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die Unwissenschaftlichkeit der Evolutionsreligion
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1212105) Verfasst am: 13.02.2009, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Lustig: ID hat versucht, sich als Wissenschaft zu tarnen, um mit der wissenschaftlichen Evolutionsbiologie auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden. Die noch beschränktere Taktik sieht vor, die Evolutionstheorie als Religion zu verunglimpfen, um wiederum den Anschein zu erwecken, man befände sich auf erkenntnistheroetischer Augenhöhe. Der Witz an letzterer Argumentation: Im Grunde wird ja nur behauptet, die ET sei "Religion", um damit auszudrücken, dass sie ziemlicher Bullshit ist - wofür "Religion" hier als Chiffre dient. Abgesehen davon, dass leider keine Alternativen zum (dann) allgegenwärtigen Bullshit aufgezeigt werden (und wir also in ihm ertrinken müssen), ist das Christentum als Religion natürlich zwangsläufig ebenfalls Bullshit. Andererseits steckt insofern hinter dieser Taktik natürlich in Ansätzen durchaus ein wenig kritische Selbstreflexion des gläubigen Erfinders dieser lustigen Taktik. Lachen


Immer wieder verblüffend welch Ausmaße an Dämlichkeit religiöse Argumentation annehmen kann.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1212113) Verfasst am: 13.02.2009, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Lustig: ID hat versucht, sich als Wissenschaft zu tarnen, um mit der wissenschaftlichen Evolutionsbiologie auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden. Die noch beschränktere Taktik sieht vor, die Evolutionstheorie als Religion zu verunglimpfen, um wiederum den Anschein zu erwecken, man befände sich auf erkenntnistheroetischer Augenhöhe. Der Witz an letzterer Argumentation: Im Grunde wird ja nur behauptet, die ET sei "Religion", um damit auszudrücken, dass sie ziemlicher Bullshit ist - wofür "Religion" hier als Chiffre dient. Abgesehen davon, dass leider keine Alternativen zum (dann) allgegenwärtigen Bullshit aufgezeigt werden (und wir also in ihm ertrinken müssen), ist das Christentum als Religion natürlich zwangsläufig ebenfalls Bullshit. Andererseits steckt insofern hinter dieser Taktik natürlich in Ansätzen durchaus ein wenig kritische Selbstreflexion des gläubigen Erfinders dieser lustigen Taktik. Lachen


Lachen
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1212134) Verfasst am: 13.02.2009, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Enrico hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Enrico hat folgendes geschrieben:
dann klär uns doch mal auf ...wie oder WER HAT die Entstehung des Lebens verursacht ?
Lachen
Nochmal zum Mitschreiben: Die Antwort auf diese Frage ist für die Frage nach der Wahrheit der Evolution vollkommen irrelevant.

diese Antwort war nicht die richtige Antwort auf meine Frage.
Nunja, es ist jedenfalls keine Antwort auf deine konkrete Fragestellung. Es ist vielmehr eine Erklärung, warum deine Frage im hiesigen Kontext (und überhaupt bei diesem Thema) sinnlos ist.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Mr.Manescu
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 346

Beitrag(#1212150) Verfasst am: 13.02.2009, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Joe hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Apfelkuchen:



Lecker.....

ach ja übrigens Apfelkuchen und so:

Todoroff leistet Abbitte


In dieser Abbitte wird sich ja nur im ersten Satz auf die eigentlich Verletzten bezogen, werden diese nur einmal angesprochen. Der Rest besteht in Gefasel mit dem eigenen Gewissen, das durch eben dieses Gelaber beruhigt wird. Kompensation wird nicht angestrebt, sondern Verdrängung.
Wie erbärmlich. Mit den Augen rollen
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1212461) Verfasst am: 13.02.2009, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mo07 hat folgendes geschrieben:
Und muss ich umgekehrt auch?

Nicht wenn du gerne als Mao-Button in der Region von Thud wiedergeboren werden willst... Cool Lachen
die Region Thud haben die Diskordianer doch nur erfunden Ausrufezeichen
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1212503) Verfasst am: 13.02.2009, 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
schimpft doch nicht über den guten Mann! widerlegt ihn mal! es klingt ja alles sehr logisch...
ja ganz logisch, nur das seine Grundaussage, die biologische Evolutionslehre würde sich mit der ersten Entstehung von Leben beschäftigen, schon völlig falsch ist


Das gibt einem als Betrachter des Video zumindest die Möglichkeit, es nach 15 Sekunden wieder wegzucklicken. Lachen

... meine Reaktion.


#2
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1212535) Verfasst am: 13.02.2009, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
schimpft doch nicht über den guten Mann! widerlegt ihn mal! es klingt ja alles sehr logisch...
ja ganz logisch, nur das seine Grundaussage, die biologische Evolutionslehre würde sich mit der ersten Entstehung von Leben beschäftigen, schon völlig falsch ist


Das gibt einem als Betrachter des Video zumindest die Möglichkeit, es nach 15 Sekunden wieder wegzucklicken. Lachen

... meine Reaktion.


#2


Verstehe euch nich. Ich hab mir zum Einschlafen seinerzeit den gesamten Gitt-Vortrag angehört, den mir irgendwelche verirrten Christenmenschen auf CD in den Briefkasten gesteckt hatten: "...die vielen Sterne ... Gott will ... in der Bibel steht ... Jesus hat ... kann das denn alles ... " *zzzzzzzzzzzzzz* *schnaaarch*
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1212549) Verfasst am: 13.02.2009, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Chinasky hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
schimpft doch nicht über den guten Mann! widerlegt ihn mal! es klingt ja alles sehr logisch...
ja ganz logisch, nur das seine Grundaussage, die biologische Evolutionslehre würde sich mit der ersten Entstehung von Leben beschäftigen, schon völlig falsch ist


Das gibt einem als Betrachter des Video zumindest die Möglichkeit, es nach 15 Sekunden wieder wegzucklicken. Lachen

... meine Reaktion.


#2


Verstehe euch nich. Ich hab mir zum Einschlafen seinerzeit den gesamten Gitt-Vortrag angehört, den mir irgendwelche verirrten Christenmenschen auf CD in den Briefkasten gesteckt hatten: "...die vielen Sterne ... Gott will ... in der Bibel steht ... Jesus hat ... kann das denn alles ... " *zzzzzzzzzzzzzz* *schnaaarch*
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blakki
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Wohnort: Im wilden Süden

Beitrag(#1212817) Verfasst am: 13.02.2009, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Diese albernen Filmachen, die Enrico so gerne quer durchs Internet postet, sind schon recht interessant.

Irgendwie erinnern sie mich an verfilmte Chick-Comics, die ich allerdings bevorzuge, da ich sie auch auf dem Klo lesen und nach Beendigung der Sitzung und entsprechender Verwendung wieder der Schöpfung über die örtliche Kläranlage zurückgeben kann. zynisches Grinsen

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Backside
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 755
Wohnort: Sirius

Beitrag(#1212845) Verfasst am: 13.02.2009, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Mann, jetzt lass den Thread doch endlich sterben! Bitte! zynisches Grinsen
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1213233) Verfasst am: 14.02.2009, 03:33    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:

Verstehe euch nich. Ich hab mir zum Einschlafen seinerzeit den gesamten Gitt-Vortrag angehört, den mir irgendwelche verirrten Christenmenschen auf CD in den Briefkasten gesteckt hatten: "...die vielen Sterne ... Gott will ... in der Bibel steht ... Jesus hat ... kann das denn alles ... " *zzzzzzzzzzzzzz* *schnaaarch*
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Du hast Einschlafprobleme? Baldriantropfen sollen angeblich helfen. Bei mir hilft Sport oder einfach arbeiten, bis die Gucklöcher immer öfter von selbst zufallen (bei Angestellten sicherlich nicht das Mittel der Wahl zwinkern ). Aber Unsinn anhören? Da würde ich ähnlich wie deHerg befürchten, daß es a la Superlearning direkt ins Unterbewußtsein eindringt und dort irreparable Schäden verursacht.
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#1214401) Verfasst am: 15.02.2009, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Falls es noch jemanden (insbesondere den Poster des Videolinks) interessiert:
Argumentationsfehler der Kreationisten
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Mr Schnuffi
Faule Schäfer haben gute Hunde.



