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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1014409) Verfasst am: 04.06.2008, 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ehe inkludiert auch Polygamie und auch Besuchsehen. Sowas gibt es ja auch bei uns, nämlich verheiratete Fernfahrer, Soldaten oder Männer, die auf Ölplattformen arbeiten. In manchen Kulturen sind die Männer meistens unterwegs.

Ein Anthropologe würde auch das, was wir heute Beziehung nennen, als Ehe werten.
In den 70ern hieß das ja noch wilde Ehe, wenn zwei Unverheiratete zusammen lebten. Im angelsächsischen Raum gibt es auch noch das Konzept der "common law marriage", die in einigen Staaten immer noch anerkannt wird. Wer zusammen lebt, wird als verheiratet gewertet. "common law" umfasst die informellen Rechtsvorstellungen, die schon vor der Bürokratie existierten. Und auch bei uns werden Lebenspartnerschaften rechtlich berücksichtigt.


Einer der halbwegs ernst genommen werden will, der würde nicht jede Form von Zusammenleben zu jeder Zeit "Ehe" nenen.

Macht auch keiner. Nur kann eine gültige anthropologische oder soziologische Sicht sich nicht an irgendwelchen Dokumenten, die im Archiv des Standesamts lagern ausrichten.
Vgl.: Wer keine Geburtsurkunde hat, wurde nicht geboren.

Reza hat folgendes geschrieben:
Polygamie ist ausdrücklich rechtswidrig, deine abwesenden Männer können seitenspringen und zusätzliche Familien gründen, aber wenn sie gleichzeitig auch nur ein 2. Mal heiraten, dann verstoßen sie gegen geltendes Recht.

Es ist nicht die Polygamie rechtswidrig, sondern es ist rechtswidrig beim Staat eine zweite Ehe anzumelden, indem man vorgaukelt, aus staatlicher Sicht unverheiratet zu sein.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1014422) Verfasst am: 04.06.2008, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:


Wer sich mit den konstituierenden Bedingungen in einer Bubengesellschaft (Pausenhof-Ecke) auseinandersetzt kommt nicht umhin, dass die Bereitschaft oder die vermutetet Bereitschaft das höhere Gewaltpotential (oder das vermutete höhere Gewaltpotential) einzusetzen, die Hierarchie einer solchen Gesellschaft wesentlich mitdeterminiert.

Auf welchen Pausenhöfen?

Geh mal ans Gymnasium, dahin wo die sind, die später einmal wirklche Macht haben werden, und du wirst sehen wie weit du mit deinem körperlichen Gewaltpotential kommst.


Dort passiert es nur ein bisschen versteckter, aber zwischen 12-15 geht es auch dort so.

Stellvertretend läuft es auch über den Sport als sulimierte körperliche Dominanz.

Agnost
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#1014467) Verfasst am: 04.06.2008, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Was willst du damit eigentlich belegen oder aussagen, Sokrateer?

Wenn du jede Form welche darauf ziehlt auf von der Gruppe anerkannte Weise Kinder in die Welt zu setzen und jedes etwas festere Zusammensein von Männern und Frauen als Ehe bezeichnest, wirst du natürlich überall Ehen finden, da überall die Menschen sich fortpflanzen, sich ineiander verlieben und Sex miteinander haben.

Aber was sagt das bitte aus?

Aus antroppologischer Sicht ist der Begriff Ehe übrigens einer der unklarsten, da es so viele Formen des menschlichen Zusammenlebens gibt. Nach Kathleen Gough z.b. ist die Ehe "eine zwischen einer Frau und einer oder mehreren Personen geknüpfte Beziehung, die dafür sorgt, daß einem Kind, das die Frau unter Umständen zur Welt bringt, die nicht gegen die Regeln der Beziehung verstoßen, die vollen Geburtsrechte eines normalen Mitglieds seiner Gesellschaft oder sozialen Schicht gewährt werden". (Quelle: Kulturantropologie, von Marvin Harris).
_________________
Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1014477) Verfasst am: 04.06.2008, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Was willst du damit eigentlich belegen oder aussagen, Sokrateer?

Wenn du jede Form welche darauf ziehlt auf von der Gruppe anerkannte Weise Kinder in die Welt zu setzen und jedes etwas festere Zusammensein von Männern und Frauen als Ehe bezeichnest, wirst du natürlich überall Ehen finden, da überall die Menschen sich fortpflanzen, sich ineiander verlieben und Sex miteinander haben.

Aber was sagt das bitte aus?

Aus antroppologischer Sicht ist der Begriff Ehe übrigens einer der unklarsten, da es so viele Formen des menschlichen Zusammenlebens gibt. Nach Kathleen Gough z.b. ist die Ehe "eine zwischen einer Frau und einer oder mehreren Personen geknüpfte Beziehung, die dafür sorgt, daß einem Kind, das die Frau unter Umständen zur Welt bringt, die nicht gegen die Regeln der Beziehung verstoßen, die vollen Geburtsrechte eines normalen Mitglieds seiner Gesellschaft oder sozialen Schicht gewährt werden". (Quelle: Kulturantropologie, von Marvin Harris).


Quad licet Jovis Gough non licet Bovis Sokrateer? Oder wie soll man das verstehen?

Agnost
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1014542) Verfasst am: 04.06.2008, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Was willst du damit eigentlich belegen oder aussagen, Sokrateer?

Was meinst du mit "damit"?

Shevek hat folgendes geschrieben:

Wenn du jede Form welche darauf ziehlt auf von der Gruppe anerkannte Weise Kinder in die Welt zu setzen und jedes etwas festere Zusammensein von Männern und Frauen als Ehe bezeichnest, wirst du natürlich überall Ehen finden, da überall die Menschen sich fortpflanzen, sich ineiander verlieben und Sex miteinander haben.

