Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
|
(#1001964) Verfasst am: 17.05.2008, 15:11 Titel: |
|
|
AlexJ ich bin dir noch eine Antwort bzgl. der Geschichte mit der "Unterdrückung" in christlich geprägten Unternehmen schuldig.
In dem von mir verlinkten Artikel kann eindeutig erkannt werden, dass es Mitarbeiterbeteiligung gibt, dass es Gebrauch ist, seit jeher die Tarifverträge des öD zu übernehmen, dass es keine Beschränkungen beim Zugang zu den Arbeitsgerichten gibt.
Fakt ist und bleibt : Wer gravierend ! gegen die Richtlinien der die Unternehmen führenden "Besitzer" handelt ( z.B. Scheidung - Wiederverheiratung ) verliert seinen Arbeitsplatz. Nach Auffassung des höchsten Deutschen Arbeitsgerichtes zulässigerweise.
Diese Vorgehensweise wird verstärkt in der freien Wirtschaft kopiert. Es ist erkannt worden, dass auch ethische Standards eingehalten werden müssen, um einem Gemeinwohl zu dienen. Das kannst du an den Codecis für die Vorstände, Bänker, corporate Management Linien in den Unternehmen feststellen. Diese sind auf freiwiller Basis , Kraft Einsicht, eingeführt worden. Diese Codicis bei den Vorständen z.B. beinhaltet auch den Verlust des Arbeistplatzes bei Nichteinhaltung derselben.
Also schön die Kirche im Dorf lassen und den Ethos Ethos sein lassen.
Zuletzt bearbeitet von Arena-Bey am 17.05.2008, 15:23, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1001966) Verfasst am: 17.05.2008, 15:14 Titel: |
|
|
Karlchen hat folgendes geschrieben: |
Ich möchte eine Reformation des Islam in Europa.
|
da kannst du lange fuer kaempfen...
halt nein, kaempfen tust du ja nicht... also da kannst du lange fuer kritisieren.
grade wenn es von aussen geschieht, ist das wohl aehnlich effektiv wie wenn ich euch christen sage, ihr solltet mal eure mittelalterlichen offiziellen vorstellungen von "gott" reformieren. sprich: diese bemuehungen sind wohl fuer die tonne.
Zitat: |
Das Christentum wird aus allen Richtungen
auf jede mehr oder weniger berechtigte Art und Weise kritisiert und bietet kaum noch Wiederstand gegen Kritik.
|
kaum noch widerstand?
das waere eine gute nachricht - allein mir fehlt der glaube. hat sich denn das christentum die letzten 20 jahre irgendwie ernsthaft bewegt? so von aussen bemerke ich davon nicht viel...
|
|
Nach oben |
|
 |
reign bla bla
Anmeldungsdatum: 21.07.2006 Beiträge: 1880
|
(#1002022) Verfasst am: 17.05.2008, 16:55 Titel: Re: Leichtes "Opfer" Christentum |
|
|
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Gott ist für mich Gewissheit, die ich nicht beweisen kann und das auch für mich nicht muß. | Ich denke das mußt du doch. Ohne einen Beweis für dich selbst kannst du die Gewissheit nicht haben. Ich kann mir das Gegenteil ja auch beweisen: Gott und die Logik sind keine Freunde, und das ist ein schlechtes Argument für Gott. Ein Schöpfer kann kein (personaler) Gott sein; er wäre sodann selbst bewegt (imperfekt), und er müßte sich dieselbe Frage stellen: Wo ist mein Gott? Warum muß ich das tun? Und so ad infinitum.
Zitat: |
"Es ist halt leichter und beqemer, einem lange gezähmten Tanzbären nochmal, wie gewohnt, an der Kette zu ziehen, als sich einem wütenden Wolf in freier Wildbahn zu nähern, der in diesen Tagen sogar noch mordet und verstümmelt..." |
Es geht darum die Privilegien von Religion abzuschaffen; der Islam hat (noch) keine Privilegien, bzw nur wenige. Solange die chr. Religion mit Privilegien ausgestattet ist, kann man diese auch anderen Religionen nicht verwehren.
_________________ be your own pet
|
|
Nach oben |
|
 |
AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
|
(#1002050) Verfasst am: 17.05.2008, 17:44 Titel: |
|
|
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | AlexJ ich bin dir noch eine Antwort bzgl. der Geschichte mit der "Unterdrückung" in christlich geprägten Unternehmen schuldig.
In dem von mir verlinkten Artikel kann eindeutig erkannt werden, dass es Mitarbeiterbeteiligung gibt, dass es Gebrauch ist, seit jeher die Tarifverträge des öD zu übernehmen, dass es keine Beschränkungen beim Zugang zu den Arbeitsgerichten gibt.
|
1. Die Mitarbeiter Beteiligung ist keinesfalls gleichwertig mit einem Betriebsrat. Den Einflussmöglichkeit und die Beteilungen an Unternehmensentscheidungen sind gering.
2. Es WURDE sich an den Traifverträge des öD orientiert als es Papa staat noch blanko Checks ausstellte, war ja auch kein Problem das Geld irgendwie vom staat zu bekommen seit dem das Controlling angewendet wird und die Ausgaben im sozialen Bereich gekürzt und geprüft werden ist es damit vorbei auch der Wechsel zum neuen Tarifvertrag im öffentlichen Dienst vollzieht die Kirche nur zögerlich.
http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/gw/michel.html
http://publik.verdi.de/2008/ausgabe_04/gewerkschaft/schwerpunkt/seite_4/A0
3. Was nützt der Zugang zu den Arbeitsgerichten wenn diese nicht über die Sinnhaftigkeit der Entscheidungen Urteilen darf sondern nur ob die Entscheidungen den Formalien des Kirchen Rechts entsprechen.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
Fakt ist und bleibt : Wer gravierend ! gegen die Richtlinien der die Unternehmen führenden "Besitzer" handelt ( z.B. Scheidung - Wiederverheiratung ) verliert seinen Arbeitsplatz. Nach Auffassung des höchsten Deutschen Arbeitsgerichtes zulässigerweise.
|
Weil den Kirchen zugestanden wird eigenes Recht anzuwenden. Nach deutschem Arbeitsrecht wäre das eben nicht möglich. Aber der gilt ja in Kirchen Unternehmen nicht.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
Diese Vorgehensweise wird verstärkt in der freien Wirtschaft kopiert. Es ist erkannt worden, dass auch ethische Standards eingehalten werden müssen, um einem Gemeinwohl zu dienen. Das kannst du an den Codecis für die Vorstände, Bänker, corporate Management Linien in den Unternehmen feststellen. Diese sind auf freiwiller Basis , Kraft Einsicht, eingeführt worden. Diese Codicis bei den Vorständen z.B. beinhaltet auch den Verlust des Arbeistplatzes bei Nichteinhaltung derselben.
|
Hier gibt der Gesetzgeber aber vor was möglich ist und was nicht. Du kannst in deinen Unternehmens Codex schreiben das Personen mit homosexuellen Neigungen entlassen zu sind oder jemand der sich in einer Gewerkschaft einbringen möchte vorher dem Fanclub des obersten Chefs beitreten muss. Auch wenn der AN das freiwillig unterschreibt das Arbeitsgericht wird dir die Passagen um die Ohren hauen und den Fußboden mit dir aufwischen.
Ich erlebe immer wieder wie Vermieter Verträge machen in denen für sie tolle Sachen stehen um am Ende vor Gericht den Vertrag um die Ohren gehauen bekommen das es beim Zusehen schon weh tut.
Wer meint das jeder Vertrag zwischen zwei Personen gültig ist sofern beide ihren Willen bekunden ist Naiv.
MfG
AlexJ.
|
|
Nach oben |
|
 |
Karlchen kritisch christlicher Exot ohne Artenschutz
Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 1119
|
(#1002143) Verfasst am: 17.05.2008, 19:07 Titel: |
|
|
tridi hat folgendes geschrieben: | Karlchen hat folgendes geschrieben: |
Ich möchte eine Reformation des Islam in Europa.
|
da kannst du lange fuer kaempfen...
halt nein, kaempfen tust du ja nicht... also da kannst du lange fuer kritisieren.
grade wenn es von aussen geschieht, ist das wohl aehnlich effektiv wie wenn ich euch christen sage, ihr solltet mal eure mittelalterlichen offiziellen vorstellungen von "gott" reformieren. sprich: diese bemuehungen sind wohl fuer die tonne.
Zitat: |
Das Christentum wird aus allen Richtungen
auf jede mehr oder weniger berechtigte Art und Weise kritisiert und bietet kaum noch Wiederstand gegen Kritik.
|
kaum noch widerstand?
das waere eine gute nachricht - allein mir fehlt der glaube. hat sich denn das christentum die letzten 20 jahre irgendwie ernsthaft bewegt? so von aussen bemerke ich davon nicht viel... |
Auch wir haben grundsätzlich andere Ansichten. In einer Sache bin ich jedoch ähnlicher Überzeugung, wie Du:
Eine echte Reform des Islam können nur Moslems selbst erreichen. Bestimmt keine Leute, die ein Kreuz als Avatarbildchen haben, oder andere Nichtmuslime.
Deshalb kann ich auch nicht für eine Reform des Islam "kämpfen", sondern nur dahingehend argumentieren und mir wünschen, dass die es irgendwann aus sich heraus angehen. Es gibt schon Anfänge, die da Hoffnung machen.
_________________ Die derzeit einzige politisch korrekte Projektionsfläche für Respektlosigkeit und Hass in Deutschland: Das Christentum.
|
|
Nach oben |
|
 |
Karlchen kritisch christlicher Exot ohne Artenschutz
Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 1119
|
(#1002153) Verfasst am: 17.05.2008, 19:19 Titel: Re: Leichtes "Opfer" Christentum |
|
|
reign hat folgendes geschrieben: | Karlchen hat folgendes geschrieben: | Gott ist für mich Gewissheit, die ich nicht beweisen kann und das auch für mich nicht muß. | Ich denke das mußt du doch. Ohne einen Beweis für dich selbst kannst du die Gewissheit nicht haben. Ich kann mir das Gegenteil ja auch beweisen: Gott und die Logik sind keine Freunde, und das ist ein schlechtes Argument für Gott. Ein Schöpfer kann kein (personaler) Gott sein; er wäre sodann selbst bewegt (imperfekt), und er müßte sich dieselbe Frage stellen: Wo ist mein Gott? Warum muß ich das tun? Und so ad infinitum.
Zitat: |
"Es ist halt leichter und beqemer, einem lange gezähmten Tanzbären nochmal, wie gewohnt, an der Kette zu ziehen, als sich einem wütenden Wolf in freier Wildbahn zu nähern, der in diesen Tagen sogar noch mordet und verstümmelt..." |
Es geht darum die Privilegien von Religion abzuschaffen; der Islam hat (noch) keine Privilegien, bzw nur wenige. Solange die chr. Religion mit Privilegien ausgestattet ist, kann man diese auch anderen Religionen nicht verwehren. |
Die Diskussion über Gott führt hier zu nichts. Buche es von mir aus unter "Aberglaube", "Spinnerei" oder "Mystik" ab, auch wenn ich das eben nicht so sehe. Anders erklären kann ich es Dir im Moment noch nicht.
