver waren, um dich um meine Fragen herumzudrücken.

Das ist sehr hübsch gesagt. Kannst Du dir vorstellen, dass ich den gleichen Eindruck auch bei dir habe?

fwo

#105:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 19:53
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Und ich schätze mal, dass deine Kenntnis zum Anteil des Nonverbalen, das durch derartige Kleidung erschwert bis unterdrückt wird, in der zwischenmenschlichen Kommunikation ähnlich gut ist, wie die meiner Person.

Du kannst gerne schätzen, was immer du lustig bist. Nur ist deine Schätzung kein Argument für irgendwas.

fwo hat folgendes geschrieben:
Kannst Du dir vorstellen, dass ich den gleichen Eindruck auch bei dir habe?

Ich beschreibe hier keinen Eindruck. Dass deine Gegenfragen eine Reaktion auf meine Frage waren und nicht umgekehrt, ist eine nachlesbare Tatsache.

#106:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 20:05
    —
showtime

fwo

#107:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 20:08
    —
Falls du übrigens diese Frage hier meinst:
fwo hat folgendes geschrieben:
Mal so zurückgefragt: Hältst Du die Aussage für falsch, wenn ja, warum, wenn nein, warum fragst Du nach?

Die habe ich beantwortet.

#108:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 20:56
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ich nehme an, es soll darauf hinweise, dass manche Leute, die hier so eifrig über die Rechte der Frauen reden - so eifrig, dass sie ihnen Dinge verbieten wollen - tendenziell eher nicht mit den Frauen reden.


Was ist denn das für eine miese Tour? Ein dümmeres ad hominem ist Euch wohl nicht eingefallen?



Pluralis majestatis? Am Kopf kratzen

#109:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 21:04
    —
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Klar, kann man so tun, als wären die Gründe zum Tragen von Burka oder Kopftuch egal. Man kann auch so tun, als wäre dieses Symptom eines patriarchalen Geschlechterverständnis zentraler als die Ursachen. Man kann die Frauen zusätzlich dadurch belasten, dass man ihnen über ein Verbot eine kognitive Dissonanz aufzwingt. Man kann aber auch versuchen, sich für die Frauen einzusetzen und nicht einfach gegen das Kopftuch. Die Kleidung mag ja ins Auge springen und uns daher vordergründig erscheinen, aber faktisch ist nichts gewonnen, wenn die Burka, der Niqab oder das Kopftuch verboten werden, wenn die Frauen dann immernoch als Menschen zweiter Klasse behandelt werden (wenn sie es werden). Das Verbot ist reine Ästhetik. Und es birgt die Gefahr, dass Frauen, die sich der Regel aus Überzeugung unterworfen hatten (das mag irrational sein, aber sie glauben nunmalhalt an den ganzen Kontext von Keuschheit, Geschlechterrollen, dass sie Allah dienen, etc.) das Gefühl haben, Freiheit verloren zu haben. Und dann werden sie vielleicht auch gewillt sein, für diese Freiheit (oder "Freiheit") zu kämpfen. Das kann zu Radikalisierung führen.

Deswegen: Mit den Frauen, nicht über ihre Köpfe hinweg.



Volle Zustimmung!

Man soll sich auch mal vor Augen fuehren, was solche Verbote fuer Folgen, gerade fuer diejenigen Frauen, die es tatsaechlich zuhause mit einem vorsintflutlichen Fundi als Ehemann zu tun haben, haben koennen: In solchen Faellen bewirkt ein Verbot "islamischer Kleidung" eher, dass diese Frauen zuhause eingesperrt und nicht dass sie von den betreffenden Kleidungsvorschriften befreit werden. Deren Situation verschlechtert sich also eher noch. Dies scheint allerdings den selbsternannten "Frauenbefreiern" sehr egal zu sein, denen geht es wohl eher darum, dass Burkha, Kopftuch & Co. aus dem Strassenbild verschwinden und weniger um die betreffenden Frauen. Mit den Augen rollen

#110:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 21:14
    —
@fwo:
du hast mich noch einmal auf diesen absatz von dir aufmerksam gemacht:

fwo hat folgendes geschrieben:

Wir haben in der orthodox islamischen Familie ein System sehr weitgehender Abhängigkeit, das im Gegensatz etwa zum Hurenproblem auch noch unter dem besonderen Schutz steht, den unser Rechtssystem über die Familie ausbreitet. Witzigerweise sehen viele, besonders Feministinnen und Feministen, bei Huren, bei denen dieser besondere Schutz des Abhängigkeitsverhältnisses zu ihrem Luden nicht besteht, das Problem mit der Freiwilligkeit bzw. dem Nachweis des Zwanges als so gravierend an, dass sie deshalb die gesamte Prostitution verbieten möchten. Aber die Frau im orthodoxen Islam ist so frei, dass sie selbst anziehen kann, was sie will und keine Willkür zu fürchten hat und jeder Hinweis auf die Lebenswirklichkeit wäre rassistisch und fremdenfeindlich.


ich wuesste nur leider nicht, was das mit mir und meiner argumentation zu tun haben sollte. denn ich bin kein feminist, der wegen dieses gemutmassten (und in vielen, aber eben nicht allen faellen, tatsaechlich existierenden) abhaengigkeitsverhaeltnisses gleich die ganze prostitution verbieten moechte.

dein vergleich ist ja durchaus sinnvoll: viele prostituierte sind aeusserst unfrei und werden teilweise auch zur prostitution gezwungen, und viele islamische frauen duerften wohl auch ziemlich unfrei sein, und in extrem wenigen faellen sogar unter die burka gezwungen werden (extrem selten verglichen mit allen islamischen frauen in deutschland). zu bestrafen ist aber im einen fall der zuhaelter, im anderen fall der mann, aber in beiden faellen doch nicht das opfer.

oder gehoerst du zu denen, die die prostitution verbieten moechten, weil es von zuhaeltern abhaengige prostituierte gibt?

#111:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 21:22
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Falls du übrigens diese Frage hier meinst:
fwo hat folgendes geschrieben:
Mal so zurückgefragt: Hältst Du die Aussage für falsch, wenn ja, warum, wenn nein, warum fragst Du nach?

Die habe ich beantwortet.

Beantwortet hast Du den 2. Teil, woraus ich schließe, dass Du meiner Aussage zustimmst.
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Eine Kleidung, die einen wesentlichen Kommunikationskanal (Körpersprache, Mimik) einschränkt, schränkt die Freiheit ein

Mal so nachgefragt: Hast du überhaupt schon mal versucht, mit einer Frau in Burqa zu kommunizieren?

Wenn Du dieser Aussage also zustimmst, welchen rhetorischen Zweck verfolgst Du mit deiner Frage zu meiner Person? Bewegen wir uns hier wirklich im argumentativen Teil?

Und hältst Du es wirklich für ein Argument, dass Du etwas, was man anderen wegnimmt, für unwesentlich hältst?

Ich verlasse diese Diskussion hier jetzt, bevor es noch peinlicher wird.

fwo
EDIT: RS


Zuletzt bearbeitet von fwo am 30.03.2012, 21:53, insgesamt einmal bearbeitet

#112:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 21:41
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich verlasse diese Diskussion hier jetzt

diese diskussion bringt auch nichts, denn es werden situationen verglichen, die nicht vergleichbar sind (wenn man mal ganz davon absieht, dass es um fehlende menschrechte der frauen in afghanistan geht).
man vergleicht hier die wenigen frauen, die diese burkha freiwillig tragen mit frauen, die aus "tradition" schon in jungen jahren in das teil gezwungen werden, weil es eben so ist.
aber, wie ich vorher schon schrieb, die burkha ist nur das sichtbare teil der unterdrückung - allerdings ungemein praktisch, da die aussenwelt nie sehen kann, wenn der ehemann seine frau schlägt, weil er ja das recht dazu hat.

#113:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 22:39
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
diese diskussion bringt auch nichts, denn es werden situationen verglichen, die nicht vergleichbar sind (wenn man mal ganz davon absieht, dass es um fehlende menschrechte der frauen in afghanistan geht).
man vergleicht hier die wenigen frauen, die diese burkha freiwillig tragen mit frauen, die aus "tradition" schon in jungen jahren in das teil gezwungen werden, weil es eben so ist.

Stimmt. Und wer hat diesen Vergleich aufgebracht? Doch wohl diejenigen, die ein Kopftuch- oder Burkaverbot hier mit Zwang in bestimmten islamischen Ländern begründen. Nicht diejenigen, die das für Unsinn halten, den Zwang aber ganz zweifelsfrei ablehnen.

#114:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 30.03.2012, 23:14
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
diese diskussion bringt auch nichts, denn es werden situationen verglichen, die nicht vergleichbar sind (wenn man mal ganz davon absieht, dass es um fehlende menschrechte der frauen in afghanistan geht).
man vergleicht hier die wenigen frauen, die diese burkha freiwillig tragen mit frauen, die aus "tradition" schon in jungen jahren in das teil gezwungen werden, weil es eben so ist.

Stimmt. Und wer hat diesen Vergleich aufgebracht? Doch wohl diejenigen, die ein Kopftuch- oder Burkaverbot hier mit Zwang in bestimmten islamischen Ländern begründen. Nicht diejenigen, die das für Unsinn halten, den Zwang aber ganz zweifelsfrei ablehnen.

kA, wer das hier im thread gebracht hat.
aber, wie immer interessant, wie diskussionen abgelenkt werden, in welche richtung auch immer....

#115:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 01:03
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Bewegen wir uns hier wirklich im argumentativen Teil?

Obwohl ich nicht leugne, dass meine Frage auch eine polemische Komponente hat, schloss sich an sie sehr wohl auch ein Argument zur Sache an - obwohl du es bis jetzt geschafft hast, es konsequent zu ignorieren. Ich zitiere es hier nochmal für unsere Mitleser.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Abgesehen davon wird es für das Argument nötig, einzuschätzen, welches Ausmaß die Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit durch die Burqa überhaupt hat, und auch das ist nicht möglich, wenn man sich gar nicht erst bemüht, eine Kommunikation zu eröffnen.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 31.03.2012, 01:07, insgesamt einmal bearbeitet

#116:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 01:07
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
kA, wer das hier im thread gebracht hat.

Dafür, dass das in diesem Thread aufkam, ist meiner Ansicht nach Fake der Hauptverantwortliche. Wer den genauen Hergang nachlesen will, der kann das ja auf Seite 1 tun.

#117:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 03:35
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Bewegen wir uns hier wirklich im argumentativen Teil?

Obwohl ich nicht leugne, dass meine Frage auch eine polemische Komponente hat, schloss sich an sie sehr wohl auch ein Argument zur Sache an - obwohl du es bis jetzt geschafft hast, es konsequent zu ignorieren. Ich zitiere es hier nochmal für unsere Mitleser.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Abgesehen davon wird es für das Argument nötig, einzuschätzen, welches Ausmaß die Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit durch die Burqa überhaupt hat, und auch das ist nicht möglich, wenn man sich gar nicht erst bemüht, eine Kommunikation zu eröffnen.

Ich hatte schon geantwortet,
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Als Mann sollte ich mich sowieso hüten, Frauen aus derartigen Pascha-Systemen anzusprechen, weil es da um gestandene Besitzverhältnisse geht, aber es soll auch Kommunikation zwischen Frauen geben, und auch diese Kommunikation ohne Bedrohung der Besitzverhältnisse ist behindert....

aber ich hole gern auch etwas weiter aus: Ich bin neugierig und unterhalte mich - natürlich ohne das Visir gleich zu öffnen und im Zweifelsfall auch in der passenden Gruppensprache - auch mit Menschen, von denen ich annehme, dass wir nicht viel gemeinsam haben. Sonst hätt ich in meiner Jugend auch nicht in den verschieden Milieus arbeiten können, in denen ich gearbeitet habe, aber einer Frau mit Schleier oder gar Burka bin ich nie direkt begegnet, wohl aber den dazugehörigen Männern und was die erzählt haben, klang einfach nicht so, als ob ihre Frauen die Wahl hätten. Frauen mit Kopftuch begegne ich zu Hause in meinem Dorf, die sehen nach unten, wenn ich freundlich grüße. Auch die Frau meines Nachbarn, die er auf Order seines Vaters aus der Türkei geholt hat, um sie zu heiraten. (Das weiß ich von ihm selbst.)

Natürlich kannst Du hier im Westen auch solche Geschichten erleben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Tilich, hast DU mit einer verschleierten Frau geredet ?

Du hast zwar Tillich gefragt, aber um die Frage mal für mich zu beantworten: Ja, ich habe schon mit verschleierten Frauen geredet. Die Kommunikation ging sogar noch nicht mal immer von mir aus. Und ich habe auch schon beobachtet, wie verschleierte Frauen mit anderen Menschen geredet haben. Zum Beispiel durfte ich einmal beobachten, wie ein Obdachloser in Bonn gegenüber einer Bäckerei Stellung bezogen hatte. Eine verschleierte Frau (im Niqab) kam vorbei und sagte ihm, sie würde kein Geld geben, aber wenn er ihr sagte, was er wolle, würde sie ihm etwas aus der Bäckerei holen. Er hat es ihr gesagt und sie hat ihm was von der Bäckerei geholt.

Aber was sagt das aus? Wie groß ist der Anteil dieser Frauen, auch wenn er hier mit Sicherheit viel höher ist als in islamischen Ländern?
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dass Schleier aller Art ein Kommunikationshindernis sind, bestreite ich überhaupt nicht. Aber da, wo die Kommunikation mit verschleierten Frauen wirklich gar nicht funktioniert, ist meistens nicht der Schleier der wesentliche Faktor - und in solchen Fällen ist dann unter Umständen eben tatsächlich zu fragen, ob er wirklich freiwillig getragen wird.

Natürlich ist eine verbale verständigung auch mit Schleier möglich, und eine Frau, die extrovertiert genug ist, freiwillig mit einem bei uns so ungewöhnlichen Kleidungsstück auf die Straße zu gehen, wird sich auch verständigen können. Es bleibt aber die Frage, ob das wirklich etwas mit der Normalsituation zu tun hat.

Aber um das nicht weiter an den islamophoben Phantasien des distanzierten Spötters fwo aufzuhängen, der ja nur über Frauen redet und nie mit ihnen (meine Frau hat eine völlig neue Seite von mir kennegelernt, als sie das gelesen hat), noch eine Frage: Was mag eine Necla Kelek*** in Deutschland dazu bringen, zu formulieren: "Kopftuch ist für mich Körperverletzung" ? Und sie ist Frau und Muslimin. Und sie redet da nur vom Kopftuch und nicht vom Schleier oder einer Burka und ist sich mit Sicherheit bewusst, dass sie sich da relativ zu einer Frau in Afghanistan in einer himmlischen Umgebung befindet. Aber genauso offensichtlich nicht in einer, die wirklich zu unserer Verfassung passt.

*** Ich weiß, dass die Frau nicht unumstritten ist, auffällig dabei ist für mich, dass sie Unterstützung aus oppositionellen Kreisen islamischer Länder erhält. Und sie ist nicht die einzige Muslimin, die bei uns, sich von der eigenen Vergangenheit lösend, zu derartigen Aussagen kommt.

fwo

#118:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 04:41
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
.....
oder gehoerst du zu denen, die die prostitution verbieten moechten, weil es von zuhaeltern abhaengige prostituierte gibt?

Nein. Ich halte da auch nichts vom schwedischen Modell, bei dem die Freier bestraft werden. Allerdings haben es die ermittelnden Behörden aus mehreren Gründen bei den Huren leichter, den Zwang zu brechen und nachzuweisen. Einer davon ist, dass es schon aus rechtlicher Sicht schwieriger ist, innerhalb von Familien zu ermitteln. Der zweite ist, dass die Hure nach einer Verurteilung ihres Luden normalerweise die Möglichkeit hat, in ihre Umgebung vor dem Sklavenverhältnis zurückzukehren. Ein Zurück zum Vorher gibt es bei muslimischen Frauen, die gegen die eigene Familie aussagen nicht, die müssen, wenn sie nicht erheblich schlechter da stellen wollen als vor einem Versuch der Selbstbefreiung in der Regel in eine Umgebung fliehen, in der sie anonym untertauchen können, also komplett mit ihrem vorherigen Leben brechen. Das ist eine so große Hürde, dass man sich da wohl etwas Neues ausdenken sollte, anstatt es einfach zum dem Normalfall zu erklären, für den unser Recht ausgelegt sei.

fwo

#119:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 06:40
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber was sagt das aus?

Das sagt aus, dass der Schleier die Kommunikation nicht materiell verunmöglicht. Was ich gesagt habe, war: Wo die Kommunikation tatsächlich unmöglich ist (ob das nun die Mehrzahl der Fälle ist oder nicht), ist sie dies nicht nur und nicht primär aufgrund des Kleidungsstücks Schleier. Der Schleier ist in einem solchen Falle allenfalls ein möglicher Indikator für bestimmte Verhältnisse. Und gerade deshalb ist es Unsinn, den Schleier verbieten zu wollen, weil man damit das Problem nicht löst, nicht mal ansatzweise.

fwo hat folgendes geschrieben:
Natürlich ist eine verbale verständigung auch mit Schleier möglich, und eine Frau, die extrovertiert genug ist, freiwillig mit einem bei uns so ungewöhnlichen Kleidungsstück auf die Straße zu gehen, wird sich auch verständigen können. Es bleibt aber die Frage, ob das wirklich etwas mit der Normalsituation zu tun hat. Es bleibt aber die Frage, ob das wirklich etwas mit der Normalsituation zu tun hat.

Es stimmt, dass sich diese Frage stellt. Sie hat nur überhaupt nichts mehr mit deiner Ausgangsbehauptung zu tun. Deine ursprüngliche Behauptung bzw. dein Argument war ja nicht, dass viele Frauen in Schleiern in einem Umfeld lebten, das die Kommunikation verunmöglicht, und der Schleier unter Umständen ein Anzeichen dafür sein kann, sondern dass der Schleier selbst das Hindernis sei, das unmittelbar die Kommunikation verunmögliche. Jedenfalls wenn ich dich nicht völlig falsch verstanden habe.

fwo hat folgendes geschrieben:
Was mag eine Necla Kelek in Deutschland dazu bringen, zu formulieren: "Kopftuch ist für mich Körperverletzung"?

Ein durch die Familie oder den Ehemann erzwungenes Tragen von Kopftüchern (oder sonst eines Kleidungsstücks) ist ja auch ein Unrecht, das der Körperverletzung nahekommt und nicht selten auch mit Körperverletzung oder deren Androhung einhergeht. Es ist aber höchst merkwürdig, das auch im Falle eines freiwilligen Tragens behaupten zu wollen. Aber selbst wenn, stellt sich eben wieder die Frage, inwieweit ich mich in einer liberalen Gesellschaft freiwillig selbst verletzen dürfen können muss.

#120:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 11:59
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können sehr wohl etwas tun. Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen. Dann können wir unseren Einfluss innerhalb der EU geltend machen und für ein EU weites Verbot werben. Frankreich geht ja eh schon in diese Richtung. Und wenn dann die Türkei mal wieder Beitrittsforderungen stellt, spätestens dann bekommt die Sache Hand und Fuss.


Angenommen, "religiöse Verschleierung" wäre in Deutschland in deinem Sinne verboten. Dürfte ich (männlich, konfessionslos) dann trotzdem in der Öffentlichkeit eine Burka tragen?

#121:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 19:40
    —
Norm hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Nur mit dem Freiheitsbegriff in Sachen Burka bin ich unglücklich - keine Frau käme ohne sozialen Druck und historische Vorbilder auf den Gedanken, sich eine Gesichtsmaske überzustülpen. Wer sich diesem von Männer erfundenen Unterdrückungsmechanismus scheinbar freiwillig beugt, setzt zudem andere Frauen implizit unter Druck sich der Burka zu unterwerfen.

Mit Stöckelschuhen und Push-Up-BHs ist das doch ähnlich. Weil es Teil unserer Kultur ist und nicht einer fremden Subkultur, fällt es eben nicht so auf. In der einen Kultur wird die sexuelle Objektivizierung von Frauen durch Verhüllung gewünscht, in der anderen durch körperbetonte Kleidung. In beiden Kulturen wirken dabei patriachale Rollenbilder und lassen Frauen Kleidung wählen, die unter praktischen Gesichtspunkten Unsinn und nicht die grundeigenen Interessen der Frau befriedigt, sondern auf Männer und die Gesellschaft gerichtete Interessen. Und ja natürlich gibt es auch für Männer solche gesellschaftliche Kleidungsnormen. Also wenn Verbote ein sinnvolles Mittel wären, wo sollte mensch anfangen und wo aufhören? Krawatten, hochhackige Schuhe, Dessous, Burkas...?


Das wäre mir wirklich neu, dass es bei uns einen Zwang zu Stöckelschuhen und Push-Up-BHs gibt, der den Frauen von einem Patriarchat vorgeschrieben wird. Schuhe sind so ein leidiges Thema, das von Klischees besetzt ist, aber ich finde, an den Klischees ist was dran: Für Männer sind Schuhe i.d.R. Gebrauchsgegegenstände, deren Kauf ein lästiges Übel ist, wogegen Frauen i.d.R. gerne Schuhe kaufen und gerne auch noch in einem anderen Laden schauen, ob es da nicht noch was Besseres gibt. Und wenn die Schuhe dann gekauft sind, bemerken i.d.R. nur andere Frauen das neue paar Schuhe, weil Männer i.d.R. auf sowas gar nicht achten. Die Frauen machen das freiwillig, weil sie es wollen und weil es ihnen Spass macht. Ich sehe keinen Grund, warum es bei Rest der Garderobe anders sein sollte. Das ist nichtmal annähernd ähnlich zum Burkazwang, daher finde ich den Vergleich höchst seltsam.

#122:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 20:17
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können sehr wohl etwas tun. Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen. Dann können wir unseren Einfluss innerhalb der EU geltend machen und für ein EU weites Verbot werben. Frankreich geht ja eh schon in diese Richtung. Und wenn dann die Türkei mal wieder Beitrittsforderungen stellt, spätestens dann bekommt die Sache Hand und Fuss.


Angenommen, "religiöse Verschleierung" wäre in Deutschland in deinem Sinne verboten. Dürfte ich (männlich, konfessionslos) dann trotzdem in der Öffentlichkeit eine Burka tragen?



Da koennte man ja eine religioese Gewissenspruefung einfuehren, wo ein unabhaengiges Komitee aus anerkannten "Islamkritikern" im Einzelfall entscheidet ob Du Dich in boeswilliger Islamisierungsabsicht verschleierst oder ob man Dich das duerfen lassen kann....Komplett von der Rolle

#123:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 20:19
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Nur mit dem Freiheitsbegriff in Sachen Burka bin ich unglücklich - keine Frau käme ohne sozialen Druck und historische Vorbilder auf den Gedanken, sich eine Gesichtsmaske überzustülpen. Wer sich diesem von Männer erfundenen Unterdrückungsmechanismus scheinbar freiwillig beugt, setzt zudem andere Frauen implizit unter Druck sich der Burka zu unterwerfen.

Mit Stöckelschuhen und Push-Up-BHs ist das doch ähnlich. Weil es Teil unserer Kultur ist und nicht einer fremden Subkultur, fällt es eben nicht so auf. In der einen Kultur wird die sexuelle Objektivizierung von Frauen durch Verhüllung gewünscht, in der anderen durch körperbetonte Kleidung. In beiden Kulturen wirken dabei patriachale Rollenbilder und lassen Frauen Kleidung wählen, die unter praktischen Gesichtspunkten Unsinn und nicht die grundeigenen Interessen der Frau befriedigt, sondern auf Männer und die Gesellschaft gerichtete Interessen. Und ja natürlich gibt es auch für Männer solche gesellschaftliche Kleidungsnormen. Also wenn Verbote ein sinnvolles Mittel wären, wo sollte mensch anfangen und wo aufhören? Krawatten, hochhackige Schuhe, Dessous, Burkas...?


Das wäre mir wirklich neu, dass es bei uns einen Zwang zu Stöckelschuhen und Push-Up-BHs gibt, der den Frauen von einem Patriarchat vorgeschrieben wird. Schuhe sind so ein leidiges Thema, das von Klischees besetzt ist, aber ich finde, an den Klischees ist was dran: Für Männer sind Schuhe i.d.R. Gebrauchsgegegenstände, deren Kauf ein lästiges Übel ist, wogegen Frauen i.d.R. gerne Schuhe kaufen und gerne auch noch in einem anderen Laden schauen, ob es da nicht noch was Besseres gibt. Und wenn die Schuhe dann gekauft sind, bemerken i.d.R. nur andere Frauen das neue paar Schuhe, weil Männer i.d.R. auf sowas gar nicht achten. Die Frauen machen das freiwillig, weil sie es wollen und weil es ihnen Spass macht. Ich sehe keinen Grund, warum es bei Rest der Garderobe anders sein sollte. Das ist nichtmal annähernd ähnlich zum Burkazwang, daher finde ich den Vergleich höchst seltsam.



Nehm statt "Patriarchat" einschlaegige "Frauenzeitschriften", dann passt der Vergleich.

#124:  Autor: wesenWohnort: Essen BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 20:38
    —
Es gibt durchaus Männer, die eine Augenbraue hochziehen und vorwurfsvoll äußern: "Du könntest dich ruhig mal weiblicher anziehen."

Okay, "Zwang" ist vielleicht übertrieben. Aber "Erwartungsdruck" passt da schon.

#125:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 20:41
    —
wesen hat folgendes geschrieben:
Es gibt durchaus Männer, die eine Augenbraue hochziehen und vorwurfsvoll äußern: "Du könntest dich ruhig mal weiblicher anziehen."

Okay, "Zwang" ist vielleicht übertrieben. Aber "Erwartungsdruck" passt da schon.

gestern im Nachtcafe war so einer:
Rene Kuhn
http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=200198/nid=200198/did=9310340/1grtl0y/index.html

#126:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 21:12
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nehm statt "Patriarchat" einschlaegige "Frauenzeitschriften", dann passt der Vergleich.


Es gibt auch entsprechende Männerzeitschriften. Nur interessieren sich die Männer im Allgemeinen wohl nicht so sehr dafür, was gerade "en vogue" ist, und fühlen deshalb auch keinen "Zwang", sich so anzuziehen. Schulterzucken

#127:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 21:25
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nehm statt "Patriarchat" einschlaegige "Frauenzeitschriften", dann passt der Vergleich.


Es gibt auch entsprechende Männerzeitschriften. Nur interessieren sich die Männer im Allgemeinen wohl nicht so sehr dafür, was gerade "en vogue" ist, und fühlen deshalb auch keinen "Zwang", sich so anzuziehen. Schulterzucken


Ich würde mal behaupten, jeder ist irgendwelche äußere Zwänge ausgesetzt. Die meisten merkt man nicht.
Man meint wirklich, daß kommt aus einem selber heraus.

#128:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 21:34
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich würde mal behaupten, jeder ist irgendwelche äußere Zwänge ausgesetzt. Die meisten merkt man nicht.
Man meint wirklich, daß kommt aus einem selber heraus.


Ja, das ist bestimmt so und wurde ja auch hier im Thread schon recht früh erwähnt. Nur hängen solche "Zwänge" eben auch davon ab, womit man sich auseinandersetzt. Wer z. B. an Mode interessiert ist und entsprechende Zeitschriften liest, der fühlt sich halt leichter dazu genötigt, eine bestimmte Kleidung zu tragen, als jemand, der sich damit nicht beschäftigt. Dass hier trotz aller Erwartungen eine gewisse Freiheit besteht, lässt sich wohl nicht abstreiten.

#129:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 21:43
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich würde mal behaupten, jeder ist irgendwelche äußere Zwänge ausgesetzt. Die meisten merkt man nicht.
Man meint wirklich, daß kommt aus einem selber heraus.


Ja, das ist bestimmt so und wurde ja auch hier im Thread schon recht früh erwähnt. Nur hängen solche "Zwänge" eben auch davon ab, womit man sich auseinandersetzt. Wer z. B. an Mode interessiert ist und entsprechende Zeitschriften liest, der fühlt sich halt leichter dazu genötigt, eine bestimmte Kleidung zu tragen, als jemand, der sich damit nicht beschäftigt. Dass hier trotz aller Erwartungen eine gewisse Freiheit besteht, lässt sich wohl nicht abstreiten.


Ich meine nicht speziell Kleider"vorschriften".
Ich dachte da eher an so manches Benehmen von Macho & co.
Es könnte jemand meinen, er sei kein "richtigen" Mann, wenn er sich nicht pöbelnd zu Wehr setzt.
Und, wie gesagt, auch die meinen, sie machen dass echt wirklich tausenprozentig freiwillig.

#130: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: astarte BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 22:19
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Btw: Ich kann diesen Scheiß Gutmenschenvorwurf nicht mehr hören! Pillepalle

Jepp


Mir gefällt er mittlerweile recht gut. "Arschloch" soll man ja nicht sagen, also...

Bist in passender Gesellschaft. York, Fake...

#131:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 22:19
    —
oooh, wow,
wir sind plötzlich bei solchen "gruppenzwängen", die männer zu machos machen (angeblich).
und das im vergleich zu frauen in afghanistan, die ohne burkha und männliche begleitung aus der familie das haus nicht verlassen dürfen - mein lieber schollie...

#132:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 22:41
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
oooh, wow,
wir sind plötzlich bei solchen "gruppenzwängen", die männer zu machos machen (angeblich).
und das im vergleich zu frauen in afghanistan, die ohne burkha und männliche begleitung aus der familie das haus nicht verlassen dürfen - mein lieber schollie...


Nicht "ihr" seid Schuld.

Nur mal ein Beispiel:

Wer kennt nicht die Geschichte von Effie Briest?
Ihr Mann "mußte" sich auch duellieren mit den Typen, der seine Frau "verführt" hatte. Obwohl er eigentlich nichts gegen den Mann hatte.

Einen Toten, die Frau verstossen, erselbst auch unglücklich; weil sein Freund ermordet, und allein war er jetzt auch noch.
Nur damit die damalige gesellschaftliche Sachzwänge genüge getan wurden.

Die gesellschaftliche Sachzwänge erkennt man ganz deutlich... Wenn man nicht selbst mitten drinn steht. Sprich: wenn räumlich oder zeitlich genügend Abstand vorhanden ist.

#133: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 23:23
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Btw: Ich kann diesen Scheiß Gutmenschenvorwurf nicht mehr hören! Pillepalle

Jepp


Mir gefällt er mittlerweile recht gut. "Arschloch" soll man ja nicht sagen, also...

Bist in passender Gesellschaft. York, Fake...

da sollte ich mich dann wohl auch einreihen, wenn ich meine, dass das nichtvorhandensein von frauenrechten z.b. in afghanistan oder anderen ähnlich geprägten ländern, sich nicht mit den situationen in europa vergleichen lassen - und darauf allergisch reagiere.
und wenn ich sage, dass, wenn wir es nicht mal schaffen, hier in europa zu versuchen, auf diese "irre" ideologie (oder wie auch immer man es nennen mag) einfluss zu nehmen. eben, in dem wir zweigen, dass wir solche dinge wie verschleierung nicht dulden - zu ungunsten der wenigen, die das wirklich freiwillig tun. die sind dann aber so selbstbewusst, dass sie sogar vor gericht dafür kämpfen, um die muss sich kaum noch einer gedanken machen..

#134: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: astarte BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 23:32
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

da sollte ich mich dann wohl auch einreihen

Nein

#135:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 23:50
    —
wesen hat folgendes geschrieben:
Es gibt durchaus Männer, die eine Augenbraue hochziehen und vorwurfsvoll äußern: "Du könntest dich ruhig mal weiblicher anziehen."

Okay, "Zwang" ist vielleicht übertrieben. Aber "Erwartungsdruck" passt da schon.


Es gibt aber auch Frauen, die sich darüber beschweren, wie sich ihr Partner anzieht. Den Erwartungsdruck gibt es von beiden Seiten.

#136: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.03.2012, 23:55
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
da sollte ich mich dann wohl auch einreihen, wenn ich meine, dass das nichtvorhandensein von frauenrechten z.b. in afghanistan oder anderen ähnlich geprägten ländern, sich nicht mit den situationen in europa vergleichen lassen

Wenn das das Kriterium sein soll, müsste ich mich auch dort einreihen. Die entscheidende Frage ist aber, was für Folgerungen aus dieser Unvergleichbarkeit gezogen werden. Ihr folgert daraus, dass wir hier in Europa auch Kleidervorschriften brauchen.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
und wenn ich sage, dass, wenn wir es nicht mal schaffen, hier in europa zu versuchen, auf diese "irre" ideologie (oder wie auch immer man es nennen mag) einfluss zu nehmen.

Quatsch. Die einzige "Ideologie", auf die wir mit der Einführung von Kleidervorschriften Einfluss nehmen würden, wäre unsere eigene Freiheitlichkeit, nämlich indem wir sie abschaffen.

#137:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 00:53
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
wesen hat folgendes geschrieben:
Es gibt durchaus Männer, die eine Augenbraue hochziehen und vorwurfsvoll äußern: "Du könntest dich ruhig mal weiblicher anziehen."

Okay, "Zwang" ist vielleicht übertrieben. Aber "Erwartungsdruck" passt da schon.


Es gibt aber auch Frauen, die sich darüber beschweren, wie sich ihr Partner anzieht. Den Erwartungsdruck gibt es von beiden Seiten.



Der Druck auf Frauen in islamischen Gesellschaften geht auch nicht allein von Maennern aus, sondern wird genauso von Frauen auf andere Frauen ausgeuebt. Ich las z.B. mal in einer Reportage ueber Frauenrechte im Iran, dass ca. 60% der Anzeigen bei der Teheraner Polizei wegen Verstoss gegen die Kleiderordnung von Frauen erstattet werden.

Auch sind repressive Vorschriften gegen Maenner ebenfalls in manchen islamischen Gesellschaften anzutreffen. In Afghanistan herrschte zu Zeiten der Talibanherrschaft ein Rasierverbot fuer Maenner. Dabei war die Mindestlaenge der Barthaare erwachsener Maenner gesetzlich vorgeschrieben und Rasierklingen waren verboten.

#138: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 01:20
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ihr folgert daraus, dass wir hier in Europa auch Kleidervorschriften brauchen.


Wen meinst Du mit "Ihr"? Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass man mich hier als Kulturrelativisten bezeichnet hat, weil ich gegen ein Kopftuchverbot war. Ich halte auch ein Verbot des Kopftuch- bzw. Burkazwangs nicht für die ideale Lösung, kann aber nachvollziehen, dass man dafür ist.

#139:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 01:26
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
wesen hat folgendes geschrieben:
Es gibt durchaus Männer, die eine Augenbraue hochziehen und vorwurfsvoll äußern: "Du könntest dich ruhig mal weiblicher anziehen."

Okay, "Zwang" ist vielleicht übertrieben. Aber "Erwartungsdruck" passt da schon.


Es gibt aber auch Frauen, die sich darüber beschweren, wie sich ihr Partner anzieht. Den Erwartungsdruck gibt es von beiden Seiten.



Der Druck auf Frauen in islamischen Gesellschaften geht auch nicht allein von Maennern aus, sondern wird genauso von Frauen auf andere Frauen ausgeuebt. Ich las z.B. mal in einer Reportage ueber Frauenrechte im Iran, dass ca. 60% der Anzeigen bei der Teheraner Polizei wegen Verstoss gegen die Kleiderordnung von Frauen erstattet werden.


Der Unterschied ist aber doch klar erkennbar: Im Iran werden Verstösse gegen die Kleiderordnung polizeilich verfolgt. Mir ist nicht bekannt, dass eine Frau in westlichen Ländern gesetzliche Sanktionen zu erwarten hätte, weil sie sich nicht so kleidet, wie es Frauenzeitschriften empfehlen.

#140: Re: Die Freiheit der Frauen in Afghanistan Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 05:47
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wen meinst Du mit "Ihr"? Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass man mich hier als Kulturrelativisten bezeichnet hat, weil ich gegen ein Kopftuchverbot war. Ich halte auch ein Verbot des Kopftuch- bzw. Burkazwangs nicht für die ideale Lösung, kann aber nachvollziehen, dass man dafür ist.

Mit "ihr" meine ich eben die, die das fordern. Wenn du nicht dazu gehörst, musst du dich nicht angesprochen fühlen.

#141:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 11:16
    —
Der Vergleich war ja wohl eher Burka/Kopftuch in Deutschland mit Push-Up etc. in Deutschland. Mit den Augen rollen

#142:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 11:43
    —
Norm hat folgendes geschrieben:
Aber daraus folgt ja nicht, dass nun alles gut ist. Sich halbwegs schick und in vielen Kontexten angemessen zu kleiden geht hier für Frauen ohne sich auch figurbetont zu kleiden kaum.


Da habe ich einen anderen Eindruck. Meist wird Frauen sogar davon abgeraten, sich in der Geschäftswelt zu freizügig anzuziehen. Ein Minirock und ein tiefer Ausschnitt wären da eher unpassend. Die "offizielle" Frauenkleidung entspricht doch eher dem Herrenanzug (der ja selbst auch die männliche Körperform betonen soll).
Und dort, wo eine "sexualisierende" Kleidung bei Frauen erwünscht ist, ziehen sich doch auch die Männer so an: enge Hemden ohne Ärmel, damit die trainierten Arme sichtbar sind usw.

#143:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 19:36
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
wesen hat folgendes geschrieben:
Es gibt durchaus Männer, die eine Augenbraue hochziehen und vorwurfsvoll äußern: "Du könntest dich ruhig mal weiblicher anziehen."

Okay, "Zwang" ist vielleicht übertrieben. Aber "Erwartungsdruck" passt da schon.


Es gibt aber auch Frauen, die sich darüber beschweren, wie sich ihr Partner anzieht. Den Erwartungsdruck gibt es von beiden Seiten.



Der Druck auf Frauen in islamischen Gesellschaften geht auch nicht allein von Maennern aus, sondern wird genauso von Frauen auf andere Frauen ausgeuebt. Ich las z.B. mal in einer Reportage ueber Frauenrechte im Iran, dass ca. 60% der Anzeigen bei der Teheraner Polizei wegen Verstoss gegen die Kleiderordnung von Frauen erstattet werden.


Der Unterschied ist aber doch klar erkennbar: Im Iran werden Verstösse gegen die Kleiderordnung polizeilich verfolgt. Mir ist nicht bekannt, dass eine Frau in westlichen Ländern gesetzliche Sanktionen zu erwarten hätte, weil sie sich nicht so kleidet, wie es Frauenzeitschriften empfehlen.



Es gibt aber mittlerweile schon Gesetze in manchen westlichen Laendern, die Frauen, die sich "falsch" kleiden mit Sanktionen belegen.

#144:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 20:15
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
wesen hat folgendes geschrieben:
Es gibt durchaus Männer, die eine Augenbraue hochziehen und vorwurfsvoll äußern: "Du könntest dich ruhig mal weiblicher anziehen."

Okay, "Zwang" ist vielleicht übertrieben. Aber "Erwartungsdruck" passt da schon.


Es gibt aber auch Frauen, die sich darüber beschweren, wie sich ihr Partner anzieht. Den Erwartungsdruck gibt es von beiden Seiten.



Der Druck auf Frauen in islamischen Gesellschaften geht auch nicht allein von Maennern aus, sondern wird genauso von Frauen auf andere Frauen ausgeuebt. Ich las z.B. mal in einer Reportage ueber Frauenrechte im Iran, dass ca. 60% der Anzeigen bei der Teheraner Polizei wegen Verstoss gegen die Kleiderordnung von Frauen erstattet werden.


Der Unterschied ist aber doch klar erkennbar: Im Iran werden Verstösse gegen die Kleiderordnung polizeilich verfolgt. Mir ist nicht bekannt, dass eine Frau in westlichen Ländern gesetzliche Sanktionen zu erwarten hätte, weil sie sich nicht so kleidet, wie es Frauenzeitschriften empfehlen.



Es gibt aber mittlerweile schon Gesetze in manchen westlichen Laendern, die Frauen, die sich "falsch" kleiden mit Sanktionen belegen.


Jetzt übertreib mal nicht. Mit den Augen rollen

#145:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 20:29
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
wesen hat folgendes geschrieben:
Es gibt durchaus Männer, die eine Augenbraue hochziehen und vorwurfsvoll äußern: "Du könntest dich ruhig mal weiblicher anziehen."

Okay, "Zwang" ist vielleicht übertrieben. Aber "Erwartungsdruck" passt da schon.


Es gibt aber auch Frauen, die sich darüber beschweren, wie sich ihr Partner anzieht. Den Erwartungsdruck gibt es von beiden Seiten.



Der Druck auf Frauen in islamischen Gesellschaften geht auch nicht allein von Maennern aus, sondern wird genauso von Frauen auf andere Frauen ausgeuebt. Ich las z.B. mal in einer Reportage ueber Frauenrechte im Iran, dass ca. 60% der Anzeigen bei der Teheraner Polizei wegen Verstoss gegen die Kleiderordnung von Frauen erstattet werden.


Der Unterschied ist aber doch klar erkennbar: Im Iran werden Verstösse gegen die Kleiderordnung polizeilich verfolgt. Mir ist nicht bekannt, dass eine Frau in westlichen Ländern gesetzliche Sanktionen zu erwarten hätte, weil sie sich nicht so kleidet, wie es Frauenzeitschriften empfehlen.



Es gibt aber mittlerweile schon Gesetze in manchen westlichen Laendern, die Frauen, die sich "falsch" kleiden mit Sanktionen belegen.


Jetzt übertreib mal nicht. Mit den Augen rollen


Frankreich, Belgien, Holland....

#146:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 22:08
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt aber mittlerweile schon Gesetze in manchen westlichen Laendern, die Frauen, die sich "falsch" kleiden mit Sanktionen belegen.


Ja, aber Du weichst aus. Um Kopftuchverbote ging es gerade nicht, sondern darum, ob Frauen in westlichen Ländern ganz allgemein Kleidungsvorschriften unterliegen, die mit denen in islamistischen Ländern vergleichbar sind. Kopftuchverbote sind da als Beispiel nicht geeignet, denn die sind eine Folge der Diskussion, wie man mit Einflüssen fremder Kulturen umgeht, und kein innerkulturelles Phänomen, wie es eine Sanktion wäre, die man Frauen auferlegt, weil sie sich nicht weiblich genug kleiden.

#147:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 00:55
    —
Ich möchte nur einmal kurz auf das strukturelle Problem dieses Themas hinweisen, welches dann in der Forderung gipfelt, die Freiheit um der Freiheit Willen abzuschaffen:

Die Freiheit der Frauen in Afghanistan, so liest man im Titel, hängt von einem Kleidungsstück ab, suggeriert der Threadstarter im nachfolgenden Text.

Darüber wird dann tatsächlich seitenlang kontrovers das Kleidungsstück (mal ab von denen, die das Problem erkannt haben) diskutiert ...

Kann man machen - muss man aber nicht.
Schulterzucken

#148:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 08:51
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können sehr wohl etwas tun. Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen. Dann können wir unseren Einfluss innerhalb der EU geltend machen und für ein EU weites Verbot werben. Frankreich geht ja eh schon in diese Richtung. Und wenn dann die Türkei mal wieder Beitrittsforderungen stellt, spätestens dann bekommt die Sache Hand und Fuss.


Angenommen, "religiöse Verschleierung" wäre in Deutschland in deinem Sinne verboten. Dürfte ich (männlich, konfessionslos) dann trotzdem in der Öffentlichkeit eine Burka tragen?

Natürlich. Für Männer gibt es ja keine religiöse Verschleierung. Männer sind nicht minderwertig. Sie dürfen Gott auch unverschleiert unter die Augen treten.

Selbst wenn du wolltest, du könntest dich gar nicht religiös verschleiern! zwinkern

#149:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 09:14
    —
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Genau genommen gibst du auf diese Weise den Fundamentalisten Recht und stärkst ihre Position dadurch.

Ja, stimmt! Smilie

Vorab: man kann niemandem Recht geben. Entweder man hat Recht oder nicht. Du Fundamentalisten haben (im Vergleich zu den Gemäßigten) Recht. Denn sie sind näher an den heiligen Texten, näher am Willen ihres Gottes. Es spielt keine Rolle wie ich dazu stehe. Es ist die Innensicht einer für mich fremden Gedankenwelt, die ich möglichst objektiv und wertfrei feststelle. Meine Wertung erfolgt erst in Schritt zwei.

Wen stärke ich? Und warum? Einfache Antwort: das kleinere Übel. Und das sind ohne Zweifel die Fundamentalisten! Ich gehe nämlich davon aus, dass der Fundamentalismus in relativ kurzer Zeit an der Realität zerbrechen wird. Alles was es dazu braucht ist eine gute Schulbildung. Schon heute ist offensichtlich, dass die heiligen Texte in weiten Teilen falsch sind. Die Fehler werden mit jedem Jahr, mit jeder wissenschaftlichen Neuerung evidenter werden. Es wird immer schwerer werden, gläubig zu sein. Folglich wird die Zahl der Gläubigen kontinuierlich abnehmen, bis sie gesellschaftlich keine Rolle mehr spielt. In Deutschland gibt es noch echte Gläubige, wir nennen sie neuerdings Kreationisten. Nimmt die noch irgendwer ernst? Haben die politischen Einfluss? Nein.

Anders ist es mit den Gemäßigten, den modernen Christen. Die haben den großen Nachteil, dass wir sie einfach nicht loswerden! Mit ihrem Wunderwerkzeug "Auslegung" können sie praktisch jeden Widerspruch neutralisieren, Texte in ihr genaues Gegenteil umdeuten oder völlig neue Inhalte erfinden und an beliebiger Stelle einbauen. Eine solche Theologie ist gegen Realität nahezu imun und daher praktisch unsterblich. Und das sehen wir deutlich an unserer Gesellschaft: Kirchensteuer, Bischöfe mit Staatsgehältern, Kindergärten und Krankenhäuser unter kirchlicher Trägerschaft, konfessioneller Religionsunterricht in staatlichen Schulen, Milliarden Steuergelder Jahr für Jahr.

Das ist es, was ich der islamischen Welt gerne ersparen würde. Ich sehe meine Verantwortung als Humanist darin, künftige Generationen von arabischen und türkischen Kindern vor künftigen Generationen von arabischen und türkischen tillichs zu schützen.

Kurz: Fundamentalismus erledigt sich von alleine, gemäßigte Religion wird man nicht los.

#150:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 09:38
    —
Ach du meine Fresse...

#151:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 10:12
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Natürlich. Für Männer gibt es ja keine religiöse Verschleierung. Männer sind nicht minderwertig. Sie dürfen Gott auch unverschleiert unter die Augen treten.

Selbst wenn du wolltest, du könntest dich gar nicht religiös verschleiern! zwinkern


Das habe ich mir gedacht. Damit kommst du aber in ein Dilemma: wenn du bestimmten Menschen aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Religionszugehörigkeit etwas verbietest, das du allen anderen erlaubst, dann ist das nun einmal nichts anderes als Diskriminierung. Wenn du dem aus dem Weg gehen wolltest, indem du allen Menschen das Tragen solcher Kleidung verbötest, dann könntest du das, wie du ja selbst angemerkt hast, nicht mehr Verbot religiöser Verschleierung nennen.

#152:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 11:40
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
.....................

Anders ist es mit den Gemäßigten, den modernen Christen. Die haben den großen Nachteil, dass wir sie einfach nicht loswerden! Mit ihrem Wunderwerkzeug "Auslegung" können sie praktisch jeden Widerspruch neutralisieren, Texte in ihr genaues Gegenteil umdeuten oder völlig neue Inhalte erfinden und an beliebiger Stelle einbauen. Eine solche Theologie ist gegen Realität nahezu imun und daher praktisch unsterblich. Und das sehen wir deutlich an unserer Gesellschaft: Kirchensteuer, Bischöfe mit Staatsgehältern, Kindergärten und Krankenhäuser unter kirchlicher Trägerschaft, konfessioneller Religionsunterricht in staatlichen Schulen, Milliarden Steuergelder Jahr für Jahr.
.



Stimmt zwar, und dennoch ist es uns gelungen, den Kirchen die Reißzähne zu ziehen und die Klauen zu stützen. Wir werden es auch schaffen, ihnen den Geldhahn zuzudrehen.

Sollen die dann glauben und (in den von ihnen selbst finazierten Einrichtungen!) lehren, was sie wollen. Wenn sie keinen Schaden mehr einrichten.. *achselzück*

So wird es irgendwann mit dem westlichen Islam enden.

#153:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 11:53
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
So wird es irgendwann mit dem westlichen Islam enden.

Zweifellos. Aber es wird ca. 150 bis 200 Jahre länger dauern als es müsste. Das Ergebnis ist vermutlich das selbe. Meine These ist aber doch, dass dem klassischen Islam wesentlich früher die Puste ausgehen wird. Deswegen halte ich es für falsch, den westlichen Islam zu hofieren und als Gegengewicht zum Fundamentalismus aufzubauen. Das bessere Gegengewicht zum (als Einheit verstandenen) Islam ist der säkulare Rechtsstaat.

Die Entscheidung in dieser Frage ist die Entscheidung zwischen dem einfachen und dem richtigen Weg.

#154:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 11:58
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
[Damit kommst du aber in ein Dilemma: wenn du bestimmten Menschen aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Religionszugehörigkeit etwas verbietest, das du allen anderen erlaubst, dann ist das nun einmal nichts anderes als Diskriminierung.

Kein Dilemma. Formal würde das Verbot ja für alle Menschen gleich gelten. Für Männer wäre es nur in der Praxis inhaltslos, weil es keine religiöse Verhüllung von Männern gibt.

Vergleichbar ist das vielleicht mit dem Mutterschutz. In der Theorie steht auch Männern Schwangerschaftsurlaub zu. In der Praxis werden Männer aber nicht schwanger. Deswegen ist es keine Diskriminierung, die Mutterschutzgesetze auf Frauen zu beschränken.

#155:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 12:17
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Meine These ist aber doch, dass dem klassischen Islam wesentlich früher die Puste ausgehen wird. Deswegen halte ich es für falsch, den westlichen Islam zu hofieren und als Gegengewicht zum Fundamentalismus aufzubauen. Das bessere Gegengewicht zum (als Einheit verstandenen) Islam ist der säkulare Rechtsstaat.


Du hast Recht.
Ich halte es einfach für falsch, irgendeine Form von Religion überhaupt zu "hofieren" Lachen , also ihr offiziell, durch staatliche Stellen, eine besondere Rolle in der Gesellschaft einzugehstehen.
Also auch kein christlicher (und sonstiger) Religionsunterricht an staatlichen Schulen.

#156:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 13:24
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Deswegen halte ich es für falsch, den westlichen Islam zu hofieren und als Gegengewicht zum Fundamentalismus aufzubauen. Das bessere Gegengewicht zum (als Einheit verstandenen) Islam ist der säkulare Rechtsstaat.

Ja, wenn ich ein sehr uneinheitliches Phänomen bewusst falsch als einheitlich "verstehe", sprich einen willkürlich ausgewählten Teil davon als Strohmann aufbaue, kann ich ebenso beliebig auch fast alles als "Gegengewicht" aufbauen.

Ex falso quodlibet. Schulterzucken

#157:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 13:34
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Kein Dilemma. Formal würde das Verbot ja für alle Menschen gleich gelten. Für Männer wäre es nur in der Praxis inhaltslos, weil es keine religiöse Verhüllung von Männern gibt.


D. h. du würdest denjenigen Menschen, die einer Religion angehören, die ihnen vorschreibt, sich zu verschleien, verbieten sich zu verschleiern? Das liefe aber doch letzten Endes bloß darauf hinaus, dass du bestimmten Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit etwas verbieten würdest, das alle anderen tun dürften. Und das ist eine Diskriminierung.

#158:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 14:14
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Kein Dilemma. Formal würde das Verbot ja für alle Menschen gleich gelten. Für Männer wäre es nur in der Praxis inhaltslos, weil es keine religiöse Verhüllung von Männern gibt.


D. h. du würdest denjenigen Menschen, die einer Religion angehören, die ihnen vorschreibt, sich zu verschleien, verbieten sich zu verschleiern? Das liefe aber doch letzten Endes bloß darauf hinaus, dass du bestimmten Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit etwas verbieten würdest, das alle anderen tun dürften. Und das ist eine Diskriminierung.

Nein. Die Diskrinimierung geht nicht von mir aus, sondern von der Religion. Denn es ist die Religion, die Frauen verbietet sich unverschleiert in der Öffentlichkeit zu zeigen. Ein Verbot zurückzunehmen kann man wohl kaum als Diskriminierung bezeichnen, oder?

Wenn sich niemand religiös verschleiern darf, wer wird dann diskriminiert?

#159:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 14:17
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Wenn sich niemand religiös verschleiern darf, wer wird dann diskriminiert?


Gut, dann anders gefragt: wie würdest du denn bestimmen wollen, wer "religiös verschleiert" ist und wer nicht?

#160:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 15:00
    —
Glücklicherweise basiert unser Rechtssystem nicht auf Sophisterei.

#161:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 15:29
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wenn sich niemand religiös verschleiern darf, wer wird dann diskriminiert?


Gut, dann anders gefragt: wie würdest du denn bestimmen wollen, wer "religiös verschleiert" ist und wer nicht?

Wer sich wegen eines religiösen Verschleierungsgebotes verschleiert, ist religiös verschleiert. Jede(r) andere nicht.

#162:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 15:32
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Wer sich wegen eines religiösen Verschleierungsgebotes verschleiert, ist religiös verschleiert. Jede(r) andere nicht.


Ja, so verstehe ich den Ausdruck auch. Bloß: woran erkennst du, wer sich aus religiösen Gründen verschleiert und wer nicht?

#163:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 15:41
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wer sich wegen eines religiösen Verschleierungsgebotes verschleiert, ist religiös verschleiert. Jede(r) andere nicht.


Ja, so verstehe ich den Ausdruck auch. Bloß: woran erkennst du, wer sich aus religiösen Gründen verschleiert und wer nicht?


Wir können das Problem umgehen, indem wir einfach bestimmte Formen der Verschleierung sanktionieren, wie Tschador oder Burka unabhängig vom Geschlecht oder kulturellen Hintergrund des Trägers.

So gilt bei einer Demonstation das Vermummungverbot auch gegenüber Menschen, die einfach ihre Mitbürger nicht mit Grippe anstecken möchten.

#164:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 15:43
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wer sich wegen eines religiösen Verschleierungsgebotes verschleiert, ist religiös verschleiert. Jede(r) andere nicht.


Ja, so verstehe ich den Ausdruck auch. Bloß: woran erkennst du, wer sich aus religiösen Gründen verschleiert und wer nicht?

Das wäre im Einzelfall von den zuständigen Behörden zu prüfen. Wie bei jedem anderen staatlichen Verbot auch. Subjektive Tatbestandsmerkmale gibt es in vielen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten. Das ist nichts besonderes.

Ob eine verschleierte Frau gerade auf dem Weg zum Karnevall oder in die Moschee ist, lässt sich doch schnell ermitteln.

#165:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 15:45
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wer sich wegen eines religiösen Verschleierungsgebotes verschleiert, ist religiös verschleiert. Jede(r) andere nicht.


