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Krieg in der Ukraine
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Cyborg
Eukaryot



Anmeldungsdatum: 28.08.2008
Beiträge: 136
Wohnort: Wien

Beitrag(#2275169) Verfasst am: 14.03.2022, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Konflikt ist trotz des Ausmaßes an Zerstörung und der Opferzahl immer noch kein Krieg. Was die Russen tatsächlich noch planen, bleibt nach wie vor ungewiss. Die hiesigen, gleichgeschalteten Medien werden nicht müde, den "heldenhaften Widerstand" der ukrainischen Streitkräfte wie einen Rambo-Film zu inszenieren, obwohl sie sich, zumindest hier in Österreich, jetzt ein wenig zurückhalten. In Österreich ist man an von den Russen an den Staatsvertrag und die Neutralität erinnert worden, also hält unsere Regierung der Selbstgerechten vorerst die Schnauze. Amüsant sind auch die Berichte, die russische Armee sei ins Stocken geraten, habe Logistikprobleme oder mit einem Verfall der Kampfmoral zu kämpfen. Die Russen sind nicht einmarschiert, um das ganze Land zu besetzen. Auch haben sie nicht vor, die Ukraine in die Steinzeit zurückzubomben, wie die Amis den Irak oder Afghanistan. Die Amerikaner haben 2003 keine Häuserkämpfe geführt, sondern gleich mit voller Wucht zugeschlagen. Das können die Russen auch.

Viele Menschen solidarisieren sich mit der Ukraine, weil sie keinen Schimmer über die Ursachen des Konflikts haben. Es stimmt natürlich, dass die russische Invasion eine Aggression gegen einen (theoretisch) souveränen Staat darstellt. Mich würde interessieren, warum sich der Kreml zu diesem Schritt entschlossen. Zur Abschreckung und als Signal, dass Putin nicht blufft? Um in den Augen der eigenen, russischen, Bevölkerung als Mann der Tat zu gelten? Acht Jahre Appeasement gegenüber dem Westen und seinen Provokationen sind eine lange Zeit. Aus westlichen Mainstream-Medien wird man über die wahren Gründe jedenfalls nichts erfahren.

Dieser Konflikt hat nichts mit der Ukraine zu tun. Er wird nur auf dem Rücken der ukrainischen Bevölkerung ausgetragen. Jedem halbwegs vernünftigen Beobachter, der mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts etwas vertraut ist, muss klar sein, dass die NATO-Osterweiterung eine kurzsichtige und gefährliche Politik ist. Russland hat allen Grund, das Heranschleichen einer feindlich gesinnten Militärallianz abzulehnen. Jahrelang haben sie diese Expansion gedultet bis jetzt die rote Linie überschritten wurde. Nach dem Putsch im Jahr 2014, Pogromen gegen die russischsprachige Bevölkerung, dem Verbot der russischen Sprache, der Eingliederung von Neonazi-Banden in die regulären Streitkräfte, der Absicht der NATO beizutreten, mit all seinen Folgen, wie der Stationierung von nuklearen Sprengköpfen entlang der russischen Grenze, braucht man sich über die aktuelle Situation nicht zu wundern. So etwas wie eine freie Wahl der Allianzen gibt es in der Realpolitik nicht. Die eigene Freiheit endet dort, wo die Freiheit und Sicherheit Anderer gefährdet werden. Wenn sich Mexiko entscheiden würde, einem russisch- oder chinesich-geführten Militärbündnis beizutreten, wären US-Truppen binnen 24 Stunden in Mexico City.

Nach all den Katastrophen der vergangenen 20 Jahre (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Mali) hat der Westen jedes Recht verspielt, Russland derart zu dämonisieren. Niemand hat das Internationale Recht mit Füssen getreten wie die USA und ihre NATO-Vasallen. Der saudische Angriffskrieg gegen Jemen hat inzwischen üer 800.000 Opfer gefordert. Mit Massenhinrichtungen lassen sie auch regelmäßig von sich reden. Wo ist die Massenempörung in den Medien? Die Türkei hält nach wie vor einen Teil Syriens besetzt, mit der Absicht, das Gebiet in den eigenen Staat einzugliedern. Wo bleiben die Proteste der selbstgerechten Spießbürger?

Im Ukraine-Konflikt geht es vor allem um Europa. Den USA ist Europa zu selbstständig geworden. Engere wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas mit Russland und China ist eine direkte Gefahr für den Hegemonieanspruch der USA. In diesem Kontext muss man auch deren Kreuzzug gegen Nord Stream 2 verstehen. Wir sollen uns nicht zu sehr von Russland abhängig machen, was zu begrüßen ist, aber dafür überteuertes, qualitativ minderwertiges Flüssiggas aus den USA beziehen.
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2275174) Verfasst am: 14.03.2022, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, das sind verkleidete Amerikaner die jahrelang russische Waffen gehortet haben, damit es autentisch ist. Und ein Krieg ist es nicht, weil's gar nicht die Ukraine ist, sondern das Set von "Contractor", so wie damals, als die Mondlandung gefaked wurde ...da haben uns die Amis ja so ge... Erst ab 18 verwenden, bitte!
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
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Beitrag(#2275176) Verfasst am: 14.03.2022, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Cyborg hat folgendes geschrieben:
Dieser Konflikt ist trotz des Ausmaßes an Zerstörung und der Opferzahl immer noch kein Krieg. Was die Russen tatsächlich noch planen, bleibt nach wie vor ungewiss. Die hiesigen, gleichgeschalteten Medien werden nicht müde, den "heldenhaften Widerstand" der ukrainischen Streitkräfte wie einen Rambo-Film zu inszenieren, obwohl sie sich, zumindest hier in Österreich, jetzt ein wenig zurückhalten. In Österreich ist man an von den Russen an den Staatsvertrag und die Neutralität erinnert worden, also hält unsere Regierung der Selbstgerechten vorerst die Schnauze. Amüsant sind auch die Berichte, die russische Armee sei ins Stocken geraten, habe Logistikprobleme oder mit einem Verfall der Kampfmoral zu kämpfen. Die Russen sind nicht einmarschiert, um das ganze Land zu besetzen. Auch haben sie nicht vor, die Ukraine in die Steinzeit zurückzubomben, wie die Amis den Irak oder Afghanistan. Die Amerikaner haben 2003 keine Häuserkämpfe geführt, sondern gleich mit voller Wucht zugeschlagen. Das können die Russen auch.

Viele Menschen solidarisieren sich mit der Ukraine, weil sie keinen Schimmer über die Ursachen des Konflikts haben. Es stimmt natürlich, dass die russische Invasion eine Aggression gegen einen (theoretisch) souveränen Staat darstellt. Mich würde interessieren, warum sich der Kreml zu diesem Schritt entschlossen. Zur Abschreckung und als Signal, dass Putin nicht blufft? Um in den Augen der eigenen, russischen, Bevölkerung als Mann der Tat zu gelten? Acht Jahre Appeasement gegenüber dem Westen und seinen Provokationen sind eine lange Zeit. Aus westlichen Mainstream-Medien wird man über die wahren Gründe jedenfalls nichts erfahren.

Dieser Konflikt hat nichts mit der Ukraine zu tun. Er wird nur auf dem Rücken der ukrainischen Bevölkerung ausgetragen. Jedem halbwegs vernünftigen Beobachter, der mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts etwas vertraut ist, muss klar sein, dass die NATO-Osterweiterung eine kurzsichtige und gefährliche Politik ist. Russland hat allen Grund, das Heranschleichen einer feindlich gesinnten Militärallianz abzulehnen. Jahrelang haben sie diese Expansion gedultet bis jetzt die rote Linie überschritten wurde. Nach dem Putsch im Jahr 2014, Pogromen gegen die russischsprachige Bevölkerung, dem Verbot der russischen Sprache, der Eingliederung von Neonazi-Banden in die regulären Streitkräfte, der Absicht der NATO beizutreten, mit all seinen Folgen, wie der Stationierung von nuklearen Sprengköpfen entlang der russischen Grenze, braucht man sich über die aktuelle Situation nicht zu wundern. So etwas wie eine freie Wahl der Allianzen gibt es in der Realpolitik nicht. Die eigene Freiheit endet dort, wo die Freiheit und Sicherheit Anderer gefährdet werden. Wenn sich Mexiko entscheiden würde, einem russisch- oder chinesich-geführten Militärbündnis beizutreten, wären US-Truppen binnen 24 Stunden in Mexico City.