Fortpflanzen trifft auf Homosexuelle nicht zu. Trotzdem verstehen wir den Begriff Homo-Ehe intuitiv und haben eine Vorstellung, was das in der Praxis bedeutet.
Ich behaupte nicht, dass ich Ehe exakt definieren könnte. Zu den human universals zählen auch "jokes". Ich kann auch nicht exakt definieren, was witzig ist. Die Natur des Humors ist noch ein ziemlich ungelöstes Rätsel. Trotzdem können wir leicht feststellen, dass man in einem Volk Witze kennt. Das fragt auch niemand den Anthropologen: "Na bevor sie behaupten, dass sich die Twa Witze erzählen, definieren sie mal was genau ein Witz ist."

Rezas Argumentation in dem langen Posting basiert jedenfalls ebenfalls auf einem intuitiven, soziologischen Eheverständnis, nicht auf auf einem juristischen Formalakt. Du müsstest also auch ihr Eheverständnis genauso semantisch zerredend hinterfragen.

Weiters widerspricht das, was du hier als "natürlich" bezeichnest, Rezas Hypothesen und deckt sich eher mit meiner Auffassung. Sie schrieb in ihrem Posting von "Zwangsheterosexualität", "Frauen, die sich das Hirn mit romantischer PR vernebeln lassen", "freier Liebe" und "insofern hat biologische Vaterschaft offensichtlich keine Bedeutung. "

Ich bin also verwundert, dass du gegen mich argumentierst und nicht gegen Reza. Vielleicht liegts an einer schwanzfixierten Freund-Feind-Erkennung. ;-)
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#1014585) Verfasst am: 04.06.2008, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Was willst du damit eigentlich belegen oder aussagen, Sokrateer?

Was meinst du mit "damit"?

Mit der Aussage es gäbe überall auf der Welt Ehen.

Du schreibst von soziologischer und antropologischer Sichtweise, da erwarte ich dann schon etwas mehr als den Rückzug auf "intuitives Benutzen eines Wortes"

Wenn du das Wort Ehe als Europäer intuitiv nutzt, dann gehe ich mal von einer festen Lebensgemeinschaft, wie wir sie hier in Europa kennen. Dann ist die Aussage dies gäbe es überall auf der Welt einfach falsch. Nehme also an, dass Brown es anders gemeint hat. Du hast ihn hier eingeführt, damit solltest du auch erklären können was er gemeint hat. Ich kenne so mutige Aussagen von Ethnologen nicht.

Aber ich kenne auch Donald E. Brown nicht. Ich kenne nur einen Ronald H. Brown, und es ist mir nicht bekannt, dass er etwas über die Ehe geschrieben hat - aber ich kann mich natürlich irren und wäre dir in dem Fall und entsprechende Quellenhinweise dankbar.

Ich seziere deine Definition auch nicht sondern frage was du meinst. Reza zeigt diese Unklarheiten nicht. Sie argumentiert recht stringent vom soziologischen Standpunkt aus dem europäischen Kulturraum, und damit ist auch klar was sie mit Ehe meint, und dass das eben nicht auf der ganzen Welt vorkommt. Du kommst mit antropologie, und da wird die Sache nun mal unklar.


Shevek hat folgendes geschrieben:
Weiters widerspricht das, was du hier als "natürlich" bezeichnest, Rezas Hypothesen und deckt sich eher mit meiner Auffassung. Sie schrieb in ihrem Posting von "Zwangsheterosexualität", "Frauen, die sich das Hirn mit romantischer PR vernebeln lassen", "freier Liebe" und "insofern hat biologische Vaterschaft offensichtlich keine Bedeutung. "

Ich bin also verwundert, dass du gegen mich argumentierst und nicht gegen Reza. Vielleicht liegts an einer schwanzfixierten Freund-Feind-Erkennung. zwinkern

Was von dem was ich schreiben widerspricht Reza?

Das Menschen sich fortpflanzen?

Dass sie sich verlieben? Das hat mit Bezitzdenken oder Zwangsheterosexualität nicht zwangsläufig etwas zutun, auch freie Liebe ist Liebe, auch homosexuelle Liebe ist Liebe.

Oder dass sie Sex haben?
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Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
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da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

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(Jan Delay)
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1014657) Verfasst am: 04.06.2008, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Was willst du damit eigentlich belegen oder aussagen, Sokrateer?

Was meinst du mit "damit"?

Mit der Aussage es gäbe überall auf der Welt Ehen.

Die Aussage steht für sich selbst und widerspricht ganz offensichtlich Rezas Annahme:

Reza hat folgendes geschrieben:

Die staatliche Ehe gibt es in Deutschland seit 1875. Religiöse Ehen natürlich weitaus länger, die Ehe an sich gibt es aber nicht seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte, sondern darauf bezogen seit kürzester Zeit.


Shevek hat folgendes geschrieben:

Wenn du das Wort Ehe als Europäer intuitiv nutzt, dann gehe ich mal von einer festen Lebensgemeinschaft, wie wir sie hier in Europa kennen. Dann ist die Aussage dies gäbe es überall auf der Welt einfach falsch. Nehme also an, dass Brown es anders gemeint hat. Du hast ihn hier eingeführt, damit solltest du auch erklären können was er gemeint hat. Ich kenne so mutige Aussagen von Ethnologen nicht.

Kennst du einen Ethnologen, dessen Arbeit Brown übersehen haben müsste, der ihm widerspricht?

Shevek hat folgendes geschrieben:

Aber ich kenne auch Donald E. Brown nicht. Ich kenne nur einen Ronald H. Brown, und es ist mir nicht bekannt, dass er etwas über die Ehe geschrieben hat - aber ich kann mich natürlich irren und wäre dir in dem Fall und entsprechende Quellenhinweise dankbar.

Die Quelle steht doch im Artikel: "Brown, D.E. 1991. Human universals. New York: McGraw-Hill"

Shevek hat folgendes geschrieben:

Ich seziere deine Definition auch nicht sondern frage was du meinst. Reza zeigt diese Unklarheiten nicht. Sie argumentiert recht stringent vom soziologischen Standpunkt aus dem europäischen Kulturraum, und damit ist auch klar was sie mit Ehe meint, und dass das eben nicht auf der ganzen Welt vorkommt. Du kommst mit antropologie, und da wird die Sache nun mal unklar.

