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Fußball, Nationalismus und Autocorsos
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1024994) Verfasst am: 16.06.2008, 14:31    Titel: Fußball, Nationalismus und Autocorsos Antworten mit Zitat

Gestern Abend war hier die Hölle los. In einem wirklich grandiosen Spiel bezwangen die Türken die Tschechen. Verdient würde ich sagen. Ein Grund zum Feiern. So weit so gut.
Weniger schön war, dass meine türkischen Nachbarn derartig aggressiv und laut bei jeder Aktion auf dem Rasen ausgeflippt sind, dass ich vom Spiel nicht viel mitbekommen habe. Ich durfte nämlich den halben Abend neben dem Kinderbettchen hocken und meinen völlig verängstigten, weinenden Sohn trösten. Beim Spiel der Türken gegen die Schweiz war es genau so. Der anschließende, obligatorische Autocorso brachte uns dann natürlich auch die erwartete unruhige Nacht. Heute habe ich erst mal dicke Augen und hoffe, dass ich beim Spiel Deutschland gegen Österreich heute Abend nicht einschlafe.
Ich wünschte ich könnte mich für die Türken mitfreuen. Leider habe ich aber das Gefühl, dass es hier weniger um Fussball geht, als vielmehr darum, einen übersteigerten Nationalismus ausleben und legitimieren zu können. Das liegt nicht nur an den Fahnen der Grauen Wölfe, mit denen hier durch die Stadt gebraust wird. Man wähnt sich insgesamt eher in einer Art Krieg als bei einer EM. Ich habe auch den Eindruck, dass es bei deutschen oder anderen Siegen weitaus leiser zugeht. Mag am Temperament liegen. Ist mir auch egal. Mich nervt die EM einfach nur noch. Dank meiner Nachbarn.
Jedenfalls habe ich inzwischen Angst vor jedem Tor für die Türken und hoffe daher auf ein torloses Ausscheiden im Viertelfinale und einen gesunden Schlaf für meinen Sohn.

Was haltet Ihr von dieser Feierei, den Autocorsos und dem Flaggenwahn? Ich finde es nur noch erbärmlich und barbarisch.
_________________
"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1024998) Verfasst am: 16.06.2008, 14:36    Titel: Re: Fußball, Nationalismus und Autocorsos Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Gestern Abend war hier die Hölle los. In einem wirklich grandiosen Spiel bezwangen die Türken die Tschechen. Verdient würde ich sagen. Ein Grund zum Feiern. So weit so gut.
Weniger schön war, dass meine türkischen Nachbarn derartig aggressiv und laut bei jeder Aktion auf dem Rasen ausgeflippt sind, dass ich vom Spiel nicht viel mitbekommen habe. Ich durfte nämlich den halben Abend neben dem Kinderbettchen hocken und meinen völlig verängstigten, weinenden Sohn trösten. Beim Spiel der Türken gegen die Schweiz war es genau so. Der anschließende, obligatorische Autocorso brachte uns dann natürlich auch die erwartete unruhige Nacht. Heute habe ich erst mal dicke Augen und hoffe, dass ich beim Spiel Deutschland gegen Österreich heute Abend nicht einschlafe.
Ich wünschte ich könnte mich für die Türken mitfreuen. Leider habe ich aber das Gefühl, dass es hier weniger um Fussball geht, als vielmehr darum, einen übersteigerten Nationalismus ausleben und legitimieren zu können. Das liegt nicht nur an den Fahnen der Grauen Wölfe, mit denen hier durch die Stadt gebraust wird. Man wähnt sich insgesamt eher in einer Art Krieg als bei einer EM. Ich habe auch den Eindruck, dass es bei deutschen oder anderen Siegen weitaus leiser zugeht. Mag am Temperament liegen. Ist mir auch egal. Mich nervt die EM einfach nur noch. Dank meiner Nachbarn.
Jedenfalls habe ich inzwischen Angst vor jedem Tor für die Türken und hoffe daher auf ein torloses Ausscheiden im Viertelfinale und einen gesunden Schlaf für meinen Sohn.

Was haltet Ihr von dieser Feierei, den Autocorsos und dem Flaggenwahn? Ich finde es nur noch erbärmlich und barbarisch.