Zitat: |
Es geht darum die Privilegien von Religion abzuschaffen; der Islam hat (noch) keine Privilegien, bzw nur wenige. Solange die chr. Religion mit Privilegien ausgestattet ist, kann man diese auch anderen Religionen nicht verwehren. |
Das könnte ich so unterschreiben, wenn diese "Privilegien" von unserem Grundgesetz gedeckt wären. Das (von mir in dem Zitat hervorgehobene)...
...ist jedoch der Kern meiner Kritik und meiner Befürchtung für die Zukunft (gerade) in Europa.
_________________ Die derzeit einzige politisch korrekte Projektionsfläche für Respektlosigkeit und Hass in Deutschland: Das Christentum.
|
|
Nach oben |
|
 |
Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
|
(#1002441) Verfasst am: 18.05.2008, 11:40 Titel: |
|
|
AlexJ hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | AlexJ ich bin dir noch eine Antwort bzgl. der Geschichte mit der "Unterdrückung" in christlich geprägten Unternehmen schuldig.
In dem von mir verlinkten Artikel kann eindeutig erkannt werden, dass es Mitarbeiterbeteiligung gibt, dass es Gebrauch ist, seit jeher die Tarifverträge des öD zu übernehmen, dass es keine Beschränkungen beim Zugang zu den Arbeitsgerichten gibt.
|
1. Die Mitarbeiter Beteiligung ist keinesfalls gleichwertig mit einem Betriebsrat. Den Einflussmöglichkeit und die Beteiligungen an Unternehmensentscheidungen sind gering.
2. Es WURDE sich an den Traifverträge des öD orientiert als es Papa staat noch blanko Checks ausstellte, war ja auch kein Problem das Geld irgendwie vom staat zu bekommen seit dem das Controlling angewendet wird und die Ausgaben im sozialen Bereich gekürzt und geprüft werden ist es damit vorbei auch der Wechsel zum neuen Tarifvertrag im öffentlichen Dienst vollzieht die Kirche nur zögerlich.
http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/gw/michel.html
http://publik.verdi.de/2008/ausgabe_04/gewerkschaft/schwerpunkt/seite_4/A0
3. Was nützt der Zugang zu den Arbeitsgerichten wenn diese nicht über die Sinnhaftigkeit der Entscheidungen Urteilen darf sondern nur ob die Entscheidungen den Formalien des Kirchen Rechts entsprechen.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
Fakt ist und bleibt : Wer gravierend ! gegen die Richtlinien der die Unternehmen führenden "Besitzer" handelt ( z.B. Scheidung - Wiederverheiratung ) verliert seinen Arbeitsplatz. Nach Auffassung des höchsten Deutschen Arbeitsgerichtes zulässigerweise.
|
Weil den Kirchen zugestanden wird eigenes Recht anzuwenden. Nach deutschem Arbeitsrecht wäre das eben nicht möglich. Aber der gilt ja in Kirchen Unternehmen nicht.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
Diese Vorgehensweise wird verstärkt in der freien Wirtschaft kopiert. Es ist erkannt worden, dass auch ethische Standards eingehalten werden müssen, um einem Gemeinwohl zu dienen. Das kannst du an den Codecis für die Vorstände, Bänker, corporate Management Linien in den Unternehmen feststellen. Diese sind auf freiwiller Basis , Kraft Einsicht, eingeführt worden. Diese Codicis bei den Vorständen z.B. beinhaltet auch den Verlust des Arbeistplatzes bei Nichteinhaltung derselben.
|
Hier gibt der Gesetzgeber aber vor was möglich ist und was nicht. Du kannst in deinen Unternehmens Codex schreiben das Personen mit homosexuellen Neigungen entlassen zu sind oder jemand der sich in einer Gewerkschaft einbringen möchte vorher dem Fanclub des obersten Chefs beitreten muss. Auch wenn der AN das freiwillig unterschreibt das Arbeitsgericht wird dir die Passagen um die Ohren hauen und den Fußboden mit dir aufwischen.
Ich erlebe immer wieder wie Vermieter Verträge machen in denen für sie tolle Sachen stehen um am Ende vor Gericht den Vertrag um die Ohren gehauen bekommen das es beim Zusehen schon weh tut.
Wer meint das jeder Vertrag zwischen zwei Personen gültig ist sofern beide ihren Willen bekunden ist Naiv.
MfG
AlexJ. |
zu 1 ) tatsächlich ist die Mitarbeiterbeteiligung nicht über das BVG/LPVG geregelt. Aber die den Mitarbeitern durch eingeräumten Beteiligungsmöglichkeiten orientieren sich fast identisch mit den Beteiligungsmöglichkeiten der Mitarbeiter des öD.
Wichtig dabei zu betrachten ist das Primat der vertrauensvollen Zusammenarbeit. Richtig ausgeübt, erreicht dies mehr als Streitereien auf Grundlage von unterschiedlicher Auffassung über gesetzliche vorgegebene Beteiligungsrechte.
zu 2 ) also gab es das und im Zuge der Knappen Kassen "leiden " alle Mitarbeiter im öD an den Schlankheitskuren. Die langjährige Rechtspraxis der Übernahme von Tarifverträgen wird sicher im Streitfall von Gerichten als "Gewohnheitsrecht" interpretiert werden, man wird sehen.
zu 3) Nun kann allein aus formellen Grund argumentiert werdem: Gesetzt ist halt Gesetzt. Ich persönlich finde es gut, dass es die Regelung in den kirchlichen Organisationen gibt, weil - da niemand gezwungen wird dort zu arbeiten - eine stärkere Verbundenheit mit den Zielen und dem Ethos dieser Unternehmen eingefordert wird.
4) Arbeitsgerichte haben bei der Entlassung von Vorständen nichts zu kamellen, das Regelt das AKtG, HGB, GMBHG, und es ist doch ein erstaunliches Faktum, dass immer mehr Unternehmen sich auf die Traditionen der kirchlichen Gemeinschaften besinnen um einen Ethos in ihren Unternehmen aufzubauen, Argumente für eine positivere Aussenwirkung zuu erzielen und eine Bindungswirkung/Feedbackmechanismus zu haben, der über 1000 Jahre schon erprobt ist
Wir kommen da aus der Grundausrichtung nie übereinander. Dies legt nicht an der Frage der Religiosität, sondern an der Sicht auf die Dinge, die den Menschen zum Dienst bewegt.
Geld bewegt die Welt aber Empathie gibt es nicht zu kaufen.
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1002509) Verfasst am: 18.05.2008, 13:18 Titel: |
|
|
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich finde es gut, dass es die Regelung in den kirchlichen Organisationen gibt, weil - da niemand gezwungen wird dort zu arbeiten - eine stärkere Verbundenheit mit den Zielen und dem Ethos dieser Unternehmen eingefordert wird.
|
solange wirklich keiner in irgendeiner weise gezwungen ist, da zu arbeiten, magst du recht haben.
wenn aber eine kindergaertnerin oder krankenschwester nur die chance hat, bei der kirche zu arbeiten, weil weit und breit keine oder kaum kindergaerten und krankenhaeuser nicht in kirchlicher traegerschaft sind, dann ist das nicht in ordnung.
|
|
Nach oben |
|
 |
AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
|
(#1002520) Verfasst am: 18.05.2008, 13:38 Titel: |
|
|
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
zu 1 ) tatsächlich ist die Mitarbeiterbeteiligung nicht über das BVG/LPVG geregelt. Aber die den Mitarbeitern durch eingeräumten Beteiligungsmöglichkeiten orientieren sich fast identisch mit den Beteiligungsmöglichkeiten der Mitarbeiter des öD. |
1. Der Dienst für die Kirchen ist kein öD, sondern ein Privater. Es mit den Beteiligungsmöglichkeiten der Mitarbeiter des öD zu vergleichen ist von daher schon ein Witz.
2. In den meisten Staatlichen Unternehmen wie z.B. die DB haben die Mitarbeiter mehr Beteiligungsmöglichkeiten.
3. Alle nicht Kirchenmitglieder welche für die Kirche arbeiten haben keinen Möglichkeit sich zur Wahl in die MAB zu stellen. Auch ist es nicht Möglich das Vertreter welche nicht der Kirche angehören und gleichzeitig Mitarbeiter sind, die AN gegen über den AG vertreten.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
Wichtig dabei zu betrachten ist das Primat der vertrauensvollen Zusammenarbeit. Richtig ausgeübt, erreicht dies mehr als Streitereien auf Grundlage von unterschiedlicher Auffassung über gesetzliche vorgegebene Beteiligungsrechte. |
Das Primat der vertrauensvollen Zusammenarbeit funktioniert nur wo sich die Interessen der AN und AG decken. Die Zeit wo das so war ist längst vorbei. In vielen Bereichen, welche vorher eher dem Image und Gemeinnützigkeit galten, sind mittlerweile zu Geldquellen umfunktioniert worden, in anderen hat sich die Kirche als Geldquelle zurück gezogen(zum teil wegen geringer Einnahmen aus der Kirchensteuer zum anderen weil mehr ins Ausland fließt), die Kirche sieht sich Privater Konkurrenz gegenüber welche Wirtschaftlicher arbeiten.
Es hat seit Mitte der Neunzigerjahre eine gewaltige Umstrukturierung innerhalb der Kirchlichen Holdingstruktur gegeben. Besonders im Bereich der Altenheime, wird nach knallharter Gewinnoptimierung zulasten der AN gefeilt.
Große Teile der kirchlichen Unternehmensstruktur werden nicht mehr als nicht Gewinn bringende Unternehmen geführt. Das beispiel der "Verkirchlichung" des Krankenhauses zeigt deutlich den Wandel der Mentalität der Kirchen und den ihren zugehörigen Betriebe.
Natürlich gibt es immer noch viele welche sich an dem Primat der vertrauensvollen Zusammenarbeit orientieren aber der Druck von oben wäscht.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
zu 2 ) also gab es das und im Zuge der Knappen Kassen "leiden " alle Mitarbeiter im öD an den Schlankheitskuren. Die langjährige Rechtspraxis der Übernahme von Tarifverträgen wird sicher im Streitfall von Gerichten als "Gewohnheitsrecht" interpretiert werden, man wird sehen. |
zeigt nur dein Missverständnis des kirchlichen Arbeitsrechts und des Kirchenrechts im allgemeinen sowie der allgemeinen Gesetze. "Gewohnheitsrecht" gibt es nur dort wo keine andere Reglung besteht. Die einzigen Gerichte welche dies entscheiden könnten sind im übrigen die intern Kirchlichen. Alles andere wäre ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Kirchen. Da bei den Kirchen die Vorgehensweise klar und deutlich geregelt ist, kannst du dir dein Gewohnheitsrecht abschmieren.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
zu 3) Nun kann allein aus formellen Grund argumentiert werdem: Gesetzt ist halt Gesetzt. Ich persönlich finde es gut, dass es die Regelung in den kirchlichen Organisationen gibt, weil - da niemand gezwungen wird dort zu arbeiten - eine stärkere Verbundenheit mit den Zielen und dem Ethos dieser Unternehmen eingefordert wird. |
Sorry, aber das spricht alles dafür das ein Zusammenarbeit mit dem Staat und Finanzierung durch den Stat überall dort nicht möglich ist wo sich die Ziele des Staates nicht mit denen der Kirchen decken. Also überall dort wo auch nicht Kirchenmitglieder "Kunden" sind.