Zählst du das Alte Testament auch zum europäischen Kulturraum? Die alten Ägypter? Odysse und Illiad, die ursprünglich mündlich weitergegeben wurden? Die hinduistische Vedda? Die mesopotamische Enuma Elish? Die Maya-Kultur, die schon lange untergegangen war, bevor die Europäer kamen? All diese Kulturen verstanden, was mit "Ehe" gemeint ist.

Shevek hat folgendes geschrieben:
Was von dem was ich schreiben widerspricht Reza?

Das Menschen sich fortpflanzen?

Dass sie sich verlieben? Das hat mit Bezitzdenken oder Zwangsheterosexualität nicht zwangsläufig etwas zutun, auch freie Liebe ist Liebe, auch homosexuelle Liebe ist Liebe.

Oder dass sie Sex haben?

Dass sie sich zum Zwecke der Fortplanzung langfristig zusammentun. Für dich ist das natürlich. Für Reza offenbar patriarchalisch und neumodisch, nicht zuletzt auch, weil biologische Vaterschaft keine Bedeutung haben könne.
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#1014698) Verfasst am: 04.06.2008, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Was willst du damit eigentlich belegen oder aussagen, Sokrateer?

Was meinst du mit "damit"?

Mit der Aussage es gäbe überall auf der Welt Ehen.

Die Aussage steht für sich selbst und widerspricht ganz offensichtlich Rezas Annahme:

Die Aussage ist entweder falsch oder er definiert "Ehe" anders als Reza.

Da ist doch der springende Punkt: Wie wird Ehe definiert? Wie definiert E.D. Brown Ehe? Wenn er den Begriff deutlich weiter definert als Reza, ist es eben kein Widerspruch zu ihrer Aussage, da sie Ehe recht deutlich europäisch definiert.


Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

Wenn du das Wort Ehe als Europäer intuitiv nutzt, dann gehe ich mal von einer festen Lebensgemeinschaft, wie wir sie hier in Europa kennen. Dann ist die Aussage dies gäbe es überall auf der Welt einfach falsch. Nehme also an, dass Brown es anders gemeint hat. Du hast ihn hier eingeführt, damit solltest du auch erklären können was er gemeint hat. Ich kenne so mutige Aussagen von Ethnologen nicht.

Kennst du einen Ethnologen, dessen Arbeit Brown übersehen haben müsste, der ihm widerspricht?

Es ist ja nicht mal klar was Brown geschrieben hat. Wie definiert er denn Ehe?

Wenn er Ehe wie Reza definert dann widersprechen ihm schon mal alle Ethnologen die eine Kultur beschreiben und erkunden in denen diese Form der Ehe nicht existiert. Wenn er es anders meint, dann bedeutet, dass sie solche Aussagen nicht machen nicht, dass es expliziten Widerspruch gibt.



Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:

Aber ich kenne auch Donald E. Brown nicht. Ich kenne nur einen Ronald H. Brown, und es ist mir nicht bekannt, dass er etwas über die Ehe geschrieben hat - aber ich kann mich natürlich irren und wäre dir in dem Fall und entsprechende Quellenhinweise dankbar.

Die Quelle steht doch im Artikel: "Brown, D.E. 1991. Human universals. New York: McGraw-Hill"

Ja, zu D.E. Brown, von dem ich schrieb, dass ich ihn nicht kenne. Ich fragte aber nach R.H. Brown, von dem es mir neu ist, dass er zu dem Thema "Ehe" etwas geschrieben hat.



Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:

Ich seziere deine Definition auch nicht sondern frage was du meinst. Reza zeigt diese Unklarheiten nicht. Sie argumentiert recht stringent vom soziologischen Standpunkt aus dem europäischen Kulturraum, und damit ist auch klar was sie mit Ehe meint, und dass das eben nicht auf der ganzen Welt vorkommt. Du kommst mit antropologie, und da wird die Sache nun mal unklar.

Zählst du das Alte Testament auch zum europäischen Kulturraum? Die alten Ägypter? Odysse und Illiad, die ursprünglich mündlich weitergegeben wurden? Die hinduistische Vedda? Die mesopotamische Enuma Elish? Die Maya-Kultur, die schon lange untergegangen war, bevor die Europäer kamen? All diese Kulturen verstanden, was mit "Ehe" gemeint ist.

Du meinst: Alle diese Kulturen kannten ähnliche Formen der Ehe wie wir. Ja und?

Im übrigen: Altes Testament, Ägypten und Odysse zähle ich zum europäischen Kulturraum, bzw. sehe unser heutiges Europa als kulturelle durch sie stark beeinflusst. Stärker als durch die Edda.



Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Dass sie sich zum Zwecke der Fortplanzung langfristig zusammentun. Für dich ist das natürlich. Für Reza offenbar patriarchalisch und neumodisch, nicht zuletzt auch, weil biologische Vaterschaft keine Bedeutung haben könne.

Wo habe ich das geschrieben?

Und welche Menschen?

Mann und Frau? Ne, das ist bestimmt nicht universell, es gibt Kulturen in denen das geradezu verpönt ist.

Ich schrieb: Fortpflanzen: Bedeutet: Kinder werden geboren, als legitime Nachfahren einer Frau/Gruppe anerkannt und aufgezogen. Da steht nichts von: Sich zusammentun.

Ich schrieb: Verlieben, aber nicht: Miteinander zusammen bleiben oder dabei noch irgendwelche Kinder gemeinsam großziehen.

Und ich schrieb: Sex haben, sprich: Poppen.


Ich schrieb nicht: zum Zwecke der Fortplanzung langfristig zusammentun.
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für sie herrschen sorglose Zeiten,
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1014731) Verfasst am: 04.06.2008, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

Wenn du das Wort Ehe als Europäer intuitiv nutzt, dann gehe ich mal von einer festen Lebensgemeinschaft, wie wir sie hier in Europa kennen. Dann ist die Aussage dies gäbe es überall auf der Welt einfach falsch. Nehme also an, dass Brown es anders gemeint hat. Du hast ihn hier eingeführt, damit solltest du auch erklären können was er gemeint hat. Ich kenne so mutige Aussagen von Ethnologen nicht.