Hast du schonmal mit deinen Nachbarn darüber geredet? Ich fürchte zwar, das das bei Hardcore-Fußballfans nichts hilft, aber vielleicht kommt nach einem Hinweis auf deinen Sohn der Kinderfreund durch?
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"Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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morgenstern
Zeugender Jehova



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 199
Wohnort: Bern, Shwaids

Beitrag(#1024999) Verfasst am: 16.06.2008, 14:38    Titel: Re: Fußball, Nationalismus und Autocorsos Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr von dieser Feierei, den Autocorsos und dem Flaggenwahn? Ich finde es nur noch erbärmlich und barbarisch.

Spontane Zustimmung. Kann aber auch daran liegen, dass ich die Anfangsprämissen (Nationalstolz, Freude über Sieg der "eigenen" Mannschaft, etwas ist umso wahrer je lauter es ist) schon nicht nachvollziehen kann.

Gestern Abend an der Bushaltestelle, fährt eine Karre vorbei, Vollbremsung, setzt zurück, bleibt mit quietschenden Reifen vor mir stehen. Vier Dudes lassen die Fenster runter und schreien mir "Türkye! Türkye! Türkye!" zu. Wieder Vollgas, weg.

Was man mir mit dieser Aktion genau mitteilen wollte habe ich immer noch nicht verstanden.
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Don't fear the REAPER!
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1025001) Verfasst am: 16.06.2008, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn die das leise machen könnten, hätt ich kein Problem damit.

Ich meine: die Freiheit des einen endet da, wo die des anderen beginnt. Ich bin einmal, während einer Weltmeisterschaft in so ein Getümmel gekommen. Ich musst zur Waffe greifen um den Mob dazu zu bewegen, mein Auto in Ruhe zu lassen und die Fahrbahn freizugeben. Man weiss ja nie, was denen als nächstes einfällt...

Nachtrag: Das waren damals übrigens keine Türken, sondern Deutsche. Aber da mach ich keinen Unterschied. Fussballfanatiker, sind Fussballfanatiker... und besoffen sind die doppelt gefährlich.
Ich frage mich immer: Bei G8-Treffen ist immer ein riesen Polizeiaufgebot. Wo sind die denn bei solchen Ausschreitungen beim Fussball? "Ist doch nur Fussball!" finde ich keine ausreichende Begründung nächtliche Ruhestörung zu dulden.
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1025004) Verfasst am: 16.06.2008, 14:44    Titel: Re: Fußball, Nationalismus und Autocorsos Antworten mit Zitat

Wraith hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Gestern Abend war hier die Hölle los. In einem wirklich grandiosen Spiel bezwangen die Türken die Tschechen. Verdient würde ich sagen. Ein Grund zum Feiern. So weit so gut.
Weniger schön war, dass meine türkischen Nachbarn derartig aggressiv und laut bei jeder Aktion auf dem Rasen ausgeflippt sind, dass ich vom Spiel nicht viel mitbekommen habe. Ich durfte nämlich den halben Abend neben dem Kinderbettchen hocken und meinen völlig verängstigten, weinenden Sohn trösten. Beim Spiel der Türken gegen die Schweiz war es genau so. Der anschließende, obligatorische Autocorso brachte uns dann natürlich auch die erwartete unruhige Nacht. Heute habe ich erst mal dicke Augen und hoffe, dass ich beim Spiel Deutschland gegen Österreich heute Abend nicht einschlafe.
Ich wünschte ich könnte mich für die Türken mitfreuen. Leider habe ich aber das Gefühl, dass es hier weniger um Fussball geht, als vielmehr darum, einen übersteigerten Nationalismus ausleben und legitimieren zu können. Das liegt nicht nur an den Fahnen der Grauen Wölfe, mit denen hier durch die Stadt gebraust wird. Man wähnt sich insgesamt eher in einer Art Krieg als bei einer EM. Ich habe auch den Eindruck, dass es bei deutschen oder anderen Siegen weitaus leiser zugeht. Mag am Temperament liegen. Ist mir auch egal. Mich nervt die EM einfach nur noch. Dank meiner Nachbarn.
Jedenfalls habe ich inzwischen Angst vor jedem Tor für die Türken und hoffe daher auf ein torloses Ausscheiden im Viertelfinale und einen gesunden Schlaf für meinen Sohn.