Ja, so verstehe ich den Ausdruck auch. Bloß: woran erkennst du, wer sich aus religiösen Gründen verschleiert und wer nicht?


Wir können das Problem umgehen, indem wir einfach bestimmte Formen der Verschleierung sanktionieren, wie Tschador oder Burka unabhängig vom Geschlecht oder kulturellen Hintergrund des Trägers.

So gilt bei einer Demonstation das Vermummungverbot auch gegenüber Menschen, die einfach ihre Mitbürger nicht mit Grippe anstecken möchten.

Oder so. Wobei ich mir gerne das Recht vorbehalten würde, zu Karnevall eine Burka zu tragen. zynisches Grinsen

#166:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 15:49
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Wir können das Problem umgehen, indem wir einfach bestimmte Formen der Verschleierung sanktionieren, wie Tschador oder Burka unabhängig vom Geschlecht oder kulturellen Hintergrund des Trägers.


Mir welcher Begründung sollte man mir denn sinnvoller Weise verbieten können, eine Burka zu tragen?

#167:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 15:51
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Das wäre im Einzelfall von den zuständigen Behörden zu prüfen.


So eine Art Gewissensprüfung?

Zitat:
Ob eine verschleierte Frau gerade auf dem Weg zum Karnevall oder in die Moschee ist, lässt sich doch schnell ermitteln.


Na, so einfach ist das aber nicht. Die Frau könnte ja durchaus Muslimin sein, die Moschee besuchen und den Schleier trotzdem bloß aus persönlichen Gründen tragen. Wenn sie das so behauptet, müsste man ihr erst einmal das Gegenteil nachweisen.

#168:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 15:59
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Wir können das Problem umgehen, indem wir einfach bestimmte Formen der Verschleierung sanktionieren, wie Tschador oder Burka unabhängig vom Geschlecht oder kulturellen Hintergrund des Trägers.


Mir welcher Begründung sollte man mir denn sinnvoller Weise verbieten können, eine Burka zu tragen?



Weil du auf diese Weise Vorschub leistest für Anerkennung dieses Kleidungsstückes als allgemein akzeptabel, also sozial konform. Die Denkweise jedoch, die die Pflicht zum Tragen solcher Bekleidung hervorgebracht hat, inhuman.

#169:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 16:00
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wer sich wegen eines religiösen Verschleierungsgebotes verschleiert, ist religiös verschleiert. Jede(r) andere nicht.


Ja, so verstehe ich den Ausdruck auch. Bloß: woran erkennst du, wer sich aus religiösen Gründen verschleiert und wer nicht?


Wir können das Problem umgehen, indem wir einfach bestimmte Formen der Verschleierung sanktionieren, wie Tschador oder Burka unabhängig vom Geschlecht oder kulturellen Hintergrund des Trägers.

So gilt bei einer Demonstation das Vermummungverbot auch gegenüber Menschen, die einfach ihre Mitbürger nicht mit Grippe anstecken möchten.

Oder so. Wobei ich mir gerne das Recht vorbehalten würde, zu Karnevall eine Burka zu tragen. zynisches Grinsen


Nö! Gleiches Recht für alle! NeinNein

#170:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 16:10
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Weil du auf diese Weise Vorschub leistest für Anerkennung dieses Kleidungsstückes als allgemein akzeptabel, also sozial konform. Die Denkweise jedoch, die die Pflicht zum Tragen solcher Bekleidung hervorgebracht hat, inhuman.


Du hältst es also für gerechtfertigt, allen Menschen eine bestimmte Handlung zu verbieten, die an sich niemandem schadet, nur weil einige Menschen dazu gezwungen werden, so zu handeln?

#171:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 16:16
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Weil du auf diese Weise Vorschub leistest für Anerkennung dieses Kleidungsstückes als allgemein akzeptabel, also sozial konform. Die Denkweise jedoch, die die Pflicht zum Tragen solcher Bekleidung hervorgebracht hat, inhuman.


Du hältst es also für gerechtfertigt, allen Menschen eine bestimmte Handlung zu verbieten, die an sich niemandem schadet, nur weil einige Menschen dazu gezwungen werden, so zu handeln?



Wenn einige Menschen dazu gezwungen werden, schadet diese Handlung ihnen. zynisches Grinsen

#172:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 16:31
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Wenn einige Menschen dazu gezwungen werden, schadet diese Handlung ihnen. zynisches Grinsen


Darum geht es nicht, sondern um die Handlung an sich. Welcher Schaden soll denn davon ausgehen (vorausgesetzt, die Sicht ist nicht allzu sehr eingeschränkt usw.)? Gäbe es den Zwang nicht, würde auch wohl kaum jemand auf die Idee kommen, Leuten zu verbieten, sich vollständig zu verhüllen. Die Handlung an sich ist harmlos.
Aus diesem Grund sehe ich es nicht ein, mir verbieten zu lassen, mich zu verhüllen. Vielleicht bin ich ja entstellt und fühle mich verhüllt besser. Warum sollte ich jetzt nicht mehr wählen dürfen, wie ich mich in der Öffentlichkeit zeige, bloß weil bisher einigen andere Leute diese Wahl versagt wurde?

#173:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 16:48
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Wenn einige Menschen dazu gezwungen werden, schadet diese Handlung ihnen. zynisches Grinsen


Darum geht es nicht, sondern um die Handlung an sich. Welcher Schaden soll denn davon ausgehen (vorausgesetzt, die Sicht ist nicht allzu sehr eingeschränkt usw.)? Gäbe es den Zwang nicht, würde auch wohl kaum jemand auf die Idee kommen, Leuten zu verbieten, sich vollständig zu verhüllen. Die Handlung an sich ist harmlos.
Aus diesem Grund sehe ich es nicht ein, mir verbieten zu lassen, mich zu verhüllen. Vielleicht bin ich ja entstellt und fühle mich verhüllt besser. Warum sollte ich jetzt nicht mehr wählen können, wie ich mich in der Öffentlichkeit zeige, bloß weil bisher einige andere Leute diese Wahl nicht treffen konnten?

Für das Recht auf religiöse Verhüllung zu streiten ist in etwa so sinnvoll wie für das Recht der Juden im dritten Reich zu streiten, den gelben Stern tragen zu dürfen.

Oder für das Recht von Schwulen zu streiten, sich im Iran auspeitschen und hängen zu lassen.

Oder für das Recht von Ehebrecherinnen, sich steinigen zu lassen.

Oder oder oder.

Merkst du's? Es geht nicht um Rechte. Es geht um Gesetze einer inhumanen Religion, die weg müssen!
Wenn das erreicht ist, können die Leute meinetwegen wieder anziehen was sie möchten.

#174:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 16:56
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Wenn einige Menschen dazu gezwungen werden, schadet diese Handlung ihnen. zynisches Grinsen


Die Handlung an sich ist harmlos. Welcher Schaden soll denn davon ausgehen (vorausgesetzt, die Sicht ist nicht allzu sehr eingeschränkt usw.)? Gäbe es den Zwang nicht, würde auch wohl kaum jemand auf die Idee kommen, Leuten zu verbieten, sich vollständig zu verhüllen. Nun sehe ich es aber nicht ein, mir verbieten zu lassen, mich zu verhüllen, nur weil einige Menschen dazu gezwungen werden. Vielleicht bin ich ja entstellt und fühle mich verhüllt besser. Warum sollte ich nicht das Recht dazu haben?



So z.B. wie du es nicht einsiehst, im Auto einen Sicherheitsgurt zu benutzen, nur weil ein solcher bereits anderen das Leben gerettet hat und eine Rechtspflicht besteht. Oder du hast bereits Autofahren gelernt, und siehstst nicht ein, eine Prüfung abzulegen.

Solltest du entstellt sein, so wird die Krankenversicherung die Kosten einer entsprechenden Operation tragen. Oder du bekommst eine Verhüllungsausnahmegenehmiung. Cool

OK, das ist mehr for fun.

Im Ernst: Wir müssen die Werte unserer doch weitgehend säkulären Gesellschaft verteidigen. Ich bin mir nicht wirklich klar darüber, wie ich zu Frage der Verschleierung stehe, bzw. wie Frauen bestärkt werden sollen, sich gegen die Verschleierung zu wehren. Fakt ist, und das ergibt sich aus mehreren Betroffenenberichten, dass auf junge Mädchen durch ihre Familie Druck ausgeübt wird, ein Kopftuch zu tragen. In bestimmten Schulen werden unter den Schülern ebenfalls diejenigen Schülerinnen gemobbt, die kein Tuch tragen wollen.

So sagt die s.g. Handreichung der Berliner Lehrer zum Umgang mit Fragen der Religion: "Umgangsformen: In Berlin ist es seit Juli 2004 Lehrkräften an öffentlichen Schulen untersagt, religiöse Symbole sichtbar zu tragen.11 Das Verbot gilt, anders als in Frankreich, nicht für Schülerinnen und Schüler.

Dennoch berichten vereinzelt junge Musliminnen, sie würden von nichtmuslimischen Mitschülern und Lehrkräften wegen ihres Kopftuchs gehänselt und gemobbt. Solcher Druck ist aber kontraproduktiv, da er die Identifizierung mit einer strengeren, abgekapselten Auslegung der Religion fördert und verfestigt. Er konterkariert die Forderung an Muslime, die Lebensweise Anders- und Ungläubiger zu respektieren, und verstärkt den Eindruck, in einer feindlich gesinnten, „ungläubigen“ Umgebung zu leben, von der man sich sichtbar (in Form des Kopftuches) abgrenzen müsse.
Ein gelassener, selbstverständlicher und respektvoller Umgang mit dem Kopftuch wäre indes die beste „Medizin“, um es als Mittel des politischen Protestes, der pubertären Provokation oder der Segregation zu entwerten.

Umgekehrt dürfen unverschleierte muslimische Schülerinnen aber auch nicht von ihren Mitschülerinnen oder Mitschülern, die das Kopftuchtragen für eine islamische Pflicht halten, unter Druck gesetzt werden. In den Fällen, in denen das Kopftuch Ausdruck von familiärer Unterdrückung ist, sollte den diskriminierten Mädchen geholfen werden, statt gegen d en symbolischen Ausdruck ihrer Diskriminierung in Form des Kopftuchs zu wettern. Schülerinnen sollten nicht in Situationen gebracht werden, in der sie sich zwischen Schule/Gesellschaft und der Loyalität zu Familie und Community entscheiden müssen."

Wenn ich an allgemeines Verbot von Verschleierung nachdenke, dann um diese allgemeine Vorbildwirkung von verhüllten Frauen zu verhindern. Das Tragen von Schleier sollte nicht normal und akzeptabel sein.

Schwierig das alles ist. skeptisch

#175:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 17:02
    —
Fake hat folgendes geschrieben:

Merkst du's? Es geht nicht um Rechte. Es geht um Gesetze einer inhumanen Religion, die weg müssen!
Wenn das erreicht ist, können die Leute meinetwegen wieder anziehen was sie möchten.


Das ist mal ein neuer Gedanke. Gefällt mir.

#176:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 17:10
    —
Ich zieh an, was ich will ! Böse

#177:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 17:12
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Für das Recht auf religiöse Verhüllung zu streiten ist in etwa so sinnvoll wie für das Recht der Juden im dritten Reich zu streiten, den gelben Stern tragen zu dürfen.


Ich streite nicht für das Recht auf religiöse Verhüllung, sondern gegen willkürliche Verbote. Und ich kann mir nach wie vor kein Argument vorstellen, mit dem man generell begründen könnte, dass eine Handlung allein deshalb zu verbieten sei, weil manche zu dieser Handlung gezwungen werden. Das müsstet ihr nachliefern, wenn eure Forderung nicht willkürlich sein soll.

#178:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 17:20
    —
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Ich zieh an, was ich will ! Böse


Auch eine Sturmhaube bei einer Demo?

#179:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 17:31
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Wenn ich an allgemeines Verbot von Verschleierung nachdenke, dann um diese allgemeine Vorbildwirkung von verhüllten Frauen zu verhindern. Das Tragen von Schleier sollte nicht normal und akzeptabel sein.


Ich weiß nicht so recht, wie du dich jetzt auf diesen Text beziehst. Auf jeden Fall wird da zu einem Umgang mit dem Kopftuch geraten, der so ziemlich das Gegenteil eurer Forderung ist.

#180:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 17:36
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Auch eine Sturmhaube bei einer Demo?


Ach so! Dir geht es eigentlich gar nicht um religiöse Vorschriften und so weiter. Du bist eigentlich gegen eine Vollverschleierung, weil du findest, dass in jedem öffentlichen Raum die Identität aller anwesenden Personen problemlos erkennbar sein sollte. idee

#181:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 18:08
    —
An die Helden des "Im Namen der Freiheit müssen wir das Kopftuch verbieten, um ein Zeichen dagegen zu setzen, dass auch Frauen dazu gezwungen werden": Könntet ihr euch mal mit diesem Vorschlag zum Vorgehen gegen Zwangsheiraten auseinandersetzen? Hat weiter oben im Thread leider nicht so viel Resonanz gefunden.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Btw: Wir sind, nehme ich mal an, ja wohl alle gegen Zwangsheiraten.
Sollten wir nicht mal, um ein Zeichen dagegen zu setzen und Frauen vor diesem Schicksal zu bewahren, das Heiraten verbieten? Eheähnliche Beziehungen und einfaches Zusammenleben natürlich gleich mit, sonst wäre dieses im Namen der Menschenrechte gebotene Heiratsverbot ja zu leicht zu umgehen; nicht jede Zwangsheirat wird schließlich offiziell auf dem Standesamt geschlossen, oft das ja gerade nicht.

#182:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 18:11
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Für das Recht auf religiöse Verhüllung zu streiten ist in etwa so sinnvoll wie für das Recht der Juden im dritten Reich zu streiten, den gelben Stern tragen zu dürfen.


Ich streite nicht für das Recht auf religiöse Verhüllung, sondern gegen willkürliche Verbote.

So wie gegen das Verbot für islamische Frauen, sich unverhüllt in der Öffentlichkeit zu zeigen?
Das tue ich auch! zwinkern

#183:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 18:19
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
So wie gegen das Verbot für islamische Frauen, sich unverhüllt in der Öffentlichkeit zu zeigen?


Ach, so ein Gesetz haben wir? Na, dann bin ich auch dafür, das abzuschaffen. Das ist natürlich unhaltbar. Eure Verbotsforderung schätze ich aber nach wie vor auch so ein.

#184:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 19:22
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt aber mittlerweile schon Gesetze in manchen westlichen Laendern, die Frauen, die sich "falsch" kleiden mit Sanktionen belegen.


Ja, aber Du weichst aus. Um Kopftuchverbote ging es gerade nicht, sondern darum, ob Frauen in westlichen Ländern ganz allgemein Kleidungsvorschriften unterliegen, die mit denen in islamistischen Ländern vergleichbar sind. Kopftuchverbote sind da als Beispiel nicht geeignet, denn die sind eine Folge der Diskussion, wie man mit Einflüssen fremder Kulturen umgeht, und kein innerkulturelles Phänomen, wie es eine Sanktion wäre, die man Frauen auferlegt, weil sie sich nicht weiblich genug kleiden.


Wenn "wir" Kleidervorschriften" machen, dann ist das immer was anderes als wenn das "die anderen" machen. Mit den Augen rollen

Dabei ist beides ist ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht von Menschen, das in beiden Faellen perfiderweise paternalistisch daherkommt und behauptet die betroffenen Menschen vor Unbill zu schuetzen.

Die Unterschiede sind eher gering und beziehen sich vor allem auf den Zweck der Uebung. Im einen Falle dienen sie dazu patriarchalische Herrschaftsstrukturen zu zementieren, im anderen Falle sollen sie gegen eine ethnisch-religioese Minderheit diskriminieren und beides ist gleich beknackt.

Die heuchlerische Begruendung, dass Kopftuchverbote vor allem die betreffenden Frauen von "Unterdrueckung durch eine frauenfeindliche Religion" schuetzen sollen, ist genauso leicht zu widerlegen wie die, dass islamische Kleidervorschriften dazu dienen wuerden die Frauen vor "Nachstellungen und Begehrlichkeiten von Maennern" zu schuetzen. Das wird jeweils vorgeschoben, in Wirklichkeit geht es in beiden Faellen darum die Unterwerfung von Individuen unter einen dogmatisch daherkommenden Mehrheitswillen zu erzwingen. Wer das in beiden Lagern jeweils anders darstellt macht entweder sich selbst oder anderen was vor.

#185:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 19:26
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wir können sehr wohl etwas tun. Wir können z.B. die religiöse Verschleierung in Deutschland gesetzlich verbieten und damit international ein Zeichen setzen. Dann können wir unseren Einfluss innerhalb der EU geltend machen und für ein EU weites Verbot werben. Frankreich geht ja eh schon in diese Richtung. Und wenn dann die Türkei mal wieder Beitrittsforderungen stellt, spätestens dann bekommt die Sache Hand und Fuss.


Angenommen, "religiöse Verschleierung" wäre in Deutschland in deinem Sinne verboten. Dürfte ich (männlich, konfessionslos) dann trotzdem in der Öffentlichkeit eine Burka tragen?

Natürlich. Für Männer gibt es ja keine religiöse Verschleierung. Männer sind nicht minderwertig. Sie dürfen Gott auch unverschleiert unter die Augen treten.

Selbst wenn du wolltest, du könntest dich gar nicht religiös verschleiern! zwinkern



Dann haben die Taliban in Afghanistan quasi gegen religioese Dogmen verstossen, als sie ein Rasierverbot fuer Maenner dekertierten? Geschockt

Vielleicht solltest Du da mal den Mullah Omar kontaktieren, damit ihr beiden islamisch-fundamentalistischen Theologen das Problem in Ruhe ausdiskutieren koennt. zwinkern

#186:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 19:28
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wenn sich niemand religiös verschleiern darf, wer wird dann diskriminiert?


Gut, dann anders gefragt: wie würdest du denn bestimmen wollen, wer "religiös verschleiert" ist und wer nicht?

Wer sich wegen eines religiösen Verschleierungsgebotes verschleiert, ist religiös verschleiert. Jede(r) andere nicht.


Das liesse sich denkbar einfach aushebeln.

#187:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 19:29
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Wer sich wegen eines religiösen Verschleierungsgebotes verschleiert, ist religiös verschleiert. Jede(r) andere nicht.


Ja, so verstehe ich den Ausdruck auch. Bloß: woran erkennst du, wer sich aus religiösen Gründen verschleiert und wer nicht?

Das wäre im Einzelfall von den zuständigen Behörden zu prüfen. Wie bei jedem anderen staatlichen Verbot auch. Subjektive Tatbestandsmerkmale gibt es in vielen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten. Das ist nichts besonderes.

Ob eine verschleierte Frau gerade auf dem Weg zum Karnevall oder in die Moschee ist, lässt sich doch schnell ermitteln.



Wie hast Du Dir das konkret vorgestellt? 'n Gewissenspruefungsausschuss wie frueher fuer Kriegsdienstverweigerer? Am Kopf kratzen

#188:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 19:32
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Weil du auf diese Weise Vorschub leistest für Anerkennung dieses Kleidungsstückes als allgemein akzeptabel, also sozial konform. Die Denkweise jedoch, die die Pflicht zum Tragen solcher Bekleidung hervorgebracht hat, inhuman.


Du hältst es also für gerechtfertigt, allen Menschen eine bestimmte Handlung zu verbieten, die an sich niemandem schadet, nur weil einige Menschen dazu gezwungen werden, so zu handeln?


Lustigerweise laesst sich diese Begruendung auch umdrehen.

Man koennte analog eine gesetzliche Verschleirungspflicht fordern und damit begruenden, dass es Frauen gibt, denen es verboten ist sich zu verschleiern. Sehr glücklich

#189:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 19:35
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Für das Recht auf religiöse Verhüllung zu streiten ist in etwa so sinnvoll wie für das Recht der Juden im dritten Reich zu streiten, den gelben Stern tragen zu dürfen.


Ich streite nicht für das Recht auf religiöse Verhüllung, sondern gegen willkürliche Verbote.

So wie gegen das Verbot für islamische Frauen, sich unverhüllt in der Öffentlichkeit zu zeigen?
Das tue ich auch! zwinkern


Das tust Du genauso wie die Taliban gegen ein Burkhaverbot streiten. zwinkern

#190:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 20:07
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt aber mittlerweile schon Gesetze in manchen westlichen Laendern, die Frauen, die sich "falsch" kleiden mit Sanktionen belegen.


Ja, aber Du weichst aus. Um Kopftuchverbote ging es gerade nicht, sondern darum, ob Frauen in westlichen Ländern ganz allgemein Kleidungsvorschriften unterliegen, die mit denen in islamistischen Ländern vergleichbar sind. Kopftuchverbote sind da als Beispiel nicht geeignet, denn die sind eine Folge der Diskussion, wie man mit Einflüssen fremder Kulturen umgeht, und kein innerkulturelles Phänomen, wie es eine Sanktion wäre, die man Frauen auferlegt, weil sie sich nicht weiblich genug kleiden.


Wenn "wir" Kleidervorschriften" machen, dann ist das immer was anderes als wenn das "die anderen" machen. Mit den Augen rollen

Dabei ist beides ist ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht von Menschen, das in beiden Faellen perfiderweise paternalistisch daherkommt und behauptet die betroffenen Menschen vor Unbill zu schuetzen.

Die Unterschiede sind eher gering und beziehen sich vor allem auf den Zweck der Uebung. Im einen Falle dienen sie dazu patriarchalische Herrschaftsstrukturen zu zementieren, im anderen Falle sollen sie gegen eine ethnisch-religioese Minderheit diskriminieren und beides ist gleich beknackt.

Die heuchlerische Begruendung, dass Kopftuchverbote vor allem die betreffenden Frauen von "Unterdrueckung durch eine frauenfeindliche Religion" schuetzen sollen, ist genauso leicht zu widerlegen wie die, dass islamische Kleidervorschriften dazu dienen wuerden die Frauen vor "Nachstellungen und Begehrlichkeiten von Maennern" zu schuetzen. Das wird jeweils vorgeschoben, in Wirklichkeit geht es in beiden Faellen darum die Unterwerfung von Individuen unter einen dogmatisch daherkommenden Mehrheitswillen zu erzwingen. Wer das in beiden Lagern jeweils anders darstellt macht entweder sich selbst oder anderen was vor.


Das war nicht das Thema.

#191:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 20:56
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:

Merkst du's? Es geht nicht um Rechte. Es geht um Gesetze einer inhumanen Religion, die weg müssen!
Wenn das erreicht ist, können die Leute meinetwegen wieder anziehen was sie möchten.


Das ist mal ein neuer Gedanke. Gefällt mir.


Was genau soll es den Frauen eigentlich helfen, wenn das Kopftuch/Burka verboten ist? Glaubst Du, die tatsächlich gezwungenen Frauen würden nach dem Verbot plötzlich ohne Kopftuch/Burka nach draußen dürfen? Wohl kaum... Sie würden dann vielmehr gezwungen werden, zu Hause zu bleiben. Damit erreicht Fake natürlich eines: Frauen, die das Kopftuch tragen wollen, fühlen sich unwohl in Deutschland, und zeigen sich evtl. ungern draußen; Frauen, die dazu gezwungen werden, muss Fake dann auch nicht mehr sehen, evtl. zieht ein Teil davon sogar aus Deutschland weg, das wäre doch mal ein Erfolg, nicht wahr?

#192:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 21:12
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:

Merkst du's? Es geht nicht um Rechte. Es geht um Gesetze einer inhumanen Religion, die weg müssen!
Wenn das erreicht ist, können die Leute meinetwegen wieder anziehen was sie möchten.


Das ist mal ein neuer Gedanke. Gefällt mir.


Was genau soll es den Frauen eigentlich helfen, wenn das Kopftuch/Burka verboten ist? Glaubst Du, die tatsächlich gezwungenen Frauen würden nach dem Verbot plötzlich ohne Kopftuch/Burka nach draußen dürfen? Wohl kaum... Sie würden dann vielmehr gezwungen werden, zu Hause zu bleiben. Damit erreicht Fake natürlich eines: Frauen, die das Kopftuch tragen wollen, fühlen sich unwohl in Deutschland, und zeigen sich evtl. ungern draußen; Frauen, die dazu gezwungen werden, muss Fake dann auch nicht mehr sehen, evtl. zieht ein Teil davon sogar aus Deutschland weg, das wäre doch mal ein Erfolg, nicht wahr?


Zitiere mich selbst
pera hat folgendes geschrieben:

Ich bin gegen ein Burkaverbot, weil ich davon ausgehe, dass eben die meisten Zwängen unterliegen, ihnen damit aber nicht geholfen würde.


Fake sagte in etwa: Es geht nicht um das Recht die Burka tragen zu können sondern um das Gebot sie tragen zu müssen. Und dem habe ich zugestimmt.

#193:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 21:28
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Fake sagte in etwa: Es geht nicht um das Recht die Burka tragen zu können sondern um das Gebot sie tragen zu müssen. Und dem habe ich zugestimmt.


Was hast du denn vorher als Grund dafür angenommen, dass manche hier das Tragen einer Burka verbieten wollten? Am Kopf kratzen

#194:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 22:13
    —
pera hat folgendes geschrieben:

Fake sagte in etwa: Es geht nicht um das Recht die Burka tragen zu können sondern um das Gebot sie tragen zu müssen. Und dem habe ich zugestimmt.


Und damit will er zumindest das Burkaverbot begründen, evtl. auch Kopftuch, weiß ich nicht genau. Und dann ist es Augenwischerei, es geht dann nämlich sehr wohl, um das Recht, eine Burka tragen zu dürfen, denn genau das will Fake verbieten. Der Zwang, eine Burka zu tragen, ist ja schon längst verboten.

#195:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 22:16
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Fake sagte in etwa: Es geht nicht um das Recht die Burka tragen zu können sondern um das Gebot sie tragen zu müssen. Und dem habe ich zugestimmt.


Was hast du denn vorher als Grund dafür angenommen, dass manche hier das Tragen einer Burka verbieten wollten? Am Kopf kratzen


Grund angenommen? Manche fordern ein Verbot und haben ihre Gründe. Müssen ja nicht meine sein. Was Fake in dem speziellen Post geschrieben hat fand ich einen neuen Aspekt, einen neuen Gedanken. Ich mach mir aber nicht Gedanken darüber, warum wer was fordert wenn derjenige das nicht selbst erläutert. (Da käme ich ja zu gar nichts mehr Geschockt )

#196:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 22:23
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:

Fake sagte in etwa: Es geht nicht um das Recht die Burka tragen zu können sondern um das Gebot sie tragen zu müssen. Und dem habe ich zugestimmt.


Und damit will er zumindest das Burkaverbot begründen, evtl. auch Kopftuch, weiß ich nicht genau. Und dann ist es Augenwischerei, es geht dann nämlich sehr wohl, um das Recht, eine Burka tragen zu dürfen, denn genau das will Fake verbieten. Der Zwang, eine Burka zu tragen, ist ja schon längst verboten.


Das, unter anderem, hat er geschrieben.
Zitat:
Es geht um Gesetze einer inhumanen Religion, die weg müssen!


Ja, was denn sonst?
Kival, wenn jemand 4 von 5 Aufgaben falsch ausrechnet, dann bleibt die eine trotzdem richtig. Ich vertrete nicht die Ansicht, dass, wenn mir jemandens Ansichten nicht gefallen ich immer und bei allem das Gegenteil vertreten muss.

#197:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 02.04.2012, 22:45
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:

Fake sagte in etwa: Es geht nicht um das Recht die Burka tragen zu können sondern um das Gebot sie tragen zu müssen. Und dem habe ich zugestimmt.


Und damit will er zumindest das Burkaverbot begründen, evtl. auch Kopftuch, weiß ich nicht genau. Und dann ist es Augenwischerei, es geht dann nämlich sehr wohl, um das Recht, eine Burka tragen zu dürfen, denn genau das will Fake verbieten. Der Zwang, eine Burka zu tragen, ist ja schon längst verboten.


Das, unter anderem, hat er geschrieben.
Zitat:
Es geht um Gesetze einer inhumanen Religion, die weg müssen!


Ja, was denn sonst?
Kival, wenn jemand 4 von 5 Aufgaben falsch ausrechnet, dann bleibt die eine trotzdem richtig. Ich vertrete nicht die Ansicht, dass, wenn mir jemandens Ansichten nicht gefallen ich immer und bei allem das Gegenteil vertreten muss.


Frage

#198:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 09:03
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die heuchlerische Begruendung, dass Kopftuchverbote vor allem die betreffenden Frauen von "Unterdrueckung durch eine frauenfeindliche Religion" schuetzen sollen, ist genauso leicht zu widerlegen wie die, dass islamische Kleidervorschriften dazu dienen wuerden die Frauen vor "Nachstellungen und Begehrlichkeiten von Maennern" zu schuetzen. Das wird jeweils vorgeschoben, in Wirklichkeit geht es in beiden Faellen darum die Unterwerfung von Individuen unter einen dogmatisch daherkommenden Mehrheitswillen zu erzwingen.

Wenn du die Gleichberechtigung von Mann und Frau für "Unterwerfung von Individuen unter einen dogmatisch daherkommenden Mehrheitswillen" hältst, kann ich dir nicht helfen.

Ich jedenfalls finde die Wertungen unseres Grundgesetzes und die des Koran nicht gleichwertig. Der Islam ist frauenfeindlich. Du bist der Heuchler, weil du das konsequent ignorierst.


Zuletzt bearbeitet von Fake am 03.04.2012, 09:11, insgesamt einmal bearbeitet

#199:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 09:07
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Was genau soll es den Frauen eigentlich helfen, wenn das Kopftuch/Burka verboten ist? Glaubst Du, die tatsächlich gezwungenen Frauen würden nach dem Verbot plötzlich ohne Kopftuch/Burka nach draußen dürfen? Wohl kaum... Sie würden dann vielmehr gezwungen werden, zu Hause zu bleiben. Damit erreicht Fake natürlich eines: Frauen, die das Kopftuch tragen wollen, fühlen sich unwohl in Deutschland, und zeigen sich evtl. ungern draußen; Frauen, die dazu gezwungen werden, muss Fake dann auch nicht mehr sehen, evtl. zieht ein Teil davon sogar aus Deutschland weg, das wäre doch mal ein Erfolg, nicht wahr?

Zugegeben, in der Umgewöhnungsphase wird es sicher zu Spannungen kommen. Ich meine aber deutlich gemacht zu haben, dass es mir primär um die kommenden Generationen geht. Ich meine, dass junge Mädchen eine Chance auf ein freies und selbstbestimmtes Leben haben sollten. Willst du ihnen das verwehren, weil ihre Mütter es auch nicht hatten?

Freiheit hat immer einen Preis.

#200:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 10:13
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Was genau soll es den Frauen eigentlich helfen, wenn das Kopftuch/Burka verboten ist? Glaubst Du, die tatsächlich gezwungenen Frauen würden nach dem Verbot plötzlich ohne Kopftuch/Burka nach draußen dürfen? Wohl kaum... Sie würden dann vielmehr gezwungen werden, zu Hause zu bleiben. Damit erreicht Fake natürlich eines: Frauen, die das Kopftuch tragen wollen, fühlen sich unwohl in Deutschland, und zeigen sich evtl. ungern draußen; Frauen, die dazu gezwungen werden, muss Fake dann auch nicht mehr sehen, evtl. zieht ein Teil davon sogar aus Deutschland weg, das wäre doch mal ein Erfolg, nicht wahr?

Zugegeben, in der Umgewöhnungsphase wird es sicher zu Spannungen kommen. Ich meine aber deutlich gemacht zu haben, dass es mir primär um die kommenden Generationen geht. Ich meine, dass junge Mädchen eine Chance auf ein freies und selbstbestimmtes Leben haben sollten. Willst du ihnen das verwehren, weil ihre Mütter es auch nicht hatten?

Freiheit hat immer einen Preis.


Wie soll den Kindern das Verbot helfen?

#201:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 10:13
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Freiheit hat immer einen Preis.


Den der Unfreiheit anderer? Wie gesagt, was du fordert, ist, formal betrachtet, nichts anderes als dass allen etwas verboten wird, wozu einige gezwungen werden. In unserem Fall sieht das vielleicht nicht so problematisch aus, weil man vermuten kann, dass mehr Leute dazu gezwungen werden. Aber wie ist es z. B. beim Heiraten (das Beispiel von tillich). Oder auch beim Sex: sollte man den Menschen etwa den Geschlechtsverkehr verbieten, nur weil einige vergewaltigt werden? Vergewaltigung ist eh schon verboten. Zwangsverheiratung auch. Und ja, es ist auch verboten, Menschen gegen ihren Willen zu verschleiern. Dagegen muss man irgendwie vorgehen. Das ist sicher nicht so ohne weiteres möglich. Aber wenn deine Lösung Schule machen würde, dürften wir bald gar nichts mehr.

#202:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 10:25
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Aber wenn deine Lösung Schule machen würde, dürften wir bald gar nichts mehr.

Und zwar im Namen der Freiheit.

#203:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 10:27
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Auch eine Sturmhaube bei einer Demo?


Ach so! Dir geht es eigentlich gar nicht um religiöse Vorschriften und so weiter. Du bist eigentlich gegen eine Vollverschleierung, weil du findest, dass in jedem öffentlichen Raum die Identität aller anwesenden Personen problemlos erkennbar sein sollte. idee



Nein, ich habe nur Desperadox`Aussage widerlegt, dass er immer das anzieht, was er will.

#204:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 10:28
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
An die Helden des "Im Namen der Freiheit müssen wir das Kopftuch verbieten, um ein Zeichen dagegen zu setzen, dass auch Frauen dazu gezwungen werden": Könntet ihr euch mal mit diesem Vorschlag zum Vorgehen gegen Zwangsheiraten auseinandersetzen? Hat weiter oben im Thread leider nicht so viel Resonanz gefunden.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Btw: Wir sind, nehme ich mal an, ja wohl alle gegen Zwangsheiraten.
Sollten wir nicht mal, um ein Zeichen dagegen zu setzen und Frauen vor diesem Schicksal zu bewahren, das Heiraten verbieten? Eheähnliche Beziehungen und einfaches Zusammenleben natürlich gleich mit, sonst wäre dieses im Namen der Menschenrechte gebotene Heiratsverbot ja zu leicht zu umgehen; nicht jede Zwangsheirat wird schließlich offiziell auf dem Standesamt geschlossen, oft das ja gerade nicht.



Das ist kein Strohmann, das ist ein Strohgodzilla...

#205:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 10:33
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Und ja, es ist auch verboten, Menschen gegen ihren Willen zu verschleiern. Dagegen muss man irgendwie vorgehen.

Ok, dann mach einen besseren Vorschlag.
Oder kannst du nur mecken? Auf den Arm nehmen

#206:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 10:39
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Das ist kein Strohmann, das ist ein Strohgodzilla...

Unsinn. Dass ihr das nicht vertretet, ist schon klar. Aber die Logik dahinter ist die selbe wie die hinter eurem Argument. Was sich hier zeigt, ist eben eure Inkonsistenz.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 03.04.2012, 10:40, insgesamt einmal bearbeitet

#207:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 10:39
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Was genau soll es den Frauen eigentlich helfen, wenn das Kopftuch/Burka verboten ist? Glaubst Du, die tatsächlich gezwungenen Frauen würden nach dem Verbot plötzlich ohne Kopftuch/Burka nach draußen dürfen? Wohl kaum... Sie würden dann vielmehr gezwungen werden, zu Hause zu bleiben. Damit erreicht Fake natürlich eines: Frauen, die das Kopftuch tragen wollen, fühlen sich unwohl in Deutschland, und zeigen sich evtl. ungern draußen; Frauen, die dazu gezwungen werden, muss Fake dann auch nicht mehr sehen, evtl. zieht ein Teil davon sogar aus Deutschland weg, das wäre doch mal ein Erfolg, nicht wahr?

Zugegeben, in der Umgewöhnungsphase wird es sicher zu Spannungen kommen. Ich meine aber deutlich gemacht zu haben, dass es mir primär um die kommenden Generationen geht. Ich meine, dass junge Mädchen eine Chance auf ein freies und selbstbestimmtes Leben haben sollten. Willst du ihnen das verwehren, weil ihre Mütter es auch nicht hatten?

Freiheit hat immer einen Preis.


Wie soll den Kindern das Verbot helfen?



Das sie selbstbestimmter, freier aufwachsen können? Du weisst schon, dieses Freiheit-Gleichheit-Geschwisterlichkeit-Ding...?

Im Ernst: Dein Argument, dass Frauen da erst recht nicht aus dem Haus düfen, hat natürlich was und ist eins der Gründe, weshalb ein striktes Verbot auch im öffentlichen Raum bei mir doch zwiespältige Gefühle erweckt. Trotzdem...

Auf jeden Fall müssen aber Mädchen die Schule besuchen können, ohne Schleier (Beispiel:Frankreich). Und haben Ethik-Unterricht.... Und kommen auf andere Gedanken...


edit: r.sch

#208:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 10:58
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Ok, dann mach einen besseren Vorschlag.
Oder kannst du nur mecken? Auf den Arm nehmen


Ich habe keinen Vorschlag, wie man nun gegen Zwangsverschleierung vorgehen sollte. Das ändert aber nichts daran, dass dein Vorgehen falsch wäre.
Selbst wenn du damit das Problem lösen könntest (und das ist ja schon fragwürdig), es fehlt schlicht und ergreifend die Begründung dafür. Du würdest entweder willkürlich handeln (vielleicht ja mit dem besten Willen, aber wer tut das nicht?) oder auf einer Grundlage, die, wie beschrieben, letzten Endes zur völligen Unfreiheit führen müsste.

#209:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 11:16
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ok, dann mach einen besseren Vorschlag.
Oder kannst du nur mecken? Auf den Arm nehmen


Ich habe keinen Vorschlag, wie man nun gegen Zwangsverschleierung vorgehen sollte.

Das dachte ich mir. Noch so ein Schlauschnacker. zwinkern

Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Das ändert aber nichts daran, dass dein Vorgehen falsch wäre.
Selbst wenn du damit das Problem lösen könntest (und das ist ja schon fragwürdig), es fehlt schlicht und ergreifend die Begründung dafür. Du würdest entweder willkürlich handeln (vielleicht ja mit dem besten Willen, aber wer tut das nicht?) oder auf einer Grundlage, die, wie beschrieben, letzten Endes zur völligen Unfreiheit führen müsste.

Mein Vorschlag schränkt Freiheit nicht mehr ein als das Verbot öffentlich SS-Uniformen zu tragen. Bist du auch dagegen? Ich nicht. Weil SS-Uniformen Symbole der Unterdrückung und Unmenschlichkeit sind. Genau wie die religiöse Verschleierung.

Kontrollfrage: welches Rechtsgut schränke ich denn eurer Meinung nach unzulässig ein:
- das Recht der Frau sich unterdrücken zu lassen?
- das Recht der Frau sich deutlich sichtbar zum Menschen zweiter Klasse zu machen?
- oder das Recht des Vaters bzw. Ehemannes selber zu entscheiden, was seine Frau anzieht?

Ich glaube schlicht und ergreifend nicht, dass Frauen sowas freiwillig (so wie ich das Wort verstehe) tun.

#210:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 11:25
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Mein Vorschlag schränkt Freiheit nicht mehr ein als das Verbot öffentlich SS-Uniformen zu tragen. Bist du auch dagegen?


Ja, aber ich habe mich damit abgefunden, dass man hier aus historischen Gründen eine Sonderregelung eingeführt hat.

Zitat:
Kontrollfrage: welches Rechtsgut schränke ich denn eurer Meinung nach unzulässig ein


Das Recht auf Selbstbestimmung. Hier das Recht, sich zu kleiden, wie man will.

#211:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 11:32
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Mein Vorschlag schränkt Freiheit nicht mehr ein als das Verbot öffentlich SS-Uniformen zu tragen. Bist du auch dagegen?

Ja, aber ich habe mich damit abgefunden, dass man hier aus historischen Gründen eine Sonderregelung eingeführt hat.

Wobei sich auch hier die Frage stellt, inwieweit solche rein "kosmetischen" Verbote nicht eher kontraproduktiv sind. Hätte durchaus auch was für sich, wenn man die Faschos zumindest manchmal auf den ersten Blick erkennen könnte.

Möglichem noch oder wieder vorhandenem NS-Gedankengut in der Bevölkerung kommt man mit diesem Verbot jedenfalls definitiv nicht bei.

#212:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 11:34
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Kontrollfrage: welches Rechtsgut schränke ich denn eurer Meinung nach unzulässig ein:
- das Recht der Frau sich unterdrücken zu lassen?
- das Recht der Frau sich deutlich sichtbar zum Menschen zweiter Klasse zu machen?
- oder das Recht des Vaters bzw. Ehemannes selber zu entscheiden, was seine Frau anzieht?

Ich glaube schlicht und ergreifend nicht, dass Frauen sowas freiwillig (so wie ich das Wort verstehe) tun.

Du verweigerst dich also schlicht der Realität. Schulterzucken

Es gibt Frauen, die sich nicht unterdrücken lassen, die sich nicht zum Menschen "zweiter Klasse" machen lassen, und die selbst entscheiden, Kopftuch zu tragen. Isso.

#213:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 11:39
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Kontrollfrage: welches Rechtsgut schränke ich denn eurer Meinung nach unzulässig ein:
- das Recht der Frau sich unterdrücken zu lassen?

Es stellt sich in der Tat die Frage, ob ein Mensch nicht das Recht darauf hat, sich aus freiem Willen etwas unterwerfen zu dürfen, das für dich wie "Unterdrückung" aussieht. Selbst dann, wenn du für diese Sichtweise Gründe hast. Auch das hat was mit Urteilskraft zu tun.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 03.04.2012, 11:45, insgesamt 5-mal bearbeitet

#214:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 11:40
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
An die Helden des "Im Namen der Freiheit müssen wir das Kopftuch verbieten, um ein Zeichen dagegen zu setzen, dass auch Frauen dazu gezwungen werden": Könntet ihr euch mal mit diesem Vorschlag zum Vorgehen gegen Zwangsheiraten auseinandersetzen? Hat weiter oben im Thread leider nicht so viel Resonanz gefunden.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Btw: Wir sind, nehme ich mal an, ja wohl alle gegen Zwangsheiraten.
Sollten wir nicht mal, um ein Zeichen dagegen zu setzen und Frauen vor diesem Schicksal zu bewahren, das Heiraten verbieten? Eheähnliche Beziehungen und einfaches Zusammenleben natürlich gleich mit, sonst wäre dieses im Namen der Menschenrechte gebotene Heiratsverbot ja zu leicht zu umgehen; nicht jede Zwangsheirat wird schließlich offiziell auf dem Standesamt geschlossen, oft das ja gerade nicht.

Das ist kein Strohmann, das ist ein Strohgodzilla...

Kann ich nicht erkennen. Die Argumentation ist mMn genau parallel zum Kopftuchverbot; und Zwangsheirat ist ja wohl noch schlimmer und deshalb bekämpfenswerter als Zwangskopftuchtragen.
Der einzige Unterschied, den ich erkennen kannn, ist, dass die Kopftuchverbietenwoller selbst offensichtlich sowieso kein Kopftuch tragen wollen, also vom Kopftuchverbot gar nicht betroffen sind; während sie uU vielleicht sehr wohl heiraten wollen/ verheiratet sind und deswegen ein Verbot nicht so klasse fänden. Aber von einem Verbot nicht betroffen zu sein, ist wohl kaum eine hinreichende Rechtfertigung dafür, ein Verbot zu fordern.

#215:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 11:45
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die Argumentation ist mMn genau parallel zum Kopftuchverbot

Ein Strohmann ist es deswegen weil hier niemand das Kopftuch verbieten will. Verboten werden soll die religiöse Verschleierung. Unreligiöse Kopfbedeckungen jeder Art waren hier nie Thema.

#216:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 11:46
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Verboten werden soll die religiöse Verschleierung.

"Religiöse Verschleierung" ist kein Rechtsbegriff und kann keiner sein.

#217:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 11:51
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Verboten werden soll die religiöse Verschleierung.

"Religiöse Verschleierung" ist kein Rechtsbegriff und kann keiner sein.

Blödsinn. Wenn man es in ein Gesetz schreibt IST es ein Rechtsbegriff.

Es gibt Tausende unbestimmter Rechtsbgriffe in unserer Rechtsordnung. Viele sind noch sehr viel schwerer zu definieren als dieser hier. Abgrenzungsprobleme im Einzelfall sind Alltag. Das war noch nie ein Grund dafür, eine Regelung nicht zu erlassen.

#218:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 11:57
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Blödsinn. Wenn man es in ein Gesetz schreibt IST es ein Rechtsbegriff.

Klar, in einem Unrechtsstaat kann natürlich jeder beliebige Begriff ein Rechtsbegriff sein. Schön, dass du endlich mal offen Stellung zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit beziehst.

Fake hat folgendes geschrieben:
Es gibt Tausende unbestimmter Rechtsbgriffe in unserer Rechtsordnung.

Das Problem an diesem Begriff ist aber nicht die mangelnde Bestimmtheit, sondern die mangelnde Allgemeinheit.
Was für sophistische Verrenkungen du mit dem Begriff durchführen musst, um dich nicht in offensichtliche Widersprüche zu verstricken, haben wir in diesem Thread bereits gesehen.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 03.04.2012, 12:00, insgesamt einmal bearbeitet

#219:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 12:00
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Es gibt Tausende unbestimmter Rechtsbgriffe in unserer Rechtsordnung. Viele sind noch sehr viel schwerer zu definieren als dieser hier. Abgrenzungsprobleme im Einzelfall sind Alltag. Das war noch nie ein Grund dafür, eine Regelung nicht zu erlassen.


Das ist das zweite Horn des Dilemmas. Wenn du das Verbot einschränkst auf religiös motivierte Verschleierung, dann musst du entweder so etwas wie eine Gewissensprüfung für Verschleierte einführen oder du müsstest muslimischen Frauen unterstellen, den Schleier (auch das Kopftuch?) aus "religiösen Gründen" zu tragen. Damit wäre das Verbot eine offensichtliche Diskriminierung.

(Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht wirklich nachvollziehen kann, warum eine Verschleierung aus "religiösen Gründen" per se zu verbieten sein sollte. Sogar die "freiwillige Unterwerfung" muss man letzten Endes wohl billigen, das sehe ich so wie Tarvoc.)

#220:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 12:03
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Sogar die "freiwillige Unterwerfung" muss man letzten Endes wohl billigen, das sehe ich so wie Tarvoc.

Das Problem geht m.E. noch tiefer. Jede freie Handlung lässt sich beschreiben als die freiwillige Befolgung einer selbst gewählten Regel, also letztlich als "freiwillige Unterwerfung". Die Freiheit darauf abzuschaffen heißt also, die Freiheit überhaupt abzuschaffen.

#221:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 12:32
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die Argumentation ist mMn genau parallel zum Kopftuchverbot

Ein Strohmann ist es deswegen weil hier niemand das Kopftuch verbieten will. Verboten werden soll die religiöse Verschleierung. Unreligiöse Kopfbedeckungen jeder Art waren hier nie Thema.

Stimmt, mein Vergleich bezog sich auf eine allgemeine Argumentation, ohne den religiösen Hintergrund mit einzubeziehen. Das ging allerdings auch auf die Argumentation zurück "Kopftuch/ Burka können ein Zwang sein, vor dem man Frauen schützen muss" - auch diese Argumentation lässt die religiöse Komponente ja zunächst außer acht, sondern begründet mt dem Zwang. Rechtsstaatlich ist die Freiheit von Zwang das zu schützende Rechtsgut; ob der Zwang dabei religiös begründet ist oder nicht, ist dabei egal.

Wenn ein Verbot ohne Betrachtung der religösen Komponente rechtsstaatlich nicht hinhaut, ist ein Verbot allerdings unter Bezug auf diese religiöse Komponente allerdings erst recht nicht machbar, Stichwort Religionsfreiheit.

#222:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 15:27
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Sogar die "freiwillige Unterwerfung" muss man letzten Endes wohl billigen, das sehe ich so wie Tarvoc.

Das Problem geht m.E. noch tiefer. Jede freie Handlung lässt sich beschreiben als die freiwillige Befolgung einer selbst gewählten Regel, also letztlich als "freiwillige Unterwerfung". Die Freiheit darauf abzuschaffen heißt also, die Freiheit überhaupt abzuschaffen.

Was soll denn eine "freie Handlung" sein?

#223:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 15:31
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Rechtsstaatlich ist die Freiheit von Zwang das zu schützende Rechtsgut; ob der Zwang dabei religiös begründet ist oder nicht, ist dabei egal.

Eben. Und wenn ein vorübergehender rechtsstaatlicher Zwang einen dauerhaften religiösen Zwang auflösen kann, dann ist er als milderes Mittel nicht nur zulässig, sondern geradezu obligatorisch.

Im übrigen ist Religionsfreiheit kein Blankoscheck für Irrsinn aller Art. Grundrechte können eingeschränkt werden und Grundrechte sind immer automatisch beschränkt durch andere Grundrechte.

#224:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 15:50
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Rechtsstaatlich ist die Freiheit von Zwang das zu schützende Rechtsgut; ob der Zwang dabei religiös begründet ist oder nicht, ist dabei egal.

Eben. Und wenn ein vorübergehender rechtsstaatlicher Zwang einen dauerhaften religiösen Zwang auflösen kann, dann ist er als milderes Mittel nicht nur zulässig, sondern geradezu obligatorisch.


Gerichtsentscheidung oder zumindest irgendein Kommentar, der das belegt? Zudem ist es natürlich eine reine Behauptung von dir, es läge immer religiöser Zwang vor, wenn jemand sich aus religiösen Gründen verschleiert.

Zitat:
Im übrigen ist Religionsfreiheit kein Blankoscheck für Irrsinn aller Art. Grundrechte können eingeschränkt werden und Grundrechte sind immer automatisch beschränkt durch andere Grundrechte.


Die Glaubens- und Gewissensfreiheit ist nach herrschender Meinung nicht durch Gesetze, sondern nur durch andere Grundrechte einschränkbar (womit sie stärker als bspw. die allgemeine Handlungsfreiheit geschützt ist). Ein einfaches Gesetz zur Einschränkung der Religionsfreiheit genügt also nicht, es muss ein höherwertiges Grundrecht diese Einschränkung begründen. Es ist aber gar nicht möglich, ein Verschleierungsverbot zu begründen, solange Du nich nachweisen kannst, dass eine religiöse Verschleierung immer unter Zwang stattfindet. Und nein: Internalisierter Zwang gilt dem Recht nach nicht als Zwang.

Es ist zudem irrsinnig zu glauben, den Frauen oder deren Kindern wäre durch ein Kopftuchverbot irgendwie geholfen. Die Verschleierung ist nur ein Symbol der Unterdrückung, wo es im Rahmen von Zwang auftaucht. Es geht dann darum, Kontakt und Kommunikation mit anderen Männern zu behindern respektive zu behindern, dass andere Männer die Frau sehen können. Durch das Verbot der Verschleierung wird diesen Frauen und auch deren Töchtern aber nicht der Umgang mit anderen Menschen erleichtert, sondern vielmehr erschwert, da ihnen dann jedweder Umgang, der über das irgendwie notwendige hinausgeht, untersagt wird. Im Gegensatz zu Zwang kann hier nur Aufklärung und die Darbietung alternativer Lebenswege helfen: z. B. in einem überkonfessionelen Ethik/Religionskundeunterricht und der Schule allgemein. Für die schlimmeren Fälle würde man einen Schulbesuch aber vielmehr verhindern durch ein Verschleierungsverbot!

Bei kleinen Mädchen ist übrigens religiös gar keine Verschleierung vorgesehen; während es sich schon bei der Burka von erwachsenen Frauen und älteren Mädchen um eine Ausnahme handelt, ist die Verschleierung von jungen Mädchen der absolute Sonderfall. Vielmehr ist es meist so, dass wenn ein jüngeres Mädchen schon verschleiert sein möchte, sie das tut, weil es für sie ein Symbol des Erwachsenseins und Glaubens ist.

#225:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 15:51
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Was soll denn eine "freie Handlung" sein?

Du behauptest hier doch selbst, für die Freiheit einzutreten. Und dann weisst du nicht mal, was das überhaupt ist? Das demontiert sich schon so gründlich selbst, dass für mich überhaupt keine Notwendigkeit besteht, darauf noch zu antworten.

#226:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 17:14
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Und wenn ein vorübergehender rechtsstaatlicher Zwang einen dauerhaften religiösen Zwang auflösen kann, dann ist er als milderes Mittel nicht nur zulässig, sondern geradezu obligatorisch.


Ich halte ein Kopftuchverbot für kontraproduktiv, weil es die Tür für eine Umdeutung des Kopftuches ermöglicht. Das Kopftuch wird dann zu einem Zeichen gegen die staatliche Unterdrückung von Religionen und fremden Kultureinflüssen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Muslima, die heute kein Kopftuch tragen, dann eines aus Protest tragen werden - und zwar freiwillig.

#227:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 17:31
    —
Kival hat folgendes geschrieben:

Bei kleinen Mädchen ist übrigens religiös gar keine Verschleierung vorgesehen; während es sich schon bei der Burka von erwachsenen Frauen und älteren Mädchen um eine Ausnahme handelt, ist die Verschleierung von jungen Mädchen der absolute Sonderfall. Vielmehr ist es meist so, dass wenn ein jüngeres Mädchen schon verschleiert sein möchte, sie das tut, weil es für sie ein Symbol des Erwachsenseins und Glaubens ist.
Kleine Mädchen müssen ja auch unverschleiert rumlaufen, damit sich alte Männer schon mal ihre Bräute raussuchen können. skeptisch

#228:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 18:24
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die heuchlerische Begruendung, dass Kopftuchverbote vor allem die betreffenden Frauen von "Unterdrueckung durch eine frauenfeindliche Religion" schuetzen sollen, ist genauso leicht zu widerlegen wie die, dass islamische Kleidervorschriften dazu dienen wuerden die Frauen vor "Nachstellungen und Begehrlichkeiten von Maennern" zu schuetzen. Das wird jeweils vorgeschoben, in Wirklichkeit geht es in beiden Faellen darum die Unterwerfung von Individuen unter einen dogmatisch daherkommenden Mehrheitswillen zu erzwingen.

Wenn du die Gleichberechtigung von Mann und Frau für "Unterwerfung von Individuen unter einen dogmatisch daherkommenden Mehrheitswillen" hältst, kann ich dir nicht helfen.

Ich jedenfalls finde die Wertungen unseres Grundgesetzes und die des Koran nicht gleichwertig. Der Islam ist frauenfeindlich. Du bist der Heuchler, weil du das konsequent ignorierst.



Spezielle Verbote fuer Frauen sind das Gegenteil von Gleichberechtigung!

#229:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 18:25
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Und wenn ein vorübergehender rechtsstaatlicher Zwang einen dauerhaften religiösen Zwang auflösen kann, dann ist er als milderes Mittel nicht nur zulässig, sondern geradezu obligatorisch.


