Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Religionsunterricht für alle
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
kennstenich
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 301

Beitrag(#1802165) Verfasst am: 18.12.2012, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

pdr2002 hat folgendes geschrieben:
Genauer gesagt, Islamlehrer. Ob das nun in irgendeiner Form eine Besserung darstellt sei dahingestellt, insbesondere für Konfessionslose ändert sich nichts an dem Ärgernis dass kein Alternativunterricht in der Grundschule angeboten wird und auch nicht für die 5. und 6. Klassen. Mit den Augen rollen


Vom Gedanken her ist es gut einen gemeinsamen Unterricht zu haben, der keinen Alternativunterricht benötigt.
Tatsächlich wird das vielleicht speziell bei Konfessionsfreien als Gefahr angesehen, wenn ständig nicht nur Ethik sondern die verschiedenen Religionen behandelt werden.
Die Eltern geraten evtl. zuhause in Erklärungsnöte, die sie garnicht immer leisten können, weil sie selbst keine Religionskunde hatten sowie ihre eigene Einstellung zur religiösen Umwelt nicht für sich geklärt haben. Zunehmend mit den Ganztagschulen schwindet dann noch die Zeit, in der man selbst auf sein Kind Einfluss nehmen kann.
In den Gremien wie Elternvertretung und Landeselternrat sollten die freireligiösen Verbände dieses Unbehagen und seine Gründe unbedingt zur Sprache bringen und bei Lösungen mitwirken.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Naastika
RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1802170) Verfasst am: 18.12.2012, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe folgenden Punkt nicht:

Ist das nun Bekenntnisuntericht, wird also hier durch selbst glaubende Lehrer den Kinder bestimmter Stoff vermittelt, an den sie glauben sollen?

Oder ist es doch Religionskunde light? Also blosses Faktenwissen auf Grundschulniveau?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
pdr2002
registrierter User



Anmeldungsdatum: 12.01.2012
Beiträge: 8
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1802178) Verfasst am: 18.12.2012, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

kennstenich hat folgendes geschrieben:
pdr2002 hat folgendes geschrieben:
Genauer gesagt, Islamlehrer. Ob das nun in irgendeiner Form eine Besserung darstellt sei dahingestellt, insbesondere für Konfessionslose ändert sich nichts an dem Ärgernis dass kein Alternativunterricht in der Grundschule angeboten wird und auch nicht für die 5. und 6. Klassen. Mit den Augen rollen


Vom Gedanken her ist es gut einen gemeinsamen Unterricht zu haben, der keinen Alternativunterricht benötigt.
Tatsächlich wird das vielleicht speziell bei Konfessionsfreien als Gefahr angesehen, wenn ständig nicht nur Ethik sondern die verschiedenen Religionen behandelt werden.
Die Eltern geraten evtl. zuhause in Erklärungsnöte, die sie garnicht immer leisten können, weil sie selbst keine Religionskunde hatten sowie ihre eigene Einstellung zur religiösen Umwelt nicht für sich geklärt haben. Zunehmend mit den Ganztagschulen schwindet dann noch die Zeit, in der man selbst auf sein Kind Einfluss nehmen kann.
In den Gremien wie Elternvertretung und Landeselternrat sollten die freireligiösen Verbände dieses Unbehagen und seine Gründe unbedingt zur Sprache bringen und bei Lösungen mitwirken.

Da musst Du Dir nur mal den Hamburger Lehrplan dafür ansehen. Pure religöse Indoktrinierung. Wenn das genau so unterrichtet werden würde, wäre ich schon lange an die Decke gegangen. Wie der dafür zuständige von der ev. Kirche sagte, soll dieser Unterricht vor allem dazu dienen die Kinder in Ihrem Glauben zu stärken. Meine Frage, wie das mit Konfessions- und Glaubenslosen Kindern aussieht, blaffte er mich nur an dass das vom Grundgesetz vorgeschrieben wäre!
Zum Glück haben die in Hamburg nicht genügend Lehrer, die diesen Mist genauso unterrichten.
Der daran beteiligte freireligiöse Verband (Verband Freier Weltanschauungsgemeinschaften Hamburg e.V. )hat diesem Indoktrinierungsplan nicht widersprochen, keine Ahnung wer darin sitzt, oder wen die wirklich vertreten! Die haben nicht einmal eine Internetseite. Böse Mit den Augen rollen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
wesen
ist mal wieder da



Anmeldungsdatum: 10.03.2011
Beiträge: 398
Wohnort: Essen

Beitrag(#1802190) Verfasst am: 18.12.2012, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

pdr2002 hat folgendes geschrieben:
kennstenich hat folgendes geschrieben:
pdr2002 hat folgendes geschrieben:
Genauer gesagt, Islamlehrer. Ob das nun in irgendeiner Form eine Besserung darstellt sei dahingestellt, insbesondere für Konfessionslose ändert sich nichts an dem Ärgernis dass kein Alternativunterricht in der Grundschule angeboten wird und auch nicht für die 5. und 6. Klassen. Mit den Augen rollen


