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Der Gottesbegriff und der Atheismus
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2022974) Verfasst am: 29.09.2015, 19:41    Titel: Re: Religionsunterricht in Grundschulen... Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Frag einen Agnostiker, ob Zeus existiert. Er wird sich entscheiden können. Lachen


Ok. Ich habe mich gefragt. Die Antwort lautet: Ich weiß es nicht. Es erscheint mir unwahrscheinlich, aber ich weiß es nicht Smilie
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2022975) Verfasst am: 29.09.2015, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Eine Person 1 sagt über eine ihr völlig fremde Person 2 "Person 2 ist kein Dieb",

Unsinn. Über eine völlig fremde Person gibt man kein Urteil (egal welches) ab. Sowas tut höchstens ein Trottel.
Laß dir einen besseren Vergleich einfallen.


Da siehst du mal wie dumm es ist, per se die Existenz einer Gottheit auszuschließen zwinkern
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sponor
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.05.2008
Beiträge: 1712
Wohnort: München

Beitrag(#2023273) Verfasst am: 01.10.2015, 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Gleichnis zu der (Off Topic-) Diskussion gefällig?

"Ein Atheist schaut aus dem Fenster und sagt: 'Oh, es regnet!' Schaut der Agnostiker auch aus dem Fenster und sagt: 'Das ist nur ein Glaube. Wahrscheinlich ist es so, dass es auf mindestens einer Seite dieses Hauses regnet.'"
(in Abwandlung eines typischen Witzes über Mathematiker)

Epistemologisch korrekt, aber im alltäglichen Gebrauch sinnlos. Unter strategischen Gesichtspunkten m.E. sogar verfehlt, wenn es um "Überzeugungsarbeit" und nicht um Philosophie geht.
Context is king!
_________________
Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2023301) Verfasst am: 01.10.2015, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
Ein Gleichnis zu der (Off Topic-) Diskussion gefällig?

"Ein Atheist schaut aus dem Fenster und sagt: 'Oh, es regnet!' Schaut der Agnostiker auch aus dem Fenster und sagt: 'Das ist nur ein Glaube. Wahrscheinlich ist es so, dass es auf mindestens einer Seite dieses Hauses regnet.'"
(in Abwandlung eines typischen Witzes über Mathematiker)

Epistemologisch korrekt, aber im alltäglichen Gebrauch sinnlos. Unter strategischen Gesichtspunkten m.E. sogar verfehlt, wenn es um "Überzeugungsarbeit" und nicht um Philosophie geht.
Context is king!


Nun gut, das Problem ist hier, das wir von unterschiedlichen "Agnostikern" ausgehen. Der Fehler liegt daher bei mir, da ich den Begriff ins Spiel gebracht habe. Im Kern war mir nicht an mehr gelegen als herauszustellen, dass zumindest die absolute Aussage, nämlich "Es gibt keinen Gott!", nicht belegbar ist. Ich bin außerdem davon ausgegangen, dass diese absolute Aussage den Atheisten zuzurechnen ist. Anscheinend ist das aber nicht zwangsweise so.
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Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2023324) Verfasst am: 01.10.2015, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
Ein Gleichnis zu der (Off Topic-) Diskussion gefällig?

"Ein Atheist schaut aus dem Fenster und sagt: 'Oh, es regnet!' Schaut der Agnostiker auch aus dem Fenster und sagt: 'Das ist nur ein Glaube. Wahrscheinlich ist es so, dass es auf mindestens einer Seite dieses Hauses regnet.'"
(in Abwandlung eines typischen Witzes über Mathematiker)


der passt aber für Mathematiker - die alles gaaaanz genau definiert haben müssen um formal wahre von unwahren Aussagen unterscheiden zu können viel besser - eigentlich passt es für Agnostiker gar nicht wirklich.

sponor hat folgendes geschrieben:
Epistemologisch korrekt, aber im alltäglichen Gebrauch sinnlos. Unter strategischen Gesichtspunkten m.E. sogar verfehlt, wenn es um "Überzeugungsarbeit" und nicht um Philosophie geht.
Context is king!