Anmeldungsdatum: 18.02.2007
Beiträge: 827

Beitrag(#1214420) Verfasst am: 15.02.2009, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Falls es noch jemanden (insbesondere den Poster des Videolinks) interessiert:
Argumentationsfehler der Kreationisten


les dir mal auf der way2god seite "Evolution-Kampf um die Wahrheit" durch, dann solltest du erkennen, dass das zwecklos ist.
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1214558) Verfasst am: 15.02.2009, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Falls es noch jemanden (insbesondere den Poster des Videolinks) interessiert:
Argumentationsfehler der Kreationisten


Willst du darüber diskutieren? Mal nur den 1. Punkt:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

1. "Die Evolutionstheorie enthält Postulate, die nicht naturwissenschaftlich erforschbar (unbeweisbar) sind."
Diesen und ähnlichen Behauptungen liegt die wissenschaftstheoretische Annahme zugrunde, daß sich Naturwissenschaft nur und ausschließlich mit dem direkt Beobachtbaren oder mit experimentell zugänglichen Erkenntnisgegenständen zu beschäftigen habe. Da vergangene Entwicklungsabläufe und "Makroevolution" weder experimentell nachweisbar noch direkt beobachbar sind, müßte die Abstammungshypothese und damit die umfassende Evolutionstheorie aus den Naturwissenschaften herausfallen.


In der Tat sind geschichtliche Ereignisse nicht Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern der Geschichtswissenschaften. Naturgeschichte ist damit keineswegs mit rein Naturwissenschaftlichen Methoden beizukommen. Neukamm vertritt hier eine erkenntnisstheoretich unhaltbare Position.

Neukamm hat folgendes geschrieben:

Wäre die erkenntnistheoretische Richtung des Empirismus (derzufolge sich Wissenschaft nur mit dem direkt Beobachtbaren und jederzeit Feststellbaren beschäftigen darf), richtig, dürfte sich Naturwissenschaft nicht nur nicht mit den historisch vergangenen und unbeobachtbaren Aspekten der Evolution, sondern auch nicht mit Disziplinen wie der Kosmologie, der Geologie oder aber mit unbeobachtbaren Objekten wie Schwarzen Löchern, Elementarteilchen oder Atomen beschäftigen.


Das Argument ist hier nicht treffend, denn bei den Vergleichsobjekten handelt es sich um Theorien, die sich aus aktuellen Beobachtungen speisen. Erklärungsansätze, die gute Vorhersagen liefern, haben allerdings einen anderen Erkenntniswert als vermutete 'zufällige' Einzelereignisse, die so nicht mehr beobachtet werden können.

In der Tat handelt es sich bei der Deutung der Geologie und der Kosmologie berits nicht mehr um reine Naturwissenschaften, sondern auch diese haben in einigen Aspekten geschichtswissenschaftliche Methoden.

Neukamm hat folgendes geschrieben:

Weisen Sie darauf hin, daß auch Experimente, wie etwa das Klicken im Geigerzähler oder die Gesetzmäßigkeiten chemischer Reaktionen niemals sichere "Beweise" für postulierte Fakten, wie den Kernzerfall oder die Existenz von Atomen liefern, sondern immer nur im Rahmen vorgefaßter Theorien interpretiert und gedeutet werden können. Betonen Sie, daß kein Mensch auf die Idee käme, die Atomtheorie (nur weil Atome nicht beobachtbar sind) als "außerwissenschaftliche Vorgabe einer Teilchenvorstellung" und die Experimente, die den Erwartungen der Atomtheorie entsprechen, als "Deutungen im Rahmen einer Grenzüberschreitung" zu bezeichnen. Naturwissenschaft ist gerade die Wissenschaft vom Unbeobachtbaren, das durch Theorienbildung und Dateninterpretation erschlossen wird. Wissenschaft kann niemals nach sicheren "Beweisen" und Wahrheiten, sondern immer nur nach (fehlbaren) Belegen und Erklärungen suchen!


Auch hier ist Neukamm zuzustimmen. Das macht die Wissenschaft nicht schwächer, sondern seriöser. Damit aber kann man eben keine arrogante Überheblichkeit gegenüber Gottgläubigen mehr rechtfertigen.

Neukamm hat folgendes geschrieben:

Wissenschafts- und erkenntnistheoretische Grundlagen


Ein lohnendes Thema. Vielleicht in einem sapartaten Thread?

Neukamm hat folgendes geschrieben:

(!!!) Wichtiger Hinweis:

Argumentieren Sie nicht, Evolution sei eine "gesicherte Tatsache" und durch viele Beobachtungen "bewiesen". Direkt nachweisen kann man immer nur Evolution, die sich auf demselben Komplexitätsniveau abspielt ("Mikroevolution"). Evolution als Gesamtprozeß ist dagegen nicht beobachtbar und keine"gesicherte Tatsache". Das gilt wie betont natürlich auch für praktisch alle anderen Erkenntnisgegenstände der Naturwissenschaft, wie Atome, Schwarze Löcher, nichteuklidische Räume, Elementarteilchen usw. Daher läßt sich aus der Feststellung, daß Evolution keine "gesichterte Tatsache" ist, der Evolutionstheorie kein wissenschaftstheortischer Strick drehen.


Dummerweise behaupten allerdings viele namhafte Vertreter der ET, dass diese eben beweisen sei, und dass es hier um Fakten gehe. Bei Kritik an diesem Dogma droht die 'wissenschaftliche' Ächtung. Geschockt

Wnn unsere Foristen sich die Empfehlung von Neukamm zu Herzen nehmen würde, wäre sicher schon viel gewonnen.
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1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Mr Schnuffi
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Anmeldungsdatum: 18.02.2007
Beiträge: 827

Beitrag(#1214612) Verfasst am: 15.02.2009, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:
Falls es noch jemanden (insbesondere den Poster des Videolinks) interessiert:
Argumentationsfehler der Kreationisten


Willst du darüber diskutieren? Mal nur den 1. Punkt:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

1. "Die Evolutionstheorie enthält Postulate, die nicht naturwissenschaftlich erforschbar (unbeweisbar) sind."
Diesen und ähnlichen Behauptungen liegt die wissenschaftstheoretische Annahme zugrunde, daß sich Naturwissenschaft nur und ausschließlich mit dem direkt Beobachtbaren oder mit experimentell zugänglichen Erkenntnisgegenständen zu beschäftigen habe. Da vergangene Entwicklungsabläufe und "Makroevolution" weder experimentell nachweisbar noch direkt beobachbar sind, müßte die Abstammungshypothese und damit die umfassende Evolutionstheorie aus den Naturwissenschaften herausfallen.


In der Tat sind geschichtliche Ereignisse nicht Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern der Geschichtswissenschaften. Naturgeschichte ist damit keineswegs mit rein Naturwissenschaftlichen Methoden beizukommen. Neukamm vertritt hier eine erkenntnisstheoretich unhaltbare Position.

Welche Position vertritt Neukamm denn hier? Er gibt doch nur die Behauptungen, also die Position der ET-Gegner wider, die, da stimm ich mit dir über ein, erkenntnistheorietsich unhaltbar ist. An welcher Stelle ist Naturgeschichte nicht mehr mit rein naturwissenschaftlichen Methoden zugänglich? Die Naturgeschichte wird mit rein naturwissenschaftlichen Methoden untersucht, die Ergebnisse werden dann zur Validierung von Hypothesen genutzt, die dann letztendlich zu Theorien weiter entwicklet oder verworfen werden?
Die einzige Einschränkung, die mir spontan in den Sinn kommt: jedes Fossil kann nur einmal gefunden werden, und der Fund gleicher Fossilien ist prinzipiell nicht beliebig wiederholbar.

ballancer hat folgendes geschrieben:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

Wäre die erkenntnistheoretische Richtung des Empirismus (derzufolge sich Wissenschaft nur mit dem direkt Beobachtbaren und jederzeit Feststellbaren beschäftigen darf), richtig, dürfte sich Naturwissenschaft nicht nur nicht mit den historisch vergangenen und unbeobachtbaren Aspekten der Evolution, sondern auch nicht mit Disziplinen wie der Kosmologie, der Geologie oder aber mit unbeobachtbaren Objekten wie Schwarzen Löchern, Elementarteilchen oder Atomen beschäftigen.


Das Argument ist hier nicht treffend, denn bei den Vergleichsobjekten handelt es sich um Theorien, die sich aus aktuellen Beobachtungen speisen. Erklärungsansätze, die gute Vorhersagen liefern, haben allerdings einen anderen Erkenntniswert als vermutete 'zufällige' Einzelereignisse, die so nicht mehr beobachtet werden können.

In der Tat handelt es sich bei der Deutung der Geologie und der Kosmologie berits nicht mehr um reine Naturwissenschaften, sondern auch diese haben in einigen Aspekten geschichtswissenschaftliche Methoden.