Tausende Kirchliche Organisation würden dann nach kurzer Zeit dicht machen und die nicht an Konfession gebunden Arbeitgeber die Nachfrage decken.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
4) Arbeitsgerichte haben bei der Entlassung von Vorständen nichts zu kamellen, das Regelt das AKtG, HGB, GMBHG, und es ist doch ein erstaunliches Faktum, dass immer mehr Unternehmen sich auf die Traditionen der kirchlichen Gemeinschaften besinnen um einen Ethos in ihren Unternehmen aufzubauen, Argumente für eine positivere Aussenwirkung zuu erzielen und eine Bindungswirkung/Feedbackmechanismus zu haben, der über 1000 Jahre schon erprobt ist
|
Vorstandsmitglieder werden nicht als AN betrachtet. Ihre Verträge werden deshalb nicht vorm AG entschieden. Sie sind deshalb auch nicht von weiten Teilen des Arbeitsrechts betroffen. Trotzdem gilt für sie immer noch der Schutz des GG wo von sie nicht ausgenommen sind. Deshalb keine Kündigung wegen sexueller Neigung oder Religionszugehörigkeit (so fern beides Legal sind).
Der Rest deiner Ausführungen erzeugt bei mir nur ein müdes gähnen, wenn du keine Quellen zu der Theorie der Besinnung hin zur Tradition der kirchlichen Gemeinschaft hast. Mach ich mir keine mühe dich zu wiederlegen.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
Wir kommen da aus der Grundausrichtung nie übereinander. Dies legt nicht an der Frage der Religiosität, sondern an der Sicht auf die Dinge, die den Menschen zum Dienst bewegt.
Geld bewegt die Welt aber Empathie gibt es nicht zu kaufen. |
Nee es liegt in deiner schön Färberei von Tatsachen die alle eben nicht für das Sonderrecht der Kirchen sprechen. Es sei denn man ist generell gegen das Grundgesetz und den darin enthaltenen Werten.
Alles andere ist Blöd sinn deiner seits, ich komme aus dem sozialem Bereich meine Motivation sind bestimmt nicht die tollen Arbeitszeiten und der ach so tolle Verdienst. Ich arbeite gelegentlich Ehrenamtlich, weil ich weiß das sonst viele Projekte nicht statt finden könnten. Genauso machen es hundert Tausende andere auch.
Dennoch kenne ich viele die für gewinnorientierte Arbeitgeber(dazu gehören in diesen Bereichen auch die Kirchen) arbeiten und Verarscht werden für die Arbeit welche sie leisten. Die zunehmende Konkurrenz führt leider nicht nur dazu das mehr auf Wirtschaftlichkeit geachtet wird sondern auch das mehr Tricks angewandt werden, um Konkurrenzfähig zu beleiben.
Für kirchliche Arbeitgeber ist es verlockend sich auf die Möglichkeiten des Abweichens von Tarifverträgen und den geringen Einfluss der MAB´s zu besinnen. Vor allem da dort auch viele einen Einfluss haben welche dem Religösen und nicht dem sozialen Bereich entspringen.
Man möchte natürlich nicht die Angebote des sozialen Bereichs kürzen(unter anderem wegen dem Image) wenn das Geld aber nicht vom Staat kommt dann muss eingespart werden und das geht für die Kirchen am einfachsten bei relativ rechtlosen Personal.
MfG
AlexJ.
|
|
Nach oben |
|
 |
Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
|
(#1002547) Verfasst am: 18.05.2008, 14:14 Titel: |
|
|
sag ich doch,
wir kommen nicht übereinander.....und das ist auch gut so
wirtschaftliche Zwänge zwingen alle, zu Lasten der AN geht das überall, also kein Argument gegen die Organisationstruktur nur auf der einen Seite dort.
Ich brauche auch keine Eräuterung für meine These, dass es durch die 1000 jährige Tradition weltweit in der religiösgeprägten Arbeit durch religiöse Gemeinschaften für den Menschen ein Funktionieren gab, gibt und geben wird und dies von anderen Strukturen versucht sich ebenfalls einverleiben und zu adaptieren, weil es einfach seit mehr als 1000 Jahre geholfen hat, dem Menschen den erforderlichen Dienst zu erweisen.
probation per successum cotidianum
lassen wir es dabei. Ich unterstütze die Diakonie lieber als Leute wie Eichberger und Co..und es ist für mich unbeudtend eine aufgebauschte " Ungleichheit" im Bereich der Arbeitnehmerrechte als Angiffspunkt gegen die Organisationsstrukturen der Kirchen ins Feld zu führen.
Es gelten viele gestzliche Vorschriften, Verordnungen übrigens für ganz viele Teilbereiche und viele Beschäftigte ebenfalls nicht ( so zum Beispiel gild die Arbeitsplatzverornung für den gesamten öD nicht ).
Egal, wenn deine Abneigung gegen diese Organisationen dazu dient, dass du in deinem Bereich hervorragende Arbeit leistest, haben diese schon ein wesentliche Ziel erreicht.
|
|
Nach oben |
|
 |
AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
|
(#1002645) Verfasst am: 18.05.2008, 15:45 Titel: |
|
|
Solange es keine logischen Gründe gibt wieso ausgerechnet die Kirchen ein eigenes Arbeitsrecht haben sollen, werde ich dagegen sein.
Deine bisherigen Argumente gehen eher in die Richtung das alle Gesetze die es bezüglich der Diskriminierung und Gleichbehandlung von Arbeitnehmern bzw. Menschen gibt überbord geworfen werden soll und nur die Ziele und Ethik des Arbeitgebers bestimmend sein sollen.
Was deine Argumente der Orientierung von Unternehmen an Kirchliche Verfahren und Organisationsstrukturen angeht, bist du schief gewickelt. Zeigen doch vor allem die letzten Jahrzehnte eine verstärkte Orientierung der kirchliche Unternehmen an wirtschaftliche Verfahren und Unternehmensstrukturen, ohne welche und wegen derer viele kirchlich Betriebe dicht gemacht hätten oder haben. Die einen konnten wegen ihre Anpassung überleben anderen wurden aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen geschlossen.
Kirchliche Unternehmensstrukturen galten und gelten weder bei den Gewinnorientierten noch bei konkurrierende Unternehmen aus dem gemeinnützigen Bereich als erstrebenswert sie gelten als ineffizient, unflexible und überholt. Das hat sich natürlich wegen der Erneuerungen in vielen Teilen abgemildert, ändert an ihrer Vorbildstellung aber wenig da man selten den der hinter her trottet als Vorbild nimmt.
Das einzige was für andere Unternehmen interessant ist sind die Privilegien und das schön selbst gestrickte Arbeitsrecht. Das Krankenhaus aus meinem Beispiel lässt sich dies einiges Kosten.
MfG
AlexJ.
|
|
Nach oben |
|
 |
Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
|
(#1002814) Verfasst am: 18.05.2008, 21:13 Titel: |
|
|
damit die Diskussion weitergeht:
was aus dem Philosophischen Nähkästchen:
Was hat Religion mit Philosophie zu tun?
Manchmal ist das Denken wie ein Blitz
Christian Modehn befragt Lutz von Werder
Wenn sich Gott nicht vernünftig denken läßt, ist der Glaube blind, er bleibt eine willkürliche Entscheidung. Eine alte (katholische) Lehre... Heute ist es schwer, im Bereich philosophischen Denkens auf die göttliche Wirklichkeit aufmerksam zu machen. Es gibt eine Art Scheu, sich auf religionsphilosophische Überlegungen überhaupt einlassen. Professor Dr. Lutz von Werder vom Hochschuldidaktischen Zentrum an der Alice Salomon Fachhochschule Berlin widerspricht dem Trend: 1939 in Berlin geboren, in Thüringen aufgewachsen, lebt er seit 1953 wieder in Berlin: Bei Michael Landmann und Wilhelm Weischedel studier te er an der Freien Universität Berlin Philosophie. Eine Disziplin, die schon damals als brotlos galt, deshalb studierte Lutz von Werder noch Bibliothekswissenschaften und Sozialwissenschaften. Er baute die erste unabhängigen Kinderläden auf, kümmerte sich im Rahmen der „achtundsechziger Bewegung“ um Stadtteilarbeit in sozialen Brennpunkten. Die „linke Bewegung“ hat ihn geprägt. Als Förderer des „Kreativen Schreibens“ hat sich Lutz von Werder durch zahlreiche Publikationen einen Namen gemacht. In Berlin gründete er vor 5 Jahren das erste Philosophische Cafe in Deutschland. Über grundlegende Lebensfragen sprechen ist das Ziel dieser aus Frankreich stammenden populären Methode, das philosophische Denken unters Volk zu bringen. Im Rahmen dieser praktischen philosophischen Arbeit hat Lutz von Werder zahlreiche einführende Darstellungen zur Geschichte der Philosophie veröffentlicht.
Publik-Forum:
Herr von Werder: Beginnen wir ganz unmittelbar, läßt sich Gott heute philosophisch denken?
Lutz von Werder:
Ich denke, ja; im Vollzug philosophischen Nachdenkens können wir Menschen mit unserer Vernunft die andere, die göttliche Wirklichkeit erreichen.
Das ist eine Gewißheit, die man, einmal im Denken erlebt, nie mehr verlieren wird.
Publik-Forum:
Und wie verhalten Sie sich zu dieser im Denken erreichten göttlichen Wirklichkeit?
Lutz von Werder:
Das ist ein weiter Weg. Das muß ich Ihnen später genau erklären: Nur so viel schon jetzt: Wer als philosophierender Mensch Gott denkt, ist mit sich und Gott sozusagen allein, und das genügt auch fürs Leben: Wer philosophisch Gott denkt, braucht keine Kirche, keine Gemeinde, vielleicht das fragende Gespräch der Mitdenkenden. Und am besten ist das Schweigen geeignet, sich auf die göttliche Wirklichkeit zu beziehen, wenn man sie denn im Denken erreicht hat.
Publik-Forum:
Wie sind Sie denn als Philosoph dazu gekommmen, sich der Frage nach Gott zu stellen?