Nach all den Katastrophen der vergangenen 20 Jahre (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Mali) hat der Westen jedes Recht verspielt, Russland derart zu dämonisieren. Niemand hat das Internationale Recht mit Füssen getreten wie die USA und ihre NATO-Vasallen. Der saudische Angriffskrieg gegen Jemen hat inzwischen üer 800.000 Opfer gefordert. Mit Massenhinrichtungen lassen sie auch regelmäßig von sich reden. Wo ist die Massenempörung in den Medien? Die Türkei hält nach wie vor einen Teil Syriens besetzt, mit der Absicht, das Gebiet in den eigenen Staat einzugliedern. Wo bleiben die Proteste der selbstgerechten Spießbürger?

Im Ukraine-Konflikt geht es vor allem um Europa. Den USA ist Europa zu selbstständig geworden. Engere wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas mit Russland und China ist eine direkte Gefahr für den Hegemonieanspruch der USA. In diesem Kontext muss man auch deren Kreuzzug gegen Nord Stream 2 verstehen. Wir sollen uns nicht zu sehr von Russland abhängig machen, was zu begrüßen ist, aber dafür überteuertes, qualitativ minderwertiges Flüssiggas aus den USA beziehen.

Wieso verteidigt du, als Kommunist, wie ich, nachdem ich einige deiner Beiträge gelesen habe, vermute, die kleptokratische Autokratie in der RF?
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Beitrag(#2275197) Verfasst am: 14.03.2022, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Großartiger Sieg der russsichen Armee:

https://apnews.com/article/russia-ukraine-war-maternity-hospital-pregnant-woman-dead-c0f2f859296f9f02be24fc9edfca1085

Erbrechen


Aber laut Außenminister Lügow waren dort ja gar keine Patienten, sondern nur Nazis
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
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Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2275206) Verfasst am: 14.03.2022, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Gouverneur der Oblast Odessa ist jetzt Maxim Marchenko
https://en.wikipedia.org/wiki/Maksym_Marchenko
Von 2015 bis 2017 diente er als Kommandeur des Aidar-Bataillons . Später, im Jahr 2017, wurde er zum stellvertretenden Kommandeur der 92. Mechanisierten Brigade ernannt , wo er für kurze Zeit blieb, weil er ein Jahr lang eine andere Brigade führte. [1]

Im April 2019 wurde er zum Oberst befördert .

Zitat:

Am Sonntag sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die russische Armee plane einen gewalttätigen Angriff auf die Stadt und nannte es ein „historisches Verbrechen“. Anfang letzter Woche entließ er den zivilen Gouverneur der Provinz Odessa, Serhij Hrynevetsky, und ersetzte ihn durch Maksym Marchenko, einen Oberst der Armee und ehemaligen Anführer des umstrittenen Aidar-Bataillons, das seit 2014 in der Donbass-Region im Osten der Ukraine kämpft.

https://www.aljazeera.com/news/2022/3/9/russia-ukraine-war-the-battle-for-odesa


https://de.wikipedia.org/wiki/Bataillon_Ajdar
Zitat:

Die Tagesschau berichtete: "Besonders berüchtigt ist das Bataillon AIDAR, zu dem rechtsgerichtete ukrainische Nationalisten gehören, von denen sich einige mit Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbolen schmücken, als Abzeichen auf der Tarnkleidung oder als Tätowierung auf dem Körper. Die Anführer und viele Mitglieder sind bekennende Neonazis und Mitglieder von rechtsextremen Gruppen."[6] Nur etwa 10 % verfügten anfangs über eine militärische Ausbildung. Die Freiwilligen durchliefen zunächst eine Grundausbildung von zwei Wochen. Die meisten Mitglieder der Kampfeinheit stammen aus der Ostukraine bzw. aus dem Donezbecken und gehören oft akademischen Berufen an.[7]

m Juli 2014 leitete Russland eine strafrechtliche Untersuchung gegen den Kommandanten von Aidar, Serhiy Melnychuk, wegen „Organisation der Tötung von Zivilisten“ ein. [25] Seine freiwillige Pilotin Nadiya Savchenko wurde von pro-russischen Separatisten in der Nähe von Luhansk gefangen genommen , nach Russland transportiert und des Mordes an zwei russischen Journalisten angeklagt. [26] [27]

Am 8. September 2014 behauptete Amnesty International , das Bataillon habe Kriegsverbrechen begangen , darunter Entführungen, rechtswidrige Inhaftierungen, Misshandlungen, Diebstähle, Erpressungen und mögliche Hinrichtungen. [17]

Am 24. Dezember 2014 berichtete Amnesty International, dass die Einheit humanitäre Hilfe aus der Ukraine daran hindere, die Bevölkerung in den von Separatisten kontrollierten Gebieten zu erreichen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in diesen Gebieten ist auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Laut Amnesty International sagen die Bataillone Aidar, Donbas und Dnipro-1 , dass sie die Hilfe blockieren, weil sie „glauben, dass Lebensmittel und Kleidung in die falschen Hände geraten und verkauft werden könnten, anstatt als humanitäre Hilfe gegeben zu werden“. [28] Denis Krivosheev, stellvertretender Direktor für Europa und Zentralasien bei Amnesty International, erklärte, dass „das Aushungern von Zivilisten als Kriegsmethode ein Kriegsverbrechen ist“. [29]

Im April 2015 erklärte die ukrainische Regierung zum Gouverneur von Luhansk , Hennadiy Moskal , dass das Aidar-Bataillon "die Region terrorisiert" und forderte das ukrainische Verteidigungsministerium auf, seine Mitglieder nach einer Reihe von Diebstählen, darunter Krankenwagen und die Übernahme einer Brotfabrik, zu zügeln. [30]

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jdf
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Beitrag(#2275209) Verfasst am: 14.03.2022, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallooooo!!!!! Jemand zuu Hauuse??????

jdf hat folgendes geschrieben:
Womit wir wieder bei der Frage angelangt wären, ob das Asow-Regiment von der ukrainischen Landesverteidigung ausgeschlossen werden sollte.

Was denkst du, Wilson? Was denkst du, Skeptiker?

Kannst du mal aufhören, deine UNKOMMENTIERTEN Zitate zu spammen?
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2275220) Verfasst am: 14.03.2022, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das hätte ich doch gerne von eine unabhängige Quelle bestätigt bekommen.

Ist nicht möglich.

Hier kannst du dasselbe nachlesen:
https://twitter.com/KyivIndependent/status/1502568114978004992?cxt=HHwWgIC9gavvmNopAAAA

Die hier behaupten, dass sie unabhängig wären und einer nachvollziehbaren Methodik folgen:
https://www.oryxspioenkop.com/2022/02/attack-on-europe-documenting-equipment.html


Zitat:
“We know they’re lying, they know they’re lying, they know that we know they’re lying, we also know that they know that we know they’re lying, but they STILL LIE.”

Soll von Aleksandr Solzjenitsyn sein.

Oryx wird im Spiegel erwähnt:

Zitat:
Die Analysten der Dokumentationsplattform Oryx führen eine Liste von bestätigten Kriegsverlusten, für die sie im Netz öffentlich zugängliches Material nutzen. In der Übersicht tauchen, Stand Montag Nachmittag, zwölf vollständig zerstörte russische Flugzeuge auf, 15 Hubschrauber und sieben Drohnen. Dazu kommt ein von einer Boden-Luft-Rakete schwer beschädigtes Su-25-Bodenkampfflugzeug, das aber offenbar zu seiner Basis zurückkehren konnte. Bilder zerstörter ukrainischer Gerätschaften sind in den sozialen Netzwerken viel seltener zu finden – nicht weil es sie nicht gibt, sie werden nur aus strategischen Gründen nicht veröffentlicht.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ukraine-krieg-warum-ist-russlands-luftwaffe-so-ineffektiv-a-d733cd54-5a3d-4a34-81c7-10b29a58fabb

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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15986
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2275234) Verfasst am: 14.03.2022, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zunächst ohne Link, meinte man auf France24 oder DW (I forget) heute morgen, unterdessen versuchten die Russen auch in den von ihnen besetzten Gebieten der Ukraine Fakten zu schaffen.

