deirfloo hat folgendes geschrieben: |
Im Buch "Unser mathematisches Universum" von Tegmark bin ich auf folende Behauptung gestoßen:
Wenn es unendlich viele Multiversen gibt, folgert daraus zwangsläufig, dass es auch ein anderes Universum mit einem Doppelgänger von mir gibt, genaugenommen sogar unendlich viele. Meine Frage: ist das nicht falsch? Denn wenn es unendlich viele gibt, gibt es doch auch unendlich viele Möglichkeiten und also auch unendlich viele Möglichkeiten OHNE Doppelgänger. |
deirfloo hat folgendes geschrieben: |
Es stört mich das "zwangsläufig". An anderer Stelle steht: mit hundertprozentiger Sicherheit. |
deirfloo hat folgendes geschrieben: |
Dass es eben auch unendlich viele Möglichkeiten ohne Doppelgänger gibt, es also nicht zwangsläufig eines mit Doppelgänger geben muss. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Ich kann von einer unendlichen Menge (zum Beispiel rationale Zahlen) eine unendliche wegnehmen (zum Beispiel ganze Zahlen), und es bleiben doch unendlich viele übrig. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Ich kann von einer unendlichen Menge (zum Beispiel rationale Zahlen) eine unendliche wegnehmen (zum Beispiel ganze Zahlen), und es bleiben doch unendlich viele übrig. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
... in der Wirklichkeit sind das Fantasievorstellungen ohne Wert. |
deirfloo hat folgendes geschrieben: |
Solange es immer noch unendlich viele Möglichkeiten gibt, gibt es unendlich viel Raum für Paralleluniversen ohne Doppelgänger.
Wenn ich unendlich oft würfle mit einem Würfel, der unendlich viele Seiten hat, heißt das nicht, dass zwangsläufig irgendwann zB die 3 kommen muss. Es gibt unendlich viele andere Zahlen. Klar kann 3 kommen, muss aber nicht. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Mal abgesehen davon, daß ich da anderer Meinung bin: Es ging hier nicht um eine Nutzenbewertung, sondern um eine logische bzw. mathephysikalische Bewertung der Aussage "Wenn es unendlich viele Multiversen gibt, ..." |
deirfloo hat folgendes geschrieben: |
Danke für den Hinweis. Er spricht von Ebene-I-Multiversen. |
deirfloo hat folgendes geschrieben: |
... Dann heißt das, dass obwohl beide unendlich sind, die Möglichkeiten bzw. Freiheitsgrade in dem beschriebenen Multiversum obwohl unendlich, so doch kleiner sind als die der reinen Anzahl, unendlich. Das spricht für mich dann aber logisch gegen die Existenz dieser Ebene-I-Multiversen. |
deirfloo hat folgendes geschrieben: |
Denn wenn es unendlich viele gibt, gibt es doch auch unendlich viele Möglichkeiten |
kereng hat folgendes geschrieben: |
Liegt das an endlich vielen Quantenzuständen, also daran, dass Raum, Zeit oder was auch immer, nicht kontinuierlich sind wie die reellen Zahlen, sondern diskret wie die ganzen Zahlen? |
step hat folgendes geschrieben: |
Sabine Hossenfelder bezeichnet Multiversen als Religion - sehr zu meinem Ärger muß ich gestehen.