Und bei den "Atheisten", denen es um "Überzeugungsarbeit" bis hin zu "Missionierung" geht, passt *imho Atheist gar nicht. Das sind viel eher Anti-Theisten, da sie ja idR. - wie auch im FGH sehr gut zu beobachten - sehr konkrete Gottesvorstellungen haben, um selbige ablehnen zu können.

Von einer Art "Wandlung" wie man sie bei MSS verfolgen kann, merke ich im FGH wenig: weg von einem Anti-Theismus der sich hauptsächlich in echter Kritik, bis hin zu selbst-applaudierenden Rationalisierungen und Abwertung aller Theismen gefällt, hin zu einem "echteren" Atheismus, der sich statt mit Gott/Götter/Göttinnen-Negationen mit Seinsfragen philosophisch und/oder metaphysisch befaßt.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#2023328) Verfasst am: 01.10.2015, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
Epistemologisch korrekt, aber im alltäglichen Gebrauch sinnlos. Unter strategischen Gesichtspunkten m.E. sogar verfehlt, wenn es um "Überzeugungsarbeit" und nicht um Philosophie geht.
Context is king!


So sehe ich das auch. Im allgemeinen Kontext ist das bestenfalls eitle Spitzfindigkeit: "Atheist" ist gut eingeführt und wird verstanden. Man lebt ohne Gottesvorstellung. Punkt. Das verstehen vielleicht sogar die Kevin Großkreutze der Republik...
Im Kontext der philosophischen Akademiker-Diskussion sollte der "Atheist" allerdings wissen, dass er als solcher irgendwann erkenntnistheoretisch vor die Wand läuft und dann schlauerweise zum Agnostiker mutieren.
Ergo: Über meiner Haustür hängt groß das Schild "Atheist". Über´m Klo hängt allerdings mein Agnostiker-Diplom...
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023332) Verfasst am: 01.10.2015, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wir müssen zwischen einem bloß nominalen/nominellen Theismus (Pseudotheismus) und einem realen/reellen Theismus unterscheiden, weil es unsinnig ist, jeden zu den Theisten zu zählen, der irgendetwas oder irgendjemanden göttlich oder einen Gott nennt.

Lies mal die Bibel was darin alles Gott/Götze für Menschen ist bzw sein kann. In unserem Dunstkreis ist die Bibel der Religions-Bezugspunkt, da kann man nicht Dinge die die eigene Gott-Definition stören mal eben rauswerfen.


Das Problem ist in der Tat, dass "Gott" (oder "Gottheit") eher ein Rollenbegriff denn ein Wesensbegriff ist. Das heißt, er funktioniert eher wie ein Titel, dessen Träger eine bestimmte Stellung und eine bestimmte Macht hat. Ein Gott ist demnach so etwas wie ein König oder Kaiser, ein General oder Admiral. Mit "Gott" als bloßem Rollenbegriff lässt sich alles Mögliche vergöttlichen, weil er an sich nichts über die Beschaffenheit, die Art oder das Wesen des göttlich oder Gott Genannten aussagt. Es kann sich somit bei einem Gott (einer Gottheit) um eine personale oder eine apersonale Entität handeln, eine materielle oder eine immaterielle Entität, oder eine natürliche oder eine übernatürliche Entität.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2023337) Verfasst am: 01.10.2015, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wir müssen zwischen einem bloß nominalen/nominellen Theismus (Pseudotheismus) und einem realen/reellen Theismus unterscheiden, weil es unsinnig ist, jeden zu den Theisten zu zählen, der irgendetwas oder irgendjemanden göttlich oder einen Gott nennt.

Lies mal die Bibel was darin alles Gott/Götze für Menschen ist bzw sein kann. In unserem Dunstkreis ist die Bibel der Religions-Bezugspunkt, da kann man nicht Dinge die die eigene Gott-Definition stören mal eben rauswerfen.