Ich halte ein Kopftuchverbot für kontraproduktiv, weil es die Tür für eine Umdeutung des Kopftuches ermöglicht. Das Kopftuch wird dann zu einem Zeichen gegen die staatliche Unterdrückung von Religionen und fremden Kultureinflüssen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Muslima, die heute kein Kopftuch tragen, dann eines aus Protest tragen werden - und zwar freiwillig.


Das sehe ich genauso.
Ich vermute, dass es jetzt schon welche gibt, die es rein aus Protestgründe tragen.
Bei Nichtbeachtung würden mindestens die helfte davon, ihr Kopftuch absetzen.

#230:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 18:29
    —
Fake hat folgendes geschrieben:

Kontrollfrage: welches Rechtsgut schränke ich denn eurer Meinung nach unzulässig ein:
- das Recht der Frau sich unterdrücken zu lassen?
- das Recht der Frau sich deutlich sichtbar zum Menschen zweiter Klasse zu machen?
- oder das Recht des Vaters bzw. Ehemannes selber zu entscheiden, was seine Frau anzieht?




- das Recht sich von Fake bestimmte Kleidungsstuecke verbieten zu lassen?

#231:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 18:33
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Verboten werden soll die religiöse Verschleierung.

"Religiöse Verschleierung" ist kein Rechtsbegriff und kann keiner sein.

Blödsinn. Wenn man es in ein Gesetz schreibt IST es ein Rechtsbegriff.

Es gibt Tausende unbestimmter Rechtsbgriffe in unserer Rechtsordnung. Viele sind noch sehr viel schwerer zu definieren als dieser hier. Abgrenzungsprobleme im Einzelfall sind Alltag. Das war noch nie ein Grund dafür, eine Regelung nicht zu erlassen.



Man kann das auch umfassender regeln und generell "undeutsche Umtriebe" unter Strafe stellen. "Religioese Verschleierung" wuerde dann auch darunter fallen. Dieser neue "Rechtsbegriff" erspart es sich jedes Mal neue "Rechtsbegriffe" ausdenken zu muessen, wenn man eine Minderheit gerade nicht leiden kann. zynisches Grinsen


Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 03.04.2012, 18:39, insgesamt einmal bearbeitet

#232:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 18:39
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Und wenn ein vorübergehender rechtsstaatlicher Zwang einen dauerhaften religiösen Zwang auflösen kann, dann ist er als milderes Mittel nicht nur zulässig, sondern geradezu obligatorisch.


Ich halte ein Kopftuchverbot für kontraproduktiv, weil es die Tür für eine Umdeutung des Kopftuches ermöglicht. Das Kopftuch wird dann zu einem Zeichen gegen die staatliche Unterdrückung von Religionen und fremden Kultureinflüssen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Muslima, die heute kein Kopftuch tragen, dann eines aus Protest tragen werden - und zwar freiwillig.


Stimmt! Und sowas passiert auch schon in Laendern, in denen es solche Verbote gibt, z.B. in Frankreich.

Wenn man das konsequent weiter denkt, dann kann es durchaus passieren, dass es die Verbotsfetischisten irgendwann schaffen, dass ausgerechnet ein Kleidungsstueck wie die Burkha zum Freiheitssymbol gegen staatliche Bevormundung mutiert!

#233:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 00:06
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wenn man das konsequent weiter denkt, dann kann es durchaus passieren, dass es die Verbotsfetischisten irgendwann schaffen, dass ausgerechnet ein Kleidungsstueck wie die Burkha zum Freiheitssymbol gegen staatliche Bevormundung mutiert!


Hast Du die Betroffenen vorher gefragt, ob sie mit der Titulierung "Verbotsfetischisten" auch einverstanden sind? Wenn nicht, könnte man eine solche Reduzierung einer politischen Meinung auf einen sexuellen Aspekt als politisch nicht korrekte Herabwürdigung Andersdenkender verstehen.

#234:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:09
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Spezielle Verbote fuer Frauen sind das Gegenteil von Gleichberechtigung!

Strohmann. s.o.

#235:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:27
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:

Kontrollfrage: welches Rechtsgut schränke ich denn eurer Meinung nach unzulässig ein:
- das Recht der Frau sich unterdrücken zu lassen?
- das Recht der Frau sich deutlich sichtbar zum Menschen zweiter Klasse zu machen?
- oder das Recht des Vaters bzw. Ehemannes selber zu entscheiden, was seine Frau anzieht?




- das Recht sich von Fake bestimmte Kleidungsstuecke verbieten zu lassen?

Nein, optimaler Weise vom deutschen Bundestag.

Was hier gerne vergessen wird ist, dass der Staat auch eine Fürsorgepflicht hat. Die kann als Gebot oder als Verbot ausgestaltet werden. Oft ist der Unterschied marginal. Ob ich eine Helmpflicht einführe oder es verbeite ohne Helm zu fahren, ist nur eine Formulierungsfrage. In jedem Fall ist es eine Einschränkung der im Grundgesetz geschützten allgemeinen Handlungsfreiheit. Genau wie das Verbot Haschisch zu rauchen, das Gebot Lenkzeiten einzuhalten, die Pflicht eine Krankenversicherung abzuschließen, die Schulpflicht etc.

Jedes Gesetz unserer Rechtsordnung ist für irgendwen eine Einschränkung von Freiheitsrechten. Das ist völlig normal. Die Religionsfreiheit hat keinen höheren Stellenwert als alle anderen Grundrechte auch und sie ist selbstverständlich genauso einschränkbar wie alle anderen Grundrechte auch. Absolut geschützt ist nur der Kernbereich der Religionsfreiheit. Dazu gehören insbesondere das religiöse Bekenntnis und die Ausübung von Gottesdiensten etc. Aber selbst hier sind ohne weiteres Einschränkungen möglich. Eine baufällige Kirche darf z.B. nach den Vorschriften des öffentlichen Baurechts geschlossen oder sogar abgerissen werden. Das Singen religiöse Lieder im Gottesdienst kann nach Lizenzrecht untersagt werden. Und und und. Die Ausübung des Gottesdienstes darf nur nicht gänzlich versagt werden. Geregelt werden darf sie, wenn dafür sachliche Gründe bestehen. Und zwar sogar im Kernberech des Ar. 4 GG. Bekleidungsvorschriften, Speisevorschriften und sonstige Randbereiche der Religionsausübung genießen einen schwächeren Schutz als der Kernbereich. Hier ist folglich eine Regelung erst recht möglich. Auch hier ist ein sachlicher Grund erforderlich, dessen Anforderungen aber deutlich geringer sind als im Kernbereich.

Darüber hinaus gibt es die Einschränkung von Grundrechten durch andere Grundrechte, hier Art. 3 GG. Wenn Regelungen aus dem Randbereich der Religionsfreiheit massiv Frauen diskriminieren ist der Kernbereich der Art. 3 GG betroffen. Zwar sind beide Grundrechte im Rang gleichwertig, aber - Kurzform - Kernbereich schlägt Randbereich. Religion darf keine Frauen diskriminieren, genau wie Religion keine Menschenopfer fordern darf. Selbst bei Tieropfern wäre ich schon skeptisch.

#236:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:35
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Was hier gerne vergessen wird ist, dass der Staat auch eine Fürsorgepflicht hat. Die kann als Gebot oder als Verbot ausgestaltet werden. Oft ist der Unterschied marginal. Ob ich eine Helmpflicht einführe oder es verbeite ohne Helm zu fahren, ist nur eine Formulierungsfrage. In jedem Fall ist es eine Einschränkung der im Grundgesetz geschützten allgemeinen Handlungsfreiheit. Genau wie das Verbot Haschisch zu rauchen, das Gebot Lenkzeiten einzuhalten, die Pflicht eine Krankenversicherung abzuschließen, die Schulpflicht etc.


In diesen Fällen kann man aber annehmen, dass die Handlung, die verboten ist, Schaden mit sich bringt bzw. dass es schaden würde, sich dem zu entziehen, wozu man verpflichtet ist. Das Tragen eines Schleiers ist aber an sich nicht schädlich (wie schon gesagt, wenn dadurch die Sicht nicht allzusehr eingeschränkt ist).

#237:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:40
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Darüber hinaus gibt es die Einschränkung von Grundrechten durch andere Grundrechte, hier Art. 3 GG. Wenn Regelungen aus dem Randbereich der Religionsfreiheit massiv Frauen diskriminieren ist der Kernbereich der Art. 3 GG betroffen. Zwar sind beide Grundrechte im Rang gleichwertig, aber - Kurzform - Kernbereich schlägt Randbereich. Religion darf keine Frauen diskriminieren, genau wie Religion keine Menschenopfer fordern darf. Selbst bei Tieropfern wäre ich schon skeptisch.


Wenn ein Verein seinen Mitgliedern vorschreibt, sich je nach Geschlecht auf eine bestimmte Weise zu kleiden, und mir gefällt das nicht, kann ich doch austreten. Oder ich halte mich einfach nicht daran. Ein Verein kann keine Gesetze erlassen. Und keine Frau in Deutschland muss sich zum Islam bekennen.

#238:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:43
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
................
Bei kleinen Mädchen ist übrigens religiös gar keine Verschleierung vorgesehen; während es sich schon bei der Burka von erwachsenen Frauen und älteren Mädchen um eine Ausnahme handelt, ist die Verschleierung von jungen Mädchen der absolute Sonderfall. Vielmehr ist es meist so, dass wenn ein jüngeres Mädchen schon verschleiert sein möchte, sie das tut, weil es für sie ein Symbol des Erwachsenseins und Glaubens ist.



Verschleierte kleine Mädchen sind sehr wohl in den Bahnen der Berliner Linie U8 zu sehen, auch mitten im Sommer.

Es ist wohl möglich, dass manche es als "Symbol des Erwachsenseins" empfinden, es wäre daher eine Aufgabe des Staats ihnen zu erklären, das Erwachsensein Freiheit durch Bildung, Ausbildung, Berufstätigkeit bedeutet. Und ausführliche Behandlung des Thema im Ethik-Unterricht.

#239:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:45
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Darüber hinaus gibt es die Einschränkung von Grundrechten durch andere Grundrechte, hier Art. 3 GG. Wenn Regelungen aus dem Randbereich der Religionsfreiheit massiv Frauen diskriminieren ist der Kernbereich der Art. 3 GG betroffen. Zwar sind beide Grundrechte im Rang gleichwertig, aber - Kurzform - Kernbereich schlägt Randbereich. Religion darf keine Frauen diskriminieren, genau wie Religion keine Menschenopfer fordern darf. Selbst bei Tieropfern wäre ich schon skeptisch.


Wenn ein Verein seinen Mitgliedern vorschreibt, sich je nach Geschlecht auf eine bestimmte Weise zu kleiden, und mir gefällt das nicht, kann ich doch austreten. Oder ich halte mich einfach nicht daran. Ein Verein kann keine Gesetze erlassen. Und keine Frau in Deutschland muss sich zum Islam bekennen.



Du bist naiv.

#240:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:49
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Verein seinen Mitgliedern vorschreibt, sich je nach Geschlecht auf eine bestimmte Weise zu kleiden, und mir gefällt das nicht, kann ich doch austreten. Oder ich halte mich einfach nicht daran. Ein Verein kann keine Gesetze erlassen. Und keine Frau in Deutschland muss sich zum Islam bekennen.

Ist das so? Glaubst du ernsthaft eine junge Frau aus einer streng gläubigen türkischen Familie kann einfach so aus dem Islam austreten? Sagt dir das Stichwort "Ehrenmord" nichts? skeptisch

Über die Schädlichkeit der religiösen Verschleierung kann man sicher streiten. Ich halte nur das Menschen- und Frauenbild, dass dadurch transportiert wird, für abstoßend. Frauen wie Besitz zu behandlen passt nunmal nicht in mein Wertesystem.

#241:  Autor: LandeiWohnort: Sandersdorf-Brehna BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:49
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Was hier gerne vergessen wird ist, dass der Staat auch eine Fürsorgepflicht hat. Die kann als Gebot oder als Verbot ausgestaltet werden. Oft ist der Unterschied marginal. Ob ich eine Helmpflicht einführe oder es verbeite ohne Helm zu fahren, ist nur eine Formulierungsfrage. In jedem Fall ist es eine Einschränkung der im Grundgesetz geschützten allgemeinen Handlungsfreiheit. Genau wie das Verbot Haschisch zu rauchen, das Gebot Lenkzeiten einzuhalten, die Pflicht eine Krankenversicherung abzuschließen, die Schulpflicht etc.


In diesen Fällen kann man aber annehmen, dass die Handlung, die verboten ist, Schaden mit sich bringt bzw. dass es schaden würde, sich dem zu entziehen, wozu man verpflichtet ist. Das Tragen eines Schleiers ist aber an sich nicht schädlich (wie schon gesagt, wenn dadurch die Sicht nicht allzusehr eingeschränkt ist).


I beg to differ. Beispielsweise ist die Lage bei den Fahrradhelmen trotz aller Lobbyarbeit und vieler Studien alles andere als klar. Trotzdem wurde die Pflicht z.B. in Australien eingeführt: Tatsächlich ist dort die Anzahl Kopfverletzungen drastisch gesunken - weil viele Leute kein Rad mehr fahren. Wieviel Leute jetzt wegen mangelnder Bewegung den Herzkasper bekommen, wird leider nicht erfasst. Die Trennlinie ist also nicht so klar. Und ich halte es für gar nicht so unwahrscheinlich, dass Schleier psychische Probleme verursachen kann.

#242:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:52
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Du bist naiv.


Mir ist schon bewusst, dass Menschen durch ihr Umfeld dazu motiviert oder vielleicht sogar gezwungen werden können, einer bestimmten Religion anzugehören. Das ändert aber nichts daran, dass im Prinzip jeder einzelne selbst darüber entscheiden kann. Dort, wo Zwang ausgeübt wird, sollte man selbstverständlich eingreifen. Aber nur gegen den Zwang selbst.

#243:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:56
    —
Landei hat folgendes geschrieben:
Und ich halte es für gar nicht so unwahrscheinlich, dass Schleier psychische Probleme verursachen kann.


Auch eine Krawatte kann psychische Probleme verursachen, wenn jemand gezwungen wird, sie anzuziehen, obwohl er sie scheußlich findet. Darum geht es doch gar nicht.

Und ja, man kann darüber streiten, ob alle verbotenen Handlungen wirklich so schädlich sind, dass sie verboten gehören. Doch immerhin wird dort mit dem Schaden der Handlung argumentiert. Das Verschleierungsverbot, wie es hier gefordert wird, lässt sich so bestimmt nicht begründen.


Zuletzt bearbeitet von Witz- und Kobold am 04.04.2012, 09:56, insgesamt einmal bearbeitet

#244:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:56
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Dort, wo Zwang ausgeübt wird, sollte man selbstverständlich eingreifen. Aber nur gegen den Zwang selbst.

Du bist wirklich ein Witzbold. Genau das versuchen wir doch hier!
Noch einmal: oder hast du bessere Vorschläge???

#245:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 09:58
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Du bist wirklich ein Witzbold. Genau das versuchen wir doch hier!


Nein, das tut ihr nicht. Oder habe ich überlesen, dass ihr nur den muslimischen Frauen das Tragen eines Schleiers "verbieten" wollt, die ihn selbst gar nicht tragen wollen?

Zitat:
Noch einmal: oder hast du bessere Vorschläge???


Ich muss keinen anderen Vorschlag haben, um euren abzulehnen. Außerdem weise ich das Wort "besser" hier ab. Das impliziert ja, dass dein Vorschlag gut sei.

#246:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 14:06
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Spezielle Verbote fuer Frauen sind das Gegenteil von Gleichberechtigung!

Strohmann. s.o.

Nein. s.o.

#247:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 14:48
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Dort, wo Zwang ausgeübt wird, sollte man selbstverständlich eingreifen. Aber nur gegen den Zwang selbst.

Du bist wirklich ein Witzbold. Genau das versuchen wir doch hier!

Nein. Deine ganze Argumentation beruht auf dieser Vermischung, aber wenn du das Kopftuch allgemein verbieten möchtest, ist das etwas völlig anderes, als den Kopftuchzwang zu verbieten.

Ansonsten ist deine Argumentation eine einzige "Ich mach mir die Grundrechte, wie sie mir gefallen"-Orgie, die zum Glück von keinem ernsthaften Verfassungsrechtler geteilt wird. Grundrechte sind natürlich nicht einfach so einschränkbar, die Religionsfreiheit - weil eine gesetzliche Einschränkung nicht im Verfassungstext vorgesehen ist - noch weniger als andere. Vielmehr muss die Religionsfreiheit in einen konkreten, ernsthaften Konflikt mit einem Grundrecht anderer Personen geraten, der die Einschränkung der Religionsfreiheit rechtfertigt. Einen solchen Konflikt gibt es für das Kopftuch einer ganz normalen, freiwilligen Kopftuchträgerin einfach nicht, auch wenn du dich auf den Kopf stellst. Irgendwelche "Ich versteh das Kopftuch aber so und so, dann ist das ein ganz schlimmes Symbol für das und das und eine Bedrohung von dem und dem" helfen dir da überhaupt nicht. Mit so wilden Assoziationen könnte man nämlich alles verbieten, wozu man gerade Lust hat, und somit die Grundrechte völlig aushebeln.

Vielleicht sollte man manche Leute mal daran erinnern, dass Grundrechte nicht nur für die Leute gelten, die einem sympathisch sind und die eh alles so machen, wie man es gut findet; die baruchen nämlich keinen besonderen Schutz dafür. Sondern für die, die etwas anders machen, als man es selbst tun würde, und deren Recht dazu. Oder, mit Rosa Luxemburg: "Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden."

#248:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 15:02
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden."

Leider hat Religion wenig mit denken zu tun. skeptisch
Und mit Freiheit genauso wenig. skeptisch

#249:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 15:16
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden."

Leider hat Religion wenig mit denken zu tun. skeptisch
Und mit Freiheit genauso wenig. skeptisch

Q.E.D., dass du es nicht verstehen willst.

#250:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 15:49
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden."

Leider hat Religion wenig mit denken zu tun. skeptisch
Und mit Freiheit genauso wenig. skeptisch

Q.E.D., dass du es nicht verstehen willst.



Weisste, Tillich, ich gebe dir mal ein Link. Lies das mal durch, zu welchem Sch...-Eiertanz die Schulen in Berlin gezwungen sind, um ja bloss nicht die Religionsfreiheit der Schüler zu verletzen.

http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/politische_bildung/islam_und_schule.pdf?start&ts=1285848786&file=islam_und_schule.pdf

Natürlich gibt es auch ruhige Muslime, die gar nicht besonderns auffallen. Die Ungebildeten, die außer ihrem Gott und dem Mann-Sein nichts vorzuweisen haben, sind das Problem.

Tschü... bis morgen... zynisches Grinsen

#251:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 15:53
    —
Zusammenhang?

Und Frage: Problem wo? Die Schule geht halt auf den religiösen Hintergrund ihrer Schüler ein. Das halte ich für eine bare Selbstverständlichkeit. Das ist in der Praxis auch immer so gewesen; nur dass es jetzt auffällt, weil eine andere Religion dazukommt.

#252:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 17:07
    —
Fake hat folgendes geschrieben:

Leider hat Religion wenig mit denken zu tun. skeptisch
Und mit Freiheit genauso wenig. skeptisch

Beides absolut richtig.Leider zeigt aber deine vorherige Argumentation, das du zu den Menschen gehörst, die das Richtige wollen aber das Falsche erreichen, weil sie auf ihrem Weg zu einer besseren Gesellschaft, alles nieder trampeln und verbrannte Erde zurück lassen.
Ich glaube dir sogar, das du es gut meinst, aber Grundrechte abschaffen, um andere Grundrechte zu schützen, ist imho der falsche Weg. skeptisch

#253:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 17:23
    —
Ach, und ich möchte ein "L" kaufen und damit lösen.

#254:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 21:25
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wenn man das konsequent weiter denkt, dann kann es durchaus passieren, dass es die Verbotsfetischisten irgendwann schaffen, dass ausgerechnet ein Kleidungsstueck wie die Burkha zum Freiheitssymbol gegen staatliche Bevormundung mutiert!


Hast Du die Betroffenen vorher gefragt, ob sie mit der Titulierung "Verbotsfetischisten" auch einverstanden sind? Wenn nicht, könnte man eine solche Reduzierung einer politischen Meinung auf einen sexuellen Aspekt als politisch nicht korrekte Herabwürdigung Andersdenkender verstehen.



Das Risiko gehe ich ein.

#255:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 21:47
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
................
Bei kleinen Mädchen ist übrigens religiös gar keine Verschleierung vorgesehen; während es sich schon bei der Burka von erwachsenen Frauen und älteren Mädchen um eine Ausnahme handelt, ist die Verschleierung von jungen Mädchen der absolute Sonderfall. Vielmehr ist es meist so, dass wenn ein jüngeres Mädchen schon verschleiert sein möchte, sie das tut, weil es für sie ein Symbol des Erwachsenseins und Glaubens ist.



Verschleierte kleine Mädchen sind sehr wohl in den Bahnen der Berliner Linie U8 zu sehen, auch mitten im Sommer.




Wie alt ca.?

#256:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 22:48
    —
ich finde es interessant, dass hier leute die vermeintlichen rechte der frauen sich zu verschleiern, verteidigen, die nie selbst in die situation geraten könnten (schon weil sie männlich und auch nicht muslimisch sind).
wenn z.b. einem 13-jährigem mädchen von ihren eltern gesagt bekommt, sie müsste jetztn nun kopftuch tragen, wo ist deren freiheit? vor allem dann, wenn es sieht, dass es wohl gesellschaftlich gelitten wird, dass mädchen kopftuch tragen.
wäre aber die schule frei von religiöser "verkleidung", dann hätte so ein mädchen einen freiraum, geschaffen vom staat.
ich finde verbote auch nicht besonders klasse, aber wenn man mädchen die möglichkeit damit ermöglicht, sich später selber zu entscheiden, ohne vorher verschärft von den eötern unter so ein teil gezwungen zu werden, dann könnte sowas auf dauer doch etwas bewirken.

#257:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.04.2012, 23:07
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich finde es interessant, dass hier leute die vermeintlichen rechte der frauen sich zu verschleiern, verteidigen, die nie selbst in die situation geraten könnten (schon weil sie männlich und auch nicht muslimisch sind).
wenn z.b. einem 13-jährigem mädchen von ihren eltern gesagt bekommt, sie müsste jetztn nun kopftuch tragen, wo ist deren freiheit? vor allem dann, wenn es sieht, dass es wohl gesellschaftlich gelitten wird, dass mädchen kopftuch tragen.
wäre aber die schule frei von religiöser "verkleidung", dann hätte so ein mädchen einen freiraum, geschaffen vom staat.
ich finde verbote auch nicht besonders klasse, aber wenn man mädchen die möglichkeit damit ermöglicht, sich später selber zu entscheiden, ohne vorher verschärft von den eötern unter so ein teil gezwungen zu werden, dann könnte sowas auf dauer doch etwas bewirken.


Es gibt sowohl für, als gegen das Verbot schlüssige Argumente.

#258:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 00:51
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich finde es interessant, dass hier leute die vermeintlichen rechte der frauen sich zu verschleiern, verteidigen, die nie selbst in die situation geraten könnten (schon weil sie männlich und auch nicht muslimisch sind).

Wieso "vermeintlichen Rechte"? Erst einmal hat jeder/jede das Recht zu kleiden, wie er/sie es will. Daran ist nichts "vermeintlich". Du redest hier selbstverständlichste Rechte klein, bloß weil es Leute gibt, die sie anders nutzen möchten, als du es gut findest.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
wenn z.b. einem 13-jährigem mädchen von ihren eltern gesagt bekommt, sie müsste jetztn nun kopftuch tragen, wo ist deren freiheit? vor allem dann, wenn es sieht, dass es wohl gesellschaftlich gelitten wird, dass mädchen kopftuch tragen.

Dann liegt ihre Freiheit darin, dass sie sich entscheiden kann, ob sie dem folgt oder ob sie sich anders kleidet, als ihre Eltern das wünschen. Letzteres ist für Jugendliche zugegebenermaßen sicherlich nicht einfach, und natürlich ist es eine Aufgabe zB der Schule, Kindern und Jugendlichen die Freiheitswerte unserer Gesellschaft zu vermitteln, nach denen so etwas jeder selbst entscheiden kann und die Bestimmungsrechte der Eltern mit dem Erwachsenwerden nach und nach aufhören, und sie im Gebrauch ihrer Freiheiten zu stärken. Das ist aber keine Rechtfertigung, sowohl die Selbstbestimmung der Kinder als auch die Erziehungsrechte der Eltern einfach aufzuheben.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
wäre aber die schule frei von religiöser "verkleidung", dann hätte so ein mädchen einen freiraum, geschaffen vom staat.

Wenn die Schule ein Ort wäre, an dem man sich nicht frei entscheiden kann, ob man Kopftuch tragen will oder nicht, würde sie die oben genannte Aufgabe, Freiheitswerte zu vermitteln, ziemlich offensichtlich missachten, weil sie diese Freiheiten selbst verletzt. Sie würde als heuchlerische Institution erscheinen, die von Freiheit nur redet, solange sie in einem genehmen Sinn genutzt wird. Eine solche Schule würde die Freiheiten unserer Gesellschaft diskreditieren, indem sie sie als Mittel erscheinen lässt, die dazu benutzt werden, unerwünschte Entscheidungen aufgrund anderer Traditionen zu unterdrücken.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich finde verbote auch nicht besonders klasse, aber wenn man mädchen die möglichkeit damit ermöglicht, sich später selber zu entscheiden, ohne vorher verschärft von den eötern unter so ein teil gezwungen zu werden, dann könnte sowas auf dauer doch etwas bewirken.

Ich halte wenig von Ideen, dass man Leuten "später" eigene Entscheidungen ermöglicht, "indem" man sie jetzt willkürlichen Vorschriften unterwirft. Freie Entscheidungsmöglichkeiten ermöglicht man, indem man ermöglicht, sie auszuüben, nicht, indem man Verbote oder Vorschriften auferlegt.

=======================================

Übrigens möchte ich - unabhängig von obigem - noch einmal darauf verweisen, dass diese ganze Diskussion in diesem Thread eigentlich OT ist. Solche Themenverschiebungen kommen vor, aber wenn ich mir anschaue, wie schnell das Thema zu Kopftuchverboten hier verschoben worden ist, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die "Freiheit der Frauen in Afghanistan" einigen Leuten, die diese Verschiebung besonders eifrig betrieben haben, scheißegal ist und sie nur einen billigen Vorwand abgibt, um wieder einmal islamfeindliche Vorstellungen ausagieren zu können.

#259:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 02:16
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das ist aber keine Rechtfertigung (...) die Erziehungsrechte der Eltern einfach aufzuheben.


Brauch es auch gar nicht. Auf den Arm nehmen

#260:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 08:56
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden."

Leider hat Religion wenig mit denken zu tun. skeptisch
Und mit Freiheit genauso wenig. skeptisch

Q.E.D., dass du es nicht verstehen willst.

Der eigentliche Witz in diesem Thread ist, dass ausgerechnet du dich zum Verteidiger der Freiheit aufspielst. Wie du mit der Freiheit anderer umgehst, hast du hier doch erst vor ein paar Tagen am Beispiel eines anderen Grundrechts, nämlich der Kunstfreiheit, eindrucksvoll demonstriert. Als ein Bild aus dem Funpics Thread deinen Vorstellung nicht entsprach, hast du sofort nach Zensur geschrien!

Aber da ging es ja auch nur um Kunst- und Meinungsfreiheit und nicht um das gottgegebene Recht der organisierten Religionsgemeinschaften, sich weiterhin auf Kosten des Steuerzahlers durchzufressen. Ich verstehe ja, dass du Angst um deinen zukünftigen Job hast. Ich gehe nämlich nicht davon aus, dass es in 20 Jahren noch Religionslehrer an staatlichen deutschen Schulen geben wird. Aber dass du deswegen reflexhaft auf jede Religionskritik einschlägt ist ziemlich schäbig und entlarvet dich als doppelzüngigen Heuchler.

#261:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 09:38
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich finde es interessant, dass hier leute die vermeintlichen rechte der frauen sich zu verschleiern, verteidigen, die nie selbst in die situation geraten könnten (schon weil sie männlich und auch nicht muslimisch sind).
wenn z.b. einem 13-jährigem mädchen von ihren eltern gesagt bekommt, sie müsste jetztn nun kopftuch tragen, wo ist deren freiheit? vor allem dann, wenn es sieht, dass es wohl gesellschaftlich gelitten wird, dass mädchen kopftuch tragen.
wäre aber die schule frei von religiöser "verkleidung", dann hätte so ein mädchen einen freiraum, geschaffen vom staat.
ich finde verbote auch nicht besonders klasse, aber wenn man mädchen die möglichkeit damit ermöglicht, sich später selber zu entscheiden, ohne vorher verschärft von den eötern unter so ein teil gezwungen zu werden, dann könnte sowas auf dauer doch etwas bewirken.



Danke! Es ist im Grunde sehr einfach, das Problem und das Anliegen der Verschleierungsablehner zu erklären. Sehr glücklich

#262:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 09:47
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...................
Übrigens möchte ich - unabhängig von obigem - noch einmal darauf verweisen, dass diese ganze Diskussion in diesem Thread eigentlich OT ist. Solche Themenverschiebungen kommen vor, aber wenn ich mir anschaue, wie schnell das Thema zu Kopftuchverboten hier verschoben worden ist, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die "Freiheit der Frauen in Afghanistan" einigen Leuten, die diese Verschiebung besonders eifrig betrieben haben, scheißegal ist und sie nur einen billigen Vorwand abgibt, um wieder einmal islamfeindliche Vorstellungen ausagieren zu können.


DAS ist überhaupt nicht wahr! Mir geht immer ein Stich durchs Herz, wenn ich Berichte von solchen Frauen lese/sehe.

Wir leben nunmal nicht im Afghanistan, wir können aber in D was bewirken.

Zwar sehe ich auch nicht unbedingt die Gefahr, dass hier bald "afghanische Zustände" herrschen. Dennoch bin ich als Bürger dieses Staates daran interessiert, die Rechtsordnung, die ich sehr schätze, hier für alle Bewohner zu verteidigen (z.B. durch Posten in Foren... Cool ).

I.ü.: Ja, ich habe ausgepräte "islamfeindliche Vorstellungen", ich habe auch "christentumfeindliche Vorstellung", und judentumfeindliche ebenfalls. Überhaupt halte ich die theistischen Religionen für ein Übel.

So, jetzt muss ich arbeiten...

#263:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 10:31
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich finde es interessant, dass hier leute die vermeintlichen rechte der frauen sich zu verschleiern, verteidigen, die nie selbst in die situation geraten könnten (schon weil sie männlich und auch nicht muslimisch sind).


Es ist doch nicht ungewöhnlich, über Situationen zu diskutieren, in denen man selbst nicht ist und in die man evtl. gar nicht geraten kann. Ich nehme an, dass das oft sogar hilft, den nötigen Abstand für eine sachliche Beurteilung zu halten.
Auch wenn es viele vielleicht nicht so auffassen, m. E. geht es hier, wie gesagt, in erster Linie vor allem darum, sich zu fragen, ob man ein Verbot von etwas damit begründen kann, dass einige Menschen dazu gezwungen werden. Wenn ja, unter welchen Bedingungen usw.
Wenn mir das jemand allgemein (!) begründen könnte, dann hätte ich vielleicht auch nichts mehr gegen ein solches Verbot. Ich bin da jedenfalls nicht dogmatisch. Mir geht es bloß um die mangelhafte bzw. fehlende Begründung.

Zitat:
wäre aber die schule frei von religiöser "verkleidung", dann hätte so ein mädchen einen freiraum, geschaffen vom staat.


Das wäre vielleicht ein Ansatz. Dann müsste man aber m. E. verpflichtend Schuluniformen für alle einführen. Nur bestimmte Kleidungsstücke zu verbieten, hielte ich für willkürlich.

#264:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 10:37
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Das wäre vielleicht ein Ansatz. Dann müsste man aber m. E. verpflichtend Schuluniformen für alle einführen. Nur bestimmte Kleidungsstücke zu verbieten, hielte ich für willkürlich.


Hier muss ich mir selbst widersprechen. Einen Schleier könnte man vielleicht mit der Begründung verbieten, die ich oben selbst in polemischer Absicht mal erwähnt habe: dass im Schulleben die Identität der Schüler problemlos erkennbar sein sollte. Was durch den Schleier verhindert wird. Ich würde mich übrigens wundern, wenn eine solche Vorschrift nicht schon bestehen würde.
Für das Kopftuch würde aber weiterhin gelten, was ich oben geschrieben habe. Doch das ist ja hier gar nicht das primäre Thema.

#265:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 10:48
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...................
Übrigens möchte ich - unabhängig von obigem - noch einmal darauf verweisen, dass diese ganze Diskussion in diesem Thread eigentlich OT ist. Solche Themenverschiebungen kommen vor, aber wenn ich mir anschaue, wie schnell das Thema zu Kopftuchverboten hier verschoben worden ist, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die "Freiheit der Frauen in Afghanistan" einigen Leuten, die diese Verschiebung besonders eifrig betrieben haben, scheißegal ist und sie nur einen billigen Vorwand abgibt, um wieder einmal islamfeindliche Vorstellungen ausagieren zu können.


DAS ist überhaupt nicht wahr! Mir geht immer ein Stich durchs Herz, wenn ich Berichte von solchen Frauen lese/sehe.

Wir leben nunmal nicht im Afghanistan, wir können aber in D was bewirken.

Zwar sehe ich auch nicht unbedingt die Gefahr, dass hier bald "afghanische Zustände" herrschen. Dennoch bin ich als Bürger dieses Staates daran interessiert, die Rechtsordnung, die ich sehr schätze, hier für alle Bewohner zu verteidigen (z.B. durch Posten in Foren... Cool ).

I.ü.: Ja, ich habe ausgepräte "islamfeindliche Vorstellungen", ich habe auch "christentumfeindliche Vorstellung", und judentumfeindliche ebenfalls. Überhaupt halte ich die theistischen Religionen für ein Übel.

So, jetzt muss ich arbeiten...

tillich vertauscht Ursache und Wirkung. Ich bin islamfeindlich weil mir die Freiheit der Frauen (und Homosexuellen und Ungläubigen etc.) in Afghanistan und anderen durch den Islam geknechteter Länder nicht egal ist.

Ich wünsche mir, dass alle Menchen, genau wie ich selber, ein glückliches, freies und selbstbestimmtes Leben führen können. Und das geht nunmal nur ohne Theismus. Europa hat es geschafft, dem Christentum die meisten seiner Zähne zu ziehen. Andere Regionen der Erde haben diese Kampf noch vor sich. Aus meinem Verständnis von Humanismus folgt die Pflicht, sie dabei zu unterstützen, damit ihr Kampf vielleicht ein paar Jahrzenhte, Menschenleben und Tränen weniger kostet.

#266:  Autor: Flat BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 10:57
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Andere Regionen der Erde haben diese Kampf noch vor sich. Aus meinem Verständnis von Humanismus folgt die Pflicht, sie dabei zu unterstützen, damit ihr Kampf vielleicht ein paar Jahrzenhte, Menschenleben und Tränen weniger kostet.


Moin,

nun, das Dilemma ist, dass das Volk da derzeit in eine andere Richtung zu streben scheint.

In vielen muslimischen Ländern ist die Bevölkerung mehrheitlich ja nicht gegen den Islam. Diese Gegenbewegung kommt oft wohl eher von außen.

Tschüss

Jörg

#267:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 14:31
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden."

Leider hat Religion wenig mit denken zu tun. skeptisch
Und mit Freiheit genauso wenig. skeptisch

Q.E.D., dass du es nicht verstehen willst.

Der eigentliche Witz in diesem Thread ist, dass ausgerechnet du dich zum Verteidiger der Freiheit aufspielst. Wie du mit der Freiheit anderer umgehst, hast du hier doch erst vor ein paar Tagen am Beispiel eines anderen Grundrechts, nämlich der Kunstfreiheit, eindrucksvoll demonstriert. Als ein Bild aus dem Funpics Thread deinen Vorstellung nicht entsprach, hast du sofort nach Zensur geschrien!

Aber da ging es ja auch nur um Kunst- und Meinungsfreiheit und nicht um das gottgegebene Recht der organisierten Religionsgemeinschaften, sich weiterhin auf Kosten des Steuerzahlers durchzufressen. Ich verstehe ja, dass du Angst um deinen zukünftigen Job hast. Ich gehe nämlich nicht davon aus, dass es in 20 Jahren noch Religionslehrer an staatlichen deutschen Schulen geben wird. Aber dass du deswegen reflexhaft auf jede Religionskritik einschlägt ist ziemlich schäbig und entlarvet dich als doppelzüngigen Heuchler.

a) Du lenkst wieder einmal vom Thema ab. Besonders peinlich: ad homninem. Geh ich nicht drauf ein.
b) Ja, da habe ich forumsinterne Zensur verlangt. Weil hier die Meinungsfreiheit mit dem Diskriminierungsverbo und der Menschenwürdet kollidiert ist, weil das von mir beanstandete Bild mMn eindeutig rassistisch war. Eine solche Kollision mit anderen Grundrechten gibt es beim freiwillig getragenen Kopftuch nicht. (Weitere Diskussion --> im richtigen Thread, wenn gewünscht.)
c) Ferner habe ich diese Zensur gar nicht allgemein verlangt, sondern nur innerhalb eines Forums, dass sich eigentlich der Ablehnung rassistischer Aussagen verschrieben hat. Das ist ein wesentlicher Unterschied.
d) Mit Religionskritik hatte das Bild nichts zu tun, sondern mit rassistischer Beleidigung. Wurde im richtigen Thread schon diskutiert.

Ende dieses neuen OT.

#268:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 14:32
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Ich wünsche mir, dass alle Menchen, genau wie ich selber, ein glückliches, freies und selbstbestimmtes Leben führen können. Und das geht nunmal nur ohne Theismus.

Jaja, ein selbstbestimmtes Leben. Nur wenn die Menschen ihr Leben anders führen als du dir das denkst, das geht nicht, das ist dann gar nicht selbstbestimmt. Äh ...

#269:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 17:14
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ich wünsche mir, dass alle Menchen, genau wie ich selber, ein glückliches, freies und selbstbestimmtes Leben führen können. Und das geht nunmal nur ohne Theismus.

Jaja, ein selbstbestimmtes Leben. Nur wenn die Menschen ihr Leben anders führen als du dir das denkst, das geht nicht, das ist dann gar nicht selbstbestimmt. Äh ...



Und du weisst natürlich, was für ein Leben junge Mädchen in Deutschland führen wollen. Als Empathiemonster bist du sicherlich imstande, dich in sie hineinzuversetzen. Mit den Augen rollen

#270:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 17:22
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ich wünsche mir, dass alle Menchen, genau wie ich selber, ein glückliches, freies und selbstbestimmtes Leben führen können. Und das geht nunmal nur ohne Theismus.

Jaja, ein selbstbestimmtes Leben. Nur wenn die Menschen ihr Leben anders führen als du dir das denkst, das geht nicht, das ist dann gar nicht selbstbestimmt. Äh ...



Und du weisst natürlich, was für ein Leben junge Mädchen in Deutschland führen wollen. Als Empathiemonster bist du sicherlich imstande, dich in sie hineinzuversetzen. Mit den Augen rollen


Wow, super Argument!

noc

#271:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 17:27
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Und du weisst natürlich, was für ein Leben junge Mädchen in Deutschland führen wollen. Als Empathiemonster bist du sicherlich imstande, dich in sie hineinzuversetzen. Mit den Augen rollen


Das muss er doch gar nicht wissen. Der Punkt ist, dass eure Forderung zur Folge hätte, dass jemand, der sich verschleiern wollte bzw. ein Kopftuch tragen wollte, dies nicht mehr dürfte. Und es ist jetzt eigentlich eure Aufgabe zu begründen, warum das gerechtfertigt wäre.

#272:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 05.04.2012, 17:51
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ich wünsche mir, dass alle Menchen, genau wie ich selber, ein glückliches, freies und selbstbestimmtes Leben führen können. Und das geht nunmal nur ohne Theismus.

Jaja, ein selbstbestimmtes Leben. Nur wenn die Menschen ihr Leben anders führen als du dir das denkst, das geht nicht, das ist dann gar nicht selbstbestimmt. Äh ...

Und du weisst natürlich, was für ein Leben junge Mädchen in Deutschland führen wollen. Als Empathiemonster bist du sicherlich imstande, dich in sie hineinzuversetzen. Mit den Augen rollen

Einige junge Mädchen wollen offensichtlich ein Leben führen, bei dem es dazugehört, ein Kopftuch zu tragen. Um das zu sehen, muss ich nicht einmal behaupten, mich in sie hineinversetzen zu können. Schulterzucken

#273:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 15:49
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Einige junge Mädchen wollen offensichtlich ein Leben führen, bei dem es dazugehört, ein Kopftuch zu tragen. Um das zu sehen, muss ich nicht einmal behaupten, mich in sie hineinversetzen zu können. Schulterzucken


Ob sie das wollen, weisst Du doch gar nicht. Dir gefällt es, das so zu sehen, weil Du das System gut findest.

#274:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 20:25
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Einige junge Mädchen wollen offensichtlich ein Leben führen, bei dem es dazugehört, ein Kopftuch zu tragen. Um das zu sehen, muss ich nicht einmal behaupten, mich in sie hineinversetzen zu können. Schulterzucken


Ob sie das wollen, weisst Du doch gar nicht. Dir gefällt es, das so zu sehen, weil Du das System gut findest.


Pillepalle Was Du da so hineinliest!

#275:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 10:25
    —
Genau, ist doch total offensichtlich, dass es im Islam keinen Zwang gibt.
Alles freiwillig und durch unseren Staat zu schützen.

Lachen

#276:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 12:02
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Einige junge Mädchen wollen offensichtlich ein Leben führen, bei dem es dazugehört, ein Kopftuch zu tragen. Um das zu sehen, muss ich nicht einmal behaupten, mich in sie hineinversetzen zu können. Schulterzucken


Ob sie das wollen, weisst Du doch gar nicht. Dir gefällt es, das so zu sehen, weil Du das System gut findest.


Pillepalle Was Du da so hineinliest!


Ein bisschen Mitdenken ist hier schon gefordert. Auch von Dir darf man das erwarten.

#277:  Autor: RohrspatzWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 12:12
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Einige junge Mädchen wollen offensichtlich ein Leben führen, bei dem es dazugehört, ein Kopftuch zu tragen. Um das zu sehen, muss ich nicht einmal behaupten, mich in sie hineinversetzen zu können. Schulterzucken


Ob sie das wollen, weisst Du doch gar nicht. Dir gefällt es, das so zu sehen, weil Du das System gut findest.


Pillepalle Was Du da so hineinliest!


Ein bisschen Mitdenken ist hier schon gefordert. Auch von Dir darf man das erwarten.

Tillichs Aussage ist aber schlichtweg korrekt. Er sagt ja nicht, alle junge Frauen, die Kopftuch tragen, würden dies auch wollen, er sagt noch nicht einmal, die meisten Kopftuchträgerinnen würden das tun. Er behauptet auch nicht, im Einzelfall zwischen Freiwilligkeit und Zwang unterscheiden zu können. Daher passt deine Endgegnung auch nicht, es sei denn, du willst behaupten, es gäbe keine freiwilligen Kopftuchträgerinnen.

#278:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 12:36
    —
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Daher passt deine Endgegnung auch nicht, es sei denn, du willst behaupten, es gäbe keine freiwilligen Kopftuchträgerinnen.


Und selbst wenn es keine gäbe, bestünde immer noch die Möglichkeit. (Jaja, die Theoretiker wieder... zynisches Grinsen)

#279:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 12:40
    —
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Daher passt deine Endgegnung auch nicht, es sei denn, du willst behaupten, es gäbe keine freiwilligen Kopftuchträgerinnen.


Es gibt bei der religiösen Erziehung von Kindern keinen Raum für Freiwilligkeit für die Opfer.

#280:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 12:48
    —
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Tillichs Aussage ist aber schlichtweg korrekt. Er sagt ja nicht, alle junge Frauen, die Kopftuch tragen, würden dies auch wollen, er sagt noch nicht einmal, die meisten Kopftuchträgerinnen würden das tun. Er behauptet auch nicht, im Einzelfall zwischen Freiwilligkeit und Zwang unterscheiden zu können.

Korrekt. Er sagt, dass unabhängig von der zahlenmäßigen Verteilung die Rechte der freiwilligen Kopftuchträgerinnen immer schwerer wiegen als die Rechte der zum Kopftuch gezwungenen Frauen. Solange es eine einzige Frau gibt, die das Kopftuch freiwillig trägt (was man ja nie ausschließen kann), muss sie geschützt werden. Dafür nimmt er bewusst in Kauf, dass alle anderen (also diejenigen die zum Kopftuch gezwungen werden) nicht geschützt werden können.

#281:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 12:48
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Daher passt deine Endgegnung auch nicht, es sei denn, du willst behaupten, es gäbe keine freiwilligen Kopftuchträgerinnen.


Es gibt bei der religiösen Erziehung von Kindern keinen Raum für Freiwilligkeit für die Opfer.

Das würde doch dann für jede Erzeihung gelten, oder?

#282:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 12:51
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Daher passt deine Endgegnung auch nicht, es sei denn, du willst behaupten, es gäbe keine freiwilligen Kopftuchträgerinnen.


Es gibt bei der religiösen Erziehung von Kindern keinen Raum für Freiwilligkeit für die Opfer.

Das würde doch dann für jede Erzeihung gelten, oder?


Nein. Aber das würde hier zu weit führen.

#283:  Autor: RohrspatzWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 12:52
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Daher passt deine Endgegnung auch nicht, es sei denn, du willst behaupten, es gäbe keine freiwilligen Kopftuchträgerinnen.


Es gibt bei der religiösen Erziehung von Kindern keinen Raum für Freiwilligkeit für die Opfer.


Das ist wahr. Nichts desto trotz ist das Tragen des Kopftuches selbst später womöglich genau so freiwillig wie andere Konventionen auch. Es scheint m.E. sogar einen regelrechten Trend unter jungen gebildeten Muslima zu geben, sich freiwillig mittels Kopftuch zu ihrer Religion zu bekennen (ich denke da besonders an das, was ich an der Uni beobachten konnte).

#284:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 12:58
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Daher passt deine Endgegnung auch nicht, es sei denn, du willst behaupten, es gäbe keine freiwilligen Kopftuchträgerinnen.


Es gibt bei der religiösen Erziehung von Kindern keinen Raum für Freiwilligkeit für die Opfer.

Das würde doch dann für jede Erzeihung gelten, oder?


Nein. Aber das würde hier zu weit führen.

Das würde unterstellen, daß sich religiöse Erziehung im Bezug auf die gedankliche Freiheit des späteren Erwachsenen (um den Begriff "freien Willen" nicht zu verwenden) prinzipiell von nichtreligiöser unterschiede. Ich denke, das ist kaum zu zeigen.


Zuletzt bearbeitet von Marcellinus am 11.04.2012, 12:59, insgesamt einmal bearbeitet

#285:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 12:58
    —
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Daher passt deine Endgegnung auch nicht, es sei denn, du willst behaupten, es gäbe keine freiwilligen Kopftuchträgerinnen.


Es gibt bei der religiösen Erziehung von Kindern keinen Raum für Freiwilligkeit für die Opfer.


Das ist wahr. Nichts desto trotz ist das Tragen des Kopftuches selbst später womöglich genau so freiwillig wie andere Konventionen auch. Es scheint m.E. sogar einen regelrechten Trend unter jungen gebildeten Muslima zu geben, sich freiwillig mittels Kopftuch zu ihrer Religion zu bekennen (ich denke da besonders an das, was ich an der Uni beobachten konnte).


Du wechselst das Thema. es ging um junge Mädchen, nicht um junge Frauen. Aber selbst bei denen ist es fraglich, ob deren "freiwillige Entscheidung" wirklich freiwillig und überhaupt eine Entscheidung ist.

#286:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 13:05
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Daher passt deine Endgegnung auch nicht, es sei denn, du willst behaupten, es gäbe keine freiwilligen Kopftuchträgerinnen.


Es gibt bei der religiösen Erziehung von Kindern keinen Raum für Freiwilligkeit für die Opfer.

Das würde doch dann für jede Erzeihung gelten, oder?


Nein. Aber das würde hier zu weit führen.

Das würde unterstellen, daß sich religiöse Erziehung prinzipiell von nichtreligiöser unterschiede. Ich denke, das ist kaum zu zeigen.


Der Unterscheid liegt nicht generell darin, ob die Erziehung religiös oder nichtreglisiös ist, sondern darin, ob Kinder dazu erzogen werden, Autoritäten zu gehorchen oder dazu ermutigt werden, ein selbstständiges kritisches Urteilsvermögen zu entwickeln, was auch beinhaltet, Autoritäten zu hinterfragen. Letzteres ist mit einer Erziehung zur Nachfolge Jesu, Mohammeds oder L.Ron Hubbards kaum vereinbar.

#287:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 13:12
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Daher passt deine Endgegnung auch nicht, es sei denn, du willst behaupten, es gäbe keine freiwilligen Kopftuchträgerinnen.


Es gibt bei der religiösen Erziehung von Kindern keinen Raum für Freiwilligkeit für die Opfer.

Das würde doch dann für jede Erzeihung gelten, oder?


Nein. Aber das würde hier zu weit führen.

Das würde unterstellen, daß sich religiöse Erziehung prinzipiell von nichtreligiöser unterschiede. Ich denke, das ist kaum zu zeigen.


Der Unterscheid liegt nicht generell darin, ob die Erziehung religiös oder nichtreglisiös ist, sondern darin, ob Kinder dazu erzogen werden, Autoritäten zu gehorchen oder dazu ermutigt werden, ein selbstständiges kritisches Urteilsvermögen zu entwickeln, was auch beinhaltet, Autoritäten zu hinterfragen. Letzteres ist mit einer Erziehung zur Nachfolge Jesu, Mohammeds oder L.Ron Hubbards kaum vereinbar.

Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.

#288:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 13:36
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.

Worauf willst du hinaus? Dass es ein grundgesetzlich geschütztes Elternrecht auf religiöse Indoktrination gibt? Ja, das gibt es. Ist doch unbestritten.

Aber es gibt auch ein staatliches Gegengewicht dazu, nämlich den stärksten Eingriff in Freiheitsrechte, den unsere Rechtsordnung überhaupt kennt: die Schulpflicht. Tägliche mehrstündige Anwesenheitspflicht über mehrere Jahre! Selbst gegen den ausdrücklichen Willen von Eltern und Kindern! Das ist eine massive Beschränkung der Freiheit. Und begründet wird sie mit dem Interesse des Staates (und letztlich der Bürger selber) auf mündige Bürger. Dahinter steht der Gedanke, dass Menschen, insbesondere Kinder manchmal zu ihrem Glück gezwungen werden müssen.

Ein Kopftuchverbot wäre im Vergleich zur Schulpflicht ein minimaler Eingriff. Die Rechtfertigung ist aber dieselbe.

#289:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 13:45
    —
Mein Junge übernimmt später mal die Firma!

Wenn nicht, ist er für mich gestorben. Da kann er sich ganz frei entscheiden.


Solange du deine Füße unter meinem Tisch stellst, wird dass gemacht, was ich sage.

Noch ein Beispiel?

#290:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 13:55
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.


Das unterstelle ich nicht. Das ist so. Religiöse Erziehung ist per Definition autoritär. Sie kann gar nicht anders sein, da sie auf nicht überprüfbaren Inhalten basiert.

#291:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 13:56
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mein Junge übernimmt später mal die Firma!

Wenn nicht, ist er für mich gestorben. Da kann er sich ganz frei entscheiden.


Solange du deine Füße unter meinem Tisch stellst, wird dass gemacht, was ich sage.

Noch ein Beispiel?


Du bist mal wieder nicht so ganz auf der Höhe, oder?

#292:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 14:06
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Aber es gibt auch ein staatliches Gegengewicht dazu, nämlich den stärksten Eingriff in Freiheitsrechte, den unsere Rechtsordnung überhaupt kennt: die Schulpflicht.


Leider kein Gegengewicht. Religion ist ordentliches Schulfach, die elterliche Autorität wird durch die staatliche gestützt. Der Irrsinn hat Methode.

#293:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 14:25
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.


Das unterstelle ich nicht. Das ist so. Religiöse Erziehung ist per Definition autoritär. Sie kann gar nicht anders sein, da sie auf nicht überprüfbaren Inhalten basiert.

Das ist nun inhaltlich Unfug. Oder besser gesagt, gibt es viele Religiöse, deren Erziehung nicht ausschließlich auf Religion basiert, die sich in der Praxis von nichtreligiöser Erziehung nicht unterscheidet. Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.

P.S.: Nicht überprüfbare Inhalte gibt es auch bei Nicht-Religiösen.

#294:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 14:34
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.


Religion ist in jeder Form ein Extremfall.

#295:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 14:36
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Er sagt, dass unabhängig von der zahlenmäßigen Verteilung die Rechte der freiwilligen Kopftuchträgerinnen immer schwerer wiegen als die Rechte der zum Kopftuch gezwungenen Frauen.

Nein.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Es gibt bei der religiösen Erziehung von Kindern keinen Raum für Freiwilligkeit für die Opfer.

Unsinn.

#296:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 14:42
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Unsinn.


Begründung? Oder wie wäre es mal mit einer Begründung für den Stuss, der von Euch Reiligionspraktikern in Kinderhirne eingetrichtert wird?

Ich gehe jede Wette ein, dass von Dir da nichts, aber auch gar nichts kommt. Vielleicht ein wenig Empörung. Aber sonst?

#297:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 14:49
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Er sagt, dass unabhängig von der zahlenmäßigen Verteilung die Rechte der freiwilligen Kopftuchträgerinnen immer schwerer wiegen als die Rechte der zum Kopftuch gezwungenen Frauen.

Nein.

Sondern?

#298:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 14:54
    —
Oh, jetzt geht's im Doppelpack:

Nicht jede dahingerotzte, selbst kaum begründete blödsinnige Behauptung verdient eine ausführliche Widerlegung. Manchmal reicht ein einfaches "Nein".

#299:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 14:57
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mein Junge übernimmt später mal die Firma!

Wenn nicht, ist er für mich gestorben. Da kann er sich ganz frei entscheiden.


Solange du deine Füße unter meinem Tisch stellst, wird dass gemacht, was ich sage.

Noch ein Beispiel?

Nein danke. Aber worauf du damit hinaus willst, darft du gerne noch erläutern.

Hier greift der alte Verfassungsgrundsatz: keine Gleichheit im Unrecht!

Aus der bedauerlichen Tatsache, dass der Staat nicht jede Schweinerei verbieten kann, folgt im Umkehrschluss nicht, dass er jede Schweinerei erlauben muss.