Kennst du einen Ethnologen, dessen Arbeit Brown übersehen haben müsste, der ihm widerspricht?

Es ist ja nicht mal klar was Brown geschrieben hat. Wie definiert er denn Ehe?

Wenn er Ehe wie Reza definert dann widersprechen ihm schon mal alle Ethnologen die eine Kultur beschreiben und erkunden in denen diese Form der Ehe nicht existiert.

Es geht um irgendeine Form der Ehe.

Um eine negative Definition zu anzudenken: Eine ehelose Gesellschaft wäre beispielsweise eine, in der die Männer einfach nur nomadisch umherziehen und wenn sie zufällig eine Gruppe Frauen sehen mit diesen Sex haben und dann weiterziehen. (Derartige Tierarten gibt es) Oder das Kommune 1 Modell vollkommener Ungebundenheit als Normalität, dass ja auch in dieser Kommune nicht funktioniert hat. Wenn du so eine Gesellschaft aufzeigen kannst, dann wäre D. E. Brown in diesem Punkt klar widerlegt.

Shevek hat folgendes geschrieben:


Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:

Aber ich kenne auch Donald E. Brown nicht. Ich kenne nur einen Ronald H. Brown, und es ist mir nicht bekannt, dass er etwas über die Ehe geschrieben hat - aber ich kann mich natürlich irren und wäre dir in dem Fall und entsprechende Quellenhinweise dankbar.

Die Quelle steht doch im Artikel: "Brown, D.E. 1991. Human universals. New York: McGraw-Hill"

Ja, zu D.E. Brown, von dem ich schrieb, dass ich ihn nicht kenne. Ich fragte aber nach R.H. Brown, von dem es mir neu ist, dass er zu dem Thema "Ehe" etwas geschrieben hat.

Frage
Den hast du eingebracht. Wiki kennt nur einen verstorbenen US-Amerikanischen Politiker und scholar.google.com gar niemanden mit diesem Namen.

Shevek hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:

Ich seziere deine Definition auch nicht sondern frage was du meinst. Reza zeigt diese Unklarheiten nicht. Sie argumentiert recht stringent vom soziologischen Standpunkt aus dem europäischen Kulturraum, und damit ist auch klar was sie mit Ehe meint, und dass das eben nicht auf der ganzen Welt vorkommt. Du kommst mit antropologie, und da wird die Sache nun mal unklar.

Zählst du das Alte Testament auch zum europäischen Kulturraum? Die alten Ägypter? Odysse und Illiad, die ursprünglich mündlich weitergegeben wurden? Die hinduistische Vedda? Die mesopotamische Enuma Elish? Die Maya-Kultur, die schon lange untergegangen war, bevor die Europäer kamen? All diese Kulturen verstanden, was mit "Ehe" gemeint ist.

Du meinst: Alle diese Kulturen kannten ähnliche Formen der Ehe wie wir. Ja und?

Im übrigen: Altes Testament, Ägypten und Odysse zähle ich zum europäischen Kulturraum, bzw. sehe unser heutiges Europa als kulturelle durch sie stark beeinflusst. Stärker als durch die Edda.

Die Wikinger hatten auch die Ehe.

Du fragst "Ja und?". Nun, der Spielraum für die Existenz von nichteuropäischen Ehen wird somit sehr gering.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1015035) Verfasst am: 05.06.2008, 02:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Die Wikinger hatten auch die Ehe.

Du fragst "Ja und?". Nun, der Spielraum für die Existenz von nichteuropäischen Ehen wird somit sehr gering.


So, meinst du?
Also, wann fängt die Menschheitsgeschichte für dich an, meinetwegen in Europa?



Die Gesellschaft ohne Ehe in China sind übrigens die Mosuo, sie haben völlig freie Liebes/Sexpartnerschaften
http://de.youtube.com/watch?v=zRKnCJH2RYg

http://www.zeit.de/1998/40/199840.mosuo_.xml?page=1



Ach, und das ist auch noch interessant:
Zitat:
Die DePaul University wurde 1898 als katholische Hochschule gegründet und ist heute mit etwa 24.000 Studenten die größte Privatuniversität in Illinois. Sie ist außerdem die größte katholische Hochschule in den USA. Sie ist auf zwei Standorte verteilt: Der ältere Campus liegt im Ortsbezirk Lincoln Park, der neuere liegt innerhalb des Loops in der Innenstadt. Es gibt vier kleinere Außenstellen in den Vororten Naperville, Lake Forest, Oak Forest, und Rolling Meadows.

http://de.wikipedia.org/wiki/Chicago#Bildung
Von dieser Hochschule stammt dein Link http://condor.depaul.edu/~mfiddler/hyphen/humunivers.htm

Zu Brown war sonst nicht recht viel zu finden im Netz, leider nichts zu lesen von ihm, nur diese kommentarlose Auflistung von Human Universals...........von A-Z

http://en.wikipedia.org/wiki/Donald_Brown

Aber wenn das, was er sagt für eine katholische Hochschule gut genug ist, dann muss es für mich ja auch gut genug sein:
Zitat:

.
.
male and female and adult and child seen as having different natures

males dominate public/political realm

males engage in more coalitional violence

males more aggressive

males more prone to lethal violence

males more prone to theft

males, on average, travel greater distances over lifetime

manipulate social relations

marking at phonemic, syntactic, and lexical levels

marriage

materialism
meal times
mearning, most units of are non-universal
measuring
medicine
melody
memory
mental maps
mentalese
metaphor
metonym
mood- or consciousness-altering techniques and/or substances
moral sentiments
moral sentiments, limited effective range of
morphemes
mother normally has consort during child-rearing years
mourning
murder proscribed
music
music, children's
music related in part to dance
music related in part to religious activity
music seen as art (a creation)
music, vocal
oder das

numerals (counting)
Oedipus complex
oligarchy (de facto)
one (numeral)
onomatopoeia
overestimating objectivity of thought
pain
past/present/future
person, concept of
personal names
.
.
.


