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VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
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Beitrag(#1052666) Verfasst am: 28.07.2008, 16:00    Titel: Seit wann... Antworten mit Zitat

.. ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?

Bemerkenswert ist z.B dass Faust schon über die Schöpfungsidee spottet (Wenn erst ein Gott sich sechs Tage plagt, und dann am ende Bravo sagt, dann muss es was gescheites werden) obwohl Goethe vor Darwin gelebt hat. Es gab also eigentlich keinen Grund die Idee der Schöpfung in irgendeiner Form in Frage zu stellen. Oder gab es auch damals schon die Vermutung dass alles ganz anders gewesen sein könnte?
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1052684) Verfasst am: 28.07.2008, 16:45    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?


Ja.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1052705) Verfasst am: 28.07.2008, 18:01    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?


Ja.


Nicht unbedingt. Schon die antiken Kirchenväter haben (besonders) das AT "allegorisch" ausgelegt, um alle möglichen Dinge und Prophezeiungen auf Jesus anwenden zu können.
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Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#1052708) Verfasst am: 28.07.2008, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?


Nun, man postuliert: Glauben und Wissen gehen zusammen, daraus folgt dass Glauben ganz schrecklich vernünftig ist und auch Glauben und Vernunft zusammengehen. Da wo Glauben und Vernunft nicht zusammen gehen muss die Vernunft nochmal in Klausur gehen, denn sobald sie da nicht mitspielen will muss sie ja ganz furchtbar unvernünftig sein.

Dass die Bibel kein Naturkundebuch ist gehört heute zum Apologeten 1x1, man deutet alle Stellen die eigentlich konkrete Aussagen über die Welt machen um und erklärt mit einer gediegenen Portion Geschichtsfälschung man hätte das eben schon immer so gelesen/bzw. lesen müssen.
Das sei ja ganz sonnenklar.

Alter der Erde, Evolution des Menschen, Zahl PI, Wiederkäuer (Hasenstelle), und eigentlich jede verdammte Schlacht und Herrscherdynastie deren Überreste man im Hl. Land so fiebrig ausbuddeln wollte.

Zitat:
Bemerkenswert ist z.B dass Faust schon über die Schöpfungsidee spottet (Wenn erst ein Gott sich sechs Tage plagt, und dann am ende Bravo sagt, dann muss es was gescheites werden)


Das sagt nicht Faust, sondern Mephisto.

Übrigens:
Genauso schlimm ist die Geschichte der "Gottesbeweise", hier hat man sich 20 Jahrhunderte bemüht und nicht erst seit Kant böse auf´s Maul bekommen, heute spricht man von "Hinweisen" auf den Führergott oder eben davon, dass ein Gott der sich beweisen lässt nicht Gott wäre.

Witzig wäre es natürlich einen heutigen "aufgeklärten" Christen ein paar Jahrhunderte in die Zeit zurückzuschicken und seine theolog. Ansichten vor dem versammelten Klerus verschiedener Länder zum Besten zu geben.
The roof, the roof, the roof is on fire...


Zuletzt bearbeitet von Norton am 28.07.2008, 18:19, insgesamt einmal bearbeitet
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Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#1052709) Verfasst am: 28.07.2008, 18:11    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?


Ja.


Nicht unbedingt. Schon die antiken Kirchenväter haben (besonders) das AT "allegorisch" ausgelegt, um alle möglichen Dinge und Prophezeiungen auf Jesus anwenden zu können.


Denke Vt spricht eher von Stellen die dezidiert mittels wiss. Methodik zu untersuchen sind, Evolution, Flut, Alter der Erde etc...


edit: Boardliebling Lütz zeigt mal wie das heute so geht:

Zitat:
Abschied vom Töpfergott
Bestseller-Autor Manfred Lütz macht sich auf die Suche nach Vater, Sohn und Heiligem Geist

...
Für wache Christen also stellt die Evolutionstheorie eigentlich einen erfreulichen wissenschaftlichen Fort-schritt dar.
...
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11022964/492531/
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sergej
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Anmeldungsdatum: 28.11.2006
Beiträge: 1006

Beitrag(#1052740) Verfasst am: 28.07.2008, 18:56    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
.. ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?

Bemerkenswert ist z.B dass Faust schon über die Schöpfungsidee spottet (Wenn erst ein Gott sich sechs Tage plagt, und dann am ende Bravo sagt, dann muss es was gescheites werden) obwohl Goethe vor Darwin gelebt hat. Es gab also eigentlich keinen Grund die Idee der Schöpfung in irgendeiner Form in Frage zu stellen. Oder gab es auch damals schon die Vermutung dass alles ganz anders gewesen sein könnte?




Seit 1500 Luete wussten dass man verarscht sie -

Ich denke leute wussten das schon frühe.