Das Problem ist in der Tat, dass "Gott" (oder "Gottheit") eher ein Rollenbegriff denn ein Wesensbegriff ist. Das heißt, er funktioniert eher wie ein Titel, dessen Träger eine bestimmte Stellung und eine bestimmte Macht hat. Ein Gott ist demnach so etwas wie ein König oder Kaiser, ein General oder Admiral. Mit "Gott" als bloßem Rollenbegriff lässt sich alles Mögliche vergöttlichen, weil er an sich nichts über die Beschaffenheit, die Art oder das Wesen des göttlich oder Gott Genannten aussagt. Es kann sich somit bei einem Gott (einer Gottheit) um eine personale oder eine apersonale Entität handeln, eine materielle oder eine immaterielle Entität, oder eine natürliche oder eine übernatürliche Entität.

Ist nicht so trivial.
Die Gott-Definition muß auch eine Aussage von Paulus(der aus der Bibel) umfassen der von einigen Leuten meint das deren eigener Bauch ihr Gott sei.

Ich würde 'Gott' mal vorsichtig eine Umschreibung geben: Lebensquelle (schliesst Antrieb und Macht mit ein).
Gemeint ist das was ein Mensch als (höchste) Quelle des Antriebs (woraus Bewegung/Werte/Sinn entsteht) nutzt. Das kann zB auch Fussball sein, der Fussball als Antrieb und der Verein als der Prophet.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023338) Verfasst am: 01.10.2015, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
wobei das:
Zitat:

"Der Theismus besteht in dem Glauben, dass es eine allmächtige, allwissende, vollkommen gute immaterielle Person gibt, die die Welt erschaffen hat, die menschliche Wesen 'nach ihrem Bilde' erschaffen hat, und der wir Verehrung, Gehorsam sowie Ergebenheit schulden."

für alles, was so unter Pantheismus subsummiert wird, eine völlig untaugliche Beschreibung ist. Jetzt könnte man natürlich fragen, ob Pantheismus überhaupt Theismus sei - vom Wortstamm ist diese Frage zumindest zu bejahen...


Das Obige ist ja auch eine Definition des Theismus im engeren Sinn. Wenn der Theismus im weiteren Sinn nichts weiter ist als der Glaube an irgendeinen Gott oder irgendetwas Göttliches, dann kann der Pantheismus zum Theismus im weiteren Sinn gezählt werden.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023342) Verfasst am: 01.10.2015, 15:13    Titel: Re: Religionsunterricht in Grundschulen... Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:

Mir wäre es neu, dass die gemeine Definition des Atheisten NICHT umfasst, dass die Existenz eines Gottes ausgeschlossen wird. Wo nimmst du denn sonst bitte die Abgrenzung zum Agnostiker vor?


Ein Atheist ist entweder ein neutraler Atheist (Neutralist), d.i. jemand, der weder an die Existenz noch an die Nichtexistenz Gottes oder von Göttern glaubt, oder ein positiver Atheist (Antitheist), d.i. jemand, der an die Nichtexistenz Gottes oder von Göttern glaubt.

Das Wort "Agnostiker" wird (insbesondere außerhalb der akademischen Sphäre) meistens im Sinne von "Neutralist" gebraucht. Von der etymologischen Wortbedeutung her wäre das Wort "Apistiker" (und entsprechend "Apistizismus" – Griech. "pistis" = "Glaube") passender, weil es hier um das Fehlen, die Abwesenheit des Glaubens geht und nicht um das Fehlen, die Abwesenheit eines Wissensanspruchs oder von Gewissheit geht. Der Apistizismus entsprecht demjenigen, das ich in einem anderen Beitrag doxastischer Agnostizismus genannt habe (im Gegensatz zum epistemischen Agnostizismus).
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023344) Verfasst am: 01.10.2015, 15:20    Titel: Re: Religionsunterricht in Grundschulen... Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Mir wäre es neu, dass die gemeine Definition des Atheisten NICHT umfasst, dass die Existenz eines Gottes ausgeschlossen wird.