Der widerspenstige Bürgermeister einer Großstadt sei durch eine handverlesene pro-russische Akteurin ersetzt worden. (Damit das alles etwas netter wirkt. Wer hätte gedacht, daß es auch in autoritären Regimes eine Gleichbe(un)rechtigung gibt...) Sie wandte sich dann auch gleich in einer Videobotschaft an die Bürger, doch bitte mit den Besatzern zu kooperieren.

Möglicherweise ist der russische Plan, die Ukraine zu zerlegen wie etwa Zypern, unter dem Vorwand, daß die russischsprachige Minderheit "geschützt" werden müsse: Einige Stadtväter in Cherson haben durchgestochen, die Russen versuchten, sie unter Druck zu setzen, ein "Referendum" über die Schaffung einer "Volksrepublik" abzuhalten. Wobei auch das "erwartete Ergebnis" direkt vorgegeben worden sei. Noch würden sie versuchen, sich dagegen zu wehren. (Vermutlich werden sie aber dann auch bald ersetzt werden und das in absehbarer Zeit so ablaufen. Denn den Ukrainern dürfte es auch schwer fallen, die Russen wieder zu vertreiben?)

Da sollte man sich mal fragen: Was ist daran "in Ordnung"?

(Wohlgemerkt, die These, daß ein Nachbarland, das sich einem anderen Bündnis anschließen *wolle* - ganz unabhängig davon, ob es dort wirklich aufgenommen würde -, ganz schnell aufgerollt würde, ist ja keine Rechtfertigung: Eine Handlung kann verwerflich sein, auch wenn die USA sie begehen: Vorgehen im Iran, in Guatemala, ..., in Vietnam, in Chile, ..., bis hin zum Irak sind genauso gegen die Souveränität dieser Länder gerichtet gewesen wie der russische Überfall auf die Ukraine jetzt.

Und die Süffisanz dabei ist doch, daß die Ukraine v.a. deshalb in die Nato wollte, *weil* im Osten ein Land sitzt, das die Ukraine zu zerteilen und zu schlucken versucht. Die Befürchtungen der Ukrainer haben sich ja dann bestätigt. Andererseits hat die russische Regierung diese Bedingungen einer "Bedrohung durch die Nato" durch ihr Handeln selbst geschaffen. Wer weiß, vielleicht hätten die Ukrainer nicht in die Nato gewollt (sie waren bis zur jüngsten Eskalation auch tatsächlich eher für eine Neutralität gewesen), und würden im Westen die Zeichen jetzt nicht auf Sanktionen, Aufrüstung etc. stehen(*), hätte die russische Regierung eher auf eine Verbesserung der Beziehungen, für die Ukraine lukrative Wirtschaftsdeals etc. gesetzt, dann wäre die Ukraine vielleicht "finnlandisiert" geblieben.

Deswegen läßt sich das dann wohl eher als Vorwand sehen: Man wähnt sich in Rußland wohl eher auf einer "historischen Mission"; oder will "dem Westen eins auswischen" und zeigen, daß man noch Großmacht ist; oder Putin will verhindern, daß es ein Schaufenster mit vergleichsweise geringer kultureller Distanz gibt, das eine Demokratisierung schafft - eben halt, weil er seine Herrschaft dadurch bedroht sieht, wenn auch die Russen irgendwann anfangen, Fragen zu stellen, oder so etwas... .)


_________________
(*) (Späterer Edit:) Denn militärische Aufrüstung ist eigentlich furchtbar ineffizient: Man stellt sich unglaublich viel und teures Material hin - und angesichts der Kriegsbilder müßte ja eigentlich Jeder denken, in der Hoffnung, es nie einzusetzen. Es gibt im Land und auf der Welt so viele (sowohl metaphorische als auch echte) Baustellen...
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 15.03.2022, 08:32, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Cyborg
Eukaryot



Anmeldungsdatum: 28.08.2008
Beiträge: 136
Wohnort: Wien

Beitrag(#2275240) Verfasst am: 14.03.2022, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Wieso verteidigt du, als Kommunist, wie ich, nachdem ich einige deiner Beiträge gelesen habe, vermute, die kleptokratische Autokratie in der RF?


Es geht mir vordergründig um die Beleuchtung der ökonomischen und geopolitischen Zusammenhänge, denen dieser Konflikt entsprungen ist. Ich habe nirgends das in Russland bestehende System in Schutz genommen. Deutschland beliefert die widerlichsten Diktaturen der Welt mit modernsten Waffen. Die Geschäfte mit den Öldespotien im Nahen Osten laufen ununterbrochen. Warum sollen wir als normale Bürger diese Heuchelei mittragen? Warum sollen wir die Kosten dieser Sanktionen (explodierende Energie- und Nahrungspreise) tragen? Es kränkt mich, dass ausgerechnet das Land, das über 20 Millionen Tote in der UdSSR zu verantworten hatte, heute wieder gerne vor die Tore Moskaus möchte, im Auftrag der Strippenzieher in Washington. Russland ist ein großes, mächtiges Land, mit dem man seine Differenzen nur auf dem Verhandlungstisch ausräumen kann. Russland ist nicht Afghanistan oder Irak, sondern eine Atommacht mit der man auf Augenhöhe reden und dessen Sicherheitsbedenken man ernst nehmen muss. Das ist im Interesse des Friedens und der Zukunft Europas. Ein möglicher Flächenbrand würde nicht die USA erfassen. Sollen doch die dummen Europäer frieren und womöglich sterben. Auch sollen sie Millionen, durch US-Kriege verursachte, Flüchtlinge aufnehmen. Wie die USA mit ihren EU-Vasallen umgehen, konnte man vergangenes Jahr beobachten, als die USA einfach so und ohne Absprache mit ihren "Partnern" aus Afghanistan abzogen und Europa vor die nächste Migrationskrise stellten.

Niemand sagt, dass man Russland oder Putin mögen soll. Es ist einfach im europäischen Interesse, mit Russland auf ökonomischer und sicherheitspolitischer Ebene zusammenzuarbeiten. Davon haben die Amerikaner Angst und ihre Strategen machen auch keinen Hehl daraus, nur will niemand hiervon diskutieren. Im, gesteuerten und hochtendenziösen, öffentlichen Diskurs wird überhaupt nicht über die Gründe, die zum militärischen Konflikt geführt haben, gesprochen. Putin soll einfach so, aus dem Nichts, einmarschiert sein, weil er verrückt geworden ist oder einen Alptraum hatte. Verrückt ist nur die Idee, dass ein Land wie die Ukraine NATO-Mitglied werden kann und soll. Niemand stellt die Frage, was die NATO denn überhaupt dort soll? Und nicht nur dort: was hat sie generell in Osteuropa zu suchen? Die Sowjetunion und der Warschauer Pakt sind längst Geschichte. Warum gibt es die NATO überhaupt noch? Die einzige NATO-Osterweiterung, der die Russen zugestimmt haben, ist die auf das Gebiet der ehemaligen DDR, also nach deren Eingliederung in die BRD. Seitdem wird ein Versprechen nach dem anderen gebrochen, wie es die weißen Siedler einst mit den Indianern taten.