Vom Gedanken her ist es gut einen gemeinsamen Unterricht zu haben, der keinen Alternativunterricht benötigt.
Tatsächlich wird das vielleicht speziell bei Konfessionsfreien als Gefahr angesehen, wenn ständig nicht nur Ethik sondern die verschiedenen Religionen behandelt werden.
Die Eltern geraten evtl. zuhause in Erklärungsnöte, die sie garnicht immer leisten können, weil sie selbst keine Religionskunde hatten sowie ihre eigene Einstellung zur religiösen Umwelt nicht für sich geklärt haben. Zunehmend mit den Ganztagschulen schwindet dann noch die Zeit, in der man selbst auf sein Kind Einfluss nehmen kann.
In den Gremien wie Elternvertretung und Landeselternrat sollten die freireligiösen Verbände dieses Unbehagen und seine Gründe unbedingt zur Sprache bringen und bei Lösungen mitwirken.

Da musst Du Dir nur mal den Hamburger Lehrplan dafür ansehen. Pure religöse Indoktrinierung. Wenn das genau so unterrichtet werden würde, wäre ich schon lange an die Decke gegangen. Wie der dafür zuständige von der ev. Kirche sagte, soll dieser Unterricht vor allem dazu dienen die Kinder in Ihrem Glauben zu stärken. Meine Frage, wie das mit Konfessions- und Glaubenslosen Kindern aussieht, blaffte er mich nur an dass das vom Grundgesetz vorgeschrieben wäre!
Zum Glück haben die in Hamburg nicht genügend Lehrer, die diesen Mist genauso unterrichten.
Der daran beteiligte freireligiöse Verband (Verband Freier Weltanschauungsgemeinschaften Hamburg e.V. )hat diesem Indoktrinierungsplan nicht widersprochen, keine Ahnung wer darin sitzt, oder wen die wirklich vertreten! Die haben nicht einmal eine Internetseite. Böse Mit den Augen rollen


Ich bin zwar nicht kennstenich, aber ich habe mir die Hamburger Lehrpläne und die "Handreichung" mal angeguckt (Grundschule, Stadtteilschule, Gymnasium und Handreichung) und finde sie nicht katastrophal. In den Lernzielen (bzw. hier wohl "Kompetenzen und Teilkompetenzen" bzw. "Kompetenzen und Anforderungen") steht nichts von "im Glauben erstarken" o. ä. Vielmehr habe ich den Eindruck, es geht dem Hamburgern in erster Linie darum, verschiedene Religionen (und - leider eher am Rande- Atheismus) mit ihren Gemeinsamkeiten und dem Trennenden kennenzulernen und eine eigene Position zu finden, ohne dabei einzelne Religionen bzw. Weltanschauungen per se zu verurteilen.

Ich selbst habe übrigens am Gymnasium mal ein halbes Jahr lang an einem Kurs "Weltreligionen" teilgenommen und fand das damals, vor 40 Jahren, sehr spannend. Unterrichtet hat das seinerzeit ein Jesuit, der es geschafft hat, das neutral zu vermitteln. Heute finde ich es noch viel wichtiger als damals, ein bisschen Ahnung von den verschiedenen Religionen zu haben. Und ich finde es nach wie vor spannend, mich (besonders mit Jugendlichen) über ihre Religion zu unterhalten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
pdr2002
registrierter User



Anmeldungsdatum: 12.01.2012
Beiträge: 8
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1802193) Verfasst am: 18.12.2012, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

wesen hat folgendes geschrieben:
pdr2002 hat folgendes geschrieben:
kennstenich hat folgendes geschrieben:
pdr2002 hat folgendes geschrieben:
Genauer gesagt, Islamlehrer. Ob das nun in irgendeiner Form eine Besserung darstellt sei dahingestellt, insbesondere für Konfessionslose ändert sich nichts an dem Ärgernis dass kein Alternativunterricht in der Grundschule angeboten wird und auch nicht für die 5. und 6. Klassen. Mit den Augen rollen


Vom Gedanken her ist es gut einen gemeinsamen Unterricht zu haben, der keinen Alternativunterricht benötigt.
Tatsächlich wird das vielleicht speziell bei Konfessionsfreien als Gefahr angesehen, wenn ständig nicht nur Ethik sondern die verschiedenen Religionen behandelt werden.
Die Eltern geraten evtl. zuhause in Erklärungsnöte, die sie garnicht immer leisten können, weil sie selbst keine Religionskunde hatten sowie ihre eigene Einstellung zur religiösen Umwelt nicht für sich geklärt haben. Zunehmend mit den Ganztagschulen schwindet dann noch die Zeit, in der man selbst auf sein Kind Einfluss nehmen kann.
In den Gremien wie Elternvertretung und Landeselternrat sollten die freireligiösen Verbände dieses Unbehagen und seine Gründe unbedingt zur Sprache bringen und bei Lösungen mitwirken.