Die 'zufälligen' Einzelereignisse sind was? Übrigens speist sich auch die ET aus aktuellen Beobachtungen! Kannst du mal bitte darlegen was denn die 'Aspekte geschichtswissenschaftlicher Methoden' sind? Mir scheint, du versuchst hier verbal einen Keil zu treiben. Evolutionsforschung, Geologie und Kosmologie sind reine Naturwissenschaften, deren Ergebnisse naturgeschichtlich interpretiert werden


ballancer hat folgendes geschrieben:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

Weisen Sie darauf hin, daß auch Experimente, wie etwa das Klicken im Geigerzähler oder die Gesetzmäßigkeiten chemischer Reaktionen niemals sichere "Beweise" für postulierte Fakten, wie den Kernzerfall oder die Existenz von Atomen liefern, sondern immer nur im Rahmen vorgefaßter Theorien interpretiert und gedeutet werden können. Betonen Sie, daß kein Mensch auf die Idee käme, die Atomtheorie (nur weil Atome nicht beobachtbar sind) als "außerwissenschaftliche Vorgabe einer Teilchenvorstellung" und die Experimente, die den Erwartungen der Atomtheorie entsprechen, als "Deutungen im Rahmen einer Grenzüberschreitung" zu bezeichnen. Naturwissenschaft ist gerade die Wissenschaft vom Unbeobachtbaren, das durch Theorienbildung und Dateninterpretation erschlossen wird. Wissenschaft kann niemals nach sicheren "Beweisen" und Wahrheiten, sondern immer nur nach (fehlbaren) Belegen und Erklärungen suchen!


Auch hier ist Neukamm zuzustimmen. Das macht die Wissenschaft nicht schwächer, sondern seriöser. Damit aber kann man eben keine arrogante Überheblichkeit gegenüber Gottgläubigen mehr rechtfertigen.

Genau hieraus speist sich die Überlegenheit naturwissenschaftlicher Forschung. Arroganz ist ein Charakterzug, oftmals eine Reaktion auf arrogante Ablehnung wissenschaftlicher Erkenntnisse, die auf selbstgefälliger Ignoranz ruht.

ballancer hat folgendes geschrieben:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

(!!!) Wichtiger Hinweis:

Argumentieren Sie nicht, Evolution sei eine "gesicherte Tatsache" und durch viele Beobachtungen "bewiesen". Direkt nachweisen kann man immer nur Evolution, die sich auf demselben Komplexitätsniveau abspielt ("Mikroevolution"). Evolution als Gesamtprozeß ist dagegen nicht beobachtbar und keine"gesicherte Tatsache". Das gilt wie betont natürlich auch für praktisch alle anderen Erkenntnisgegenstände der Naturwissenschaft, wie Atome, Schwarze Löcher, nichteuklidische Räume, Elementarteilchen usw. Daher läßt sich aus der Feststellung, daß Evolution keine "gesichterte Tatsache" ist, der Evolutionstheorie kein wissenschaftstheortischer Strick drehen.


Dummerweise behaupten allerdings viele namhafte Vertreter der ET, dass diese eben beweisen sei, und dass es hier um Fakten gehe. Bei Kritik an diesem Dogma droht die 'wissenschaftliche' Ächtung. Geschockt

Wnn unsere Foristen sich die Empfehlung von Neukamm zu Herzen nehmen würde, wäre sicher schon viel gewonnen.

Hier müsste man wissen, was Neukamm unter Evolution versteht. Namhafte Vertreter der ET bezeichnen selbstverständlich die Evolution als Tatsache, niemand, außer Theologen, theoretisiert über Spekulationen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1214667) Verfasst am: 15.02.2009, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Neukamm hat folgendes geschrieben:
1. "Die Evolutionstheorie enthält Postulate, die nicht naturwissenschaftlich erforschbar (unbeweisbar) sind."Diesen und ähnlichen Behauptungen liegt die wissenschaftstheoretische Annahme zugrunde, daß sich Naturwissenschaft nur und ausschließlich mit dem direkt Beobachtbaren oder mit experimentell zugänglichen Erkenntnisgegenständen zu beschäftigen habe. Da vergangene Entwicklungsabläufe und "Makroevolution" weder experimentell nachweisbar noch direkt beobachbar sind, müßte die Abstammungshypothese und damit die umfassende Evolutionstheorie aus den Naturwissenschaften herausfallen.
In der Tat sind geschichtliche Ereignisse nicht Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern der Geschichtswissenschaften. Naturgeschichte ist damit keineswegs mit rein Naturwissenschaftlichen Methoden beizukommen. Neukamm vertritt hier eine erkenntnisstheoretich unhaltbare Position.

Er vertritt hier erstmal gar keine erkenntnistheoretische Position, sondern referiert ein Argument der Kreationisten.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Neukamm hat folgendes geschrieben:
Wäre die erkenntnistheoretische Richtung des Empirismus (derzufolge sich Wissenschaft nur mit dem direkt Beobachtbaren und jederzeit Feststellbaren beschäftigen darf), richtig, dürfte sich Naturwissenschaft nicht nur nicht mit den historisch vergangenen und unbeobachtbaren Aspekten der Evolution, sondern auch nicht mit Disziplinen wie der Kosmologie, der Geologie oder aber mit unbeobachtbaren Objekten wie Schwarzen Löchern, Elementarteilchen oder Atomen beschäftigen.
Das Argument ist hier nicht treffend, denn bei den Vergleichsobjekten handelt es sich um Theorien, die sich aus aktuellen Beobachtungen speisen. Erklärungsansätze, die gute Vorhersagen liefern, haben allerdings einen anderen Erkenntniswert als vermutete 'zufällige' Einzelereignisse, die so nicht mehr beobachtet werden können.

In der Tat ist eine naturwissenschaftliche Erklärung NIE eine Wiederholung eines zu erklärenden Ablaufs, sondern immer nur eine Regel, mit der man eine breitere Klasse als ähnlich eingeschätzter Situationen voraussagen kann. Dieses Vorgehen legitimiert sich (bisher) einzig dadurch, daß es offensichtlich hervorragend funktioniert.

Zu dem von Dir postulierten kategorischen Unterschied zwischen "historischen Einzelereignissen" und "aktuellen Beobachtungen": Die ist mE kein prinzipieller, erkenntnistheoretisch besonders relevanter Unterschied, schon gar nicht in bezug auf die Entsheung der Arten. Denn genaugenommen ist erstens jede Beobachtung, selbst das zeit- und raumnahe Experiment mit einem makroskopischen Gegentsand, z.B. einem Hebel, nur ein historisches Einzelereignis. Umgekehrt ist die Entstehung einer Art ja gerade kein einmaliges Ereignis, sondern offensichtlich häufig geschehen - wenn auch die vermutete Mutation vielleicht nur einmal vorkam. Dein Argument kommt also durch bedarfslogische Definition von "Einzel" und "historisch" zustande. Der (graduelle) Unterschied liegt vielmehr in anderen Aspekten, u.a.:

1. der zugrundeliegenden Identitätshypothese: also z.B. der Annahme, daß Atome derselben Sorte oder Hebel sich in bezug auf bestimmte Eigenschaften immer "gleich" verhalten, daß ihre individuelle Instanz also aus der Theorie herausfällt. Auch diese Hypothese ist empirisch belegt.
2. der Reproduzierbarkeit: Wenn man ein relativ komplexes Phänomen reproduzieren kann, stützt das die Theorie.

3. der Qualität der historischen experimentellen Resultate: Eine Voraussage einer Theorie kann sich sehrwohl auf vergangene Ereignisse beziehen, wenn sie entsprechende Spuren hinterlassen.

Bei der Entstehung stark geänderter Artmerkmale sieht es mit (2.) noch eher schlecht aus, aber bestimmte Voraussagen aus dem Bereich (3.) haben sich durch Funde bestätigt, z.B. Übergangsformen. Es gibt meines Wissens (bin allerdings kein Experte) inzwischen diverse "ehemalige missing links", z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Mosaikform

ballancer hat folgendes geschrieben:
Neukamm hat folgendes geschrieben:
Weisen Sie darauf hin, daß auch Experimente, wie etwa das Klicken im Geigerzähler oder die Gesetzmäßigkeiten chemischer Reaktionen niemals sichere "Beweise" für postulierte Fakten, wie den Kernzerfall oder die Existenz von Atomen liefern, sondern immer nur im Rahmen vorgefaßter Theorien interpretiert und gedeutet werden können. Betonen Sie, daß kein Mensch auf die Idee käme, die Atomtheorie (nur weil Atome nicht beobachtbar sind) als "außerwissenschaftliche Vorgabe einer Teilchenvorstellung" und die Experimente, die den Erwartungen der Atomtheorie entsprechen, als "Deutungen im Rahmen einer Grenzüberschreitung" zu bezeichnen. Naturwissenschaft ist gerade die Wissenschaft vom Unbeobachtbaren, das durch Theorienbildung und Dateninterpretation erschlossen wird. Wissenschaft kann niemals nach sicheren "Beweisen" und Wahrheiten, sondern immer nur nach (fehlbaren) Belegen und Erklärungen suchen!
Auch hier ist Neukamm zuzustimmen. Das macht die Wissenschaft nicht schwächer, sondern seriöser. Damit aber kann man eben keine arrogante Überheblichkeit gegenüber Gottgläubigen mehr rechtfertigen.