Die Ukraine ist ein zutiefst korrupter Staat, total im Bann der Oligarchen, die, wie hier schon erwähnt wurde, ihre Allianzen nach Bedarf ändern. Wir sollten uns kurz darauf zurückbesinnen, wie das Ganze eigentlich begann. 2013 sollte die Ukraine, damals noch unter Janukowitsch, ein Kooperationsabkommen mit der EU unterzeichnen. Die Probleme begannen als die EU von ihm verlangte, sich entweder für sie oder Russland zu entscheiden. Für die Ukraine war das eine Existenzfrage, denn ihre Wirtschaft war auf den russischen Markt abgestimmt. Sie haben dort Maschinen gebaut, die nur für russische Flugzeuge etc. gedacht sind. Auf dem europäischen Markt waren sie nicht konkurrenzfähig, also kann man sich den Rest ausmalen. Nachdem Janukowitsch doch nicht dazu bereit war, sich in eine ungewisse Zukunft zu begeben, wurde er von einer, vom Westen unterstützter, Schar galizischer Rechtsextremisten aus dem Amt gejagt.

Was Putin seit acht Jahren immer wieder verlangt hat, war die Einhaltung des Minsker Abkommens. Das hatte das ukrainische Regime nie vor. Das Budapester Abkommen von 1994 haben sie ebenfalls abgeschrieben, als sie angekündigt haben, nuklear ausrüsten zu wollen. Ab dem 16. Februar 2022 wurden die Angriffe auf den Donezbecken immer intensiver. Der Großteil ukrainischer Streitkräfte wurde in den Süden bzw. Südosten verlegt, offenbar mit dem Ziel, den Donezbecken und eventuell die Krim unter ihre Kontrolle zu bringen. Das war möglicherweise der entscheidende Moment, der Putin dazu bewog, dort einzumarschieren. Eine Besetzung der Ukraine kommt für ihn sicher nicht in Frage. Das ist zu teuer und einfach nur sinnlos. Was er will sind die Demilitarisierung der Ukraine und Zerschlagung dortiger Neonazi-Banden, die Hauptverantwortlichen für den achtjährigen Terror an der russischen Bevölkerung im Donezbecken.

Ich möchte einfach nur die Gesamtzusammenhänge verstehen und finde, dass wir für eine schnelle friedliche Lösung einzustehen haben, anstatt uns auf die eine oder andere Seite zu schlagen. Es ist im Interesse der ukrainischen, aber auch unseren, Bevölkerung, neutral zu werden. Das sind Österreich und Finnland auch und in beiden Fällen handelt es sich um stabile und wohlhabende Staaten. Gute Beziehungen zu Russland sind nun mal von existenzieller Bedeutung für die Ukraine und wer sie vor die Wahl stellen will, ist ihnen ganz bestimmt nicht wohlgesinnt. Man kann gleichzeitig vernünftige Beziehungen zur EU und Russland haben. Das Eine schließt das Andere nicht aus.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2275242) Verfasst am: 14.03.2022, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Fresse Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20276
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Beitrag(#2275245) Verfasst am: 14.03.2022, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Meine Fresse Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen


Mit den Augen rollen

wg des krieges, wg der sanktionen möchte die usa nun oil von venezuela. Lachen
das böse ist gestaltwandler. je nach bedarf. neulich noch mit Schnäuzer jetzt ohne und blondiert.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2275248) Verfasst am: 15.03.2022, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Cyborg hat folgendes geschrieben:
Ich habe nirgends das in Russland bestehende System in Schutz genommen.

Du sprichst der Ukraine die (praktische) Souveränität ab, was in Bezug auf den laufenden Krieg ungefähr auf dasselbe hinausläuft.


Cyborg hat folgendes geschrieben:
Deutschland beliefert die widerlichsten Diktaturen der Welt mit modernsten Waffen. Die Geschäfte mit den Öldespotien im Nahen Osten laufen ununterbrochen. Warum sollen wir als normale Bürger diese Heuchelei mittragen? Warum sollen wir die Kosten dieser Sanktionen (explodierende Energie- und Nahrungspreise) tragen? Es kränkt mich, dass ausgerechnet das Land, das über 20 Millionen Tote in der UdSSR zu verantworten hatte, heute wieder gerne vor die Tore Moskaus möchte, im Auftrag der Strippenzieher in Washington. Russland ist ein großes, mächtiges Land, mit dem man seine Differenzen nur auf dem Verhandlungstisch ausräumen kann. Russland ist nicht Afghanistan oder Irak, sondern eine Atommacht mit der man auf Augenhöhe reden und dessen Sicherheitsbedenken man ernst nehmen muss. Das ist im Interesse des Friedens und der Zukunft Europas. Ein möglicher Flächenbrand würde nicht die USA erfassen. Sollen doch die dummen Europäer frieren und womöglich sterben. Auch sollen sie Millionen, durch US-Kriege verursachte, Flüchtlinge aufnehmen. Wie die USA mit ihren EU-Vasallen umgehen, konnte man vergangenes Jahr beobachten, als die USA einfach so und ohne Absprache mit ihren "Partnern" aus Afghanistan abzogen und Europa vor die nächste Migrationskrise stellten.

Was will Deutschland vor den Toren Moskaus? Am Kopf kratzen

Von welchem demokratischen Rechtsstaat soll "die BRD" den fossile Brennstoffe kaufen?

Und liegt deiner Verwendung von "Vasall" eine ähnliche Privatdefinition zugrunde wie bei der Verwendung von "Krieg"?


Cyborg hat folgendes geschrieben:
Niemand sagt, dass man Russland oder Putin mögen soll. Es ist einfach im europäischen Interesse, mit Russland auf ökonomischer und sicherheitspolitischer Ebene zusammenzuarbeiten. Davon haben die Amerikaner Angst und ihre Strategen machen auch keinen Hehl daraus, nur will niemand hiervon diskutieren. Im, gesteuerten und hochtendenziösen, öffentlichen Diskurs wird überhaupt nicht über die Gründe, die zum militärischen Konflikt geführt haben, gesprochen. Putin soll einfach so, aus dem Nichts, einmarschiert sein, weil er verrückt geworden ist oder einen Alptraum hatte. Verrückt ist nur die Idee, dass ein Land wie die Ukraine NATO-Mitglied werden kann und soll. Niemand stellt die Frage, was die NATO denn überhaupt dort soll? Und nicht nur dort: was hat sie generell in Osteuropa zu suchen? Die Sowjetunion und der Warschauer Pakt sind längst Geschichte. Warum gibt es die NATO überhaupt noch? Die einzige NATO-Osterweiterung, der die Russen zugestimmt haben, ist die auf das Gebiet der ehemaligen DDR, also nach deren Eingliederung in die BRD. Seitdem wird ein Versprechen nach dem anderen gebrochen, wie es die weißen Siedler einst mit den Indianern taten.

Eine NATO-Mitgliedschaft, sichert für deren Mitglieder die territoriale Integrität und bietet Schutz gegen aggressive Nachbarstaaten. Die OVKS funktioniert da bei weitem nicht so gut, denn da wird ein Mitglied schon mal gern mal von Russland kannibalisiert. Wäre zB die Ukraine 2008 in die NATO aufgenommen worden, hätte es keine Annexion der Krim und der Regionen um Donezk und Luhansk gegeben. Und üblicherweise ist es der Kandidatenwunsch, der vor einer NATO-Mitgliedschaft steht.

Im übrigen scheißt die RF auf das Budapester Memorandum und die NATO-Russland-Grundakte sowie aus das Völkerrecht. Sich dabei auf mündliche "Versprechen" zu berufen, ist mehr als albern.


Cyborg hat folgendes geschrieben:
Die Ukraine ist ein zutiefst korrupter Staat, total im Bann der Oligarchen, die, wie hier schon erwähnt wurde, ihre Allianzen nach Bedarf ändern. Wir sollten uns kurz darauf zurückbesinnen, wie das Ganze eigentlich begann. 2013 sollte die Ukraine, damals noch unter Janukowitsch, ein Kooperationsabkommen mit der EU unterzeichnen. Die Probleme begannen als die EU von ihm verlangte, sich entweder für sie oder Russland zu entscheiden. Für die Ukraine war das eine Existenzfrage, denn ihre Wirtschaft war auf den russischen Markt abgestimmt. Sie haben dort Maschinen gebaut, die nur für russische Flugzeuge etc. gedacht sind. Auf dem europäischen Markt waren sie nicht konkurrenzfähig, also kann man sich den Rest ausmalen. Nachdem Janukowitsch doch nicht dazu bereit war, sich in eine ungewisse Zukunft zu begeben, wurde er von einer, vom Westen unterstützter, Schar galizischer Rechtsextremisten aus dem Amt gejagt.