Ein Vergewaltiger, der vor Gericht steht, kann seinen Freispruch nicht damit erwirken, dass ein anderer Vergewaltiger freigesprochen wurde. Dass zweifelhafte Erziehungsmethoden existieren, die nicht verboten sind, bedeutet nicht, dass alle zweifelhaften Erziehungsmethoden erlaubt sein müssen.

#300:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 14:58
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Oh, jetzt geht's im Doppelpack:

Nicht jede dahingerotzte, selbst kaum begründete blödsinnige Behauptung verdient eine ausführliche Widerlegung. Manchmal reicht ein einfaches "Nein".

Du bist und bleibst ein Feigling und ein Heuchler.

#301:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 15:03
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Oh, jetzt geht's im Doppelpack:

Nicht jede dahingerotzte, selbst kaum begründete blödsinnige Behauptung verdient eine ausführliche Widerlegung. Manchmal reicht ein einfaches "Nein".

Du bist und bleibst ein Feigling und ein Heuchler.

Nein.
Du kannst meine bisherigen Äußerungen zum Thema lesen. Da steht die Antwort auf deine Frage drin.
Du willst stattdessen - und ich glaube nicht, dass du zu dumm bist, sondern dass du das absichtlich tust - lieber immer wieder mit unsinngen Fehldeutungen meiner Aussagen die Diskussion durcheinander bringen. Dieses Spielchen muss ich nicht mitmachen.

#302:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 15:06
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Oh, jetzt geht's im Doppelpack:

Nicht jede dahingerotzte, selbst kaum begründete blödsinnige Behauptung verdient eine ausführliche Widerlegung. Manchmal reicht ein einfaches "Nein".


Ich wünsche Dir viele einfache Neins für den Rotz, den Du in Kinderohren schnoddern wirst. Mit dem Hungertuch sollst Du sie reinigen müssen.

#303:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 15:12
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
............... Dieses Spielchen muss ich nicht mitmachen.



Aus den Diskussionen, die ich mit dir hatte bzw. die ich verfolgt habe, kenne ich diese deine vordegründig so vornehme Art, eine Auseindersetzung zu vermeiden, in der dir Argumente fehlen.

#304:  Autor: Babyface BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 15:20
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Oh, jetzt geht's im Doppelpack:

Nicht jede dahingerotzte, selbst kaum begründete blödsinnige Behauptung verdient eine ausführliche Widerlegung. Manchmal reicht ein einfaches "Nein".

Du bist und bleibst ein Feigling und ein Heuchler.


#305:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 15:31
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Oh, jetzt geht's im Doppelpack:

Nicht jede dahingerotzte, selbst kaum begründete blödsinnige Behauptung verdient eine ausführliche Widerlegung. Manchmal reicht ein einfaches "Nein".

Ich wünsche Dir viele einfache Neins für den Rotz, den Du in Kinderohren schnoddern wirst. Mit dem Hungertuch sollst Du sie reinigen müssen.

Wenn meine Schüler meinen Unterricht so beurteilen, sei es so.

#306:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 15:36
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Wenn meine Schüler meinen Unterricht so beurteilen, sei es so.


Ich glaube kaum, dass Du Dich ihnen gegenüber redlicher verhalten wirst, als hier. Zumal Du ja dann, wenn es mal wieder nicht so läuft, wie Du es Dir vorstellst, Deine Autorität als Lehrkraft ausspielen kannst, anstatt einfach nur zu schmollen.

#307:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 15:41
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Oh, jetzt geht's im Doppelpack:

Nicht jede dahingerotzte, selbst kaum begründete blödsinnige Behauptung verdient eine ausführliche Widerlegung. Manchmal reicht ein einfaches "Nein".

Ich wünsche Dir viele einfache Neins für den Rotz, den Du in Kinderohren schnoddern wirst. Mit dem Hungertuch sollst Du sie reinigen müssen.

Wenn meine Schüler meinen Unterricht so beurteilen, sei es so.


Wenn sie einer Teilnahmepflicht unterliegen und unter 14 sind, beleibt ihnen ausser innerem Beurteilen keine andere Fluchtmöglichkeit.

Aber zumindest "die Gedanken sind frei".

#308:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 16:08
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mein Junge übernimmt später mal die Firma!

Wenn nicht, ist er für mich gestorben. Da kann er sich ganz frei entscheiden.


Solange du deine Füße unter meinem Tisch stellst, wird dass gemacht, was ich sage.

Noch ein Beispiel?


Du bist mal wieder nicht so ganz auf der Höhe, oder?


Super Argument.

Solche Äußerungen machen das FGH zur Fundgrube der fundierte Argumentation. Erbrechen

#309:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 16:21
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mein Junge übernimmt später mal die Firma!

Wenn nicht, ist er für mich gestorben. Da kann er sich ganz frei entscheiden.


Solange du deine Füße unter meinem Tisch stellst, wird dass gemacht, was ich sage.

Noch ein Beispiel?

Nein danke. Aber worauf du damit hinaus willst, darft du gerne noch erläutern.

Hier greift der alte Verfassungsgrundsatz: keine Gleichheit im Unrecht!

Aus der bedauerlichen Tatsache, dass der Staat nicht jede Schweinerei verbieten kann, folgt im Umkehrschluss nicht, dass er jede Schweinerei erlauben muss.

Ein Vergewaltiger, der vor Gericht steht, kann seinen Freispruch nicht damit erwirken, dass ein anderer Vergewaltiger freigesprochen wurde. Dass zweifelhafte Erziehungsmethoden existieren, die nicht verboten sind, bedeutet nicht, dass alle zweifelhaften Erziehungsmethoden erlaubt sein müssen.


Du erhebst dich immer als Hüter des richtigen Denkens.

Dafür zu sorgen, dass meine Kindern das (vermeintlich) beste bekommen, kann man doch nicht als "Schweinerei" betitteln.

Dies mit eine Vergewaltigung zu vergleichen, ist wohl mehr als daneben.

#310:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 16:39
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.


Religion ist in jeder Form ein Extremfall.

Das ist, würde ich sagen, eine Vorstellung, die auf nicht überprüfbaren Inhalten beruht - also eine Religion? zwinkern

#311:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 16:44
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.

Worauf willst du hinaus? Dass es ein grundgesetzlich geschütztes Elternrecht auf religiöse Indoktrination gibt? Ja, das gibt es. Ist doch unbestritten.

Aber es gibt auch ein staatliches Gegengewicht dazu, nämlich den stärksten Eingriff in Freiheitsrechte, den unsere Rechtsordnung überhaupt kennt: die Schulpflicht. Tägliche mehrstündige Anwesenheitspflicht über mehrere Jahre! Selbst gegen den ausdrücklichen Willen von Eltern und Kindern! Das ist eine massive Beschränkung der Freiheit. Und begründet wird sie mit dem Interesse des Staates (und letztlich der Bürger selber) auf mündige Bürger. Dahinter steht der Gedanke, dass Menschen, insbesondere Kinder manchmal zu ihrem Glück gezwungen werden müssen.

Ein Kopftuchverbot wäre im Vergleich zur Schulpflicht ein minimaler Eingriff. Die Rechtfertigung ist aber dieselbe.

Ich habe gar nicht über ein Kopftuchverbot gesprochen, weder dafür noch dagegen. Ich finde es nicht gut, wenn aus ideologischen Gründen Kopftücher getragen werden, sehe aber weder, wie man es verbieten will, noch bin ich sicher, daß es etwas Gutes wäre. Maximal könnte man es sich in Schulen als Teil der Schulordnung vorstellen, wo dann auch andere Milieu-Kleidung zu untersagen wäre, aber außerhalb? Bei einer Burka könnte ich noch mit dem Vermummungsverbot kommen, aber Kopftücher tragen außer Haus auch andere Frauen (und manchmal auch Männer).

#312:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 17:59
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.


Das unterstelle ich nicht. Das ist so. Religiöse Erziehung ist per Definition autoritär. Sie kann gar nicht anders sein, da sie auf nicht überprüfbaren Inhalten basiert.

Das ist nun inhaltlich Unfug. Oder besser gesagt, gibt es viele Religiöse, deren Erziehung nicht ausschließlich auf Religion basiert, die sich in der Praxis von nichtreligiöser Erziehung nicht unterscheidet. Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.

P.S.: Nicht überprüfbare Inhalte gibt es auch bei Nicht-Religiösen.

Jepp.
Ich fürchte hier reden Leute von Erziehung, die wenig bis keine Ahnung haben was das eigentlich ist, was es alles gibt, was alles dazugehört, und keine Erfahrungen damit haben.

#313:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 18:57
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.


Das unterstelle ich nicht. Das ist so. Religiöse Erziehung ist per Definition autoritär. Sie kann gar nicht anders sein, da sie auf nicht überprüfbaren Inhalten basiert.

Das ist nun inhaltlich Unfug. Oder besser gesagt, gibt es viele Religiöse, deren Erziehung nicht ausschließlich auf Religion basiert, die sich in der Praxis von nichtreligiöser Erziehung nicht unterscheidet. Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.

P.S.: Nicht überprüfbare Inhalte gibt es auch bei Nicht-Religiösen.

Jepp.
Ich fürchte hier reden Leute von Erziehung, die wenig bis keine Ahnung haben was das eigentlich ist, was es alles gibt, was alles dazugehört, und keine Erfahrungen damit haben.

Ja, und manche halten sich auch für rationaler als sie sind. Nicht überprüfbare Fantasievorstellungen gibt es nicht nur bei Religiösen.

P.S.: Streng genommen gibt es die bei uns allen, mehr oder weniger. zwinkern

#314:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 20:00
    —
astarte hat folgendes geschrieben:

Ich fürchte hier reden Leute von Erziehung, die wenig bis keine Ahnung haben was das eigentlich ist, was es alles gibt, was alles dazugehört, und keine Erfahrungen damit haben.


Das allseits beliebte "Hab-Du-erstmal-Kinder-bevor-Du-mitredest"-Argument. Kommt immer dann, wenn jemand keine Argumente mehr hat.

#315:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 20:08
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:

Ich fürchte hier reden Leute von Erziehung, die wenig bis keine Ahnung haben was das eigentlich ist, was es alles gibt, was alles dazugehört, und keine Erfahrungen damit haben.


Das allseits beliebte "Hab-Du-erstmal-Kinder-bevor-Du-mitredest"-Argument. Kommt immer dann, wenn jemand keine Argumente mehr hat.

und kommt meist von leuten, deren erziehungsstil sich wahrscheinich ziemlich von dem den eltern unterscheidet, die ihre kleinen mädchen unters kopftuch zwingen.

#316:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 20:15
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:

Ich fürchte hier reden Leute von Erziehung, die wenig bis keine Ahnung haben was das eigentlich ist, was es alles gibt, was alles dazugehört, und keine Erfahrungen damit haben.


Das allseits beliebte "Hab-Du-erstmal-Kinder-bevor-Du-mitredest"-Argument. Kommt immer dann, wenn jemand keine Argumente mehr hat.

Ah ok, DAS ist dein Gegen"argument", gegen das was von Marcelliinus und Rohrspatz alles geschrieben wurde. Super! Gröhl...

edit: und wenn man noch den ganzen Satz lesen würde, den man zitiert UND noch verstehen....


Zuletzt bearbeitet von astarte am 11.04.2012, 20:19, insgesamt 2-mal bearbeitet

#317:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 20:15
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.


Das unterstelle ich nicht. Das ist so. Religiöse Erziehung ist per Definition autoritär. Sie kann gar nicht anders sein, da sie auf nicht überprüfbaren Inhalten basiert.

Das ist nun inhaltlich Unfug. Oder besser gesagt, gibt es viele Religiöse, deren Erziehung nicht ausschließlich auf Religion basiert, die sich in der Praxis von nichtreligiöser Erziehung nicht unterscheidet. Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.

P.S.: Nicht überprüfbare Inhalte gibt es auch bei Nicht-Religiösen.

Mir scheint, ihr redet aneinander vorbei.

Mit religiöser Erziehung meint Kramer weniger Erziehung durch religöse Menschen als vielmehr Erziehung nach den Vorschriften der Religion. Dass da sehr viele Eltern menschlicher sind, als die Religion, die sie meinen tradieren zu müssen, obwohl sie selbst in ihrem täglichen Leben einschließlich ihrer Erziehung einen +- großen Abstand dazu zeigen, ist kein Gegensatz zu seiner Aussage.

fwo

#318:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 20:21
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.


Das unterstelle ich nicht. Das ist so. Religiöse Erziehung ist per Definition autoritär. Sie kann gar nicht anders sein, da sie auf nicht überprüfbaren Inhalten basiert.

Das ist nun inhaltlich Unfug. Oder besser gesagt, gibt es viele Religiöse, deren Erziehung nicht ausschließlich auf Religion basiert, die sich in der Praxis von nichtreligiöser Erziehung nicht unterscheidet. Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.

P.S.: Nicht überprüfbare Inhalte gibt es auch bei Nicht-Religiösen.

Mir scheint, ihr redet aneinander vorbei.

Mit religiöser Erziehung meint Kramer weniger Erziehung durch religöse Menschen als vielmehr Erziehung nach den Vorschriften der Religion. Dass da sehr viele Eltern menschlicher sind, als die Religion, die sie meinen tradieren zu müssen, obwohl sie selbst in ihrem täglichen Leben einschließlich ihrer Erziehung einen +- großen Abstand dazu zeigen, ist kein Gegensatz zu seiner Aussage.

fwo


Hat er Dirs erzählt?

#319:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 20:22
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:

Ich fürchte hier reden Leute von Erziehung, die wenig bis keine Ahnung haben was das eigentlich ist, was es alles gibt, was alles dazugehört, und keine Erfahrungen damit haben.


Das allseits beliebte "Hab-Du-erstmal-Kinder-bevor-Du-mitredest"-Argument. Kommt immer dann, wenn jemand keine Argumente mehr hat.


Ach! Von andern Argumente einfordern. noc

#320:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 20:32
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Hat er Dirs erzählt?

Eigentlich nicht nur mir, wenn ich Folgendes lese
Kramer hat folgendes geschrieben:
.....
Der Unterscheid liegt nicht generell darin, ob die Erziehung religiös oder nichtreglisiös ist, sondern darin, ob Kinder dazu erzogen werden, Autoritäten zu gehorchen oder dazu ermutigt werden, ein selbstständiges kritisches Urteilsvermögen zu entwickeln, was auch beinhaltet, Autoritäten zu hinterfragen. Letzteres ist mit einer Erziehung zur Nachfolge Jesu, Mohammeds oder L.Ron Hubbards kaum vereinbar.
, und den Zusammenhang mit der Erziehung in Afghanistan herstelle.

fwo

#321:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 20:41
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Hat er Dirs erzählt?

Eigentlich nicht nur mir, wenn ich Folgendes lese
Kramer hat folgendes geschrieben:
.....
Der Unterscheid liegt nicht generell darin, ob die Erziehung religiös oder nichtreglisiös ist, sondern darin, ob Kinder dazu erzogen werden, Autoritäten zu gehorchen oder dazu ermutigt werden, ein selbstständiges kritisches Urteilsvermögen zu entwickeln, was auch beinhaltet, Autoritäten zu hinterfragen. Letzteres ist mit einer Erziehung zur Nachfolge Jesu, Mohammeds oder L.Ron Hubbards kaum vereinbar.
, und den Zusammenhang mit der Erziehung in Afghanistan herstelle.

fwo

Ich bin da nicht sicher, denn er schrieb auch das:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.


Religion ist in jeder Form ein Extremfall.

#322:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:03
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Ich bin da nicht sicher, denn er schrieb auch das:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.


Religion ist in jeder Form ein Extremfall.

eben. Und:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.


Das unterstelle ich nicht. Das ist so. Religiöse Erziehung ist per Definition autoritär. Sie kann gar nicht anders sein, da sie auf nicht überprüfbaren Inhalten basiert.

Es ist so, dass es bei ALLEN Religiösen so ist. Schreibt er.
Aber fwo wird uns schon erklären, was er meint... Lachen

#323:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:05
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Hat er Dirs erzählt?


Es gibt hier wohl tatsächlich noch Leute, die lesen können.

#324:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:07
    —
astarte hat folgendes geschrieben:

Aber fwo wird uns schon erklären, was er meint... Lachen


Das hat bei Dir doch eh keinen Zweck.

#325:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:10
    —
Fake hat folgendes geschrieben:

Du bist und bleibst ein Feigling und ein Heuchler.
Sind wir wieder bei den Beleidigungen angekommen ? Böse

#326:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:40
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Einige junge Mädchen wollen offensichtlich ein Leben führen, bei dem es dazugehört, ein Kopftuch zu tragen. Um das zu sehen, muss ich nicht einmal behaupten, mich in sie hineinversetzen zu können. Schulterzucken


Ob sie das wollen, weisst Du doch gar nicht. Dir gefällt es, das so zu sehen, weil Du das System gut findest.


Pillepalle Was Du da so hineinliest!


Ein bisschen Mitdenken ist hier schon gefordert. Auch von Dir darf man das erwarten.



Und von Dir nicht? Am Kopf kratzen

#327:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 08:03
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Und von Dir nicht? Am Kopf kratzen


Ich kann mich zur Ruhe setzen. Wir haben doch jetzt den besten Religionskritiker aller Zeiten unter uns.

#328:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 08:54
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe gar nicht über ein Kopftuchverbot gesprochen, weder dafür noch dagegen.

Wenn du nichts zum Thema beitragen möchtest, dann lass es doch einfach. zwinkern

#329:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 09:19
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe gar nicht über ein Kopftuchverbot gesprochen, weder dafür noch dagegen.

Wenn du nichts zum Thema beitragen möchtest, dann lass es doch einfach. zwinkern

Du willst doch nicht behaupten, meine Beiträge wären OT gewesen, oder? Der Rest ist nicht deine Sache, nicht wahr?

#330:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 09:20
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe gar nicht über ein Kopftuchverbot gesprochen, weder dafür noch dagegen.

Wenn du nichts zum Thema beitragen möchtest, dann lass es doch einfach. zwinkern

Du willst doch nicht behaupten, meine Beiträge wären OT gewesen, oder? Der Rest ist nicht deine Sache, nicht wahr?

Nicht OT, sondern spam.

#331:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 09:22
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe gar nicht über ein Kopftuchverbot gesprochen, weder dafür noch dagegen.

Wenn du nichts zum Thema beitragen möchtest, dann lass es doch einfach. zwinkern

Nur weil du (als ausgewähltes Bsp. der Verbotsfraktion) die "Freiheit der Frauen in Afghanistan" an Kleidungsvorschriften aufhängst und mit Verboten "Freiheit" erwirken möchtest, ist das hier nicht aller User Thema und schon gar nicht dein Passus, anderen das Schweigen nahe zu legen, Herr "Jurist" ...
Noch dazu, wenn du Schweigen nur von Leuten erwartest, deren Meinungen dir gerade mal nicht genehm sind. Da wirst du deiner dir selbst zugeschriebenen Rolle leider nicht gerecht.

#332:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 09:32
    —
Freiheit kann nur durch Verbote geschützt werden.
Wie denn sonst?

#333:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 09:50
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Freiheit kann nur durch Verbote geschützt werden.
Wie denn sonst?


Gerade du als vorgeblicher Jurist und Religionskritiker solltest doch etwas grundlegend verinnerlicht haben:

Verbote und Gebote (ausgenommen vllt. selbst auferlegte Denkverbote) schützen niemanden und gar nichts.

#334:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 09:56
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Freiheit kann nur durch Verbote geschützt werden.
Wie denn sonst?


Gerade du als vorgeblicher Jurist und Religionskritiker solltest doch etwas grundlegend verinnerlicht haben:

Verbote und Gebote (ausgenommen vllt. selbst auferlegte Denkverbote) schützen niemanden und gar nichts.

dann frage ich mich allerdings, warum wir eine strafgesetzgebung haben Mit den Augen rollen

#335:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:02
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Verbote und Gebote (ausgenommen vllt. selbst auferlegte Denkverbote) schützen niemanden und gar nichts.


Das ist so ziemlich das Schrägste, das ich hier seit Jahren gelesen habe.

#336:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:03
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Freiheit kann nur durch Verbote geschützt werden.
Wie denn sonst?


Gerade du als vorgeblicher Jurist und Religionskritiker solltest doch etwas grundlegend verinnerlicht haben:

Verbote und Gebote (ausgenommen vllt. selbst auferlegte Denkverbote) schützen niemanden und gar nichts.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Verbote sind das wichtigste Werkzeug eines Staates um Rechtsgüter seiner Bürger zu schützen. Ohne Verbote ist alles erlaubt. Alles schließt Mord, Vergewaltigung etc. ein. Ohne Verbotsnormen gibt es nur das Recht des Stärkeren. Will man die Schwachen vor den Starken schützen, muss man ihre Stärken beschränken.

Ein Recht auf Leben zu formulieren ist sinnlos, wenn das Töten gleichzeitig erlaubt ist. Das Recht auf Leben kann nur geschützt werden, wenn man das Töten verbietet. Ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ist wertlos, wenn Vergewaltigung nicht verboten ist. etc.

Ein Rechtsstaat hat die Pflicht, unerwünschtes weil schädliches Verhalten zu unterbinden.

#337:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:04
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
....
dann frage ich mich allerdings, warum wir eine strafgesetzgebung haben Mit den Augen rollen

Ich mich auch. Schulterzucken

#338:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:10
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
....
dann frage ich mich allerdings, warum wir eine strafgesetzgebung haben Mit den Augen rollen

Ich mich auch. Schulterzucken

Ok. Wenn du für die Legalisierung von Mord und Vergewaltigung bist, ist es von deinem Standpunkt her konsequent auch ein Kopftuchverbot abzulehnen. Ich teile diesen Standpunkt nicht, aber immerhin hast du einen. Damit bist du vielen anderen hier weit voraus.

#339:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:15
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Ein Rechtsstaat hat die Pflicht, unerwünschtes weil schädliches Verhalten zu unterbinden.


Und was genau war noch mal schädlich daran, ein Kopftuch zu tragen? Am Kopf kratzen

#340:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:18
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Ok. Wenn du für die Legalisierung von Mord und Vergewaltigung bist, ist es von deinem Standpunkt her konsequent auch ein Kopftuchverbot abzulehnen.


Die Analogie passt so nicht ganz. Vergleichbar ist das Kopftuchverbot, wie du es forderst, eben nicht mit dem Vergewaltigungsverbot, sondern mit einem generellen Sexverbot, weil es Vergewaltigungen gibt.

#341:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:19
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ein Rechtsstaat hat die Pflicht, unerwünschtes weil schädliches Verhalten zu unterbinden.


Und was genau war noch mal schädlich daran, ein Kopftuch zu tragen? Am Kopf kratzen


Kontext. It's a killer.

#342:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:22
    —
Und fühlt ihr euch auch schön beschützt? Ich meine, so sehr, wie ihr neue Verbote einfordert, weil die alten nicht reichen? Ausgerechnet die Freiheit (TM) wird also mit Verboten geschützt, die sie gleichzeitig einschränken. Ich kann manchmal gar nicht glauben, dass es euch in einem autoritären Regime nicht gefallen würde.

Und, hält das Vergewaltigungsverbot Vergewaltiger ab? Hält das Tötungsverbot Mörder ab? Das Geschwindigkeitsgebot Raser? usw.usf. Kann der Rechtsstaat schädliches Verhalten tatsächlich unterbinden, in dem er es mit Strafe bedroht?

Eure Sicherheit ist ein Trugbild. Man kann natürlich auch Kriege, Selbstmordattentate und Terror verbieten und mit Strafe bedrohen .... als würde sich der tatsächlich Stärkere jemals davon abhalten lassen - wo noch nicht mal die Schwächeren (als Zeichen der Stärke) darauf zu verzichten in der Lage sind.

#343:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:24
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Kontext. It's a killer.


Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst.

#344:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:27
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
...
Das ist so ziemlich das Schrägste, das ich hier seit Jahren gelesen habe.

Ich kann auch nix dafür, dass du deine eigenen Textchen ausblendest ... Schulterzucken

#345:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:27
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Und, hält das Vergewaltigungsverbot Vergewaltiger ab? Hält das Tötungsverbot Mörder ab? Das Geschwindigkeitsgebot Raser? usw.usf. Kann der Rechtsstaat schädliches Verhalten tatsächlich unterbinden, in dem er es mit Strafe bedroht?


Ich befürchte, dass es wesentlich mehr Raser und auch Mörder und Vergewaltiger gäbe, wenn dieses Verhalten nicht bestraft würde...

#346:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:30
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
...
Das ist so ziemlich das Schrägste, das ich hier seit Jahren gelesen habe.

Ich kann auch nix dafür, dass du deine eigenen Textchen ausblendest ... Schulterzucken


Musst ja auch nicht für alles was können. Hast Dich auch so schon genug geoutet.

#347:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:31
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Kontext. It's a killer.


Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst.


Du hast eine Aussage aus einem Zusammenhang gerissen und in einem anderen kommentiert. Macht man nicht.

#348:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:32
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Und, hält das Vergewaltigungsverbot Vergewaltiger ab? Hält das Tötungsverbot Mörder ab? Das Geschwindigkeitsgebot Raser? usw.usf. Kann der Rechtsstaat schädliches Verhalten tatsächlich unterbinden, in dem er es mit Strafe bedroht?


Ich befürchte, dass es wesentlich mehr Raser und auch Mörder und Vergewaltiger gäbe, wenn dieses Verhalten nicht bestraft würde...

Ein paar vielleicht ... andere werden dadurch erst angespornt.

#349:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:33
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Und fühlt ihr euch auch schön beschützt? Ich meine, so sehr, wie ihr neue Verbote einfordert, weil die alten nicht reichen? Ausgerechnet die Freiheit (TM) wird also mit Verboten geschützt, die sie gleichzeitig einschränken. Ich kann manchmal gar nicht glauben, dass es euch in einem autoritären Regime nicht gefallen würde.

Und, hält das Vergewaltigungsverbot Vergewaltiger ab? Hält das Tötungsverbot Mörder ab? Das Geschwindigkeitsgebot Raser? usw.usf. Kann der Rechtsstaat schädliches Verhalten tatsächlich unterbinden, in dem er es mit Strafe bedroht?

Eure Sicherheit ist ein Trugbild. Man kann natürlich auch Kriege, Selbstmordattentate und Terror verbieten und mit Strafe bedrohen .... als würde sich der tatsächlich Stärkere jemals davon abhalten lassen - wo noch nicht mal die Schwächeren (als Zeichen der Stärke) darauf zu verzichten in der Lage sind.


Dürfen wir dann alle wieder "Ziegenficker" sagen?

#350:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:34
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
...
Das ist so ziemlich das Schrägste, das ich hier seit Jahren gelesen habe.

Ich kann auch nix dafür, dass du deine eigenen Textchen ausblendest ... Schulterzucken


Musst ja auch nicht für alles was können. Hast Dich auch so schon genug geoutet.

Edit:
+
Kramer hat folgendes geschrieben:
...
Dürfen wir dann alle wieder "Ziegenficker" sagen?
Machst du doch auch so gerade. Na Und!


Pfeil Sandkastenkindereien


Zuletzt bearbeitet von Defätist am 12.04.2012, 10:39, insgesamt einmal bearbeitet

#351:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:41
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Pfeil Sandkastenkindereien


Szenen aus dem politischen Alltag eines Weltverbesserers?

#352:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:45
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Und, hält das Vergewaltigungsverbot Vergewaltiger ab? Hält das Tötungsverbot Mörder ab? Das Geschwindigkeitsgebot Raser? usw.usf. Kann der Rechtsstaat schädliches Verhalten tatsächlich unterbinden, in dem er es mit Strafe bedroht?


Ich befürchte, dass es wesentlich mehr Raser und auch Mörder und Vergewaltiger gäbe, wenn dieses Verhalten nicht bestraft würde...

Ein paar vielleicht ... andere werden dadurch erst angespornt.

äh, wie bitte?
du meinst also, wenn diebstahl nicht verboten wäre, würde weniger geklaut? wenn es nicht verboten wäre, seine kinder zu schlagen, dann würden weniger eltern ihre kinder geschlagen?

#353:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:50
    —
Jetzt seid mal nicht so. Ohne Verbote könnten z.B. katholische Priester, die man beim Kindernaschen erwischt hat, wieder ihren gewohnten Lebensstil pflegen. Defätist sei es gedankt! Und wenn jeder alles darf, wozu braucht man dann noch ein Arbeitsrecht? Der Chef darf alles. Basta!

#354:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:54
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Und, hält das Vergewaltigungsverbot Vergewaltiger ab? Hält das Tötungsverbot Mörder ab? Das Geschwindigkeitsgebot Raser? usw.usf. Kann der Rechtsstaat schädliches Verhalten tatsächlich unterbinden, in dem er es mit Strafe bedroht?


Ich befürchte, dass es wesentlich mehr Raser und auch Mörder und Vergewaltiger gäbe, wenn dieses Verhalten nicht bestraft würde...

Ein paar vielleicht ... andere werden dadurch erst angespornt.

äh, wie bitte?
du meinst also, wenn diebstahl nicht verboten wäre, würde weniger geklaut? wenn es nicht verboten wäre, seine kinder zu schlagen, dann würden weniger eltern ihre kinder geschlagen?

Nö. Ich bin der Meinung, dass die Strafbewehrung niemanden mit dem festen Willen zu einer Tat von dieser abhält. Noch viel weniger diejenigen, die nur teilweise aus eigenem Antrieb Taten verüben, wie bspw. diejenigen, die Taten im Affekt oder mit getrübtem Bewusstsein begehen oder andere, die durch die Strafandrohung (i.V.m. dem Gruppenzwang) erst zu diesen Taten gebracht werden, bspw. um in einer kriminellen Clique zu Ansehen zu kommen oder aufgenommen zu werden.

#355:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:56
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Und, hält das Vergewaltigungsverbot Vergewaltiger ab? Hält das Tötungsverbot Mörder ab? Das Geschwindigkeitsgebot Raser? usw.usf. Kann der Rechtsstaat schädliches Verhalten tatsächlich unterbinden, in dem er es mit Strafe bedroht?


Ich befürchte, dass es wesentlich mehr Raser und auch Mörder und Vergewaltiger gäbe, wenn dieses Verhalten nicht bestraft würde...

Ein paar vielleicht ... andere werden dadurch erst angespornt.

äh, wie bitte?
du meinst also, wenn diebstahl nicht verboten wäre, würde weniger geklaut? wenn es nicht verboten wäre, seine kinder zu schlagen, dann würden weniger eltern ihre kinder geschlagen?

Nö. Ich bin der Meinung, dass die Strafbewehrung niemanden mit dem festen Willen zu einer Tat von dieser abhält. Noch viel weniger diejenigen, die nur teilweise aus eigenem Antrieb Taten verüben, wie bspw. diejenigen, die Taten im Affekt oder mit getrübtem Bewusstsein begehen oder andere, die durch die Strafandrohung (i.V.m. dem Gruppenzwang) erst zu diesen Taten gebracht werden, bspw. um in einer kriminellen Clique zu Ansehen zu kommen oder aufgenommen zu werden.

das ist zwar hier reichlich OT, aber trotzdem:
wenn diebstahl nicht verboten wäre, was würde jemanden davon abhalten, in einen laden zu gehen und sich zu nehmen, was er haben will?

#356:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 10:58
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Kontext. It's a killer.


Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst.


Du hast eine Aussage aus einem Zusammenhang gerissen und in einem anderen kommentiert. Macht man nicht.


Das sehe ich anders. Auch wenn das nur nebenbei geschehen ist, hat Fake doch in diesem Beitrag, auf den ich geantwortet habe, erklärt, wann Handlungsweisen zu verbieten sind. Nämlich dann, wenn Schaden von ihnen ausgeht. Entsprechend müsste Fake der Meinung sein, dass das Kopftuchtragen schädlich ist, weil er das ja gerne verbieten würde. Und ich finde, dass es für die Diskussion hilfreich sein könnte zu erfahren, welchen Schaden er da genau zu erkennen meint.

#357:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 11:01
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
...
wenn diebstahl nicht verboten wäre, was würde jemanden davon abhalten, in einen laden zu gehen und sich zu nehmen, was er haben will?

Nichts, wie jetzt auch, sonst gäbe es keine Diebstähle.

#358:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 11:05
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
...
wenn diebstahl nicht verboten wäre, was würde jemanden davon abhalten, in einen laden zu gehen und sich zu nehmen, was er haben will?

Nichts, wie jetzt auch, sonst gäbe es keine Diebstähle.


Das ist doch Quatsch. Die Angst davor, erwischt zu werden, hält viele Menschen vor kleinen Gelegenheitsdiebstählen ab. Und selbst wenn nicht, dann werden immerhin einige erwischt, weil dagegen vorgegangen wird. Ohne Verbote wäre der Einzelhandel dem Ladendiebstahl hilflos aufgeliefert. Deine Vorstellungen sind hoffnungslos naiv.

#359:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 11:19
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
...
wenn diebstahl nicht verboten wäre, was würde jemanden davon abhalten, in einen laden zu gehen und sich zu nehmen, was er haben will?

Nichts, wie jetzt auch, sonst gäbe es keine Diebstähle.

Die Angst davor, erwischt zu werden, hält viele Menschen vor kleinen Gelegenheitsdiebstählen ab. ....

Wie ich schon schrieb: manche hält es ab - anderen gibt es erst den Kick.
Und das "erwischt werden" (eher noch die Strafe), schützt eben gerade nicht vor dem Diebstahl, sondern soll (zumindest in der Theorie) maximal abschreckend vor Wiederholung wirken.

Jetzt tut doch nicht so, als würde es erst seit 10 Jahren ein Hinterfragen und Umdenken im Bezug auf das Strafrecht (Sinn und Gestaltung) geben. Wir leben rund 300 Jahre nach der s.g. Aufklärung.
http://www.strafrecht-online.org/index.php?dl_init=1&id=3211
http://www.bpb.de/izpb/7740/vom-sinn-und-zweck-des-strafens

#360:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 11:44
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ein Rechtsstaat hat die Pflicht, unerwünschtes weil schädliches Verhalten zu unterbinden.


Und was genau war noch mal schädlich daran, ein Kopftuch zu tragen? Am Kopf kratzen



Schädlich ist eine Gesellschaft bzw. eine Gruppe innerhalb einer Gesellschaft, die Frauen für minderwertig, schwach, sündhaft hält, und sie an Bildung, Arbeitstätigkeit, politischer Teilhabe hindert.

Eines der Symbole dieser Unterdrückung der Frauen ist die Verschleierung, die verhindern soll, dass Frauen alleine durch ihr Erscheinungsbild in Männern sündhafte Gelüste wecken. Sie sollen auch fortlaufend unter Aufsicht eines männlichen Familienmitgliedes bleiben. Daher die im Forum im anderen Fred erwähnte Fatwa gegen Teilnahme von Mädchen an Klassenreisen oder die häufige Abmeldung von der Teilnahme am Schwimmunterricht.

Imho geht es weniger um das Stück Stoff, sondern um dahinter stehende Konzepte. Durch ihre religiöse Begründung sind es sehr starke Meme, die auch besondern wirksam nächsten Generationen eingeimpft werden.

Durch Aufrechterhaltung des Symbols Koppftuch werden die dahiner stehenden Konzepte verstärkt und verewigt.

#361:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 11:49
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Das sehe ich anders. Auch wenn das nur nebenbei geschehen ist, hat Fake doch in diesem Beitrag, auf den ich geantwortet habe, erklärt, wann Handlungsweisen zu verbieten sind. Nämlich dann, wenn Schaden von ihnen ausgeht. Entsprechend müsste Fake der Meinung sein, dass das Kopftuchtragen schädlich ist, weil er das ja gerne verbieten würde. Und ich finde, dass es für die Diskussion hilfreich sein könnte zu erfahren, welchen Schaden er da genau zu erkennen meint.

Das erkläre ich dir gerne. Aber vorher müssen wir uns darüber einig werden, dass wir hier nicht über ein Kleidungsstück sprechen. Ich habe von Anfang an auschließlich von religiöser Verschleierung gesprochen. Das Kopftuch meiner Oma hat damit nichts zu tun. Und ja, man kann das unterscheiden.

Das islamische Kopftuch ist ein Symbol. Genau wie die Hakenkreuzarmbinde und der gelbe Stern, den Juden im dritten Reich an ihrer Kleidung tragen mussten. Meine Abneigung gilt in allen drei Fällen nicht dem Stück Stoff, sondern der inhaltlichen Bedeutung, die damit verbunden ist. Hätte es das dritte Reich nicht gegeben, wären Armbinde und Judenstern nur Bekleidungsstücke. Wir sind uns aber hoffentlich einig, dass das wegen des dritten Reiches heute nicht mehr der Fall ist. Das Symbol "verdrängt" den Bekleidungscharakter.

Wenn du mir soweit folgen kannst, erkläre ich dir gerne, warum das Symbol Kopftuch nach meiner Überzeugung gegen unsere FDGO verstößt.

#362:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 11:51
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Imho geht es weniger um das Stück Stoff, sondern um dahinter stehende Konzepte. Durch ihre religiöse Begründung sind es sehr starke Meme, die auch besondern wirksam nächsten Generationen eingeimpft werden.

Durch Aufrechterhaltung des Symbols Koppftuch werden die dahiner stehenden Konzepte verstärkt und verewigt.


Aber warum denn der Umweg über das Symbol "Kopftuch" bzw. Verschleierung? Es wäre doch viel zielführender, gleich generell die Ausübung der islamischen Religion zu verbieten.

#363:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 11:53
    —
Fake hat folgendes geschrieben:

Wenn du mir soweit folgen kannst, erkläre ich dir gerne, warum das Symbol Kopftuch nach meiner Überzeugung gegen unsere FDGO verstößt.


Und plötzlich wird aus der Schädlichkeit ein Verstoß gegen die FDGO...

#364:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 11:54
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Imho geht es weniger um das Stück Stoff, sondern um dahinter stehende Konzepte. Durch ihre religiöse Begründung sind es sehr starke Meme, die auch besondern wirksam nächsten Generationen eingeimpft werden.

Durch Aufrechterhaltung des Symbols Koppftuch werden die dahiner stehenden Konzepte verstärkt und verewigt.


Aber warum denn der Umweg über das Symbol "Kopftuch" bzw. Verschleierung? Es wäre doch viel zielführender, gleich generell die Ausübung der islamischen Religion zu verbieten.

Zielführender ja, aber verfassungswidrig. Deswegen steht diese Option nicht zur Debatte. Außerdem ist es ein Gebot des Rechtsstaatsprinzipes, dass immer das mildeste Mittel zu wählen ist, das den gewünschten Zweck zu erreichen geeignet ist. Ein Kopftuchverbot ist als rechtliches Minus zum Islamverbot das mildere Mittel.

#365:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 11:57
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:

Jetzt tut doch nicht so, als würde es erst seit 10 Jahren ein Hinterfragen und Umdenken im Bezug auf das Strafrecht (Sinn und Gestaltung) geben.


Das hat aber nichts mit einem naiven Verbot von Verboten zu tun, ausserdem geht es nichtsbei allen Verboten um das Strafrecht. Dass ein Unternehmer seine Angestellten nicht wie Sklaven behandeln darf wird nicht allein durch strafrechtliche Sanktionen geregelt, sondern durch gesellschaftliche Strukturen, Tarifverträge, Einfluss der Betriebsräte und Gewerkschaften usw. Dennoch gibt es Einzelfälle, in denen Angestellte masslos ausgebeutet werden. Wäre das nicht "verboten", dann wäre es die Regel, weil Fragen wie persönliche Schuld und Moral hier keine Rolle spielen. Da stehen wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund, das Überleben des Unternehmens.

#366:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 12:00
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Das erkläre ich dir gerne. Aber vorher müssen wir uns darüber einig werden, dass wir hier nicht über ein Kleidungsstück sprechen. Ich habe von Anfang an auschließlich von religiöser Verschleierung gesprochen. Das Kopftuch meiner Oma hat damit nichts zu tun. Und ja, man kann das unterscheiden.


Das würde mich zuerst mal interessieren. Wie soll man denn im Einzelfall unterscheiden können, ob eine muslimische Frau das Kopftuch aus religiösen Gründen trägt oder weil sie es chic findet?

Zitat:
Wenn du mir soweit folgen kannst, erkläre ich dir gerne, warum das Symbol Kopftuch nach meiner Überzeugung gegen unsere FDGO verstößt.


Dass das "islamische Kopftuch" Symbolcharakter hat, sehe ich auch so.

#367:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 12:19
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:

Das würde mich zuerst mal interessieren. Wie soll man denn im Einzelfall unterscheiden können, ob eine muslimische Frau das Kopftuch aus religiösen Gründen trägt oder weil sie es chic findet?



Ja, kann man nur gegrenzt, muss man aber auch nicht.

Denn es geht es nicht um Verbannung der Verschleierung aus dem Straßenbild, auch es wünschenswert wäre.

Mit etwas gutem Willen läßt sich aber ein entsprechendes Verbot in den Bildungsinstitutionen einführen. (Wobei auch hier: Föderalismus, ick liebe dir....)

Und nur das ist, was ich (zunächst... zynisches Grinsen ) für notwendig halte.

#368:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 12:46
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:

Das würde mich zuerst mal interessieren. Wie soll man denn im Einzelfall unterscheiden können, ob eine muslimische Frau das Kopftuch aus religiösen Gründen trägt oder weil sie es chic findet?



Ja, kann man nur gegrenzt, muss man aber auch nicht.

Denn es geht es nicht um Verbannung der Verschleierung aus dem Straßenbild, auch es wünschenswert wäre. Es wäre auch juristisch kaum möglich.

Mit etwas gutem Willen läßt sich aber ein entsprechendes Verbot in den Bildungsinstitutionen einführen. (Wobei auch hier: Föderalismus, ick liebe dir....)

Und nur das ist, was ich (zunächst... zynisches Grinsen ) für notwendig halte.


edit: zusatzsatz



Zuletzt bearbeitet von Naastika am 12.04.2012, 14:37, insgesamt einmal bearbeitet

#369:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 14:16
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Jetzt tut doch nicht so, als würde es erst seit 10 Jahren ein Hinterfragen und Umdenken im Bezug auf das Strafrecht (Sinn und Gestaltung) geben.


Das hat aber nichts mit einem naiven Verbot von Verboten zu tun,

Du musst mir nicht deine unlauteren Diskussionsmethoden versuchen unter zu schieben.
1.) habe ich kein Verbot von Verboten gefordert und
2.) bin ich lediglich deiner "Argumentation" gefolgt

Kramer hat folgendes geschrieben:
... ausserdem geht es nichtsbei allen Verboten um das Strafrecht. Dass ein Unternehmer seine Angestellten nicht wie Sklaven behandeln darf wird nicht allein durch strafrechtliche Sanktionen geregelt, sondern durch gesellschaftliche Strukturen, Tarifverträge, Einfluss der Betriebsräte und Gewerkschaften usw. Dennoch gibt es Einzelfälle, in denen Angestellte masslos ausgebeutet werden. Wäre das nicht "verboten", dann wäre es die Regel, weil Fragen wie persönliche Schuld und Moral hier keine Rolle spielen. Da stehen wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund, das Überleben des Unternehmens.

Schön zu sehen, dass wir jetzt schon bei gesellschaftlichen Einflüssen und Konsensfähigkeit von Weltanschauungen und Mehrheitsmeinungen angelangt sind. Da rutschen die strafrechtlichen staatlichen Schutznormen zurecht ganz schnell in die "..."
Wir können uns also darauf einigen, dass das Tragen von Kleidungsstücken nicht strafrechtlich verfolgt werden muss, um die "Befreiung" von Frauen zu erreichen?
Schön.

#370:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 14:26
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:

Wir können uns also darauf einigen, dass das Tragen von Kleidungsstücken nicht strafrechtlich verfolgt werden muss, um die "Befreiung" von Frauen zu erreichen?
Schön.


Warum siehst Du für diese Einigung überhaupt eine Notwendigkeit?

#371:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 14:42
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Das würde mich zuerst mal interessieren. Wie soll man denn im Einzelfall unterscheiden können, ob eine muslimische Frau das Kopftuch aus religiösen Gründen trägt oder weil sie es chic findet?

Gesunder Menschenverstand.

Wir hätten hier in keinster Weise einen Sonderfall. Die praktische Handhabung wäre wie in jedem anderen Ordnungswidrigkeitenverfahren (von Strafrecht hat in diesem Zusammenhang niemand gesprochen). Beispiel Verkehrskontrolle.

1. Fragen (ja, das hilft manchmal schon!): Haben sie getrunken? / Glauben sie an Allah?
2. Abgleichung der Antwort mit der allgemeinen Lebenserfahrung, beobachten der Reaktion, Gestik, Mimik etc. Zollkontrollen laufen doch auch so. Nicht jeder Pkw, der über die deutsch-niederländische Grenze fährt, wird auf Drogen kontrolliert. Wer in diesem Job arbeitet, erkennt seine Pappenheimer.
3. Förmliches Anhörungsverfahren mit der Gelegenheit zur schriftlichen Stellungnahme
4. Bescheid mit Widerspruchsmöglichkeit
5. notfalls Klage vor Verwaltungsgericht in der Zeugen zu Religiösität und/oder Modeverhalten befragt werden können. Wie immer gilt hier: im Zweifel für den Angeklagten.

Man könnte auch einfach ein Verwarnungsgeld anbieten. 10 € oder Formalkram.

Also: business as usual.

#372:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 14:47
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Das würde mich zuerst mal interessieren. Wie soll man denn im Einzelfall unterscheiden können, ob eine muslimische Frau das Kopftuch aus religiösen Gründen trägt oder weil sie es chic findet?

Gesunder Menschenverstand.

Wir hätten hier in keinster Weise einen Sonderfall. Die praktische Handhabung wäre wie in jedem anderen Ordnungswidrigkeitenverfahren (von Strafrecht hat in diesem Zusammenhang niemand gesprochen). Beispiel Verkehrskontrolle.
...........



Lachen Lachen Lachen

Witzbold! Dir sind die legislative und judikative Abgründe, die sich da öffnen, wohl bewußt.



Und sonst: Was meint das werte Forum zum Thema Verschleierungsverbot an Schulen?

#373:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 14:55
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Wir können uns also darauf einigen, dass das Tragen von Kleidungsstücken nicht strafrechtlich verfolgt werden muss, um die "Befreiung" von Frauen zu erreichen?
Schön.


Warum siehst Du für diese Einigung überhaupt eine Notwendigkeit?


Weil ich mein Leben und meine persönliche Freiheit(TM) nicht gern von Verboten überängstlicher Menschen beeinträchtigt sehen möchte.

#374:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 15:01
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Wir können uns also darauf einigen, dass das Tragen von Kleidungsstücken nicht strafrechtlich verfolgt werden muss, um die "Befreiung" von Frauen zu erreichen?
Schön.


Warum siehst Du für diese Einigung überhaupt eine Notwendigkeit?


Weil ich mein Leben und meine persönliche Freiheit(TM) nicht gern von Verboten überängstlicher Menschen beeinträchtigt sehen möchte.


Wieso? Bist du eine Frau? Oder ein verkappter Exhibitionist?

#375:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 15:02
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Wir können uns also darauf einigen, dass das Tragen von Kleidungsstücken nicht strafrechtlich verfolgt werden muss, um die "Befreiung" von Frauen zu erreichen?
Schön.


Warum siehst Du für diese Einigung überhaupt eine Notwendigkeit?


Weil ich mein Leben und meine persönliche Freiheit(TM) nicht gern von Verboten überängstlicher Menschen beeinträchtigt sehen möchte.


Wieso? Bist du eine Frau? Oder ein verkappter Exhibitionist?


Ich könnte doch in ein paar Jahren herausfinden, dass meine weibliche Seite überwiegt und ich noch ein paar Jahre später auf den Geschmack komme, Kopftuch chic zu finden ... Smilie

#376:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 15:06
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Weil ich mein Leben und meine persönliche Freiheit(TM) nicht gern von Verboten überängstlicher Menschen beeinträchtigt sehen möchte.


Was möchte ich Dir denn verbieten?

#377:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 15:17
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Weil ich mein Leben und meine persönliche Freiheit(TM) nicht gern von Verboten überängstlicher Menschen beeinträchtigt sehen möchte.


Was möchte ich Dir denn verbieten?

Bisher habe ich das aus deinen Beiträgen nicht herauslesen können, dass (oder ob) du mir überhaupt etwas verbieten willst ...
Bist du etwa überängstlich? Oder warum ziehst du dir den Schuh an?

#378:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 15:21
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:

Bisher habe ich das aus deinen Beiträgen nicht herauslesen können, dass (oder ob) du mir überhaupt etwas verbieten willst ...
Bist du etwa überängstlich? Oder warum ziehst du dir den Schuh an?


Du hast die Notwendigkeit für eine Einigung erwähnt. Ich wollte nur wissen, wo Du den Dissens siehst.

#379:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 15:26
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Ich bin da nicht sicher, denn er schrieb auch das:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.


Religion ist in jeder Form ein Extremfall.

eben. Und:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.


Das unterstelle ich nicht. Das ist so. Religiöse Erziehung ist per Definition autoritär. Sie kann gar nicht anders sein, da sie auf nicht überprüfbaren Inhalten basiert.

Es ist so, dass es bei ALLEN Religiösen so ist. Schreibt er.
Aber fwo wird uns schon erklären, was er meint... Lachen

Das ist nicht so besonders schwierig - ich hatte auch nicht gesagt, Ihr versteht Kramer nicht, sondern hatte den Verdacht geäußert, dass ihr aneinander vorbeischreibt - das gilt auch für Kramer. Lies doch mal, was Du zitiert hast: Kramer schreibt über religiöse Erziehung, ihr schreibt über die Erziehung durch religiöse Menschen ....

Und beide Seiten kennen sich so gut, dass sie sich auf die speziellen Verkürzungen der anderen Seite einschießen, statt dass Argument zu suchen, auf das sie aber auch nicht eingehen wollen:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Natürlich gibt es diese Art autoritärer Erziehung, und es gibt sie auch bei manchen Religiösen, aber sicherlich nicht bei allen. Genau das hast du aber unterstellt.


Das unterstelle ich nicht. Das ist so. Religiöse Erziehung ist per Definition autoritär. Sie kann gar nicht anders sein, da sie auf nicht überprüfbaren Inhalten basiert.

Das ist nun inhaltlich Unfug. Oder besser gesagt, gibt es viele Religiöse, deren Erziehung nicht ausschließlich auf Religion basiert, die sich in der Praxis von nichtreligiöser Erziehung nicht unterscheidet. Kurz: deine "per definitionem autoritäre" religiöse Erziehung dürfe zumindest in unseren Breiten ein schon fast pathologisch zu nennender Extremfall sein.

P.S.: Nicht überprüfbare Inhalte gibt es auch bei Nicht-Religiösen.

Hier haben wir wieder den Unterschied zwischen der religiösen Erziehung, das ist die Erziehung zur Religion, und der allgemeinen Erziehung durch religiöse Eltern, die natürlich auch das Anhalten zum Händewaschen enthält, was aber eigentlich nicht das Thema ist.

Auch nichtüberprüfbare Inhalte sind nicht wirklich das Thema (das ist dann wieder Kramers unglückliche Verkürzung), sondern diese im Gesamtkunstwerk Religion. Wenn ich meinen Kindern sage, sie sollen das ganze Gottesgedöns einfach vergessen, bis irgendwo ein Gott wirklich auftritt (Tenor: Den gibt es eh nicht), dann hat es keine Folgen, wenn sie anderer Meinung sind. (Solange sie im Religionsunterricht angemeldet sind, dürfen sie ihren (oder meinen?) "Unglauben" allerdings nicht zu laut äußern, weil die Religionszensur - und darauf bestehen die Kirchen - versetzungsrelevant ist. @ tillich: Und Du meinst, Du arbeitest ohne Druck?)

Bei Religionen geht es etwas anders zu: Wir haben ein allgemeines Heilsversprechen für das Leben des gehorsamen Gläubigen nach dem Tode und die Hölle für die Ungläubigen und Ungehorsamen, außer natürlich bei weichgespülten Empathiemonstern wie tillich, der droht nicht lautstark mit der Hölle, sondern macht das etwas zurückhaltender durch die weniger laute Versagung des Heils nach dem Tode - am Prinzip ändert das aber nichts, die Drohung funktioniert auch ohne sie weiter auszumalen. Wie in den Seligpreisungen der Bergpredigt: Wo ist denn da die Drohung? Es wird nur genau gesagt, wie Du sein musst, um selig zu werden/sein. Den unseligen Zustand darfst Du dir selbst ausmalen ..... Das tun allerdings auch kuschelige Eltern während ihrer Erziehung zur Religion in hinreichendem Maße.

Was mich allerdings etwas wundert, ist, dass ausgerechnet in diesem Forum, einem Treffpunkt der Pfaffenfresser, die Kritik an Kramers Argumentation nicht etwa da ansetzt, dass er gewissermaßen einlädt, sich an der ungeschickten Verkürzung einer Tatsache, über die hier weitgehende Einigkeit herrscht, auszutoben. Stattdessen tobt man sich genau so an dieser Verkürzung aus, wie man es normalerweise vielleicht von einem eristisch gut geschulten Theologen erwarten kann, aber nicht von denen, die deren Hobby normalerweise die Religionskritik ist.

Könnte es sein, dass hier im Moment fast gar nicht zum Thema diskutiert, sondern im Wesentlichen
persönlicher Hickhack ausgetragen wird?

fwo

#380:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 15:28
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Du hast die Notwendigkeit für eine Einigung erwähnt. Ich wollte nur wissen, wo Du den Dissens siehst.

Natürlich hätte die Formulierung des Fragesatzes lauten müssen: "Sind wir uns also einig..."
Schön ist´s allemal.

#381:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 17:00
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Was mich allerdings etwas wundert, ist, dass ausgerechnet in diesem Forum, einem Treffpunkt der Pfaffenfresser, die Kritik an Kramers Argumentation nicht etwa da ansetzt, dass er gewissermaßen einlädt, sich an der ungeschickten Verkürzung einer Tatsache, über die hier weitgehende Einigkeit herrscht, auszutoben. Stattdessen tobt man sich genau so an dieser Verkürzung aus, wie man es normalerweise vielleicht von einem eristisch gut geschulten Theologen erwarten kann, aber nicht von denen, die deren Hobby normalerweise die Religionskritik ist.

Könnte es sein, dass hier im Moment fast gar nicht zum Thema diskutiert, sondern im Wesentlichen
persönlicher Hickhack ausgetragen wird?

Wo siehst du hier Religionskritik? Nur weil einige Eulen nach Athen tragen? In der Abneigung gegenüber unseren eingeborenen Religionen sind wir uns doch einig. Kaum geht es dagegen um den Islam, finde ich bei einigen Religionskritik nicht mehr wieder.

#382:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 17:13
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
In der Abneigung gegenüber unseren eingeborenen Religionen sind wir uns doch einig. Kaum geht es dagegen um den Islam, finde ich bei einigen Religionskritik nicht mehr wieder.

Die unterschiedliche Behandlung liegt doch nur daran, dass sich bei Kritik an unseren eingeborenen Religionen der Rassismusvorwurf nicht so gut platzieren lässt.