Da musst Du Dir nur mal den Hamburger Lehrplan dafür ansehen. Pure religöse Indoktrinierung. Wenn das genau so unterrichtet werden würde, wäre ich schon lange an die Decke gegangen. Wie der dafür zuständige von der ev. Kirche sagte, soll dieser Unterricht vor allem dazu dienen die Kinder in Ihrem Glauben zu stärken. Meine Frage, wie das mit Konfessions- und Glaubenslosen Kindern aussieht, blaffte er mich nur an dass das vom Grundgesetz vorgeschrieben wäre!
Zum Glück haben die in Hamburg nicht genügend Lehrer, die diesen Mist genauso unterrichten.
Der daran beteiligte freireligiöse Verband (Verband Freier Weltanschauungsgemeinschaften Hamburg e.V. )hat diesem Indoktrinierungsplan nicht widersprochen, keine Ahnung wer darin sitzt, oder wen die wirklich vertreten! Die haben nicht einmal eine Internetseite. Böse Mit den Augen rollen


Ich bin zwar nicht kennstenich, aber ich habe mir die Hamburger Lehrpläne und die "Handreichung" mal angeguckt (Grundschule, Stadtteilschule, Gymnasium und Handreichung) ..steht nichts von "im Glauben erstarken" o. ä. Vielmehr habe ich den Eindruck, es geht dem Hamburgern in erster Linie darum, verschiedene Religionen (und - leider eher am Rande- Atheismus) mit ihren Gemeinsamkeiten und dem Trennenden kennenzulernen und eine eigene Position zu finden, ohne dabei einzelne Religionen bzw. Weltanschauungen per se zu verurteilen.

Wie gesagt, hatte das der Herr von der ev. Kirche gesagt, der dass maßgeblich mit entwickelt hat. Der Lehrplan sieht vor alles aus sicht der Religion zu unterrichten, als ob das nur durch Religon möglich wäre, klar es werden am Rande noch gesagt, man könnte ja mal eine Moschee besuchen aber die meisten Inhalte werden Eindeutig aus Sicht der Kirche gelehrt. Besonders schlimm finde ich das in der 1. und 2. Klasse.

Lese Dir mal den Punkt 3 durch und behalte im Hinterkopf die Intention dahinter die Kinder in Ihrem Glauben zu bestärken.
Wie gesagt, viele Lehrer in Hamburg machen das nicht so und dann gibt es auch kein Problem, aber ich kenne auch einige Lehrer, die das Hardcore durchziehen. Wie das dann von Imame durchgeführt wird, weiß ich nicht, da es hier noch keine Erfahrungswerte gibt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Naastika
RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1802196) Verfasst am: 18.12.2012, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

@wesen: danke, dass du die unterlagen gefunden und verlinkt hast, die zu suchen ich zu faul war.... zwinkern

In der Tat, nicht soooo schlimm, auch wenn es letztendlich auf Jesus hinausläuft.

Und: Wäre es so schwer, eine Form von kinderkompatibler Religionskunde zu entwerfen? Bezahlen tut es eh der Staat. Mit den Augen rollen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#1804481) Verfasst am: 29.12.2012, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

gustafnie hat folgendes geschrieben:
Gehört dein Kind einer Religion an?

Was denkst du?

Mein Kind ist kritische Rationalistin. Sehr glücklich

Der Lehrplan ist mir schlimm genug um das meinem Kind nicht gegen seinen Willen zuzumuten. Es geht schon darum Religionen per se positiv zu bewerten, und dass ist meiner Meinung nach kein erstrebenswertes Lernziel. Wir vermitteln unserer Tochter wie sie sich kritisch mit Religionen (und auch anderen Vorstellungen und Ideoloien) auseinandersetzen kann und eben nicht alles toll zu finden.

Ich halte auch nichts davon, wenn meinem Kind vermittelt wird, die Welt sei eine Schöpfung. Die Welt ist aus der Evolution erschaffen, und keine Schöpfung.
Es sollte meinem Kind überlassen bleiben, ob es die Welt schön oder nicht schön findet, das ist kein angemessenes Unterrichtsziel. Wenn dann ist ein angemessenes Unterrichtsziel das getroffene Urteil sachlich zu begründen.

Nur mal als Beispiel.