Nur der positive Atheist (Antitheist) glaubt, dass es de facto keine Götter gibt, was aber nicht bedeutet, dass er überdies glaubt, dass es keine Götter geben kann. Denn tatsächliche Nichtexistenz bedeutet nicht unbedingt notwendige Nichtexistenz/unmögliche Existenz. Leute, die nicht nur an die tatsächliche Nichtexistenz, sondern auch an die notwendige Nichtexistenz/unmögliche Existenz Gottes oder von Göttern glauben, bezeichne ich als superpositive Atheisten.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2023350) Verfasst am: 01.10.2015, 15:44    Titel: Re: Religionsunterricht in Grundschulen... Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Mir wäre es neu, dass die gemeine Definition des Atheisten NICHT umfasst, dass die Existenz eines Gottes ausgeschlossen wird.


Nur der positive Atheist (Antitheist) glaubt, dass es de facto keine Götter gibt, was aber nicht bedeutet, dass er überdies glaubt, dass es keine Götter geben kann. Denn tatsächliche Nichtexistenz bedeutet nicht unbedingt notwendige Nichtexistenz/unmögliche Existenz. Leute, die nicht nur an die tatsächliche Nichtexistenz, sondern auch an die notwendige Nichtexistenz/unmögliche Existenz Gottes oder von Göttern glauben, bezeichne ich als superpositive Atheisten.


Verstehe. Gut, dann habe ich mit Halbwissen um mich gebrüllt. Entschuldigung und danke für die ausführliche Erläuterung Smilie
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Jesus Christus
IQ >125



Anmeldungsdatum: 11.12.2013
Beiträge: 666
Wohnort: Tartaros

Beitrag(#2023373) Verfasst am: 01.10.2015, 17:28    Titel: Re: Religionsunterricht in Grundschulen... Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Nur der positive Atheist (Antitheist)...


Wo hast du gelesen/gehört, dass positiver Atheismus Antitheismus entspricht?
_________________
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023379) Verfasst am: 01.10.2015, 18:01    Titel: Re: Religionsunterricht in Grundschulen... Antworten mit Zitat

Jesus Christus hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Nur der positive Atheist (Antitheist)...
Wo hast du gelesen/gehört, dass positiver Atheismus Antitheismus entspricht?


Es geht darum, dass das Präfix "anti-" in der Philosophie üblicherweise zur Bezeichnung einer Antithese, d.h. zur Bezeichnung der Verneinung einer These verwendet wird, z.B. Realismus versus Antirealismus. "Antitheist" ist schlichtweg die beste und passendste Einwort-Bezeichnung für jemanden, der glaubt, dass der Theismus falsch ist, dass es keinen Gott gibt.

Das Wort "Antitheism(us)" findet sich bereits im 19. Jh. als Synonym von "positive(r) Atheism(us)", z.B.:

"[A]n Antitheist denies the existence of a God, and an Atheist is one who neither denies, nor affirms, but who is (atheos)—without a God."

(Ainslie, Robert. Is There a God? London: Seeley, 1840. pp. 4-5)

"Atheism has been distinguished from Anti-theism; and the former has been supposed to imply merely the non-recognition of God, while the latter asserts His non-existence. This distinction is founded on the difference between unbelief and disbelief."

(Buchanan, James. Modern Atheism: Under its Forms of Pantheism, Materialism, Secularism, Development, and Natural Laws. Boston: Gould and Lincoln, 1857. p. 22)

Mit "Antitheismus" ist hier der theoretische, metaphysische Antitheismus gemeint, im Gegensatz zum praktischen, politischen Antitheismus, welcher nicht nur argumentativ gegen die Theisten und deren Organisationen (Kirche und Klerus) kämpft. Ersterer schließt letzteren nicht ein; denn wer glaubt, dass der Theismus falsch ist, muss nicht auch glauben, dass der Theismus bzw. theistische Institutionen und Organisationen intolerabel sind und beseitigt werden sollen.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023414) Verfasst am: 01.10.2015, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Eine (von mir ad hoc erstellte) Übersicht der Grundarten von Gottheiten:

1. bestimmt:

1.1 konkret:

1.1.1 materiell-persönlich: menschenartige/-ähnliche, tierartige/-ähnliche Wesen (z.B. die griechischen, römischen oder germanischen Götter)

1.1.2 materiell-unpersönlich (evtl. metaphorisch personifiziert): Pflanzen, Gesteine, Gebirge, Gewässer, Gestirne, Naturgewalten/-kräfte (z.B. Gewitter), die Naturgesetze (können auch zu 1.2 gezählt werden), die Natur, das physische Universum insgesamt.

1.1.3 immateriell-persönlich (spirituell): inner- oder außerweltliche Geister/Seelen, Weltgeist/-seele

1.2 abstrakt:
immateriell-unpersönlich: z.B. das Unbegreifbare, das Schicksal, die Liebe, die Vernunft, Gerechtigkeit, Weisheit (platonische Formen oder Universalien)

2. unbestimmt/unterbestimmt: z.B. das Sein, der Seinsgrund, die höchste Wirklichkeit, das Absolute, das Ewige, das Unendliche (z.B. Tao, Brahman)
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46345
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2023422) Verfasst am: 01.10.2015, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Eine (von mir ad hoc erstellte) Übersicht der Grundarten von Gottheiten:

1. bestimmt:

1.1 konkret:

1.1.1 materiell-persönlich: menschenartige/-ähnliche, tierartige/-ähnliche Wesen (z.B. die griechischen, römischen oder germanischen Götter)

1.1.2 materiell-unpersönlich (evtl. metaphorisch personifiziert): Pflanzen, Gesteine, Gebirge, Gewässer, Gestirne, Naturgewalten/-kräfte (z.B. Gewitter), die Naturgesetze (können auch zu 1.2 gezählt werden), die Natur, das physische Universum insgesamt.

1.1.3 immateriell-persönlich (spirituell): inner- oder außerweltliche Geister/Seelen, Weltgeist/-seele

1.2 abstrakt:
immateriell-unpersönlich: z.B. das Unbegreifbare, das Schicksal, die Liebe, die Vernunft, Gerechtigkeit, Weisheit (platonische Formen oder Universalien)

2. unbestimmt/unterbestimmt: z.B. das Sein, der Seinsgrund, die höchste Wirklichkeit, das Absolute, das Ewige, das Unendliche (z.B. Tao, Brahman)

Als Pantheist kann ich mich in Deine Aufzählung nicht finden.
Ich halte es übrigens nicht mit Schoppenhauer.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023442) Verfasst am: 01.10.2015, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:


1.1.2 materiell-unpersönlich (evtl. metaphorisch personifiziert): Pflanzen, Gesteine, Gebirge, Gewässer, Gestirne, Naturgewalten/-kräfte (z.B. Gewitter), die Naturgesetze (können auch zu 1.2 gezählt werden), die Natur, das physische Universum insgesamt.

Als Pantheist kann ich mich in Deine Aufzählung nicht finden.


Der Pantheismus gehört zu 1.1.2, da ihm nach Gott = Natur. (Was verstehst du denn darunter, falls du anderer Meinung bist?)
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46345
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2023446) Verfasst am: 01.10.2015, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:


1.1.2 materiell-unpersönlich (evtl. metaphorisch personifiziert): Pflanzen, Gesteine, Gebirge, Gewässer, Gestirne, Naturgewalten/-kräfte (z.B. Gewitter), die Naturgesetze (können auch zu 1.2 gezählt werden), die Natur, das physische Universum insgesamt.

Als Pantheist kann ich mich in Deine Aufzählung nicht finden.


Der Pantheismus gehört zu 1.1.2, da ihm nach Gott = Natur. (Was verstehst du denn darunter, falls du anderer Meinung bist?)