#383:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 17:28
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Könnte es sein, dass hier im Moment fast gar nicht zum Thema diskutiert, sondern im Wesentlichen
persönlicher Hickhack ausgetragen wird?

Jedenfalls werde ich den Thread nach den 3 Beiträgen wieder verlassen.

#384:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 17:45
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
In der Abneigung gegenüber unseren eingeborenen Religionen sind wir uns doch einig. Kaum geht es dagegen um den Islam, finde ich bei einigen Religionskritik nicht mehr wieder.

Die unterschiedliche Behandlung liegt doch nur daran, dass sich bei Kritik an unseren eingeborenen Religionen der Rassismusvorwurf nicht so gut platzieren lässt.


Man ist natürlich nicht fremdenfeindlich, wenn man pauschal Christen vorverurteilt. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit kann es natürlich auch im Rahmen von Christentumskritik geben, allerdings ist es immer etwas anderes, ob man gegen gesellschaftliche Minderheiten oder Mehrheiten spricht.

#385:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 17:52
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Könnte es sein, dass hier im Moment fast gar nicht zum Thema diskutiert, sondern im Wesentlichen
persönlicher Hickhack ausgetragen wird?

Jedenfalls werde ich den Thread nach den 3 Beiträgen wieder verlassen.



Ja, da hat fwo Recht. Schade, dass diese Diskussion so vermüllt.... Traurig

Abweichend von der Überschrift sehe ich eher zwei Themen in Mache:
Die prinzipielle Behandlung von Frauen im Islam,
und
die praktische Umsetzung des Islams in Deutschland, am Beispiel des Kopftuches sowie der gebotene Umgang der deutschen Gesellschaft .

Tja, was macht das FGH damit? Mit den Augen rollen

OK OK, ich habe da auch meinen Beitrag geleistet.....Spass muss auch sein....

#386:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 18:02
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
1. Fragen (ja, das hilft manchmal schon!): Haben sie getrunken? / Glauben sie an Allah?
2. Abgleichung der Antwort mit der allgemeinen Lebenserfahrung, beobachten der Reaktion, Gestik, Mimik etc. Zollkontrollen laufen doch auch so. Nicht jeder Pkw, der über die deutsch-niederländische Grenze fährt, wird auf Drogen kontrolliert. Wer in diesem Job arbeitet, erkennt seine Pappenheimer.
3. Förmliches Anhörungsverfahren mit der Gelegenheit zur schriftlichen Stellungnahme
4. Bescheid mit Widerspruchsmöglichkeit
5. notfalls Klage vor Verwaltungsgericht in der Zeugen zu Religiösität und/oder Modeverhalten befragt werden können. Wie immer gilt hier: im Zweifel für den Angeklagten.


Wenn es genügend Frauen darauf ankommen ließen, würde das wohl ziemlich viel Arbeit bedeuten... Anders als bei der Alkoholkontrolle oder beim Zoll kann man da eben nicht notfalls doch genau prüfen. Streng genommen kann man es gar nicht nachweisen, wenn die Person es nicht zugibt. Zumal das Kopftuchtragen im Islam ja nicht zwingend vorgeschrieben ist, soweit ich weiß.

Aber gut, nun lass mal hören, welchen Schaden die Symbolik des Kopftuches verursacht.

#387:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 19:01
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Freiheit kann nur durch Verbote geschützt werden.
Wie denn sonst?



Das erinnert aber gar zu sehr an George Orwell.


Freiheit erreicht man im Wesentlichen dadurch, dass man Verbote beseitigt.

#388:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 19:06
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
....
dann frage ich mich allerdings, warum wir eine strafgesetzgebung haben Mit den Augen rollen

Ich mich auch. Schulterzucken

Ok. Wenn du für die Legalisierung von Mord und Vergewaltigung bist, ist es von deinem Standpunkt her konsequent auch ein Kopftuchverbot abzulehnen. Ich teile diesen Standpunkt nicht, aber immerhin hast du einen. Damit bist du vielen anderen hier weit voraus.



Verbote koennen nur dann ausnahmsweise sinnvoll zum Schutz der Freiheit eingesetzt werden, wenn man vorher den Nachweis fuehrt, dass das verbotene Verhalten die Freiheitsrechte anderer Leute verletzt.

Wessen Freiheitsrechte verletzt jetzt noch mal eine Frau dadurch, dass sie selbst ein Kopftuch traegt? Am Kopf kratzen

#389:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 19:37
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Und sonst: Was meint das werte Forum zum Thema Verschleierungsverbot an Schulen?


Ich habe ja schon mal angedeutet, dass ich es merkwürdig fände, wenn das Verschleiern in der Schule nicht schon untersagt wäre. Man muss doch die Identität der Schüler erkennen können, was damit ja verhindert oder zumindest deutlich erschwert wäre.
Gegen ein Kopftuchverbot an Schulen hätte ich auch weniger einzuwenden als gegen ein generelles Kopftuchverbot. Allerdings ginge das m. E. nur, wenn jeder eine Schuluniform tragen müsste. Ansonsten hätte man wieder das gleiche Problem, erklären zu müssen, warum speziell das Kopftuch einen besonderen Schaden anrichtet.

#390:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 19:59
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Und sonst: Was meint das werte Forum zum Thema Verschleierungsverbot an Schulen?


Ich habe ja schon mal angedeutet, dass ich es merkwürdig fände, wenn das Verschleiern in der Schule nicht schon untersagt wäre. Man muss doch die Identität der Schüler erkennen können, was damit ja verhindert oder zumindest deutlich erschwert wäre.
Gegen ein Kopftuchverbot an Schulen hätte ich auch weniger einzuwenden als gegen ein generelles Kopftuchverbot. Allerdings ginge das m. E. nur, wenn jeder eine Schuluniform tragen müsste. Ansonsten hätte man wieder das gleiche Problem, erklären zu müssen, warum speziell das Kopftuch einen besonderen Schaden anrichtet.

man könnte es auch mit einem kopfbedeckungsverbot im schulgebäude erreichen (damit wären auch die unseligen baseball-caps weg Lachen ). das könnte man über die schulordnung locker regeln.

#391:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 20:53
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Wessen Freiheitsrechte verletzt jetzt noch mal eine Frau dadurch, dass sie selbst ein Kopftuch traegt? Am Kopf kratzen

zwinkern Es ist mir ja klar, dass Du da Schwierigkeiten hast, dich zu erinnern - aber diese Diskussion hatten wir schon öfter, und ich nehme jetzt mit Absicht keinen Kommentar von mir zu diesem Thema:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
.....
Nein, so einfach ist das eben nicht. Ein Kopftuch zu tragen, ist keine individuelle Entscheidung, sondern das Ergebnis von sozialem Druck. Je mehr Frauen Kopftücher tragen, je mehr wir vermeintlich toleranten Anderen dieses in Ordnung finden, umso weniger haben Frauen ein Argument, das Kopftuch nicht zu tragen. Es schadet also jemandem.

Versuche dir vorzustellen, die RKK käme auf die Idee, das Kopftuch für alle Frauen vorzuschreiben. Die Öffentlichkeit, und vermutlich auch du, würde solche Bigotterie in der Luft zerreißen, und zu Recht. Religiöse Bekleidungsvorschriften, nach Geschlechtern getrennte allzumal, sind ein Gräuel und sie sind immer nur die Vorstufe zu einer Ghettobildung. Das kann man sehr schön in Israel beobachten, wenn einen schon das ständige Beispiel der Moslems stört.

Ich bin allerdings sicher, daß Gesetze nicht der richtige Weg sind, sind sie doch immer der Versuch, etwas von außen zu regeln, daß man durch innere Kräfte bewältigen sollte.


Ich bin mir nur nicht so sicher, dass Gesetze nicht der richtige Weg sind - sie sollten allerdings nicht der einzige sein.

fwo

#392:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 22:31
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Und sonst: Was meint das werte Forum zum Thema Verschleierungsverbot an Schulen?


Ich habe ja schon mal angedeutet, dass ich es merkwürdig fände, wenn das Verschleiern in der Schule nicht schon untersagt wäre. Man muss doch die Identität der Schüler erkennen können, was damit ja verhindert oder zumindest deutlich erschwert wäre.
Gegen ein Kopftuchverbot an Schulen hätte ich auch weniger einzuwenden als gegen ein generelles Kopftuchverbot. Allerdings ginge das m. E. nur, wenn jeder eine Schuluniform tragen müsste. Ansonsten hätte man wieder das gleiche Problem, erklären zu müssen, warum speziell das Kopftuch einen besonderen Schaden anrichtet.

man könnte es auch mit einem kopfbedeckungsverbot im schulgebäude erreichen (damit wären auch die unseligen baseball-caps weg Lachen ). das könnte man über die schulordnung locker regeln.



Schön, das finde ich konstruktiv.

*gähn*


G`Nacht!

#393:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 23:17
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Wessen Freiheitsrechte verletzt jetzt noch mal eine Frau dadurch, dass sie selbst ein Kopftuch traegt? Am Kopf kratzen

zwinkern Es ist mir ja klar, dass Du da Schwierigkeiten hast, dich zu erinnern - aber diese Diskussion hatten wir schon öfter, und ich nehme jetzt mit Absicht keinen Kommentar von mir zu diesem Thema:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
.....
Nein, so einfach ist das eben nicht. Ein Kopftuch zu tragen, ist keine individuelle Entscheidung, sondern das Ergebnis von sozialem Druck. Je mehr Frauen Kopftücher tragen, je mehr wir vermeintlich toleranten Anderen dieses in Ordnung finden, umso weniger haben Frauen ein Argument, das Kopftuch nicht zu tragen. Es schadet also jemandem.

Versuche dir vorzustellen, die RKK käme auf die Idee, das Kopftuch für alle Frauen vorzuschreiben. Die Öffentlichkeit, und vermutlich auch du, würde solche Bigotterie in der Luft zerreißen, und zu Recht. Religiöse Bekleidungsvorschriften, nach Geschlechtern getrennte allzumal, sind ein Gräuel und sie sind immer nur die Vorstufe zu einer Ghettobildung. Das kann man sehr schön in Israel beobachten, wenn einen schon das ständige Beispiel der Moslems stört.

Ich bin allerdings sicher, daß Gesetze nicht der richtige Weg sind, sind sie doch immer der Versuch, etwas von außen zu regeln, daß man durch innere Kräfte bewältigen sollte.


Ich bin mir nur nicht so sicher, dass Gesetze nicht der richtige Weg sind - sie sollten allerdings nicht der einzige sein.

fwo



Dieses "Argument" kenne ich wohl, es ist mir allerdings zu konstruiert und schwurbelig um es zu uebernehmen. Nimmt man dieses "Argument" ernst, so kann man sehr viele Sachen verbieten, weil sie Gruppendruck erzeugen koennen, z.B. generell Mode. Ueberhaupt gibt es in praktisch allen sozialen Gruppen auf jeder Ebene einen sozialen Druck bestimmte Gruppenmerkmale zu teilen, wobei in den meisten Bereichen niemand auf die Idee kommen wuerde solche Merkmale deshalb zu verbieten.

Z.B. herrscht in manchen Berufen defacto Krawattenpflicht, nicht weil es Gesetze gibt, die Krawatten vorschreiben, sondern weil man ohne Krawatte in diesen Bereichen erst gar keinen Job kriegt. Dies halte ich fuer einen ueblen Misstand. Ein Krawattenverbot lehne ich allerdings ganz klar ab, obwohl man hier genauso argumentieren kann, dass jeder, der dem Druck nachgibt eine Krawatte zu tragen (oder gar aus voellig freien Stuecken eine solche traegt, sowas soll's ja auch geben) dazu beitraegt, dass andere diesem Druck ausgesetzt sind. Eine solche Argumentation weise ich allerdings als zu schwurbelig zurueck.

#394:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 23:24
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Z.B. herrscht in manchen Berufen defacto Krawattenpflicht, nicht weil es Gesetze gibt, die Krawatten vorschreiben, sondern weil man ohne Krawatte in diesen Bereichen erst gar keinen Job kriegt. Dies halte ich fuer einen ueblen Misstand. Ein Krawattenverbot lehne ich allerdings ganz klar ab, obwohl man hier genauso argumentieren kann, dass jeder, der dem Druck nachgibt eine Krawatte zu tragen (oder gar aus voellig freien Stuecken eine solche traegt, sowas soll's ja auch geben) dazu beitraegt, dass andere diesem Druck ausgesetzt sind. Eine solche Argumentation weise ich allerdings als zu schwurbelig zurueck.

du vergleichst hier sog. "berufsbekledung" mit einer religiösen "verkleidung".
das kann man aber nicht vergleichen, weil man 1. sich den beruf aussuchen kann und man 2. in der freizeit draussen rumlaufen kann, wie man will.

#395:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 02:00
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Z.B. herrscht in manchen Berufen defacto Krawattenpflicht, nicht weil es Gesetze gibt, die Krawatten vorschreiben, sondern weil man ohne Krawatte in diesen Bereichen erst gar keinen Job kriegt. Dies halte ich fuer einen ueblen Misstand. Ein Krawattenverbot lehne ich allerdings ganz klar ab, obwohl man hier genauso argumentieren kann, dass jeder, der dem Druck nachgibt eine Krawatte zu tragen (oder gar aus voellig freien Stuecken eine solche traegt, sowas soll's ja auch geben) dazu beitraegt, dass andere diesem Druck ausgesetzt sind. Eine solche Argumentation weise ich allerdings als zu schwurbelig zurueck.

du vergleichst hier sog. "berufsbekledung" mit einer religiösen "verkleidung".
das kann man aber nicht vergleichen, weil man 1. sich den beruf aussuchen kann und man 2. in der freizeit draussen rumlaufen kann, wie man will.

Nicht nur das. Er vergleicht den Kleidungskodex der immer noch herrschenden Schicht unserer Gesellschaft (Kaufleute, bevor jemand etwas anderes vermutet) mit einer Kleidervorschrift für die, die wegen ihres Geschlechtes nichts zu sagen haben. Aber er wird uns bestimmt erklären, dass es sich bei der Unterdrückung der Frau im Islam um eine zurechtgeschwurbelte Konstruktion handelt, die nur auf Vorurteilen beruht und mit dem realen Leben nichts zu tun hat, das auch nicht schlimmer ist als bei den Katholiken. Bei seinen Nachbarn nämlich ....

fwo

#396:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 02:04
    —
fwo's Strohmaenner sind immer noch die schoensten. Smilie

#397:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 02:27
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo's Strohmaenner sind immer noch die schoensten. Smilie

Könntest Du deine Aussage mal etwas prazisieren?

Möchtest Du damit etwa sagen, dass das Kopftuch tatsächlich nicht nur Ausdruck einer individuellen Entscheidung sein muss, sondern wirklich auch ein mit sozialer und körperlicher Gewalt durchgesetztes Verhüllungsmittel für den aus Sicht einer bestimmten Religion unwürdigen und verderbenden Teil der Menschheit sein kann?

Wer sich allerdings wirklich zu dieser Ansicht entscheidet, kommt dann nicht darum herum, eine Rechtsgüterabwägung vorzunehmen, mit der Modefreiheit auf der Seite der freiwillig ihr Kopftuch tragenden Frauen und der Menschenwürde auf der Seite derer, die dieses Teil nie freiwillig anlegen würden aber in ihrer Abhängigkeit im Normalfall nie in der Lage sind, den Zwang nachzuweisen oder ihn zu entfliehen.

Ich kenn hier übrigens einen guten Fundort für Stroh, aber keine Angst, ich verrate ihn nicht.

fwo

#398:  Autor: AXOWohnort: Thüringen BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 02:28
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Nicht nur das. Er vergleicht den Kleidungskodex der immer noch herrschenden Schicht unserer Gesellschaft (Kaufleute, bevor jemand etwas anderes vermutet)


ich bin ein gänzlich unkrawattierter Kaufmann - und blicke mitleidig auf jene herab die in diesem Berufsstand außer
der Krawatte keinen Kodex mehr kennen - das nur btw.

Zitat:
mit einer Kleidervorschrift für die, die wegen ihres Geschlechtes nichts zu sagen haben. Aber er wird uns bestimmt erklären, dass es sich bei der Unterdrückung der Frau im Islam um eine zurechtgeschwurbelte Konstruktion handelt, die nur auf Vorurteilen beruht und mit dem realen Leben nichts zu tun hat, das auch nicht schlimmer ist als bei den Katholiken. Bei seinen Nachbarn nämlich ....

fwo


Vielleicht nicht zurechtgeschwurbelt - sehr sicher aber als unter gerade denen die es nicht im mindesten betrifft
und die vorzugsweise nur eigene Maßstäbe gelten lassen überbewertet.
Normal äußer ich mich zu solchen Themen gar nicht weil mich ausschließlich die Meinung derer interessiert die es betrifft
und die 0,irgendwas promille von Millionen die mediengehypet werden um des Durchschnittseuropäers
Sensationslust zu stillen und dessen Kritikpotential zu kanaliseren berühren mich wie n Fliegenschiß an ner frisch geputzten Fensterscheibe,
aber dann und wann kommt mir der idiotische Gedanke zu versuchen meine Mitmenschen auf ihre
Steuerbarkeit hinzuweisen - nix für ungut.
Ich sag mal - ich war unglaublich überrascht das eine Frau iranischer Rallyemeister ist bzw. werden konnte
und als ich noch aktiv Geländemotorradsport betrieben hab hatte ich IMMER ein Kopftuch unter dem Helm - der Zweckmäßigkeit wegen.

#399:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 04:12
    —
AXO hat folgendes geschrieben:

....
ich bin ein gänzlich unkrawattierter Kaufmann - und blicke mitleidig auf jene herab die in diesem Berufsstand außer der Krawatte keinen Kodex mehr kennen - das nur btw.
....
Ich sag mal - ich war unglaublich überrascht das eine Frau iranischer Rallyemeister ist bzw. werden konnte
und als ich noch aktiv Geländemotorradsport betrieben hab hatte ich IMMER ein Kopftuch unter dem Helm - der Zweckmäßigkeit wegen.

Dass auch diktatorische Männerwelten ihre modernen Vorzeigeheldinnen haben, dürfte eigentlich seit Hanna Reitsch niemanden mehr überraschen - das sollte aber über die Stellung der Frau in diesen Gesellschaften nicht hinwegtäuschen. Und wenn Du dir den Verlauf der Karriere von Laleh Sadigh genau ansiehst, siehst Du, dass auch derartige Mädels nicht einfach machen können, was sie wollen - es gehört eine ordentliche Portion Glück dazu, soetwas unversehrt zu überleben.

Was sagen derartigte Anekdoten wirklich über die Masse aus? Existiert die deshalb nicht?

fwo

#400:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 06:31
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Und sonst: Was meint das werte Forum zum Thema Verschleierungsverbot an Schulen?

Ich habe ja schon mal angedeutet, dass ich es merkwürdig fände, wenn das Verschleiern in der Schule nicht schon untersagt wäre. Man muss doch die Identität der Schüler erkennen können, was damit ja verhindert oder zumindest deutlich erschwert wäre.
Gegen ein Kopftuchverbot an Schulen hätte ich auch weniger einzuwenden als gegen ein generelles Kopftuchverbot. Allerdings ginge das m. E. nur, wenn jeder eine Schuluniform tragen müsste. Ansonsten hätte man wieder das gleiche Problem, erklären zu müssen, warum speziell das Kopftuch einen besonderen Schaden anrichtet.

man könnte es auch mit einem kopfbedeckungsverbot im schulgebäude erreichen (damit wären auch die unseligen baseball-caps weg Lachen ). das könnte man über die schulordnung locker regeln.

Schön, das finde ich konstruktiv.
...

Ich finde wiederum die Idee mit einheitlicher Schulkleidung (Uniform klingt einfach doof für Hose und Hemd/T-Shirt) insgesamt besser, als wiederum ein weiteres Verbot. Religiöse neigen dazu, Ausweicherkennungszeichen zu erfinden. Als nächstes müsste man (nur bspw.) Halstücher, rote Lederstiefelchen oder Armbinden jeweils einzeln zu unterbinden versuchen.

#401:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 09:04
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Freiheit erreicht man im Wesentlichen dadurch, dass man Verbote beseitigt.

Einverstanden. Dann lass uns doch gemeinsam das islamische Verbot für Frauen abschaffen, sich unverhüllt in der Öffentlichkeit zu bewegen. Sehr glücklich

#402:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 09:09
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wessen Freiheitsrechte verletzt jetzt noch mal eine Frau dadurch, dass sie selbst ein Kopftuch traegt? Am Kopf kratzen

Die Frau gar keine. Aber ihr Vater, Onkel, Bruder, Ehemann... und wenn das System gut funktioniert auch ihre Mutter, Großmutter, Tante, Cousine etc. Und wenn die Frau dann selber Töchter hat und ihnen beibringt, dass sie das Kopftuch freiwillig tragen müssen, dann wird sie selber zur Täterin.

Freiheit hat mit Alternativen zu tun. Die hat aber ein junges Mächen gläubiger Eltern nicht. Freiheit hat auch mit Mündigkeit zu tun. Und die ist nunmal leider nicht angeboren. Das ist Erziehungssache. Da ist die Familie gefordert und wenn die Familie versagt, der Staat.

#403:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 09:10
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Freiheit erreicht man im Wesentlichen dadurch, dass man Verbote beseitigt.

Einverstanden. Dann lass uns doch gemeinsam das islamische Verbot für Frauen abschaffen, sich unverhüllt in der Öffentlichkeit zu bewegen. Sehr glücklich


Das ist doch kein Verbot, das ist ein Kulturgut, das es zu achten gilt. Und wenn es doch ein Verbot ist, dann tritt Plan B in Kraft: Freiheit gilt vor allem für die Verbote der Andersdenkenden.

#404:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 09:30
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Aber gut, nun lass mal hören, welchen Schaden die Symbolik des Kopftuches verursacht.


Die Quelle des Übels ist tatsächlich nicht der Koran, sondern die Bibel. Neues Testament. Mohammed hat hier, wie so oft, einfach nur kopiert.

Korinther 11,2-16: «Ich erkenne es lobend an, dass ihr in allen Beziehungen meiner eingedenk seid und an den Weisungen festhaltet, wie ich sie euch gegeben habe. Ich möchte euch aber zu bedenken geben, dass das Haupt jedes Mannes Christus ist, das Haupt der Frau aber der Mann, und das Haupt Christi ist Gott. Jeder Mann, der beim Beten oder bei er baulichen Reden eine Kopfbedeckung trägt, entehrt sein Haupt; jede Frau dagegen, die mit unverhülltem Haupt betet oder erbauliche Reden hält, entehrt ihr Haupt; sie steht dann ja auf völlig gleicher Stufe mit einer geschorenen (Dirne). Denn wenn eine Frau sich nicht verschleiert, so mag sie sich auch scheren lassen; ist es aber für eine Frau schimpflich, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich verschleiern. Der Mann dagegen darf das Haupt nicht verhüllt haben, weil er Gottes Ebenbild und Abglanz ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes. Der Mann stammt ja nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; auch ist der Mann ja nicht um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. Deshalb muss die Frau ein Zeichen der Macht auf dem Haupte tragen um der Engel willen» (Menge-Übersetzung).

Korinther 11,3-6: «Gehört es sich, dass eine Frau unverhüllt zu Gott betet?»


Hier wird eine Hierarchie nach Werten aufgestellt: Gott - Mann - Frau. Der Mann darf unverhüllt zu Gott beten, weil er Gottes Ebenbild ist. Die Frau hingegen würde Gott beleidigen, wenn sie unverhüllt betet, da sie nur das Ebenbild des Mannes ist. Es soll Gott möglichst nicht zugemutet werden, von Menschen zweiter Klasse abgebetet zu werden. Wenn es sich aber schon nicht vermeiden lässt, dann aber bitte zumindest gefiltert.

Das ist es, wofür das Kopftuch im Kern steht. Es ist ein sichtbares Zeichen für die Minderwertigekeit der Frau und eine Erinnerung für die Frau, ihren Platz in der Welt nie zu vergessen. Als Dienerin des Mannes, als Besitz des Mannes, als Sexobjekt des Mannes.

Muss ich noch drauf eigehen, wie sich dieses Frauenbild zu meinem Verständnis von Art. 3 GG verhält oder kannst du dir das in etwa selber denken? Cool

#405:  Autor: I.R BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 10:06
    —
Ich finde ja religiöse Bibelauslegung durch Nichtreligiöse eher belustigend, scheint so eine Art Cargokult zu sein.

Irgendwie interpretiere ich das aber aus nichtreligiösem, also eher unbelastetem Textverständnis anders:
Fake hat folgendes geschrieben:

Korinther 11,2-16: «Ich erkenne es lobend an, dass ihr in allen Beziehungen meiner eingedenk seid und an den Weisungen festhaltet, wie ich sie euch gegeben habe. Ich möchte euch aber zu bedenken geben, dass das Haupt jedes Mannes Christus ist, das Haupt der Frau aber der Mann, und das Haupt Christi ist Gott. Jeder Mann, der beim Beten oder bei er baulichen Reden eine Kopfbedeckung trägt, entehrt sein Haupt; jede Frau dagegen, die mit unverhülltem Haupt betet oder erbauliche Reden hält, entehrt ihr Haupt; sie steht dann ja auf völlig gleicher Stufe mit einer geschorenen (Dirne). Denn wenn eine Frau sich nicht verschleiert, so mag sie sich auch scheren lassen; ist es aber für eine Frau schimpflich, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich verschleiern. Der Mann dagegen darf das Haupt nicht verhüllt haben, weil er Gottes Ebenbild und Abglanz ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes. Der Mann stammt ja nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; auch ist der Mann ja nicht um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. Deshalb muss die Frau ein Zeichen der Macht auf dem Haupte tragen um der Engel willen» (Menge-Übersetzung).

Korinther 11,3-6: «Gehört es sich, dass eine Frau unverhüllt zu Gott betet?»


Hier wird eine Hierarchie nach Werten aufgestellt: Gott - Mann - Frau. Der Mann darf unverhüllt zu Gott beten, weil er Gottes Ebenbild ist.

Nicht darf sondern muss. Schliesslich steht da, dass er sein Haupt nicht verhüllt haben darf! Die himmelschreiende Ungerechtigkeit besteht also eher im Kopftuchverbot für den Mann!

Fake hat folgendes geschrieben:
Die Frau hingegen würde Gott beleidigen, wenn sie unverhüllt betet, da sie nur das Ebenbild des Mannes ist. Es soll Gott möglichst nicht zugemutet werden, von Menschen zweiter Klasse abgebetet zu werden. Wenn es sich aber schon nicht vermeiden lässt, dann aber bitte zumindest gefiltert.

Das ist es, wofür das Kopftuch im Kern steht. Es ist ein sichtbares Zeichen für die Minderwertigekeit der Frau und eine Erinnerung für die Frau, ihren Platz in der Welt nie zu vergessen. Als Dienerin des Mannes, als Besitz des Mannes, als Sexobjekt des Mannes.
Also ich interpretiere "Zeichen der Macht" anders. Eine Krone ist auch ein Zeichen der Macht, nicht der Minderwertigkeit des Trägers.

#406:  Autor: Babyface BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 10:17
    —
Aha, hat er im Koran nix gefunden, kommt er halt mit der Bibel. Lachen

#407:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 10:25
    —
I.R hat folgendes geschrieben:
Irgendwie interpretiere ich das aber aus nichtreligiösem, also eher unbelastetem Textverständnis anders


Unbelastet? Lachen

Du willst mir widersprechen, egal wie.

Offensichtlich ist doch wohl, dass es vor Gott keine Gleichberechtigung von Mann und Frau gibt. Willst du mir jetzt ernsthaft verkaufen, dass die Frau vor Gott mehr wert ist als der Mann? Und falls nicht, was bleibt dann übrig? Na? Eben.

#408:  Autor: I.R BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 10:33
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Irgendwie interpretiere ich das aber aus nichtreligiösem, also eher unbelastetem Textverständnis anders


Unbelastet? Lachen

Du willst mir widersprechen, egal wie.
I wo, so wichtig bist Du mir nicht.

Fake hat folgendes geschrieben:
Offensichtlich ist doch wohl, dass es vor Gott keine Gleichberechtigung von Mann und Frau gibt. Willst du mir jetzt ernsthaft verkaufen, dass die Frau vor Gott mehr wert ist als der Mann? Und falls nicht, was bleibt dann übrig? Na? Eben.
Ich will Dir nix verkaufen, ich will Dich auf Deine offensichtliche Fehlinterpretation in zwei Fällen aufmerksam machen.

Bibelexegese verliert nichts von ihrer Lächerlichkeit, wenn sie durch Atheisten geübt wird.

#409:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 10:34
    —
Babyface hat folgendes geschrieben:
Aha, hat er im Koran nix gefunden, kommt er halt mit der Bibel. Lachen

Ich sprach vom Ursprung der Regelung und die steht nunmal in der Bibel. Aber bitte:

Sure 24, Vers 31
http://www.koransuren.de/koran/sure24.html

Wenn du nur halb so schlau wie witzig bist hättest du das aber auch selber googeln können. Auf den Arm nehmen

#410:  Autor: I.R BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 10:36
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Hier greift der alte Verfassungsgrundsatz: keine Gleichheit im Unrecht!

Verfassungsgrundsatz? In welchem Artikel steht der?

#411:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 10:49
    —
I.R hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Hier greift der alte Verfassungsgrundsatz: keine Gleichheit im Unrecht!

Verfassungsgrundsatz? In welchem Artikel steht der?

Im 3.
Siehe auch unter Gleichbehandlung im Unrecht

fwo

#412:  Autor: I.R BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 10:58
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Hier greift der alte Verfassungsgrundsatz: keine Gleichheit im Unrecht!

Verfassungsgrundsatz? In welchem Artikel steht der?

Im 3.
Siehe auch unter Gleichbehandlung im Unrecht

fwo

Da steht aber, dass das Recht auf Gleichbehandlung im Unrecht eben nicht aus dem Gleichheitsgrundsatz in Artikel 3 abgeleitet werden kann.

Und die ständige Rechtssprechung des BVerwG ist in meinen Augen etwas anderes als ein Verfassungsgrundsatz.

#413:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 11:54
    —
I.R hat folgendes geschrieben:
....
Da steht aber, dass das Recht auf Gleichbehandlung im Unrecht eben nicht aus dem Gleichheitsgrundsatz in Artikel 3 abgeleitet werden kann. ....

Gut gelesen. Deshalb ja auch keine Gleichheit im Unrecht. Und vielleicht sollte man auch fake mal einen Scherz zutrauen können.

fwo

#414:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 12:01
    —
Lachen
Klar doch ... Scherzkeks mit System. Daumen hoch!

#415:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 12:03
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Und vielleicht sollte man auch fake mal einen Scherz zutrauen können.


Wer hier unter Generalverdacht steht, der hat nicht zu lachen und nicht zu scherzen! Und überhaupt geht der Trend dahin, sich lieber einen Scherz zu verkneifen und sich mit selbstauferlegten Denkverboten zu beschäftigen. Dabei darf man auch ruhig mal darüber nachdenken, ob man gut genug für diese Welt ist.

#416:  Autor: I.R BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 12:31
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
....
Da steht aber, dass das Recht auf Gleichbehandlung im Unrecht eben nicht aus dem Gleichheitsgrundsatz in Artikel 3 abgeleitet werden kann. ....

Gut gelesen. Deshalb ja auch keine Gleichheit im Unrecht. Und vielleicht sollte man auch fake mal einen Scherz zutrauen können.

fwo

Hab' schon elegantere Rückzieher gelesen.

#417:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 14:30
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Freiheit erreicht man im Wesentlichen dadurch, dass man Verbote beseitigt.

Einverstanden. Dann lass uns doch gemeinsam das islamische Verbot für Frauen abschaffen, sich unverhüllt in der Öffentlichkeit zu bewegen. Sehr glücklich

Ein solches Verbot - ob "islamisch" oder nur von bestimmten Richtungen des Islams vertreten - gilt hierzulande eh nicht und hat noch nie gegolten. Hamwer nich und krieng wer auch nich mehr rein. Braucht also nicht abgeschafft werden weil gips nich. Wir hätten höchstens ein Don-Quijote-Ehrennadel für dich.

Für die Länder, wo es ein solches Verbot gibt, bin ich auch dafür, es abzuschaffen; aber das hatten wir ja schon geklärt.

#418:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 14:37
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ein solches Verbot - ob "islamisch" oder nur von bestimmten Richtungen des Islams vertreten - gilt hierzulande eh nicht und hat noch nie gegolten.

Beeindruckend. Ich wette in der Klausur "Realitätsverleugnung" hast du richtig abgeräumt! zwinkern

#419:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 14:41
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
.....
Ein solches Verbot - ob "islamisch" oder nur von bestimmten Richtungen des Islams vertreten - gilt hierzulande eh nicht und hat noch nie gegolten. ....

Das ist jetzt die juristische Ebene. Die Frauen, auf die fake abziehlt, haben aber nicht unbedingt die Unabhängigkkeit, sich in diese Ebene begeben zu können.

Und Du bist also wirklich sicher, dass dir da alle islamischen Familien zustimmen würden?

fwo

#420:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 15:12
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
.....
Ein solches Verbot - ob "islamisch" oder nur von bestimmten Richtungen des Islams vertreten - gilt hierzulande eh nicht und hat noch nie gegolten. ....

Das ist jetzt die juristische Ebene. Die Frauen, auf die fake abziehlt, haben aber nicht unbedingt die Unabhängigkkeit, sich in diese Ebene begeben zu können.

Natürlich ist man, wenn man von einem "Verbot" spricht, auf der juristischen Ebene. Wo denn sonst? Dass es dennoch Leute geben mag, die versuchen wollen, ein juristisch inexistentes "Verbot" illegal durchzusetzen, ändert daran so wenig, wie das tatsächliche Vorkommen von Diebstählen etwas daran ändert, das Diebstahl verboten ist.

Natürlich kann man im übertragenen Sinn auch von "religiösen Verboten" sprechen. Die haben aber nun mal ungefähr dieselbe Geltungskraft wie die "Pflicht", beim Skat bei einer Schnapszahl einen auszugeben - man hält sich freiwillig dran oder nicht.

fwo hat folgendes geschrieben:
Und Du bist also wirklich sicher, dass dir da alle islamischen Familien zustimmen würden?

Ob jemand falsche Auffassungen über das geltende Recht hat, ist für das geltende Recht ziemlich irrelevant.

Dass es da in manchen Familien soziale und pädagogische Probleme gibt, ist sicher richtig. Aber das muss man dann auf genau der Ebene anpacken und nicht irgendwelche Übersprungshandlungen auf der juristischen Ebene vollziehen, wo alles schon so ist, wie es im Rechtsstaat sein sollte.

#421:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 16:31
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
.....
Natürlich kann man im übertragenen Sinn auch von "religiösen Verboten" sprechen. Die haben aber nun mal ungefähr dieselbe Geltungskraft wie die "Pflicht", beim Skat bei einer Schnapszahl einen auszugeben - man hält sich freiwillig dran oder nicht.

Bei weichgespülten Empathiemonstern mag das so sein. Ist das beim durchschnittlichen Moslem auch so?
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Und Du bist also wirklich sicher, dass dir da alle islamischen Familien zustimmen würden?

Ob jemand falsche Auffassungen über das geltende Recht hat, ist für das geltende Recht ziemlich irrelevant.

Dass es da in manchen Familien soziale und pädagogische Probleme gibt, ist sicher richtig. Aber das muss man dann auf genau der Ebene anpacken und nicht irgendwelche Übersprungshandlungen auf der juristischen Ebene vollziehen, wo alles schon so ist, wie es im Rechtsstaat sein sollte.

Die pädagogischen Probleme, von denen Du hier redest, entstammen einer ziemlich klar umreißbaren religiösen Tradition. Aber das will ich gar nicht näher beleuchten.

Die Aussage vorher finde ich erheblich interessanter. Ichsehe das mit dem geltenden Recht etwas anders, das geltende Recht ist für mich nicht nur ein abstraktes Regelwerk, das in sich und mit den Idealen der Verfassung stimmig zu sein hat. Das geltende Recht wird sowohl von den Menschen verändert als es auch die Menschen ändert, das gehört also zusammen. Und wenn ich sehe, dass Traditionen innerfamiliäre Bedingungen schaffen, die einzelne Familienmitglieder nicht an den Freiheiten teilnehmen lassen, die dieser Staat laut Verfassung zu garantieren hat, dann ist da für mich der Punkt, diese Traditionen mit staatlichen Mittel zu brechen.

Was würdest Du vorschlagen, wenn es hier nicht einfach "nur" um die Gleichberechtigung ginge, sondern wenn wir es stattdessen mit rituellen Kinderopfern zu tun hätten, die, weil alle unter diesem Druck gut zusammenhalten, gut als Unfälle getarnt würden? Nach deinem bisherigen Argumentationsmuster würdest Du dann darauf bestehen, dass alles in Ordnung wäre, weil Mord bereits verboten ist. Und der Versuch eines Gesetzes, das geeignet wäre, die Strukturen zu stören, die diese Opfer erfordern bzw. möglich machen, wäre natürlich eine Übersprungshandlung, eine xenophobe dazu, wenn es sich bei den Strukturen, um die es ginge, um Religionen von Migranten handelte.

fwo

#422:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 16:46
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Freiheit erreicht man im Wesentlichen dadurch, dass man Verbote beseitigt.

Einverstanden. Dann lass uns doch gemeinsam das islamische Verbot für Frauen abschaffen, sich unverhüllt in der Öffentlichkeit zu bewegen. Sehr glücklich



Dieses Verbot existiert in unserem Wirkungsbereich nicht und ich setze mich gerne dafuer ein, dass es nirgends mehr gilt.

#423:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 16:49
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Freiheit erreicht man im Wesentlichen dadurch, dass man Verbote beseitigt.

Einverstanden. Dann lass uns doch gemeinsam das islamische Verbot für Frauen abschaffen, sich unverhüllt in der Öffentlichkeit zu bewegen. Sehr glücklich


Das ist doch kein Verbot, das ist ein Kulturgut, das es zu achten gilt. Und wenn es doch ein Verbot ist, dann tritt Plan B in Kraft: Freiheit gilt vor allem für die Verbote der Andersdenkenden.



Ich entschuldige mich hiermit ausdruecklich bei Dir, dass ich im Uberschwang fwo's Strohmaenner als die schoensten bezeichnet und Dich dadurch uebergangen habe. Dies ist unverzeihlich, wo doch jeder weiss, dass Deine Strohmaenner in ihrer Schlichtheit genauso schoen sind. Smilie

#424:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 17:00
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
.....
Natürlich kann man im übertragenen Sinn auch von "religiösen Verboten" sprechen. Die haben aber nun mal ungefähr dieselbe Geltungskraft wie die "Pflicht", beim Skat bei einer Schnapszahl einen auszugeben - man hält sich freiwillig dran oder nicht.

Bei weichgespülten Empathiemonstern mag das so sein. Ist das beim durchschnittlichen Moslem auch so?
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Und Du bist also wirklich sicher, dass dir da alle islamischen Familien zustimmen würden?

Ob jemand falsche Auffassungen über das geltende Recht hat, ist für das geltende Recht ziemlich irrelevant.

Dass es da in manchen Familien soziale und pädagogische Probleme gibt, ist sicher richtig. Aber das muss man dann auf genau der Ebene anpacken und nicht irgendwelche Übersprungshandlungen auf der juristischen Ebene vollziehen, wo alles schon so ist, wie es im Rechtsstaat sein sollte.

Die pädagogischen Probleme, von denen Du hier redest, entstammen einer ziemlich klar umreißbaren religiösen Tradition. Aber das will ich gar nicht näher beleuchten.

Die Aussage vorher finde ich erheblich interessanter. Ichsehe das mit dem geltenden Recht etwas anders, das geltende Recht ist für mich nicht nur ein abstraktes Regelwerk, das in sich und mit den Idealen der Verfassung stimmig zu sein hat. Das geltende Recht wird sowohl von den Menschen verändert als es auch die Menschen ändert, das gehört also zusammen. Und wenn ich sehe, dass Traditionen innerfamiliäre Bedingungen schaffen, die einzelne Familienmitglieder nicht an den Freiheiten teilnehmen lassen, die dieser Staat laut Verfassung zu garantieren hat, dann ist da für mich der Punkt, diese Traditionen mit staatlichen Mittel zu brechen.

Was würdest Du vorschlagen, wenn es hier nicht einfach "nur" um die Gleichberechtigung ginge, sondern wenn wir es stattdessen mit rituellen Kinderopfern zu tun hätten, die, weil alle unter diesem Druck gut zusammenhalten, gut als Unfälle getarnt würden? Nach deinem bisherigen Argumentationsmuster würdest Du dann darauf bestehen, dass alles in Ordnung wäre, weil Mord bereits verboten ist. Und der Versuch eines Gesetzes, das geeignet wäre, die Strukturen zu stören, die diese Opfer erfordern bzw. möglich machen, wäre natürlich eine Übersprungshandlung, eine xenophobe dazu, wenn es sich bei den Strukturen, um die es ginge, um Religionen von Migranten handelte.

fwo



Ich kann Dir auch genau sagen wie dieses ominoese "geltende Recht" von Menschen veraendert wird und zwar geschieht dies hauptsaechlich mit qualifizierter Mehrheit in Bundesrat und Bundestag sowie in geringerem Masse durch die Rechtssprechung von Gerichten, alles andere ist Geschwurbel.

#425:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 17:03
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Was würdest Du vorschlagen, wenn es hier nicht einfach "nur" um die Gleichberechtigung ginge, sondern wenn wir es stattdessen mit rituellen Kinderopfern zu tun hätten, die, weil alle unter diesem Druck gut zusammenhalten, gut als Unfälle getarnt würden? Nach deinem bisherigen Argumentationsmuster würdest Du dann darauf bestehen, dass alles in Ordnung wäre, weil Mord bereits verboten ist.

Ja, genau. Und der Mord ist dann mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu verfolgen.

Wenn man darüber hinaus klar beweisbar hat, dass eine ganz bestimmte religiöse Organisation regelmäßig rituelle Morde durchführt oder dazu auffordert, kann man natürlich diese Organisation als kriminelle Vereinigung verbieten. Ebenso, wie man beweisbare Aufrufe, Frauen mit illegalen Mitteln zum Kopftuchtragen zu nötigen (im strafrechtlichen Sinn), wohl als Aufforderung/ Anstiftung zu Straftaten o.dgl. verfolgen könnte. Das ist aber etwas anderes als das rechtlich völlig irrelevante "eine anständige Muslima trägt Kopftuch" eines/r konservativen Muslims/Muslima.

EDIT ergänzt


Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 13.04.2012, 17:11, insgesamt einmal bearbeitet

#426:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 17:10
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Was würdest Du vorschlagen, wenn es hier nicht einfach "nur" um die Gleichberechtigung ginge, sondern wenn wir es stattdessen mit rituellen Kinderopfern zu tun hätten, die, weil alle unter diesem Druck gut zusammenhalten, gut als Unfälle getarnt würden? Nach deinem bisherigen Argumentationsmuster würdest Du dann darauf bestehen, dass alles in Ordnung wäre, weil Mord bereits verboten ist.

Ja, genau. Und der Mord ist dann mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu verfolgen.

Das unterscheidet uns. Ich wäre dafür, danach zu gucken, ob sich nicht rechtliche Regelungen finden lassen, die ihn unwahrscheinlicher machen. Recht darf und soll das Verhalten von Menschen auch ändern - auch wenn dieses Verhalten religiös motiviert ist. Auch Recht beinhaltet ein Stück Pädagogik.

fwo

#427:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.04.2012, 18:35
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Was würdest Du vorschlagen, wenn es hier nicht einfach "nur" um die Gleichberechtigung ginge, sondern wenn wir es stattdessen mit rituellen Kinderopfern zu tun hätten, die, weil alle unter diesem Druck gut zusammenhalten, gut als Unfälle getarnt würden? Nach deinem bisherigen Argumentationsmuster würdest Du dann darauf bestehen, dass alles in Ordnung wäre, weil Mord bereits verboten ist.

Ja, genau. Und der Mord ist dann mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu verfolgen.

Das unterscheidet uns. Ich wäre dafür, danach zu gucken, ob sich nicht rechtliche Regelungen finden lassen, die ihn unwahrscheinlicher machen. Recht darf und soll das Verhalten von Menschen auch ändern - auch wenn dieses Verhalten religiös motiviert ist. Auch Recht beinhaltet ein Stück Pädagogik.

fwo


Es waere nett, wenn Du mal kurz erlaeutern wuerdest wie Du Dir diese "rechtlichen Regelungen" konkret vorstellst.

#428:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 00:49
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....
Ich kann Dir auch genau sagen wie dieses ominoese "geltende Recht" von Menschen veraendert wird und zwar geschieht dies hauptsaechlich mit qualifizierter Mehrheit in Bundesrat und Bundestag sowie in geringerem Masse durch die Rechtssprechung von Gerichten, alles andere ist Geschwurbel.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Es waere nett, wenn Du mal kurz erlaeutern wuerdest wie Du Dir diese "rechtlichen Regelungen" konkret vorstellst.

Am Kopf kratzen Ich kann mir nicht helfen. irgendwie erinnerst Du mich immer an diesen Jäger....

fwo

#429:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 00:54
    —
Lachen

#430:  Autor: I.R BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 11:02
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....
Ich kann Dir auch genau sagen wie dieses ominoese "geltende Recht" von Menschen veraendert wird und zwar geschieht dies hauptsaechlich mit qualifizierter Mehrheit in Bundesrat und Bundestag sowie in geringerem Masse durch die Rechtssprechung von Gerichten, alles andere ist Geschwurbel.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Es waere nett, wenn Du mal kurz erlaeutern wuerdest wie Du Dir diese "rechtlichen Regelungen" konkret vorstellst.

Am Kopf kratzen Ich kann mir nicht helfen. irgendwie erinnerst Du mich immer an diesen Jäger....

fwo
Naja, wenn Du Käse daherschwurbelst, sollte man schon nachfragen dürfen. Das mit den Kinderopfern war DEIN Beispiel, also mach was Konkretes draus!

Und nein, ich meine hier nicht die Darlegung eines Gesetzgebungsprozesses, einfach den Inhalt der rechtlichen Regelung, auf Dein Beispiel bezogen.

#431:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 18:07
    —
I.R hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....
Ich kann Dir auch genau sagen wie dieses ominoese "geltende Recht" von Menschen veraendert wird und zwar geschieht dies hauptsaechlich mit qualifizierter Mehrheit in Bundesrat und Bundestag sowie in geringerem Masse durch die Rechtssprechung von Gerichten, alles andere ist Geschwurbel.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Es waere nett, wenn Du mal kurz erlaeutern wuerdest wie Du Dir diese "rechtlichen Regelungen" konkret vorstellst.

Am Kopf kratzen Ich kann mir nicht helfen. irgendwie erinnerst Du mich immer an diesen Jäger....

fwo
Naja, wenn Du Käse daherschwurbelst, sollte man schon nachfragen dürfen. Das mit den Kinderopfern war DEIN Beispiel, also mach was Konkretes draus!

Und nein, ich meine hier nicht die Darlegung eines Gesetzgebungsprozesses, einfach den Inhalt der rechtlichen Regelung, auf Dein Beispiel bezogen.


Ich glaube nicht, dass da noch was kommt ausser albernen Witzchen. Da muss sich halt jeder selber seinen Reim drauf machen, was er damit meinen koennte...Schulterzucken

#432:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 16.04.2012, 21:46
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Und sonst: Was meint das werte Forum zum Thema Verschleierungsverbot an Schulen?


Ich habe ja schon mal angedeutet, dass ich es merkwürdig fände, wenn das Verschleiern in der Schule nicht schon untersagt wäre. Man muss doch die Identität der Schüler erkennen können, was damit ja verhindert oder zumindest deutlich erschwert wäre.
Gegen ein Kopftuchverbot an Schulen hätte ich auch weniger einzuwenden als gegen ein generelles Kopftuchverbot. Allerdings ginge das m. E. nur, wenn jeder eine Schuluniform tragen müsste. Ansonsten hätte man wieder das gleiche Problem, erklären zu müssen, warum speziell das Kopftuch einen besonderen Schaden anrichtet.

man könnte es auch mit einem kopfbedeckungsverbot im schulgebäude erreichen (damit wären auch die unseligen baseball-caps weg Lachen ). das könnte man über die schulordnung locker regeln.


solange es eine schulpflicht gibt, kann man nicht so locker mal eben die gezwungenermassen zur schule gehenden kinder per schulordnung zu allem moeglichen zwingen. das ist eine unsitte, dass man sich einbildet, die mehrheit in irgendeinem selbstverwaltungsorgan der schule duerfe einfach so nach belieben ueber eine minderheit befinden.

in der schule ist eine unbehinderte kommunikation notwendig, und dazu gehoert auch die nonverbale kommunikation (mimik zB). kleidungsstuecke, die dies verhindern, haben in der schule nichts verloren.

daher: eine burka in der schule geht nicht. ein kopftuch darf aber meines erachtens nicht verboten werden.

eine privatschule, zu deren besuch niemand gezwungen ist, weil es genug oeffentliche schulen am selben ort gibt, kann von mir aus weitergehende vorschriften machen.

#433:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 09:24
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
daher: eine burka in der schule geht nicht. ein kopftuch darf aber meines erachtens nicht verboten werden.

Solange es in Deutschland verboten ist nackt zur Schule zu gehen, kann auch alles andere verboten werden. Auf den Arm nehmen

#434:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 10:36
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
daher: eine burka in der schule geht nicht. ein kopftuch darf aber meines erachtens nicht verboten werden.

Solange es in Deutschland verboten ist nackt zur Schule zu gehen, kann auch alles andere verboten werden. Auf den Arm nehmen

Nein. Es gibt Dinge, die mit einem allgemeinen, starken Tabu belegt sind; dazu gehört Nacktheit. Und es gibt Dinge, für die es kein solches Tabu gibt; dazu gehören Kopfbedeckungen. Man kann also nicht das Verbot des einen als Rechtfertigung für das Verbot des anderen heranziehen.

#435:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 11:24
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
daher: eine burka in der schule geht nicht. ein kopftuch darf aber meines erachtens nicht verboten werden.

Solange es in Deutschland verboten ist nackt zur Schule zu gehen, kann auch alles andere verboten werden. Auf den Arm nehmen

Nein. Es gibt Dinge, die mit einem allgemeinen, starken Tabu belegt sind; dazu gehört Nacktheit. Und es gibt Dinge, für die es kein solches Tabu gibt; dazu gehören Kopfbedeckungen. Man kann also nicht das Verbot des einen als Rechtfertigung für das Verbot des anderen heranziehen.

Im Prinzip würde mir diese Liberalität,die Du hier zeigst, behagen.

Auf der anderen Seite zeigst Du dich damit - wenn ich mal die positiven Seiten des heutigen Christentums zu Gunde lege - in meinen Augen relativ unchristlich: Es geht ja nicht um das Kopftuch oder die Burka, es geht um die Misshandlung derer, die das Kopftuch oder die Burka nicht freiwillig tragen, und für die es nur das Symbol einer Unterdrückung ihres Geschlechtes ist. Und die lässt Du faktisch allein. Ich bestreite damit nicht, dass Du auch etwas gegen diese Unterdrückung tust bzw. tun willst, sondern die Frage ist, wann und für wen sich das auswirkt.

Wir haben zu Recht gegen die Misshandlung von Kindern, die sich nicht wehren können, bei den Pflichtanlaufstellen (Kinderärzte, Kindergärten, Schulen) eine Art Spitzelsystem in die Familien eingerichtet, um diese Straftaten aufzudecken. Bei diesen Frauen, die in dieser Abhängigkeit aufgewachsen sind und weiter gehalten werden, ist es genauso illusorisch, davon auszugehen, sie könnten sich selbst juristisch wehren, wie es die heutige Gesetzeslage vorsieht. Und das ist nicht meine Ansicht, das ist die Ansicht der sehr wenigen, die es tatsächlich geschafft haben, sich hier selbst freizumachen. Denen geben wir nämlich Unterstützung mit Frauenhäusern, rechtlicher Beratung usw. bis hin zur neuen Identität, wenn ihr Leben bedroht scheint. Die große Mehrheit jedoch lassen wir momentan alleine, und das anscheinend nur, weil das Umfeld dieser Unterdrückung religiös definiert ist.

(@I.R. und bb: Genau um dieses Dilemma zu verdeutlichen, hatte ich das Beispiel mit den geopferten Kindern gebracht. Es ging mir nicht darum, jetzt hier an einem fiktiven Beispiel noch eine Nonsensrunde zu eröffenen. Das dürft ihr beide tun.)

Obwohl auch sie Teil des Themas und schreckliches Symptom sind: Es geht nicht um die ca. 10 sicher identifizierten "Ehrenmorde" mit unbekannter Dunkelziffer pro Jahr. Es geht um all die Frauen, die dann doch gefügig genug waren, dass man sie nicht umbringen "musste".

fwo

#436:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 11:40
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
: Es geht ja nicht um das Kopftuch oder die Burka, es geht um die Misshandlung derer, die das Kopftuch oder die Burka nicht freiwillig tragen, und für die es nur das Symbol einer Unterdrückung ihres Geschlechtes ist. Und die lässt Du faktisch allein. Ich bestreite damit nicht, dass Du auch etwas gegen diese Unterdrückung tust bzw. tun willst, sondern die Frage ist, wann und für wen sich das auswirkt.

Wir haben zu Recht gegen die Misshandlung von Kindern, die sich nicht wehren können, bei den Pflichtanlaufstellen (Kinderärzte, Kindergärten, Schulen) eine Art Spitzelsystem in die Familien eingerichtet, um diese Straftaten aufzudecken. Bei diesen Frauen, die in dieser Abhängigkeit aufgewachsen sind und weiter gehalten werden, ist es genauso illusorisch, davon auszugehen, sie könnten sich selbst juristisch wehren, wie es die heutige Gesetzeslage vorsieht. Und das ist nicht meine Ansicht, das ist die Ansicht der sehr wenigen, die es tatsächlich geschafft haben, sich hier selbst freizumachen. Denen geben wir nämlich Unterstützung mit Frauenhäusern, rechtlicher Beratung usw. bis hin zur neuen Identität, wenn ihr Leben bedroht scheint. Die große Mehrheit jedoch lassen wir momentan alleine, und das anscheinend nur, weil das Umfeld dieser Unterdrückung religiös definiert ist.

(@I.R. und bb: Genau um dieses Dilemma zu verdeutlichen, hatte ich das Beispiel mit den geopferten Kindern gebracht. Es ging mir nicht darum, jetzt hier an einem fiktiven Beispiel noch eine Nonsensrunde zu eröffenen. Das dürft ihr beide tun.)

Obwohl auch sie Teil des Themas und schreckliches Symptom sind: Es geht nicht um die ca. 10 sicher identifizierten "Ehrenmorde" mit unbekannter Dunkelziffer pro Jahr. Es geht um all die Frauen, die dann doch gefügig genug waren, dass man sie nicht umbringen "musste".

fwo


Aber genau deshalb habe ich ein Problem mit der Forderung mit strafrechtlicher Relevanz an die Frauen (es richtet sich ja nicht an die Männer) sich nicht mehr zu "bedecken".