Jedenfalls reichts ihr, und dann muss sie auch nicht.
_________________
Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
kennstenich
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 301

Beitrag(#1805285) Verfasst am: 02.01.2013, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Im Buch "Dissidenten" von Horst Groschopp gibt es ein Kapitel zum Thema weltliche Schule und Moralunterricht.
In vielen Passagen denkt man, es werden noch heute die Fragen von vor hundert Jahren gewälzt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#1805965) Verfasst am: 05.01.2013, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wie kann Deine Tochter mit 8 Jahren überzeugte Atheistin sein? Entweder ist sie weltanschaulich "vorgeprägt" oder sie ist Frühentwicklerin! Ich meine seinen eigenen Standpunkt nimmt man doch erst später ein!

Klar Kinder sind von Geburt an atheistisch. Die kommen ja nicht auf die Welt und labern von Christus, Sohn Gottes...Das ist klar! Aber die Positionen, die Kinder in Diskussionen einnehmen, sind oft die Positionen von den Eltern.

Ich finde es falsch Kinder in irgendeiner Hinsicht weltanschaulich zu prägen. Sie sollen durch eigenes Nachdenken zu eigenen Entscheidungen kommen. Dann gäbe es ohnehin mehr Atheisten, denn jeder unbeeinflusste, logisch denkende Mensch müsste zu dem Schluss kommen, dass Religion Schwachsinn ist!

Bitte nicht als Kritik missverstehen. Ich find das sehr gut, dass Deine Tochter bereit ist, ihren Standpunkt auch gegenüber der Gruppe zu verteidigen!
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1805969) Verfasst am: 05.01.2013, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Wie kann Deine Tochter mit 8 Jahren überzeugte Atheistin sein? Entweder ist sie weltanschaulich "vorgeprägt" oder sie ist Frühentwicklerin! Ich meine seinen eigenen Standpunkt nimmt man doch erst später ein! ....

Das ist so ca. das Alter, in dem ich mich in einer christlichen Familie entschieden habe, dass dieser Gott Kinderkram ist .....

CoS hat folgendes geschrieben:
Ich finde es falsch Kinder in irgendeiner Hinsicht weltanschaulich zu prägen. Sie sollen durch eigenes Nachdenken zu eigenen Entscheidungen kommen. Dann gäbe es ohnehin mehr Atheisten, denn jeder unbeeinflusste, logisch denkende Mensch müsste zu dem Schluss kommen, dass Religion Schwachsinn ist!....

Mal ganz praktisch: Wie willst Du das machen? Jedesmal, wenn Du in den weltanschaulichen Bereich kommst, abwiegeln und betonen, dass das Folgende aber mit Vorsicht zu genießen ist?

Das ist doch gar nicht wirklich lebbar. Warauf man sich einigen sollte, ist dass abweichende Meinungen von Kindern nicht bestraft werden - damit meine ich nicht nur die formalen Strafen, sondern auch lignorieren oder inks liegen lassen usw.

Das wäre bereits etwas, womit man sich von vielen gläubigen Eltern bereits positiv abheben würde.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
kennstenich
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 301

Beitrag(#1806034) Verfasst am: 06.01.2013, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

alle posts wech
kann die Diskussion wieder von vorn beginnen

Auf den Arm nehmen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1806036) Verfasst am: 06.01.2013, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

kennstenich hat folgendes geschrieben:
alle posts wech
kann die Diskussion wieder von vorn beginnen

Auf den Arm nehmen


Doppelter Thread zusammengelegt.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1806041) Verfasst am: 06.01.2013, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Wie kann Deine Tochter mit 8 Jahren überzeugte Atheistin sein? Entweder ist sie weltanschaulich "vorgeprägt" oder sie ist Frühentwicklerin! Ich meine seinen eigenen Standpunkt nimmt man doch erst später ein!

Klar Kinder sind von Geburt an atheistisch. Die kommen ja nicht auf die Welt und labern von Christus, Sohn Gottes...Das ist klar! Aber die Positionen, die Kinder in Diskussionen einnehmen, sind oft die Positionen von den Eltern.

Ich finde es falsch Kinder in irgendeiner Hinsicht weltanschaulich zu prägen. Sie sollen durch eigenes Nachdenken zu eigenen Entscheidungen kommen. Dann gäbe es ohnehin mehr Atheisten, denn jeder unbeeinflusste, logisch denkende Mensch müsste zu dem Schluss kommen, dass Religion Schwachsinn ist!

Bitte nicht als Kritik missverstehen. Ich find das sehr gut, dass Deine Tochter bereit ist, ihren Standpunkt auch gegenüber der Gruppe zu verteidigen!


Wenn Kinder in einer weitgehend religionsfreien Umgebung aufgewachsen sind, so sind sie schon frühzeitig "geprägt", ohne das es irgendwelcher Anstrengungen seitens der Eltern oder anderer Personen bedurft hätte. Bei mir war es mit fünf Jahren der Fall, dass ich mitbekam, dass es auch Gläubige gibt, die in Elternhäusern mit anderer weltanschaulicher Prägung aufgewachsen sind. Und ich geriet in keine Konflikte.