Dann behaupte ich hinfort selbstverständlich das Gegenteil dessen was ich bisher gesagt habe.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1015049) Verfasst am: 05.06.2008, 07:32    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:

http://www.zeit.de/1998/40/199840.mosuo_.xml?page=1


Zitat:
Im gebirgigen Südwesten Chinas, an einer alten Handelsstraße zwischen den Provinzen Yunnan und Sichuan, leben die Mosuo. Ihre Heimat sind das fruchtbare Hochtal von Yongning und die daran angrenzenden Gebiete: ein fischreicher See, bewaldete Hänge und weiter oben im Gebirge ertragreiche Yakweiden.

Die Mosuo praktizieren eine sehr ungewöhnliche Form der sozialen Organisation: Formelle Ehen sind bei ihnen zwar bekannt, aber selten und unbeliebt; die sozial erwünschte Form der Mann-Frau-Bindung ist eine Besuchsbeziehung, die ohne Mitwirken Dritter aufgenommen und beendet wird.


irre ich mich oder spricht der auszug für meine these, dass eine langfristig gute nahrungsversorgung die entstehung einer männerdominierten gesellschaft unwahrscheinlicher macht?
_________________
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1015054) Verfasst am: 05.06.2008, 07:46    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Die Gesellschaft ohne Ehe in China sind übrigens die Mosuo, sie haben völlig freie Liebes/Sexpartnerschaften
http://de.youtube.com/watch?v=zRKnCJH2RYg

http://www.zeit.de/1998/40/199840.mosuo_.xml?page=1


Die meinte ich. Und ich denke damit ist die These daß alle Gesellschaften Ehen haben deutlich widerlegt. In diese Form der Beziehung eine Ehe hineinzudeuten halte ich nicht für haltbar. Eine Ehe hat eigentlich immer einen offiziellen Charakter einer irgendwie anerkannten Beziehung, sei es durch den Staat, die Religion oder auf Grund des Kaufpreises für die Braut, etc. pp. Genau diese Elemente fehlen hier aber alle.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Wohnort: Wien

Beitrag(#1015122) Verfasst am: 05.06.2008, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:

Ach, und das ist auch noch interessant:
Zitat:
Die DePaul University wurde 1898 als katholische Hochschule gegründet und ist heute mit etwa 24.000 Studenten die größte Privatuniversität in Illinois. Sie ist außerdem die größte katholische Hochschule in den USA. Sie ist auf zwei Standorte verteilt: Der ältere Campus liegt im Ortsbezirk Lincoln Park, der neuere liegt innerhalb des Loops in der Innenstadt. Es gibt vier kleinere Außenstellen in den Vororten Naperville, Lake Forest, Oak Forest, und Rolling Meadows.

http://de.wikipedia.org/wiki/Chicago#Bildung
Von dieser Hochschule stammt dein Link http://condor.depaul.edu/~mfiddler/hyphen/humunivers.htm

Zu Brown war sonst nicht recht viel zu finden im Netz, leider nichts zu lesen von ihm, nur diese kommentarlose Auflistung von Human Universals...........von A-Z

http://en.wikipedia.org/wiki/Donald_Brown

Aber wenn das, was er sagt für eine katholische Hochschule gut genug ist, dann muss es für mich ja auch gut genug sein:

Da hast du dir aber viel Mühe um Nichts gemacht. Lachen
Die Auflistung selbst stammt aus dem Appendix des Buchs "Blank Slate" von Steven Pinker, einem linksliberalen jüdischen Atheisten und Gründungsmitglied der Brights.
Die Liste findet sich überall im Netz. Der obige Link war einfach der erste, den Google ausspuckte.

Reza hat folgendes geschrieben:

Die Gesellschaft ohne Ehe in China sind übrigens die Mosuo, sie haben völlig freie Liebes/Sexpartnerschaften
http://de.youtube.com/watch?v=zRKnCJH2RYg

http://www.zeit.de/1998/40/199840.mosuo_.xml?page=1

Jetzt kommen die zweieinhalb Lieblingsvölkchen der Feministinnen, war ja klar.

http://en.wikipedia.org/wiki/Mosuo
Zitat:
Probably the most famous and most misunderstood aspect of Mosuo culture is their practice of “walking marriage” (or “zou hun” in Chinese), so called because the men will walk to the house of their ‘partner' at night, but return to their own home in the morning.
[...]
While it is possible for a Mosuo woman to change partners as often as she likes – having only one sexual partner would be neither expected nor common – the majority of such couplings will actually be more long term. Few Mosuo women will have more than one partner at a time. More than one anthropologist has described this system as “serial monogamy” as many of these pairings may last a lifetime. In recent years, much information about the Mosuo has portrayed their culture as a sexually promiscuous one in which women change partners frequently; this is addressed in greater detail in the “Myths & Misinformation” section below.)

Also: Die Mosuo praktizieren eine "wallking marriage". Der Ehemann geht abends nach der Arbeit ins Haus seiner Frau und übernachtet dort. Das Außergewöhnliche daran, ist, dass er untertags im Haushalt/Hof seiner Mutter arbeitet und nicht im gleichen wie die Frau oder in einer Firma, wie der heutige Europäer es tut.

Partnerwechsel und mehrere Partner sind gesellschaftlich erlaubt, aber selten. Der Normalfall sind langfristige Ehen, also serielle Monogamie. Siehe heutiges Europa.

Zu den Mythen bzw. Fehlinformationen über die Mosuo gehört laut Artikel auch, dass sie keine speziellen Wörter für Vergewaltigung und Mord haben. Das stimmt, beides gibt es in dieser Kultur aber sehr wohl und Vergewaltigung wird mit der Todesstrafe bestraft.
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Reza
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Beitrag(#1015339) Verfasst am: 05.06.2008, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:


Die Auflistung selbst stammt aus dem Appendix des Buchs "Blank Slate" von Steven Pinker, einem linksliberalen jüdischen Atheisten und Gründungsmitglied der Brights.