Lutz von Werder:
Das hängt ganz entscheidend mit meinem Verständnis von Philosophie zusammen. Für mich ist Philosophie auf das alltägliche Leben bezogen, auf das „praktische Leben“, wie wir gern sagen. Da stellen sich von selbst die Fragen: Was soll mein Leben, woher komme ich, wohin gehe ich, was heißt Arbeiten, Lieben, Leben, was ist Glück, was bedeutet der Tod? Diese Fragen stellt sich jeder von uns, und jeder beantwortet sie auf seine eigene Art. Jeder und jede ist insofern Philosoph(in), wenn man denn diese Fragen konsequent und grundsätzlich weiterdenkt. Aber auch der professionell arbeitende Philosoph bleibt auf diese alltägliche Wirklichkeit bezogen, er sucht Orientierung. Er sucht eine Hilfe zum Leben, stellt sich grundsätzliche Fragen, die ins Allgemeine, ins Abstrakte weisen. Daraus sind dann die philosophischen Systeme entstanden. Aber Ausgangspunkt und Mittelpunkt aller Philosophie ist die alltägliche Praxis. Ziel dieser von mir so genannten praktischen Philosophie ist die Lebenskunst, es geht um ein philosophisch begleitetes Leben. Und wir sind heute dabei, diese praktische Philosophie neu zu beleben! Das ist eine neue Entwicklung! Wir finden wieder Anschluß an die Tradition des sokratischen Fragens: Das heißt: Für mich entwickelt sich der philosophische Gedanke im öffentlichen Gespräch, in einem philosophischen Salon oder einem philosophischen Cafe, oder auch zu Hause, in der Stille der Zurückgezogenheit, als persönliches Zwiegespräch mit mir selbst. Philosophie soll die Höhen und Tiefen eines ganzen Lebens mitgestalten. Und genau da kommt auch die Frage nach Gott vor.
Publik-Forum:
Damit wird die Situation der Philosophie an den Universitäten, der sogenannten akademischen Philosophie, erheblich kritisiert.
Lutz von Werder:
Ja, das stimmt. Die Philosophie an den Universitäten kreist in sich selbst, ist fast ausschließlich auf die alten Texte bezogen. 90 Prozent aller Philosophiestudenten brechen ihr Studium ab, vor allem auch, weil sie keine Aussichten haben, später einmal einen Beruf auszuüben. Nach meiner Vorstellung ist der „praktische Philosoph“ in Beratung, Lebenshilfe, Cafe, Salon eine echte Alternative. Philosophie auch als praktische Lebenshaltung ist gefragt, sie hat eine große Zukunft noch vor sich.
Publik-Forum:
Und dieser „praktische Philosoph“ stellt sich auch die Frage nach Gott?
Lutz von Werder:
Wer sich in seinem Leben grundsätzlich orientiert, stellt sich zum Beispiel die Frage: Warum ist das alles um mich herum überhaupt, warum bin ich ein denkender Teil dieser ganzen Wirklichkeit. Was heißt das, wenn ich das alles einmal das Seiende nenne? Warum ist das alles? Ich selber habe es als junger Mensch schon erlebt, voller Erschütterung, als ich mir in ganzer Radikalität einmal diese Frage stellte: Warum ist das Seiende und nicht vielmehr Nichts? Diese Frage stellte ich mir ja nicht nur mal in einem bestimmten kurzen Augenblick, diese Frage hielt ich aus, längere Zeit, ich meditierte sie sozusagen: Was ist denn das, wenn alles NICHTS wäre, habe ich gedacht und mir dabei auch mein eigenes Nichtsein vorgestellt. Das eigene Ausgelöschtsein. Ich habe mich selbst sozusagen einmal weggedacht. Da ging eine tiefere Erschütterung durch mein Leben. Ich habe die Leere erlebt. An diese damalige Denk-Erfahrung denke ich noch heute, auch wenn ich diese philosophische Erfahrung immer wieder erlebe. Denn ich habe damals erkannt: Selbst im Moment des Ausgelöschtswerdens bin ich noch vom Sein getragen. Es gibt so etwas wie eine philosophische Erinnerung an Denk-Erlebnisse, von denen man her lebt. Damals erfaßte mich die denkende Erfahrung, daß ich sozusagen auch gehalten bin im Sein, wenn ich mich einmal radikal denkend dem Nichts aussetze. Solche Grenzerfahrungen einmal wirklich zu denken und dann auch über längere Zeit durchzuhalten, ist nicht einfach. Manchmal denke ich, daß man da seelisch sehr beansprucht wird, daß man sozusagen dem Nervenzusammenbruch nahe ist. Aber ich gehe aus einer philosophischen Krise heraus mit der Denk-Erfahrung: Es gibt allem Denken etwas Vorausliegendes, das sich als solches in seiner ganzen tragenden Dimension meinem Denken entzieht. Das kann man das tragende Geheimnis nennen oder auch Gott. Im Denken jedenfalls komme ich über das Alltägliche hinaus in eine ganz andere Dimension. Und diese Denk-Erfahrung ist wichtig, das ist viel mehr als blasse Theorie!
Publik-Forum:
In der Tradition gab es ja immer wieder den Versuch, sozusagen in der Kraft des Denkens sich Gott zu nähern, mehr noch: Gott zu beweisen. Spielt das für sie eine Rolle?
Lutz von Werder:
Ich bin der Meinung, daß philosophische Einsichten gelten können, selbst wenn sie alt sind und von manchen sogar als veraltet abgetan werden. Die Geschichte der Philosophie ist keine lineare Fortschritts-Entwicklung, wo das Frühere als veraltet abgetan werden kann. So ist es auch mit den sogenannten Gottesbeweisen: Was da beweisen heißt, müßte noch genauer geklärt werden. Was mich aber immer bewegt, ist der Gottesbeweise des Anselm von Canterbury: Er sagte, zusammenfassend gesprochen: Das Letzte, was man über Gott denken kann, ist: Daß er der Größte ist, weil er das ist, was alles ist! Gott ist der Größte, über den hinaus nichts Grösseres gedacht werden kann. Und dieser Größte muß, wenn er denn der Größte ist, auch existieren. Als ich zum ersten Mal diesen Gedanken dachte, hat mich ein Schauer erfaßt. Ich selbst bin einbezogen in diese unendlich grosse Wirklichkeit. Das dauerte einen Augenblick, so wie ein Blitz, der aufleuchtet und alles hell macht. Später kommen dann Fragen, Zweifel, Probleme, ob denn alles so stimmt bei dieser Argumentation. Man kommt ins Fragen; aber dieser Blitz, sozusagen, der einmal aufleuchtete, den kann man nicht vergessen.
Publik-Forum:
Würden Sie sagen, Sie sind durchs philosophische Denken zur göttlichen Wirklichkeit gekommen:
Lutz von Werder:
Ich sagte das schon am Anfang: Ich bin sozusagen philosophisch zur göttlichen Wirklichkeit gekommen. Das, was über das Greifbare hinausweist, ist da. Der Mensch ist sozusagen ein Wesen der Transzendenz. Aber dies ist eine Lebenshaltung, die immer von Zweifeln bestimmt ist. Damit komme ich nie zur Ruhe. Mir ist wichtig: Die Erfahrungen des Negativen dürfen wir nicht beiseiteschieben, Krieg, Mord, Terror, Auschwitz, um nur Stichworte zu nennen. Da denke ich manchmal: Vielleicht ist Gott noch am Werden, daß er sich selbst entwickelt durch das Negative hindurch. Gott wirklich göttlich gedacht ist ein werdender Gott. Dann kommt zweitens hinzu: Wer sozusagen philosophisch glaubt, meidet die Dogmen, meidet die Fixierungen, das Unumstößliche und Feste und deswegen auch Leblose. Ich bin immer trotz des göttlichen Lichts, das ich im Denken erreiche, in der Dunkelheit. Man kann das die mystische Dimension nennen. Ich bin und bleibe in der Fraglichkeit. Mich tröstet, daß Denker wie Popper erkannt haben, daß unser subjektives Denken auf Sphären und Strukturen bezogen ist, die schon Bestand gehabt haben müssen, bevor wir zu denken begannen. Irgendwo gibt es etwas Früheres, Ordnendes, aber das bleibt Geheimnis. Und unser Denken ist immer nur Weg. Daran hänge ich sehr: Denken ist ein Weg, ein Unterwegssein. Wer dogmatisch glaubt, macht sich fest, bindet sich; das will ich nicht. Ich bleibe denkend dem immer grösseren Geheimnis auf der Spur. Es ist in gewisser Weise in mir und außerhalb von mir.
Publik-Forum:
Können Sie denn zu diesem philosophisch erreichten Gott beten?
Lutz von Werder:
Nicht im traditionell christlichen Sinne! Manchmal kommt es vor, daß ich nach solchen Denk-Erfahrungen kurze Texte, Gedichte, Notizen, niederschreibe. Vielleicht sind das irgendwie „Gebete“. Oder man spricht ein kurzes Wort vor sich her, als Ausdruck des denkend Erlebten. Oft ist es aber so, daß Gott nur wie eine ferne Chiffre X existiert. Das Denken des Allergrößten gerät ins Schleudern, es scheitert. Und dieser geheimnisvollen Wirklichkeit stelle ich mich schweigend: Ich versuche, pro Tag ein- oder zweimal wirklich stille zu sein, zu schweigen. Sich dem Nichts UND dem umgreifenden Sein zu stellen, das ist wichtig: Ausharren im Schweigen. Keine positiven, keine negativen Gedanken haben. Schlicht einmal das Vorhandensein aushalten. Nichts denken, nichts sagen, das halte ich für entscheidend, auch wenn man an die grossen Fragen des Lebens und des Sterbens denkt. Bestenfalls gelingen dann noch kurze Aphorismen oder Haikus, die das Gedachte und auch Erlebte ausdrücken können. Für mich ist dieses Stillewerden ein wesentlicher Teil der philosophischen Lebenskunst, um die sich heute wieder so viele Menschen bemühen. Man liebt dann auch die leeren Räume, die weißen Wände, die Bildlosigkeit, die stillen Töne. Es entwickelt sich daraus ein philosophischer Lebensstil.
Publik-Forum:
Brauchen Sie noch die Kirchen?
Lutz von Werder:
Eigentlich nicht. Ich finde Kirchen oft zu sehr dogmatisch erstarrt. Als philosophierender Mensch liebe ich die Fraglichkeit, das ist ja eine Form der Lebendigkeit. Ich habe den Eindruck, daß die Kirchen sich ohnhin viel zu wenig um die metaphysische Dimension kümmern. Sie befassen sich mit Politik, gut und schön, aber die Leidenschaft sollte eigentlich dem Göttlichen gelten. Ich vermisse die metaphysische Dimension in den Kirchen! Da fühle ich mich bei meiner philosophischen Lebenskunst und philosophischen Lebenshaltung einfach wohl. Ich würde mir nur wünschen, daß in den Schulen diese Haltung vermittelt wird. Momentan ist ein erster Schritt getan: In meinen Philosophischen Cafes nähern sich die Menschen dieser Frage, und sie schreiben das auf, was ihnen in den Sinn kommt. Ungeschüzt, plötzlich schreibt eine Frau: Ich bin nichts und werde nichts sein. Sie notiert ihr philosophisches Glaubensbekenntnis, über das man dann ins Gespräch kommen kann. Gerade im Schreiben kann philosophisches Denken gelingen! Philosophisch Gott denken ist also nicht immer nur ein einsamer Prozeß, wenn auch die denkende Arbeit in sich selbst und mit sich selbst entscheidend ist. Faszinierend: Jeder Mensch kann mit seinen Fragen sozusagen sofort philosophisch beginnen. Der philosophische Gottesbezug ist insofern etwas allgemeines!