https://www.youtube.com/watch?v=-dSua_PUyfM |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Welcher Punkt ist ärgerlich? Der Vergleich mit Religion? |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Ja. Ich finde zwar auch ihre Argumentation speziell bei #2 und #4 falsch, aber das ist der normale Diskurs. Ärgerlich ist der Kategorienfehler des Vergleichs mit Religion. Sie meint mit Religion (anders Video) den Glauben an unwiderlegbare Götter, die keine Konsequenzen in der Welt haben und die man daher auch nicht als Erklärung für irgendwas braucht oder gebrauchen kann - siehe Occams Razor. Dies ist aber beim Multiversum nicht der Fall. Denn will man die multiversale Interpretation nicht mitgehen, muß man (anders als bei konsequenzenlosen Göttern) alternative Erklärungen anbieten, etwa für "echten Zufall", für Feinabstimmungen, dafür, warum wir manche Terme in unseren besten Theorien adhoc wegwerfen usw., man braucht epizykelhafte Zusatzannahmen wie etwa Bohmtrajektorien, oder man muß die Frage wenigstens als offen kategorisieren. Oder man positioniert sich streng positivistisch (shut up ...), was sie aber auch nicht tut. Die Frage ist auch, wie Hossenfelder z.B. mit Raumzeitbereichen umgeht, die, folgt man unseren besten Theorien, kausal getrennt von uns sind. Auch die gehören ja genaugenommen nicht zu unserem Universum. Soll man jetzt sagen, am Ereignishorizont beginnt Gott? Das ist absurd. Im Prinzip macht sie den alten Fehler der Gleichsetzung von (religiösem) Glauben mit Vermuten, indem sie nur die Gemeinsamkeit der beiden (fehlende Beweise) nennt. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Von der anderen Seite aus betrachtet, könnte man noch einwerfen, daß Religion immer Elemente mit einem persönlichen Bezug hat. Ich hoffe, das spielt in der Astrophysik keine Rolle. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Hossenfelder würde vermutlich sagen, daß die Leute, die unter Religion einen persönlichen Bezug zu Gott verstehen, bei ihr sowieso falsch sind - ich glaube, das sagt sie sogar tatsächlich in einem anderen Video. Denn solche Götter hätten ja Konsequenzen für die Welt, deswegen wäre ein solcher Glaube widerlegbar. Ich muß mal suchen, ob sie auch ein Video über Realitätskriterien hat - das wär sicher interessant. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Ihre Grundforderung, von der Realität auszugehen und nicht von theoretischen Formeln, die vor allem in sich widerspruchsfrei sind, ist völlig richtig. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Das ist es ja auch, was sie mit Religion meint, nämlich ein Ausgehen von Ideen statt von der erforschten Realität. |
Zitat: |
Wissenschaftliche Erkenntnis als demokratischer Prozess
Was für eine verrückte Lage: Die Relativitätstheorie bringt die Forscher zur Verzweiflung, weil sie alle Tests mit Bravour besteht. Über die Inflationstheorie jubeln viele Kosmologen, denn sie sagt alles voraus – und damit nichts. Doch Alan Guth reagiert äußerst empfindlich auf diesen Vorwurf: „Ich glaube, dass jeder, der sich ernsthaft die Wissenschaftsgeschichte ansieht, erkennt, dass die alte Idee von Karl Popper mit den widerlegbaren Theorien obsolet ist. Danach soll man eine Theorie testen, testen und immer wieder testen, bis man ein Experiment findet, das nicht zur Theorie passt und sie somit ausschließt. Aber so funktioniert Wissenschaft heute nicht mehr. Vielmehr ist Wissenschaft heute eine Arena konkurrierender Ideen. Und im Moment ist die Inflation die mit Abstand am weitesten akzeptierte Theorie der Kosmologie. Vielleicht findet man irgendwann etwas Besseres. Natürlich gibt es viele Varianten dieser Theorie, aber die einfachsten Inflationsmodelle passen so schön zu den Daten, dass wir meines Erachtens damit kaum falsch liegen können.“ |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht gibt es einfach zu viele und zu viele mittelmäßige Wissenschaftler. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
|
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Wen? Die schwarzen Löcher? |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Wen? Die schwarzen Löcher? |
deirfloo hat folgendes geschrieben: |
Im Buch "Unser mathematisches Universum" von Tegmark bin ich auf folende Behauptung gestoßen:
Wenn es unendlich viele Multiversen gibt, folgert daraus zwangsläufig, dass es auch ein anderes Universum mit einem Doppelgänger von mir gibt, genaugenommen sogar unendlich viele. Meine Frage: ist das nicht falsch? Denn wenn es unendlich viele gibt, gibt es doch auch unendlich viele Möglichkeiten und also auch unendlich viele Möglichkeiten OHNE Doppelgänger. |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Wen? Die schwarzen Löcher? |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
Man müsste erst mal wissen, was man unter diesen Umständen unter einem Doppelgänger versteht. Ist das jemand der absolut so ist wie ich? (Also jemand, der denselben Beitrag tippt) |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
Das wäre nur möglich, wenn das gesamte Universum zu unserem genau gleich wäre. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
In diesem Fall müsste man sich fragen ob es überhaupt sinnvoll ist, hier von mehreren Universen zu sprechen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
Man müsste erst mal wissen, was man unter diesen Umständen unter einem Doppelgänger versteht. Ist das jemand der absolut so ist wie ich? (Also jemand, der denselben Beitrag tippt) Das wäre nur möglich, wenn das gesamte Universum zu unserem genau gleich wäre. |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Du kannst es Dir so vorstellen, daß, kurz nach der Aufspaltung, alles identisch ist (also z.B. die gesamte Erinnerung und Tätigkeit) bis auf die winzige Quantenzahl, deren Messung der Auslöser war. Später kann es sich dann auseinanderentwickeln, noch mehr aufspalten usw. Vielleicht leichter vorzustellen, wenn Du bedenkst, daß auch vor der Aufspaltung Deine Identität bereits ein Überlagerungszustand ist, aus (z.B. 2) Varianten im Hilbertraum, normiert mit 1/sqrt(2).