Die Macht der Tradition spielt in Gegenden, in denen tradionell der Glauben fest in der Gesellschaft verankert ist, eine große Rolle.
Ich rate zur Vorsicht, dass jeder "logisch denkende Mensch" zu dem Schluss kommen müsse, dass "Religion Schwachsinn" sei. Die überwiegende Mehrheit der besten Denker der Menschheit, die einen entscheidenden Beitrag zur Mehrung der Kenntnisse, auch des naturwissenschaftlichen und mathematischen Wissens leistete, war bis zum 19. Jahrhundert persönlich tief religiös, wie Leibniz oder Newton. Ärzte und Naturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts, wie Albert Schweitzer, waren gläubig, und leisteten aus christlicher Motivation heraus Beachtliches für die Verbreitung des Humanitätsgedankens und des Pazifismus.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#1806252) Verfasst am: 07.01.2013, 04:23    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Wie kann Deine Tochter mit 8 Jahren überzeugte Atheistin sein? Entweder ist sie weltanschaulich "vorgeprägt" oder sie ist Frühentwicklerin! Ich meine seinen eigenen Standpunkt nimmt man doch erst später ein!

Nun wir sind Atheisten, und haben unseren Kindern nicht erzählt, dass es einen Gott gibt. Irgendwann kam das Thema auf, und auch die Frage was wir dazu denken.
Sollen wir lügen?

Meine Kinder fanden das Konzept eines Gott unsinnig, da waren sie noch deutlich jünger als 8. Meine Tochter ist auch recht frühreif (also schnell in ihrer Entwicklung), mein Sohn sicher nicht, aber dem ist das alles ebenso fremd.

Was sie formulieren ist die feste Überzeugung, dass es keinen Gott gibt. Was ist das, wenn nicht Atheismus?
_________________
Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
DarwinsFanboy
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.05.2010
Beiträge: 16

Beitrag(#2022879) Verfasst am: 29.09.2015, 11:31    Titel: Religionsunterricht in Grundschulen... Antworten mit Zitat

Ich muss hier einmal mein Entsetzen kund tun...

Mein 6jähriger Sohn ist Anfang des Monats in Niedersachsen eingeschult worden. Am Einschulungstag bekamen alle Schüler auch ihren Stundenplan für das erste Halbjahr und siehe da: von 20 Wochenstunden sind 2 Stunden Religionsunterricht. Das sind 10% des Unterrichts!!!
Ich bin also gleich zu seinen neuen Lehrern gegangen und habe erstmal gefragt, wie denn da die Regelungen zum Unterrichtsbesuch sind. Daraufhin wurde mir erklärt, dass natürlich alle Eltern in diesem Fach die Wahlfreiheit haben, ihr Kind vom Religionsunterricht abzumelden. An unserer Schule ist es so, dass im Moment "nur" evangelischer Unterricht angeboten wird, da zufällig nur die Pastorin der nebenan gelegenen Kirche als Religionslehrerin zur Verfügung steht.
Bis zum ersten Elternabend am 21.09. sollte der Unterricht aber noch nicht abgehalten sondern alternativ gestaltet werden, da dann die Eltern ihre Wahl treffen sollten.
Beim Elternabend wurde das Thema dann gemeinsam für alle ersten Klassen angesprochen. Ich fragte die Rektorin, ob Religionsunterricht per se gesetzliches Unterrichtsfach wäre etc. Ein anderes Elternpaar wollte dann wissen, wie der Unterricht denn gestaltet würde und ob der sich vielleicht auch kritisch mit den gelehrten Themen auseinandersetzen würde. Daraufhin wurde uns erklärt, dass konfessioneller Unterricht sich natürlich schon an der evangelischen Kirchenlehre orientieren würde, aber den Kindern dies "selbstverständlich" als "Geschichten" näher gebracht würde. Dann meldete sich eine andere Mutter, deren Sohn leider in die Klasse meines Sohnes geht, mit den Worten: "Also, ich, als wieder geborene Christin, finde es absolut nicht in Ordnung, dass die Bibel in der Schule als Sammlung von Geschichten dargestellt wird." woraufhin ich erst einmal herzhaft lachen musste. Die Rektorin hat das Thema dann recht schnell abgewürgt.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Kann man sich da irgendwo organisieren, um sich dafür einzusetzen, Religionsunterricht abzuschaffen und statt dessen Ethik, Werte und Normen etc, als verpflichtendes Fach für alle fest zu legen?

Vielleicht sollte ich noch berichten, dass am zweiten Schultag, 1,5 Wochen VOR dem Elternabend mein Sohn nach Hause kam und mir ein Lied aus dem Religionsunterricht vorgesungen hat... "Gottes Liebe ist so wunderbar" Geschockt das zum Thema, der Unterricht würde erstmal anderweitig gestaltet, bis die Grenzen abgesteckt sind...