Es ist abzusehen, daß wir eines Tages auch philosophische Reisen zu denk-würdigen Orten haben und philosophische Clubs, warum nicht auch philosophische Altenheime. Ich denke auch an philosophische Klöster, wo man sich schweigend zurückziehen kann ...um zu denken, auch um Gott zu denken.
|
|
Nach oben |
|
 |
Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
|
(#1003043) Verfasst am: 19.05.2008, 09:34 Titel: |
|
|
@arena-bey
Willkommen bei Telemedial....
Das ist philosophischer Pantheismus. Der hat einen Gottesbegriff, der wenig mit den großen Religionen zu tun hat. Er interessiert sich wohl wenig für Kirche und wenig für die Bibel. Für ihn ist Gott mehr oder weniger der Begriff für das "Schöne" und "Nicht-Greifbare" in der Philosophie.
Ich finde diesen Gott überflüssig... Für was braucht man einen Gott, der (für ihn anscheinend) keine Regeln aufstellt und auch nicht straft? Das was der als Gott bezeichnet, kann ich genau so als eben "Nicht-Greifbar" oder "schön" bezeichnen ohne jetzt dafür einen Gottesbegriff zu verwenden.
Was ist mit der Bibel, die dazu auffordert Menschen zu diskriminieren, die "nicht-biblisch" leben oder anders glauben? Davon nimmt er anscheinend keine Notiz. Auch wenn man nur die Rosinen predigt. Einigen Menschen ist das zu wenig und wollen den ganzen Kuchen und darin liegt nunmal die Gefahr, weil was ist schon eine Achtel-Religion wert? Ich denke nicht besonders viel... Da würde ich mich entweder für konfessionslos erklären oder mich radikaleren Kirchen zuwenden.
Ich find auch Philosophie überflüssig, die auf keinem Fundament aufbaut, sondern versucht sich Vorstellungen zurecht zu denken, wo man nicht weiß, wieviel sie mit der Realität zu tun haben und man auch nicht viel davon im Leben hat. Tut mir leid, aber das ist Zeitverschwendung. Es gibt auch genug philosophische Ansätze, die genau so ins "Ungreifbare" greifen, die keinen Gott für sich in Anspruch nehmen und die halte ich für wesentlich weniger gefährlich, da sie keinen biblischen Zwang ausüben können.
Sonst verweise ich auf meine Signatur...
|
|
Nach oben |
|
 |
Jossele anerkannter Nichtsnatz
Anmeldungsdatum: 01.05.2008 Beiträge: 352
Wohnort: Freiburg
|
(#1003096) Verfasst am: 19.05.2008, 11:03 Titel: |
|
|
Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | @arena-bey
Willkommen bei Telemedial....
Das ist philosophischer Pantheismus. Der hat einen Gottesbegriff, der wenig mit den großen Religionen zu tun hat. Er interessiert sich wohl wenig für Kirche und wenig für die Bibel. Für ihn ist Gott mehr oder weniger der Begriff für das "Schöne" und "Nicht-Greifbare" in der Philosophie.
Ich finde diesen Gott überflüssig... Für was braucht man einen Gott, der (für ihn anscheinend) keine Regeln aufstellt und auch nicht straft? Das was der als Gott bezeichnet, kann ich genau so als eben "Nicht-Greifbar" oder "schön" bezeichnen ohne jetzt dafür einen Gottesbegriff zu verwenden.
Was ist mit der Bibel, die dazu auffordert Menschen zu diskriminieren, die "nicht-biblisch" leben oder anders glauben? Davon nimmt er anscheinend keine Notiz. Auch wenn man nur die Rosinen predigt. Einigen Menschen ist das zu wenig und wollen den ganzen Kuchen und darin liegt nunmal die Gefahr, weil was ist schon eine Achtel-Religion wert? Ich denke nicht besonders viel... Da würde ich mich entweder für konfessionslos erklären oder mich radikaleren Kirchen zuwenden.
Ich find auch Philosophie überflüssig, die auf keinem Fundament aufbaut, sondern versucht sich Vorstellungen zurecht zu denken, wo man nicht weiß, wieviel sie mit der Realität zu tun haben und man auch nicht viel davon im Leben hat. Tut mir leid, aber das ist Zeitverschwendung. Es gibt auch genug philosophische Ansätze, die genau so ins "Ungreifbare" greifen, die keinen Gott für sich in Anspruch nehmen und die halte ich für wesentlich weniger gefährlich, da sie keinen biblischen Zwang ausüben können.
Sonst verweise ich auf meine Signatur... |
Einige interessante Denkansätze sind her zu finden. Zunächst kann ich einige grundsätzliche Annahmen teilen. Es ist realitätsfremd über einen Gottesbegriff nachzudenken und dabei die Kirchen und die Schriften, auf die sie sich beziehen zu ignorieren. Dazu sind die Einflüsse dieser Größen (ohne Wertungen!) auf das menschliche Leben viel zu groß. Behauptet jemand nun, er oder sie sei gläubig und das völlig unabhängig von Kirche und "Gottesschriften", so kann diese Person ihr Gedankenkonstrukt auch geruhsam Philosophie nennen und den großen Puppenspieler weglassen. Das jedoch gelingt nur wenigen und da man heute guten Gewissens davon ausgehen kann, dass niemand sein Gottesbild ohne kirchlichen Einfluss entwickelt hat ist jedes Gotteskonstrukt zumindest in Grundzügen mit dem Einfluss einer Glaubensgemeinschaft und deren Basisschriften entstanden.
Die Tatsache, dass dies von vielen vehement bestritten wird, bzw viele im nachhinein die Behauptung aufstellen, trotz des kirchlichen Einflusses ein völlig eigenes Konzept von Gott entwickelt zu haben, ist alleine schon eine Menge Überlegungen wert.
Die Behauptung, Philosophie brauche ein gesichertes Gerüst, an dem entlang sie sich bewegt höre ich nicht zum ersten Mal (Prof. Dr. Hebecker PH-Freiburg), kann sie dennoch so nicht unterschreiben.
Die gesamte Philosophie ist ein Konstrukt, welches keine reale Grundlage hat. Sie erwächst aus der Möglichkeit des Menschen alternativ zu handeln, also eine Entscheidungsmacht über die eigenen Handlungsvarianten zu besitzen. Die Möglichkeit allein bedingt Überlegungen im Vorfeld, die die verschiedenen Ergebnisse der möglichen Handlungsstränge miteinander vergleicht und abwägt, welche die erstrebenswertesten sind. In einem sehr basalen/rudimentären Rahmen ist dabei Abstraktion keineswegs von Nöten. Erst in einer komplexer werdenden Welt, haben komplexer werdende Effekte menschlichen Handelns, eine Grundlage geschaffen, in der Wertigkeit der Handlungsergebnisse nicht mehr einfach und direkt bestimmt werden konnte, sondern auf temporäre oder soziale Fernfolgen hin untersucht werden mussten. Daraus entstand Philosophie. Jedoch ist das sogenannte gesicherte Gerüst (das Fundament) Teil der Geistesleistung die Philosophie an sich darstellt. Es ist nichta priori vorhanden, sondern tritt durch Denkleistung in Existenz. Es ist wie die generelle Frage nach dem Sein. Soll Sein sein, oder soll Sein nicht sein? Beides lässt sich mit ja beantworten, hat aber dann jeweils völlig andere Konsequenzen. Lehne ich das Sein generell ab, darf ich mich auch nicht beschweren, wenn jemand oder etwas mein Sein beendet. Nehme ich die grundsätzliche Richtigkeig des Seins an, so gilt, dass alles Sein das gleiche Recht auf sein hat wie ich als Seiendes ...
Aber einfach davon auszugehen, dass es eine objektive a priori schon immer vorhandene Grundlage der Philosophie gibt, bedeutet ihr den kognitiven Charakter zu nehemen und sie in den Bereich des mystischen zu verfrachten. Es gilt sich auf "objektivierbare" Aspekte des Seins zu einigen und auf Basis dieser Einigung ein Denkgebäude zu errichten, dass die komplexeren Fragen hierzu behandelt.
Jossele
_________________ Also wenn sie meinen sie müssen, dann sollen sie doch, wenn sie können ...
|
|
Nach oben |
|
 |
Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
|
(#1003114) Verfasst am: 19.05.2008, 11:29 Titel: Re: Leichtes "Opfer" Christentum |
|
|
Karlchen hat folgendes geschrieben: |
Die Diskussion über Gott führt hier zu nichts. Buche es von mir aus unter "Aberglaube", "Spinnerei" oder "Mystik" ab, auch wenn ich das eben nicht so sehe. Anders erklären kann ich es Dir im Moment noch nicht.
|
Du lässt uns keine andere Wahl.
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
|
|
Nach oben |
|
 |
Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
|
(#1003333) Verfasst am: 19.05.2008, 15:21 Titel: |
|
|
jossele hat geschrieben:
Es ist wie die generelle Frage nach dem Sein. Soll Sein sein, oder soll Sein nicht sein? Beides lässt sich mit ja beantworten, hat aber dann jeweils völlig andere Konsequenzen. Lehne ich das Sein generell ab, darf ich mich auch nicht beschweren, wenn jemand oder etwas mein Sein beendet. Nehme ich die grundsätzliche Richtigkeig des Seins an, so gilt, dass alles Sein das gleiche Recht auf sein hat wie ich als Seiendes ...
Aber einfach davon auszugehen, dass es eine objektive a priori schon immer vorhandene Grundlage der Philosophie gibt, bedeutet ihr den kognitiven Charakter zu nehemen und sie in den Bereich des mystischen zu verfrachten. Es gilt sich auf "objektivierbare" Aspekte des Seins zu einigen und auf Basis dieser Einigung ein Denkgebäude zu errichten, dass die komplexeren Fragen hierzu behandelt.
ich meine:
Dem kann ich zustimmen. Und es ist im Sinne der Konsequenz aus dem Akzept von Sein, das für alle gilt, dass m.E auch das Sein mit einem Gott oder ohne einen Gott die gleiche Berechtigung hat.
Zu hinterfragen ist die Konsequenz, die sich der Mensch aus der Annahme von Gott oder der Ablehnung von Gott, selber schafft.
Deshalb ist der kognitive Charakter der Philosophie noch einmal hervorzuheben, weil in der Auseinandersetzung der vom Mensch geschaffenen Denkgebäude sich der Geist , der zum Erkennen und Entscheidung in der jeweiligen Zeit und in der jeweiligen Situation erforderlich ist, sich nur so schärfen und bilden Kann.