Es sind bei Multiverse Typ III nicht mehrere, das glauben die Leute nur wegen des Namens. Es sind eher verschiedene "Arme" oder Teilbereiche des Zustandsraums. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
Man müsste also erst mal klären, von welcher Art Multiversum die Rede ist. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
Die Multiversen nach der ART entstehen unabhängig voneinander, oder? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
... dass es zu einem bestimmten realen Ereignis mehr mögliche Ursachen gibt als für seine Hervorbringung hinreichend wären ... |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Im Hilbertraum, über den wir hier reden, kann es nicht zwei in allen Quantenzahlen ("Eigenschaften") identische Zustände geben, denn ein Zustand ist ja gerade so definiert. |
Hossenfelder hat folgendes geschrieben: |
If you don’t have free will you’ve never had it, and if this hasn’t bothered you before, why start worrying now? |
step hat folgendes geschrieben: | ||
"Von der Realität ausgehen" ist ein weites Feld. Ein Beispiel: - wir sehen ein bestimmtes Phänomen, z.B. die Periheldrehung des Merkur. - wir suchen nach einer Erklärung, Einstein findet eine in Form der ART, einer theoretischen Formel, die weitere Voraussagen macht, von denen viele auch getestet werden. Also haben wir ein "gute Theorie" |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Eine wissenschaftliche Theorie muss sein:
- in sich logisch (u.a. widerspruchsfrei) und widerspruchsfrei mit bekannten Tatsachen, - überprüfbar, d.h. empirisch (durch Beobachtungen oder Experimente) hinsichtlich ihrer aufgestellten Aussagen und produzierten Gesetzmäßigkeiten Wissenschaftliche Theorien treffen Aussagen über - Objekte, Strukturen und Wechselbeziehungen von Objekten, (vergangene und zukünftige) Entwicklungen von Objekten, - vergangene Zustände von Objekten ('retrospective power') - zukünftige Zustände von Objekten ('predictive power') Die Entdeckung verifizierender Tatsachen zur Validierung einer wissenschaftlichen Theorie kann manchmal vorausgesagt werden, manchmal nicht. Manchmal stößt die Wissenschaft auch völlig zufällig auf verifizierende Tatsachen oder auch nie. Davon hängt grundsätzlich die Wissenschaftlichkeit einer Theorie nicht ab ... |
step hat folgendes geschrieben: |
- Die Formel sagt noch weitere, beunruhigende Dinge voraus, die nicht nachprüfbar sind, z.B. über das Innere von Schwarzen Lochern oder eben auch, daß es "Universen" gibt, die kausal vollständig von "unserem" getrennt sind. Das ist schwer nachprüfbar, aber ist die Hypothese deswegen Religion? Nein, es ist eine nach Stand des Wissens plausible Hypothese. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Wissenschaft ist beides im Wechselspiel. |
step hat folgendes geschrieben: |
Ach ja, und natürlich die unerforschte Realität. |
step hat folgendes geschrieben: |
Und, sind kausal von uns getrennte Raumzeitbereiche real genug oder sind sie Religion? |
step hat folgendes geschrieben: |
Hätte man je nach Gravitationswellen suchen dürfen? Die standen ja nur in ner Formel und sonst nirgends. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
|
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Die ART erfüllt die Kriterien einer wissenschaftlichen Theorie vollständig. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Aber diese gut begründeten Hypothesen gehen ursprünglich trotzdem von bekannten (und immer weiter verfeinerten) Beobachtungen und Theorien aus. Es sind primär keine reinen Ideen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
|
step hat folgendes geschrieben: | ||
Originell für den Diskussionsalltag:
|
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
|
step hat folgendes geschrieben: | ||
Da ich ja schon mehrfach über die Hossenfelder gemeckert habe, hier ein älterer Blogpost von Ihr über den sog. Freien Willen, an dem ich nichts zu meckern finde ;-)
http://backreaction.blogspot.com/2016/01/free-will-is-dead-lets-bury-it.html Originell für den Diskussionsalltag:
Ganz am Ende kommt sie auf den von ihr (zumindest 2016) und t'Hooft vertretenen "Superdeterminismus" zu sprechen, die Idee dahinter ist, daß auch die Entscheidungen, was Alice und Bob im Bell/EPR-Experiment messen, seit dem Urknall festliegen, so daß die gesamte Argumentation mit Bell nicht mehr funktioniert und man sogar auf den Gedanken kommen könnte, die Natur lege fest, was wir über sie herausfinden. Ich persönlich halte das für nicht plausibel, aber als Idee jedenfalls interessanter als Freier Wille und magischer Kollaps. https://en.wikipedia.org/wiki/Superdeterminism |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Spielte der Superdeterminismus nicht auch eine Rolle als mögliche Erklärung für die Verschränkung? (Ungefähr so: Der Beobachter und die Verschränkung haben eine weit entfernte gemeinsame Vergangenheit, in der bereits die Verschränkung und ihre Beobachtung determiniert wurde. Oder ist das genau das, was du oben schilderst?) |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Prinzipell müßte man aber die Möglichkeit einer vollständigen Beschreibung von einer Willensentscheidung trennen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wieso sollte sie im Rückblick nicht geschildert werden können? |
step hat folgendes geschrieben: | ||
? |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich habe das Argument so verstanden, daß die Möglichkeit einer vollständige Beschreibung eines willentlichen Vorgangs ein Argument gegen die Existenz eines (wie auch immer beschaffenen) freien Willens wäre. |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn die ART stimmt und wenn unsere Deutung der Beobachtungen zur Expansion / Inflation korrekt sind, folgt zwingend, daß es kausal von unserer getrennt Welten geben muß, da die Expansion ja >c geschieht. Diese sind prinzipiell nie beobachtbar, trotzdem ist die Annahme, daß sie existieren, keine Religion. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ja, bei der exponentiellen Inflation wäre das die zwingende Folge. Ich bezog mich aber auf die andere Art der außerkausalen Welt, die Viele-Welten-Theorie/Paralleluniversen im Zusammenhang mit der Unschärferelation. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
Es gibt einfach zu viele Viele-Welten-Theorien. Vielleicht gibt es sogar mehr Theorien als wirkliche Welten. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, es gibt nicht so viele. Und sie unterscheiden sich deutlich voneinander. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Welten oder Theorien? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich meine die Theorien über Multiversen. Aber das sind wie gesagt - streng genommen - Hypothesen. |
step hat folgendes geschrieben: |
Für einen Freien Willen (der nicht nur so heißt) müsste es eine (physikalische) Funktion im Agenten geben, die nicht von außen bekannt und vor allem nicht vorwärtsdeterministisch, aber trotzdem nicht zufällig ist. |
alois hat folgendes geschrieben: |
Die von mir im Thread zu Schrödingers Katze angesprochene One Mind Interpretation
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2182100#2182100 bietet einen Ansatz für einen freien Willen. Diese Interpretation geht aus von Many Worlds, also QM ohne Kollaps, und einem unabhägig existierenden Bewusstsein, ... |
alois hat folgendes geschrieben: |
... welches nur eine dieser Vielen Welten beobachtet und dadurch als real heraushebt. Man muss postulieren, dass bei einem Messprozess die Bewusstseine aller Menschen und Tiere dem selben Zweig der Welt folgen. Andernfalls könnte eines dieser Bewusstseine in einen Zweig der Welt gelangen, wo die anderen Menschen Zombies ohne Bewusstsein sind, was eine unerträgliche Vorstellung wäre. |
alois hat folgendes geschrieben: |
Der Aspekt bezüglich des feien Willens ist mir selber in den Sinn gekommen. |
alois hat folgendes geschrieben: |
... Abweichungen von quantenmechanich berechneten Wahrscheinlichkeiten, die sich durch die Entscheidung des Bewusstseins für einen Zweig der Welt ergeben könnten und die vielleicht sogar experimentell nachweisbar sein könnten. |
step hat folgendes geschrieben: |
Für einen Freien Willen (der nicht nur so heißt) müsste es eine (physikalische) Funktion im Agenten geben, die nicht von außen bekannt und vor allem nicht vorwärtsdeterministisch, aber trotzdem nicht zufällig ist. Solche Funktionen gibt es in der Mathematik tatsächlich, allerdings bieten die derzeit bekannten Naturgesetze keine Möglichkeit, sie zu implementieren. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