Verlegen Natürlich.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023453) Verfasst am: 01.10.2015, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:


1.1.2 materiell-unpersönlich (evtl. metaphorisch personifiziert): Pflanzen, Gesteine, Gebirge, Gewässer, Gestirne, Naturgewalten/-kräfte (z.B. Gewitter), die Naturgesetze (können auch zu 1.2 gezählt werden), die Natur, das physische Universum insgesamt.

Als Pantheist kann ich mich in Deine Aufzählung nicht finden.


Der Pantheismus gehört zu 1.1.2, da ihm nach Gott = Natur. (Was verstehst du denn darunter, falls du anderer Meinung bist?)


Verlegen Natürlich.


Ein Pantheist könnte allerdings die Auffassung vertreten, dass die Natur, das physische Universum als Ganzes eine einheitliche (und göttliche) Person ist, in welchem Fall die Kategorie materiell-unpersönlich unzutreffend wäre. Diese Form könnte man als holopsychistischen oder kosmopsychistischen Pantheismus bezeichnen, dem zufolge der Kosmos als Ganzes ein psychisches Subjekt göttlicher Art ist (was immer "Göttlichkeit" in diesem Zusammenhang bedeuten mag).
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46345
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2023454) Verfasst am: 01.10.2015, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:


1.1.2 materiell-unpersönlich (evtl. metaphorisch personifiziert): Pflanzen, Gesteine, Gebirge, Gewässer, Gestirne, Naturgewalten/-kräfte (z.B. Gewitter), die Naturgesetze (können auch zu 1.2 gezählt werden), die Natur, das physische Universum insgesamt.

Als Pantheist kann ich mich in Deine Aufzählung nicht finden.


Der Pantheismus gehört zu 1.1.2, da ihm nach Gott = Natur. (Was verstehst du denn darunter, falls du anderer Meinung bist?)


Verlegen Natürlich.


Ein Pantheist könnte allerdings die Auffassung vertreten, dass die Natur, das physische Universum als Ganzes eine einheitliche (und göttliche) Person ist, in welchem Fall die Kategorie materiell-unpersönlich unzutreffend wäre. Diese Form könnte man als cosmopsychistischen oder holopsychistischen Pantheismus bezeichnen, dem zufolge der Kosmos als Ganzes ein psychisches Subjekt göttlicher Art ist (was immer "Göttlichkeit" in diesem Zusammenhang bedeuten mag).


Als "Person" möchte ich es nicht betiteln, aber schon als eine lebendige Einheit.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023466) Verfasst am: 01.10.2015, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Ein Pantheist könnte allerdings die Auffassung vertreten, dass die Natur, das physische Universum als Ganzes eine einheitliche (und göttliche) Person ist, in welchem Fall die Kategorie materiell-unpersönlich unzutreffend wäre. Diese Form könnte man als cosmopsychistischen oder holopsychistischen Pantheismus bezeichnen, dem zufolge der Kosmos als Ganzes ein psychisches Subjekt göttlicher Art ist (was immer "Göttlichkeit" in diesem Zusammenhang bedeuten mag).

Als "Person" möchte ich es nicht betiteln, aber schon als eine lebendige Einheit.


Also der Kosmos als Organismus.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46345
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2023469) Verfasst am: 01.10.2015, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Ein Pantheist könnte allerdings die Auffassung vertreten, dass die Natur, das physische Universum als Ganzes eine einheitliche (und göttliche) Person ist, in welchem Fall die Kategorie materiell-unpersönlich unzutreffend wäre. Diese Form könnte man als cosmopsychistischen oder holopsychistischen Pantheismus bezeichnen, dem zufolge der Kosmos als Ganzes ein psychisches Subjekt göttlicher Art ist (was immer "Göttlichkeit" in diesem Zusammenhang bedeuten mag).

Als "Person" möchte ich es nicht betiteln, aber schon als eine lebendige Einheit.


Also der Kosmos als Organismus.