Learnig by recognizing
Den auch von Lütz kritisierten Philosophengott könnte man dann ( Annahme voraussetzt ) in das Bücherregal zu den 5 m Goethe im Schmuckeinband stellen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Louseign (-)
Anmeldungsdatum: 02.06.2006 Beiträge: 5585
|
(#1003587) Verfasst am: 19.05.2008, 20:54 Titel: |
|
|
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Louseign hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | ... Minderheitenmeinung ... |
Brav, Arena-Bey. Für ein christliches Schäfchen gehört es sich schließlich auch, immer schön gedankenlos mit der großen Herde mitzutrotten. |
Heute muss ein Christ mehr denken, als die im Mainstream trottenden lahmen Selbstverwirklicher |
Sagen wir mal, ein Christ müsste mehr denken. Was du aber offensichtlich nicht tust. Dir genügt vielmehr die Feststellung, dass es sich bei atheistischem Gedankengut um eine »Minderheitenmeinung« handele.
|
|
Nach oben |
|
 |
Karlchen kritisch christlicher Exot ohne Artenschutz
Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 1119
|
(#1003823) Verfasst am: 20.05.2008, 00:10 Titel: Re: Leichtes "Opfer" Christentum |
|
|
Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Karlchen hat folgendes geschrieben: |
Die Diskussion über Gott führt hier zu nichts. Buche es von mir aus unter "Aberglaube", "Spinnerei" oder "Mystik" ab, auch wenn ich das eben nicht so sehe. Anders erklären kann ich es Dir im Moment noch nicht.
|
Du lässt uns keine andere Wahl. |
OK, ich versuch´s mal:
Für mich ist Gott ein "gutmeinender Wille", der mich durch echte Erkenntnis, auch mit Hilfe meines kritischen Verstandes, auf den "richtigen Weg" bringen möchte. Die richtigen Entscheidungen muß ich jedoch selbst treffen. Als glaubwürdige "Entscheidungshilfe", was "der richtige Weg" ist, hat Gott als Mensch konsequent vorgelebt, wie ein "richtiger Weg" zum Wohle aller lebenden Menschen und in seinem Sinne aussehen könnte: Jesus Christus. Eine weitere Hilfe, "richtige" Entscheidungen zu treffen ist mein Gewissen. Ich glaube daran, dass das Gewissen aller Menschen von Gott kommt.
Gott ist dabei als Mensch auch mal "auf die Schnauze gefallen" und "in Versuchung geraten". Das gehört zum Menschsein. Ich habe als Christ durch diesen Glauben eine besondere Motivation, diesen Weg zu gehen (was mir sicher nicht immer gelingt). Das schließt aber nicht aus, dass es viele Nichtchristen gibt, die in den Augen des Gottes, an den ich glaube, ein "besseres" Leben führen, als ich und dafür auch irgendwann irgendeine Art von "Belohnung" erhalten werden, die unabhängig davon sein wird, ob Gott diesen Menschen Glauben geschenkt hat oder nicht.
_________________ Die derzeit einzige politisch korrekte Projektionsfläche für Respektlosigkeit und Hass in Deutschland: Das Christentum.
|
|
Nach oben |
|
 |
Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
|
(#1003976) Verfasst am: 20.05.2008, 12:11 Titel: Re: Leichtes "Opfer" Christentum |
|
|
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Karlchen hat folgendes geschrieben: |
Die Diskussion über Gott führt hier zu nichts. Buche es von mir aus unter "Aberglaube", "Spinnerei" oder "Mystik" ab, auch wenn ich das eben nicht so sehe. Anders erklären kann ich es Dir im Moment noch nicht.
|
Du lässt uns keine andere Wahl. |
OK, ich versuch´s mal:
Für mich ist Gott ein "gutmeinender Wille", der mich durch echte Erkenntnis, auch mit Hilfe meines kritischen Verstandes, auf den "richtigen Weg" bringen möchte. Die richtigen Entscheidungen muß ich jedoch selbst treffen. Als glaubwürdige "Entscheidungshilfe", was "der richtige Weg" ist, hat Gott als Mensch konsequent vorgelebt, wie ein "richtiger Weg" zum Wohle aller lebenden Menschen und in seinem Sinne aussehen könnte: Jesus Christus. Eine weitere Hilfe, "richtige" Entscheidungen zu treffen ist mein Gewissen. Ich glaube daran, dass das Gewissen aller Menschen von Gott kommt.
Gott ist dabei als Mensch auch mal "auf die Schnauze gefallen" und "in Versuchung geraten". Das gehört zum Menschsein. Ich habe als Christ durch diesen Glauben eine besondere Motivation, diesen Weg zu gehen (was mir sicher nicht immer gelingt). Das schließt aber nicht aus, dass es viele Nichtchristen gibt, die in den Augen des Gottes, an den ich glaube, ein "besseres" Leben führen, als ich und dafür auch irgendwann irgendeine Art von "Belohnung" erhalten werden, die unabhängig davon sein wird, ob Gott diesen Menschen Glauben geschenkt hat oder nicht. |
Es kommt auch immer darauf an, was dein Diktator äh ich meine Gott gut findet bzw. schlecht. Wenn er dir eine Sexualmoral vorschreibt, die gegen alle wissenschaftliche Erkenntnisse spricht, dann würde ich den Diktator äh Gott wechseln oder würde mich völlig neu orientieren. Vor allem solche "Gebote", wie jeder Mensch soll heterosexuell sein, viele Kinder zeugen (Überbevölkerung!!!) und sonst überwiegend in Keuschheit leben ist mehr als realitätsfremd. Man sieht es ja an so Vereinen wie "Offensive junger Christen", die Homosexuelle im Namen Gottes heilen möchten... Da frag ich mich wie du zu solchen Christen stehst?!?!
Und ich bin auch der Überzeugung, dass Glaube, egal in welcher Form immer wieder zu solchen Vereinen wie "Offensive junger Christen" führt, weil wenn man einen Zugang zu Gott will, dann muss man sich notgedrungen diesen Worten unterwerfen, zumindest sehe ich da ein sehr großes (Gewalt)-Potential und wird dadurch immer wieder zu solchen Vereinen führen, auch wenn die Mehrheit der Gläubigen irgendwann sagt, dass die Märchen von den Gebrüder Grimm mehr Wahrheitsgehalt haben als die Bibel...
Für was braucht man einen transzentalen Gott, der sowieso sehr wenig spricht und dir dadurch auch nicht viele Hilfestellungen geben kann, wenn es so Menschen gibt, wie Schmidt-Salomon, der in seinem Buch: "Das Manifest des evolutionären Humanismus" eine grandiose rationale Ethik festlegt. Ich glaube du hast dich noch nicht ausreichend mit Philosophie und Wissenschaft beschäftigt.
Ich frage mich ehrlich gesagt auch, was für dich gute und schlechte Menschen sind... Je bibelkonformer desto besser? Oder denkst du auch so wie ich, dass Menschen durchaus ein besseres Verständnis von Ethik haben, wenn sie Gott zur Seite stellen und sich doch lieber der Philosophie und der Wissenschaft widmen?
Ich find es haarsträubend für was sich Gottgläubige Menschen bzw. deine "Kammeraden" einsetzen und politisch Einfluss nehmen wollen... So Sachen wie: Gegen Abtreibung, Schutz der Ehe, mehr Treue - weniger Kondome, Religionsunterricht, gegen Evolution, Ausschluss anderer Glaubensrichtungen, gegen einheitlichen Ethikunterricht usw...
|
|
Nach oben |
|
 |
Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
|
(#1004179) Verfasst am: 20.05.2008, 17:18 Titel: Re: Leichtes "Opfer" Christentum |
|
|
Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: |
Es kommt auch immer darauf an, was dein Diktator äh ich meine Gott gut findet bzw. schlecht. Wenn er dir eine Sexualmoral vorschreibt, die gegen alle wissenschaftliche Erkenntnisse spricht, dann würde ich den Diktator äh Gott wechseln oder würde mich völlig neu orientieren. Vor allem solche "Gebote", wie jeder Mensch soll heterosexuell sein, viele Kinder zeugen (Überbevölkerung!!!) und sonst überwiegend in Keuschheit leben ist mehr als realitätsfremd. Man sieht es ja an so Vereinen wie "Offensive junger Christen", die Homosexuelle im Namen Gottes heilen möchten... Da frag ich mich wie du zu solchen Christen stehst?!?!
Und ich bin auch der Überzeugung, dass Glaube, egal in welcher Form immer wieder zu solchen Vereinen wie "Offensive junger Christen" führt, weil wenn man einen Zugang zu Gott will, dann muss man sich notgedrungen diesen Worten unterwerfen, zumindest sehe ich da ein sehr großes (Gewalt)-Potential und wird dadurch immer wieder zu solchen Vereinen führen, auch wenn die Mehrheit der Gläubigen irgendwann sagt, dass die Märchen von den Gebrüder Grimm mehr Wahrheitsgehalt haben als die Bibel...
Für was braucht man einen transzentalen Gott, der sowieso sehr wenig spricht und dir dadurch auch nicht viele Hilfestellungen geben kann, wenn es so Menschen gibt, wie Schmidt-Salomon, der in seinem Buch: "Das Manifest des evolutionären Humanismus" eine grandiose rationale Ethik festlegt. Ich glaube du hast dich noch nicht ausreichend mit Philosophie und Wissenschaft beschäftigt.
Ich frage mich ehrlich gesagt auch, was für dich gute und schlechte Menschen sind... Je bibelkonformer desto besser? Oder denkst du auch so wie ich, dass Menschen durchaus ein besseres Verständnis von Ethik haben, wenn sie Gott zur Seite stellen und sich doch lieber der Philosophie und der Wissenschaft widmen?
Ich find es haarsträubend für was sich Gottgläubige Menschen bzw. deine "Kammeraden" einsetzen und politisch Einfluss nehmen wollen... So Sachen wie: Gegen Abtreibung, Schutz der Ehe, mehr Treue - weniger Kondome, Religionsunterricht, gegen Evolution, Ausschluss anderer Glaubensrichtungen, gegen einheitlichen Ethikunterricht usw... |
Also, ich könnte auch ohne Gott zu der Erkenntnis gelangen, dass genau die Sexualmoral, die die Institution Kirche lehrt, die für mich richtige wäre. Es ist auch erstaunlich, dass jede religiös kulturelle Gemeinschaft irgendeine SexualMoral als verbindend verbindlich anssieht.
Daraus zu schließen Gott wäre ein Diktator ist schon nicht streng wissenschaftlich....
Realitätfremde zeigt sich nicht nur durch das Einhalten von kirchlich vorgegebenen Regeln sondern genauso durch das Ausleben eines egozentrischen Lebensstils oder durch Ausleben einer rein hedonistischen Lebensanschauung , wie heute verstärkt zu beachten ist. Die daraus entstehenden Krankheitsbilder entsprechen denen , die durch Unterwerfung unter kirchlich verordneten Lebensumständen hervorgerufen werden können.