Das hat der Naturwissenschaftler eben nicht nötig. Ihm reicht die Überlegenheit der Theorie, und die ist inhaltlich wie erkenntnistheoretisch eindeutig:
- Der Gottgläubige kann ebenfalls keine sichere Wahrheit erkennen, suggeriert oder glaubt dies aber.
- Der Gottgläubige hat - bei allen Lücken der ET - keine Alternative anzubieten, denn der Schöpfungsmythos erklärt nichts, z.B. wie die genetischen Überlappungen und Fossilfunde von Übergangsformen zustandekommen.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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kereng
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Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1214774) Verfasst am: 15.02.2009, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
In der Tat sind geschichtliche Ereignisse nicht Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern der Geschichtswissenschaften.

Versuchst du hier mit Begriffsverdrehungen, der Naturwissenschaft ihre Zuständigkeit für alles abzusprechen, was in der Vergangenheit liegt?

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Geschichtswissenschaft beschäftigt sich mit der Geschichte von Menschen, während die Naturgeschichte zu den einzelnen Naturwissenschaften gehört.
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Mr Schnuffi
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Anmeldungsdatum: 18.02.2007
Beiträge: 827

Beitrag(#1214789) Verfasst am: 15.02.2009, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
In der Tat sind geschichtliche Ereignisse nicht Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern der Geschichtswissenschaften.

Versuchst du hier mit Begriffsverdrehungen, der Naturwissenschaft ihre Zuständigkeit für alles abzusprechen, was in der Vergangenheit liegt?

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Geschichtswissenschaft beschäftigt sich mit der Geschichte von Menschen, während die Naturgeschichte zu den einzelnen Naturwissenschaften gehört.


Naja, Begriffsverdreher (und Prämissenverdreher) waren doch schon immer ein Argumentationsstil von ballancer, aber wenigstens platziert er nicht mehr so viele Smilies.
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vanini
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Anmeldungsdatum: 17.04.2008
Beiträge: 847

Beitrag(#1214797) Verfasst am: 15.02.2009, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
In der Tat sind geschichtliche Ereignisse nicht Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern der Geschichtswissenschaften.

Versuchst du hier mit Begriffsverdrehungen, der Naturwissenschaft ihre Zuständigkeit für alles abzusprechen, was in der Vergangenheit liegt?


Aber wieso denn? Aus der Tatsache, dass wässrige Schwefelsäure im aktuellen Experiment sauer reagiert, kann man nimmermehr schließen, dass dies früher immer so war bzw. fürderhin stets so sein wird, das wäre die blanke religiöse Spekulation - und liegt damit auf dem gleichen Plausibilitäts- und Wahrscheinlichkeitsniveau wie die Behauptung, dass der liebe Bibel-Herrgott die Welt und alles, was darauf kreucht und fleucht, in 6 Tagen aus dem Nichts gemacht hat usw.

Das liegt doch nun wirklich auf der Hand...
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Was immer DAS GANZE auch sein mag: Es hat mit einem MEHR oder WENIGER von SUMMEN von TEILEN gar nichts zu tun!
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Beitrag(#1214982) Verfasst am: 16.02.2009, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:
Falls es noch jemanden (insbesondere den Poster des Videolinks) interessiert:
Argumentationsfehler der Kreationisten


Willst du darüber diskutieren? Mal nur den 1. Punkt:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

1. "Die Evolutionstheorie enthält Postulate, die nicht naturwissenschaftlich erforschbar (unbeweisbar) sind."
Diesen und ähnlichen Behauptungen liegt die wissenschaftstheoretische Annahme zugrunde, daß sich Naturwissenschaft nur und ausschließlich mit dem direkt Beobachtbaren oder mit experimentell zugänglichen Erkenntnisgegenständen zu beschäftigen habe. Da vergangene Entwicklungsabläufe und "Makroevolution" weder experimentell nachweisbar noch direkt beobachbar sind, müßte die Abstammungshypothese und damit die umfassende Evolutionstheorie aus den Naturwissenschaften herausfallen.


In der Tat sind geschichtliche Ereignisse nicht Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern der Geschichtswissenschaften. Naturgeschichte ist damit keineswegs mit rein naturwissenschaftlichen Methoden beizukommen. Neukamm vertritt hier eine erkenntnisstheoretich unhaltbare Position.

Welche Position vertritt Neukamm denn hier? Er gibt doch nur die Behauptungen, also die Position der ET-Gegner wider, die, da stimm ich mit dir über ein, erkenntnistheorietsich unhaltbar ist. An welcher Stelle ist Naturgeschichte nicht mehr mit rein naturwissenschaftlichen Methoden zugänglich? Die Naturgeschichte wird mit rein naturwissenschaftlichen Methoden untersucht, die Ergebnisse werden dann zur Validierung von Hypothesen genutzt, die dann letztendlich zu Theorien weiter entwicklet oder verworfen werden?
Die einzige Einschränkung, die mir spontan in den Sinn kommt: jedes Fossil kann nur einmal gefunden werden, und der Fund gleicher Fossilien ist prinzipiell nicht beliebig wiederholbar.


Eben! Es ist bei den Fossilienfunden ähnlich wie bei den Funden historischer Artefakte. Es sind Unikate. Die synthetische Archeologie versucht, die Entstehungsweisen der Artfakte aufgrund der Spuren zu rekonstruieren. Fossilienfunde werden ähnlich aufbereitet. Man versucht die Ursachen zu analysieren das Objekt zu rekonstruieren und Thesen zur Entstehung zu ermitteln. Das Alles ist nicht das Instrumentarium eines klassischen Naturwissenschaftlers, sondern das eines Historikers und Archeologen. Dass dabei auch naturwissenschaftliche Hilfsverfahren zum Einsatz kommen, ändert nichts am Wesen der Untersuchung.

Neukamm behauptet (fett), dass die umfassende Evolutionstheorie aus den Naturwissenschaften herausfallen. Damit impliziert er, dass diese eigentlich in den Naturwissenschaften enthalten sind. Das ist jedoch nicht der Fall.

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

Wäre die erkenntnistheoretische Richtung des Empirismus (derzufolge sich Wissenschaft nur mit dem direkt Beobachtbaren und jederzeit Feststellbaren beschäftigen darf), richtig, dürfte sich Naturwissenschaft nicht nur nicht mit den historisch vergangenen und unbeobachtbaren Aspekten der Evolution, sondern auch nicht mit Disziplinen wie der Kosmologie, der Geologie oder aber mit unbeobachtbaren Objekten wie Schwarzen Löchern, Elementarteilchen oder Atomen beschäftigen.


Das Argument ist hier nicht treffend, denn bei den Vergleichsobjekten handelt es sich um Theorien, die sich aus aktuellen Beobachtungen speisen. Erklärungsansätze, die gute Vorhersagen liefern, haben allerdings einen anderen Erkenntniswert als vermutete 'zufällige' Einzelereignisse, die so nicht mehr beobachtet werden können.

In der Tat handelt es sich bei der Deutung der Geologie und der Kosmologie bereits nicht mehr um reine Naturwissenschaften, sondern auch diese haben in einigen Aspekten geschichtswissenschaftliche Methoden.


Die 'zufälligen' Einzelereignisse sind was?


Postulierte Ketten von Mutationen, die Eingang in die Keimbahn fanden. Diese Mutationen wurden nicht direkt beobachtet, sondern werden aus bekannten Mutationen weit extrapoliert und postuliert.