Für mich die plausibelste Erklärung.
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3908

Beitrag(#2023503) Verfasst am: 01.10.2015, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Ein Pantheist könnte allerdings die Auffassung vertreten, dass die Natur, das physische Universum als Ganzes eine einheitliche (und göttliche) Person ist, in welchem Fall die Kategorie materiell-unpersönlich unzutreffend wäre. Diese Form könnte man als cosmopsychistischen oder holopsychistischen Pantheismus bezeichnen, dem zufolge der Kosmos als Ganzes ein psychisches Subjekt göttlicher Art ist (was immer "Göttlichkeit" in diesem Zusammenhang bedeuten mag).

Als "Person" möchte ich es nicht betiteln, aber schon als eine lebendige Einheit.


Also der Kosmos als Organismus.


Für mich die plausibelste Erklärung.


Die Physik liefert hier eine gewisse Unterstützung:
Da seit dem Urknall der Raum sich selbst schafft/ expandiert, kann man quasi von jedem Punkt im Universum behaupten, dass er derjenige Punkt ist, an dem der Urknall statt gefunden hat.

Also: Am Anfang war alles eng miteinander verbunden, und das ist es heute in gewisser Weise immer noch, wenn auch in expandierter Form.
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023525) Verfasst am: 02.10.2015, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Also der Kosmos als Organismus.

Für mich die plausibelste Erklärung.


Das würde bedeuten, dass das Weltganze eine Pflanze oder ein Tier ist – was keinen Sinn ergibt, oder?
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Mad Magic
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#2023529) Verfasst am: 02.10.2015, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:


1.1.2 materiell-unpersönlich (evtl. metaphorisch personifiziert): Pflanzen, Gesteine, Gebirge, Gewässer, Gestirne, Naturgewalten/-kräfte (z.B. Gewitter), die Naturgesetze (können auch zu 1.2 gezählt werden), die Natur, das physische Universum insgesamt.

Als Pantheist kann ich mich in Deine Aufzählung nicht finden.


Der Pantheismus gehört zu 1.1.2, da ihm nach Gott = Natur. (Was verstehst du denn darunter, falls du anderer Meinung bist?)


Verlegen Natürlich.


Ein Pantheist könnte allerdings die Auffassung vertreten, dass die Natur, das physische Universum als Ganzes eine einheitliche (und göttliche) Person ist, in welchem Fall die Kategorie materiell-unpersönlich unzutreffend wäre. Diese Form könnte man als holopsychistischen oder kosmopsychistischen Pantheismus bezeichnen, dem zufolge der Kosmos als Ganzes ein psychisches Subjekt göttlicher Art ist (was immer "Göttlichkeit" in diesem Zusammenhang bedeuten mag).

Alles was wir uns logisch vorstellen können ist wohl nur ein Bruchteil von "Allem"...

Wer weiß, vielleicht sind wir nur ein Bruchteil von dem sog. "Gott", der sich irgendwann mal vor lauter Langeweile in Quintillionen von Einzelteilen zerlegt hatte (Urknall) und jetzt, nicht mehr Herr seiner selbst, wartet bis er wieder "zusammengesetzt" ist Mr. Green

Ich hatte mich mal als Panentheisten bezeichnet, weil mir die Wiki-Erklärung damals sehr gut gefallen hatte. Leider existiert diese Fassung seit einigen Jahren nicht mehr. Die hatte eine schöne Abgrenzung zum Pantheismus, was mir sehr gut gefallen hat. Ich bin nur leider nicht eloquent genug, um diese Sätze auch nur ansatzweise wiedergeben zu können bzw. das schriftlich begründen zu können Weinen
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2023532) Verfasst am: 02.10.2015, 01:25    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Also der Kosmos als Organismus.

Für mich die plausibelste Erklärung.