Ja... Das was du schreibst entspricht der hier durchaus bekannten russischen Propaganda. Daher frage ich erneut:

Wieso verteidigt du die kleptokratische Autokratie in der RF?


Cyborg hat folgendes geschrieben:
Was Putin seit acht Jahren immer wieder verlangt hat, war die Einhaltung des Minsker Abkommens. Das hatte das ukrainische Regime nie vor. Das Budapester Abkommen von 1994 haben sie ebenfalls abgeschrieben, als sie angekündigt haben, nuklear ausrüsten zu wollen. Ab dem 16. Februar 2022 wurden die Angriffe auf den Donezbecken immer intensiver. Der Großteil ukrainischer Streitkräfte wurde in den Süden bzw. Südosten verlegt, offenbar mit dem Ziel, den Donezbecken und eventuell die Krim unter ihre Kontrolle zu bringen. Das war möglicherweise der entscheidende Moment, der Putin dazu bewog, dort einzumarschieren. Eine Besetzung der Ukraine kommt für ihn sicher nicht in Frage. Das ist zu teuer und einfach nur sinnlos. Was er will sind die Demilitarisierung der Ukraine und Zerschlagung dortiger Neonazi-Banden, die Hauptverantwortlichen für den achtjährigen Terror an der russischen Bevölkerung im Donezbecken.

Meines Wissens wurden Punkt 4 und 10 von Minsk I nie erfüllt.

Der Einmarsch war offensichtlich schon lange geplant. Warum sonst wurden rd 150.000 Soldaten an der ukrainischen Grenze zusammengezogen? Dokumentierte False Flag-Aktionen und eine Entnazifizierung der Ukraine sind so unfassbar offensichtlich vorgeschoben, dass man sich fremdschämen will.

Der behauptete Terror durch die "Neonazi-Banden" im Donezkbecken dürfte durch die SMM der OSZE ja wohl gut dokumentiert sein. Ich bitte daher um weitere Informationen dazu. Und mit welcher Begründung will Putin eigentlich die Ukraine demilitarisieren?


Cyborg hat folgendes geschrieben:
Ich möchte einfach nur die Gesamtzusammenhänge verstehen und finde, dass wir für eine schnelle friedliche Lösung einzustehen haben, anstatt uns auf die eine oder andere Seite zu schlagen. Es ist im Interesse der ukrainischen, aber auch unseren, Bevölkerung, neutral zu werden. Das sind Österreich und Finnland auch und in beiden Fällen handelt es sich um stabile und wohlhabende Staaten. Gute Beziehungen zu Russland sind nun mal von existenzieller Bedeutung für die Ukraine und wer sie vor die Wahl stellen will, ist ihnen ganz bestimmt nicht wohlgesinnt. Man kann gleichzeitig vernünftige Beziehungen zur EU und Russland haben. Das Eine schließt das Andere nicht aus.

Die schnellste und friedlichste Lösung wäre, wenn Putin seine Armee aus der Ukraine abzieht und die Jungs und Mädels(?) nach Hause schickt.

Übrigens: In Finnland wächst der Zuspruch für einen möglichen Beitritt zur Nato. Angesichts des Angriffskriegs des finnischen Nachbarlandes Russland in der Ukraine sprachen sich in der jüngsten Umfrage des Rundfunksenders Yle 62 Prozent der Befragten für eine Nato-Mitgliedschaft aus.

Und abschließend hätte ich von dir noch mal gern gewusst, wer wo und in welcher Weise überhaupt die Sicherheit der Russischen Föderation bedroht. Denn bisher konnte mir das hier im Forum niemand beantworten.
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Beitrag(#2275249) Verfasst am: 15.03.2022, 00:44    Titel: Antworten mit Zitat

Cyborg hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wieso verteidigt du, als Kommunist, wie ich, nachdem ich einige deiner Beiträge gelesen habe, vermute, die kleptokratische Autokratie in der RF?


Es geht mir vordergründig um die Beleuchtung der ökonomischen und geopolitischen Zusammenhänge, denen dieser Konflikt entsprungen ist. Ich habe nirgends das in Russland bestehende System in Schutz genommen. Deutschland beliefert die widerlichsten Diktaturen der Welt mit modernsten Waffen. Die Geschäfte mit den Öldespotien im Nahen Osten laufen ununterbrochen. Warum sollen wir als normale Bürger diese Heuchelei mittragen? Warum sollen wir die Kosten dieser Sanktionen (explodierende Energie- und Nahrungspreise) tragen? Es kränkt mich, dass ausgerechnet das Land, das über 20 Millionen Tote in der UdSSR zu verantworten hatte, heute wieder gerne vor die Tore Moskaus möchte, im Auftrag der Strippenzieher in Washington. Russland ist ein großes, mächtiges Land, mit dem man seine Differenzen nur auf dem Verhandlungstisch ausräumen kann. Russland ist nicht Afghanistan oder Irak, sondern eine Atommacht mit der man auf Augenhöhe reden und dessen Sicherheitsbedenken man ernst nehmen muss. Das ist im Interesse des Friedens und der Zukunft Europas. Ein möglicher Flächenbrand würde nicht die USA erfassen. Sollen doch die dummen Europäer frieren und womöglich sterben. Auch sollen sie Millionen, durch US-Kriege verursachte, Flüchtlinge aufnehmen. Wie die USA mit ihren EU-Vasallen umgehen, konnte man vergangenes Jahr beobachten, als die USA einfach so und ohne Absprache mit ihren "Partnern" aus Afghanistan abzogen und Europa vor die nächste Migrationskrise stellten.

Niemand sagt, dass man Russland oder Putin mögen soll. Es ist einfach im europäischen Interesse, mit Russland auf ökonomischer und sicherheitspolitischer Ebene zusammenzuarbeiten. Davon haben die Amerikaner Angst und ihre Strategen machen auch keinen Hehl daraus, nur will niemand hiervon diskutieren. Im, gesteuerten und hochtendenziösen, öffentlichen Diskurs wird überhaupt nicht über die Gründe, die zum militärischen Konflikt geführt haben, gesprochen. Putin soll einfach so, aus dem Nichts, einmarschiert sein, weil er verrückt geworden ist oder einen Alptraum hatte. Verrückt ist nur die Idee, dass ein Land wie die Ukraine NATO-Mitglied werden kann und soll. Niemand stellt die Frage, was die NATO denn überhaupt dort soll? Und nicht nur dort: was hat sie generell in Osteuropa zu suchen? Die Sowjetunion und der Warschauer Pakt sind längst Geschichte. Warum gibt es die NATO überhaupt noch? Die einzige NATO-Osterweiterung, der die Russen zugestimmt haben, ist die auf das Gebiet der ehemaligen DDR, also nach deren Eingliederung in die BRD. Seitdem wird ein Versprechen nach dem anderen gebrochen, wie es die weißen Siedler einst mit den Indianern taten.

Die Ukraine ist ein zutiefst korrupter Staat, total im Bann der Oligarchen, die, wie hier schon erwähnt wurde, ihre Allianzen nach Bedarf ändern. Wir sollten uns kurz darauf zurückbesinnen, wie das Ganze eigentlich begann. 2013 sollte die Ukraine, damals noch unter Janukowitsch, ein Kooperationsabkommen mit der EU unterzeichnen. Die Probleme begannen als die EU von ihm verlangte, sich entweder für sie oder Russland zu entscheiden. Für die Ukraine war das eine Existenzfrage, denn ihre Wirtschaft war auf den russischen Markt abgestimmt. Sie haben dort Maschinen gebaut, die nur für russische Flugzeuge etc. gedacht sind. Auf dem europäischen Markt waren sie nicht konkurrenzfähig, also kann man sich den Rest ausmalen. Nachdem Janukowitsch doch nicht dazu bereit war, sich in eine ungewisse Zukunft zu begeben, wurde er von einer, vom Westen unterstützter, Schar galizischer Rechtsextremisten aus dem Amt gejagt.