Was haltet Ihr von dieser Feierei, den Autocorsos und dem Flaggenwahn? Ich finde es nur noch erbärmlich und barbarisch.


Hast du schonmal mit deinen Nachbarn darüber geredet? Ich fürchte zwar, das das bei Hardcore-Fußballfans nichts hilft, aber vielleicht kommt nach einem Hinweis auf deinen Sohn der Kinderfreund durch?


Nun, die wissen das wir ein Baby haben. Wir haben eigentlich einen recht guten nachbarschaftlichen Kontakt zu denen. Da die zum Jubeln auch meistens auf den Balkon rennen, sollten sie neben unserem Kleinen eigentlich auch die anderen in der Nachbarschaft weinenden Babys hören. Beim nächsten Mal werden wir jedenfalls mal oben klingeln gehen und das ansprechen. Vielleicht erklären sie sich ja bereit dann in ihrem Wohnzimmer zu jubeln und dabei Fenster und Türen zu schließen.
Ich erwarte ehrlich gesagt aber so viel Respekt und Rücksicht, dass es gar nicht nötig ist sich spießig beschweren zu müssen. Ich selbst könnte mir ja noch den Stöpsel ins Ohr stecken...aber bei nem Baby geht das leider nicht.
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Leila*
deaktiviert



Anmeldungsdatum: 29.05.2008
Beiträge: 516

Beitrag(#1025008) Verfasst am: 16.06.2008, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Ich durfte nämlich den halben Abend neben dem Kinderbettchen hocken und meinen völlig verängstigten, weinenden Sohn trösten.


Gut, daß Du nicht im Kindbett lagst.

Gruß von Leila*
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1025010) Verfasst am: 16.06.2008, 14:48    Titel: Re: Fußball, Nationalismus und Autocorsos Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Vielleicht erklären sie sich ja bereit dann in ihrem Wohnzimmer zu jubeln und dabei Fenster und Türen zu schließen.
Ich erwarte ehrlich gesagt aber so viel Respekt und Rücksicht, dass es gar nicht nötig ist sich spießig beschweren zu müssen. Ich selbst könnte mir ja noch den Stöpsel ins Ohr stecken...aber bei nem Baby geht das leider nicht.

Ruf die Polizei.
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ateyim
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1025014) Verfasst am: 16.06.2008, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mich an meine Zeit im Kiosk und an Gespraeche mit meinen Landsleuten nach solchen Siegen erinnern:

es war für mich überraschend im Tonfall oftmals auch eine grosse Portion Aggression herauszuhören, die nichts mit haemischer Schadenfreude über die Niederlage anderer zu tun hatte.

Ich weiss nicht, ob es wirklich so ist, aber in diesen "türkischen" Freuden nach solchen Siegen im Ausland schwingt folgendes wohl mit:

"sonst sind wir nichts, aber heute sind wir wer"

oder aber die heftigere Variante

"sonst seht IHR in UNS nichts, heute zeigen WIR EUCH, dass wir wer sind"

Erwartet bitte keine Erklaerung von mir, aber ich habe deutsche, italienische und spanische Kunden gehabt... bei ihnen hatten Unterhaltungen über ihre gewonnenen Spiele eine andere Qualitaet.


@morgenstern:
Zitat:
Gestern Abend an der Bushaltestelle, fährt eine Karre vorbei, Vollbremsung, setzt zurück, bleibt mit quietschenden Reifen vor mir stehen. Vier Dudes lassen die Fenster runter und schreien mir "Türkye! Türkye! Türkye!" zu. Wieder Vollgas, weg.


war wohl leider eines meiner obigen Vermutungen Traurig


Zuletzt bearbeitet von ateyim am 16.06.2008, 15:01, insgesamt einmal bearbeitet
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1025016) Verfasst am: 16.06.2008, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Leila* hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Ich durfte nämlich den halben Abend neben dem Kinderbettchen hocken und meinen völlig verängstigten, weinenden Sohn trösten.


Gut, daß Du nicht im Kindbett lagst.