Sonst Kirche brauchte sie nicht zu vebrennen .


So ein Unsinn über Adam und Ewa und Jesu glaubt
da echt keine dumme Sau !


Leute haben 1000 jahren gewartet bis Jesu kommt .

Pustekuchen , da jeder Idiot nach 20 Jahre wird es kapieren :

man hat mir verarscht.

seit WANN ?

SEIT IMMER !
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1226

Beitrag(#1052771) Verfasst am: 28.07.2008, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Das steht doch schon in der Bibel drin, dass Jesus in Gleichnissen spricht, also sinnbildlich.

Keine Ahnung, wer mal auf die Idee gekommen ist, dass man das mit der Gottheit wörtlich nehmen soll.
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1052782) Verfasst am: 28.07.2008, 20:20    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
.. ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?


Die Frage ist gut, die Annahme dumm.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1052811) Verfasst am: 28.07.2008, 20:58    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
.. ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?


Die Frage ist gut, die Annahme dumm.


Deine Antwort ist dumm.

Wenn du dich jetzt aufregst, dann überleg mal, was meinen Post von deinem unterscheidet (davon mal abgesehen, dass ich dir nur den Spiegel vorhalte, weil ich dummerweise immer noch nicht aufhören kann, an das gute in deinem Getrolle zu glauben, aber das ist mein Problem) und dann begründe deinen Post gegenüber VT.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1052842) Verfasst am: 28.07.2008, 21:52    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
.. ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?

Bemerkenswert ist z.B dass Faust schon über die Schöpfungsidee spottet (Wenn erst ein Gott sich sechs Tage plagt, und dann am ende Bravo sagt, dann muss es was gescheites werden) obwohl Goethe vor Darwin gelebt hat. Es gab also eigentlich keinen Grund die Idee der Schöpfung in irgendeiner Form in Frage zu stellen. Oder gab es auch damals schon die Vermutung dass alles ganz anders gewesen sein könnte?



Ist die Beantwortung dieser Frage nicht eigentlich Sache der Bibelglaeubigen?

Ich glaube nicht an das Zeug, weder woertlich noch sinnbildlich, insofern stellt sich fuer mich die Frage der Legitimitaet erst gar nicht. Das ist ein PAL (Problem anderer Leute)


Gruss, Bernie
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21821

Beitrag(#1052927) Verfasst am: 28.07.2008, 23:47    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
.. ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?

Meiner Meinung nach ist das z.B. spätestens (!) seit dem Zeitpunkt legitim, als die Redaktion des Pentateuchs die Schöpfungsgeschichten der Priesterschrift (Gen 1,1-2,4a) und der jahwistischen Urgeschichte (ab Gen 2,4b) direkt hintereinander stellte, obwohl sie sich auf wörtlich-naturkundlicher Ebene offenkundig widersprechen. Das ist m.E. ein deutlicher Hinweis darauf, dass zumindest für diese Redaktion diese Ebene zumindest nicht die bestimmende war.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Wohnort: 75

Beitrag(#1053045) Verfasst am: 29.07.2008, 09:53    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?


Ja.


Nicht unbedingt.


Doch. Schließlich hat es auch vom AT zum NT bereits einen "Weltbildwandel" gegeben.

jagy hat folgendes geschrieben:
Schon die antiken Kirchenväter haben (besonders) das AT "allegorisch" ausgelegt, um alle möglichen Dinge und Prophezeiungen auf Jesus anwenden zu können.


Und wo widerspricht das jetzt meinem "Ja"?
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Tarvoc
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Beiträge: 44194

Beitrag(#1053048) Verfasst am: 29.07.2008, 10:06    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Seit wann ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?

Was meinst du mit "legitim"?
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Spartacus Leto
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Beiträge: 5659

Beitrag(#1053055) Verfasst am: 29.07.2008, 10:29    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Seit wann ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?

Was meinst du mit "legitim"?


Wohl dass man dann kein Ketzer mehr ist.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1053056) Verfasst am: 29.07.2008, 10:34    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Seit wann ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?

Was meinst du mit "legitim"?


Vielleicht in dem Sinne "legitim", dass der Beweis des Gegenteils nicht mehr möglich ist? Also quasi spätestens Ausbreitung des Christentums außerhalb des jüdischen Kulturraums (ggf. schon bis zum Ableben des letzten Menschen, der die Gedanken der jeweiligen Autoren kannte) bis hin zur modernen historisch-kritischen Bibelforschung. Also rd. 1.900 Jahre lang. Bei Menschen, die letztere nicht zur Kenntnis nehmen (also der überwiegenden Zahl der Christen) bis heute. Aber nur in deren Binnensicht.
Deswegen hat Hesekiel ja auch ein UFO gesehen. zwinkern
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Chinasky
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Beitrag(#1053066) Verfasst am: 29.07.2008, 11:05    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
.. ist es eigentlich legitim biblische Inhalte, egal in welcher Form, bildlich zu interpretieren um so eine einigermaßen erträgliche Glaubensgrundlage zu schaffen?