Was Putin seit acht Jahren immer wieder verlangt hat, war die Einhaltung des Minsker Abkommens. Das hatte das ukrainische Regime nie vor. Das Budapester Abkommen von 1994 haben sie ebenfalls abgeschrieben, als sie angekündigt haben, nuklear ausrüsten zu wollen. Ab dem 16. Februar 2022 wurden die Angriffe auf den Donezbecken immer intensiver. Der Großteil ukrainischer Streitkräfte wurde in den Süden bzw. Südosten verlegt, offenbar mit dem Ziel, den Donezbecken und eventuell die Krim unter ihre Kontrolle zu bringen. Das war möglicherweise der entscheidende Moment, der Putin dazu bewog, dort einzumarschieren. Eine Besetzung der Ukraine kommt für ihn sicher nicht in Frage. Das ist zu teuer und einfach nur sinnlos. Was er will sind die Demilitarisierung der Ukraine und Zerschlagung dortiger Neonazi-Banden, die Hauptverantwortlichen für den achtjährigen Terror an der russischen Bevölkerung im Donezbecken.

Ich möchte einfach nur die Gesamtzusammenhänge verstehen und finde, dass wir für eine schnelle friedliche Lösung einzustehen haben, anstatt uns auf die eine oder andere Seite zu schlagen. Es ist im Interesse der ukrainischen, aber auch unseren, Bevölkerung, neutral zu werden. Das sind Österreich und Finnland auch und in beiden Fällen handelt es sich um stabile und wohlhabende Staaten. Gute Beziehungen zu Russland sind nun mal von existenzieller Bedeutung für die Ukraine und wer sie vor die Wahl stellen will, ist ihnen ganz bestimmt nicht wohlgesinnt. Man kann gleichzeitig vernünftige Beziehungen zur EU und Russland haben. Das Eine schließt das Andere nicht aus.

So viele Worte für: Alle sind schuld am Krieg, nur nicht der Angreifer.

Ein Berg aus Ablenkungen, Whataboutismen, Doppelstandards ... wie direkt aus dem russischen Außenministerium. Und eine Menge von Behauptungen, die ich gerne näher belegt hätte, bevor ich sie ernsthaft zur Kenntnis nehme.
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jdf
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Beitrag(#2275254) Verfasst am: 15.03.2022, 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

kurz zu.

Undokumentierte Verschiebung - Wilson eben... Mach ich vllt morgen.

wieder offen.

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Beitrag(#2275268) Verfasst am: 15.03.2022, 01:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine, wenn Einige doch den westiche Äußerungen nicht trauen, gibt es auch deutliche Kritik in Rußland, selbst aus engsten Kreisen äußerte sich jemand dann erstmals mit vorsichtiger Kritik:

"Putin-Vertrauter räumt ein: Militäreinsatz läuft nicht nach Plan"

Demnach äußerte Viktor Solotow, der "Chef der russischen Nationalgarde", man komme nicht so schnell voran, wie man es gerne hätte. Schuld seien - wie sollte es anders sein - die Rechtsextremen, gegen die man kämpfe, die auch gerne mal Zivilisten als menschliche Schuldschilde mißbrauchten...

(Nunja, die russische Führung ist ja nie für irgendetwas verantwortlich, es sind ja immer böse Andere verantwortlich, wenn sie etwas tut usw.. Ich weiß jetzt nicht, wie das zum Bild einer "starken Führung" passen soll...)


Aber selbst im Staatsfernsehen läßt sich die Kritik teilweise nicht unter dem Deckel halten:

"Ein weiteres Afghanistan, nur noch schlimmer"
"Kriegsprotest in Russlands Staats-TV"

In zwei angeblich relativ bekannten Talksendungen haben sich mindestens ein Filmregisseur, ein Abgeordneter und ein Armeeoffizier über den Krieg geäußert: Man befände sich in einem womöglich lange andauernden blutigen und zerstörerischen Konflikt, und unabhängig vom Ausgang müsse man sich auf unzählige Zerschossene vorbereiten, die Städte des Landes würden weitgehend zerstört werden. Das sei eine humanitäre und moralische Katastrophe, noch ganz abgesehen von der weitgehenden internationalen Isolation Rußlands.

Sie wurden dann zwar von den Moderatoren mal mehr, mal weniger freundlich mit Propaganda zugetextet, man bekämpfe dort ja schließlich "faschistische Schlangen" - oder auch mit Sprüchen der Art "Durch die Spezial-Sonderoperation(*) werden *wir* wieder groß".

Aber vielleicht hat der eine oder andere Zuschauer auch die Kritik gehört. Auch hat eine Aktivistin (wie sich herausstellte, handelt es sich um eine Mitarbeiterin des Staatssenders, die diese Orwellsche Schein-Realität jetzt endlich nicht mehr ertragen konnte, in der inzwischen das ganze Land gehalten werden soll) mit einem selbstgemalten Plakat es in einer laufenden Nachrichten(?)sendung vor die Kamera geschafft. Vielleicht hat ja der Eine oder Andere das gelesen, bevor halt schnell ein Tierfilm eingespielt wurde. Die wenigen unabhängigen Medien, die noch nicht abgeschaltet wurden, dürfen darüber ja leider nicht berichten, ohne die bösen Worte selbst in den Mund zu nehmen...

Wenn halt die Apathie der Bevölkerung oder der Hurra-Patriotismus die Leute nicht auch haben taub werden lassen. Man hört ja auch, daß die Russen, die in diesem Land nicht mehr länger leben können oder wollen, zu Tausenden in die Nachbarländer reisten. Wenn dann am Ende nur Leute bleiben, die in Putins Universum auch leben wollen...



Andererseits verbreitet sich aber Putin-genehme Propaganda auch im Westen weiter:

"Berichte von russischen Front - Putins deutsche Infokriegerin"

Hier ein relativ langer Beitrag darüber, daß auch Menschen, die sich als links-alternativ sehen, der Propaganda verfallen können. In der letzten Zeit sehr intensiv unterwegs sei etwa eine Alina L., frühere Grüne aus Hannover, nunmehr "Kriegskorrespondentin" in Diensten eines russischen Staatsmediums. Und sie bereist das Kampfgebiet zusammen mit einem USAnischen Sniper, der von den Separatisten als "Kriegsheld" gefeiert wird. Ihre Beiträge würden u.a. in der "Querdenkerszene" gerne geteilt.

Auch andere Deutsche ließen sich letztlich für Putins Zwecke instrumentalisieren, wenn sie etwa bei ominösen Konferenzen als "Leiter einer diplomatischen Delegation aus dem Westen" aufträten und Putins vermeintlich ihren Segen gäben.


___________
(*) Einerseits sollen die Leute gar nicht wissen, daß ihr Land einen Krieg führt. Eben weil die Russen darauf auch nicht erpicht sind.

DG 1: Wobei mir gerade auch auffällt: Im byzantinischen Reich wurden doch die diversen Würdenträger mit allerlei farbigen und großen Titeln geschmückt, die nicht unbedingt mit der Größe des tatsächlichen Aufgabenbereichs korrespondierten: Spatharokoubikoularios, Pan-sebasto-hyper-tatos ... .

(Andererseits entspricht, was wir heute unter einem Despotes verstehen, nicht unbedingt der damaligen Bedeutung und auch nicht dem Charakter, soweit überliefert, einiger seiner damaligen Träger... Schulterzucken.) ("Ämter und Titel im byzantischen Reich").

Deswegen meine Anspielung auf dieses Spezial-Sonder-Spezial-... : Es zeigt vielleicht in dem Sinne auch die Furcht vor einem Verlust an Macht und Bedeutung, so psychologisch gesehen...