Nur um das noch eben klar zu stellen:
Man wird merken, dass ich Atheist bin. Ich finde, jeder kann ja in seinem stillen Kämmerlein an die Märchenfigur glauben, die er/sie besonders toll findet, aber was hat das bitte schön in einem säkularen Staat als gesetzliches Unterrichtsfach an Schulen verloren? Gibt es nicht mehr genug Kinder mit Lernschwächen, bei denen diese Zeit sinnvoll investiert werden könnte??? Wenn ich an unsichtbare Einhörner glauben würde, wird doch auch nicht extra Unterrichtszeit dafür locker gemacht.
Und bevor jetzt das Argument kommt, dass wir in einem christlichen Kulturkreis leben und die Kinder wenigstens wissen sollten, warum beispielsweise Weihnachten gefeiert wird: solche Dinge würden sich super im Ethikunterricht besprechen lassen, aber dann bitte auch die Erklärungen zum Ramadan, Chanukka etc gleichwertig folgen lassen......
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2022884) Verfasst am: 29.09.2015, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hier gibt es ähnlich gelegerte Problemen http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=33593&start=90&postdays=0&postorder=asc&highlight=religionsunterricht
Und werde diesen Thread auch daran anhängen.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
DarwinsFanboy
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.05.2010
Beiträge: 16

Beitrag(#2022922) Verfasst am: 29.09.2015, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank dafür. Ich hatte das nicht gefunden und der thread ist ja auch schon etwas älter zwinkern

Nichts desto trotz regt es mich leider masslos auf, das es überhaupt konfessionellen Unterricht an stattlich bezahlten Stätten gibt, die der BILDUNG dienen sollen.
Ich kann jedes Unterrichtsfach nach wissenschaftlichen Grundsätzen gut heißen. Ich muss keinen Spaß an Sport oder Musikunterricht haben, dennoch leuchtet es jedem ein, dass auch diese Fächer ihre allgemeine Daseinsberechtigung haben. Aber Religionsunterricht mit dem Ziel, den Kinder die Anschauungen ihres Lehrers ein zu trichtern???? Denn darauf läuft es ja nun einmal hinaus...
Mein Sohn ist auch (bis jetzt) absolut religionsfrei erzogen worden. Bei uns zuhause spielt dieses Thema einfach gar keine Rolle. Allerdings frage ich mich jetzt schon, wie ich ihm dieses Thema jetzt mal schonend erklären soll. Vor allem OHNE ihm dabei meine Sicht der Dinge, als absolute Wahrheit ein zu impfen.
Das wird selbstverständlich nicht einfach, da ich persönlich doch schon ziemlich temperamentvoll und eher militant atheistischen eingestellt bin. Trotzdem soll er ja die Möglichkeit bekommen, sich seine Meinung selber zu bilden.

Worüber ich mir eigentlich am meisten Sorgen mache, ist, dass 6jährige zu diesem Thema doch eigentlich noch gar keine klar reflektierte Meinung haben können. Schon aus Gründen des Jugendschutzes. Oder wie soll ich ihm die Geschichten aus dem alten Testament zB über Vergewaltigung der eigenen Töchter altersgemäß nahe bringen??? Geschockt
Also kann ich ihm sowohl Atheismus als auch Religiösität in jedweder Form sowieso nur in weichgespülter Form beibringen. Was mich aber doch zu einem überzeugten erwachsenen Atheisten macht, sind doch gerade Punkte, wie Widersprüche in der Bibel, Koran, Talmud etc oder Dinge wie massive Frauenfeindlichkeit in eigentlich jeder Religion, soweit mir bekannt ist.
Man merkt aber, dass andere Eltern es mit der Sorgfaltspflicht eben nicht so genau nehmen und gerade für deren Kinder würde ich mir einen allgemeinen "religionswissenschaftlichen" Unterricht doch sehr wünschen. Mein Sohn darf mir jederzeit und mit Freuden widersprechen, so er denn seinen Widerspruch begründen kann. Ich denke aber, dass das besonders in sehr religiösen Familien eher nicht der Fall sein wird. Wenn diese Kinder dann, ob freiwillig oder auf Druck ihrer Eltern, nur RU bekommen, der sowieso schon auf die eingeprägte Sicht der Dinge ausgelegt und, um den Widerstand von vornherein zu mindern ab und zu mal so etwas auspackt, wie "naja, und andersgläubige gibt es da auch noch", wo genau liegt der Sinn in diesem Unterrichtsfach???
Glaube ist ja wohl jedermanns Privatvergnügen und sollte doch bei der Schulbildung nur soweit eine Rolle spielen, als man darauf hinweist, das und in welchen Formen er existieren kann.
Mein Sohn hat sich sehr darauf gefreut in die Schule zu kommen. Ich habe mich allerdings geärgert, dass ich mich in 3 Wochen Schule bereits zwei Mal rechtfertigen musste. Einmal bei besagtem Elternabend und vorher, weil ich meiner Schwiegermutter erklären musste, dass sie ja gerne zum einschulungsgottesdienst gehen könne, sie dann aber alleine da sitzen würde, bis der Rest der Familie zur echten Einschulung kommt... Sehr glücklich
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
jarko
resignierter User