Meiner Meinung nach ist das z.B. spätestens (!) seit dem Zeitpunkt legitim, als die Redaktion des Pentateuchs die Schöpfungsgeschichten der Priesterschrift (Gen 1,1-2,4a) und der jahwistischen Urgeschichte (ab Gen 2,4b) direkt hintereinander stellte, obwohl sie sich auf wörtlich-naturkundlicher Ebene offenkundig widersprechen. Das ist m.E. ein deutlicher Hinweis darauf, dass zumindest für diese Redaktion diese Ebene zumindest nicht die bestimmende war.


Das hört sich für mich plausibel an, denn man sollte den an der Redaktion Beteiligten schon unterstellen, daß sie lesen und das Gelesene verstehen konnten.

Insofern ist die Ausgangsfrage des Threads eventuell falsch herum gestellt. Es war wohl immer schon "legitim", die heiligen Texte metaphorisch zu verstehen. Die Frage sollte vielmehr lauten: Wie kam es, daß sie - trotz der von Dir konstatierten offenkundigen Widersprüche - von Glaubensautoritäten als wörtlich gemeint dargestellt werden konnten? Und wie kommt es, daß heutzutage sich die Glaubensautoritäten lieber gegen Agnostiker, Atheisten und andere Konkurrenzreligionen wenden, statt lieber den Irrglauben an das wortwörtliche Verständnis der Bibel in den eigenen Reihen zu bekämpfen? Könnten da Machtinteressen involviert sein?
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Effô Tisetti
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Beitrag(#1053075) Verfasst am: 29.07.2008, 11:22    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Es war wohl immer schon "legitim", die heiligen Texte metaphorisch zu verstehen.


Es gibt jedenfalls zahlreiche Stellen im AT und NT, die keinesfalls "metaphorisch" zu verstehen sind.
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Chinasky
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Beitrag(#1053094) Verfasst am: 29.07.2008, 11:55    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:

Es gibt jedenfalls zahlreiche Stellen im AT und NT, die keinesfalls "metaphorisch" zu verstehen sind.


Naja, darüber, welche methaphorisch zu verstehen seien und welche nicht, könnte man pro Bibelvers einen Regalmeter Exegetik schreiben. Mit mal besseren, mal schlechteren Argumenten. Ebenso wie Du denke ich, daß viele Teile dieses Textes durchaus als "Sachinformation", bzw. Tatsachenbeschreibung von den Autoren gemeint waren. Und andere Teile wieder mögen bewußte Lügen gewesen sein - die aber als Tatsachenbeschreibungen beim Publikum ankommen sollten. Darum ging's aber im Kern ja nicht bei der Frage, inwieweit bildliches Verständnis legitim sei. Denn es gibt nun mal genügend Fundis, welche keinen einzigen Vers der Bibel als rein metaphorisch gemeint akzeptieren würden. Was, wenn man von der Bibel als "Wort Gottes" spricht, sogar in sich konsistent wäre. tillichepigonal, als jemand, der sich der menschlichen Autorenschaft der Bibel bewußt ist, dürfte nicht zu diesen Fundis gehören. Deswegen fragte ich ihn, warum seine Glaubensgemeinschaft nicht stärker gegen diese Fundis vorgeht. Ich hab ja meine privaten Vorstellungen über die möglichen Motive, aber erstmal wollte ich hören/lesen, wie tillichepigonal das sieht.
Viel unverständlicher als der Fundamentalismus (der so schwer nicht zu kapieren sein sollte: Hirn abschalten und durch... Mit den Augen rollen ) ist mir der relativierende Glaube.
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Beitrag(#1053098) Verfasst am: 29.07.2008, 12:04    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Deswegen fragte ich ihn, warum seine Glaubensgemeinschaft nicht stärker gegen diese Fundis vorgeht.


Ich kann und will tillich ja nich vorgreifen, aber wie sollen sie denn "gegen diese Fundis vorgehen"? Mehr als wortwörtliche Deutung weit von sich zu weisen geht doch wohl nich, oder?
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Chinasky
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Beitrag(#1053111) Verfasst am: 29.07.2008, 12:26    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:

Ich kann und will tillich ja nich vorgreifen, aber wie sollen sie denn "gegen diese Fundis vorgehen"? Mehr als wortwörtliche Deutung weit von sich zu weisen geht doch wohl nich, oder?