Um mal ein anderes Beispiel zu benutzen, welches meine Gedanken verdeutlichen soll:
Das wäre, als würdet ihr die Sklaven (und nicht die Sklavenhalter) auffordern, keine Ketten mehr anzulegen.

Das Problem dabei ist nicht nur, dass man die "Schuldfrage" hin zu den Unterdrückten verschiebt, sondern auch noch die Ursache für das Unterdrückungssystem nicht beseitigt oder auch nur angreift, sondern sich an dem Symptom der offensichtlichen Ketten abarbeitet.

Das gleiche Problem sehe ich in den Diskussionen um ein Minarettverbot oder ein Burkhaverbot oder jede andere am Ziel meilenweit vorbei zielende Vorbotsforderung.

#437:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 11:42
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Wir haben zu Recht gegen die Misshandlung von Kindern, die sich nicht wehren können, bei den Pflichtanlaufstellen (Kinderärzte, Kindergärten, Schulen) eine Art Spitzelsystem in die Familien eingerichtet, um diese Straftaten aufzudecken. Bei diesen Frauen, die in dieser Abhängigkeit aufgewachsen sind und weiter gehalten werden, ist es genauso illusorisch, davon auszugehen, sie könnten sich selbst juristisch wehren, wie es die heutige Gesetzeslage vorsieht. Und das ist nicht meine Ansicht, das ist die Ansicht der sehr wenigen, die es tatsächlich geschafft haben, sich hier selbst freizumachen. Denen geben wir nämlich Unterstützung mit Frauenhäusern, rechtlicher Beratung usw. bis hin zur neuen Identität, wenn ihr Leben bedroht scheint. Die große Mehrheit jedoch lassen wir momentan alleine, und das anscheinend nur, weil das Umfeld dieser Unterdrückung religiös definiert ist.

das sehe ich auch so,
und deshalb wäre ich sehr dafür diesen mädchen in der schule einen raum zu gewähren, wo sie eben vom kopftuch "befreit" wären.
es wäre ein zeichen für diese mädchen, die das kopftuch nicht freiwillig tragen, dass der staat diese unterdrückung durch die eltern eben nicht überall duldet.

#438:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 12:41
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
.....
Um mal ein anderes Beispiel zu benutzen, welches meine Gedanken verdeutlichen soll:
Das wäre, als würdet ihr die Sklaven (und nicht die Sklavenhalter) auffordern, keine Ketten mehr anzulegen. ....

Ich bleibe auch bei der selben Antwort, die ich dir schon mal auf dieses Argument gegeben habe und übersetze sie auf deinen Sklaven:

Es ginge auch in diesem Fall weniger um die Kette als um die durch ein derartiges Gesetz offen ausgedrückte Missbilligung der Kette als Knebelinstrument. Ich wäre auch hier für eine Geldstrafe, denn auch hier gilt: Die, die sie als Schmuck tragen, haben die Möglichkeit, dies nicht zu tun. Die die sie nicht freiwillig tragen, verfügen nicht über eigenes Geld - ihre Besitzer werden dies zahlen müssen.

fwo

#439:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 12:49
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
.....
Um mal ein anderes Beispiel zu benutzen, welches meine Gedanken verdeutlichen soll:
Das wäre, als würdet ihr die Sklaven (und nicht die Sklavenhalter) auffordern, keine Ketten mehr anzulegen. ....

Ich bleibe auch bei der selben Antwort, die ich dir schon mal auf dieses Argument gegeben habe und übersetze sie auf deinen Sklaven:

Es ginge auch in diesem Fall weniger um die Kette als um die durch ein derartiges Gesetz offen ausgedrückte Missbilligung der Kette als Knebelinstrument. Ich wäre auch hier für eine Geldstrafe, denn auch hier gilt: Die, die sie als Schmuck tragen, haben die Möglichkeit, dies nicht zu tun. Die die sie nicht freiwillig tragen, verfügen nicht über eigenes Geld - ihre Besitzer werden dies zahlen müssen.

fwo

Ich münze das jetzt mal wieder auf Kopftuch oder Burkha um:
Ich kenne dein Argument, jedoch ist es ja tatsächlich nicht so, dass die Frau vor Gericht von ihrem Mann vertreten wird. Eher wird sie dort gleich von 2 Seiten allein gelassen, da sie
1.) auf der einen Seite eine rechtswidrige Tat begangen hat und wenn ihr Alter die Kohle nicht rausrückt, nicht er in den Bau geht, sondern die Frau die paar Tagessätze absitzen kann.
2.) der Staat sich auch nicht an den Mann richten wird, um sein Geld zu bekommen, sondern die Schuldverschiebung bestehen bleibt.

Was hat man also erreicht?

#440:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 13:10
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wir haben zu Recht gegen die Misshandlung von Kindern, die sich nicht wehren können, bei den Pflichtanlaufstellen (Kinderärzte, Kindergärten, Schulen) eine Art Spitzelsystem in die Familien eingerichtet, um diese Straftaten aufzudecken. Bei diesen Frauen, die in dieser Abhängigkeit aufgewachsen sind und weiter gehalten werden, ist es genauso illusorisch, davon auszugehen, sie könnten sich selbst juristisch wehren, wie es die heutige Gesetzeslage vorsieht. Und das ist nicht meine Ansicht, das ist die Ansicht der sehr wenigen, die es tatsächlich geschafft haben, sich hier selbst freizumachen. Denen geben wir nämlich Unterstützung mit Frauenhäusern, rechtlicher Beratung usw. bis hin zur neuen Identität, wenn ihr Leben bedroht scheint. Die große Mehrheit jedoch lassen wir momentan alleine, und das anscheinend nur, weil das Umfeld dieser Unterdrückung religiös definiert ist.

das sehe ich auch so,
und deshalb wäre ich sehr dafür diesen mädchen in der schule einen raum zu gewähren, wo sie eben vom kopftuch "befreit" wären.
es wäre ein zeichen für diese mädchen, die das kopftuch nicht freiwillig tragen, dass der staat diese unterdrückung durch die eltern eben nicht überall duldet.


Absolut, das ist genau das, ich ausdrücken wollte und für notwendig halte.

#441:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 13:42
    —
Ein generelles Verbot von Kopfbedeckungen im Schulunterricht und von mir aus auch während der Schulpausen fände ich durchaus vertretbar. Oder gleich Schuluniformen - aber das wird jetzt etwas Off-Topic.

#442:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 18:20
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ein generelles Verbot von Kopfbedeckungen im Schulunterricht und von mir aus auch während der Schulpausen fände ich durchaus vertretbar. Oder gleich Schuluniformen - aber das wird jetzt etwas Off-Topic.

Das wäre zumindest eine direkt spürbare Entlastung der Mädchen aus alevitischen Familien, die wegen ihrer religiösen Unterdrückung aus der Türkei ausgesiedelt sind und dann hier wieder erleben und beklagen, dass ihre Töchter an deutschen Schulen von sunnitischen Mitschülern zum Kopftuchtragen gemobbt werden.

fwo

#443:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 18:34
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
.....
Um mal ein anderes Beispiel zu benutzen, welches meine Gedanken verdeutlichen soll:
Das wäre, als würdet ihr die Sklaven (und nicht die Sklavenhalter) auffordern, keine Ketten mehr anzulegen. ....

Ich bleibe auch bei der selben Antwort, die ich dir schon mal auf dieses Argument gegeben habe und übersetze sie auf deinen Sklaven:

Es ginge auch in diesem Fall weniger um die Kette als um die durch ein derartiges Gesetz offen ausgedrückte Missbilligung der Kette als Knebelinstrument. Ich wäre auch hier für eine Geldstrafe, denn auch hier gilt: Die, die sie als Schmuck tragen, haben die Möglichkeit, dies nicht zu tun. Die die sie nicht freiwillig tragen, verfügen nicht über eigenes Geld - ihre Besitzer werden dies zahlen müssen.

fwo

Ich münze das jetzt mal wieder auf Kopftuch oder Burkha um:
Ich kenne dein Argument, jedoch ist es ja tatsächlich nicht so, dass die Frau vor Gericht von ihrem Mann vertreten wird. Eher wird sie dort gleich von 2 Seiten allein gelassen, da sie
1.) auf der einen Seite eine rechtswidrige Tat begangen hat und wenn ihr Alter die Kohle nicht rausrückt, nicht er in den Bau geht, sondern die Frau die paar Tagessätze absitzen kann.
2.) der Staat sich auch nicht an den Mann richten wird, um sein Geld zu bekommen, sondern die Schuldverschiebung bestehen bleibt.

Was hat man also erreicht?

Wer sagt denn, dass das so sein muss? Juristen vor: Wäre z.B. die Lösung möglich, dass in solchen Fällen direkt aus der Wohnung der Angeklagten zu pfänden ist - und damit doch beim Pascha? Außerdem käme die Sache vor Gericht, das dann die Lebensumstände der Frau untersuchen könnte.

Was ich nicht verstehe, ist dass man seine humanistische Phantasien bemüht, einen Eingriff in diese familäre Unterdrückung abzuwehren, anstatt diese Phantasien dazu zu nutzen, diesen Eingriff möglich zu machen. Was passiert da in den Köpfen, die sonst die Empathie so laut betonen?

fwo

#444:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 20:28
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich wäre auch hier für eine Geldstrafe, denn auch hier gilt: Die, die sie als Schmuck tragen, haben die Möglichkeit, dies nicht zu tun. Die die sie nicht freiwillig tragen, verfügen nicht über eigenes Geld - ihre Besitzer werden dies zahlen müssen.

es ist dummerweise ein voelliger bruch mit allen grundsaetzen des deutschen strafrechts, jemandem eine strafe aufzuerlegen in dem wissen, dass er sie selbst nicht zahlen kann und gleich auch noch davon auszugehen, dass ein anderer sie zahlen werde.

ich halte eine solche aufgabe aller grundsaetze des strafrechts fuer verfehlt, selbst dann, wenn man gute absichten damit verfolgt.

wer will, dass person A eine strafe zahlt, der muss A verurteilen, nicht eine andere person B, auch dann nicht, wenn diese von ihm abhaengig ist.

unser rechtssystem mag nicht perfekt sein, aber ich halte es fuer total daneben, nur wegen 3 oder 5 burkas in deutschland gleich zu kapitulieren und den rechtsstaat in die tonne zu treten.


desclaimer fuer alle, die mich missverstehen wollen: ich bezeichne hier in diesem posting nicht jedes bekleidungs- oder burkaverbot als aufgabe des rechtsstaats. aber den A zu verurteilen, obwohl man A fuer ein unschuldiges und wehrloses opfer und B fuer den taeter haelt, und das, nur weil man hofft, B werde die strafe zahlen, das ist eine komplettaufgabe unseres rechtssystems.

#445:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 20:44
    —
wenn ich es richtig verstehe, wollen die befuerworter eines burkaverbots dieses damit begruenden, dass eigentlich keine oder kaum eine frau diese freiwillig trage und zu befuerchten ist, dass die traegerinnen dazu gezwungen werden.

mal angenommen, mit einer solchen gesetzesbegruendung kaeme ein solches verbot, eine burka zu tragen, zu stande. was waere damit erreicht?

wenn eine frau tatsaechlich eine burka traegt, koennte sie angeklagt werden. ihr anwalt koennte aber einfach auf die gesetzesbegruendung verweisen, nach der doch keine frau (oder nahezu keine) sowas freiwillig trage, und sich so rausreden, auch sie seine mandantin vermutlich dazu gezwungen worden. die frau darf schweigen, ihr mann auch, und in der situation verbleiben gewiss zweifel, ob sie die burka denn wirklich freiwillig getragen habe.

aber in dubio pro reo: wenn der ernsthafte verdacht besteht, dass sie unter die burka gezwungen worden sein koennte, dann muss das gericht zu ihren gunsten auch davon ausgehen, also annehmen, dass sie ohne schuld gehandelt hat, und sie freisprechen.

gleichzeitig aber ist gegen den ehemann nichts gewonnen, denn gegen ihn besteht allenfalls ein verdacht, beweise gegen ihn gibt es auch nicht.

fazit: jede solche anklage ist von vorn herein total zum scheitern verurteilt und allenfalls dazu nuetze, staatsanwaelten und richtern unnuetze arbeit zu bescheren. naja, und dem strafverteidiger etwas honorar auf staatskosten.

was wollt ihr also mit einem solchen voellig sinn- und zweckfreien paragraphen?

papier schwaerzen? den umsatz der druckereien (beck) entsprechender loseblattsammlungen ankurbeln?

nein, das ist es wohl nicht.

es ist wohl einfach blinder aktionismus.

#446:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 21:05
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Es geht ja nicht um das Kopftuch oder die Burka, es geht um die Misshandlung derer, die das Kopftuch oder die Burka nicht freiwillig tragen, und für die es nur das Symbol einer Unterdrückung ihres Geschlechtes ist. Und die lässt Du faktisch allein. Ich bestreite damit nicht, dass Du auch etwas gegen diese Unterdrückung tust bzw. tun willst, sondern die Frage ist, wann und für wen sich das auswirkt.

Doch, wenn man das Kopftuch verbietet, dann geht es erst mal um das Kopftuch, und zwar aller Kopftuchträgerinnen, und nicht nur derjenigen, die es möglicherweise unfreiwillig tragen.
Um die Misshandlung derjenigen, die es nicht freiwillig tragen, geht es dabei bestenfalls indirekt.

Eigentlich kann ich nicht einmal erkennen, wie durch ein Kopftuchverbot diesen Frauen überhaupt geholfen wird: Entweder sie tragen dann halt in den Situationen, in denen es verboten ist, kein Kopftuch; dadurch wird an der sonstigen Unterdrückung, denen solche Frauen ausgesetzt sind - und die weitaus schlimmer sein kann als ein Kopftuch tragen zu müssen - aber nullkommanix geändert, das heißt ihnen ist praktisch überhaupt nicht geholfen. Oder aber sie werden dann noch mehr aus der Öffentlichkeit ferngehalten, sprich ihre Situation verschlechtert sich sogar noch massiv.

Und für diesen Nulleffekt sollen die Frauen, die das Kopftuch freiwillig tragen, so in ihrer Freiheit eingeschränkt werden? Nee danke.

Der einzige Effekt, den ich sehe, ist, dass sich die ach so toll aufgeklärten Nicht-Muslime auf die Schultern klopfen können, jetzt aber mal echt was für die Freiheit getan zu haben, indem sie den Muselmanen gezeigt haben, wer hier bestimmen darf, wie man sich kleiden darf, und wer nicht. Denn bei den Nicht-Muselmanen, da ist ja auch alles so aufgeklärt, dass man sich da keine Sorgen um unterdrückte Frauen machen muss; da kann man sich ruhig voll auf die Muselmanen konzentrieren.

Nein, ich bin sehr dafür, familiär unterdrückten Frauen zu helfen, ihre Selbstbestimmung zu erlangen, auf allen Ebenen von Schule über Jugendhilfe bis zu Sozialarbeit, Schutz in Frauenhäusern und pipapo; und zwar so, dass alle Mitarbeiter, die irgendwo mit solchen Frauen in Kontakt kommen können, auch dafür ausgebildet sind, Warnsignale zu erkennen und Hilfsmöglichkeiten anzubieten, sowohl generell als auch mit interkulturellen Kenntnissen. Aber nicht, indem man ein rein symbolisches Verbot erlässt, dass praktisch einerseits keinerlei sinnvolle Hilfe ist, andererseits aber andere sinnlos in ihrer Freiheit einschränkt.

Von dieser echten Hilfe, wie ich sie mir wünsche, profitieren dann übrigens auch Nicht-Kopftuch-Frauen. Soll es ja geben, dass auch bei denen nicht alles Gold ist.

#447:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 21:21
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nein, ich bin sehr dafür, familiär unterdrückten Frauen zu helfen, ihre Selbstbestimmung zu erlangen, auf allen Ebenen von Schule über Jugendhilfe bis zu Sozialarbeit, Schutz in Frauenhäusern und pipapo; und zwar so, dass alle Mitarbeiter, die irgendwo mit solchen Frauen in Kontakt kommen können, auch dafür ausgebildet sind, Warnsignale zu erkennen und Hilfsmöglichkeiten anzubieten, sowohl generell als auch mit interkulturellen Kenntnissen. Aber nicht, indem man ein rein symbolisches Verbot erlässt, dass praktisch einerseits keinerlei sinnvolle Hilfe ist, andererseits aber andere sinnlos in ihrer Freiheit einschränkt.

fuck,
du kommst doch überhaupt nicht an die mädchen ran, die werden das doch nicht fremden erzählen!
wenn sie in der schule erleben, dass es normal und geduldet ist, dass kopftuch getragen wird, werden sie annehmen, dass ihre eltern im recht sind. welcher anlaufstelle, glaubst du, werden sie vertrauen?

#448:  Autor: I.R BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 21:44
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
(@I.R. und bb: Genau um dieses Dilemma zu verdeutlichen, hatte ich das Beispiel mit den geopferten Kindern gebracht. Es ging mir nicht darum, jetzt hier an einem fiktiven Beispiel noch eine Nonsensrunde zu eröffenen. Das dürft ihr beide tun.)


Das mag ich jetzt aber nicht so stehen lassen. Der Ausgangspunkt war:
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Was würdest Du vorschlagen, wenn es hier nicht einfach "nur" um die Gleichberechtigung ginge, sondern wenn wir es stattdessen mit rituellen Kinderopfern zu tun hätten, die, weil alle unter diesem Druck gut zusammenhalten, gut als Unfälle getarnt würden? Nach deinem bisherigen Argumentationsmuster würdest Du dann darauf bestehen, dass alles in Ordnung wäre, weil Mord bereits verboten ist.

Ja, genau. Und der Mord ist dann mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu verfolgen.

Das unterscheidet uns. Ich wäre dafür, danach zu gucken, ob sich nicht rechtliche Regelungen finden lassen, die ihn unwahrscheinlicher machen. Recht darf und soll das Verhalten von Menschen auch ändern - auch wenn dieses Verhalten religiös motiviert ist. Auch Recht beinhaltet ein Stück Pädagogik.

fwo

Du hast selbst rechtliche Regelungen ins Spiel gebracht (habs gefettet), ich wollte Dich schon nach Deinen diesbezüglichen Vorstellungen fragen, BB kam mir hier zuvor, den Du dann mit einem Witzchen vorzuführen Dich genötigt glaubtest.

Das Beispiel an sich war auch nicht wirklich gelungen, aber das ist nicht das Problem und steht auf einem anderen Blatt.

#449:  Autor: I.R BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 21:47
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nein, ich bin sehr dafür, familiär unterdrückten Frauen zu helfen, ihre Selbstbestimmung zu erlangen, auf allen Ebenen von Schule über Jugendhilfe bis zu Sozialarbeit, Schutz in Frauenhäusern und pipapo; und zwar so, dass alle Mitarbeiter, die irgendwo mit solchen Frauen in Kontakt kommen können, auch dafür ausgebildet sind, Warnsignale zu erkennen und Hilfsmöglichkeiten anzubieten, sowohl generell als auch mit interkulturellen Kenntnissen. Aber nicht, indem man ein rein symbolisches Verbot erlässt, dass praktisch einerseits keinerlei sinnvolle Hilfe ist, andererseits aber andere sinnlos in ihrer Freiheit einschränkt.

fuck,
du kommst doch überhaupt nicht an die mädchen ran, die werden das doch nicht fremden erzählen!
wenn sie in der schule erleben, dass es normal und geduldet ist, dass kopftuch getragen wird, werden sie annehmen, dass ihre eltern im recht sind. welcher anlaufstelle, glaubst du, werden sie vertrauen?

Meinst Du echt, dass ein Kopftuchverbot in der Schule den Kindern das Gefühl geben würde, dass Ihre Eltern unrecht haben?

#450:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 22:08
    —
I.R hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nein, ich bin sehr dafür, familiär unterdrückten Frauen zu helfen, ihre Selbstbestimmung zu erlangen, auf allen Ebenen von Schule über Jugendhilfe bis zu Sozialarbeit, Schutz in Frauenhäusern und pipapo; und zwar so, dass alle Mitarbeiter, die irgendwo mit solchen Frauen in Kontakt kommen können, auch dafür ausgebildet sind, Warnsignale zu erkennen und Hilfsmöglichkeiten anzubieten, sowohl generell als auch mit interkulturellen Kenntnissen. Aber nicht, indem man ein rein symbolisches Verbot erlässt, dass praktisch einerseits keinerlei sinnvolle Hilfe ist, andererseits aber andere sinnlos in ihrer Freiheit einschränkt.

fuck,
du kommst doch überhaupt nicht an die mädchen ran, die werden das doch nicht fremden erzählen!
wenn sie in der schule erleben, dass es normal und geduldet ist, dass kopftuch getragen wird, werden sie annehmen, dass ihre eltern im recht sind. welcher anlaufstelle, glaubst du, werden sie vertrauen?

Meinst Du echt, dass ein Kopftuchverbot in der Schule den Kindern das Gefühl geben würde, dass Ihre Eltern unrecht haben?

hast du eine andere idee, wie sowas befördert werden kann? denn selbst zwei, drei generationen hier scheinen nichts geändert zu haben.

#451:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 22:15
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:

Meinst Du echt, dass ein Kopftuchverbot in der Schule den Kindern das Gefühl geben würde, dass Ihre Eltern unrecht haben?

hast du eine andere idee, wie sowas befördert werden kann? denn selbst zwei, drei generationen hier scheinen nichts geändert zu haben.

die nichtexistenz besserer ideen belegt nicht, dass die erstere idee hilfreich ist. Schulterzucken

#452:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 22:26
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nein, ich bin sehr dafür, familiär unterdrückten Frauen zu helfen, ihre Selbstbestimmung zu erlangen, auf allen Ebenen von Schule über Jugendhilfe bis zu Sozialarbeit, Schutz in Frauenhäusern und pipapo; und zwar so, dass alle Mitarbeiter, die irgendwo mit solchen Frauen in Kontakt kommen können, auch dafür ausgebildet sind, Warnsignale zu erkennen und Hilfsmöglichkeiten anzubieten, sowohl generell als auch mit interkulturellen Kenntnissen. Aber nicht, indem man ein rein symbolisches Verbot erlässt, dass praktisch einerseits keinerlei sinnvolle Hilfe ist, andererseits aber andere sinnlos in ihrer Freiheit einschränkt.

fuck,
du kommst doch überhaupt nicht an die mädchen ran, die werden das doch nicht fremden erzählen!
wenn sie in der schule erleben, dass es normal und geduldet ist, dass kopftuch getragen wird, werden sie annehmen, dass ihre eltern im recht sind. welcher anlaufstelle, glaubst du, werden sie vertrauen?

Meinst Du echt, dass ein Kopftuchverbot in der Schule den Kindern das Gefühl geben würde, dass Ihre Eltern unrecht haben?

hast du eine andere idee, wie sowas befördert werden kann? denn selbst zwei, drei generationen hier scheinen nichts geändert zu haben.

Forcierteres Drüberreden? Im Klassenverband ohne und mit Menschen, die sich mit Unterdrückung durch Religion oder allgemein motiviert durch Ideologien auskennen. Es muss zu einem Thema bei den Kindern werden. Die Kinder müssen sich die Gedanken drüber machen, dann werden sie vielleicht im Erwachsenenalter etwas ändern wollen.

#453:  Autor: I.R BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 22:40
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nein, ich bin sehr dafür, familiär unterdrückten Frauen zu helfen, ihre Selbstbestimmung zu erlangen, auf allen Ebenen von Schule über Jugendhilfe bis zu Sozialarbeit, Schutz in Frauenhäusern und pipapo; und zwar so, dass alle Mitarbeiter, die irgendwo mit solchen Frauen in Kontakt kommen können, auch dafür ausgebildet sind, Warnsignale zu erkennen und Hilfsmöglichkeiten anzubieten, sowohl generell als auch mit interkulturellen Kenntnissen. Aber nicht, indem man ein rein symbolisches Verbot erlässt, dass praktisch einerseits keinerlei sinnvolle Hilfe ist, andererseits aber andere sinnlos in ihrer Freiheit einschränkt.

fuck,
du kommst doch überhaupt nicht an die mädchen ran, die werden das doch nicht fremden erzählen!
wenn sie in der schule erleben, dass es normal und geduldet ist, dass kopftuch getragen wird, werden sie annehmen, dass ihre eltern im recht sind. welcher anlaufstelle, glaubst du, werden sie vertrauen?

Meinst Du echt, dass ein Kopftuchverbot in der Schule den Kindern das Gefühl geben würde, dass Ihre Eltern unrecht haben?

hast du eine andere idee, wie sowas befördert werden kann? denn selbst zwei, drei generationen hier scheinen nichts geändert zu haben.

Meine Frage war, ob Du das echt meinst.

#454:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 22:40
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nein, ich bin sehr dafür, familiär unterdrückten Frauen zu helfen, ihre Selbstbestimmung zu erlangen, auf allen Ebenen von Schule über Jugendhilfe bis zu Sozialarbeit, Schutz in Frauenhäusern und pipapo; und zwar so, dass alle Mitarbeiter, die irgendwo mit solchen Frauen in Kontakt kommen können, auch dafür ausgebildet sind, Warnsignale zu erkennen und Hilfsmöglichkeiten anzubieten, sowohl generell als auch mit interkulturellen Kenntnissen. Aber nicht, indem man ein rein symbolisches Verbot erlässt, dass praktisch einerseits keinerlei sinnvolle Hilfe ist, andererseits aber andere sinnlos in ihrer Freiheit einschränkt.

fuck,
du kommst doch überhaupt nicht an die mädchen ran, die werden das doch nicht fremden erzählen!
wenn sie in der schule erleben, dass es normal und geduldet ist, dass kopftuch getragen wird, werden sie annehmen, dass ihre eltern im recht sind. welcher anlaufstelle, glaubst du, werden sie vertrauen?

Natürlich kommt man niemals so besonders einfach an Schüler ran, die Probleme haben. Das ist bei allen möglichen Schwierigkeiten so, ob alkohol- oder drogenabhängigen Eltern, Gewalt in der Familie, sexuellem Missbrauch und was weiß ich, was noch alles an Scheiße passieren kann. Und ja, zu dieser Scheiße gehört auch, dass Frauen in manchen Familien als Kontrollobjekte angesehen werden, auf die Männer aufpassen müssten.

Nur ändert sich daran durch ein Kopftuchverbot überhaupt nichts außer der Tatsache, dass das Mädchen dann in der Schule eben kein Kopftuch trägt. Vielleicht darf es dann aber sonst sogar noch weniger raus. Im Gegenteil kann es sein, dass in manchen solchen Familien das Kopftuch beruhigend wirkt - "Das Mädchen ist anständig, trägt ja Kopftuch" - und das Mädchen dadurch mehr Freiheiten genießt, zB länger zur Schule gehen und studieren kann o.dgl.

Und im übrigen komme ich bezüglich solcher Probleme immerhin doch auch nicht schlechter an Mädchen ran als bei anderen Problemen. Ebenso wie andere Probleme kann und soll man ja auch die Frage, wie es sich mit Geschlechterrollen verhält, welche Rechte Frauen haben, wo man sich Hilfe holen kann etc.pp., selbstverständlich zum Thema machen.

Im Übrigen halte ich bei dem, was Mädchen bezüglich Kopftuch in der Schule erleben, weniger die Frage für relevant, ob die Schule es duldet, sondern warum sie es duldet. Wenn die Schule es duldet, weil wir nun mal in einer freien Gesellschaft leben, in der nicht so ohne weiteres die Rechte anderer eingeschränkt werden und sich jeder selbst entscheiden darf, ob er solche rekligiös-symbolhaften Kleidungsstücke trägt oder nicht, und das auch genau so kommuniziert wird - vom alltäglichen Gespräch nebenbei über das Eingreifen gegen evtl. deswegen stattfindendes Mobbing bis hin zur Thematisierung im Unterricht -, kann das ja eigentlich nicht als Unterstützung eines archaischen Rollenbildes missverstanden werden. Wohingegen ein nicht weiter kommentiertes Verbot sehr wohl als reine Unterdrückung nicht erwünschter religiöser Minderheiten missverstanden (oder verstanden?) werden kann, ohne dass da ein Bezug zu Frauenrechten immer erkennbar sein muss.

EDIT missverständliche Formulierung geändert


Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 17.04.2012, 22:56, insgesamt einmal bearbeitet

#455:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 22:51
    —
Ein Kopftuchverbot würde doch auch die Rechte derjenigen einschränken, die es freiwillig tragen oder es tragen, weil es ihrer religiösen oder traditionellen Auffassung entspricht, indem sie nämlich gezwungen werden, es abzulegen, egal unter welchen Gewissensnöten etc. sie dann stehen würden. Und wenn man denen erzählt, das Kopftuch sei ein "Symbol der Unterdrückung" oder es symbolisiere einen "militanten politischen Islam", dann ist das viel eher Propaganda als Klärung, und ich frage mich da: Darf ein Staat eine bestimmte Auffassung bezüglich eines Kleidungsstücks verordnen*? Oder wäre es so ein Problem zu sagen, daß diejenigen, die es von sich aus tragen und nicht, weil es "von ihnen erwartet wird", es tragen dürfen, und diejenigen, die sich auf irgendeine Weise dazu gezwungen fühlen, es nicht tragen müssen?

_______
(* = Die Sache liegt bei Naziarmbinden _ein bißchen_ anders.)

#456:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 22:53
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:

Meinst Du echt, dass ein Kopftuchverbot in der Schule den Kindern das Gefühl geben würde, dass Ihre Eltern unrecht haben?

hast du eine andere idee, wie sowas befördert werden kann? denn selbst zwei, drei generationen hier scheinen nichts geändert zu haben.

Dass sich da so gar nichts ändern würde hätte ich übrigens gern empirisch belegt. Ich habe da erhebliche Zweifel. Meines Wissens steigert sich der Bildungserfolg, passt sich die Kinderzahl nach unten an usw. Eigentlich nicht gerade Hinweise darauf, dass bezüglich Frauenrechten alles beim Alten bleibt.

#457:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 23:09
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
daher: eine burka in der schule geht nicht. ein kopftuch darf aber meines erachtens nicht verboten werden.

Solange es in Deutschland verboten ist nackt zur Schule zu gehen, kann auch alles andere verboten werden. Auf den Arm nehmen



Dieses merkwuerdige "Argument" eignet sich aber besser zur Begruendung einer Kopftuchpflicht als eines Kopftuchverbots:

"Bei Euch darf man ja auch nicht nackt zur Schule gehen. Bei uns muss man bloss noch ein klein bisschen mehr verdecken als bei Euch!"

Deshalb laesst man dieses Fass besser zu. Mit den Augen rollen

#458:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 23:11
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
: Es geht ja nicht um das Kopftuch oder die Burka, es geht um die Misshandlung derer, die das Kopftuch oder die Burka nicht freiwillig tragen, und für die es nur das Symbol einer Unterdrückung ihres Geschlechtes ist. Und die lässt Du faktisch allein. Ich bestreite damit nicht, dass Du auch etwas gegen diese Unterdrückung tust bzw. tun willst, sondern die Frage ist, wann und für wen sich das auswirkt.

Wir haben zu Recht gegen die Misshandlung von Kindern, die sich nicht wehren können, bei den Pflichtanlaufstellen (Kinderärzte, Kindergärten, Schulen) eine Art Spitzelsystem in die Familien eingerichtet, um diese Straftaten aufzudecken. Bei diesen Frauen, die in dieser Abhängigkeit aufgewachsen sind und weiter gehalten werden, ist es genauso illusorisch, davon auszugehen, sie könnten sich selbst juristisch wehren, wie es die heutige Gesetzeslage vorsieht. Und das ist nicht meine Ansicht, das ist die Ansicht der sehr wenigen, die es tatsächlich geschafft haben, sich hier selbst freizumachen. Denen geben wir nämlich Unterstützung mit Frauenhäusern, rechtlicher Beratung usw. bis hin zur neuen Identität, wenn ihr Leben bedroht scheint. Die große Mehrheit jedoch lassen wir momentan alleine, und das anscheinend nur, weil das Umfeld dieser Unterdrückung religiös definiert ist.

(@I.R. und bb: Genau um dieses Dilemma zu verdeutlichen, hatte ich das Beispiel mit den geopferten Kindern gebracht. Es ging mir nicht darum, jetzt hier an einem fiktiven Beispiel noch eine Nonsensrunde zu eröffenen. Das dürft ihr beide tun.)

Obwohl auch sie Teil des Themas und schreckliches Symptom sind: Es geht nicht um die ca. 10 sicher identifizierten "Ehrenmorde" mit unbekannter Dunkelziffer pro Jahr. Es geht um all die Frauen, die dann doch gefügig genug waren, dass man sie nicht umbringen "musste".

fwo


Aber genau deshalb habe ich ein Problem mit der Forderung mit strafrechtlicher Relevanz an die Frauen (es richtet sich ja nicht an die Männer) sich nicht mehr zu "bedecken".

Um mal ein anderes Beispiel zu benutzen, welches meine Gedanken verdeutlichen soll:
Das wäre, als würdet ihr die Sklaven (und nicht die Sklavenhalter) auffordern, keine Ketten mehr anzulegen.

Das Problem dabei ist nicht nur, dass man die "Schuldfrage" hin zu den Unterdrückten verschiebt, sondern auch noch die Ursache für das Unterdrückungssystem nicht beseitigt oder auch nur angreift, sondern sich an dem Symptom der offensichtlichen Ketten abarbeitet.

Das gleiche Problem sehe ich in den Diskussionen um ein Minarettverbot oder ein Burkhaverbot oder jede andere am Ziel meilenweit vorbei zielende Vorbotsforderung.



bravo

#459:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 23:23
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Ein Kopftuchverbot würde doch auch die Rechte derjenigen einschränken, die es freiwillig tragen oder es tragen, weil es ihrer religiösen oder traditionellen Auffassung entspricht, indem sie nämlich gezwungen werden, es abzulegen, egal unter welchen Gewissensnöten etc. sie dann stehen würden. Und wenn man denen erzählt, das Kopftuch sei ein "Symbol der Unterdrückung" oder es symbolisiere einen "militanten politischen Islam", dann ist das viel eher Propaganda als Klärung, und ich frage mich da: Darf ein Staat eine bestimmte Auffassung bezüglich eines Kleidungsstücks verordnen*? Oder wäre es so ein Problem zu sagen, daß diejenigen, die es von sich aus tragen und nicht, weil es "von ihnen erwartet wird", es tragen dürfen, und diejenigen, die sich auf irgendeine Weise dazu gezwungen fühlen, es nicht tragen müssen?

_______
(* = Die Sache liegt bei Naziarmbinden _ein bißchen_ anders.)


Aus der Perspektive eines Maedchens betrachtet, das voellig freiwillig und bewusst ein Kopftuch traegt und dem man dieses verbieten will, ist das Kopftuch kein "Symbol der Unterdrueckung", sondern ganz im Gegenteil ein "Symbol der freien Selbstbestimmung".

_______

Der Vergleich mit "Naziarmbinden" ist an Hirnrissigkeit kaum noch zu ueberbieten und sehr, sehr leicht zu entkraeften. 1. Armbinden ohne Symbole sind nicht verboten. Weshalb auch? 2. Ein Kopftuch mit aufdrucktem Hakenkreuz braucht man nicht zu verbieten. Das ist bereits verboten.

#460:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 01:42
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Ein Kopftuchverbot würde doch auch die Rechte derjenigen einschränken, die es freiwillig tragen oder es tragen, weil es ihrer religiösen oder traditionellen Auffassung entspricht, indem sie nämlich gezwungen werden, es abzulegen, egal unter welchen Gewissensnöten etc. sie dann stehen würden. Und wenn man denen erzählt, das Kopftuch sei ein "Symbol der Unterdrückung" oder es symbolisiere einen "militanten politischen Islam", dann ist das viel eher Propaganda als Klärung, und ich frage mich da: Darf ein Staat eine bestimmte Auffassung bezüglich eines Kleidungsstücks verordnen*? Oder wäre es so ein Problem zu sagen, daß diejenigen, die es von sich aus tragen und nicht, weil es "von ihnen erwartet wird", es tragen dürfen, und diejenigen, die sich auf irgendeine Weise dazu gezwungen fühlen, es nicht tragen müssen?

_______
(* = Die Sache liegt bei Naziarmbinden _ein bißchen_ anders.)


Aus der Perspektive eines Maedchens betrachtet, das voellig freiwillig und bewusst ein Kopftuch traegt und dem man dieses verbieten will, ist das Kopftuch kein "Symbol der Unterdrueckung", sondern ganz im Gegenteil ein "Symbol der freien Selbstbestimmung".

_______

Der Vergleich mit "Naziarmbinden" ist an Hirnrissigkeit kaum noch zu ueberbieten und sehr, sehr leicht zu entkraeften. 1. Armbinden ohne Symbole sind nicht verboten. Weshalb auch? 2. Ein Kopftuch mit aufdrucktem Hakenkreuz braucht man nicht zu verbieten. Das ist bereits verboten.
Das ist in beiden Punkten, worauf ich hinauswollte, um nämlich all zu einfache - und vermeintlich eindeutige - Codierungen zu verhindern Schulterzucken.

Man könnte nun noch den Gedanken haben, ob es legitim sein könne, das Kopftuch aus dem einen Grund zu tragen und aus dem anderen nicht. Aber zwischen dem Kopftuch, das aus religiösen Gründen (Alice Schwarzer: unterdrückerisch und böse), und dem, das aus traditionellen (oder gar: kleidsamen) Gründen (Alice Schwarzer: nichts einzuwenden) getragen wird, kann wohl auch nur Alice Schwarzer unterscheiden.

#461:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 02:58
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Es geht ja nicht um das Kopftuch oder die Burka, es geht um die Misshandlung derer, die das Kopftuch oder die Burka nicht freiwillig tragen, und für die es nur das Symbol einer Unterdrückung ihres Geschlechtes ist. Und die lässt Du faktisch allein. Ich bestreite damit nicht, dass Du auch etwas gegen diese Unterdrückung tust bzw. tun willst, sondern die Frage ist, wann und für wen sich das auswirkt.

Doch, wenn man das Kopftuch verbietet, dann geht es erst mal um das Kopftuch, und zwar aller Kopftuchträgerinnen, und nicht nur derjenigen, die es möglicherweise unfreiwillig tragen.
Um die Misshandlung derjenigen, die es nicht freiwillig tragen, geht es dabei bestenfalls indirekt.
fett von mir
Eine hübsche sprachliche Form der spitzen Finger, die Du da zeigst. Es wäre aber auch unschön, wenn es das gäbe, besser gar nicht anfassen, nicht mal indirekt.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Eigentlich kann ich nicht einmal erkennen, wie durch ein Kopftuchverbot diesen Frauen überhaupt geholfen wird: Entweder sie tragen dann halt in den Situationen, in denen es verboten ist, kein Kopftuch; dadurch wird an der sonstigen Unterdrückung, denen solche Frauen ausgesetzt sind - und die weitaus schlimmer sein kann als ein Kopftuch tragen zu müssen - aber nullkommanix geändert, das heißt ihnen ist praktisch überhaupt nicht geholfen. Oder aber sie werden dann noch mehr aus der Öffentlichkeit ferngehalten, sprich ihre Situation verschlechtert sich sogar noch massiv.

Und für diesen Nulleffekt sollen die Frauen, die das Kopftuch freiwillig tragen, so in ihrer Freiheit eingeschränkt werden? Nee danke.

Nulleffekt. Der Kollege tillich spricht ex cathedra. Natürlich könnte es so sein, auch wenn ich dem tillich da nicht so ohne Weiteres glaube. Aber bloß keinen Versuch dazu machen - das gibt es doch alles sowieso nur möglicherweise.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der einzige Effekt, den ich sehe, ist, dass sich die ach so toll aufgeklärten Nicht-Muslime auf die Schultern klopfen können, jetzt aber mal echt was für die Freiheit getan zu haben, indem sie den Muselmanen gezeigt haben, wer hier bestimmen darf, wie man sich kleiden darf, und wer nicht. Denn bei den Nicht-Muselmanen, da ist ja auch alles so aufgeklärt, dass man sich da keine Sorgen um unterdrückte Frauen machen muss; da kann man sich ruhig voll auf die Muselmanen konzentrieren.

So ist es nämlich. Jeder, der das nicht mit spitzen Fingern anfasst, ist nämlich nichts weiter als ein fremdenfeindliches Ekel, das fremde Menschen und Religionen mit der unbewiesenen Behauptung diskriminieren will, sie wären noch im Mittelalter.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Nein, ich bin sehr dafür, familiär unterdrückten Frauen zu helfen, ihre Selbstbestimmung zu erlangen, auf allen Ebenen von Schule über Jugendhilfe bis zu Sozialarbeit, Schutz in Frauenhäusern und pipapo; und zwar so, dass alle Mitarbeiter, die irgendwo mit solchen Frauen in Kontakt kommen können, auch dafür ausgebildet sind, Warnsignale zu erkennen und Hilfsmöglichkeiten anzubieten, sowohl generell als auch mit interkulturellen Kenntnissen. Aber nicht, indem man ein rein symbolisches Verbot erlässt, dass praktisch einerseits keinerlei sinnvolle Hilfe ist, andererseits aber andere sinnlos in ihrer Freiheit einschränkt.

Von dieser echten Hilfe, wie ich sie mir wünsche, profitieren dann übrigens auch Nicht-Kopftuch-Frauen. Soll es ja geben, dass auch bei denen nicht alles Gold ist.

Stimmt. Die soll es nicht nur geben, die gibt es. Und es erleichtert die Hilfe, wenn man Ursachen im Umfeld anerkennt, die wesentlich beteiligt sind. Zu denen gehören z.B. Arbeitslosigkeit, mangelnde Bildung usw. Und seit ein paar Jahrzehnten anscheinend zunehmend eben auch ein orthodoxer Islam, der ein Patriarchat transportiert, das bei uns zum größten Teil überwunden war. Die Charakterisierung dieser Tatsache als "möglicherweise" mit dem anschließenden "... indem sie den Muselmanen gezeigt haben, wer hier bestimmen darf, wie man sich kleiden darf ...." erinnert mich stark an einen von pera hier verlinkten Text:
Die selbstbezogene Sorge, von Dummköpfen für "rassistisch" gehalten oder von Rassisten instrumentalisiert werden zu können, das heißt die Pflege des eigenen vermeintlich antirassistischen Erscheinungsbildes, scheint allerdings auch Hauptmotiv theoretischen und politischen Agierens eines politischen Spektrums zu sein, das mit Multikulti und Kulturrelativismus auf den ersten Blick nicht viel zu tun hat. .....

fwo

#462:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 06:41
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Was ich nicht verstehe, ist dass man seine humanistische Phantasien bemüht, einen Eingriff in diese familäre Unterdrückung abzuwehren, anstatt diese Phantasien dazu zu nutzen, diesen Eingriff möglich zu machen. Was passiert da in den Köpfen, die sonst die Empathie so laut betonen?

fwo

Ich glaube dir, dass du das nicht verstehst, weil es da nichts zu verstehen gibt.
Es ist deine Mutmaßung, dass sich "humanistische Phantasien" (welch Geschwurbel) bemühen, familiäre Unterdrückung zu ermöglichen, in dem man sie vor Einflussnahme schützt.

Ich würde das auch nicht verstehen. Ich verstehe ja ebenso wenig, wie man mit einem an die Trägerin gerichteten Kopftuchverbot die familiäre Unterdrückung beenden könnte, statt noch größeres Leid über die Unterdrückte zu bringen.

Der Ansatz muss doch eindeutig lauten: Mann, unterdrücke deine Frau nicht durch Auferlegung von religiösen, den Menschenrechten widersprechenden Geboten. Da muss die strafrechtliche Relevanz ansetzen. Das funktioniert aber in einem Staat, welcher selbst die Trennung von Religiosität nicht bewältigt hat, überhaupt nicht, weil der Staat genau da aus Gründen der Gleichbehandlung keine Religion in ihren Geboten unterdrücken darf und kann.

Und genau deshalb muss der Ansatz noch tiefer gehen und lauten: Absolute Trennung von Religion (nicht nur Kirche) und Staat, dann kann alles andere folgen, bzw. wird aus Gründen der Schlüssigkeit obsolet.

Wie schon mehrfach geschrieben, arbeitet ihr euch leider an Symptomen ab, statt den Missstand anzugreifen.

#463:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 08:50
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Was ich nicht verstehe, ist dass man seine humanistische Phantasien bemüht, einen Eingriff in diese familäre Unterdrückung abzuwehren, anstatt diese Phantasien dazu zu nutzen, diesen Eingriff möglich zu machen.

Wo genau endet eigentlich bei dir die Macht des Staates?

#464:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 08:57
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe ja ebenso wenig, wie man mit einem an die Trägerin gerichteten Kopftuchverbot die familiäre Unterdrückung beenden könnte, statt noch größeres Leid über die Unterdrückte zu bringen.


Ich gehe mal stark davon aus, dass genau das ist, was fwo mit Mangel an Phantasie meinte. "Es ist überhaupt keine Lösung des Problems überhaupt nur denkbar, weil jeder, der über eine Lösung nachdenkt, ja ohnehin nur ein Verbot will, und zwar ein möglichst bescheuertes."

#465:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 08:58
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Was ich nicht verstehe, ist dass man seine humanistische Phantasien bemüht, einen Eingriff in diese familäre Unterdrückung abzuwehren, anstatt diese Phantasien dazu zu nutzen, diesen Eingriff möglich zu machen.

Wo genau endet eigentlich bei dir die Macht des Staates?


Wie definierst Du Macht?

#466:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 09:04
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wie definierst Du Macht?

Meine Frage ist völlig klar. Wenn du an meiner Frage etwas nicht verstehst, liegt das an dir.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 18.04.2012, 09:06, insgesamt 2-mal bearbeitet

#467:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 09:05
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wie definierst Du Macht?

Meine Frage ist völlig klar. Wenn du etwas an ihr nicht verstehst, liegt das an dir.


Was hat Dich an meiner Nachfrage gestört?

#468:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 09:11
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was hat Dich an meiner Nachfrage gestört?

Ihre Überflüssigkeit. Die Tatsache, dass es sich nicht um eine ernsthafte Nachfrage, sondern um ein Billig-Ablenkungsmaneuver handelt. Um das Wichtigste zu nennen. Mich stört aber nicht nur an deiner Nachfrage, sondern an deinem ganzen Diskussionsverhalten so einiges. Genauer gesagt habe ich mich entschieden, auf deine Beiträge in diesem Thread nicht mehr inhaltlich einzugehen, da ich dich hinsichtlich dieses Themas für vollimmunisiert halte. Diese Entscheidung dazu fiel für mich etwa um Seite 10 bis 11 dieses Threads.

#469:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 09:14
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
daher: eine burka in der schule geht nicht. ein kopftuch darf aber meines erachtens nicht verboten werden.

Solange es in Deutschland verboten ist nackt zur Schule zu gehen, kann auch alles andere verboten werden. Auf den Arm nehmen



Dieses merkwuerdige "Argument" eignet sich aber besser zur Begruendung einer Kopftuchpflicht als eines Kopftuchverbots:

"Bei Euch darf man ja auch nicht nackt zur Schule gehen. Bei uns muss man bloss noch ein klein bisschen mehr verdecken als bei Euch!"

Deshalb laesst man dieses Fass besser zu. Mit den Augen rollen

Es ist schlimm genug, dass ich meinen Penis verhüllen muss weil Religion A meinen Vorfahren Jahrhunderte lang eingeredet hat, Penisse seinen sündig, böse und schmutzig. Aber jetzt auch noch die Verhüllung von Haaren hinnehmen zu müssen, weil Religion B anderen Vorfahren Jahrhunderte lang eingeredet hat, Haare sein sündig, böse und schmutzig ist zu viel für mich.

Irgendwo muss man doch mal anfangen. Oder willst du diese Spinner mit allem durchkommen lassen? Mit den Augen rollen

#470:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 09:16
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe ja ebenso wenig, wie man mit einem an die Trägerin gerichteten Kopftuchverbot die familiäre Unterdrückung beenden könnte, statt noch größeres Leid über die Unterdrückte zu bringen.


Ich gehe mal stark davon aus, dass genau das ist, was fwo mit Mangel an Phantasie meinte. "Es ist überhaupt keine Lösung des Problems überhaupt nur denkbar, weil jeder, der über eine Lösung nachdenkt, ja ohnehin nur ein Verbot will, und zwar ein möglichst bescheuertes."

Brennt wie Zunder, dein Scheuch.

#471:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 09:28
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was hat Dich an meiner Nachfrage gestört?

Ihre Überflüssigkeit.


Dann hast Du jetzt ja was gelernt. Genauso ging es mir mit Deiner Frage.

#472:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 09:30
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:

Brennt wie Zunder, dein Scheuch.


Du bist nicht besser als die, über die Du Dich so häufig aufregst.

#473:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 09:32
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich wäre auch hier für eine Geldstrafe, denn auch hier gilt: Die, die sie als Schmuck tragen, haben die Möglichkeit, dies nicht zu tun. Die die sie nicht freiwillig tragen, verfügen nicht über eigenes Geld - ihre Besitzer werden dies zahlen müssen.

es ist dummerweise ein voelliger bruch mit allen grundsaetzen des deutschen strafrechts, jemandem eine strafe aufzuerlegen in dem wissen, dass er sie selbst nicht zahlen kann und gleich auch noch davon auszugehen, dass ein anderer sie zahlen werde.

ich halte eine solche aufgabe aller grundsaetze des strafrechts fuer verfehlt, selbst dann, wenn man gute absichten damit verfolgt.

wer will, dass person A eine strafe zahlt, der muss A verurteilen, nicht eine andere person B, auch dann nicht, wenn diese von ihm abhaengig ist.

unser rechtssystem mag nicht perfekt sein, aber ich halte es fuer total daneben, nur wegen 3 oder 5 burkas in deutschland gleich zu kapitulieren und den rechtsstaat in die tonne zu treten.


desclaimer fuer alle, die mich missverstehen wollen: ich bezeichne hier in diesem posting nicht jedes bekleidungs- oder burkaverbot als aufgabe des rechtsstaats. aber den A zu verurteilen, obwohl man A fuer ein unschuldiges und wehrloses opfer und B fuer den taeter haelt, und das, nur weil man hofft, B werde die strafe zahlen, das ist eine komplettaufgabe unseres rechtssystems.


Danke für diesen Beitrag.
Aus dieser Sicht habe ich das Ganze noch gar nicht betrachtet.

Daumen hoch!

#474:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 09:33
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Ein Kopftuchverbot würde doch auch die Rechte derjenigen einschränken, die es freiwillig tragen

Wie jedes Verbot. Es werden immer auch die Rechte von Menschen eingeschränkt, für die ein Schutz nicht notwendig wäre. Heroin ist für alle verboten, auch für diejenigen, wie damit umgehen können. Ohne Helm Motorrad zu fahren oder ohne Gurt Auto zu fahren ist für alle verboten, auch für diejenigen, die ihr Fahrzeug beherrschen. Altersfreigaben beschränken unnötig Jugendliche, die in ihrer Entwicklung schon weiter sind. Etc.

Diese Nebenwirkungen eines Verbotes sind keine Ausnahme, sondern der Regelfall. Deswegen sehe ich nicht ein, warum man hier zu einem anderen Ergebnis kommen sollte als sonst. Der Staat kann nicht jedes Einzelinteresse berücksichtigen, er muss anhang von Prognosen Abwägungen treffen. Schützenswerte Interessen gegen weniger schützenswerte Interessen abwägen. Dabei hat er einen weiter Ermessensspielraum. Ausnahmslos jedes Verbot verstösst gegen irgendein Grundrecht. Das führt aber nicht automatisch zur verfassungswidrigkeit.

Wenn ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Ideologie oder bestimmte Symbole unerwünscht sind, dann darf der Staat selbstverständlich regulierend eingreifen. Das islamische Frauenbild ist das genaue Gegenteil des Frauenbildes, das in Art. 3 GG festgeschrieben ist. Trotzdem soll der Staat dagegen machtlos sein? Verpflichtet sich auf der Nase rumtanzen zu lassen? Ich glaube nicht.

Critic hat folgendes geschrieben:

_______
(* = Die Sache liegt bei Naziarmbinden _ein bißchen_ anders.)

Stimmt. Aber nur ein bißchen. zwinkern

#475:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 09:39
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
es ist dummerweise ein voelliger bruch mit allen grundsaetzen des deutschen strafrechts, jemandem eine strafe aufzuerlegen in dem wissen, dass er sie selbst nicht zahlen kann und gleich auch noch davon auszugehen, dass ein anderer sie zahlen werde.

Schalt mal zwei Gänge runter.

Wir bewegen uns nicht um Strafrecht, sondern im Ordnungswidrigkeitenrecht. Frau mit Kopftuch soll doch nicht in den Knast. Ich würde das in die Kategorie "Fahrrad ohne Licht" einordnen. 20 € Verwarnungsgeld und guten Weg.

Es kann doch nicht darum gehen eine Gruppe unser Bevölkerung auszugrenzen und zu kriminalisieren. Es geht darum ein Zeichen gegen ein Zeichen zu setzen. Nicht mehr.

#476:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 10:03
    —
Der rechtlich bewanderte User sollte aber auch wissen, dass weder Straf- noch Ordnungswidrigkeitenrecht irgendwelche "Zeichen setzen" soll. Außerdem geht auch dein Einwand an den von tridi geäußerten Grundsätzen rechtsstaatlichen Handelns vorbei.

#477:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 10:05
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Der rechtlich bewanderte User sollte aber auch wissen, dass weder Straf- noch Ordnungswidrigkeitenrecht irgendwelche "Zeichen setzen" soll.


Der rechtlich weniger bewanderte User schlägt wohl besser mal im Lexikon unter Generalprävention nach.

#478:  Autor: Witz- und Kobold BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 10:07
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Wie jedes Verbot. Es werden immer auch die Rechte von Menschen eingeschränkt, für die ein Schutz nicht notwendig wäre. Heroin ist für alle verboten, auch für diejenigen, wie damit umgehen können. Ohne Helm Motorrad zu fahren oder ohne Gurt Auto zu fahren ist für alle verboten, auch für diejenigen, die ihr Fahrzeug beherrschen. Altersfreigaben beschränken unnötig Jugendliche, die in ihrer Entwicklung schon weiter sind. Etc.


Nur geht es dir ja nicht darum, eine Handlung zu verbieten, die an sich schädlich sein kann, sondern die sich, wie du meinst, durch ihren Symbolcharakter schädlich auswirken kann, weil sie ein Menschenbild transportiert, das unserem GG widerspricht. Irgendwie aber auch nur dann, wenn sie "religiös motiviert" erfolgt. In diesem Sinne eingeschränkt wären dann also nur diejenigen, die sich freiwillig diesem religiösen Gebot unterwerfen.
Eine nicht muslimische Frau, die ein Kopftuch trägt, dürfte das deiner Meinung nach ja trotzdem tun und sogar für Musliminnen, die vor dem entsprechenen Tribunal glaubhaft machen könnten, dass sie das Tuch aus modischen Gründen anlegen, würde das wohl noch gelten.
Trotzdem bleibt die Symbolwirkung doch auch in diesem Fällen erhalten, denn die Erscheinung einer Frau, die so aussieht, als könnte sie Muslimin sein, in Verbindung mit dem Kopftuch transportiert eben diese Bedeutung, ob sie das nun will oder nicht.