Ebenfalls realitätsfern ist eine Wissenschaftsgläubigkeit. Denn die Wissenschaft kann bisher nur den geringsten Teil unserer Welt erklären, sie kann überwiegend nur ein Funktionieren zutreffend beschreiben.
Bei den Manifesten hab ich auch immer einen Vorbehalt. Es gab schon so viele , die zu einer unglückseligen Deutung mit entstehende politische Folgen und erschreckenden Auswirkungen auf Menschen führten, gegeben. Für mich ist die Gefahr , die in dieser rein humanistisch ausgeprägten Leitlinie eine Hinwendung zu egoistisch, vielleicht sogar solipsistischen Lebenseinstellung immanent. Deshalb, weil Kraft vermuteter geistigen Kompetenz , eine Vereinzelung der Gesellschaft zwangsläufig aus den Tendenzen in unserer heutigen Erscheinungsform der Gesellschaft abgeleitet werden kann. Auf diesen - von mir gesehenen - Mangel und die eingetretene Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens gibt es für mich keine befriedigende Antwort seitens der Humanistenfraktion in diesem Manifest.
Für mich also lieber mani tenet als mani festus und dazu bräuchte man mehr als die Berufung auf den Humanismus, sondern eine moralische Verpflichtung...
Und da wir eine pluralistische Gesellschaft sind, bleiben wollen und diese noch verbessern wollen - weil unsere Demokratie davon lebendig wird - ist jeder Gruppe das Streben nach Einfluss gestattet. Der Wettbewerb um den Einfluss ist für mich das höchste Gut und das schönste "Spiel" in diesem Staat. Nur die Harten kommen dabei in den Garten und nur die besten Strippenzieher ziehen uns am Schwanz aus der immer wiederkehrenden Misere.
Also Mut zur Lücke ................
Quote-Tags repariert, Heizöl.
Zuletzt bearbeitet von Arena-Bey am 20.05.2008, 17:29, insgesamt 3-mal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#1004180) Verfasst am: 20.05.2008, 17:23 Titel: Re: Leichtes "Opfer" Christentum |
|
|
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
Realitätfremde zeigt sich nicht nur durch das Einhalten von kirchlich vorgegebenen regeln sonder genauso durch das Ausleben eines egozentrischen Lebensstils oder durch Ausleben einer rein hedonistischen Lebensanschauung , wie heute verstärkt zu beachten ist. |
Ich finde den Hedonismus viel moralischer und zivilisierter, als dieses barbarische und bildungsferne Christenzeugs.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
|
(#1004181) Verfasst am: 20.05.2008, 17:25 Titel: |
|
|
Kann ich mir per Kontextzusammenreimung denken......
deshalb mag dich ja auch keiner ( vermute ich mal )
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#1004186) Verfasst am: 20.05.2008, 17:32 Titel: |
|
|
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
deshalb mag dich ja auch keiner |
Es kann hier ja nicht jeder so beliebt sein wie Du.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
(#1004200) Verfasst am: 20.05.2008, 17:52 Titel: |
|
|
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: |
deshalb mag dich ja auch keiner ( vermute ich mal ) |
_________________ Tja
|
|
Nach oben |
|
 |
morgenstern Zeugender Jehova
Anmeldungsdatum: 30.11.2006 Beiträge: 199
Wohnort: Bern, Shwaids
|
(#1004202) Verfasst am: 20.05.2008, 17:59 Titel: |
|
|
Karlchen hat folgendes geschrieben: | morgenstern hat folgendes geschrieben: |
Gleiche Massstäbe, aber sicher doch...
|
Kirchliche Arbeit bringt dem Staat auch was und nimmt dem Staat Aufgaben ab, die er sonst selbst finanzieren und organisieren müsste. |
Dazu hat Alex ja hier schon was gepostet. Nur so viel: wenn der Staat den Kirchen Aufgaben überträgt, finanziert er sie deshalb trotzdem. Nur weil du die EDV nach Indien auslagerst, heisst das noch lange nicht, dass dir die Computer plötzlich umsonst gewartet werden.
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Auch gibt es (weniger werdende) Ehrenämtler, die aus christlicher Überzeugung Dienstleistungen anbieten. |
Und das hat mit den von mir aufgeführten Ungerechtigkeiten genau... was zu tun? Sollen wir jetzt atheistische und theistische Freiwillige gegeneinander aufwiegen? Oder willst du damit sagen, dass diese christlichen Ehrenämtler mit der Freiwilligenarbeit aufhören würden, sobald sie nicht mehr an ihren Gott glauben?
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Kirchliche Organisationen sind Teil unseres Systems, ... |
Das war Sklaverei auch mal.
Karlchen hat folgendes geschrieben: | die gut organisiert sind, jahrelange Erfahrung einbringen und deshalb meistens gute Arbeit leisten. |
Das ist ein Gemeinplatz und als solcher weder zu beweisen noch zu widerlegen. Für Greenpeace und den WWF gilt übrigens dasselbe - wann treibt der Staat für diese Vereine die Mitgliedergebühren ein?
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Das kannst Du kritisieren. |
Cool, danke!
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Es gibt übrigens auch zahlreiche Privatunternehmen, die staatliche Aufgaben übernehmen und dafür Steuergelder oder Leistungen kassieren. |
Relevanz?
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Zitat: | [*]seine persönlichen Feiertage ausrufen darf, die zwingend für alle Menschen gelten. |
Ich finde es sehr angenehm, Sonntags oder an Feiertagen frei und Ruhe zu haben. Es wird Dich ausserdem kein Mensch dafür bestrafen, wenn Du an diesen Tagen für Dich was arbeitest. |
Es geht weder darum, was du als angenehm empfindest, noch darum, was ich an meinem freien Tag tun oder lassen kann. Mal wieder ein Beispiel: wenn Microsoft den "Bill Gates Geburts- und Jubeltag" ausruft, ist das deren gutes Recht. Wenn sie an diesem Tag allen ihren Mitarbeitern frei geben wollen, kein Problem. Wenn sie aber auf die Idee kommen, dass an diesem Tag "aus Respekt" landesweit keine Tanzveranstaltungen durchgeführt werden dürfen, würde das wohl kaum rechtlich verbindlich werden.
Das ist der Unterschied.
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
[*]einen Anpruch darauf hat, Kinder und Jugendliche in Schulräumen zu indoktrinieren. |
Wer zwingt Dich, hinzugehen oder Deine Kinder hinzuschicken? Die (christlichen) Religionsklassen werden immer leerer. |
Umso weniger sehe ich ein, warum meine Steuergelder dafür verschwendet werden, eine aussterbende Weltanschauung zu unterstützen.
Karlchen hat folgendes geschrieben: | [*]seinen Angestellen eine Weltanschauung vorschreiben, bzw Angestellte aufgrund der 'falschen' Weltanschauung entlassen darf. |
Wenn ich bei einem normalen Unternehmen entlassen werde, weil ich Atheist bin, verstösst das gegen Arbeitsrecht. Wenn ich in einem kirchlichen Unternehmen entlassen werde, weil ich vom Glauben abgefallen bin, ist das korrekt.
Jetzt klar?
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Teilweise hast Du hier aber Recht |
Jetzt bin ich aber baff...
_________________ Don't fear the REAPER!
|
|
Nach oben |
|
 |
Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
|
(#1004219) Verfasst am: 20.05.2008, 18:51 Titel: |
|
|
morgenstern hat folgendes geschrieben: | Karlchen hat folgendes geschrieben: | morgenstern hat folgendes geschrieben: |
Gleiche Massstäbe, aber sicher doch...
|
Kirchliche Arbeit bringt dem Staat auch was und nimmt dem Staat Aufgaben ab, die er sonst selbst finanzieren und organisieren müsste. |
Dazu hat Alex ja hier schon was gepostet. Nur so viel: wenn der Staat den Kirchen Aufgaben überträgt, finanziert er sie deshalb trotzdem. Nur weil du die EDV nach Indien auslagerst, heisst das noch lange nicht, dass dir die Computer plötzlich umsonst gewartet werden.
---
Nicht ganz richtig.
a) hat sich der Staat dabei was gedacht ( z.B. vorliegende Kompetenz ) b) bekommt der Staat es billiger als wenn er es machen würde ( z.B. stärkeres Ehrenamt in diesen Bereichen )
c ) gegenseitiger Vorteil durch Interessenvertretung gegenseitiger Art ( z.B. wie zwischen Gewerkschaft und Partei ). Da schreit wieder das Staatsbürgerherz, ist aber Grundlage unserer Gesellschaftpolitischen Interessenvertretung und funktioniert dort ohne große Schmiereffekte
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Auch gibt es (weniger werdende) Ehrenämtler, die aus christlicher Überzeugung Dienstleistungen anbieten. |
Und das hat mit den von mir aufgeführten Ungerechtigkeiten genau... was zu tun? Sollen wir jetzt atheistische und theistische Freiwillige gegeneinander aufwiegen? Oder willst du damit sagen, dass diese christlichen Ehrenämtler mit der Freiwilligenarbeit aufhören würden, sobald sie nicht mehr an ihren Gott glauben?
------
Nicht ganz richtig:
Ehrenamtliche Tätigkeit ohne "geistige" Verbindung findet viel , viel seltener statt. Wer sich religiös eingebunden fühlt, bindet sich häufiger ein. Kannst du in allen sozialen Bereichen der unentgeltlichen Wohlfahrtspflege selber prüfen.
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Kirchliche Organisationen sind Teil unseres Systems, ... |
Das war Sklaverei auch mal.
----
Dummer Vergleich.
Karlchen hat folgendes geschrieben: | die gut organisiert sind, jahrelange Erfahrung einbringen und deshalb meistens gute Arbeit leisten. |
Das ist ein Gemeinplatz und als solcher weder zu beweisen noch zu widerlegen. Für Greenpeace und den WWF gilt übrigens dasselbe - wann treibt der Staat für diese Vereine die Mitgliedergebühren ein?
----
Nicht ganz richtig
Greenpeace und WWf sind Verbände mit " Partikularinteressen" und haben keine Gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernommen. Deshalb hat der Staat keine Veranlassung dafür Geld zu kassieren. Wobei der Staat für das Inkasso selber Geld nimmt.
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Das kannst Du kritisieren. |
Cool, danke!
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Es gibt übrigens auch zahlreiche Privatunternehmen, die staatliche Aufgaben übernehmen und dafür Steuergelder oder Leistungen kassieren. |
Relevanz?
-----
Groß ! Weil a) gegen deine als für dich als richtig erkannte Maßstäbe dort in gleicher weise verstoßen wird und b) der Schaden dort viel größer ist und die Solidargemeinschaft über fehlende Steuern und Sozialabgaben stärker trifft.