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
Übrigens speist sich auch die ET aus aktuellen Beobachtungen! Kannst du mal bitte darlegen was denn die 'Aspekte geschichtswissenschaftlicher Methoden' sind? Mir scheint, du versuchst hier verbal einen Keil zu treiben. Evolutionsforschung, Geologie und Kosmologie sind reine Naturwissenschaften, deren Ergebnisse naturgeschichtlich interpretiert werden


Vermutest du hinter jedem Strauch einen Dieb? Die Archäologie speist sich auch aus aktuellen Beobachtungen, den Funden. Das macht sie aber nicht zur Naturwissenschaft. Sieh dir lieber mal die Deffinitionen einfach an. Z.B. hier Kosmologie, Geologie , Archäologie, Paläontologie, Naturgeschichte

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

Weisen Sie darauf hin, daß auch Experimente, wie etwa das Klicken im Geigerzähler oder die Gesetzmäßigkeiten chemischer Reaktionen niemals sichere "Beweise" für postulierte Fakten, wie den Kernzerfall oder die Existenz von Atomen liefern, sondern immer nur im Rahmen vorgefaßter Theorien interpretiert und gedeutet werden können. Betonen Sie, daß kein Mensch auf die Idee käme, die Atomtheorie (nur weil Atome nicht beobachtbar sind) als "außerwissenschaftliche Vorgabe einer Teilchenvorstellung" und die Experimente, die den Erwartungen der Atomtheorie entsprechen, als "Deutungen im Rahmen einer Grenzüberschreitung" zu bezeichnen. Naturwissenschaft ist gerade die Wissenschaft vom Unbeobachtbaren, das durch Theorienbildung und Dateninterpretation erschlossen wird. Wissenschaft kann niemals nach sicheren "Beweisen" und Wahrheiten, sondern immer nur nach (fehlbaren) Belegen und Erklärungen suchen!


Auch hier ist Neukamm zuzustimmen. Das macht die Wissenschaft nicht schwächer, sondern seriöser. Damit aber kann man eben keine arrogante Überheblichkeit gegenüber Gottgläubigen mehr rechtfertigen.

Genau hieraus speist sich die Überlegenheit naturwissenschaftlicher Forschung. Arroganz ist ein Charakterzug, oftmals eine Reaktion auf arrogante Ablehnung wissenschaftlicher Erkenntnisse, die auf selbstgefälliger Ignoranz ruht.


Häh? Wer betreibt denn 'arrogante Ablehnung wissenschaftlicher Erkenntnisse'? Und wenn es solche ignorante Menschen gibt ... rechtfertigt das ein Verhalten, dass man nun glaubt, ebensolche Fehlleistungen zu reproduzieren? Ist das ein Grund, Überlegenheit zu postulieren?

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

(!!!) Wichtiger Hinweis:

Argumentieren Sie nicht, Evolution sei eine "gesicherte Tatsache" und durch viele Beobachtungen "bewiesen". Direkt nachweisen kann man immer nur Evolution, die sich auf demselben Komplexitätsniveau abspielt ("Mikroevolution"). Evolution als Gesamtprozeß ist dagegen nicht beobachtbar und keine"gesicherte Tatsache". Das gilt wie betont natürlich auch für praktisch alle anderen Erkenntnisgegenstände der Naturwissenschaft, wie Atome, Schwarze Löcher, nichteuklidische Räume, Elementarteilchen usw. Daher läßt sich aus der Feststellung, daß Evolution keine "gesichterte Tatsache" ist, der Evolutionstheorie kein wissenschaftstheortischer Strick drehen.


Dummerweise behaupten allerdings viele namhafte Vertreter der ET, dass diese eben beweisen sei, und dass es hier um Fakten gehe. Bei Kritik an diesem Dogma droht die 'wissenschaftliche' Ächtung. Geschockt

Wnn unsere Foristen sich die Empfehlung von Neukamm zu Herzen nehmen würde, wäre sicher schon viel gewonnen.

Hier müsste man wissen, was Neukamm unter Evolution versteht. Namhafte Vertreter der ET bezeichnen selbstverständlich die Evolution als Tatsache, niemand, außer Theologen, theoretisiert über Spekulationen.


Und was sagt uns das?
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Beitrag(#1215006) Verfasst am: 16.02.2009, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:
Neukamm hat folgendes geschrieben:
Wäre die erkenntnistheoretische Richtung des Empirismus (derzufolge sich Wissenschaft nur mit dem direkt Beobachtbaren und jederzeit Feststellbaren beschäftigen darf), richtig, dürfte sich Naturwissenschaft nicht nur nicht mit den historisch vergangenen und unbeobachtbaren Aspekten der Evolution, sondern auch nicht mit Disziplinen wie der Kosmologie, der Geologie oder aber mit unbeobachtbaren Objekten wie Schwarzen Löchern, Elementarteilchen oder Atomen beschäftigen.
Das Argument ist hier nicht treffend, denn bei den Vergleichsobjekten handelt es sich um Theorien, die sich aus aktuellen Beobachtungen speisen. Erklärungsansätze, die gute Vorhersagen liefern, haben allerdings einen anderen Erkenntniswert als vermutete 'zufällige' Einzelereignisse, die so nicht mehr beobachtet werden können.

In der Tat ist eine naturwissenschaftliche Erklärung NIE eine Wiederholung eines zu erklärenden Ablaufs, sondern immer nur eine Regel, mit der man eine breitere Klasse als ähnlich eingeschätzter Situationen voraussagen kann. Dieses Vorgehen legitimiert sich (bisher) einzig dadurch, daß es offensichtlich hervorragend funktioniert.


Welche Vorraussagen hat die ET gemacht?

step hat folgendes geschrieben:
Zu dem von Dir postulierten kategorischen Unterschied zwischen "historischen Einzelereignissen" und "aktuellen Beobachtungen": Die ist mE kein prinzipieller, erkenntnistheoretisch besonders relevanter Unterschied, schon gar nicht in bezug auf die Entsheung der Arten. Denn genaugenommen ist erstens jede Beobachtung, selbst das zeit- und raumnahe Experiment mit einem makroskopischen Gegentsand, z.B. einem Hebel, nur ein historisches Einzelereignis. Umgekehrt ist die Entstehung einer Art ja gerade kein einmaliges Ereignis, sondern offensichtlich häufig geschehen - wenn auch die vermutete Mutation vielleicht nur einmal vorkam. Dein Argument kommt also durch bedarfslogische Definition von "Einzel" und "historisch" zustande.


Ich kann dir hier nicht folgen. Naturwissenschaftliche Experimente können beliebig wiederholt werden und liefern die erwarteten Ergebnisse immer wieder neu. Die Existenz von Lebewesen kann auch wiederholt festgestellt werden und deren 'Funktionieren' immer wieder überprüft werden. Deren orignäre Entstehung entzieht sich unserer Beobachtung und wird historisch in fernen Zeiten angenommen. Selbst wenn wir diesen Prozess synthetisieren könnten - was wir allerdings nicht können - so wäre nicht sichergestellt, dass sich der Prozess so ereignete, wie wir es synthetisiert hätten.

step hat folgendes geschrieben:
Der (graduelle) Unterschied liegt vielmehr in anderen Aspekten, u.a.:

1. der zugrundeliegenden Identitätshypothese: also z.B. der Annahme, daß Atome derselben Sorte oder Hebel sich in bezug auf bestimmte Eigenschaften immer "gleich" verhalten, daß ihre individuelle Instanz also aus der Theorie herausfällt. Auch diese Hypothese ist empirisch belegt.


Problemlos akzeptiert. Dies aber sagt nichts zur beobachteten Lebensform.

step hat folgendes geschrieben:
2. der Reproduzierbarkeit: Wenn man ein relativ komplexes Phänomen reproduzieren kann, stützt das die Theorie.


Ebenso problemlos akzeptiert. Dies aber sagt auch nichts zur beobachteten Lebensform, denn wir können die Phänomen noch nicht reproduzieren. Wenn wir es einmal können würden, dann vielleicht nur unter Bedingungen, die eben nicht zur heutigen Theorie passen. Also können wir keine Aussagen zu künftigen möglichen Theorien spekulieren.

step hat folgendes geschrieben:
3. der Qualität der historischen experimentellen Resultate: Eine Voraussage einer Theorie kann sich sehrwohl auf vergangene Ereignisse beziehen, wenn sie entsprechende Spuren hinterlassen.