Das soll eine Garantie wofür sein?
Ist doch schön, dass die Brights die selben Werte hochhalten wie die katholische Kirche, und wie dicke die Linken mit Frauenrechten waren, aber noch mehr mit dem von Frauen gekochten Kaffe, und von ihnen getippten Flugblättern, das ist bekannt.
Daran soll sich dann die Frauenbewegung entzündet haben, so wird gemunkelt, bzw. mit matschigen Tomaten begann der "Aufstand".


Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Jetzt kommen die zweieinhalb Lieblingsvölkchen der Feministinnen, war ja klar.


Zweieinhalb?
Ich hab eigentlich nur von einem gesprochen, aber es muss nicht jeder bis 3 zählen können.

http://en.wikipedia.org/wiki/Mosuo
Zitat:
Probably the most famous and most misunderstood aspect of Mosuo culture is their practice of “walking marriage” (or “zou hun” in Chinese), so called because the men will walk to the house of their ‘partner' at night, but return to their own home in the morning.
[...]
While it is possible for a Mosuo woman to change partners as often as she likes – having only one sexual partner would be neither expected nor common – the majority of such couplings will actually be more long term. Few Mosuo women will have more than one partner at a time. More than one anthropologist has described this system as “serial monogamy” as many of these pairings may last a lifetime. In recent years, much information about the Mosuo has portrayed their culture as a sexually promiscuous one in which women change partners frequently; this is addressed in greater detail in the “Myths & Misinformation” section below.)

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Also: Die Mosuo praktizieren eine "wallking marriage". Der Ehemann geht abends nach der Arbeit ins Haus seiner Frau und übernachtet dort. Das Außergewöhnliche daran, ist, dass er untertags im Haushalt/Hof seiner Mutter arbeitet und nicht im gleichen wie die Frau oder in einer Firma, wie der heutige Europäer es tut.

Partnerwechsel und mehrere Partner sind gesellschaftlich erlaubt, aber selten. Der Normalfall sind langfristige Ehen, also serielle Monogamie. Siehe heutiges Europa.

Zu den Mythen bzw. Fehlinformationen über die Mosuo gehört laut Artikel auch, dass sie keine speziellen Wörter für Vergewaltigung und Mord haben. Das stimmt, beides gibt es in dieser Kultur aber sehr wohl und Vergewaltigung wird mit der Todesstrafe bestraft.


Die praktizieren überhaupt keine Ehe Ausrufezeichen
Wie du das drehen und wenden willst, das ist sowas von egal, was dir nur so dringlich daran sein könnte, dass sie es unbedingt tun müssen?

Während der Kulturrevolution wurden sie vom Staat (China!) dazu gezwungen zu heiraten, als es wieder lockerer wurde, haben sie sich sofort wieder scheiden lassen, und sind zur traditionellen Lebensform zurückgekehrt.
Als Paare zusammengelebt haben die meisten auch während der Kulturrevolution nur ein paar Wochen.

Ich hab ein ziemlich aktuelles Interview mit einer Mosuofrau gesehen, die bisher so etwas über 120 Liebhaber hatte, sagte sie, sie war 24 Jahre.
Das spricht für mich nicht für besonders lange Partnerschaften.

Übrigens schön, dass du so gerne US Seiten nimmst.

Der US Wiki Eintrag ist schon sehr verschieden in der Tendenz, von anderen Beschreibungen, Irgendwie alles ganz schön igitt, nicht wahr? aber bei den Amis hat einfach Gott samt seiner "natürlichen Natur" noch den Stellenwert , der ihm gebührt.
Ich hab ja nun reichlich Originalliteratur gelesen, auch von Mosuo selbst geschriebene.
Wer hier Fehlinformationen verbreiten will, das liegt auf der Hand

Und dass die Gerichtsbarkeit in China nicht bei einer nicht anerkannten Minderheit liegt, das weißt du?
China hat allerdings die Todesstrafe, und zwar reichlich, wie man hört, und - Lehnwörter!? sowas gibt es, aber gut, die Amis können ja nicht englisch, wie sollten sie da wissen, was in anderen Sprachen los ist.
Aber dass die Amis es besser wissen, als Chinesen oder gar die Mosuo selbst, das ist ja völlig klar, wie könnte es anders sein - geborene unvoreingenommene Ethnologen einfach.

Vielleicht solltest du ja mal an ne Bürgerwehr denken, sowas wie die Religionspolizei im Iran, von der Funktion her, die Frauen auf der Straße mal wieder Anstand und rechte Sitten beibringt.

Du scheinst es für nötig zu halten.
Selbst ist der Mann, sonst wird das nix mehr.


Was ist nun mit dem Anfang der Menschheitsgeschichte?
Immer noch keine Ahnung?
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Reza
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Beitrag(#1015344) Verfasst am: 05.06.2008, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:

http://www.zeit.de/1998/40/199840.mosuo_.xml?page=1


Zitat:
Im gebirgigen Südwesten Chinas, an einer alten Handelsstraße zwischen den Provinzen Yunnan und Sichuan, leben die Mosuo. Ihre Heimat sind das fruchtbare Hochtal von Yongning und die daran angrenzenden Gebiete: ein fischreicher See, bewaldete Hänge und weiter oben im Gebirge ertragreiche Yakweiden.

Die Mosuo praktizieren eine sehr ungewöhnliche Form der sozialen Organisation: Formelle Ehen sind bei ihnen zwar bekannt, aber selten und unbeliebt; die sozial erwünschte Form der Mann-Frau-Bindung ist eine Besuchsbeziehung, die ohne Mitwirken Dritter aufgenommen und beendet wird.


irre ich mich oder spricht der auszug für meine these, dass eine langfristig gute nahrungsversorgung die entstehung einer männerdominierten gesellschaft unwahrscheinlicher macht?


Das sind ökonomische Umfeld-Bedingungen.
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Beitrag(#1015441) Verfasst am: 05.06.2008, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Das sind ökonomische Umfeld-Bedingungen.


ja.
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Shevek
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Beitrag(#1016179) Verfasst am: 06.06.2008, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:


Es ist ja nicht mal klar was Brown geschrieben hat. Wie definiert er denn Ehe?