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Zitat: | [*]seine persönlichen Feiertage ausrufen darf, die zwingend für alle Menschen gelten. |
Ich finde es sehr angenehm, Sonntags oder an Feiertagen frei und Ruhe zu haben. Es wird Dich ausserdem kein Mensch dafür bestrafen, wenn Du an diesen Tagen für Dich was arbeitest. |
Es geht weder darum, was du als angenehm empfindest, noch darum, was ich an meinem freien Tag tun oder lassen kann. Mal wieder ein Beispiel: wenn Microsoft den "Bill Gates Geburts- und Jubeltag" ausruft, ist das deren gutes Recht. Wenn sie an diesem Tag allen ihren Mitarbeitern frei geben wollen, kein Problem. Wenn sie aber auf die Idee kommen, dass an diesem Tag "aus Respekt" landesweit keine Tanzveranstaltungen durchgeführt werden dürfen, würde das wohl kaum rechtlich verbindlich werden.
---
Nicht ganz richtig.
Es ist eine Frage des kulturellen Lebens, wenn du andere Vorstellungen von Kultur hast, versuche sie durchzusetzen.
Das ist der Unterschied.
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
[*]einen Anpruch darauf hat, Kinder und Jugendliche in Schulräumen zu indoktrinieren. |
Wer zwingt Dich, hinzugehen oder Deine Kinder hinzuschicken? Die (christlichen) Religionsklassen werden immer leerer. |
Umso weniger sehe ich ein, warum meine Steuergelder dafür verschwendet werden, eine aussterbende Weltanschauung zu unterstützen.
----
Nicht ganz richtig.
Du zahlst auch über deine Steuern für andere aussterbende Dinge, wie individuellen Straßenverkehr, Atomkraft etc.....
Karlchen hat folgendes geschrieben: | [*]seinen Angestellen eine Weltanschauung vorschreiben, bzw Angestellte aufgrund der 'falschen' Weltanschauung entlassen darf. |
Wenn ich bei einem normalen Unternehmen entlassen werde, weil ich Atheist bin, verstösst das gegen Arbeitsrecht. Wenn ich in einem kirchlichen Unternehmen entlassen werde, weil ich vom Glauben abgefallen bin, ist das korrekt.
------
Nicht richtig.
Du wirst deshalb nicht entlassen. Du wirst nur entlassen wenn du schwerwiegend gegen die Richtlinien deines Arbeitgebers verstößt.
Jetzt klar?
-----
Nein, weil ungereimt und nicht zielfördernd
Karlchen hat folgendes geschrieben: | Teilweise hast Du hier aber Recht |
Jetzt bin ich aber baff...
----
na bitte, wenigstens was
|
Zuletzt bearbeitet von Arena-Bey am 20.05.2008, 18:57, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
|
(#1004224) Verfasst am: 20.05.2008, 18:57 Titel: |
|
|
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Fakt ist und bleibt : Wer gravierend ! gegen die Richtlinien der die Unternehmen führenden "Besitzer" handelt ( z.B. Scheidung - Wiederverheiratung ) verliert seinen Arbeitsplatz. |
Ist das nicht irre? Ich meine das im doppelten Sinne. Einerseits, dass es sowas gibt und andererseits, dass manche das auch noch gut und verteidigenswert finden.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Nach Auffassung des höchsten Deutschen Arbeitsgerichtes zulässigerweise. |
Das ist der Kern des Problems.
|
|
Nach oben |
|
 |
Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
|
(#1004242) Verfasst am: 20.05.2008, 19:22 Titel: |
|
|
Da hast du sicher in einer Ausrichtung recht. Natürlich haben sich die gesellschaftlichen Gegebenheiten verändert seit der zeit als diese Regelung verankert wurde. Deshalb dürfte es an der zeit sein darüber erneut zu befinden.
Jetzt solltest du aber auch mal darüber nachdenken, dass es überall Sanktionen mit dem Verlust von Arbeitsplatz und vertraglichen Rechten in vieler Form gibt, die aus einer Lebensgestaltung heraus resultieren.
z.B., wenn du als Vertragsspieler einer Basketballmannschaft kiffst, bist du sofort diene Arbeitsplatz los.... und wie sieht die Enthüllung zum Kiffen heute gesellschaftlich aus ?
wenn du als Bundesligaprofi ohne Genehmigung deines Arbeitgebers Skifahren gehst, kannst du aus deinem Vertrag fristlos rausfliegen... und wie sieht es mit der Einstellung zum Skifahren heute aus ?
Nun magst du sagen, dass eine hat mit dem anderen nichts zu tun, weil du durch dein Verhalten deine Leistungsfähigkeit gefährdest. Daraufhin würde dir ein Arbeitsrechtler aus kirchlichen Kreisen antworten: Die positive Einstellung zu den hier vertretenen werten beeinflusst deine Arbeitsleistung hier auch, denn nur das Akzeptieren von hier herrschenden regeln bürgt für das Erbringen bester Leistungen in unserem Sinne.
|
|
Nach oben |
|
 |
AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
|
(#1004253) Verfasst am: 20.05.2008, 19:53 Titel: |
|
|
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | morgenstern hat folgendes geschrieben: |
Dazu hat Alex ja hier schon was gepostet. Nur so viel: wenn der Staat den Kirchen Aufgaben überträgt, finanziert er sie deshalb trotzdem. Nur weil du die EDV nach Indien auslagerst, heisst das noch lange nicht, dass dir die Computer plötzlich umsonst gewartet werden. |
---
Nicht ganz richtig.
a) hat sich der Staat dabei was gedacht ( z.B. vorliegende Kompetenz )
b) bekommt der Staat es billiger als wenn er es machen würde ( z.B. stärkeres Ehrenamt in diesen Bereichen )
c ) gegenseitiger Vorteil durch Interessenvertretung gegenseitiger Art ( z.B. wie zwischen Gewerkschaft und Partei ). Da schreit wieder das Staatsbürgerherz, ist aber Grundlage unserer Gesellschaftpolitischen Interessenvertretung und funktioniert dort ohne große Schmiereffekte
|
a) Natürlich hat sich der Staat dabei was gedacht, die vorliegende Kompetenz(schnauf) hat dabei keine Rolle gespielt.
b) Dem Staat kostet das ganze eher mehr Geld. Auslagerung macht nur Sinn wenn im Interesse des Auslagernden(Staat) und Wirtschaftlich gearbeitet wird, ohne das zusätzlich Geld für Kontrolle ausgegeben werden muss.
Der Soziale Bereich ist der wahrscheinlichst betrügerischste Bereich in der freien Marktwirtschaft. Vor allem weil die Betrüger guten Gewissens Türken und Betrügen. Das gilt für kirchliche wie nicht kirchliche gemeinnützige Organisation gleicher massen, die Gewinn orientierten in dem Bereich machen es im geringeren maßen, weil es für sie gefährlicher und schwerer ist.
Keiner der Arbeitgeber aus dem sozialen Bereich bei denen ich bis jetzt gearbeitet habe, schafft es über die Runden zu kommen ohne ihre Bilanzen zu Türken. Hier ein paar Teilnehmer mehr auf die Liste gesetzt, da ein wenig mehr Geld über einen Mitarbeiter abgerechnet der es dann der Schwarzkasse gibt (für Überstunden und Sonderposten), aus einem Projekt Gelder abgezweigt um ein anderes zu finanzieren.
Dabei wird ganz selten in die eigene Tasche gewirtschaftet (zumindest auf der unteren Ebene, reine Verwaltungsmenschen neigen eher dazu) im Gegenteil viele Packen am Ende einer Abrechnung aus eigener Tasche drauf.
Das Problem ist das durch diese Arbeitsweise nie die Guten von den Schlechten, die wirtschaftlich Effizienten von den Geldentwertungsanlagen zu trennen. Ich habe vom Staat bezahlte Hausaufgabenhilfen gesehen wo zwei Studenten Kaffee trinken und Zeitung lesen und zwischen durch etwa eine halbe Stunde 4-5 Kinder betreuen (Angemeldet waren 10 oder mehr, die kamen aber nicht täglich und vier wurden hinzu erfunden).
Das größte Problem ist das mangelnde Schuldbewusstsein und bei vielen das fehlende Eingeständnis das man nicht effizient arbeitet. Es ist leider schon zur gängigen Praxis geworden, es gibt Tausenden Förderprojekte vom Staat die ohne zu Türken nicht machbar wären.
P.S. Ehrenamt ist zwar etwas schönes, aber es handelt sich meist um nicht Pädagogisch qualifiziertes Personal. Die meisten Arbeitgeber sind froh wenn sie Handwerklich oder Informatik begabte Ehrenamtler bekommen, weil so mehr Geld für die Pädagogik bleibt.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | morgenstern hat folgendes geschrieben: |
Sollen wir jetzt atheistische und theistische Freiwillige gegeneinander aufwiegen? Oder willst du damit sagen, dass diese christlichen Ehrenämtler mit der Freiwilligenarbeit aufhören würden, sobald sie nicht mehr an ihren Gott glauben? |
------
Nicht ganz richtig:
Ehrenamtliche Tätigkeit ohne "geistige" Verbindung findet viel , viel seltener statt. Wer sich religiös eingebunden fühlt, bindet sich häufiger ein. Kannst du in allen sozialen Bereichen der unentgeltlichen Wohlfahrtspflege selber prüfen. |
Sie findet nicht seltener Staat sondern viel häufiger ohne geistige Verbindung. Der Einsatzort ist dabei aber anders. Wer sich religös eingebunden fühlt wird sich viel eher über einem Religösen Träger einbinden. Wer sich anders Eingebunden fühlt wird sich anders einbringen.
Es gibt massig Ehrenamtler bei der freiwilligen Feuerwehr, THW, Arbeiterwohlfaht, DLRG, bei Sportvereinen, Umweltschutzgruppen, politische Gruppen und viele viele mehr. Alle Ehrenamtliche Tätigkeit ohne "geistig" Verbindung. Ein großer Teil von ihnen sind Atheisten/Agnostiker(obwohl einige von ihnen Mitglieder der Kirche sind). Hat mit der Religion nichts zu tun sondern mit der Gemeinschaft.
Das reicht erstmal.
MfG
AlexJ.
|
|
Nach oben |
|
 |
Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
|
(#1004257) Verfasst am: 20.05.2008, 20:03 Titel: |
|
|
nicht ganz richtig AlexJ,
als der Staat die sozialen Aufgabe überwiegend den Kirchen gegeben /belassen hat und dafür seinen Obulus geleistet hat und jetzt noch leistet hatten die kirchlichen Organisationen die Kompetenz und die Leute dafür.
Das, was du über das Ehrenamt anspricht, ist unwidersprochen, aber
a) wenn du dieses Hinwenden zur "Gemeinschaft " untersuchst, wirst du bei den Menschen, die dies tun viele finden die den religiösen Inhalten auch nahe stehen.
b) es in der Beantwortung meinerseits speziell auf die Argumente in morgensterns Post mit seiner gedanklichen Ausrichtung ging.
soll für erst mal reichen...
|
|
Nach oben |
|
 |
|