Gruß von Leila*


Wie meinst Du das?
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1025024) Verfasst am: 16.06.2008, 15:00    Titel: Re: Fußball, Nationalismus und Autocorsos Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Vielleicht erklären sie sich ja bereit dann in ihrem Wohnzimmer zu jubeln und dabei Fenster und Türen zu schließen.
Ich erwarte ehrlich gesagt aber so viel Respekt und Rücksicht, dass es gar nicht nötig ist sich spießig beschweren zu müssen. Ich selbst könnte mir ja noch den Stöpsel ins Ohr stecken...aber bei nem Baby geht das leider nicht.

Ruf die Polizei.


Nein, ich will niemandem den Spaß verderben oder mich als Spießbürger aufführen. Ich will nur einen "Tick" mehr Rücksichtnahme. Das erreiche ich aber sicherlich nicht, indem ich die Bullen rufe. Außerdem verstehe ich mich sonst gut mit den Nachbarn und möchte hier in Frieden leben können.
Es soll hier auch nicht um meine Nachbarn als Aufhänger gehen, sondern um das generelle Thema.
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32520
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1025029) Verfasst am: 16.06.2008, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Mich nervt dieser Tumult auch schon längst. Wie stolz sollte/muss/kann man eigentlich auf 'sein' Volk sein? Und was hat das konkret mit ein paar überbezahlten, mitteltalentierten Freaks, die zufällig gut Fußball spielen (können?) zu tun, wenn man sein Land liebt? Wo ist da die Verbindung zwischen der Nation und der Mannschaft? Die Politik eines Landes wird ja wohl kaum von Fußballern vertreten. Die Menschenrechte nicht durch ein Spiel verbreitet. Die Werbung tut ja immer so, als würde der Sport uns alle einen. Aber mein Eindruck ist da eher der Gegenteilige.

Ich bin inzwischen dazu übergegangen mich nicht mehr konkret 'für' eine Mannschaft zu begeistern. Neulich lief auf einem Kultursender eine Reportage im Radio, bei der ein Pfaffe sich darüber ausließ inwieweit Fußball Ersatzreligion ist. Und ob man Religion ersetzen kann etc. Seitdem will ich keine Mannschaft mehr 'anhimmeln'. Damit bin ich echt durch. ... Ich sympathisiere nun nur noch für die bessere Mannschaft. Klingt opportunistisch. Ist es aber nicht! Oft verliert die besser Mannschaft nämlich auch. Es ist daher nur fair: Wenn nämlich dann das schlechtere Team mit Glück gewinnt, bin ich auf Seiten der Verlierer, die besser gespielt haben.

Ich schau also Fußball nur noch neutral, aus reinem Interesse am Sport. Die Teams interessieren mich nicht mehr und schon gar nicht woher sie kommen oder gar wie berühmt ihre Stars sind oder wie gut die aussehen! *würg*

Dieser ganze Hype um dieses Spiel und die patriotische Begeisterung für eine Mannschaft finde ich genauso überholt und lächerlich wie Patriotismus im Allgemeinen. ... Es gibt für mich depperten Idealisten keine Deutschen, keine Inder, keine Schwarzen, keine Weißen, keine Männer, keine Frauen mehr. Nur noch Menschen! Mr. Green (Na ja... skeptisch zumindest versuche ich so zu denken. Mit den Augen rollen )

Alles andere führt nur dazu, dass ich mich selber nicht mehr mag, wenn ich merke wie ich Aversionen gegen Nationen habe, die ich eigentlich gar nicht kenne, nur weil die mein Team besiegt haben. ... Ist doch echt dämlich, wenn man sich dabei erwischt, oder!?
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Das Begräbnis der Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai

Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1025031) Verfasst am: 16.06.2008, 15:06    Titel: Re: Fußball, Nationalismus und Autocorsos Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr von dieser Feierei, den Autocorsos und dem Flaggenwahn? Ich finde es nur noch erbärmlich und barbarisch.