Wenn er Ehe wie Reza definert dann widersprechen ihm schon mal alle Ethnologen die eine Kultur beschreiben und erkunden in denen diese Form der Ehe nicht existiert.

Es geht um irgendeine Form der Ehe.

Um eine negative Definition zu anzudenken: Eine ehelose Gesellschaft wäre beispielsweise eine, in der die Männer einfach nur nomadisch umherziehen und wenn sie zufällig eine Gruppe Frauen sehen mit diesen Sex haben und dann weiterziehen. (Derartige Tierarten gibt es) Oder das Kommune 1 Modell vollkommener Ungebundenheit als Normalität, dass ja auch in dieser Kommune nicht funktioniert hat. Wenn du so eine Gesellschaft aufzeigen kannst, dann wäre D. E. Brown in diesem Punkt klar widerlegt.


Du irrst in zwei Punkten:

Nach der von mir eingebrachten Definition muss kein Mann an einer Ehe beteiligt sein, denn als Samengeber, also kann eine Gesellschaft wie die oben von dir beschriebene durchaus Ehen kennen.
Und: Es gibt auch andere Möglichkeiten von Gesellschaften die keine Ehe kennen. Z.B. muss die Struktur nicht aus sexuellen Beziehungen aufbauen. Matrillineare Clanstrukturen funktionieren auch ohne Ehe.

Es hängt eben daran wie du Ehe definierst.

Aber je nachdem wie du Ehe definierst, hat das auch nichts mehr mit dem zutun, was Reza schreibt. Da geht es ja um eine ganz bestimmte Form der Ehe, die z.B. die sexuelle Treue zumindest der Frau beinhaltet, und das zusammen leben der Verheirateten und auch das in den Clan/die Familie des anderen wechseln (Namen annehmen z.B.).

Wenn solche Elemente fehlen dann kann man immer noch Definitionen finden, nach denen das aus ethnologischer Sicht eine Ehe ist, aber denen fehlen irgendwann die patriarchalen Elemente, wie z.B. geforderte sexuelle Treue der Frau.


Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:

Ja, zu D.E. Brown, von dem ich schrieb, dass ich ihn nicht kenne. Ich fragte aber nach R.H. Brown, von dem es mir neu ist, dass er zu dem Thema "Ehe" etwas geschrieben hat.

Frage
Den hast du eingebracht. Wiki kennt nur einen verstorbenen US-Amerikanischen Politiker und scholar.google.com gar niemanden mit diesem Namen.

Ja, dann ließ doch einfach noch mal mein Posting durch, und dann wird dir vielleicht klar, wie ich das meine.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:

Ich seziere deine Definition auch nicht sondern frage was du meinst. Reza zeigt diese Unklarheiten nicht. Sie argumentiert recht stringent vom soziologischen Standpunkt aus dem europäischen Kulturraum, und damit ist auch klar was sie mit Ehe meint, und dass das eben nicht auf der ganzen Welt vorkommt. Du kommst mit antropologie, und da wird die Sache nun mal unklar.

Zählst du das Alte Testament auch zum europäischen Kulturraum? Die alten Ägypter? Odysse und Illiad, die ursprünglich mündlich weitergegeben wurden? Die hinduistische Vedda? Die mesopotamische Enuma Elish? Die Maya-Kultur, die schon lange untergegangen war, bevor die Europäer kamen? All diese Kulturen verstanden, was mit "Ehe" gemeint ist.

Du meinst: Alle diese Kulturen kannten ähnliche Formen der Ehe wie wir. Ja und?

Im übrigen: Altes Testament, Ägypten und Odysse zähle ich zum europäischen Kulturraum, bzw. sehe unser heutiges Europa als kulturelle durch sie stark beeinflusst. Stärker als durch die Edda.

Die Wikinger hatten auch die Ehe.

Du fragst "Ja und?". Nun, der Spielraum für die Existenz von nichteuropäischen Ehen wird somit sehr gering.

Wird es nicht.

Zum einen: Alle von dir aufgezählten Kulturen sind mehr oder weniger patriarchal, zum anderen: Altes Testament ist kein Kulturraum und noch nicht mal ein geschichtliches Werk, Griechenland (Odysse und Illias) ist ebenso Europa wie die Wikinger, allerdings auch wohl eher Geschichten als Historie.

Es bleibt: Ägypten, Mesopotamien und die Maya. Drei ganze Kulturen. Du bist doch wohl nicht der Meinung, dass das alles ist?

Feste Ehen der Art wie wir sie in Europa kennen mit dem Anspruch an Sexuelle Treue, damit, dass der Mann Anspruch auf die Kinder der Frau hat, dass sie als Teil seiner Familie angesehen wird, all das ist Bestandteil patriarchaler Kulturen. Da es noch mehr patriarchale Kulturen gibt, als diese eine wird es auch diese Vorstellungen von Ehe noch in anderen Kulturen geben.
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Beitrag(#1016181) Verfasst am: 06.06.2008, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:

http://www.zeit.de/1998/40/199840.mosuo_.xml?page=1


Zitat:
Im gebirgigen Südwesten Chinas, an einer alten Handelsstraße zwischen den Provinzen Yunnan und Sichuan, leben die Mosuo. Ihre Heimat sind das fruchtbare Hochtal von Yongning und die daran angrenzenden Gebiete: ein fischreicher See, bewaldete Hänge und weiter oben im Gebirge ertragreiche Yakweiden.

Die Mosuo praktizieren eine sehr ungewöhnliche Form der sozialen Organisation: Formelle Ehen sind bei ihnen zwar bekannt, aber selten und unbeliebt; die sozial erwünschte Form der Mann-Frau-Bindung ist eine Besuchsbeziehung, die ohne Mitwirken Dritter aufgenommen und beendet wird.


irre ich mich oder spricht der auszug für meine these, dass eine langfristig gute nahrungsversorgung die entstehung einer männerdominierten gesellschaft unwahrscheinlicher macht?

Das ist eine Kultur, darauf kannst du noch keine These gründen, dafür bräuchtest du sehr viel mehr Kulturen in unterschiedlichen ökonomischen Verhältnissen, die du dann vergleichen könntest.