So wirklich konsistent ist deine Argumentation nicht. Sollen jetzt die Kopftuchträgerinnen geschützt werden (notfalls gegen ihren Willen und ohne, dass es im Einzelfall nötig wäre) oder soll die Gesellschaft vor der Symbolwirkung von Frauen geschützt werden, die anscheinend religiös motiviert ihr Haupt bedecken?


Zuletzt bearbeitet von Witz- und Kobold am 18.04.2012, 10:12, insgesamt einmal bearbeitet

#479:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 10:12
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Der rechtlich bewanderte User sollte aber auch wissen, dass weder Straf- noch Ordnungswidrigkeitenrecht irgendwelche "Zeichen setzen" soll.

Selbstverständlich spielt der Erziehungsgedanke auch immer eine Rolle.

Defätist hat folgendes geschrieben:
Außerdem geht auch dein Einwand an den von tridi geäußerten Grundsätzen rechtsstaatlichen Handelns vorbei.

tridis Einwand war Unsinn. Es wird ja niemand anders bestraft, zumindest juristisch nicht. Wer eine Strafe oder ein Bussgeld wirtschaftlich trägt, ist und war noch Gegenstand rechtsstaatlicher Grundsätze. Wenn ich als Schüler 10 DM für Fahrradfahren ohne Licht bezahlen musste, hat das wirtschaftlich auch mein Papa getragen. So what?

#480:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 10:33
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Außerdem geht auch dein Einwand an den von tridi geäußerten Grundsätzen rechtsstaatlichen Handelns vorbei.

tridis Einwand war Unsinn. Es wird ja niemand anders bestraft, zumindest juristisch nicht. Wer eine Strafe oder ein Bussgeld wirtschaftlich trägt, ist und war noch Gegenstand rechtsstaatlicher Grundsätze. Wenn ich als Schüler 10 DM für Fahrradfahren ohne Licht bezahlen musste, hat das wirtschaftlich auch mein Papa getragen. So what?
Mündigkeit, Rechtsfähigkeit, Taschengeld usw.

#481:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 11:35
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Genauso ging es mir mit Deiner Frage.

Völlig irrelevant. Du warst nicht der Addressat meiner Frage.

#482:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 12:10
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Völlig irrelevant. Du warst nicht der Addressat meiner Frage.


Stimmt. Aber ich bin Leser dieses Threads. Als solcher erlaube ich mir meine eigenen Beurteilungen.

#483:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 12:57
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Stimmt. Aber ich bin Leser dieses Threads.

Klar, und als solcher bist du natürlich absolut berechtigt, die höchst bedeutsame Information beizusteuern, dass eine nicht an dich gerichtete Frage dich nicht interessiert.

#484:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 13:12
    —
Obwohl auch ich nicht Addressat dieser Frage bin, erlaube ich mir die Meinung, das diese Frage absolut berechtigt ist.

#485:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 13:15
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Stimmt. Aber ich bin Leser dieses Threads.

Klar, und als solcher bist du natürlich absolut berechtigt, die höchst bedeutsame Information beizusteuern, dass eine nicht an dich gerichtete Frage dich nicht interessiert.


Ich würde den Vorfall anders darsellen, aber ansonsten stimme ich Dir zu: Ja, ich bin dazu berechtigt.

#486:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 13:54
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Was ich nicht verstehe, ist dass man seine humanistische Phantasien bemüht, einen Eingriff in diese familäre Unterdrückung abzuwehren, anstatt diese Phantasien dazu zu nutzen, diesen Eingriff möglich zu machen.

Wo genau endet eigentlich bei dir die Macht des Staates?

Es geht mir bei dieser Frage wohl ein bisschen wie Kramer. Die Frage ist viel zu unbestimmt, um wirklich beantwortet werden zu können, sieht eher aus wie : Ich werf ihm mal einen Brocken hin, mal gucken in wessen Küche er sich da reinredet.

Auf der anderen Seite kann ich auch rein formal antworten:
Exekutiv: soweit die Gesetze es zulassen.
Legislativ: Soweit Verfassung und Mehrheiten das zulassen.

Praktisch: Ich fände es gut, wenn sie bei diesem Thema eben so weit ginge, wie hier im Forum weitgehend unumstritten beim Schutz von Kindern, bei denen der Staat eingreift, wenn er merkt, dass sie rechtlos gehalten und misshandelt werden.

fwo

#487:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 13:59
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
daher: eine burka in der schule geht nicht. ein kopftuch darf aber meines erachtens nicht verboten werden.

Solange es in Deutschland verboten ist nackt zur Schule zu gehen, kann auch alles andere verboten werden. Auf den Arm nehmen



Dieses merkwuerdige "Argument" eignet sich aber besser zur Begruendung einer Kopftuchpflicht als eines Kopftuchverbots:

"Bei Euch darf man ja auch nicht nackt zur Schule gehen. Bei uns muss man bloss noch ein klein bisschen mehr verdecken als bei Euch!"

Deshalb laesst man dieses Fass besser zu. Mit den Augen rollen

Es ist schlimm genug, dass ich meinen Penis verhüllen muss weil Religion A meinen Vorfahren Jahrhunderte lang eingeredet hat, Penisse seinen sündig, böse und schmutzig. Aber jetzt auch noch die Verhüllung von Haaren hinnehmen zu müssen, weil Religion B anderen Vorfahren Jahrhunderte lang eingeredet hat, Haare sein sündig, böse und schmutzig ist zu viel für mich.

Irgendwo muss man doch mal anfangen. Oder willst du diese Spinner mit allem durchkommen lassen? Mit den Augen rollen

natuerlich kannst du die spinner der religion B einfach ignorieren: dich zwingt doch keiner, deine haare zu verhuellen.

ein verhuellungsverbot fuer deine haare ist aber genauso plemplem wie ein verhuellungsverbot fuer deinen penis.

und dass jemand anders seine haare verhuellt musst du genauso ertragen wie du ja wohl hoffentlich auch ertraegst, wenn einer seinen penis verhuellt.

#488:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 14:03
    —
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Obwohl auch ich nicht Addressat dieser Frage bin, erlaube ich mir die Meinung, das diese Frage absolut berechtigt ist.

Grundsätzlich finde ich jede Frage berechtigt. Wer keine Lust auf Schreiborgien hat, kann die Frage je wahlweise ignorienen oder ganz kurz beantworten.

Verdächtig finde ich es immer, wenn user ein Vielfaches des Schreibaufwandes, den die Antwort erfordern würde, in Kauf nehmen um zu erklären, warum sie keine Antwort geben. Und das am besten noch mit Faulheit, keine Zeit, besseres zu tun etc. begründen. Bei Tarvoc habe ich das schon öfter beobachtet.

In der Regel (und auch im vorliegenden Fall) deutet diese Taktik auf Argumentationsschwächen hin.

#489:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 14:07
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
daher: eine burka in der schule geht nicht. ein kopftuch darf aber meines erachtens nicht verboten werden.

Solange es in Deutschland verboten ist nackt zur Schule zu gehen, kann auch alles andere verboten werden. Auf den Arm nehmen



Dieses merkwuerdige "Argument" eignet sich aber besser zur Begruendung einer Kopftuchpflicht als eines Kopftuchverbots:

"Bei Euch darf man ja auch nicht nackt zur Schule gehen. Bei uns muss man bloss noch ein klein bisschen mehr verdecken als bei Euch!"

Deshalb laesst man dieses Fass besser zu. Mit den Augen rollen

Es ist schlimm genug, dass ich meinen Penis verhüllen muss weil Religion A meinen Vorfahren Jahrhunderte lang eingeredet hat, Penisse seinen sündig, böse und schmutzig. Aber jetzt auch noch die Verhüllung von Haaren hinnehmen zu müssen, weil Religion B anderen Vorfahren Jahrhunderte lang eingeredet hat, Haare sein sündig, böse und schmutzig ist zu viel für mich.

Irgendwo muss man doch mal anfangen. Oder willst du diese Spinner mit allem durchkommen lassen? Mit den Augen rollen

natuerlich kannst du die spinner der religion B einfach ignorieren: dich zwingt doch keiner, deine haare zu verhuellen.

ein verhuellungsverbot fuer deine haare ist aber genauso plemplem wie ein verhuellungsverbot fuer deinen penis.

und dass jemand anders seine haare verhuellt musst du genauso ertragen wie du ja wohl hoffentlich auch ertraegst, wenn einer seinen penis verhuellt.

Ich ertrage es ja. Aber ich darf doch wohl noch dagegen sein, oder? Und ich darf mich doch wohl dafür einsetzen, dass es sich ändert, oder?


Zuletzt bearbeitet von Fake am 18.04.2012, 14:08, insgesamt einmal bearbeitet

#490:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 14:08
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
es ist dummerweise ein voelliger bruch mit allen grundsaetzen des deutschen strafrechts, jemandem eine strafe aufzuerlegen in dem wissen, dass er sie selbst nicht zahlen kann und gleich auch noch davon auszugehen, dass ein anderer sie zahlen werde.

Schalt mal zwei Gänge runter.

Wir bewegen uns nicht um Strafrecht, sondern im Ordnungswidrigkeitenrecht. Frau mit Kopftuch soll doch nicht in den Knast. Ich würde das in die Kategorie "Fahrrad ohne Licht" einordnen. 20 € Verwarnungsgeld und guten Weg.

Es kann doch nicht darum gehen eine Gruppe unser Bevölkerung auszugrenzen und zu kriminalisieren. Es geht darum ein Zeichen gegen ein Zeichen zu setzen. Nicht mehr.


das aendert nichts an dem, was ich gesagt habe. die grundsaetze des strafrechts gelten genauso uebrigens auch bei ordnungswidrigkeiten.

im uebrigen, auch wenns ne ordnungswidrigkeit sein soll: wer die geldbusse nicht zahlen kann, wandert ersatzweise in den knast. und hier gehen ja die befuerworter des verbots davon aus, dass die frau mangels eigenen geldes nicht zahlen kann.

und ob der mann zahlen wird, halte ich fuer durchaus nicht sicher.

#491:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 14:13
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Ich ertrage es ja. Aber ich darf doch wohl noch dagegen sein, oder? Und ich darf mich doch wohl dafür einsetzen, dass es sich ändert, oder?

sicher darfst du dich dafuer einsetzen, dass andere irgendwelche teile ihres koerpers nicht verhuellen.

du darfst auch gegen verhuellungen von frauen sein.
bei huebschen frauen finde ich auch jede verhuellung voellig ueberfluessig Smilie

nur du solltest die verhuellung niemandem verbieten.

#492:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 17:11
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
es ist dummerweise ein voelliger bruch mit allen grundsaetzen des deutschen strafrechts, jemandem eine strafe aufzuerlegen in dem wissen, dass er sie selbst nicht zahlen kann und gleich auch noch davon auszugehen, dass ein anderer sie zahlen werde.

Schalt mal zwei Gänge runter.

Wir bewegen uns nicht um Strafrecht, sondern im Ordnungswidrigkeitenrecht. Frau mit Kopftuch soll doch nicht in den Knast. Ich würde das in die Kategorie "Fahrrad ohne Licht" einordnen. 20 € Verwarnungsgeld und guten Weg.

Es kann doch nicht darum gehen eine Gruppe unser Bevölkerung auszugrenzen und zu kriminalisieren. Es geht darum ein Zeichen gegen ein Zeichen zu setzen. Nicht mehr.



Wie wuerdest Du eigentlich reagieren, wenn Du einen an Dich gerichteten Bussgeldbescheid ueber 20Euro in Deiner Post finden wuerdest, weil Deine Eltern mit ihrem eigenen Auto falsch geparkt haben?

#493:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 17:15
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Der rechtlich bewanderte User sollte aber auch wissen, dass weder Straf- noch Ordnungswidrigkeitenrecht irgendwelche "Zeichen setzen" soll.

Selbstverständlich spielt der Erziehungsgedanke auch immer eine Rolle.

Defätist hat folgendes geschrieben:
Außerdem geht auch dein Einwand an den von tridi geäußerten Grundsätzen rechtsstaatlichen Handelns vorbei.

tridis Einwand war Unsinn. Es wird ja niemand anders bestraft, zumindest juristisch nicht. Wer eine Strafe oder ein Bussgeld wirtschaftlich trägt, ist und war noch Gegenstand rechtsstaatlicher Grundsätze. Wenn ich als Schüler 10 DM für Fahrradfahren ohne Licht bezahlen musste, hat das wirtschaftlich auch mein Papa getragen. So what?



Als Dein Erziehungsberechtigter und Vormund!

Dir ist schon klar, dass das was Anderes ist als wenn es um volljaehrige Menschen geht?

#494:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 17:30
    —
Gestern habe ich getraeumt ich waere in einem Forum aus dem moslemischen Staat Absurdistan.

Da wurde ganz leidenschaftlich ueber das Fuer und Wider einer mit einem Bussgeld bewehrten Kopftuchpflichtdiskutiert.

Es gab dort Leute, die sich dafuer einsetzten, dass es keine solche Pflicht geben duerfe, weil es Allah nicht recht waere, wenn die Frauen nur deshalb ein Kopftuch aufsetzen wuerden, weil sie ansonsten bestraft wuerden und darum sollte es ganz der einzelnen Frau ueberlassen bleiben wie sie das halten wolle.

Andere argumentierten aus frauenrechtlicher Sicht dagegen, man muesse sowohl die Frauen, die von ihren Familien ein Kopftuch verboten bekaemen sowie die, deren freier Wille von der geschickten Werbung der Modeindustrie getruebt ist, besser schuetzen und muesse es deshalb in Kauf nehmen, dass die Freiheit der paar Frauen, die ganz und gar freiwillig und unbeeinflusst ein Kopftuch tragen, eingeschraenkt wuerde um das wichtige Rechtsgut des Schutzes der Frauen vor Pornographisierung durch eine liderliche Gesellschaft und Druck aus Familie und Umgebung zu verteidigen.


Schweissgebadet wachte ich auf und sagte mir, was es doch fuer ein grosses Glueck fuer mich ist in einer Gesellschaft leben zu duerfen, wo man das Selbstbestimmungsrecht von Menschen achtet und niemand Bussgelder gegen Menschen fordert, die sich "falsch" anziehen. Winken

#495:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 19:32
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Gestern habe ich getraeumt ich waere in einem Forum aus dem moslemischen Staat Absurdistan.

Da wurde ganz leidenschaftlich ueber das Fuer und Wider einer mit einem Bussgeld bewehrten Kopftuchpflichtdiskutiert.

Es gab dort Leute, die sich dafuer einsetzten, dass es keine solche Pflicht geben duerfe, weil es Allah nicht recht waere, wenn die Frauen nur deshalb ein Kopftuch aufsetzen wuerden, weil sie ansonsten bestraft wuerden und darum sollte es ganz der einzelnen Frau ueberlassen bleiben wie sie das halten wolle.

Andere argumentierten aus frauenrechtlicher Sicht dagegen, man muesse sowohl die Frauen, die von ihren Familien ein Kopftuch verboten bekaemen sowie die, deren freier Wille von der geschickten Werbung der Modeindustrie getruebt ist, besser schuetzen und muesse es deshalb in Kauf nehmen, dass die Freiheit der paar Frauen, die ganz und gar freiwillig und unbeeinflusst ein Kopftuch tragen, eingeschraenkt wuerde um das wichtige Rechtsgut des Schutzes der Frauen vor Pornographisierung durch eine liderliche Gesellschaft und Druck aus Familie und Umgebung zu verteidigen.


Schweissgebadet wachte ich auf und sagte mir, was es doch fuer ein grosses Glueck fuer mich ist in einer Gesellschaft leben zu duerfen, wo man das Selbstbestimmungsrecht von Menschen achtet und niemand Bussgelder gegen Menschen fordert, die sich "falsch" anziehen. Winken


Genial. Sehr glücklich

#496:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 19:52
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Der rechtlich bewanderte User sollte aber auch wissen, dass weder Straf- noch Ordnungswidrigkeitenrecht irgendwelche "Zeichen setzen" soll.

Selbstverständlich spielt der Erziehungsgedanke auch immer eine Rolle.

Defätist hat folgendes geschrieben:
Außerdem geht auch dein Einwand an den von tridi geäußerten Grundsätzen rechtsstaatlichen Handelns vorbei.

tridis Einwand war Unsinn. Es wird ja niemand anders bestraft, zumindest juristisch nicht. Wer eine Strafe oder ein Bussgeld wirtschaftlich trägt, ist und war noch Gegenstand rechtsstaatlicher Grundsätze. Wenn ich als Schüler 10 DM für Fahrradfahren ohne Licht bezahlen musste, hat das wirtschaftlich auch mein Papa getragen. So what?


Als Dein Erziehungsberechtigter und Vormund!

im uebrigen musste der vater das wirtschaftlich nicht tragen. das taschengeld, das er sowieso zahlen muss, haette wohl fuer die 10 DM gereicht.

sicher sind verschiedene rechtssysteme denkbar, aber in dem rechtssystem, was wir heute in deutschland haben, gibt es keine sippenhaft. historisch mag das schon einmal anders gewesen sein, aber von diesen mittelalterlichen zustaenden sind wir heute ab. gluecklicherweise.

heute ist ein mann nicht fuer die taten seiner frau verantwortlich und die frau nicht fuer die taten des mannes. nicht einmal sind eltern fuer die missetaten ihrer kinder verantwortlich, nach deutschem recht jedenfalls: der oft zu lesende spruch "eltern haften fuer ihre kinder" ist einfach unfug. die eltern haften nur fuer das, was sie selbst getan haben - z.B. die aufsichtspflicht fuer die kinder vernachlaessigt. ist ihnen eine solche aufsichtspflichtverletzung nicht vorzuwerfen, so haften sie fuer gar nichts.

wollen wir davon wieder ab? wollen wir wieder zu mittelalterlichen sippenhaft-zustaenden zurueck?

wollen wir allen ernstes maennern islamisch verhuellter frauen sagen, sie hafteten doch fuer ihre frauen?

da koennte der mann ja dann sogar mit recht sagen: "wenn ich fuer sie haften muss, dann steht mir ja wohl ein aufsichtsrecht zu!" schliesslich kann man ihn nicht fuer etwas verantwortlich machen, auf das er keinen einfluss hat. aber genau das, eine solche entmuendigung oder gar ein solches aufsichtsrecht, ist doch wohl das letzte, was wir wollen, oder?

schlimm genug, dass so etwas in der praxis von gewissen ueblen glaubensgruppierungen gelebt wird, aber wir muessen uns hueten, das auch noch rechtlich so anzuerkennen.

und mit solchen gesetzesbegruendungen wie "zahlt doch eh der mann" kommt man genau da hin.

#497:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 20:41
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Praktisch: Ich fände es gut, wenn sie bei diesem Thema eben so weit ginge, wie hier im Forum weitgehend unumstritten beim Schutz von Kindern, bei denen der Staat eingreift, wenn er merkt, dass sie rechtlos gehalten und misshandelt werden.

Ja. Die Frage ist aber ja gerade: Wie soll er das merken? Auch jetzt schon greift der Staat ein, wo er Misshandlung feststellt. So wie ich dich verstanden habe, hieltest du die Mittel, mit denen er das feststellt, für unzureichend.

fwo hat folgendes geschrieben:
Die die sie nicht freiwillig tragen, verfügen nicht über eigenes Geld - ihre Besitzer werden dies zahlen müssen.

Vielleicht dazu noch ein Wort: In diesem Argument steckt auch ein ganz gewaltiger Denkfehler. Was tust du, wenn die von dir so genannten "Besitzer" die Strafen schlichtweg nicht zahlen? Da sie nicht diejenigen sind, die zur Geldstrafe verurteilt wurden (sondern eben die Frauen, die die Schleier getragen haben), könntest du sie im auch nicht wieder für die Verweigerung der Zahlung belangen. (Du könntest z.B. auch nicht bei ihnen pfänden.) In dem Falle müsstest du tatsächlich irgendwie gegen die Frauen selbst vorgehen.

#498:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 09:06
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wie wuerdest Du eigentlich reagieren, wenn Du einen an Dich gerichteten Bussgeldbescheid ueber 20Euro in Deiner Post finden wuerdest, weil Deine Eltern mit ihrem eigenen Auto falsch geparkt haben?

Einspruch einlegen.

#499:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 09:18
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
In dem Falle müsstest du tatsächlich irgendwie gegen die Frauen selbst vorgehen.


Warum eigentlich? Wenn man schon von einem Verbot redet, dann kann man doch auch mal darüber nachdenken, wem man was verbieten will. Und da müssen einem doch nicht immer die plumpesten Szenarien vorschweben, oder doch?

#500:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 09:23
    —
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Eine nicht muslimische Frau, die ein Kopftuch trägt, dürfte das deiner Meinung nach ja trotzdem tun und sogar für Musliminnen, die vor dem entsprechenen Tribunal glaubhaft machen könnten, dass sie das Tuch aus modischen Gründen anlegen, würde das wohl noch gelten.
Trotzdem bleibt die Symbolwirkung doch auch in diesem Fällen erhalten, denn die Erscheinung einer Frau, die so aussieht, als könnte sie Muslimin sein, in Verbindung mit dem Kopftuch transportiert eben diese Bedeutung, ob sie das nun will oder nicht.

Da ist was dran. Man sollte also zur Abgrenzung doch auf das innere Tatbestandsmerkmal "aus religiösen Gründen" verzichten und ausschließlich auf das äußere Erscheinungsbild abstellen. Das ist in der Praxis ohnehin einfacher. Und das Risiko kritischer Grenzfälle sehe ich nicht. Die klassische deutsche Oma unterscheidet sich von einer Muslima deutlich genug. Und solange die Laufstege in Rom und Mailand keine Renaissance des Kopftuches einleiten sehe ich auch die Gefahr "junger moderner Frauen" mit Kopftuch nicht. Als Modeartikel ist das Kopftuch schlicht und ergreifend nicht existent.

Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
So wirklich konsistent ist deine Argumentation nicht. Sollen jetzt die Kopftuchträgerinnen geschützt werden (notfalls gegen ihren Willen und ohne, dass es im Einzelfall nötig wäre) oder soll die Gesellschaft vor der Symbolwirkung von Frauen geschützt werden, die anscheinend religiös motiviert ihr Haupt bedecken?

Beides! Es spricht doch nichts dagegen, dass mit einem Verbot gleich zwei positive Effekte erzielt werden können, oder? zwinkern

#501:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 09:35
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Als Dein Erziehungsberechtigter und Vormund!

Nein. Als derjenige, der das Geld verdient hat. Bezahlen tue ich es selber. Ich bin auch Adressat des Verwarnungsgeldes. Mir fehlt das Geld danach. Aber erwirtschaftet hat es der Ernährer der Familie.

Wenn eure Sklavenhaltertheorie stimmt (ich bin damit nicht angefangen) dann sind muslimische Frauen, wenn sie das Haus verlassen, auch mit Geldmitteln versorgt. Was sollten sie außerhalb des Hauses ihres Mannnes, wenn nicht für ihn einkaufen? Wo also ist das Problem. Sie begeht eine Ordnungswidrigkeit. Sie bezahlt 20 €. Rechtlich hat ihr Mann damit nicht das gringste zu tun. Wirtschaftlich sind 20 € weg, die er verdient hat und für die seine Sklavin nicht mehr für ihn einkaufen kann.

Im Übrigen habe ich noch nicht ganz verstanden, wie ihr den unterdrückten Frauen helfen wollt... oder haltet ihr Sklaverei als Teil der Religionsfreiheit für in Ordnung?

Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten:

a) Muslima ist eigenständig mit eigenem Geld etc. - dann liegt der Normalfall der Ordnungswidrigkeit vor.

b) Muslima wird als Sklavin gehalten. Diese Variante präsentiert ihr hier als Argument gegen ein staatliches Eingreifen. Gehts noch? Wenn das stimmen würde (was es hoffenlich in den allermeisten Fällen nicht tut) gehören diese Männer ins Gefängnis. Freiheitsberaubung etc.

Ihr solltet dringend eure Prioritäten checken! Mit den Augen rollen

#502:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 10:22
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wenn man schon von einem Verbot redet, dann kann man doch auch mal darüber nachdenken, wem man was verbieten will. Und da müssen einem doch nicht immer die plumpesten Szenarien vorschweben, oder doch?

Ich wollte dir ja eigentlich nicht mehr inhaltlich antworten, aber um das für die Leser nochmal klarzustellen:
Andere Personen mit Gewalt zum Tragen bestimmter Kleidung zu zwingen ist bereits verboten, und fwos Vorschlag lautete explizit, den Frauen selbst das Tragen von Kopftüchern zu verbieten.

#503:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 12:58
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Die klassische deutsche Oma unterscheidet sich von einer Muslima deutlich genug.

Nämlich wie?

Fake hat folgendes geschrieben:
Im Übrigen habe ich noch nicht ganz verstanden, wie ihr den unterdrückten Frauen helfen wollt... oder haltet ihr Sklaverei als Teil der Religionsfreiheit für in Ordnung?

Es ist nicht in Ordnung, es ist deswegen auch bereits verboten, und dazu, wie man gegen Zwang in Kleidungs- und anderen Fragen etwas tun kann, habe ich schon einiges geschrieben.

#504:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 13:15
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Die klassische deutsche Oma unterscheidet sich von einer Muslima deutlich genug.

Nämlich wie?

Fake hat folgendes geschrieben:
Im Übrigen habe ich noch nicht ganz verstanden, wie ihr den unterdrückten Frauen helfen wollt... oder haltet ihr Sklaverei als Teil der Religionsfreiheit für in Ordnung?

Es ist nicht in Ordnung, es ist deswegen auch bereits verboten, und dazu, wie man gegen Zwang in Kleidungs- und anderen Fragen etwas tun kann, habe ich schon einiges geschrieben.


Ich finde es immer noch mehr als absurd jemandem eine Strafe aufzudrücken mit dem Hinweis, dass man damit doch die Freiheit desjenigen schützen möchte

#505:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 14:22
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Gestern habe ich getraeumt ich waere in einem Forum aus dem moslemischen Staat Absurdistan.

Da wurde ganz leidenschaftlich ueber das Fuer und Wider einer mit einem Bussgeld bewehrten Kopftuchpflichtdiskutiert.

Es gab dort Leute, die sich dafuer einsetzten, dass es keine solche Pflicht geben duerfe, weil es Allah nicht recht waere, wenn die Frauen nur deshalb ein Kopftuch aufsetzen wuerden, weil sie ansonsten bestraft wuerden und darum sollte es ganz der einzelnen Frau ueberlassen bleiben wie sie das halten wolle.
.....

Ist ja gut, dass Du das Absurdistan genannt hast. In islamischen Staaten wird nach der Scharia gerichtet, die kommt von Gott und da wird nicht diskutiert - allenfalls ausgelegt. Das heißt: Je nach Tradition ist das Kopftuch entweder Pflicht (und das wird dann üblicherweise mit dem Koran begründet, und die das tun, sind im Moment auf dem Vormarsch - sowohl die Wahabiten als auch die Salafisten gehören dazu) oder nicht. Wenn also in einem derartigen Land jemand gegen die Kleiderordnugn verstößt und der religöse Ordnungshüter das bemerkt, hat er ein Problem, denn dieser Ordnungshüter, z.B. ein saudischer Mutawa, setzt auch die Strafe fest, die dann im Zweifelsfall von den Herren der Familie ausgeführt wird.

Über das, was droht, wenn man in einem islamischen Staat aus modischen Gründen auf die Religion verzichten möchte, brauche ich mich nicht weiter auszulassen. Es würde übrigens auch wenig nutzen, da Allahs Gebote für alle gelten, auch wenn seine Ordnungshüter oft bestechlich sind.

Uns mit derartigen Phantasien muslimische Staaten als liberal verkaufen zu wollen, betrachte ich angesichts der Realität im Iran, in Afghanistan, in Saudi Arabien usw. als menschenverachtend.

fwo

#506:  Autor: GnazzWohnort: am Wasser BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 14:47
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:


fwo hat folgendes geschrieben:
Die die sie nicht freiwillig tragen, verfügen nicht über eigenes Geld - ihre Besitzer werden dies zahlen müssen.

Vielleicht dazu noch ein Wort: In diesem Argument steckt auch ein ganz gewaltiger Denkfehler. Was tust du, wenn die von dir so genannten "Besitzer" die Strafen schlichtweg nicht zahlen? Da sie nicht diejenigen sind, die zur Geldstrafe verurteilt wurden (sondern eben die Frauen, die die Schleier getragen haben), könntest du sie im auch nicht wieder für die Verweigerung der Zahlung belangen. (Du könntest z.B. auch nicht bei ihnen pfänden.) In dem Falle müsstest du tatsächlich irgendwie gegen die Frauen selbst vorgehen.


wo ist hier die Schwierigkeit?
Da fällt mir nur das Stichwort Bedarfsgemeinschaft ein bzw. kommt es nicht in jeder Ehe vor das eine Person eine zeitlang kein eigenes Einkommen erwirtschaftet?

Angenommen Frau/Mann ist zuhause nur der Partner arbeitet, der nicht einkommenerwirtschaftende Partner begeht eine Ordnungswidrigkeit.

Muss dieser dann nicht zahlen? Wäre mir neu.

GG

#507:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 15:07
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Praktisch: Ich fände es gut, wenn sie bei diesem Thema eben so weit ginge, wie hier im Forum weitgehend unumstritten beim Schutz von Kindern, bei denen der Staat eingreift, wenn er merkt, dass sie rechtlos gehalten und misshandelt werden.

Ja. Die Frage ist aber ja gerade: Wie soll er das merken? Auch jetzt schon greift der Staat ein, wo er Misshandlung feststellt. So wie ich dich verstanden habe, hieltest du die Mittel, mit denen er das feststellt, für unzureichend.

fwo hat folgendes geschrieben:
Die die sie nicht freiwillig tragen, verfügen nicht über eigenes Geld - ihre Besitzer werden dies zahlen müssen.

Vielleicht dazu noch ein Wort: In diesem Argument steckt auch ein ganz gewaltiger Denkfehler. Was tust du, wenn die von dir so genannten "Besitzer" die Strafen schlichtweg nicht zahlen? Da sie nicht diejenigen sind, die zur Geldstrafe verurteilt wurden (sondern eben die Frauen, die die Schleier getragen haben), könntest du sie im auch nicht wieder für die Verweigerung der Zahlung belangen. (Du könntest z.B. auch nicht bei ihnen pfänden.) In dem Falle müsstest du tatsächlich irgendwie gegen die Frauen selbst vorgehen.

Da bist Du mir jetzt etwas zu schnell: Wieso kann man im Haushalt der Frau nicht pfänden? Sien diese Ehen innerhalb deutschem Rechts automatisch mit Gütertrennung versehen? Woher hast Du das?

Außerdem war mir der Nachsatz in dem Zusammenhang wichtig:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Wer sagt denn, dass das so sein muss? Juristen vor: Wäre z.B. die Lösung möglich, dass in solchen Fällen direkt aus der Wohnung der Angeklagten zu pfänden ist - und damit doch beim Pascha? Außerdem käme die Sache vor Gericht, das dann die Lebensumstände der Frau untersuchen könnte. ...

Wäre es z.B. möglich, Frauen die sich nicht wehren können, mit allen Konsequenzen in gleicher Weise unter den Schutz der Sozialbehörder zu stellen, wie Kinder, die in ihrer Familie misshandelt werden?

Und da stelle ich nochmal die selbe Frage: Wir stimmen darüber ein, dass es soetwas wie Skalvenhaltung bei Frauen in Deutschland nicht nur innerhalb der Prostitution gibt, und dass das zu verurteilen ist:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Fake hat folgendes geschrieben:
Im Übrigen habe ich noch nicht ganz verstanden, wie ihr den unterdrückten Frauen helfen wollt... oder haltet ihr Sklaverei als Teil der Religionsfreiheit für in Ordnung?

Es ist nicht in Ordnung, es ist deswegen auch bereits verboten, und dazu, wie man gegen Zwang in Kleidungs- und anderen Fragen etwas tun kann, habe ich schon einiges geschrieben.

Über das, was langfristig zu tun ist, herrscht weitgehend Einigkeit, aber das hilft den Frauen im Moment wenig. Die Schwierigkeiten einer verwertbaren Wahrheitsfindung bei derartigen Abhängigkeiten verstärkt evtl. noch durch landsmannschaftliche Abschottungen sind auch offensichtlich.

Es mag auch sein, dass meine Vorschläge noch nicht das gelbe vom Ei sind, aber was mich irritiert, ist dass hier nur Einwände kommen, warum etwas nicht geht, aber keinerlei Vorschläge einer juristisch praktikablen Einmischung, um die geht es ja. Ich sehe außer dem Verweis auf das angeblich Bewährte (sowohl Kriminalisten als auch Soziologen gehen übrigens laut SPIEGEL davon aus, dass die Spitze dieses Eisbergs, die "Ehrenmorde", zunehmen werden) und dem Tragen von Bedenken hier leider keine geistigen Aktivitäten. Warum ist das so? Wo bleibt die ungeheure Empathie, die die vergleichsweise äußerst harmlose Fahrstuhlszene ausgelöst hat?

@Defätist:
Defätist hat folgendes geschrieben:
....
Es ist deine Mutmaßung, dass sich "humanistische Phantasien" (welch Geschwurbel) bemühen, familiäre Unterdrückung zu ermöglichen, in dem man sie vor Einflussnahme schützt.
....

Ich halte es für bezeichnend, dass es dir gar nicht in den Sinn kommt, diese "humanistische Phantasien" könnten ironisch gemeint sein. Ich verstehe nicht einmal, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, diese Wortkombination in diesem Zusammenhang sei nicht ironisch.

fwo

#508:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 15:29
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Sien diese Ehen innerhalb deutschem Rechts automatisch mit Gütertrennung versehen?

Automatisch? Nö. Wo soll ich das denn gesagt haben? Mit den Augen rollen

#509:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 16:58
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich finde es immer noch mehr als absurd jemandem eine Strafe aufzudrücken mit dem Hinweis, dass man damit doch die Freiheit desjenigen schützen möchte

Möglicherweise ist es in der Tat für die bereits indoktrinierte Generation zu spät. Aber dann kann und muss unser Schutz den Töchtern der heutigen "freiwilligen" Kopftuchträgerinnen gelten. Denn eins ist sicher: wenn dieser Teufelskreis nicht von außen durchbrochen wird, wird sich nichts ändern. Töchter werden zu Müttern, Opfer werden zu Tätern.

#510:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 17:22
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Sien diese Ehen innerhalb deutschem Rechts automatisch mit Gütertrennung versehen?

Automatisch? Nö. Wo soll ich das denn gesagt haben? Mit den Augen rollen



Das hängt idR davon ab, wie diese Fragen durch das Familienrecht des Herkunfslandes der Ehegatten geregelt sind.

#511:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 17:45
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Sien diese Ehen innerhalb deutschem Rechts automatisch mit Gütertrennung versehen?

Automatisch? Nö. Wo soll ich das denn gesagt haben? Mit den Augen rollen

Lies das doch bitte im Zusammenhang mit deiner dort auch zitierten Aussage:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....(Du könntest z.B. auch nicht bei ihnen pfänden.) ...

Das stand da lapidar und ohne Begründung, und ich habe versucht, eine Begründung zu finden. Wenn ich im Haushalt der Beklagten pfände, bin ich automatisch auch im Haushalt ihres Mannes.

Aber ich finde die Gerichtsverhandlung sebst mit einer Erörterung der Lebensumstände viel vielversprechender.

Aber nochmal die Frage: Ein derartiges Patriarchat, in dem die Frau praktisch entmündigt gehalten wird, ist als Menschenrechtsverstoß mindestens so stark zu werten wie das Prügeln von Kindern, zumal es bei Aufbegehren auch mit körperlichen Strafen von Prügeln bis hin zum Mord belegt wird. Die betroffenen Personen befinden sich in einer ähnlichen Abhängigkeit wie Kinder. Warum existiert hier eine Neigung, dem Staat in diesem Falle weniger Einmischungsrecht zuzugestehen wie im Fall der Kinder?

fwo

#512:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 18:16
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Gestern habe ich getraeumt ich waere in einem Forum aus dem moslemischen Staat Absurdistan.

Da wurde ganz leidenschaftlich ueber das Fuer und Wider einer mit einem Bussgeld bewehrten Kopftuchpflichtdiskutiert.

Es gab dort Leute, die sich dafuer einsetzten, dass es keine solche Pflicht geben duerfe, weil es Allah nicht recht waere, wenn die Frauen nur deshalb ein Kopftuch aufsetzen wuerden, weil sie ansonsten bestraft wuerden und darum sollte es ganz der einzelnen Frau ueberlassen bleiben wie sie das halten wolle.
.....

Ist ja gut, dass Du das Absurdistan genannt hast. In islamischen Staaten wird nach der Scharia gerichtet, die kommt von Gott und da wird nicht diskutiert - allenfalls ausgelegt. Das heißt: Je nach Tradition ist das Kopftuch entweder Pflicht (und das wird dann üblicherweise mit dem Koran begründet, und die das tun, sind im Moment auf dem Vormarsch - sowohl die Wahabiten als auch die Salafisten gehören dazu) oder nicht. Wenn also in einem derartigen Land jemand gegen die Kleiderordnugn verstößt und der religöse Ordnungshüter das bemerkt, hat er ein Problem, denn dieser Ordnungshüter, z.B. ein saudischer Mutawa, setzt auch die Strafe fest, die dann im Zweifelsfall von den Herren der Familie ausgeführt wird.

Über das, was droht, wenn man in einem islamischen Staat aus modischen Gründen auf die Religion verzichten möchte, brauche ich mich nicht weiter auszulassen. Es würde übrigens auch wenig nutzen, da Allahs Gebote für alle gelten, auch wenn seine Ordnungshüter oft bestechlich sind.

Uns mit derartigen Phantasien muslimische Staaten als liberal verkaufen zu wollen, betrachte ich angesichts der Realität im Iran, in Afghanistan, in Saudi Arabien usw. als menschenverachtend.

fwo



Und soll man es betrachten, wenn Du uns Deine strafbewehrte Kleiderordnung als liberal verkaufen willst? Am Kopf kratzen

#513:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 20:33
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....
Und soll man es betrachten, wenn Du uns Deine strafbewehrte Kleiderordnung als liberal verkaufen willst? Am Kopf kratzen

Betrachte es ruhig.
Aber ich verkaufe das nicht als liberal. Liberalität halte bei der Bekämpfung von Verhaltensweisen, die in einem anderen Umfeld, ich brachte das Beispiel Prostitution, ohne Schwierigkeiten als Verbrechen bezeichnet werden, für zweitrangig. Eine Liberalität, die sich bei einem derartigen Thema darauf beschränkt, bedauernd zuzusehen, anstatt Wege zu suchen, sich einzumischen, kann mir ungefähr so gestohlen bleiben, wie die Personifizierung dieses Verhaltens (=der unterlassenen Hilfeleistung): Wie Du wahrscheinlich bereits ahnen wirst, empfinde ich dich in diesem Zusammenhang geradezu als göttlich.

fwo

#514:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 21:05
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....
Und soll man es betrachten, wenn Du uns Deine strafbewehrte Kleiderordnung als liberal verkaufen willst? Am Kopf kratzen

Betrachte es ruhig.
Aber ich verkaufe das nicht als liberal. Liberalität halte bei der Bekämpfung von Verhaltensweisen, die in einem anderen Umfeld, ich brachte das Beispiel Prostitution, ohne Schwierigkeiten als Verbrechen bezeichnet werden, für zweitrangig. Eine Liberalität, die sich bei einem derartigen Thema darauf beschränkt, bedauernd zuzusehen, anstatt Wege zu suchen, sich einzumischen, kann mir ungefähr so gestohlen bleiben, wie die Personifizierung dieses Verhaltens (=der unterlassenen Hilfeleistung): Wie Du wahrscheinlich bereits ahnen wirst, empfinde ich dich in diesem Zusammenhang geradezu als göttlich.

fwo



Na, da sind wir doch mal einer Meinung!

Ich halte weder Dich noch Staaten wie die von Dir genannten Iran, Afghanistan und Saudi-Arabien fuer liberal.

Das kompromisslose Eintreten fuer das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen als "unterlassene Hilfeleistung" zu bezeichnen, koennte uebrigens auch von den Obermackern der genannten Regimes kommen, auch die geben naemlich vor mit ihrer Kleiderordnung die betroffenen Frauen vor allerlei Unbill schuetzen zu wollen. Wie sehr sich doch die autoritaeren Figuren in allen Kulturen in ihrem paternalistischen Anspruch aehneln. Smilie


Und dass ich ich nicht bloss "bedauernd zusehe", wenn in meinem Umfeld das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen missachtet wird, sondern mich "einmische", das scheint es ja gerade zu sein, was Dir nicht recht ist.

#515:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 21:19
    —
Fake hat folgendes geschrieben:

Im Übrigen habe ich noch nicht ganz verstanden, wie ihr den unterdrückten Frauen helfen wollt... oder haltet ihr Sklaverei als Teil der Religionsfreiheit für in Ordnung?

eventuell kann ihnen nicht geholfen werden. blinder aktionismus bringts trotzdem nicht.

Zitat:

Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten:

a) Muslima ist eigenständig mit eigenem Geld etc. - dann liegt der Normalfall der Ordnungswidrigkeit vor.

b) Muslima wird als Sklavin gehalten. Diese Variante präsentiert ihr hier als Argument gegen ein staatliches Eingreifen. Gehts noch? Wenn das stimmen würde (was es hoffenlich in den allermeisten Fällen nicht tut) gehören diese Männer ins Gefängnis. Freiheitsberaubung etc.

wenn sie nicht wie eine sklavin gehalten und unter die burka gezwungen wird (sondern dieses freiwillig tut), dann ist es alles in ordnung und staatlicherseits nichts zu veranlassen. dann gibt es ueberhaupt keinen grund fuer irgendein ordnungsgeld gegen wen auch immer.

wenn aber dein fall b) zutrifft, ja dann muss genau das geschehen, was du schreibst, da hast du voellig recht: solche maenner gehoeren in den knast, wegen noetigung und ggf. freiheitsberaubung und koerperverletzung!

genau darauf wollen wir doch raus! es muss der mann bestraft werden, und die dazu erforderlichen strafgesetzbuchs-paragraphen gibt es doch laengst, dafuer braucht man keinen neuen paragraphen. voellig verfehlt ist es dagegen, der frau, also dem opfer, eine strafe anzudrohen!


Zuletzt bearbeitet von tridi am 19.04.2012, 22:20, insgesamt einmal bearbeitet

#516:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 21:28
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
(..)

Und dass ich ich nicht bloss "bedauernd zusehe", wenn in meinem Umfeld das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen missachtet wird, sondern mich "einmische", das scheint es ja gerade zu sein, was Dir nicht recht ist.


Das liegt wahrscheinlich daran, dass mit Deiner Einstellung lediglich das "Selbstbestimmungsrecht" unterdrückender Patriarchen geschützt wird, nicht aber das der Opfer.

#517:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 21:56
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Wieso kann man im Haushalt der Frau nicht pfänden? Sien diese Ehen innerhalb deutschem Rechts automatisch mit Gütertrennung versehen?

man koennte vielleicht, aber das kann auf schwierigkeiten stossen. viel einfacher duerfte es sein, erzwingungshaft anzudrohen, das ist, soweit mir bekannt, der regelfall. und das trifft die frau.

wenn du wirklich den weg ueber die pfaendung gehen willst, so huelfe dir BGB 1362, nach dem du in den gemeinschaftlichen besitz der ehegatten vollstrecken koenntest (so der mann nicht sein alleineigentum nachweisen kann). hausrat kannst du aber in der regel nicht pfaenden, und es ist zu fuerchten, dass in solchen ehen die wertvolleren gegenstaende eher in seinem alleinigen besitz stehen und die frau was auf die finger kriegt, wenn sie das anfasst. bei seinem besitz aber kann ihr eigentum nicht mehr nach bgb 1362 vermutet werden und der glaeubiger guckt in die roehre bzw. der staat sorgt fuer erzwingungshaft - was dann die frau trifft.

wenn du nicht ueber BGB 1362 gehen willst, sondern ueber den gueterstand, hast du schlechte karten: guetergemeinschaft kann nach deutschem recht nur mittels ehevertrag begruendet werden, und das duerfte in solchen patriarchalischen ehen wohl voellig ausgeschlossen sein, dass da guetergemeinschaft vereinbart wird. der gesetzliche gueterstand (zugewinngemeinschaft) hilft dem glaeubiger ueberhaupt nichts, da der ausgleich des zugewinns waehrend der ehe nicht stattfindet, sondern allenfalls an ihrem ende. fuer den glaeubiger, der pfaenden will, wirkt gesetzlicher gueterstand also genauso wie guetertrennung.

bei den hier in frage kommenden ehen muss allerdings auch noch damit gerechnet werden, dass die ehegatten einem fremden staat angehoeren und somit nach EGBGB art 14 und 15 (1) fuer die wirkungen der ehe und insbesondere fuer den gueterstand dieses fremde recht massgeblich ist und nicht das deutsche. dann darf der deutsche staatsanwalt bzw. der gerichtsvollzieher im extremfall erstmal in der sharia wuehlen, ob der mann fuer die schulden seiner frau aufkommen muss... viel spass...

Zitat:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Wer sagt denn, dass das so sein muss? Juristen vor: Wäre z.B. die Lösung möglich, dass in solchen Fällen direkt aus der Wohnung der Angeklagten zu pfänden ist - und damit doch beim Pascha?


hoffe dir hiermit gedient zu haben.

#518:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 22:09
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
(..)

Und dass ich ich nicht bloss "bedauernd zusehe", wenn in meinem Umfeld das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen missachtet wird, sondern mich "einmische", das scheint es ja gerade zu sein, was Dir nicht recht ist.


Das liegt wahrscheinlich daran, dass mit Deiner Einstellung lediglich das "Selbstbestimmungsrecht" unterdrückender Patriarchen geschützt wird, nicht aber das der Opfer.

man kann ja für die frauen beten, das hilft sicherlich....

#519:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 22:18
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Aber nochmal die Frage: Ein derartiges Patriarchat, in dem die Frau praktisch entmündigt gehalten wird, ist als Menschenrechtsverstoß mindestens so stark zu werten wie das Prügeln von Kindern,

ja.

Zitat:
Warum existiert hier eine Neigung, dem Staat in diesem Falle weniger Einmischungsrecht zuzugestehen wie im Fall der Kinder?

diese neigung existiert nicht, sie wird nur von dir faelschlich so wahrgenommen.

es existiert nur eine abneigung gegen sinnfreie (da voellig zwecklose) und ueberfluessige paragraphen, die voellig gegen unser bisheriges rechtssystem stehen, es gradezu pervertieren und nur aus blindem aktionismus gefordert werden.

es bestehen genug gesetze, sowohl bezueglich der kinder wie auch bezueglich der frauen.

nur wenn kinder und frauen schweigen, hat man einfach keine beweise, um das recht durchzusetzen. (weder bei den kindern, noch bei den frauen.) bei den frauen kommt erschwerend hinzu, dass die volljaehrig sind, und man eher als bei kindern den von ihnen bekundeten willen respektieren muss - leider nicht wissend, ob die willensbekundung echt ist oder erzwungen wurde.

natuerlich ist das tragisch, sehr tragisch sogar.

das rechtfertigt aber keine massnahmen, die zum einen sinnlos sind und allenfalls die situation der frauen verschlechtern und zum anderen unser rechtssystem einfach nur pervertieren, indem das opfer zum taeter abgestempelt wird.

man muss einfach manchmal damit leben, dass man gegen gewisse verbrechen nichts machen kann. diese hilflosigkeit ist aber eben keine ausreichende begruendung fuer jedwede noch hilflosere sinnlose aktion, sprich fuer sinnlosen blinden aktionismus.

#520:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 23:11
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
(..)

Und dass ich ich nicht bloss "bedauernd zusehe", wenn in meinem Umfeld das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen missachtet wird, sondern mich "einmische", das scheint es ja gerade zu sein, was Dir nicht recht ist.


Das liegt wahrscheinlich daran, dass mit Deiner Einstellung lediglich das "Selbstbestimmungsrecht" unterdrückender Patriarchen geschützt wird, nicht aber das der Opfer.


Das ist Quatsch.

#521:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 23:16
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
(..)

Und dass ich ich nicht bloss "bedauernd zusehe", wenn in meinem Umfeld das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen missachtet wird, sondern mich "einmische", das scheint es ja gerade zu sein, was Dir nicht recht ist.


Das liegt wahrscheinlich daran, dass mit Deiner Einstellung lediglich das "Selbstbestimmungsrecht" unterdrückender Patriarchen geschützt wird, nicht aber das der Opfer.


Das ist Quatsch.


Das ist kein Argument.

#522:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 23:29
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
(..)

Und dass ich ich nicht bloss "bedauernd zusehe", wenn in meinem Umfeld das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen missachtet wird, sondern mich "einmische", das scheint es ja gerade zu sein, was Dir nicht recht ist.


Das liegt wahrscheinlich daran, dass mit Deiner Einstellung lediglich das "Selbstbestimmungsrecht" unterdrückender Patriarchen geschützt wird, nicht aber das der Opfer.


Das ist Quatsch.


Das ist kein Argument.


Und Deins ist ein falsches voller verlogener Polemik.

In keinster Weise werte ich es als "Selbstbestimmungsrecht" von Menschen andere Menschen zu unterdruecken. Weder im Falle "unterdrueckender Patriarchen" noch im Falle letztlich genauso unterdrueckender selbsternannter "Frauenbefreier".

Ich halte generell nichts davon anderen Menschen Bekleidungsvorschriften zu machen, die ueber ein rein sachlich begruendete wie z.B. Uniformen bei besonderen Funktionstraegern oder spezielle Kleidung in der Lebensmittelverarbeitung hinausgehen. Und am Allerverlogensten finde ich dabei, wenn die jeweiligen Vorschreiber dabei randvoll mit hohlem paternalistischem Pathos daherkommen. Da wird mir regelrecht speiuebel dabei, egal ob irgendein durchgeknallter Imam was von "rohem Fleisch und Katzen" erzaehlt um sich als "Frauenbeschuetzer" zu gebaerden oder ein Sarkozy den "Frauenhelden" gibt, der angeblich die Muslima vor Unterdrueckung schuetzen will. In beiden Faellen geht es den Leuten doch um die betroffenen Frauen zu allerletzt. Worum es geht ist, wer jetzt die betroffenen Frauen unterdruecken darf, also so 'ne Art patriarchalischer Revierkampf.

Wie wenig es auch in diesem Thread tatsaechlich um die "Freiheit der Frauen in Afghanistan" geht, kannst Du schon allein daran erkennen, wie wenig man sich hier darueber Gedanken macht wie man die Situation der Frauen in Afghanistan verbessern koennte und wie schnell man beim offensichtlich interessanteren Thema gelandet ist, naemlich wie man insbesondere moslemischen Frauen das Leben in unserer Gesellschaft noch schwerer machen kann als es ohnehin schon ist.

#523:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 20.04.2012, 01:06
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
Das ist kein Argument.

Nur auf Argumente muss man mit Argumenten antworten.

#524:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 20.04.2012, 01:15
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber nochmal die Frage: Ein derartiges Patriarchat, in dem die Frau praktisch entmündigt gehalten wird, ist als Menschenrechtsverstoß mindestens so stark zu werten wie das Prügeln von Kindern, zumal es bei Aufbegehren auch mit körperlichen Strafen von Prügeln bis hin zum Mord belegt wird. Die betroffenen Personen befinden sich in einer ähnlichen Abhängigkeit wie Kinder. Warum existiert hier eine Neigung, dem Staat in diesem Falle weniger Einmischungsrecht zuzugestehen wie im Fall der Kinder?

Ich weiß nicht, bei wem du diese angebliche "Neigung, dem Staat in diesem Falle weniger Einmischungsrecht zuzugestehen" siehst, bei mir aber hoffentlich nicht. Wenn ein erwachsener Mensch mit Druck oder Zwang bis hin zu körperlicher Gewalt entmündigt gehalten wird, ist das natürlich ein Fall, wo der Staat Eingriffsrechte haben soll. Nur: Die hat er doch schon. In solchen Fällen kann natürlich sowieso die Ehe geschieden werden (was ja sowieso ein Recht ist), der Mann kann der Wohnung verwiesen werden, ihm kann die Annäherung verboten werden, und für Straftaten kann er verurteilt werden.
Der einzige Unterschied, den das Alter des Opfers macht, ist, dass naturgemäß kein Sorgerecht zu entziehen und an jemand anderen zu übertragen ist, und dass all diese Dinge (außer u.U. der Strafverfolgung) nicht ohne Zustimmung der Frau geschehen (wobei ihr natürlich durch jede denkbare Hilfsmaßnahme ermöglicht werden sollte, dies frei zu entscheiden). Das ist aber doch wohl auch richtig so!

Was ich allerdings nicht einsehe, ist, dass die Feststellung "Frau trägt ein Kopftuch" ein irgendwie valider Hinweis darauf sein soll, dass in einer Ehe solche Zustände herrschen (weder in der Hinsicht, dass alle Frauen mit Kopftuch unter solchen Zuständen leben würden, noch dass alle Frauen, die unter solchen Zuständen leben, Kopftuch tragen würden), und allein deswegen Eingriffe gerechtfertigt wären.
Und was ich ebenfalls nicht erkennen kann, ist, dass die Maßnahme "Kopftuchtragen wird verboten" in irgendeiner Weise eine Hilfe gegen solche Zustände wäre.

EDIT: Ist sinngemäß auch eine Antwort auf Zoffs, ja, Quatsch.

#525:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.04.2012, 03:35
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Ich weiß nicht, bei wem du diese angebliche "Neigung, dem Staat in diesem Falle weniger Einmischungsrecht zuzugestehen" siehst, bei mir aber hoffentlich nicht. ....

Doch. Und zwar deshalb:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
.....
Doch, wenn man das Kopftuch verbietet, dann geht es erst mal um das Kopftuch, und zwar aller Kopftuchträgerinnen, und nicht nur derjenigen, die es möglicherweise unfreiwillig tragen. ....
fett von mir.
Es fält mir schwer, das anders zu interpretieren.
Ich hatte darauf auch schon geantwortet.

Und weil ich hier nichts Neues mehr sehe, bin ich raus.

fwo

#526:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 20.04.2012, 08:26
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Und weil ich hier nichts Neues mehr sehe, bin ich raus.

Ein schönes Schlusswort.
Ich auch.

#527:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 20.04.2012, 14:28
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Ich weiß nicht, bei wem du diese angebliche "Neigung, dem Staat in diesem Falle weniger Einmischungsrecht zuzugestehen" siehst, bei mir aber hoffentlich nicht. ....