Nach dem Spiel Deutschland-Kroatien hatte ich einen Termin in der Altstadt. Es gab zwei Wege, dahin zu gelangen, und da Deutschland verloren hatte, habe ich mich für den weitaus kürzeren Weg entschieden. Ich habe dreimal solange gebraucht, wie normalerweise für diese Strecke und war froh, dass nicht Deutschland gewonnen hat.
Gestern war es hier kein großes Problem. Es gab ein kurzes Autokorso und danach war Ruhe.
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atheist666
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1025032) Verfasst am: 16.06.2008, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Sport und der Nationalismus wird gleich nach der Revolution Polizeilich verboten Ausrufezeichen
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Mobienne
Auf dem Weg
Moderator



Anmeldungsdatum: 09.06.2007
Beiträge: 3840
Wohnort: Allgäu

Beitrag(#1025036) Verfasst am: 16.06.2008, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

ebenfalls zustimmung.
mir ist es eher von meiner eigenen veranlagung her fremd. ich habe nicht so viel geltungsbedürfnis, als dass ich andere mit meinem lärm belästigen muß. und ich registriere, wenn andere dies tun.
ich hupe nicht beim autofahren, habe keinen traktor, den ich samstag früh um halb acht eine halbe stunde lang im stand vor sich hin tuckern lassen müßte und auch keine kreissäge, die ich bei offenem scheunentor einen ganzen nachmittag benutzen müßte. ich schreie und gröle nicht in der öffentlichkeit rum oder quatsche sinnlos leute an.

die autokorso kann ich nicht nachvollziehen und sie laufen auch bei mir unter ruhestörung und öffentliches ärgernis.
_________________
Wo Worte selten, haben sie Gewicht. Shakespeare. Wo viel Geseier, nicht...
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken dieser Wahrheit. Nach Jupp Müller
Der Verstand ist wie eine Fahrkarte. Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird. Ernst R. Hauschka
Charakter ist etwas, was man von billigen Menschen nicht erwarten darf.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1025039) Verfasst am: 16.06.2008, 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt da aus der Sozialpsychologie die Sache mit den aufwärts- oder abwärtsgerichteten sozialen Vergleichen. Wenn die eigene Manschaft verliert heißt es "DIE haben verloren"; wenn sie gewinnt heißt es "WIR haben gewonnen".
Das ist menschlich und unabhängig von Nationalität. Das aber die Türken hier besonders krass nach ihren Siegen abgehen, könnte bedeuten, dass sie ein besonders geringes Selbstwertgefühl haben. Doof nur, wenn sie dann nach einem derart ausgiebig gefeierten Sieg von einigen Deutschen erst recht kein Lob-Bit mehr bekommen, sondern für viele noch ein Stück unsympathischer geworden sind. Das finde ich schlecht und das finde ich schade. Mir tut es somit fast schon leid, diese armen und innerlich zerrissenen Deutsch-Türken so taumeln zu sehen.
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Leila*
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Anmeldungsdatum: 29.05.2008
Beiträge: 516

Beitrag(#1025044) Verfasst am: 16.06.2008, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Wie meinst Du das?


Scherzhaft: Kinderbettchen – Kindbett (für Wochenbett).

Nicht böse.

Leila*
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1025046) Verfasst am: 16.06.2008, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Leila* hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Wie meinst Du das?


Scherzhaft: Kinderbettchen – Kindbett (für Wochenbett).

Nicht böse.

Leila*


zwinkern
Habs auch nicht böse aufgefasst, nur nicht verstanden.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1025049) Verfasst am: 16.06.2008, 15:32    Titel: Re: Fußball, Nationalismus und Autocorsos Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr von dieser Feierei, den Autocorsos und dem Flaggenwahn? Ich finde es nur noch erbärmlich und barbarisch.

*mitmecker*
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Leila*
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Anmeldungsdatum: 29.05.2008
Beiträge: 516

Beitrag(#1025051) Verfasst am: 16.06.2008, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

An Ateyim:

Ich behaupte rundheraus, daß es das Beste wäre, wenn auch der Fußball säkularisiert, d.h. vom Nationalismus gänzlich befreit würde. Dann könnte man endlich auch den Nationalismus auf die Müllhalde der Geschichte kippen. Sportarenen tragen doch schon längst die Namen international agierender Konzerne. All den Firmen, die als sogenannte ‚Sponsoren‘ von Sportanlässen auftreten, aber doch kein anderes Ziel verfolgen, als die Profitmaximierung, bliebe dann die Mühsal erspart, ihre kommerziellen Absichten in vollkommener Verlogenheit als Wohltätigkeit auszugeben.