Anmeldungsdatum: 02.10.2014
Beiträge: 96

Beitrag(#2022925) Verfasst am: 29.09.2015, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Lachen
Bei hvd-niedersachsen.de steht unter Schule ohne Religion etwas von einem Elternkreis mit Kontakt-Emil. Klingt nach Leidensgenossen.
Und wenn man bei Facebook angemeldet ist, kann man diesbezüglich Beiträge und Gruppen sehen.
Aktuell muss man aber 5min runterscrollen, bis man das wiederfindet Mit den Augen rollen


Zuletzt bearbeitet von jarko am 29.09.2015, 15:47, insgesamt 3-mal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2023287) Verfasst am: 01.10.2015, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Einige Beiträge abgetrennt, und an Der Gottesbegriff Und der Atheismus angehängt.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jesus Christus
IQ >125



Anmeldungsdatum: 11.12.2013
Beiträge: 666
Wohnort: Tartaros

Beitrag(#2023374) Verfasst am: 01.10.2015, 17:45    Titel: Re: Religionsunterricht in Grundschulen... Antworten mit Zitat

DarwinsFanboy hat folgendes geschrieben:

Vielleicht sollte ich noch berichten, dass am zweiten Schultag, 1,5 Wochen VOR dem Elternabend mein Sohn nach Hause kam und mir ein Lied aus dem Religionsunterricht vorgesungen hat... "Gottes Liebe ist so wunderbar" Geschockt das zum Thema, der Unterricht würde erstmal anderweitig gestaltet, bis die Grenzen abgesteckt sind...


Dann gibt es doch einen triftigen Grund für dich, dein Kind vom Religionsunterricht abzumelden. Du könntest ihm stattdessen zu Hause aus Dawkins´ Gotteswahn vorlesen.

Cool
_________________
Die PARTEI

Umfrage

Wichtige Information!


[Links]
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3658

Beitrag(#2023514) Verfasst am: 01.10.2015, 23:35    Titel: Re: Religionsunterricht in Grundschulen... Antworten mit Zitat

DarwinsFanboy hat folgendes geschrieben:
Bis zum ersten Elternabend am 21.09. sollte der Unterricht aber noch nicht abgehalten sondern alternativ gestaltet werden, da dann die Eltern ihre Wahl treffen sollten.

<schnipp>

Vielleicht sollte ich noch berichten, dass am zweiten Schultag, 1,5 Wochen VOR dem Elternabend mein Sohn nach Hause kam und mir ein Lied aus dem Religionsunterricht vorgesungen hat... "Gottes Liebe ist so wunderbar" Geschockt das zum Thema, der Unterricht würde erstmal anderweitig gestaltet, bis die Grenzen abgesteckt sind...

Ist dein Sohn getauft?

In meiner Naivität hätte ich gedacht, daß ungetaufte Kinder quasi automatisch vom Religionsunterricht abgemeldet sind. Oder daß dann wenigstens bei der Anmeldung oder beim Einschulungstest nachgefragt wird.


Insofern ist dein Beitrag ein guter Hinweis für Leute wie mich, denen die Einschulung ihrer Kinder noch bevorsteht. Dafür sage ich heute schon danke, nächstes Jahr kann ich sagen, wie's ausgegangen ist.



DarwinsFanboy hat folgendes geschrieben:
... aber was hat das bitte schön in einem säkularen Staat als gesetzliches Unterrichtsfach an Schulen verloren?

In einem säkularen Staat? Jetzt bist du es, der naiv ist. zwinkern

Religionsunterricht war ein Zuckerl für die Zentrumspartei, damit sie dem Ermächtigungsgesetz zustimmt:

Zitat:
Reichskonkordat

Katholischer Religionsunterricht ist ordentliches Lehrfach. (Artikel 21)

https://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat




DarwinsFanboy hat folgendes geschrieben:
Mein Sohn ist auch (bis jetzt) absolut religionsfrei erzogen worden. Bei uns zuhause spielt dieses Thema einfach gar keine Rolle. Allerdings frage ich mich jetzt schon, wie ich ihm dieses Thema jetzt mal schonend erklären soll. Vor allem OHNE ihm dabei meine Sicht der Dinge, als absolute Wahrheit ein zu impfen.

Es gibt viele Gelegenheiten, das Thema im Vorübergehen anzusprechen.

    - Meine Tochter sagt immer, wenn sie eine voll-verschleierte Frau sieht: "Oh, ein Gespenst." Das ist ein guter Aufhänger für das Thema.
    - Oder: Filme. Zum Beispiel Disneys "Fantasia" oder "Herkules", in beiden kommt die griechische Götterwelt vor. Oder: hier in der Stadt gibt es ein indisches Restaurant namens "Ganesha" - Schutzgott der Künste und Wissenschaften.


"Impfen" ist schon das richtige Stichwort, zwar nicht "einimpfen" sondern im Sinne von Immunsystem anregen. Fragen zu stellen reicht da oft schon.

    smalline: "Der Opa hat gesagt, Gott hat die Bäume gemacht."
    smallie: "Und wer hat Gott gemacht?"




DarwinsFanboy hat folgendes geschrieben:
Worüber ich mir eigentlich am meisten Sorgen mache, ist, dass 6jährige zu diesem Thema doch eigentlich noch gar keine klar reflektierte Meinung haben können. Schon aus Gründen des Jugendschutzes. Oder wie soll ich ihm die Geschichten aus dem alten Testament zB über Vergewaltigung der eigenen Töchter altersgemäß nahe bringen??? Geschockt

Es müssen ja nicht gleich die allerderbsten Stellen sein.

Auch 6-jährige dürften die Idee, daß ein Vater seinen Sohn ans Kreuz nageln läßt, als abstoßend empfinden. Leider sind wir von Kindesbeinen an daran gewöhnt, dieses Bild nicht mehr zu reflektieren.



DarwinsFanboy hat folgendes geschrieben:
Ich habe mich allerdings geärgert, dass ich mich in 3 Wochen Schule bereits zwei Mal rechtfertigen musste.

Wer jenseits der Norm steht, ist erklärungspflichtig. Traurig, seufz. Die Mehrheit hat das oft gar nicht auf dem Schirm, daß es auch Leute gibt, die anders sind.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß deine Rechtfertigungen dazu beitragen, die Idee von "normal" zu weiten. Die, die nach dir kommen, werden es leichter haben. (Mist, jetzt kommt wieder meine grenzenlose Naivität durch ... Pfeifen )



DarwinsFanboy hat folgendes geschrieben:
Einmal bei besagtem Elternabend und vorher, weil ich meiner Schwiegermutter erklären musste, dass sie ja gerne zum einschulungsgottesdienst gehen könne, sie dann aber alleine da sitzen würde, bis der Rest der Familie zur echten Einschulung kommt... Sehr glücklich

Das verstehe ich nicht, der Claim ist doch meist bereits bei der Frage Taufe-oder-nicht abgesteckt? zwinkern
_________________
"There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
DarwinsFanboy
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.05.2010
Beiträge: 16

Beitrag(#2023537) Verfasst am: 02.10.2015, 06:43    Titel: Re: Religionsunterricht in Grundschulen... Antworten mit Zitat

Jesus Christus hat folgendes geschrieben:
DarwinsFanboy hat folgendes geschrieben:

Vielleicht sollte ich noch berichten, dass am zweiten Schultag, 1,5 Wochen VOR dem Elternabend mein Sohn nach Hause kam und mir ein Lied aus dem Religionsunterricht vorgesungen hat... "Gottes Liebe ist so wunderbar" Geschockt das zum Thema, der Unterricht würde erstmal anderweitig gestaltet, bis die Grenzen abgesteckt sind...


Dann gibt es doch einen triftigen Grund für dich, dein Kind vom Religionsunterricht abzumelden. Du könntest ihm stattdessen zu Hause aus Dawkins´ Gotteswahn vorlesen.

Cool


Das habe ich gemacht, als er ein baby war. So quasi als profilaktische Maßnahme Lachen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
DarwinsFanboy
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.05.2010
Beiträge: 16

Beitrag(#2023538) Verfasst am: 02.10.2015, 06:47    Titel: Antworten mit Zitat

Schön wär's. Aber in Niedersachsen ist da gar nichts abgesteckt.
Die Religionslehrerin ist ja wie gesagt gleichzeitig auch die Pastorin, der gegenüberliegenden Kirche...
Da verschwimmen die Grundstücksgrenzen wohl ein wenig... skeptisch


Ach ja: selbstverständlich ist mein Sohn nicht getauft! Wie käme ich denn zu so einem Quatsch? Mit den Augen rollen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2601
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2028878) Verfasst am: 01.11.2015, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Bis auf die wenigen Konvertiten sucht sich die Mehrheit der Menschen ihre Religion nicht bewusst aus. Man wächst in einer katholischen Familie auf und man ist katholisch, man wächst in einer moslemischen Familie auf und man ist moslem. Kritische Einstellung ist nebensächlich bzw. abwesend, intellektuelle Faulheit allgegenwärtig. Sich zu einer bestimmten Religion zu bekennen würde bedeuten, wenn man seriös ist, die anderen Religionen zu studieren und sie miteinander zu vergleichen aber viele verhalten sich wie in einer Schafherde.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4
Seite 4 von 4

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group