Doch. Und zwar deshalb:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
.....
Doch, wenn man das Kopftuch verbietet, dann geht es erst mal um das Kopftuch, und zwar aller Kopftuchträgerinnen, und nicht nur derjenigen, die es möglicherweise unfreiwillig tragen. ....
fett von mir.
Es fält mir schwer, das anders zu interpretieren.
Ich hatte darauf auch schon geantwortet.

Ja, über diese Antwort hatte ich mich damals schon gewundert, weil ich nicht recht verstanden habe, was sie mit meiner Haltung zu tun hat. Ich sehe eben nicht jedes Kopftuch als Verdachtsmoment für Nötigung, weil das, wie dargestellt, in doppelter Hinsicht einfach sachlich nicht richtig ist. Und deswegen formuliere ich entsprechend vorsichtig. Das hat aber damit, welche Eingriffsrechte der Staat selbstverständlich haben soll, wenn es Nötigung oder Gewalt tatsächlich gibt, nicht das geringste zu tun - natürlich soll er sie dann haben, und hat sie ja aber auch schon, wie ebenfalls dargestellt.

Ebenso haben mir weder du noch sonst jemand sinnvoll erklären können, wie ein Kopftuchverbot tatsächlich gegen Nötigung und Gewalt sinnvoll helfen soll. Und solange mir das keiner sagen kann, halte ich es nun mal für repressiven, am echten Problem vorbeigehenden und - da eine Minderheit von einer sinnlosen, repressiven Maßnahme betroffen ist - tendenziell minderheitenfeindlichen Aktionismus. Und statt mal plausibel Argumente auf den Tisch zu legen, wofür das Ganze gut sein soll, werden meine Bedenken wegen dieser Minderheitenfeindlichkeit ebenso argumentlos einfach vom Tisch gewischt, als wäre es lächerlich, solche Bedenken überhaupt zu haben. Aber es muss ja zunächst wohl der Eingriff in grundlegende Rechte wie selbstbestimmte Kleidung und Religionsfreiheit wirklich gut begründet werden, und nicht die skeptische Haltung gegenüber solchem Eingriff ohne gute Begründung.

Immerhin, in einem bin ich mit dir einig: Neues erwarte ich hier auch nicht mehr.

#528:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.07.2012, 17:19
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
.....So musste Deutschland unter rot-grünem Kommando ja Afghanistan angreifen, weil Frauen dort Burkas tragen. ....

OT:
Völlig unabhängig davon, dass das Herumgeeier der Grünen in Sachen Religion unerträglich ist: Die Nato ist in Afghanistan, weil die USA nach 9/11 und dem Schutz bin Ladens durch die Taliban-Regierung und seiner Stellung zu den Taliban geschlossen haben, dass 9/11 ein Angriff der Taliban-Regierung war. Deshalb riefen sie den Bündnisfall aus.

Was Du da schreibst ist schlicht Blödsinn.

fwo

Dieser, sowie die zwei folgenden Beiträge wurden hier abgetrennt, Heizöl.

#529:  Autor: Heiner BeitragVerfasst am: 02.07.2012, 21:20
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
.....So musste Deutschland unter rot-grünem Kommando ja Afghanistan angreifen, weil Frauen dort Burkas tragen. ....

OT:
Völlig unabhängig davon, dass das Herumgeeier der Grünen in Sachen Religion unerträglich ist: Die Nato ist in Afghanistan, weil die USA nach 9/11 und dem Schutz bin Ladens durch die Taliban-Regierung und seiner Stellung zu den Taliban geschlossen haben, dass 9/11 ein Angriff der Taliban-Regierung war. Deshalb riefen sie den Bündnisfall aus.

Was Du da schreibst ist schlicht Blödsinn.

fwo


Dass Deutschland in Afghanistan angeblich die Menschenrechte vor allem von Frauen (Stichwort: Burka) verteidigt, war und ist eine zentrale Behauptung, mit der die Grünen den Krieg zu rechtfertigen und als humanitär hinzustellen suchen.

Dass diese Behauptung selbstverständlich Blödsinn ist, stimmt ja. Trotzdem bringen Grüne diese Behauptung stereotyp vor. Hier ein Auszug aus der Rede von Claudia Roth vom 6. Oktober 2001:

"Der Angriff vom 11. September war nicht irgendein Verbrechen, es war nicht irgendeine Gewalttat. Dieser Terrorangriff war ein Angriff auf die offene demokratische Gesellschaft, auf unsere Werte. Sich gegen solche Angriffe, zu verteidigen, ist nicht nur legitim, sondern auch notwendig.

Aber, wir sagen auch, dass es keinen Automatismus gibt, sondern es in eigener Verantwortung zu entscheiden ist, mit welchen Mitteln dieser Beistand geleistet wird, mit ökonomischen, politischen und möglicherweise auch militärischen Mitteln. Und, wenn es um eine Beteiligung der Bundeswehr gehen würde, dann muss das Parlament darüber entscheiden. Dann tritt der Parlamentsvorbehalt in Kraft. Das ist verfassungsmäßiges Gebot."

Später kommt Claudia Roth dann auf die Frauen in Afghanistan zu sprechen, die es gegen die "terroristischen Unterdrücker" der Taliban zu schützen gelte:

"Liebe Freundinnen und Freunde,
Ich war letztes Jahr zehn Tage in Afghanistan. Was ich erlebt habe, war der Versuch des Überlebens in einer Hölle. Hölle - das ist ein Leben in völliger Entrechtung. Ich habe gesehen und gespürt, was es bedeutet, wenn die Würde der Frauen antastbar ist, wenn es kein Recht auf Arbeit, kein Recht auf Erziehung, kein Recht auf Gesundheit, kein Recht auf Zukunft gibt für Menschen, weil sie Frauen sind und Mädchen. Ich kann mich erinnern gerade in diesen Tagen, dass Frauen uns angefleht haben: Gebt uns wenigstens unsere Stimme wieder, denkt an uns, dass wir überhaupt so etwas wie Zukunft wieder denken können. Bilder von einem Volk, das seit Jahrzehnten unter einem Krieg Hunger und Krankheit leidet. Diese Menschen sind Opfer. Sie sind nicht Täter und die Taliban sind alles andere als eine Freiheitsbewegung, sondern sie sind terroristische Unterdrücker, nicht zuletzt lange vom Westen unterstützt, die den islamischen Glauben dafür missbrauchen, ihre verbrecherische Ideologie zu legitimieren. Wann, wenn nicht jetzt, muss deutsche Innenpolitik Zeichen setzen."

http://www.documentarchiv.de/brd/2001/rede_roth_1006.html

#530:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 02.07.2012, 21:46
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
....

Dass Deutschland in Afghanistan angeblich die Menschenrechte vor allem von Frauen (Stichwort: Burka) verteidigt, war und ist eine zentrale Behauptung, mit der die Grünen den Krieg zu rechtfertigen und als humanitär hinzustellen suchen.

Dass diese Behauptung selbstverständlich Blödsinn ist, stimmt ja. Trotzdem bringen Grüne diese Behauptung stereotyp vor. Hier ein Auszug aus der Rede von Claudia Roth vom 6. Oktober 2001:

"Der Angriff vom 11. September war nicht irgendein Verbrechen, es war nicht irgendeine Gewalttat. Dieser Terrorangriff war ein Angriff auf die offene demokratische Gesellschaft, auf unsere Werte. Sich gegen solche Angriffe, zu verteidigen, ist nicht nur legitim, sondern auch notwendig......"

.....
groß von mir
Das hast Du ja gut ausgesucht. Das ist genau
fwo hat folgendes geschrieben:
.... Die Nato ist in Afghanistan, weil die USA nach 9/11 und dem Schutz bin Ladens durch die Taliban-Regierung und seiner Stellung zu den Taliban geschlossen haben, dass 9/11 ein Angriff der Taliban-Regierung war. Deshalb riefen sie den Bündnisfall aus.
....

Und dass sie die Taliban als Terroristen betrachtet und davor warnt, die als Freiheitskämpfer zu romantisieren, kann ich auch gut verstehen. Machst Du gerade eine Werbeaktion für Claudia Roth?

fwo

#531:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.08.2021, 22:14
    —
Der Gedanke, daß Frauen und Mädchen plötzlich alle Rechte entzogen werden finde ich gruselig.

#532:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 16.08.2021, 22:59
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Der Gedanke, daß Frauen und Mädchen plötzlich alle Rechte entzogen werden finde ich gruselig.

Findest du es auch gruselig wenn Männer hingerichtet werden weil sie den "Westen" unterstützt haben?

#533:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.08.2021, 23:21
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Der Gedanke, daß Frauen und Mädchen plötzlich alle Rechte entzogen werden finde ich gruselig.

Findest du es auch gruselig wenn Männer hingerichtet werden weil sie den "Westen" unterstützt haben?

Was soll die Frage?

#534: :-) Autor: goedelchen BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 06:54
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Der Gedanke, daß Frauen und Mädchen plötzlich alle Rechte entzogen werden finde ich gruselig.


Gruselig sind deinen Gedanken. Die Frauen u. Mädchen hatten dort in Afghanistan und in der Kultur nie wesentliche und wirksame, nie und werden welche in dem hinterwäldlerischen Gedankengebäude der Kultur nie welche haben.

Du mit wird mit deinem Salbader erreichst nur, dass sich nie daran was ändert.

#535: Re: :-) Autor: narr BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 09:21
    —
goedelchen hat folgendes geschrieben:


Gruselig sind deinen Gedanken. Die Frauen u. Mädchen hatten dort in Afghanistan und in der Kultur nie wesentliche und wirksame, nie und werden welche in dem hinterwäldlerischen Gedankengebäude der Kultur nie welche haben.

Du mit wird mit deinem Salbader erreichst nur, dass sich nie daran was ändert.


Ganze Sätze wären schon sinnvoll wenn du verstanden werden möchtest.

Es stimmt zwar, dass es Frauen in Afghanistan auch unter der letzten Regierung nicht leicht hatten, aber zumindest ging es in die richtige Richtung. Frauen hatten Zugang zu Bildung und konnten arbeiten. Es gab Frauen im öffentlichen Leben. Das wird jetzt wieder vorbei sein.

Und du glaubst mit deiner Haltung wird sich an dem "hinterwäldlerischen Gedankengebäude" ganz schnell was ändern lassen?

#536: Re: :-) Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 09:48
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Es stimmt zwar, dass es Frauen in Afghanistan auch unter der letzten Regierung nicht leicht hatten, aber zumindest ging es in die richtige Richtung. Frauen hatten Zugang zu Bildung und konnten arbeiten. Es gab Frauen im öffentlichen Leben. Das wird jetzt wieder vorbei sein.

Auch in der Afghanischen Republik (von 1963 bis zum Einmarsch der Sowjets) hatte es diesbezüglich bereits große Fortschritte gegeben, bzw. zum Teil schon vorher unter der konstitutionellen Monarchie. Mit der Machtübernahme der (vom Westen finanzierten und bewaffneten!) Mudschaheddin nach dem Krieg gegen die Sowjets war es damit dann aber auch wieder vorbei. Es ist fast so, als ob gerade die Frauen des Landes immer ganz besonders unter Eingriffen von außen zu leiden hätten. Go figure. Goedelchen lügt hier einfach mal wieder, bzw. er bullshittet mal wieder zu einem Thema, obwohl er genau weiß, dass er von der Geschichte Afghanistans im Allgemeinen und der der Frauenrechte in Afghanistan insbesondere keine Ahnung hat. Ihm geht es eben wie immer ausschließlich um die Wirkung und nicht um die Richtigkeit des Gesagten. Bullshit halt. Schulterzucken

#537: Re: :-) Autor: goedelchen BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 14:11
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Es stimmt zwar, dass es Frauen in Afghanistan auch unter der letzten Regierung nicht leicht hatten, aber zumindest ging es in die richtige Richtung. Frauen hatten Zugang zu Bildung und konnten arbeiten. Es gab Frauen im öffentlichen Leben. Das wird jetzt wieder vorbei sein.

Auch in der Afghanischen Republik (von 1963 bis zum Einmarsch der Sowjets) hatte es diesbezüglich bereits große Fortschritte gegeben, bzw. zum Teil schon vorher unter der konstitutionellen Monarchie. Mit der Machtübernahme der (vom Westen finanzierten und bewaffneten!) Mudschaheddin nach dem Krieg gegen die Sowjets war es damit dann aber auch wieder vorbei. Es ist fast so, als ob gerade die Frauen des Landes immer ganz besonders unter Eingriffen von außen zu leiden hätten. Go figure. Goedelchen lügt hier einfach mal wieder, bzw. er bullshittet mal wieder zu einem Thema, obwohl er genau weiß, dass er von der Geschichte Afghanistans im Allgemeinen und der der Frauenrechte in Afghanistan insbesondere keine Ahnung hat. Ihm geht es eben wie immer ausschließlich um die Wirkung und nicht um die Richtigkeit des Gesagten. Bullshit halt. Schulterzucken


Du erzählst dir wieder einen zusammen.

Stell doch mal den verfassungsmäßigen Vergleich zwischen den Rechten der Frauen 1930 in Afghanistan zu Frankreich, Deutschland oder USA dar.

Dann könnte dein Verzäll etwas an Substanz entwickeln.

#538: Re: :-) Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 14:12
    —
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Stell doch mal den verfassungsmäßigen Vergleich zwischen den Rechten der Frauen 1930 in Afghanistan zu Frankreich, Deutschland oder USA dar.

Warum sollte ich? Pillepalle

#539:  Autor: goedelchen BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 14:15
    —
Weil du in fast allem ein Erzählfritz bist.

Hier ganz besonders. Beweis :

Zitat:
Die Suche nach demokratischen Verhältnissen bzw. nach zivilgesellschaftlichen
Strukturen in Afghanistan bleibt noch ein vergeblicher Versuch. In Afghanistan hat
sich ohnehin nie — und wird sich wohl auch in naher Zukunft nicht — eine Demokratie
qua Defmitionem etablieren können. Eine Gesellschaft, die bis vor zwei Jahren noch
unter der archaischen Herrschaft der Taliban und vor ihnen in einem zerstörerischen
und zerfleischenden Bürgerkrieg gelebt hat und zur Zeit von einer Übergangsregie-
rung regiert wird, die unter einem enormen internationalen Druck zusammengehalten
wird, kann kaum zivilgesellschaftliche Elemente aufweisen. Darum soll es auch im
vorliegenden Beitrag nicht gehen. Im Folgenden geht es vor allem um die Frage, ob
überhaupt und in wieweit in der neu erarbeiteten Verfassung des Landes die Rahmen-
bedingungen für zivilgesellschaftliche Strukturen im zukünftigen Afghanistan abge-
steckt sind.


file:///C:/Users/udogo/AppData/Local/Temp/Poya_Perspektiven_zivilgesellschaftlicher_Strukturen.pdf

#540:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 14:17
    —
ähm...sollen wir von deinem Rechner aus dieses pdf herunterladen?

#541:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 14:21
    —
goedelchen hat folgendes geschrieben:
[Link auf die eigene Festplatte]

Lachen Du bist mir vielleicht ein Vogel... Gröhl...

#542:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 14:31
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Der Gedanke, daß Frauen und Mädchen plötzlich alle Rechte entzogen werden finde ich gruselig.

Findest du es auch gruselig wenn Männer hingerichtet werden weil sie den "Westen" unterstützt haben?


Den kategorischen Unterschied macht, daß jemand entrechtet wird, weil sie eine Frau ist, aber ein Mann nicht hingerichtet wird, weil er ein Mann ist.

Da gibt es übrigens nichts aufzuwiegen. Alle sind Verlierer.

#543:  Autor: goedelchen BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 14:31
    —
Sorry hierunter im web zu finden:

Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg


ABBAS POYA


Perspektiven zivilgesellschaftlicher Strukturen in
Afghanistan Ethische Neutralität, ethnische Parität und Frauenrechte in der
Verfassung der Islamischen Republik Afghanistan

#544:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 14:42
    —
Ich hab' mir den Text mal besorgt. Werd' beizeiten mal reinschauen. Das bloße Einwerfen irgendwelcher Texte ohne Erläuterung, inhaltliche Zusammenfassung oder Verknüpfung mit der eigenen Argumentation ist m.E. übrigens trotzdem eine Verletzung der Forumsregeln. Naja, da soll sich das Mod-Team drum kümmern. Schulterzucken

#545:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 17:02
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ein russischer Staats-Nachrichtensender soll ein Bild eines afghanischen TV-Senders zeigen, mit Moderatorin und Taliban, Gesicht unverschleiert.
Code:
https://www.vesti.ru/article/2601532

(russisch, übersetzen lassen)


Das hat in etwa dieselbe Qualität, wie als du behauptet hattest, die Uiguren würden in China nicht unterdrückt, da sie sich ja weiterhin Vermehrten! Pillepalle

Nun also die Taliban, die aus irgendeinem Grund plötzlich "liberaler" geworden sind.


Und weiter steht in dem Artikel auch eine dicke Lüge, nämlich, dass im Gegensatz zu den liberalen Taliban, in Saudi-Arabien Frauen NICHT im Fernsehen moderieren dürften:
https://en.wikipedia.org/wiki/Weam_Al_Dakheel


Super Quelle wieder mal 'sehr gut', wirklich top recherchiert! bravo
egal, hauptsache gegen den Mainstream, oder?

#546:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 21:05
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich hab' mir den Text mal besorgt. Werd' beizeiten mal reinschauen. Das bloße Einwerfen irgendwelcher Texte ohne Erläuterung, inhaltliche Zusammenfassung oder Verknüpfung mit der eigenen Argumentation ist m.E. übrigens trotzdem eine Verletzung der Forumsregeln. Naja, da soll sich das Mod-Team drum kümmern. Schulterzucken


Das sind doch Spiegelfechtereien. Niemand hier hat ja behauptet, in Afghanistan hätte es zu irgendeiner Zeit eine komplette Gleichstellung der Frau gegeben. Aber, und das sagen auch die Frauen selbst, die Möglichkeiten hatten sich in den letzten Jahren zunehmend verbessert und Frauen konnten z.B. als Journalistinnen arbeiten und kamen im öffentlichen Leben vor.
Dass damit nun wieder Schluss ist und sie nicht nur wieder hinter Mauern verschwinden werden, sondern auch noch Angst haben müssen, weil sie sich in den Augen von irgendwelchen machtgeilen und größenwahnsinnigen "Gotteskriegern" gegen Allah versündigt haben, macht alle positiven Entwicklungen zunichte.

Und sowas
moecks hat folgendes geschrieben:
Findest du es auch gruselig wenn Männer hingerichtet werden weil sie den "Westen" unterstützt haben?

ist total daneben. Weil jemand gegen A ist heißt das nicht, dass er für B ist. Bist du so einer der Frauenparkplätze neben der Tür im Parkhaus blöd findet, weil Männer ja auch überfallen werden können? skeptisch

Vielleicht mal kurz überlegen, dass für viele Frauen überall auf der Welt immer noch einer oben drauf kommt.

#547:  Autor: rosbud BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 21:28
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Der Gedanke, daß Frauen und Mädchen plötzlich alle Rechte entzogen werden finde ich gruselig.

Findest du es auch gruselig wenn Männer hingerichtet werden weil sie den "Westen" unterstützt haben?


Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich komm nicht drauf. Klär mich auf.

#548:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 17.08.2021, 22:11
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ein russischer Staats-Nachrichtensender soll ein Bild eines afghanischen TV-Senders zeigen, mit Moderatorin und Taliban, Gesicht unverschleiert.
Code:
https://www.vesti.ru/article/2601532

(russisch, übersetzen lassen)


(...) Nun also die Taliban, die aus irgendeinem Grund plötzlich "liberaler" geworden sind.


Und weiter steht in dem Artikel auch eine dicke Lüge, nämlich, dass im Gegensatz zu den liberalen Taliban, in Saudi-Arabien Frauen NICHT im Fernsehen moderieren dürften:
https://en.wikipedia.org/wiki/Weam_Al_Dakheel
Vor allem scheinen im Land Angst und Verunsicherung zu herrschen, was die nächste Zeit bringen wird:

Einerseits verkünden die Spokesmen der Taliban quasi gebetsmühlenartig, man betrachte den Bürgerkrieg als beendet, es werde keine Repressalien geben und man wolle auch nicht allein die Regierung bilden, die Verwaltung sollte schnell wieder an die Arbeit gehen, auch Frauen sollten sich nicht sorgen etc..

Und so ein Nahostmensch meinte halt, letztlich müßten die Taliban sich ändern, um eine Machtbasis zu haben, weil auch das Land anders sei als vor 25 Jahren ("Der Umgang mit den Frauen wird zur Bewährungsprobe").

Andererseits gibt es auch Gegenmeinungen:

Hier meint jemand, die Taliban könnten in Afghanistan keinen Frieden schaffen, letztlich seien sie dazu nicht fähig.

Und so scheinen Viele, insbesondere viele Frauen, dem dann doch nicht zu glauben, sind aus Angst zuhause geblieben oder gleich untergetaucht. Es ist ja auch widersprüchlich, daß einerseits in den letzten Jahren Todeslisten veröffentlicht und noch in den letzten Tagen vor dem Ende Journalisten und Regierungsmitarbeiter angegriffen wurden, nun jetzt kein persönliches Risiko mehr für sie und ihre Familien bestehen soll. Wer Freunde derzeit nicht mehr erreichen kann, fürchtet um sie und ggf. um sich.

Es gibt auch viele Meldungen, die nicht ermutigen: In Gebieten, in denen die Taliban schon die Macht übernommen hätten, seien viele Mädchenschulen geschlossen worden. Oder sie haben zumindest Drohbriefe erhalten, Mädchen nicht mehr zu unterrichten. Unlängst war ja auch eine Mädchenschule angegriffen worden. Et cetera (Link #1, Link #2, Link #3, Link #4, ...).

Heute hieß es, Journalisten seien Fotos zugespielt worden, die auch wieder Steinigungen etc. zeigten. Und wer alt genug ist, erinnert sich ggf. an seine Erfahrungen mit den Taliban. Darüber hinaus gäbe es auch eine personelle Kontinuität bei den Taliban: Und ob z.B. der als "geistiger Führer" Bezeichnete (noch derselbe wie in den 1990er Jahren) plötzlich altersmilde geworden sei...

Viele Menschen sehen insofern nicht viel Veranlassung, den Versprechungen zu glauben.

#549:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 08:43
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Niemand hier hat ja behauptet, in Afghanistan hätte es zu irgendeiner Zeit eine komplette Gleichstellung der Frau gegeben.

Nein, das hat niemand behauptet. Goedelchen hat das lediglich anderen unterstellt.

#550:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 09:11
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Goedelchen hat das lediglich anderen unterstellt.

Was übrigens im Zentrum seiner Diskussionsmethode steht.

#551:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 09:12
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ein russischer Staats-Nachrichtensender soll ein Bild eines afghanischen TV-Senders zeigen, mit Moderatorin und Taliban, Gesicht unverschleiert.
Code:
https://www.vesti.ru/article/2601532

(russisch, übersetzen lassen)


Das hat in etwa dieselbe Qualität, wie als du behauptet hattest, die Uiguren würden in China nicht unterdrückt, da sie sich ja weiterhin Vermehrten! Pillepalle

Nun also die Taliban, die aus irgendeinem Grund plötzlich "liberaler" geworden sind.


Und weiter steht in dem Artikel auch eine dicke Lüge, nämlich, dass im Gegensatz zu den liberalen Taliban, in Saudi-Arabien Frauen NICHT im Fernsehen moderieren dürften:
https://en.wikipedia.org/wiki/Weam_Al_Dakheel


Super Quelle wieder mal 'sehr gut', wirklich top recherchiert! bravo
egal, hauptsache gegen den Mainstream, oder?


Wo ist denn der ursprüngliche Beitrag hin?? Am Kopf kratzen

#552:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 09:20
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Goedelchen hat das lediglich anderen unterstellt.

Was übrigens im Zentrum seiner Diskussionsmethode steht.

Das und das zufällige Verlinken irgendwelcher Heimatlieder. freakteach

#553:  Autor: goedelchen BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 10:18
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Goedelchen hat das lediglich anderen unterstellt.

Was übrigens im Zentrum seiner Diskussionsmethode steht.

Das und das zufällige Verlinken irgendwelcher Heimatlieder. freakteach


Smilie


Die unterstellte Unterstellung kannst irgendwie nachweisen ?

Die Unterstellungen aus voreingenommene Lese - und Interpretationsart ist doch ganz große Spezialität von dir und jfd (z.B .) Ihr versucht durch Akzent- bzw Kategorieverschiebung doch permanent eine Diskussion zu manipulieren...Smilie

Philosophisch mag das ein Weg sein, bei knallharte Fakten ( z. B. Frauenrechten im islamischen Kulturkreis ) kklappt das nicht .

Nur am Rande, ich habe für einen großen dt. International aufgestellten Konzern 7 Jahre in dem Kulturkreis gearbeitet.

Schönen Tag noch.

#554:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 11:11
    —
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Die unterstellte Unterstellung kannst irgendwie nachweisen ?

Die Unterstellungen aus voreingenommene Lese - und Interpretationsart ist doch ganz große Spezialität von dir und jfd (z.B .) Ihr versucht durch Akzent- bzw Kategorieverschiebung doch permanent eine Diskussion zu manipulieren...Smilie

https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2249336#2249336 Schulterzucken

#555:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 11:40
    —
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Die unterstellte Unterstellung kannst irgendwie nachweisen ?

Z. B. https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2259036#2259036

#556:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 12:34
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wo ist denn der ursprüngliche Beitrag hin?? Am Kopf kratzen

Den hatte ich auch wegen dir gelöscht, denn statt "dann wird es für Frauen vielleicht doch nicht so krass wie vorher" o.ä. dachte ich mir das du nicht auf den Inhalt eingehst sondern nur auf die Quelle rumkotzt.

#557:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 12:54
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wo ist denn der ursprüngliche Beitrag hin?? Am Kopf kratzen

Den hatte ich auch wegen dir gelöscht, denn statt "dann wird es für Frauen vielleicht doch nicht so krass wie vorher" o.ä. dachte ich mir das du nicht auf den Inhalt eingehst sondern nur auf die Quelle rumkotzt.


Der Inhalt war: Seht, eine Frau bei den Taliban im TV. Das gibt es nicht mal bei den Saudis.
Nun, ich habe aber diese Lüge aus deiner Quelle aufgedeckt. Sofort! War nicht mal schwer. Wie also bewertest du nun diese Quelle? und die Aussage dieses Artikels?

Und was wolltest du ÜBERHAUPT mit diesem Artikel sagen?

Und glaubst du wirklich für Frauen in dem Land würde es unter den Taliban besser als unter der Regierung von Aschraf Ghani?

#558:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 13:18
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wo ist denn der ursprüngliche Beitrag hin?? Am Kopf kratzen

Den hatte ich auch wegen dir gelöscht, denn statt "dann wird es für Frauen vielleicht doch nicht so krass wie vorher" o.ä. dachte ich mir das du nicht auf den Inhalt eingehst sondern nur auf die Quelle rumkotzt.


Der Inhalt war: Seht, eine Frau bei den Taliban im TV. Das gibt es nicht mal bei den Saudis.
Nun, ich habe aber diese Lüge aus deiner Quelle aufgedeckt. Sofort! War nicht mal schwer. Wie also bewertest du nun diese Quelle? und die Aussage dieses Artikels?

Und was wolltest du ÜBERHAUPT mit diesem Artikel sagen?

Und glaubst du wirklich für Frauen in dem Land würde es unter den Taliban besser als unter der Regierung von Aschraf Ghani?

Ich hatte auf ein Bild hingewiesen welches aktuell im afghanischen TV zu sehen sein sollte und die Quelle dazu gezeigt, eine im Gesicht unverschleierte Moderatorin mit einem Taliban.

#559:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 13:30
    —
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Sorry hierunter im web zu finden:

Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

ABBAS POYA

Perspektiven zivilgesellschaftlicher Strukturen in Afghanistan
Ethische Neutralität, ethnische Parität und Frauenrechte in der Verfassung der Islamischen Republik Afghanistan


Die vom Westen aufgepäppelten und aufgerüsteten religiösen Fanatiker werden jedenfalls jede Art von Verfassung auf ihre Weise interpretieren. Weder soziale Rechte noch bürgerliche Rechte haben in solchen Interpretationen einen besonderen Platz, sondern müssen sich (wieder) mit dem Katzentisch begnügen.

Momentan heißt das ganz konkret, dass hunderttausende von Menschen um jeden Preis versuchen, aus Afghanistan zu flüchten und die westlichen Staaten sollten jeder ihren Beitrag dazu leisten, die Flüchtlinge samt ihren Familien aufzunehmen.

Man sieht heute umso deutlicher, dass die westlichen Interventionisten keinerlei nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Afghanistan geleistet haben, was eine nachhaltige Grundlage dafür gewesen wäre, dass die afghanische Bevölkerung die Moral und auch die Kraft besessen hätte, um die kulturell zurückgebliebenen Taliban überall im Land zu bekämpfen.

So etwas - die Selbstermächtigung der afghanischen Bevölkerung - war und ist aber gar nicht im westlichen Interesse.

Jetzt wird von Laschet, Söder und anderen religiösen Köpfen aus der christlich-deutschen Dauerregierungspartei gestöhnt: "2015 darf sich nicht wiederholen". Gemeint ist ein Flüchtlingsstrom aus Kriegsgebieten wie Afghanistan, aber auch Syrien, Irak - halt überall, wo die westlichen Kulturverbreiter ihre Militärstiefel in den Sand und in die Gesichter der Menschen gesetzt haben.

Was ist hier deine Meinung, gödelchen? Darf sich 2015 nicht wiederholen?

Und falls doch - wieviel afghanische Flüchtlinge sollte die BRD aufnehmen?

#560:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 15:44
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Die vom Westen aufgepäppelten und aufgerüsteten religiösen Fanatiker


Habe ich da was nicht mitbekommen?

#561:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 16:50
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Die vom Westen aufgepäppelten und aufgerüsteten religiösen Fanatiker


Habe ich da was nicht mitbekommen?


Frag doch nicht so blöd.

#562:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 17:05
    —
Mr. Green

#563:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 17:14
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mr. Green


Allerdings haben sowohl Russland als auch China diese Tage eine Delegation der Taliban empfangen. Das ist natürlich auch nicht gerade verheißungsvoll für den weiteren politischen Weg in Afghanistan.

#564:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 17:24
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Die vom Westen aufgepäppelten und aufgerüsteten religiösen Fanatiker


Habe ich da was nicht mitbekommen?


Frag doch nicht so blöd.


Ergänzung: Mit "religiösen Fanatikern" meine ich deren gesamte Rolle seit Ende der 80er Jahre im Zusammenhang mit der westlichen Einmischung. Die Taliban erwuchsen letzten Endes daraus, ähnlich wie der IS im Irak.

#565:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 17:32
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wo ist denn der ursprüngliche Beitrag hin?? Am Kopf kratzen

Den hatte ich auch wegen dir gelöscht, denn statt "dann wird es für Frauen vielleicht doch nicht so krass wie vorher" o.ä. dachte ich mir das du nicht auf den Inhalt eingehst sondern nur auf die Quelle rumkotzt.


Der Inhalt war: Seht, eine Frau bei den Taliban im TV. Das gibt es nicht mal bei den Saudis.
Nun, ich habe aber diese Lüge aus deiner Quelle aufgedeckt. Sofort! War nicht mal schwer. Wie also bewertest du nun diese Quelle? und die Aussage dieses Artikels?

Und was wolltest du ÜBERHAUPT mit diesem Artikel sagen?

Und glaubst du wirklich für Frauen in dem Land würde es unter den Taliban besser als unter der Regierung von Aschraf Ghani?

Ich hatte auf ein Bild hingewiesen welches aktuell im afghanischen TV zu sehen sein sollte und die Quelle dazu gezeigt, eine im Gesicht unverschleierte Moderatorin mit einem Taliban.


ursprünglicher Beitrag gelöscht.

Ich versuche es mal anders.
1. WARUM hast du auf diesen Artikel verwiesen, bzw. auf dieses Bild?
2. Warum äußerst du dich nicht zu der offensichtlichen Falschbehauptung, die in dem Artikel steht? (Diese ist nämlich signifikant, und meiner Meinung nach auch ein Propagandamittel dieser Seite!)


Zuletzt bearbeitet von Alchemist am 18.08.2021, 17:39, insgesamt einmal bearbeitet

#566:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 17:37
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die vom Westen aufgepäppelten und aufgerüsteten religiösen Fanatiker werden jedenfalls jede Art von Verfassung auf ihre Weise interpretieren.


Komisch, dass man größtenteils bei den Taliban auf den aktuell kuriserenden Fotos Waffen aus russischer Produktion sieht

#567:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.08.2021, 18:41
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die vom Westen aufgepäppelten und aufgerüsteten religiösen Fanatiker werden jedenfalls jede Art von Verfassung auf ihre Weise interpretieren.


Komisch, dass man größtenteils bei den Taliban auf den aktuell kuriserenden Fotos Waffen aus russischer Produktion sieht


Die Taliban sind ja jetzt auch von Russland empfangen worden. Aufgerüstet wurden sie zwischenzeitlich auch von Pakistan und Saudi-Arabien, mit ausdrücklicher Billigung des Westens.

Die militante Islamisierung Afghanistans, angefangen von den Mudschahedin bis zu den Taliban, die aus ihnen hervor gingen, ist insgesamt ein Ergebnis der westlichen Interventionen. Ohne diese hätte sie nicht stattgefunden.

Und jetzt ist natürlich der Katzenjammer groß; denn die Geister, die sie riefen, werden sie nicht mehr los.

#568:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 19.08.2021, 18:26
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wo ist denn der ursprüngliche Beitrag hin?? Am Kopf kratzen

Den hatte ich auch wegen dir gelöscht, denn statt "dann wird es für Frauen vielleicht doch nicht so krass wie vorher" o.ä. dachte ich mir das du nicht auf den Inhalt eingehst sondern nur auf die Quelle rumkotzt.


Der Inhalt war: Seht, eine Frau bei den Taliban im TV. Das gibt es nicht mal bei den Saudis.
Nun, ich habe aber diese Lüge aus deiner Quelle aufgedeckt. Sofort! War nicht mal schwer. Wie also bewertest du nun diese Quelle? und die Aussage dieses Artikels?

Und was wolltest du ÜBERHAUPT mit diesem Artikel sagen?

Und glaubst du wirklich für Frauen in dem Land würde es unter den Taliban besser als unter der Regierung von Aschraf Ghani?

Ich hatte auf ein Bild hingewiesen welches aktuell im afghanischen TV zu sehen sein sollte und die Quelle dazu gezeigt, eine im Gesicht unverschleierte Moderatorin mit einem Taliban.


ursprünglicher Beitrag gelöscht.

Ich versuche es mal anders.
1. WARUM hast du auf diesen Artikel verwiesen, bzw. auf dieses Bild?
2. Warum äußerst du dich nicht zu der offensichtlichen Falschbehauptung, die in dem Artikel steht? (Diese ist nämlich signifikant, und meiner Meinung nach auch ein Propagandamittel dieser Seite!)


Ungeduldiges Händetrommeln... Ungeduldiges Händetrommeln...

#569:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 19.08.2021, 20:02
    —
Wie viele Moderatorinnen es dort gab, ist mir unbekannt: Jedenfalls habe ich heute eine Meldung gehört, daß "eine prominente Moderatorin" (vielleicht also die nämliche, in deren Sendung dieser Taliban-Spokesman aufgetreten war?) gepostet habe, sie sei vom Sender genommen worden, mit der Begründung, "es herrsche jetzt ein neues System".

Unterdessen hätten die Taliban aber auch ihr Vorhaben verkündet, wie es mit den Frauen weitergehen solle: Ein "Rat islamischer Gelehrter", sprich ältere bärtige Männer, sollen darüber entscheiden, wie es mit den Rechten von Frauen künftig aussehen sollte, ob sie arbeiten dürften und wie die Kleiderordnung aussehen sollte...

(Es gilt dabei auch, wer diese Leute denn "handverliest": Das kommende System werde laut einem anderen Statement "keine Demokratie" werden, meinte einer dieser Spokesmen. (Einmal aus ideologischen Gründen. Aber) er meinte, die Demokratie habe nun einmal in Afghanistan keine historische Basis.)

#570:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 21.08.2021, 10:24
    —
Was mich an der ganzen Afghanistansache irritiert, ist die ständig zu hörende Beteuerung, man habe nun wirklich nicht damit rechnen können, dass die Taliban die Regierungstruppen so schnell schlagen würden, mit einem halbjährigen Kampf haben man doch Minimum gerechnet. Man muss sich ja mal vergegenwärtigen, was das eigentlich heißt: Dass die Taliban am Ende siegen würden, war eigentlich jedem klar, nur hat man darauf gesetzt, dass sich vorher genügend afghanische Soldaten verheizen würden, damit die westlichen Truppen hinreichend Zeit für einen entspannten Abzug haben. Unter dem Gesichtspunkt waren die schnellen Kapitulationen der Armee ja eigentlich das klügste, was diese machen konnten; wer will schon in einem im Grunde bereits entschiedenen Krieg verrecken, nur um anderen den Ausstieg etwas zu erleichtern...

#571:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 21.08.2021, 11:15
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Was mich an der ganzen Afghanistansache irritiert, ist die ständig zu hörende Beteuerung, man habe nun wirklich nicht damit rechnen können, dass die Taliban die Regierungstruppen so schnell schlagen würden, mit einem halbjährigen Kampf haben man doch Minimum gerechnet. Man muss sich ja mal vergegenwärtigen, was das eigentlich heißt: Dass die Taliban am Ende siegen würden, war eigentlich jedem klar, nur hat man darauf gesetzt, dass sich vorher genügend afghanische Soldaten verheizen würden, damit die westlichen Truppen hinreichend Zeit für einen entspannten Abzug haben. Unter dem Gesichtspunkt waren die schnellen Kapitulationen der Armee ja eigentlich das klügste, was diese machen konnten; wer will schon in einem im Grunde bereits entschiedenen Krieg verrecken, nur um anderen den Ausstieg etwas zu erleichtern...

Guter Punkt!

#572:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.08.2021, 12:02
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Was mich an der ganzen Afghanistansache irritiert, ist die ständig zu hörende Beteuerung, man habe nun wirklich nicht damit rechnen können, dass die Taliban die Regierungstruppen so schnell schlagen würden, mit einem halbjährigen Kampf haben man doch Minimum gerechnet. Man muss sich ja mal vergegenwärtigen, was das eigentlich heißt: Dass die Taliban am Ende siegen würden, war eigentlich jedem klar, nur hat man darauf gesetzt, dass sich vorher genügend afghanische Soldaten verheizen würden, damit die westlichen Truppen hinreichend Zeit für einen entspannten Abzug haben. Unter dem Gesichtspunkt waren die schnellen Kapitulationen der Armee ja eigentlich das klügste, was diese machen konnten; wer will schon in einem im Grunde bereits entschiedenen Krieg verrecken, nur um anderen den Ausstieg etwas zu erleichtern...

Guter Punkt!

Was man denen auch nicht verdenken kann.

#573:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 21.08.2021, 17:55
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Was mich an der ganzen Afghanistansache irritiert, ist die ständig zu hörende Beteuerung, man habe nun wirklich nicht damit rechnen können, dass die Taliban die Regierungstruppen so schnell schlagen würden, mit einem halbjährigen Kampf haben man doch Minimum gerechnet. Man muss sich ja mal vergegenwärtigen, was das eigentlich heißt: Dass die Taliban am Ende siegen würden, war eigentlich jedem klar, nur hat man darauf gesetzt, dass sich vorher genügend afghanische Soldaten verheizen würden, damit die westlichen Truppen hinreichend Zeit für einen entspannten Abzug haben. Unter dem Gesichtspunkt waren die schnellen Kapitulationen der Armee ja eigentlich das klügste, was diese machen konnten; wer will schon in einem im Grunde bereits entschiedenen Krieg verrecken, nur um anderen den Ausstieg etwas zu erleichtern...

Wenn landesweit eine Armee kampflos aufgibt dann könnte das doch Anzeichen dafür gegeben haben. Oder Befehl 'von oben'.

#574:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.08.2021, 19:04
    —
Das war kein Befehl von Oben, sondern Kampfunfähigkeit und Selbstauflösung von Unten. Die afghanische Armee war - wie das ganze Staatsgebilde - überhaupt nicht dafür konstruiert, alleine bzw. autonom, ohne fremde Hilfe, zu funktionieren. Über die ganzen letzten zwanzig Jahre hinweg wurde die afghanische Armee ausschließlich dafür ausgebildet, mit High-Tech-Unterstützung durch die Amerikaner zu kämpfen. Sobald diese wegfiel, war die afghanische Armee buchstäblich blind und taub, weil sie sich sogar in Sachen wie militärischer Aufklärung und Koordination komplett auf die Amerikaner verließ. In so einer Situation, in der man ohnehin handlungsunfähig ist und sich als Armee praktisch bereits auflöst, liegt Kapitulation für die einzelnen Bestandteile einfach am nächsten.

#575:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 21.08.2021, 19:38
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Das war kein Befehl von Oben, sondern Kampfunfähigkeit und Selbstauflösung von Unten. Die afghanische Armee war - wie das ganze Staatsgebilde - überhaupt nicht dafür konstruiert, alleine bzw. autonom, ohne fremde Hilfe, zu funktionieren. Über die ganzen letzten zwanzig Jahre hinweg wurde die afghanische Armee ausschließlich dafür ausgebildet, mit High-Tech-Unterstützung durch die Amerikaner zu kämpfen. Sobald diese wegfiel, war die afghanische Armee buchstäblich blind und taub, weil sie sich sogar in Sachen wie militärischer Aufklärung und Koordination komplett auf die Amerikaner verließ. In so einer Situation, in der man ohnehin handlungsunfähig ist und sich als Armee praktisch bereits auflöst, liegt Kapitulation für die einzelnen Bestandteile einfach am nächsten.

...das wär eine Erklärung für die 'Selbstauflösung'.

Allerdings, bei unten-Verweigerung gibt es doch sonst Druck von höheren Rängen Am Kopf kratzen

#576:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.08.2021, 21:28
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Allerdings, bei unten-Verweigerung gibt es doch sonst Druck von höheren Rängen Am Kopf kratzen

Es handelt sich aber wie gesagt nicht um Verweigerung, sondern um Handlungsunfähigkeit. Und die beschränkt sich nicht auf die unteren Ränge und hat mit der Moral der Truppe auch nicht unmittelbar zu tun. Druck von den oberen Rängen impliziert ja, dass zumindest diese sich überhaupt koordinieren können, und er hilft auch allenfalls gegen fehlende Kampfmoral, aber nicht gegen solche Sachen wie z. B. dass man ohne amerikanische High-Tech-Aufklärung buchstäblich blind ist. Was ja wie gesagt das eigentliche Problem darstellt.

#577:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.08.2021, 21:29
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Das war kein Befehl von Oben, sondern Kampfunfähigkeit und Selbstauflösung von Unten. Die afghanische Armee war - wie das ganze Staatsgebilde - überhaupt nicht dafür konstruiert, alleine bzw. autonom, ohne fremde Hilfe, zu funktionieren. Über die ganzen letzten zwanzig Jahre hinweg wurde die afghanische Armee ausschließlich dafür ausgebildet, mit High-Tech-Unterstützung durch die Amerikaner zu kämpfen. Sobald diese wegfiel, war die afghanische Armee buchstäblich blind und taub, weil sie sich sogar in Sachen wie militärischer Aufklärung und Koordination komplett auf die Amerikaner verließ. In so einer Situation, in der man ohnehin handlungsunfähig ist und sich als Armee praktisch bereits auflöst, liegt Kapitulation für die einzelnen Bestandteile einfach am nächsten.

...das wär eine Erklärung für die 'Selbstauflösung'.

Allerdings, bei unten-Verweigerung gibt es doch sonst Druck von höheren Rängen Am Kopf kratzen

Und warum sollte das erwähnte nicht auch für den "höheren Rängen" gelten? Die sterben auch nicht so gerne.

#578:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 21.08.2021, 21:56
    —
Hier gibt es einige Erläuterungen zur Lage in Afghanistan, die sich im Grunde seit Jahren nicht geändert hat:

Zitat:
Im Herbst 2014 reisten Mitglieder des Künstler:innen-Kollektivs „Costa Compagnie“ im Rahmen einer Recherche für ihr Theaterprojekt „Conversion“ nach Afghanistan, um mit Menschen vor Ort Interviews zu führen. Das Besondere: Die Reise stand vor dem Hintergrund des nahenden Abzugs der Isaf-Truppen im Dezember desselben Jahres.

Die Gespräche mit afghanischen Zivilist:innen, deutschen und US-Soldat:innen sowie Künstler:innen und Aktivist:innen entstanden also am Beginn einer langen Übergangszeit, an deren Ende nun die erneute Machtübernahme durch die Taliban steht.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/theaterkollektiv-costa-compagnie-militaerisches-scheitern.2159.de.html?dram:article_id=502032

Der Text auf der Webseite ist stark gekürzt. Ihr solltet euch den Beitrag kurz anhören (10:50).

#579:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 30.08.2021, 00:07
    —
Michael Lüders - Afghanistan: Die Taliban an der Macht
"...ausführlichen aktuellen Kommentar des deutschen Publizisten und Nahostexperten Michael Lüders"
(46:00min)

#580:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 05.09.2021, 15:50
    —
Das Geld der deutschen Steuerzahler zur Bekämpfung der Taliban und als Entwicklungshilfe:

Zitat:

Für die militärische Sicherung und die Entwicklung Afghanistans hat Deutschland 20 Milliarden Euro ausgegeben.

[...]

In den vergangenen zwanzig Jahren sind viele Milliarden Dollar und Euro in Straßen, Schulen und Waffen für Afghanistan geflossen, die nun wenigstens zum Teil den Taliban zufallen werden.

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/militaereinsatz-und-entwicklungshilfe-in-afghanistan-20-milliarden-euro-wofuer/27526504.html



Und jetzt noch mehr Geld der deutschen Steuerzahler für die Taliban:

Zitat:
Maas bietet Taliban Geld für Afghanistan an

https://www.tagesspiegel.de/politik/gegen-bedingungen-maas-bietet-taliban-geld-fuer-afghanistan-an/27577042.html


noc

#581:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 05.09.2021, 16:13
    —
Das ist doch nichts Neues. In den 1980ern waren die Taliban auch die "Guten".

#582:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 05.09.2021, 16:16
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Das ist doch nichts Neues. In den 1980ern waren die Taliban auch die "Guten".

Informiere dich besser. In den 80ern gab es noch keine Taliban.

#583:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 06.09.2021, 00:37
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Das ist doch nichts Neues. In den 1980ern waren die Taliban auch die "Guten".

Informiere dich besser. In den 80ern gab es noch keine Taliban.

Ok, wie nannten sie sich damals auch gleich wieder... Mudschahidin,

Und genau aus deren Reihen rekrutierten sich wichtige Teile der Taliban. Hauptsache Dschihad.
Besonders das materielle Erbe des Westens, sowie gesponsert von Pakistan und den Saudis, an erster Stelle Waffen wurde komplett übernommen.

#584:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 06.09.2021, 03:11
    —
Einen schwachen Staat zu erobern ist ja die eine Sache, am Laufen halten eine andere. Die Taliban werden wie die vorherige Regierung eine Menge Geld brauchen, um das zu tun.

Und man meint, das mit irgendeinem Kalkül tun zu können: Es wird von geostrategischen Aspekten gesprochen (nebst davon, Menschen quasi "freizukaufen" oder das de-facto-Regime dazu zu bringen, nicht hinter die bisherige rechtliche Basis zurückzufallen):

Tagesspiegel hat folgendes geschrieben:
Wenn die Europäische Union eine Rolle spielen wolle, müsse man jetzt schnell handeln. Maas spielte damit darauf an, dass zum Beispiel China Macht und Einfluss in der Region ausbauen könnte.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell äußerte sich ähnlich. „Wir werden mit ihnen reden (...) müssen, um praktische Probleme zu lösen“, räumte er mit Blick auf die neuen Machthaber in Afghanistan ein. Dabei gehe es unter anderem darum, weitere schutzbedürftige Menschen außer Landes zu bringen. Eine echte politische Anerkennung werde es allerdings nur geben können, wenn die Taliban im Einklang mit den Werten der EU handelten, betonte der Spanier. Über die genauen Bedingungen werde man jetzt diskutieren.


Die Frage ist nur, wieviel Erfolg das haben kann:

Ja, die Taliban brauchen eine Menge Geld, um das Land am Laufen zu halten. Aber es ist ja wahrscheinlich, daß sie eher Geld von denen annehmen werden, die weniger Bedingungen - und man muß die Eventualität einkalkulieren, auch an die Menschenrechtlichkeit - stellen. Dann ist auch die Frage, wer das Geld kassiert: Man hatte bereits vorher versucht, Wohlwollen zu erkaufen, um z.B. dafür zu sorgen, daß es auch im Taliban-Land Schulen und Krankenhäuser geben konnte. Das hat ja offenbar so nicht funktioniert. Und nunmehr Exilierte warnen auch, daß man sehr wohl wisse, daß die Taliban öffentlich A sagen und ohne internationale Öffentlichkeit dennoch B tun können.

#585:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 08.09.2021, 15:23
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Das ist doch nichts Neues. In den 1980ern waren die Taliban auch die "Guten".

Informiere dich besser. In den 80ern gab es noch keine Taliban.

Ok, wie nannten sie sich damals auch gleich wieder... Mudschahidin,

Und genau aus deren Reihen rekrutierten sich wichtige Teile der Taliban.


Da du das so genau weißt, kannst du das bestimmt auch anhand von Quellen und von Namen ehemaliger Mudschahidin, die deiner Meinung nach zu Taliban wurden, belegen. Teile doch bitte dein Wissen.

#586:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 01.10.2021, 00:34
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Das ist doch nichts Neues. In den 1980ern waren die Taliban auch die "Guten".

Informiere dich besser. In den 80ern gab es noch keine Taliban.

Ok, wie nannten sie sich damals auch gleich wieder... Mudschahidin,

Und genau aus deren Reihen rekrutierten sich wichtige Teile der Taliban.


Da du das so genau weißt, kannst du das bestimmt auch anhand von Quellen und von Namen ehemaliger Mudschahidin, die deiner Meinung nach zu Taliban wurden, belegen. Teile doch bitte dein Wissen.

Deine arrogantes Getue kannst du dir sparen.

Ich war davon ausgegangen, dass dir die Geschichte Afghanistans ein wenig geläufig ist.
Nach dem was ich gelesen hab und was mir afghanische Flüchtlinge erzählt haben, entstanden die Taliban aus der großen Gruppe paschtunischer Flüchtlinge die in Pakistan Unterschlupf gesucht hatten sowie Partisanen die gegen die sowjetischen Besatzer gekämpft hatten - Mudschaheddin, die in den 1980er-Jahren von den USA und Pakistan trainiert und finanziert wurden. Anfangs wurden die Taliban nicht nur von einem Teil der Bevölkerung begrüßt, auch die USA war nicht unzufrieden. Da hoffte man noch, dass sie etwas Stabilität ins Land bringen würden.
Vergessen wurde dabei, dass beide Gruppen Mudschahidin als auch Taliban die gleiche Auslegung des Korans vertraten und beide für die Sharia standen.
Dass sich den Taliban mit der Zeit auch Gruppen anderer Länder anschlossen ändert nichts an der Tatsache, dass Teile der Mudschaheddin in den Taliban aufgingen die zum einen viele Waffen der Mudschaheddin übernahm und zum andern auch Kämpfer die eine Ausbildung der USA bekommen hatten. Das ging bis hin zu Schulbüchern mit Gewaltverherrlichungen.
Wobei die ideologische Ausrichtung in den Koranschulen in Pakistan erledigt wurde.

Gelesen habe ich einige Bücher zum Thema, z.B. "S.Tanner Afghanistan: A Military History from Alexander the Great to the War against the Taliban" und mich mit Afghanen unterhalten die Niederländisch lernen.

#587:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 23.12.2021, 13:47
    —
narr hat folgendes geschrieben:
...


Wie lautete nochmal deine ursprüngliche Behauptung?

narr hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Das ist doch nichts Neues. In den 1980ern waren die Taliban auch die "Guten".

Informiere dich besser. In den 80ern gab es noch keine Taliban.

Ok, wie nannten sie sich damals auch gleich wieder... Mudschahidin,


Mal sehen:

Zitat:
Mit den Mudschahedin gegen die Taliban

Im Kampf gegen die Taliban gewinnen in Afghanistan Milizen an Bedeutung, die von ehemaligen Mudschahedin geführt werden.

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afghanistan-mit-den-mudschahedin-gegen-die-taliban-1881818.html



Diesen Mudschahedin hatte offenbar niemand gesagt, dass sie eigentlich Taliban waren/sind.


Und relativ aktuell:

Zitat:
Mudschahedin fordern Waffen und Munition

Gegen die Taliban formiert sich erster Widerstand

Seine „Mudschahedin-Kämpfer“ seien „bereit, es erneut mit den Taliban aufzunehmen“.

https://www.tagesspiegel.de/politik/mudschahedin-fordern-waffen-und-munition-gegen-die-taliban-formiert-sich-erster-widerstand/27533278.html


Noch mehr Mudschahedin, die offenbar nicht wissen, dass sie eigentlich Taliban sind/waren.

#588:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 23.12.2021, 14:31
    —
Deutschland könnte allen Frauen aus Afghanistan Asyl gewähren. Und zwar ausschließlich den Frauen! Mal sehen, wie lange die Taliban in Afghanistan an der Macht bleiben, wenn es dort keine Frauen mehr gibt.

#589:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.12.2021, 14:46
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Deutschland könnte allen Frauen aus Afghanistan Asyl gewähren. Und zwar ausschließlich den Frauen! Mal sehen, wie lange die Taliban in Afghanistan an der Macht bleiben, wenn es dort keine Frauen mehr gibt.


Als ob sie die alle einfach so ausreisen lassen.
Es ist einfach zum kotzen, dass ein paar Hansel ein ganzes Volk tyrannisieren können.

#590:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 02.04.2024, 22:55
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Deutschland könnte allen Frauen aus Afghanistan Asyl gewähren. Und zwar ausschließlich den Frauen! Mal sehen, wie lange die Taliban in Afghanistan an der Macht bleiben, wenn es dort keine Frauen mehr gibt.


Als ob sie die alle einfach so ausreisen lassen.
Es ist einfach zum kotzen, dass ein paar Hansel ein ganzes Volk tyrannisieren können.

Ja es wird wieder schlechter:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afghanistan-taliban-wollen-frauen-fuer-ehebruch-wieder-steinigen-19615568.html zitiert den Taliban Führer:
Zitat:
„Ihr mögt es als Verletzung von Frauenrechten betrachten, wenn wir diese wegen Ehebruchs öffentlich steinigen oder auspeitschen“, heißt es in der Aufnahme, die über die Kanäle des Staatsrundfunks verbreitet wurde.

Und meint dabei noch, sich für die Befreiung der Menschheit einzusetzen.
Erbrechen



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