Gruß von Leila*
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1025055) Verfasst am: 16.06.2008, 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will nich wissen, wie sehr es den Einheimischen auf den Sack geht, wenn die fetten und völlig besoffenen Schnauzbartträger mit Deutschlandtrikot auf Malle oder anderswo die nationalistische Sau rauslassen, wenn die deutsche Nationalmannschaft bei einer EM oder WM ein Spiel gewinnt. Mit den Augen rollen

Im Übrigen fand ich es bemerkenswert, wieviele Türken 2006 zusammen mit den Deutschen gefeiert haben. Ebenso stelle ich fest, dass in binational (Türkei und Deutschland) beflaggten Autos IMMER Türkischstämmige sitzen - niemals Deutsche. Darüber kann man ja auch mal nachdenken...

Ich gönne den Türken jedenfalls ihren Spaß - solange er nicht Andere ausgrenzt (Stichwort Graue Wölfe & co.). Kein Mensch regt sich über deutsches Gegröhle oder deutsche Autokorsos auf. Aber sobald "der Türke" lärmt, wird vom deutschen Nachbarn 110 gerufen. Allein in Gelsenkirchen nach dem 1. Sieg der türkischen Mannschaft lt. Zeitung rd. 250 Mal...

Und was schlafgestörte Kinder angeht: Einfach mal mit den Nachbarn reden. Übrigens auch mit den deutschen, falls die demnächst auch wieder meinen, fußballtechnisch was zu feiern haben.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1025059) Verfasst am: 16.06.2008, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Leila* hat folgendes geschrieben:
An Ateyim:

Ich behaupte rundheraus, daß es das Beste wäre, wenn auch der Fußball säkularisiert, d.h. vom Nationalismus gänzlich befreit würde. Dann könnte man endlich auch den Nationalismus auf die Müllhalde der Geschichte kippen. Sportarenen tragen doch schon längst die Namen international agierender Konzerne. All den Firmen, die als sogenannte ‚Sponsoren‘ von Sportanlässen auftreten, aber doch kein anderes Ziel verfolgen, als die Profitmaximierung, bliebe dann die Mühsal erspart, ihre kommerziellen Absichten in vollkommener Verlogenheit als Wohltätigkeit auszugeben.

Gruß von Leila*


Lachen
Gute Idee. Wir schicken dann nur noch eine europäische Nationalmasnchaft zur WM, die dann gegen eine Amerika oder eine Asienauswahl spielt. Dann ist der Budenzauber auch schön schnell vorbei. Man könnte eigentlich gleich mit dem Endspiel beginnen und anschließend gemeinsam feiern.
Für die Bundesliga gilt dann der Sponsor als Vereinsname. Bei Köln wäre das dann der 1.FC REWE.
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Autoterrorist
Die Gottespest



Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg

Beitrag(#1025058) Verfasst am: 16.06.2008, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wer sonst nichts hat, hat immer noch die Nation!
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1025061) Verfasst am: 16.06.2008, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:

Im Übrigen fand ich es bemerkenswert, wieviele Türken 2006 zusammen mit den Deutschen gefeiert haben. Ebenso stelle ich fest, dass in binational (Türkei und Deutschland) beflaggten Autos IMMER Türkischstämmige sitzen - niemals Deutsche. Darüber kann man ja auch mal nachdenken...
Ja, wirklich bemerkenswert. Liegt wohl daran, dass die Deutschen sich nicht so innerlich zerrissen fühlen und wissen wo sie hingehören. Noch. Warum sollte ich mir denn eine türkische Flagge ans Auto hängen, wenn ich noch nicht mal ne Deutsche dran habe? Mit den Augen rollen

Schalker hat folgendes geschrieben:

Und was schlafgestörte Kinder angeht: Einfach mal mit den Nachbarn reden. Übrigens auch mit den deutschen, falls die demnächst auch wieder meinen, fußballtechnisch was zu feiern haben.