Auch dazu stimme ich grundsätzlich zu. Ein Mechanismus, der sich unter nachvollziehbaren Verhältnissen reproduzieren lässt, stützt die Plausibilität von historischen Ereigneissen. Schönheitsfehler: Die so postulierten Ergebnisse fehlen. Die Experimente legen eben nahe, dass es die postulierten Ereignisse nicht gab.

step hat folgendes geschrieben:
Bei der Entstehung stark geänderter Artmerkmale sieht es mit (2.) noch eher schlecht aus, aber bestimmte Voraussagen aus dem Bereich (3.) haben sich durch Funde bestätigt, z.B. Übergangsformen. Es gibt meines Wissens (bin allerdings kein Experte) inzwischen diverse "ehemalige missing links", z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Mosaikform


Die Mosaikfomen sind eben nur Kombinationen unterschiedlicher Merkmale, die bei weiten nicht die gewünschte Rolle von Missing links einnehmen, sondern eher einen immer weniger nachvollziehbaren Enwicklungsbusch, bzw. Übergangsfeld postulieren lassen, dass nichts mehr mit den ehedem postulierten klaren Linien zu tun hat.

step hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Neukamm hat folgendes geschrieben:
Weisen Sie darauf hin, daß auch Experimente, wie etwa das Klicken im Geigerzähler oder die Gesetzmäßigkeiten chemischer Reaktionen niemals sichere "Beweise" für postulierte Fakten, wie den Kernzerfall oder die Existenz von Atomen liefern, sondern immer nur im Rahmen vorgefaßter Theorien interpretiert und gedeutet werden können. Betonen Sie, daß kein Mensch auf die Idee käme, die Atomtheorie (nur weil Atome nicht beobachtbar sind) als "außerwissenschaftliche Vorgabe einer Teilchenvorstellung" und die Experimente, die den Erwartungen der Atomtheorie entsprechen, als "Deutungen im Rahmen einer Grenzüberschreitung" zu bezeichnen. Naturwissenschaft ist gerade die Wissenschaft vom Unbeobachtbaren, das durch Theorienbildung und Dateninterpretation erschlossen wird. Wissenschaft kann niemals nach sicheren "Beweisen" und Wahrheiten, sondern immer nur nach (fehlbaren) Belegen und Erklärungen suchen!
Auch hier ist Neukamm zuzustimmen. Das macht die Wissenschaft nicht schwächer, sondern seriöser. Damit aber kann man eben keine arrogante Überheblichkeit gegenüber Gottgläubigen mehr rechtfertigen.

Das hat der Naturwissenschaftler eben nicht nötig. Ihm reicht die Überlegenheit der Theorie, und die ist inhaltlich wie erkenntnistheoretisch eindeutig:
- Der Gottgläubige kann ebenfalls keine sichere Wahrheit erkennen, suggeriert oder glaubt dies aber.


Korrekt. Er bennent seine Überzeugung eben auch als Glauben, nicht als Wissen.

step hat folgendes geschrieben:
- Der Gottgläubige hat - bei allen Lücken der ET - keine Alternative anzubieten, denn der Schöpfungsmythos erklärt nichts, z.B. wie die genetischen Überlappungen und Fossilfunde von Übergangsformen zustandekommen.


Eine schlechte Erklärung ist in meinen Augen nicht besser als gar keine Erklärung.
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Beitrag(#1215017) Verfasst am: 16.02.2009, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
In der Tat sind geschichtliche Ereignisse nicht Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern der Geschichtswissenschaften.

Versuchst du hier mit Begriffsverdrehungen, der Naturwissenschaft ihre Zuständigkeit für alles abzusprechen, was in der Vergangenheit liegt?

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Geschichtswissenschaft beschäftigt sich mit der Geschichte von Menschen, während die Naturgeschichte zu den einzelnen Naturwissenschaften gehört.


Naja, Begriffsverdreher (und Prämissenverdreher) waren doch schon immer ein Argumentationsstil von ballancer, aber wenigstens platziert er nicht mehr so viele Smilies.


Verdrehung? Die Methoden der Naturgeschichte sind Rekonstruktionen, die eher mit der Geschichtswissenschaft vergleichbar sind als mit dem Experiment der Naturwissenschaften. Siehe:

http://evolution-schoepfung.blogspot.com/2009/02/und-naturgeschichte-ist-doch-anders.html

Zitat:
Nun erschien im Heft 1/2009 der Naturwissenschaftlichen Rundschau ein Essay, der sich mit dieser Thematik unter dem Titel „Evolution – ein Forschungsfeld im Grenzbereich“ befasst. Der Autor, Michael Brestowsky, greift darin den Gedanken von Ernst Mayr auf, „dass die Biologie, sobald sie die aktuelle funktionsbiologische Analyse verlässt und sich dem evolutionären Werden zuwendet, eigentlich eine Geschichtswissenschaft ist.“ Für die Rekonstruktion der Vergangenheit sei der Aktualismus zwar eine notwendige Annahme, enthalte allerdings stets auch ein spekulatives Element. Brestowsky zitiert eingangs aus dem letzten Buch Konzepte der Biologie von Ernst Mayr: „Wenn man sich überlegt, wie viele Ähnlichkeiten es zwischen der Evolutionsbiologie und der Geschichtswissenschaft gibt und wie sehr sie sich in Methodik und Begriffsbildung von der Physik unterscheiden, dann überrascht es nicht, dass es sich als schwierig, wenn nicht unmöglich erweist, eine scharfe Trennlinie zwischen Natur- und Geisteswissenschaften zu ziehen. Wenn man wollte, könnte man diese Linie beispielsweise zwischen funktioneller und evolutionärer Biologie ziehen und die funktionale Biologie den Naturwissenschaften und die Evolutionsbiologie der Geschichtswissenschaft zuschlagen.“ Brestowsky kommentiert: „Damit hat Mayr zweifellos Recht: Evolutionsforschung ist, was Gegenstand und Methoden betrifft, eine historische Wissenschaft, gehört also zu den Geisteswissenschaften und, von marginalen Randbereichen abgesehen, nicht zu den Naturwissenschaften.“ Damit werde sich zweifellos mancher Biologe schwer tun.


Aber es gehört schon gut Mut dazu, anderen Leuten 'Verderhung' vorzuwerfen, wenn diese gute Belege für ihre Ansichten vortragen können. zynisches Grinsen
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Beitrag(#1215059) Verfasst am: 16.02.2009, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

@Ballancer: Darf ich dich mal nach deiner wissenschaftlichen Ausbildung fragen? Das interessiert mich nämlich deswegen, da ich anhand dessen abschätzen kann ob es sich lohnt deine langen Beiträge zu lesen.
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Beitrag(#1215069) Verfasst am: 16.02.2009, 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

1. "Die Evolutionstheorie enthält Postulate, die nicht naturwissenschaftlich erforschbar (unbeweisbar) sind."
Diesen und ähnlichen Behauptungen liegt die wissenschaftstheoretische Annahme zugrunde, daß sich Naturwissenschaft nur und ausschließlich mit dem direkt Beobachtbaren oder mit experimentell zugänglichen Erkenntnisgegenständen zu beschäftigen habe. Da vergangene Entwicklungsabläufe und "Makroevolution" weder experimentell nachweisbar noch direkt beobachbar sind, müßte die Abstammungshypothese und damit die umfassende Evolutionstheorie aus den Naturwissenschaften herausfallen.


In der Tat sind geschichtliche Ereignisse nicht Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern der Geschichtswissenschaften. Naturgeschichte ist damit keineswegs mit rein naturwissenschaftlichen Methoden beizukommen. Neukamm vertritt hier eine erkenntnisstheoretich unhaltbare Position.

Welche Position vertritt Neukamm denn hier? Er gibt doch nur die Behauptungen, also die Position der ET-Gegner wider, die, da stimm ich mit dir über ein, erkenntnistheorietsich unhaltbar ist. An welcher Stelle ist Naturgeschichte nicht mehr mit rein naturwissenschaftlichen Methoden zugänglich? Die Naturgeschichte wird mit rein naturwissenschaftlichen Methoden untersucht, die Ergebnisse werden dann zur Validierung von Hypothesen genutzt, die dann letztendlich zu Theorien weiter entwicklet oder verworfen werden?
Die einzige Einschränkung, die mir spontan in den Sinn kommt: jedes Fossil kann nur einmal gefunden werden, und der Fund gleicher Fossilien ist prinzipiell nicht beliebig wiederholbar.


Eben! Es ist bei den Fossilienfunden ähnlich wie bei den Funden historischer Artefakte. Es sind Unikate. Die synthetische Archeologie versucht, die Entstehungsweisen der Artfakte aufgrund der Spuren zu rekonstruieren. Fossilienfunde werden ähnlich aufbereitet. Man versucht die Ursachen zu analysieren das Objekt zu rekonstruieren und Thesen zur Entstehung zu ermitteln. Das Alles ist nicht das Instrumentarium eines klassischen Naturwissenschaftlers, sondern das eines Historikers und Archeologen. Dass dabei auch naturwissenschaftliche Hilfsverfahren zum Einsatz kommen, ändert nichts am Wesen der Untersuchung.