|
swifty hat folgendes geschrieben: |
Nephelai. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
... ist das Bewußtsein nicht aus Physik? |
Zitat: |
Ist das etwa ein dualistischer Ansatz? |
Zitat: |
Woher soll die unitäre Entwicklung / die Physik wissen, ob ein Atom gerade "bewußtelt" oder nicht? |
Zitat: |
Ja, das hatten wir schon, wurde ursprünglich glaube ich von Dieter Zeh vorgeschlagen. Hat aber den Nachteil, daß der QM-Meßprozeß gar kein Bewußtsein voraussetzt, sondern nur einen Meßapparat, und auch der kann sehr allgemeiner Natur sein. |
Zitat: |
Ich sehe nicht, wie da ein "Freier" Wille reinkommen sollte. Wie wird denn entschieden, wie das Große Allbewußtsein sich entscheidet? Doch nicht etwa zufällig? |
Zitat: |
Schreib mal die Formel auf. |
Zitat: |
kein Physiker glaubt an Geister. |
Zitat: |
Kannst Du ein Experiment vorschlagen und voraussagen, wie es ausgehen müßte, um Deine Hypothese zu widerlegen? |
alois hat folgendes geschrieben: |
Der Aufspaltungsvorgang setzt kein Bewusstsein voraus. Aber die Entscheidung, welches der Resultate der Aufspaltung das reale ist, braucht ein Bewusstsein, welches eines der Resultate beobachtet und die andern nicht. |
alois hat folgendes geschrieben: | ||
|
step hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn also ein Meßapparat ein Resultat mißt, und vielleicht sogar basierend auf dem Ergebnis sagen wir, explodiert, so ist immer noch nicht klar, ob dieses Resultat real ist, weil noch kein Bewußtsein es wahrgenommen hat? Und wenn schließlich ein bewußtes Wesen die Konsequenzen betrachtet, wird es rückwirkend real? Das hat etwas ... Narzisstisches |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Du sagst, das Bewußtsein habe gar keinen Einfluß auf die Quantenwelt. Wie sollen Physiker es dann nachweisen? |
alois hat folgendes geschrieben: |
Wenn man eines von beiden als real herausheben will, braucht man ein sich nicht spaltendes Bewusstsein, welches nur einen Zweig beobachtet. Die Zweige "existieren" jedoch alle weiter. |
alois hat folgendes geschrieben: | ||
|
alois hat folgendes geschrieben: |
Eine solche Situation könnte es sein, wenn sich im Gehirn in manchen, Momenten die Gewissheit über die eigene bewusste Existenz einstellt. |
step hat folgendes geschrieben: |
Es müßte eine psycho-physische Schnittstelle zum Wahrnehmungsapparat geben, der zudem quantenmechanische Überlagerungszustände wahrnehmen können muß, um später eine stochastische Aswahl zu treffen. |
step hat folgendes geschrieben: |
Und das alles im stark dekohärenten thermodynamischen Umfeld des Gehirns, |
step hat folgendes geschrieben: |
Sowohl die unitäre Zeitentwicklung wie auch die vorausgesagte Wahrscheinlichkeitsverteilung sind durch den Hamiltonoperator H gegeben. |
step hat folgendes geschrieben: |
Wenn die Verteilung abweicht, ist entweder auch H (und damit die unitäre Entwicklung, also wohl alle Pfade) anders, oder die Schrödingerleichung ist falsch. |
step hat folgendes geschrieben: |
Aber um den Gedanken der eigenen Existenz zu erklären, benötige ich doch gar keine Abweichung von der vorhergesagten Wahrscheinlichkeitsverteilung - Personen in der normalen MWI (ohne ManyMinds) könnten den doch ebenso haben - und zwar in allen Zweigen. |
alois hat folgendes geschrieben: | ||
|
alois hat folgendes geschrieben: | ||
|
step hat folgendes geschrieben: |
Diese Gewissheit könnte doch auch völlig dekohärent entstehen, also klassisch. Ist ja z.B. auch evolutionär nützlich, wenn ein Gehirn eine intaktes Ich-Illusion hervorbringt, weil das Individuum dann den Interessen des Genpools besser dienen kann. |
step hat folgendes geschrieben: |