Nun, die Deutschen haben ja schon gespielt und sogar auch ein Spiel gewonnen. Da war alles ruhig und gesittet.
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Leila*
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Anmeldungsdatum: 29.05.2008
Beiträge: 516

Beitrag(#1025062) Verfasst am: 16.06.2008, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kurze Zwischenfrage an die Moderatoren (damit ich nicht so lange suchen muß): Gibt es hier ein Thema, das ‚Nationalismus‘ heißt?

Dankeschön!

Leila*
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#1025063) Verfasst am: 16.06.2008, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:

Im Übrigen fand ich es bemerkenswert, wieviele Türken 2006 zusammen mit den Deutschen gefeiert haben. Ebenso stelle ich fest, dass in binational (Türkei und Deutschland) beflaggten Autos IMMER Türkischstämmige sitzen - niemals Deutsche. Darüber kann man ja auch mal nachdenken...


Das selbe hier: In binational (Österreich und Deutschland) beflaggten Autos sitzen IMMER Deutsche - niemals Österreicher. Darüber kann man ja auch mal nachdenken... Lachen
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Jolesch
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Beitrag(#1025065) Verfasst am: 16.06.2008, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Leila* hat folgendes geschrieben:
Kurze Zwischenfrage an die Moderatoren (damit ich nicht so lange suchen muß): Gibt es hier ein Thema, das ‚Nationalismus‘ heißt?

Dankeschön!

Leila*


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Mobienne
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Beitrag(#1025067) Verfasst am: 16.06.2008, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

mir ist es im übrigen egal, wer lärmt. ob deutsch oder türkisch. mir ist auch egal, wer wo lärmt. ich kann es immer und überall nicht ab. und ja. für mich hat es was mit intelligenz und selbstwahrnehmung zu tun.
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Peter H.
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Beitrag(#1025077) Verfasst am: 16.06.2008, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Die Identifikation mit den kickenden Millionären, das ist schon recht abartig.
Und was noch? die hochgejubelte Nation baut tüchtig bürgerliche Rechte und Sozialleistungen ab und trotzdem noch stolz auf diese. Das ist ganz gewiss gestört.
Nehmen wir mal an D gewinnt, ja gibt`s dann mehr Lohn, soziale Leistungen, ein gefüllteres Portemonnaie? Ich wage es zu bezweifeln. Die kickenden Figuren kassieren nach einem Sieg wenigstens ordentlich Kohle ab, haben also allen Grund zum Jubeln, die andern aber ....
Zum Schluss noch ein Gedicht von Brecht:
Denn die einen stehn im Dunkeln
und die andern stehn im Licht
Und man sieht nur die im Lichte
die im Dunkeln sieht man nicht

Ja nun endlich steh`n sie im Pulk auch mal ein wenig im Licht Mit den Augen rollen
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jdf
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Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1025085) Verfasst am: 16.06.2008, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Leila* hat folgendes geschrieben:
Kurze Zwischenfrage an die Moderatoren (damit ich nicht so lange suchen muß): Gibt es hier ein Thema, das ‚Nationalismus‘ heißt?

Dankeschön!

Leila*

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Asz
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Beitrag(#1025088) Verfasst am: 16.06.2008, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich gönne keinem was Böses, aber aus lauter Selbsterhaltungstrieb wünsche ich mir die Deutschen nach der Vorrunde draußen.

Da wo ich wohne gibt es fast keine Türken. Oder keine, die Fußball gucken. Die Ballerei ist am schlimmsten bei deutschen Toren und Siegen (beim Spiel Niederlande gegen Italien war es auch ganz schön laut Am Kopf kratzen ) Ansonsten knallts hier ein bisken bei Toren für Rußland, Polen, Kroatien, Tschechien. Das liegt aber an der Zusammensetzung der Bevölkerung (und Vietnam gehört nicht zu Europa) Ich wohne im äußersten Osten von Berlin. Aber wenn die Deutschen heute gewinnen... *heul*

Mein Kollege aus Tempelhof dagegen war heute fix und fertig. Da wohnen sehr viele Türken und es muß höllisch gewesen sein. Der Kollege hält 'ne Menge aus, ist keinesfalls nationalistisch und interessiert sich nicht für Fußball.

(Die letzte Fußballweltmeisterschaft habe ich übrigens ab und zu in Berlin-Bellvue (Moabit) ertragen müssen. Da waren die schlimmsten die Brasilianer.)
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