Aber drehte sich deine These nicht um Körperkraft?
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Beitrag(#1016215) Verfasst am: 06.06.2008, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:

http://www.zeit.de/1998/40/199840.mosuo_.xml?page=1


Zitat:
Im gebirgigen Südwesten Chinas, an einer alten Handelsstraße zwischen den Provinzen Yunnan und Sichuan, leben die Mosuo. Ihre Heimat sind das fruchtbare Hochtal von Yongning und die daran angrenzenden Gebiete: ein fischreicher See, bewaldete Hänge und weiter oben im Gebirge ertragreiche Yakweiden.

Die Mosuo praktizieren eine sehr ungewöhnliche Form der sozialen Organisation: Formelle Ehen sind bei ihnen zwar bekannt, aber selten und unbeliebt; die sozial erwünschte Form der Mann-Frau-Bindung ist eine Besuchsbeziehung, die ohne Mitwirken Dritter aufgenommen und beendet wird.


irre ich mich oder spricht der auszug für meine these, dass eine langfristig gute nahrungsversorgung die entstehung einer männerdominierten gesellschaft unwahrscheinlicher macht?

Das ist eine Kultur, darauf kannst du noch keine These gründen, dafür bräuchtest du sehr viel mehr Kulturen in unterschiedlichen ökonomischen Verhältnissen, die du dann vergleichen könntest.

Aber drehte sich deine These nicht um Körperkraft?


ausschliesslich? nein. unter anderem, aber das kannst du ja nachlesen.
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Beitrag(#1016333) Verfasst am: 06.06.2008, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:

http://www.zeit.de/1998/40/199840.mosuo_.xml?page=1


Zitat:
Im gebirgigen Südwesten Chinas, an einer alten Handelsstraße zwischen den Provinzen Yunnan und Sichuan, leben die Mosuo. Ihre Heimat sind das fruchtbare Hochtal von Yongning und die daran angrenzenden Gebiete: ein fischreicher See, bewaldete Hänge und weiter oben im Gebirge ertragreiche Yakweiden.

Die Mosuo praktizieren eine sehr ungewöhnliche Form der sozialen Organisation: Formelle Ehen sind bei ihnen zwar bekannt, aber selten und unbeliebt; die sozial erwünschte Form der Mann-Frau-Bindung ist eine Besuchsbeziehung, die ohne Mitwirken Dritter aufgenommen und beendet wird.


irre ich mich oder spricht der auszug für meine these, dass eine langfristig gute nahrungsversorgung die entstehung einer männerdominierten gesellschaft unwahrscheinlicher macht?

Das ist eine Kultur, darauf kannst du noch keine These gründen, dafür bräuchtest du sehr viel mehr Kulturen in unterschiedlichen ökonomischen Verhältnissen, die du dann vergleichen könntest.

Aber drehte sich deine These nicht um Körperkraft?


ausschliesslich? nein. unter anderem, aber das kannst du ja nachlesen.


Und, hast du nun eingesehen, dass dieses "unter anderem" (also die männliche Körperkraft) eben irrelavant ist?
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Beitrag(#1016402) Verfasst am: 06.06.2008, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:

http://www.zeit.de/1998/40/199840.mosuo_.xml?page=1


Zitat:
Im gebirgigen Südwesten Chinas, an einer alten Handelsstraße zwischen den Provinzen Yunnan und Sichuan, leben die Mosuo. Ihre Heimat sind das fruchtbare Hochtal von Yongning und die daran angrenzenden Gebiete: ein fischreicher See, bewaldete Hänge und weiter oben im Gebirge ertragreiche Yakweiden.

Die Mosuo praktizieren eine sehr ungewöhnliche Form der sozialen Organisation: Formelle Ehen sind bei ihnen zwar bekannt, aber selten und unbeliebt; die sozial erwünschte Form der Mann-Frau-Bindung ist eine Besuchsbeziehung, die ohne Mitwirken Dritter aufgenommen und beendet wird.


irre ich mich oder spricht der auszug für meine these, dass eine langfristig gute nahrungsversorgung die entstehung einer männerdominierten gesellschaft unwahrscheinlicher macht?

Das ist eine Kultur, darauf kannst du noch keine These gründen, dafür bräuchtest du sehr viel mehr Kulturen in unterschiedlichen ökonomischen Verhältnissen, die du dann vergleichen könntest.

Aber drehte sich deine These nicht um Körperkraft?


ausschliesslich? nein. unter anderem, aber das kannst du ja nachlesen.


Und, hast du nun eingesehen, dass dieses "unter anderem" (also die männliche Körperkraft) eben irrelavant ist?


nö.
wenig relevant (wovon ich nach wie vor nicht ausgehe) [ungleich] irrelevant.
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Beitrag(#1017096) Verfasst am: 07.06.2008, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Der Wiki-Artikel über die Mosuo wurde von einem gewissen John Lombard editiert. Er ist Ethnologe, der lange mit den Mosuo lebte und nun eine Organisation für die Mosuo ua. zur Entwicklung einer Schriftsprache für die Mosuo begründete.

Lugu Lake Mosuo Cultural Development Association
Der Zweck der Organisation ist es, die Mosuo dabei zu unterstützen, ihre Kultur zu erhalten und nach Wunsch im Kontext der Modernität weiter zu entwickeln. (Von dieser Webseite wurde auch der Text über Mythen über die Mosuo kopiert)

Im Wiki-Artikel steht auch, dass die Mosuo früher ein streng feudalistisches System hatten. Die Aristokraten hatten die Patrilinearität und das Patriarchat. Zugehörigkeit zum Adel wurde über die männliche Linie ermittelt. Um die praktisch rechtlosen Bauern aus dem System herauszuhalten, wurde ihnen Matriarchat und Matrilinearität aufgezwungen. Dadurch ergaben sich in der Tat größere Rechte und Freiheiten der Frauen innerhalb der Bauernkaste.
Somit widersprechen die Mosuo auch nicht "males dominate public/political realm" aus der Liste der human universals.
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