Andererseits könnte das aber hypothetisch auch ein psychologischer Weg da heraus sein: Denn man weiß ja, daß "Spezial-Operationen" (normalerweise würde man sich unter so etwas ja eine Geiselbefreiung o.ä. vorstellen), schonmal schiefgehen können, aber das Selbstbewußtsein einer Nation oder einer Führung nicht so stark erschüttern wie ein verlorener Krieg. Allerdings hat Putin das ja bereits zu einer "Existenzfrage für die Nation" hochstilisiert...


Daran anschließend DG 2: Ein Dilemma ist ja, daß Putin wohl auch nichts daraus lernt, wenn er (durch) diesen Krieg nichts verliert. Er scheint so geartet zu sein, daß er sich immer als Sieger darstellen will. Könnte er also am Ende notfalls auf den Senkel verfallen, so etwas zu behaupten wie "die faschistische Kommandozentrale (= Kinderklinik)" in Mariupol sei zusammengeschossen worden, die "Faschisten also besiegt worden"?
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


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Beitrag(#2275291) Verfasst am: 15.03.2022, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Cyborg hat folgendes geschrieben:
Dieser Konflikt ist trotz des Ausmaßes an Zerstörung und der Opferzahl immer noch kein Krieg.

Es ist ein klassischer Krieg.

Cyborg hat folgendes geschrieben:

Viele Menschen solidarisieren sich mit der Ukraine, weil sie keinen Schimmer über die Ursachen des Konflikts haben. Es stimmt natürlich, dass die russische Invasion eine Aggression gegen einen (theoretisch) souveränen Staat darstellt.

Die Ukraine ist auch praktisch nicht nur souverän, sondern auch demokratisch legitim.
Da kommt es auf die Ursachen des von Putin angezettelten Krieges nicht an.

Cyborg hat folgendes geschrieben:

Dieser Konflikt hat nichts mit der Ukraine zu tun. Er wird nur auf dem Rücken der ukrainischen Bevölkerung ausgetragen.

Es geht Putin um die ganze Ukraine, ihre Politik und ihre Bodenschätze.
Putin will die Macht über die Ukraine, um seine Macht zu festigen.
Dafür bricht er jedes Völkerrecht.

Cyborg hat folgendes geschrieben:

Jedem halbwegs vernünftigen Beobachter, der mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts etwas vertraut ist, muss klar sein, dass die NATO-Osterweiterung eine kurzsichtige und gefährliche Politik ist. Russland hat allen Grund, das Heranschleichen einer feindlich gesinnten Militärallianz abzulehnen.

Die Ablehnung der souveränen Entscheidung eines Landes, der NATO beizutreten, ist kein Grund, einen Krieg zu beginnen.

Cyborg hat folgendes geschrieben:

Jahrelang haben sie diese Expansion gedultet bis jetzt die rote Linie überschritten wurde. Nach dem Putsch im Jahr 2014, Pogromen gegen die russischsprachige Bevölkerung, dem Verbot der russischen Sprache, der Eingliederung von Neonazi-Banden in die regulären Streitkräfte, der Absicht der NATO beizutreten, mit all seinen Folgen, wie der Stationierung von nuklearen Sprengköpfen entlang der russischen Grenze, braucht man sich über die aktuelle Situation nicht zu wundern.

Putin beschäftigt selbst Neonazi-Banden in seinen Streitkräften.
Die Gruppe Wagner sind Söldner, die einen Hitler-Fan als Chef haben.

Cyborg hat folgendes geschrieben:

Die eigene Freiheit endet dort, wo die Freiheit und Sicherheit Anderer gefährdet werden.

Putin bombardiert Wohngebäude, Krankenhäuser, Krankenwagen, ohne Hemmungen.
Die Ukraine hatte vorher nur Scharmützel in einer Grenzregion von Abtrünnigen auf eigenem Territorium.
Dabei wurden diese Abtrünnigen jahrelang von Moskau unterstützt.


Cyborg hat folgendes geschrieben:

Nach all den Katastrophen der vergangenen 20 Jahre (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Mali) hat der Westen jedes Recht verspielt, Russland derart zu dämonisieren. Niemand hat das Internationale Recht mit Füssen getreten wie die USA und ihre NATO-Vasallen. Der saudische Angriffskrieg gegen Jemen hat inzwischen üer 800.000 Opfer gefordert. Mit Massenhinrichtungen lassen sie auch regelmäßig von sich reden. Wo ist die Massenempörung in den Medien? Die Türkei hält nach wie vor einen Teil Syriens besetzt, mit der Absicht, das Gebiet in den eigenen Staat einzugliedern. Wo bleiben die Proteste der selbstgerechten Spießbürger?

Ich dämonisiere nicht Russland, sondern alleine Putin.
Ich verurteile auch alle anderen Kriege und völkerrechtswidrigen Maßnahmen oder Landnahmen.
Auch z.B. gegen die Gewalt von NATO-Mitglied Erdogan habe ich oft protestiert.
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72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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wolle
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Beitrag(#2275294) Verfasst am: 15.03.2022, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Cyborg hat folgendes geschrieben:

Die Ukraine ist ein zutiefst korrupter Staat, total im Bann der Oligarchen, die, wie hier schon erwähnt wurde, ihre Allianzen nach Bedarf ändern.

Korruption ist zwar ein Problem in der Ukraine, jedoch gab es Fortschritte im Kampf gegen die Korruption auch mit dem jetzigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der heldenhaft die Demokratie in der Ukraine verteidigt.
Verglichen dagegen ist Putin der Mafia-Boss und Russland gesteuert von der Mafia.
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http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Lord Snow
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Beitrag(#2275315) Verfasst am: 15.03.2022, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Cyborg übernimmt den Part bei der hiesigen Diskussion zum Krieg in der Ukraine, welchen heiner im Falle der Corona-Pandemie belegt hatte...

Wo kommt ihr nur alle her? Suspekt
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
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Zumsel
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Beitrag(#2275318) Verfasst am: 15.03.2022, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Cyborg hat folgendes geschrieben:
Dieser Konflikt ist trotz des Ausmaßes an Zerstörung und der Opferzahl immer noch kein Krieg.

Es ist ein klassischer Krieg.


So klassisch, dass man kaum glauben mag, dass es sowas noch gibt. Städte in Schutt und Asche zu legen, bloß um Land zu erobern.
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jdf
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Beitrag(#2275400) Verfasst am: 17.03.2022, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Nach 1945 war plötzlich jeder zweite Deutsche im Widerstand.

Im Jahr 2004 gab es nach der Wiederwahl vom G.W. Bush in den USA reihenweise "Entschuldigungen" von US-Bürgern für ebben jene Wiederwahl.


Welche Verantwortung trägt das Russische Volk für seinen Präsidenten?
Wahlergebnisse: 2000: 52,94% - 2004: 71,31% - 2012: 64,35% - 2018: 76,69%.

(Die Frage richtet sich an all jede Personen hier im Forum, die meinen, dass die Ukraine von einem illegitimen Regime regiert wird und W.W. Putin als den legitimen Präsidenten der RF bezeichnen, sowie an jene, die solchen Aussagen nicht widersprechen.)
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Beitrag(#2275403) Verfasst am: 17.03.2022, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Welche Verantwortung trägt das Russische Volk für seinen Präsidenten?
Wahlergebnisse: 2000: 52,94% - 2004: 71,31% - 2012: 64,35% - 2018: 76,69%.

Verständnisfrage: Hältst du Russland für eine Demokratie?
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jdf
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Beitrag(#2275405) Verfasst am: 17.03.2022, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Welche Verantwortung trägt das Russische Volk für seinen Präsidenten?
Wahlergebnisse: 2000: 52,94% - 2004: 71,31% - 2012: 64,35% - 2018: 76,69%.

Verständnisfrage: Hältst du Russland für eine Demokratie?