Diese Gewissheit könnte doch auch völlig dekohärent entstehen, also klassisch. Ist ja z.B. auch evolutionär nützlich, wenn ein Gehirn eine intaktes Ich-Illusion hervorbringt, weil das Individuum dann den Interessen des Genpools besser dienen kann. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Die eigentliche Illusion scheint mir zu sein, daß man mit solchen Diskussionen je weiterkäme. Daß sie trotzdem geführt werden (und ich sie in dieser Form auch schon vor vielen Jahrzehnten erlebt habe, zwar mit anderen Argumenten, aber dem gleichen Nicht-Ergebnis), weist für mich darauf hin, daß dahinter ein grundsätzlicheres Bedürfnis steckt, das über die inhaltliche Frage weit hinausgeht, oder daß manche Menschen einfach zu viel Zeit haben. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Bei dem Bedürfnis gehe ich mit, das mit dem Nicht-Ergebnis finde ich zumindest vorschnell - jedenfalls was die Physik und die Natur des Bewußtseins betrifft. |
step hat folgendes geschrieben: |
Und was die "zu viel Zeit" betrifft, halte ich dagegen. Findest Du, ich sollte noch weniger Freizeit haben? Oder möchtest Du mir vorschreiben, was ich in dieser tue? |
alois hat folgendes geschrieben: |
Habe lediglich Grundkenntnisse in Quantentheorie und Allgemeiner Relativitätstheorie, vielleicht ist das Folgende also Unsinn. Aber seit langer Zeit beschäftigt mich folgende Überlegung, und ich wüsste gerne, was die Fachleute dazu sagen:
In der Many-Worlds-Interpretation der Quantentheorie hat man gemeinsame Raumzeit-Koordinaten für die nebeneinander existierenden Welten. Wenn man nun versucht, auch die Gravitation quantenmechanisch zu beschreiben, dann hat jede dieser nebeneinander existierenden Welten ihre eigene Metrik. Wenn die Welten und die Metriken sich weit auseinanderentwickeln, zB. Schwarze Löcher an unterschiedlichen Koordinaten entstehen, dann kann es passieren, dass die Koordinaten mehrerer Welten sich nicht mehr zur Deckung bringen lassen, es also keine gemeinsamen Koordinaten mehr gibt. Damit hat man wieder eine diskontinuierliche Entwicklung, die man gerade durch die Many-Worlds-Interpretation vermeinden wollte. Wäre das nicht ein Argument dafür, eine für alle Welten gemeinsame Metrik anzunehmen? Und das ginge doch wohl nur, wenn eine der Vielen Welten als die reale ausgezeichnet ist, in welcher Materieverteilung und Gravitation zusammenpassen. |
alois hat folgendes geschrieben: |
In der Many-Worlds-Interpretation der Quantentheorie hat man gemeinsame Raumzeit-Koordinaten für die nebeneinander existierenden Welten. Wenn man nun versucht, auch die Gravitation quantenmechanisch zu beschreiben, dann hat jede dieser nebeneinander existierenden Welten ihre eigene Metrik. Wenn die Welten und die Metriken sich weit auseinanderentwickeln, zB. Schwarze Löcher an unterschiedlichen Koordinaten entstehen, dann kann es passieren, dass die Koordinaten mehrerer Welten sich nicht mehr zur Deckung bringen lassen, es also keine gemeinsamen Koordinaten mehr gibt. |
alois hat folgendes geschrieben: |
Damit hat man wieder eine diskontinuierliche Entwicklung, die man gerade durch die Many-Worlds-Interpretation vermeinden wollte. |
alois hat folgendes geschrieben: |
Wäre das nicht ein Argument dafür, eine für alle Welten gemeinsame Metrik anzunehmen? Und das ginge doch wohl nur, wenn eine der Vielen Welten als die reale ausgezeichnet ist, in welcher Materieverteilung und Gravitation zusammenpassen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Daß die Typ-III Zweige ihre jeweils eigene Metrik haben, ist richtig. Allerdings gilt das auch schon ohne Quantisierung der Gravitation, denn ein Quantenereignis bedeutet ja auch nach heutigen besten Theorien schon eine Änderung des Energie-Impuls-Tensors und damit eine Änderung der Metrik. Stell Dir im Extremfall eine Überlagerung aus zwei Zuständen eines Elektrons vor, deren einer zu einer Überschreitung der Massengrenze eines Sterns führt. |
step hat folgendes geschrieben: |
Der Punkt ist, daß auch ohne MWI der heutige Formalismus (Schrödingergleichung + ART) nicht geeignet ist, um das zu beschreiben. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Ist das möglich, dass ein veränderter Zustand eines Elektrons die Masse eines Sterns erhöht? Auf welche Weise? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
|
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht sähe eine adäquate Weiterentwicklung der Mathematik so aus, dass es immer weiter in Richtung Beschreibung von Möglichkeitsräumen geht und also in Richtung Abstrahierung von der Realität in dieser Welt. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde