AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht solltest du mal deine eigenen Argumentationen mit deinem Selbstbild in Einklang bringen, damit dein Fremdbild nicht Schaden erleidet. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Wenn ich Dir nachts in dunkler Straße mit Baseballschläger eine in die Fresse haue, weil mir deine rechten Sprüche nicht gefallen, bin ich bereits im Moment der Tat Täter und du Opfer. Auch dann, wenn mir die Tat nicht nachzuweisen ist, weil ich keine Spuren hinterlassen habe. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: |
....
Geschützt werden sollte in erster Linie ein Grundsatz unseres Rechtssystems: Täter ist man erst, wenn man rechtskräftig verurteilt ist. .... |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
....
Gerichte sind für den öffentlichen Frieden geeignet, weniger für Gerechtigkeit. Und schon gar nicht für die Optimierung und Regelung von Täter-Opfer- Beziehungen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich finde ja, diese Aussage ist ein Beispiel für das, was sie zeigen will. Sie ist ein virtueller Schlag in die Fresse ohne Spuren zu hinterlassen. Die Drohung ist spürbar, aber nicht fassbar. Das Bild ist deutlich und lebhaft - aber jede Absicht komplett abstreitbar. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Optimierung der Täter-Opfer- Beziehung. Da stelle ich mir drunter vor, dass man das Opfer vorher fesselt, damit der Täter besser tätern kann. Geht es nicht viel mehr darum, diese Beziehung aufzulösen und in eine andere zu überführen? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht willst du gar nicht, dass dein Selbstbild mit deinem Fremdbild kompatibel wird, weil du einfach merkwürdig bist. Das muss ich so hinnehmen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Die Frage ist doch: ist sie überhaupt lösbar? Das hängt mitunter von der Schwere der Tat ab. Welche Beziehung soll es dann geben, wenn sie sich nicht beenden lässt? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Vielleicht lasse ich mich einfach nur ungerne manipulieren. Da bin ich gerne merkwürdig. Obwohl - wenn ich die Wahl hätte, wäre ich lieber uninteressant als merkwürdig. Das ist noch effektiver. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Diese Tätigkeit hat heute einen schlechten Ruf, aber es kann auch Verdrängung helfen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Diese Tätigkeit hat heute einen schlechten Ruf, aber es kann auch Verdrängung helfen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
In die Öffentlichkeit zu gehen und die Opferrolle zu akzeptieren, das erfordert Stärke und wirkt wie eine Erlösung. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Da bin ich ganz anderer Meinung. Die Opferrolle ist höchst undankbar und auch oft hinderlich. Nicht selten bereut man es, sich einmal in diese Rolle begeben zu haben. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Kurzfristig vielleicht, aber langfristig halte ich das für keine gute Idee. Aber mit der Beziehung zum Täter hat das ja eher wenig zu tun. Da die meisten sexuellen Übergriffe innerhalb von Beziehungen statt finden, würde Verdrängung bedeuten, dass das Opfer nicht heraus findet, warum es in der Beziehung mit diesem Menschen gelandet ist. Es kommt halt nicht allzu selten vor, dass Menschen, die Missbrauchsbeziehungen erleben, wiederholt an Partner geraten, die sie missbrauchen. Ich kenne so einen Fall aus meiner Familie. Eine Frau, die sich immer wieder in die falschen Typen verliebt hat. Jedes mal war es am Anfang der Himmel auf Erden und am Ende eine Katastrophe. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Da bin ich ganz anderer Meinung. Die Opferrolle ist höchst undankbar und auch oft hinderlich. Nicht selten bereut man es, sich einmal in diese Rolle begeben zu haben. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Du meinst also, die ganzen Frauen, die sich in der #metoo-Debatte nach Jahren befreit haben, das noch bereuen werden? Interessante These. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Das stimmt auch so nicht: Wer in die Öffentlichkeit geht, akzeptiert gerade nicht seine Opferrolle, sondern versucht damit, das Verhältnis umzudrehen. Dass das heute so leicht geht, war ja auch der Vorteil des Kachelmann-"Opfers". |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Du verwechselst hier schon wieder Täter und Opfer. Das Opfer im Fall Kachelmann war Kachelmann. Punkt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Der Fall aus Deiner Familie ist tragisch, aber ich finde, dass er thematisch hier gerade nicht passt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Im Fall des Kachelmann-"Opfers" bestand die reale Tat im öffentlichen Einnehmen der Opferrolle zu einer Tat, die nicht stattgefunden hat. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das hatte ich schon verstanden. Mir ging es aber nicht um vermeintliche Opfer, sondern um echte Opfer und die Frage, was die Opferrolle für die bedeutet. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
... Selbst, wenn Du das aus der Opfer-Perspektive zu sehen versuchst, läufst Du in die Irre, weil die Opfer genauso verschieden wie die Täter sind..... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Dabei hast Du aber dieses Problem:
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zelig hat folgendes geschrieben: |
Was mich umtreibt, ist daß die Stimme der Betroffenen in eurer Argumentation nicht vorkommt.
Wurde zunächst über eine lange Strecke der Diskussion die Glaubwürdigkeit der Schilderungen in Zweifel gezogen, wird bei einem dann doch zunehmend schwer bezweifelbaren Vorgang, wie die öffentliche Anklage gegen Wedel, das Interesse der Opfer ignoriert. Um den Gedanken zu veranschaulichen: In der Phase, in der für uns Außensehende der Wahrheitsgehalt einer öffentlichen Anklage nicht entscheidbar ist, wird sie mit dem Fall Kachelmann gleichgesetzt. Sobald die Evidenz überwiegt, vielleicht wie im Fall Wedel, wo aus alten Archiven Dokumente auftauchen, die der Anklage Glaubwürdigkeit verleihen, verlagert sich die Diskussion auf formaljuristische Erwägungen. Ich behaupte nicht, daß das eine bewußte Strategie ist. Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor. Ein Teil der formaljuristischen Argumentation erinnert mich an Filbingers "Was Recht war, kann nicht Unrecht werden". Ein anderer Teil, der den gesellschaftlichen/historischen Aspekt betrifft, erinnert mich an den ignoranten Umgang der irischen Kirche mit dem grauenhaften Kindesmissbrauch-Skandal. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ich sehe da keinen Widerspruch zu meinen Äusserungen. Es sollte eigentlich aus meinen Beiträgen ersichtlich sein, dass ich dem Opfer gerade keine spezielle Rolle zuweise und deshalb Opferollen für problematisch halte. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Fuer Dich sind wohl von vornherein und ausschliesslich beschuldigende Frauen "betroffen". Zu Unrecht beschuldigte Maenner scheinen demgegenüber von Deinem Empathievermoegen ausgenommen zu sein. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
„Weil es zu Unrecht beschuldigte Männer gibt, sollen die Frauen gefälligst schweigen!“, toll Bb. Damit kommen wir weiter. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
„Weil es zu Unrecht beschuldigte Männer gibt, sollen die Frauen gefälligst schweigen!“, toll Bb. Damit kommen wir weiter. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Stimmt. Zum Glück gibt es keinen Begründungszwang. Die Menschen dürfen einfach so über ihre Erfahrung sprechen. Sogar mit wem sie wollen. Das Thema bleibt also relevant, solange die Frage nicht geklärt ist, wie die Redefreiheit praktisch zensiert werden soll. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja, Du darfst es schreiben. Ich will Dir das Recht nicht nehmen. Damit habe ich auch verstanden, daß Du nichts gegen das freie Wort einzuwenden hast. Dessen war ich mir in diesem Kontext bisher nicht sicher. Wir können den Zweig also verlassen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Weil es um Macht geht. Die Täter, von denen wir hier vorwiegend sprechen, beziehen ihre Macht zum Schweigen der Opfer aus der Öffentlichkeit. Sie sind berühmt, beliebt, reich, haben mächtige Freunde - sie haben soziales Kapital angehäuft, das sie vor Verfolgung schützt. Wenn ein Opfer nach jahrelangem Hadern, ja aus Angst (auch um der Karriere Willen), aus Scham, öffentlich in den Medien ihr Schweigen bricht, wird genau das zerstört, was diese Tat ermöglicht hat und verhindert weitere Taten. Dann noch ein anderer Gedanke: es werden vehement „rechtsstaatliche Prinzipien“ gefordert. Wenn ich mir den Kachelmann-Prozess in Erinnerung rufe, würde ich niemandem wünschen, in einem rechtsstaatlichen Prozess Einblicke in die Psyche öffentlich werden zu lassen. Schon gar nicht als Opfer. Denn öffentlicher als ein Strafprozess geht eigentlich nicht und das zermürbt nicht nur den Täter. Und trotz gerichtlich erwiesener Unschuld ist der Angeklagte Kachelmann öffentlich verbrannt. Nicht einmal ein Freispruch hilft ihm. |
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