Ähhh.... Meine Position in dieser Frage dürfte doch eigentlich für Menschen, die schon den einen oder anderen Beitrag von mir in diesem Thread gelesen haben, bekannt sein. Kleiner Tipp: Lies doch einfach mal meinen letzten nicht-moderativen Beitrag in diesem Thread. Mit den Augen rollen

Aber diese Frage richtete sich ja nicht an mich, sondern an einen anderen Personenkreis, den man unschwer erkennen kann, wenn man die übrigen Teile meines Beitrag liest, die du verkürzend(?) gesnippt hast.
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Beitrag(#2275419) Verfasst am: 17.03.2022, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Was immer Selenski in einem Friedensvertrag unterschreibt, welche Garantien Russland auch immer gibt, ich würde jedes Zugeständnis von ukrainischer Seite als gegenstandslos ansehen.

Fiel mir gerade so ein.
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Zumsel
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Beitrag(#2275422) Verfasst am: 17.03.2022, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Was immer Selenski in einem Friedensvertrag unterschreibt, welche Garantien Russland auch immer gibt, ich würde jedes Zugeständnis von ukrainischer Seite als gegenstandslos ansehen.

Fiel mir gerade so ein.


Von ukrainischer Seite oder als ukrainische Seite?
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Beitrag(#2275423) Verfasst am: 17.03.2022, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Was immer Selenski in einem Friedensvertrag unterschreibt, welche Garantien Russland auch immer gibt, ich würde jedes Zugeständnis von ukrainischer Seite als gegenstandslos ansehen.

Fiel mir gerade so ein.


Von ukrainischer Seite oder als ukrainische Seite?

"Als" auf jeden Fall und "von" würde ich dann projizierend so ansehen.

Ich sähe die Ukraine zB nicht an einen Vertrag gebunden, der ihr Neutralität vorschreibt und würde einen darauffolgenden NATO-Beitritt nicht als Völkerrechtsbruch ansehen, weil durch die Invasion der RF ja eine ganz offensichtliche Nötigung vorliegt.
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Zumsel
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Beitrag(#2275424) Verfasst am: 17.03.2022, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Was immer Selenski in einem Friedensvertrag unterschreibt, welche Garantien Russland auch immer gibt, ich würde jedes Zugeständnis von ukrainischer Seite als gegenstandslos ansehen.

Fiel mir gerade so ein.


Von ukrainischer Seite oder als ukrainische Seite?

"Als" auf jeden Fall und "von" würde ich dann projizierend so ansehen.


Und was ist die Folgerung daraus? Keinen Friedenvertrag unterschreiben und sich in den Städten verschanzen, bis sie von Artillerie dem Erdboden gleichgemacht sind? Einen unterschreiben und dann...?
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Beitrag(#2275425) Verfasst am: 17.03.2022, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Was immer Selenski in einem Friedensvertrag unterschreibt, welche Garantien Russland auch immer gibt, ich würde jedes Zugeständnis von ukrainischer Seite als gegenstandslos ansehen.

Fiel mir gerade so ein.

Von ukrainischer Seite oder als ukrainische Seite?

"Als" auf jeden Fall und "von" würde ich dann projizierend so ansehen.

Und was ist die Folgerung daraus? Keinen Friedenvertrag unterschreiben und sich in den Städten verschanzen, bis sie von Artillerie dem Erdboden gleichgemacht sind? Einen unterschreiben und dann...?

Keine Ahnung, bin ja nicht die ukrainische Regierung, habe nicht ihren Kenntnisstand. Aber "als" ukrainische Seite würde ich jede nützliche Täuschung anwenden, die notwendig wird und die ich einigermaßen "sicher vor Entdeckung" durchführen könnte. Mehr wollte ich gar nicht gesagt haben.
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Beitrag(#2275434) Verfasst am: 17.03.2022, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:


Und abschließend hätte ich von dir noch mal gern gewusst, wer wo und in welcher Weise überhaupt die Sicherheit der Russischen Föderation bedroht. Denn bisher konnte mir das hier im Forum niemand beantworten.


Wenn wir zur Sicherheit auch die wirtschaftliche Stabilität eines Landes hinzurechnen, dann ist die RF schon bedroht.

Aus Pressemittelungen habe ich entnommen, daß die RF TÄGLICH in etwa 1 Milliarde US$ bzw. Euro einnimmt aus ihren Energieexporten. Aus meiner Sicht war dies ein Hauptmotiv der USA, dieses Geschäft den Russen zu entreißen, um es selbst zu machen, was ja auch gelungen zu sein scheint. Erst gegen Nordstream 2 polemisieren, dann durch politische und militärische Unterstützung der Ukraine den Konflikt Ukraine-RF so zu verstärken, bis es dort zum Knall kam.

Jetzt liefern die USA uns ihre Kampfflugzeuge und ihr Fracking-Gas, es stehen ja allein für die Bundeswehr 100 Milliarden zusätzlich zur Verfügung, und über die neuen Gaspreise werden wir uns auch noch wundern. Zusätzlich bleiben uns die Probleme neuer Flüchtlingsströme, damit verbundene soziale Belastungen sowie ein Rückgang der Wirtschaftskraft.

Auch dieser Krieg hat als Hauptmotiv die Habsucht gewisser Leute zur Ursache, egal ob man diese Leute im Osten Oligarchen oder im Westen Multimilliardäre nennt.

Wer macht das Geschäft mit diesem Krieg? Ich meine, nicht wir Europäer, wir haben nur die Arschkarte gezogen, wie üblich.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44194

Beitrag(#2275435) Verfasst am: 17.03.2022, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Welche Verantwortung trägt das Russische Volk für seinen Präsidenten?
Wahlergebnisse: 2000: 52,94% - 2004: 71,31% - 2012: 64,35% - 2018: 76,69%.

Verständnisfrage: Hältst du Russland für eine Demokratie?

Ähhh.... Meine Position in dieser Frage dürfte doch eigentlich für Menschen, die schon den einen oder anderen Beitrag von mir in diesem Thread gelesen haben, bekannt sein.

Ich frage deshalb, weil ich methodologische Probleme mit deinem Vorgehen habe, aus den Wahlergebnissen in einem nichtdemokratischen Staat auf die Meinungen der Bevölkerung zu schließen. Um mal ein ganz extremes Beispiel zur Verdeutlichung dessen heranzuziehen, was ich meine: Es käme ja auch niemand auf die Idee, die Wahlergebnisse Nordkoreas zum Beweis dafür heranzuziehen, dass die nordkoreanische Bevölkerung tatsächlich zu 99.9% hinter Kim Jong Uns Regime steht.
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Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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Alchemist
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Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2275436) Verfasst am: 17.03.2022, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:


Und abschließend hätte ich von dir noch mal gern gewusst, wer wo und in welcher Weise überhaupt die Sicherheit der Russischen Föderation bedroht. Denn bisher konnte mir das hier im Forum niemand beantworten.


Wenn wir zur Sicherheit auch die wirtschaftliche Stabilität eines Landes hinzurechnen, dann ist die RF schon bedroht.

Aus Pressemittelungen habe ich entnommen, daß die RF TÄGLICH in etwa 1 Milliarde US$ bzw. Euro einnimmt aus ihren Energieexporten. Aus meiner Sicht war dies ein Hauptmotiv der USA, dieses Geschäft den Russen zu entreißen, um es selbst zu machen, was ja auch gelungen zu sein scheint. Erst gegen Nordstream 2 polemisieren, dann durch politische und militärische Unterstützung der Ukraine den Konflikt Ukraine-RF so zu verstärken, bis es dort zum Knall kam.

Jetzt liefern die USA uns ihre Kampfflugzeuge und ihr Fracking-Gas, es stehen ja allein für die Bundeswehr 100 Milliarden zusätzlich zur Verfügung, und über die neuen Gaspreise werden wir uns auch noch wundern. Zusätzlich bleiben uns die Probleme neuer Flüchtlingsströme, damit verbundene soziale Belastungen sowie ein Rückgang der Wirtschaftskraft.

Auch dieser Krieg hat als Hauptmotiv die Habsucht gewisser Leute zur Ursache, egal ob man diese Leute im Osten Oligarchen oder im Westen Multimilliardäre nennt.

Wer macht das Geschäft mit diesem Krieg? Ich meine, nicht wir Europäer, wir haben nur die Arschkarte gezogen, wie üblich.


Pillepalle_
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