Das würde bedeuten, dass das Weltganze eine Pflanze oder ein Tier ist – was keinen Sinn ergibt, oder?


nur wenn du die Semantik von "Organismus" rein der Biologie/Medizin zuordnest Idee

Zitat:
Im weiteren, allgemeinen Sinn kann ein System, dessen Teile wie „Organe“ zusammenwirken, als Organismus bezeichnet werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Organismus#Organismen_im_weiteren_Sinne
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#2023566) Verfasst am: 02.10.2015, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Eine (von mir ad hoc erstellte) Übersicht der Grundarten von Gottheiten:

1. bestimmt:

1.1 konkret:

1.1.1 materiell-persönlich: menschenartige/-ähnliche, tierartige/-ähnliche Wesen (z.B. die griechischen, römischen oder germanischen Götter)

1.1.2 materiell-unpersönlich (evtl. metaphorisch personifiziert): Pflanzen, Gesteine, Gebirge, Gewässer, Gestirne, Naturgewalten/-kräfte (z.B. Gewitter), die Naturgesetze (können auch zu 1.2 gezählt werden), die Natur, das physische Universum insgesamt.

1.1.3 immateriell-persönlich (spirituell): inner- oder außerweltliche Geister/Seelen, Weltgeist/-seele

1.2 abstrakt:
immateriell-unpersönlich: z.B. das Unbegreifbare, das Schicksal, die Liebe, die Vernunft, Gerechtigkeit, Weisheit (platonische Formen oder Universalien)

2. unbestimmt/unterbestimmt: z.B. das Sein, der Seinsgrund, die höchste Wirklichkeit, das Absolute, das Ewige, das Unendliche (z.B. Tao, Brahman)


1.1.1, 1.1.2 und 1.2 lassen sich in Bezug auf die antiken Götter m.E. nicht sinnvoll voneinander trennen, wie du ja selbst schon erkannt hast ("metaphorisch personifiziert").
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2023584) Verfasst am: 02.10.2015, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Also der Kosmos als Organismus.

Für mich die plausibelste Erklärung.


Das würde bedeuten, dass das Weltganze eine Pflanze oder ein Tier ist – was keinen Sinn ergibt, oder?


nur wenn du die Semantik von "Organismus" rein der Biologie/Medizin zuordnest Idee

Zitat:
Im weiteren, allgemeinen Sinn kann ein System, dessen Teile wie „Organe“ zusammenwirken, als Organismus bezeichnet werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Organismus#Organismen_im_weiteren_Sinne


Für mich ist die Definition für Organismus: "ein sichselbst erhaltendes System"
Inwiefern das System ein Bewußtsein hat, vermag ich nicht zu wissen.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3483

Beitrag(#2023596) Verfasst am: 02.10.2015, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Also der Kosmos als Organismus.
Für mich die plausibelste Erklärung.
Das würde bedeuten, dass das Weltganze eine Pflanze oder ein Tier ist – was keinen Sinn ergibt, oder?

nur wenn du die Semantik von "Organismus" rein der Biologie/Medizin zuordnest Idee

Zitat:
Im weiteren, allgemeinen Sinn kann ein System, dessen Teile wie „Organe“ zusammenwirken, als Organismus bezeichnet werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Organismus#Organismen_im_weiteren_Sinne


Vrolijke nennt den Kosmos "eine lebendige Einheit", also nicht nur ein physisches, sondern ein biotisches System.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



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Beiträge: 46345
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2023599) Verfasst am: 02.10.2015, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Also der Kosmos als Organismus.
Für mich die plausibelste Erklärung.
Das würde bedeuten, dass das Weltganze eine Pflanze oder ein Tier ist – was keinen Sinn ergibt, oder?

nur wenn du die Semantik von "Organismus" rein der Biologie/Medizin zuordnest Idee

Zitat:
Im weiteren, allgemeinen Sinn kann ein System, dessen Teile wie „Organe“ zusammenwirken, als Organismus bezeichnet werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Organismus#Organismen_im_weiteren_Sinne


Vrolijke nennt den Kosmos "eine lebendige Einheit", also nicht nur ein physisches, sondern ein biotisches System.


Letztendlich besteht das ganze universum, ob physisch oder biologisch, aus Atomen.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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