Eben was? Eben, dass die von dir gefette Aussage von Neukamm getätigt wurde bzw dies seine Position ist? Nein, er gibt Behauptungen anderer (beispielsweise deine) wider.
Es mag dich erschüttern, aber Evolutionsbiologie ist nicht nur mit der Stammbaumrekonstruktion beschäfftigt und in ihrem Erkenntnisgewinn nicht nur auf Fossilien angewiesen. Und so manches Fossil entpuppt sich neuerdings auch molekularbiologischen Methoden (sind das dann geschichtswissenschaftliche Methoden) zugänglich

ballancer hat folgendes geschrieben:
Neukamm behauptet (fett), dass die umfassende Evolutionstheorie aus den Naturwissenschaften herausfallen. Damit impliziert er, dass diese eigentlich in den Naturwissenschaften enthalten sind. Das ist jedoch nicht der Fall.

Wir sind uns hoffentlich einig, dass deine Beurteilung der Zugehörigkeit der Evolutionsbiologie ziemlich belanglos ist.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

Wäre die erkenntnistheoretische Richtung des Empirismus (derzufolge sich Wissenschaft nur mit dem direkt Beobachtbaren und jederzeit Feststellbaren beschäftigen darf), richtig, dürfte sich Naturwissenschaft nicht nur nicht mit den historisch vergangenen und unbeobachtbaren Aspekten der Evolution, sondern auch nicht mit Disziplinen wie der Kosmologie, der Geologie oder aber mit unbeobachtbaren Objekten wie Schwarzen Löchern, Elementarteilchen oder Atomen beschäftigen.


Das Argument ist hier nicht treffend, denn bei den Vergleichsobjekten handelt es sich um Theorien, die sich aus aktuellen Beobachtungen speisen. Erklärungsansätze, die gute Vorhersagen liefern, haben allerdings einen anderen Erkenntniswert als vermutete 'zufällige' Einzelereignisse, die so nicht mehr beobachtet werden können.

In der Tat handelt es sich bei der Deutung der Geologie und der Kosmologie bereits nicht mehr um reine Naturwissenschaften, sondern auch diese haben in einigen Aspekten geschichtswissenschaftliche Methoden.


Die 'zufälligen' Einzelereignisse sind was?


Postulierte Ketten von Mutationen, die Eingang in die Keimbahn fanden. Diese Mutationen wurden nicht direkt beobachtet, sondern werden aus bekannten Mutationen weit extrapoliert und postuliert.

Also sind Abstammungsuntersuchungen (Vaterschaftstests) auch nur geschichtswissenschaftliche Aussagen? Was meinst du mit direkt beobachtet? Naturwissenschaftliche Erkenntnisse werden heutzutage wohl ausschließlich durch indirekte Beobachtung aufgestellt und überprüft, oder hast du schon einmal ein Atom gesehen? Aber aufgrund der aufgestellten Theorien und Hypothesen kann man Erwartungen aufstellen, die durch indirekte Beobachtung validiert werden.

ballancer hat folgendes geschrieben:

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
Übrigens speist sich auch die ET aus aktuellen Beobachtungen! Kannst du mal bitte darlegen was denn die 'Aspekte geschichtswissenschaftlicher Methoden' sind? Mir scheint, du versuchst hier verbal einen Keil zu treiben. Evolutionsforschung, Geologie und Kosmologie sind reine Naturwissenschaften, deren Ergebnisse naturgeschichtlich interpretiert werden


Vermutest du hinter jedem Strauch einen Dieb? Die Archäologie speist sich auch aus aktuellen Beobachtungen, den Funden. Das macht sie aber nicht zur Naturwissenschaft. Sieh dir lieber mal die Deffinitionen einfach an. Z.B. hier Kosmologie, Geologie , Archäologie, Paläontologie, Naturgeschichte

Dann schreib halt nicht so einen Stuss:
ballancer hat folgendes geschrieben:

Das Argument ist hier nicht treffend, denn bei den Vergleichsobjekten handelt es sich um Theorien, die sich aus aktuellen Beobachtungen speisen.

Immerhin versuchst du mit dieser Behauptung einen qualitativen Unterschied zwischen Evolutionsbiologie und den anderen von dir genannten Disziplinen zu belegen

ballancer hat folgendes geschrieben:

[quote="Neukamm"]
Weisen Sie darauf hin, daß auch Experimente, wie etwa das Klicken im Geigerzähler oder die Gesetzmäßigkeiten chemischer Reaktionen niemals sichere "Beweise" für postulierte Fakten, wie den Kernzerfall oder die Existenz von Atomen liefern, sondern immer nur im Rahmen vorgefaßter Theorien interpretiert und gedeutet werden können. Betonen Sie, daß kein Mensch auf die Idee käme, die Atomtheorie (nur weil Atome nicht beobachtbar sind) als "außerwissenschaftliche Vorgabe einer Teilchenvorstellung" und die Experimente, die den Erwartungen der Atomtheorie entsprechen, als "Deutungen im Rahmen einer Grenzüberschreitung" zu bezeichnen. Naturwissenschaft ist gerade die Wissenschaft vom Unbeobachtbaren, das durch Theorienbildung und Dateninterpretation erschlossen wird. Wissenschaft kann niemals nach sicheren "Beweisen" und Wahrheiten, sondern immer nur nach (fehlbaren) Belegen und Erklärungen suchen!


ballancer hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Auch hier ist Neukamm zuzustimmen. Das macht die Wissenschaft nicht schwächer, sondern seriöser. Damit aber kann man eben keine arrogante Überheblichkeit gegenüber Gottgläubigen mehr rechtfertigen.

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
Genau hieraus speist sich die Überlegenheit naturwissenschaftlicher Forschung. Arroganz ist ein Charakterzug, oftmals eine Reaktion auf arrogante Ablehnung wissenschaftlicher Erkenntnisse, die auf selbstgefälliger Ignoranz ruht.


Häh? Wer betreibt denn 'arrogante Ablehnung wissenschaftlicher Erkenntnisse'? Und wenn es solche ignorante Menschen gibt ... rechtfertigt das ein Verhalten, dass man nun glaubt, ebensolche Fehlleistungen zu reproduzieren? Ist das ein Grund, Überlegenheit zu postulieren?

Na, nach deiner Einschätzung wohl alle die, die eine rein naturalistische Evolution vertreten. Was ist daran falsch, eine überlegene Methode des Wissenerwerbs als solche zu bezeichnen? Vor allem wenn diese Methoden, von Leuten, die so gewonnenen Erkenntnisse tagtäglich nutzen, als untauglich dargestellt wird
ballancer hat folgendes geschrieben:

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:

Neukamm hat folgendes geschrieben:

(!!!) Wichtiger Hinweis:

Argumentieren Sie nicht, Evolution sei eine "gesicherte Tatsache" und durch viele Beobachtungen "bewiesen". Direkt nachweisen kann man immer nur Evolution, die sich auf demselben Komplexitätsniveau abspielt ("Mikroevolution"). Evolution als Gesamtprozeß ist dagegen nicht beobachtbar und keine"gesicherte Tatsache". Das gilt wie betont natürlich auch für praktisch alle anderen Erkenntnisgegenstände der Naturwissenschaft, wie Atome, Schwarze Löcher, nichteuklidische Räume, Elementarteilchen usw. Daher läßt sich aus der Feststellung, daß Evolution keine "gesichterte Tatsache" ist, der Evolutionstheorie kein wissenschaftstheortischer Strick drehen.


Dummerweise behaupten allerdings viele namhafte Vertreter der ET, dass diese eben beweisen sei, und dass es hier um Fakten gehe. Bei Kritik an diesem Dogma droht die 'wissenschaftliche' Ächtung. Geschockt

Wnn unsere Foristen sich die Empfehlung von Neukamm zu Herzen nehmen würde, wäre sicher schon viel gewonnen.

Hier müsste man wissen, was Neukamm unter Evolution versteht. Namhafte Vertreter der ET bezeichnen selbstverständlich die Evolution als Tatsache, niemand, außer Theologen, theoretisiert über Spekulationen.


Und was sagt uns das?


Ich vermute, dass Neukamm unter Evolution das versteht, was ich den Aussagen der synthetischen Evolutionstheorie zuordnen würde. Und was sagt es dir?
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Beitrag(#1215074) Verfasst am: 16.02.2009, 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

Boson hat folgendes geschrieben:
@Ballancer: Darf ich dich mal nach deiner wissenschaftlichen Ausbildung fragen? Das interessiert mich nämlich deswegen, da ich anhand dessen abschätzen kann ob es sich lohnt deine langen Beiträge zu lesen.


Es ist zur Beurteilung einer Aussage irrelevant, wer sie tätigt.
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Mr Schnuffi
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Beitrag(#1215089) Verfasst am: 16.02.2009, 02:02    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
In der Tat sind geschichtliche Ereignisse nicht Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern der Geschichtswissenschaften.

Versuchst du hier mit Begriffsverdrehungen, der Naturwissenschaft ihre Zuständigkeit für alles abzusprechen, was in der Vergangenheit liegt?

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Geschichtswissenschaft beschäftigt sich mit der Geschichte von Menschen, während die Naturgeschichte zu den einzelnen Naturwissenschaften gehört.


Naja, Begriffsverdreher (und Prämissenverdreher) waren doch schon immer ein Argumentationsstil von ballancer, aber wenigstens platziert er nicht mehr so viele Smilies.


Verdrehung? Die Methoden der Naturgeschichte sind Rekonstruktionen, die eher mit der Geschichtswissenschaft vergleichbar sind als mit dem Experiment der Naturwissenschaften. Siehe:

http://evolution-schoepfung.blogspot.com/2009/02/und-naturgeschichte-ist-doch-anders.html

Zitat:
Nun erschien im Heft 1/2009 der Naturwissenschaftlichen Rundschau ein Essay, der sich mit dieser Thematik unter dem Titel „Evolution – ein Forschungsfeld im Grenzbereich“ befasst. Der Autor, Michael Brestowsky, greift darin den Gedanken von Ernst Mayr auf, „dass die Biologie, sobald sie die aktuelle funktionsbiologische Analyse verlässt und sich dem evolutionären Werden zuwendet, eigentlich eine Geschichtswissenschaft ist.“ Für die Rekonstruktion der Vergangenheit sei der Aktualismus zwar eine notwendige Annahme, enthalte allerdings stets auch ein spekulatives Element. Brestowsky zitiert eingangs aus dem letzten Buch Konzepte der Biologie von Ernst Mayr: „Wenn man sich überlegt, wie viele Ähnlichkeiten es zwischen der Evolutionsbiologie und der Geschichtswissenschaft gibt und wie sehr sie sich in Methodik und Begriffsbildung von der Physik unterscheiden, dann überrascht es nicht, dass es sich als schwierig, wenn nicht unmöglich erweist, eine scharfe Trennlinie zwischen Natur- und Geisteswissenschaften zu ziehen. Wenn man wollte, könnte man diese Linie beispielsweise zwischen funktioneller und evolutionärer Biologie ziehen und die funktionale Biologie den Naturwissenschaften und die Evolutionsbiologie der Geschichtswissenschaft zuschlagen.“ Brestowsky kommentiert: „Damit hat Mayr zweifellos Recht: Evolutionsforschung ist, was Gegenstand und Methoden betrifft, eine historische Wissenschaft, gehört also zu den Geisteswissenschaften und, von marginalen Randbereichen abgesehen, nicht zu den Naturwissenschaften.“ Damit werde sich zweifellos mancher Biologe schwer tun.

Noch einmal: Evolutionsbiologie ist nicht ausschließlich Stammbaumrekonstruktion (evolutionäres Werden), Ernst Mayr schreibt vom Grenzbereich, du siehst das als Beleg dafür, das Evolutionsbiologie eine Geschichtswissenschafts sei. Auch wenn ich dieses Buch von Mayr nicht kenne, würde es mich sehr wundern, wenn er der Evolutionsbiologie ihre naturwissenschaftlichkeit abspräche. Ernst Mayr gilt als bedeutender E-Biologe, der Mitbegründer der Synthetischen ET, er hat in seinen wissenschaftstheoretischen Schriften die Stellung der Biologie zu definieren versucht, da diese lange Zeit als Naturwissenschaft nicht anerkannt war, da noch vor vielleicht 60Jahren Naturwissenschaft mit der Physik gleichgesetzt war.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Aber es gehört schon gut Mut dazu, anderen Leuten 'Verderhung' vorzuwerfen, wenn diese gute Belege für ihre Ansichten vortragen können. zynisches Grinsen


Noch vielmehr Mut gehört wohl dazu, nachträglich seine Ansichten mit Quellen zu stützen und mir vorzuwerfen, ich würde deine 'guten Belege' ignorieren.

Noch so ein kleiner Lesetipp, die Kommentare zu den Evolution-Schöpfung-Blog-Beitrag sind auch recht interessant.
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Dingo
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Beitrag(#1215102) Verfasst am: 16.02.2009, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Die Darwin Aussage hat absolut garnichts mit Religion zu tun. Es ist eine rein wissenschaftliche Erkenntnis. Aber Religion muss eben sein, damit die schwachen und aengstlichen Menschen einen Hoffnungsschimmer haben und nicht an sich selbst verzweifeln. Unfassbar, dass es in der heutigen Zeit noch so etwas wie Religion gibt. Eigentlich muesste die Menschheit langsam erwacht sein. Aber mit der Angst der Menschen laesst sich eben gutes Geld verdienen und die Herde der Schafe (Lemminge) laesst sich auf diese Weise wunderbar manipulieren. Diese Umstaende werden taeglich schaendlich ausgenutzt.
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"Glaube und Hoffnung sind keine Lebensstrategien. Wissen, Weitblick und der feste Wille zur Realitaet fuehren ans Ziel."
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kereng
Privateer



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1215180) Verfasst am: 16.02.2009, 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Verdrehung? Die Methoden der Naturgeschichte sind Rekonstruktionen, die eher mit der Geschichtswissenschaft vergleichbar sind als mit dem Experiment der Naturwissenschaften. Siehe:

http://evolution-schoepfung.blogspot.com/2009/02/und-naturgeschichte-ist-doch-anders.html

Zitat:
... Der Autor, Michael Brestowsky, greift darin den[b] Gedanken von Ernst Mayr auf, ...


Aber es gehört schon gut Mut dazu, anderen Leuten 'Verderhung' vorzuwerfen, wenn diese gute Belege für ihre Ansichten vortragen können. zynisches Grinsen

Dein Beleg ist nur das Zitat eines mir unbekannten Autors, der deiner Meinung zu sein scheint und versucht, diese mit Quote-Mining zu untermauern. Da finde ich meinen Beleg (Lexikoneintrag) schon aussagekräftiger, auch wenn es nur Wikipedia ist.

Selbstverständlich ist Evolutionsbiologie eine Naturwissenschaft, ebenso wie Astrophysik und Geologie, die auch keine Experimente durchführen sondern sich vor allem damit beschäftigen, wie die heute beobachteten Phänomene über lange Zeiträume hinweg zustande gekommen sind.

Eigentlich wäre mir ja egal, welchem Wissenschaftszweig man die Evolutionsbiologie zuordnet, aber wenn du sie erstmal in den Geisteswissenschaften hättest, wäre die nächste Behauptung wahrscheinlich, dass sie also nur aus Meinung und Glauben besteht.
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Boson
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Anmeldungsdatum: 02.12.2007
Beiträge: 209

Beitrag(#1215187) Verfasst am: 16.02.2009, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Boson hat folgendes geschrieben:
@Ballancer: Darf ich dich mal nach deiner wissenschaftlichen Ausbildung fragen? Das interessiert mich nämlich deswegen, da ich anhand dessen abschätzen kann ob es sich lohnt deine langen Beiträge zu lesen.


Es ist zur Beurteilung einer Aussage irrelevant, wer sie tätigt.


Das sehe ich anders. Ich kann Halbwissen von fachfremden Laien nicht ausstehen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1215197) Verfasst am: 16.02.2009, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

Boson hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Boson hat folgendes geschrieben:
@Ballancer: Darf ich dich mal nach deiner wissenschaftlichen Ausbildung fragen? Das interessiert mich nämlich deswegen, da ich anhand dessen abschätzen kann ob es sich lohnt deine langen Beiträge zu lesen.


Es ist zur Beurteilung einer Aussage irrelevant, wer sie tätigt.


Das sehe ich anders. Ich kann Halbwissen von fachfremden Laien nicht ausstehen.


Was unterscheidet denn das Halbwissen fachfremder Laien von dem Halbwissen vieler "Profis" ?

Erinnert mich irgendwie an die Vogelscheuche und ihr verliehenes Diplom zum "Dr. Denk" aus dem Film "Das zauberhafte Land" (Das Buch ist hier ein bischen anders)...
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