Wenn sie's denn so deutlich täten, wäre das ja schon mal ein Ansatzpunkt. Während meiner christlichen Sozialisierung in Schule, Konfirmandenunterricht und später diversen Weihnachts-Kirchgängen ist mir so ein weites Von-sich-Weisen aber nicht untergekommen. Insbesondere bei den wichtigen Stellen: den Wunderbehauptungen im NT, angefangen von der wundersamen Vermehrung von Fischen und Broten über die Totenerweckungen bis hin zur leiblichen (!) Wiederauferstehung Jesu. Letztes Weihnachten war ich mal wieder in der Kirche, weil eine Famlienangehörige dort ihr musikalisches Können zum Besten gab (das sind so die kulturstrukturellen Zwänge auf dem Dorfe... zwinkern ), und da wurde - von Kindern vorgetragen - aus dem Reisetagebuch eines der drei heiligen Könige vorgetragen. Und in der anschließenden Predigt nochmal konkret auf den Stern, der den Dreien, diesen Königen und Weisen (!) ihren Weg wies. Daß das Tagebuch ausgedacht war, dürfte wohl den meisten anwesenden Erwachsenen klar gewesen sein. Den Kindern auch? Und falls ja - war ihnen auch die eigentlich metaphorische Bedeutung der drei Weisen (Magier) bekannt? Was war mit dem sie leitenden Stern? Gab's den? Gab's den nicht? So pittoresk-detailliert wurde da die heruntergekommene Stallecke beschrieben, in welcher das Jesus-Kind in seiner Krippe lag - ich habe sie jetzt noch vor Augen. Wozu diese Details mit den rausgebrochenen Brettern in der Stallwand, die der Zimmermann Joseph sicherlich gerichtet hätte, wenn er sich nicht um Frau und Kind hätte kümmern müssen, wenn man es sich doch damit extrem schwer macht, später den Leuten klar zu machen, daß diese Geschichte nicht wörtlich, sondern nur metaphorisch zu verstehen sei? Warum wird Kinderhirnen sowas derartig suggestiv eingetrichtert, daß sie am Ende das Gefühl haben, persönlich fast dabeigewesen zu sein, wenn man später doch die Aufgabe hat, die metaphorische Angelegenheit in's Zentrum zu rücken und den Irrglauben an das wortwörtliche, tatsächliche Zutreffen der Sachen abzuwehren?
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VT_340
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Beitrag(#1053201) Verfasst am: 29.07.2008, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Kinderglauben der Gleichnisse usw mit berücksichtigt wäre zu kompliziert als dass Kinder davon profitieren könnten. So zeichnet man von der ganzen Story einen groben Abriss und die Kinder glauben dran.. und finden das auch noch spannend. Wie das so ein Kind wohl mit dem Gedanken umgeht dass vor Jahren jemand am Kreuz gestorben ist um seine Sünden auf sich zu nehmen? Welche Sünden, wird sich das Kind fragen. Es hat doch gar nichts gemacht!

Mit legitim meinte ich wie schon gesagt dass man nicht als Ketzer durchgeht oder ausgelacht wird.
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Spartacus Leto
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Anmeldungsdatum: 27.08.2005
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Beitrag(#1053320) Verfasst am: 29.07.2008, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Ein Kinderglauben der Gleichnisse usw mit berücksichtigt wäre zu kompliziert als dass Kinder davon profitieren könnten. So zeichnet man von der ganzen Story einen groben Abriss und die Kinder glauben dran.. und finden das auch noch spannend. Wie das so ein Kind wohl mit dem Gedanken umgeht dass vor Jahren jemand am Kreuz gestorben ist um seine Sünden auf sich zu nehmen? Welche Sünden, wird sich das Kind fragen. Es hat doch gar nichts gemacht!

Mit legitim meinte ich wie schon gesagt dass man nicht als Ketzer durchgeht oder ausgelacht wird.


Man muss den Kindern doch vorher nur Erzählen, dass Lügen Sünde sind, dann schwirren den Kindern genug Sünden im Kopfe rum.

In Kombination mit diesem Gebot, dass man Vater und Mutter ehren soll, hat kann man den Kinder wirklich großartig den Kopf waschen.

Ach die zehn Gebote sine einfach großaritig, um die Menschen zu Schafen zu konditionieren.
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jagy
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Beitrag(#1053343) Verfasst am: 29.07.2008, 18:53    Titel: Re: Seit wann... Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Sehe ich es richtig dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt um im schnellen Weltbildwandel, induziert von Fortschritt, Wissenschaft und Technik nicht komplett unter zu gehen?


Ja.


Nicht unbedingt.


Doch. Schließlich hat es auch vom AT zum NT bereits einen "Weltbildwandel" gegeben.

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Und wo widerspricht das jetzt meinem "Ja"?


Ja gut, ich dachte VT und du meinen eher den Wandeln in den letzten 200 Jahren. Also dass die allegorische Leseweise erst in den letzten 500 Jahren oder so entstanden sind. Deswegen mein Einwand.
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