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feministische Sprachanalyse
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1027617) Verfasst am: 19.06.2008, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Mit anderen Worten: Du siehst es als notwendiges, aufklärerisches "Rüstzeug" für junge Mädchen heutzutage an, sich bewußt zu machen, dass sie von ihren Vätern vergewaltigt werden könnten.


Es ist nicht bestechend charmant, aber unfreundlich? Und es ist mir unbegreiflich, wie man die Intention dieses Satzes noch verfehlen kann.
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astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1027622) Verfasst am: 19.06.2008, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
@Ap: ürbigens ging es mir zuerst auch so, dass ich dachte, was will er denn, der Argaith, so hat sie es ja nicht gesagt. Bis ich überlegte, wie ich sowas meinen Kindern sage. Und besonders an meinen Sohn dachte.

Und dann muss ich einfach auch überlegen, sage ich den Kindern dann auch in wie viel Prozent der Fälle die Mutter noch festgehalten hat.....? Oder?

Ich verstehe Dein Problem nicht. Ich finde es wichtig, Kindern beizubringen, dass sie ein Recht auf ihren eigenen Körper haben und dass niemand sie missbrauchen darf. Egal, wer das ist. Kinder sollten auch wissen, dass es Missbrauch gibt und sie sollten auch wissen, dass dieser Missbrauch auch innerhalb der Familie stattfinden kann oder in anderen Vertrauensverhältnissen.

Oder soll man das vor den Kindern verheimlichen? Verstehe nicht.

Niemand hat übrigens davon gesprochen, Kindern irgendwelche Statistiken vorzulegen.

Wie würdest du es denn deinen Kindern sagen, oder wie hast du es formuliert?

Hab ich gesagt, man soll es verheimlichen, oder hab ich gesagt man muss auf die Art und Weise achten?
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Alice
wundert sich



Anmeldungsdatum: 24.06.2006
Beiträge: 134
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#1027623) Verfasst am: 19.06.2008, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Mit anderen Worten: Du siehst es als notwendiges, aufklärerisches "Rüstzeug" für junge Mädchen heutzutage an, sich bewußt zu machen, dass sie von ihren Vätern vergewaltigt werden könnten.


Es ist nicht bestechend charmant, aber unfreundlich? Und es ist mir unbegreiflich, wie man die Intention dieses Satzes noch verfehlen kann.


Ich bekenne: Ich habe die Intention des Satzes missverstanden. Ich habe den Satz als eine Art Fortführung von Sokrateers "fahrlässiger Irrlehre" verstanden. Wenn er das nicht war, ist ja alles in Butter.
Die große Rhethorikerin bin ich auch nicht. Falls das noch nicht aufgefallen ist. Lachen
_________________
<center>Das ist eines der wohl tragischsten Missverständnisse unserer Zeit: Wir glauben, wenn etwas zweifelsfrei als falsch bewiesen ist, müsse das Gegenteil richtig sein.
(Salvador de Madariaga y Rojo)</center>
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Leila*
deaktiviert



Anmeldungsdatum: 29.05.2008
Beiträge: 516

Beitrag(#1027627) Verfasst am: 19.06.2008, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Die ‚feministische Sprachanalyse‘ betreffend: Allein dieser Ausdruck macht mich taumelig. Er erinnert mich an die katholische Mathematik, deren heiliger Einfalt gemäß 3 = 1 ist; oder an die politisch korrekte Bibel.

Gruß von Leila*
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Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1027629) Verfasst am: 19.06.2008, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Alice hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Mit anderen Worten: Du siehst es als notwendiges, aufklärerisches "Rüstzeug" für junge Mädchen heutzutage an, sich bewußt zu machen, dass sie von ihren Vätern vergewaltigt werden könnten.


Es ist nicht bestechend charmant, aber unfreundlich? Und es ist mir unbegreiflich, wie man die Intention dieses Satzes noch verfehlen kann.


Ich bekenne: Ich habe die Intention des Satzes missverstanden. Ich habe den Satz als eine Art Fortführung von Sokrateers "fahrlässiger Irrlehre" verstanden. Wenn er das nicht war, ist ja alles in Butter.
Die große Rhethorikerin bin ich auch nicht. Falls das noch nicht aufgefallen ist. Lachen


Gut, du hast halt pflichtgemäß eine 0815 Sammelantwort gegeben und nicht eine Sekunde über deine Vorurteile oder über Risiken und Nebenwirkungen reflektiert, aber ich will dir daraus auch keinen moralischen Strick drehen. Ich hätte von einer Rechtswissenschaftlerin erwartet, dass sie versteht, was ich meine und ich dachte, dass du in diesem Verständnis meinen Einwand leichtfertig abgetan hast. Es deutete jedenfalls vieles darauf hin und tut es noch. In gewissem Sinn war das ein Anschiss für Unaufmerksamkeit und keine Verurteilung. Das kannst du bewerten wie du willst, sauer werde ich bei sowas aber in Zukunft trotzdem werden Schulterzucken
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1027633) Verfasst am: 19.06.2008, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Leila* hat folgendes geschrieben:
Die ‚feministische Sprachanalyse‘ betreffend: Allein dieser Ausdruck macht mich taumelig.


Ja, das hat leider oft was sektenartiges bzw. ideologisches an sich. Auch mit "Wissenschaft" nimmt man es bei einigen Feministen (oder Feministinnen...? Lachen ) nicht so genau. Denn die ist ja - dem Feindbild entsprechend - patriarchalisch organisiert. Dabei kann man den Fokus sehr wohl z.B. in der Geschichtswissenschaft oder der Linguistik auf die Rolle von Frauen bzw. das Geschlechterverhältnis richten ohne ideologisch zu werden. Das bewahrt auch davor, von kundigen Kollegen fachlich auseinandergenommen zu werden - wie ich es bei einer s.g. "feministischen Historikerin" in einer 3-Sat-Sendung vor einiger Zeit einmal gesehen habe.
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1027637) Verfasst am: 19.06.2008, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Satz:
Zitat:
Viele Frauen haben nachts im Parkhaus Angst (und werden vielleicht nachts nach Hause begleitet, "damit nichts passiert"). Die größere Vergewaltigungsgefahr droht Frauen aber nicht von Fremden, sondern von ihren Väter, Stiefvätern, (Ex-)Partnern.

ist schlicht und einfach falsch.

Beispiel durch Ersetzung
Zitat:
Viele Kraftfahrer haben nachts auf dem Motorrad Angst (und setzen sich vielleicht einen Helm auf und schalten das Licht ein, "damit nichts passiert"). Die größere Unfallgefahr droht Kraftfahrern aber nicht auf Motorrädern, sondern in ihren Toyota Corollas und Volvos.


astarte hat folgendes geschrieben:
aber sobald ich EINEM KIND (!!) erst sage: es werden mehr Mädchen von Männern im nahen Umfeld vergewaltigt, als von Fremden und dann Zahlen oder so etwas nachschiebe, ist das nicht kindgerecht!

Das ist nicht nur nicht kindgerecht, sondern auch nicht erwachsenengerecht. Von der absoluten Häufigkeit kann man leicht zu einer falschen Risikoeinschätzung abgleiten, ganz ohne es zu merken. Diesen Fehler machen wir ständig. Sieht man überall. Noch öfter übersieht man es. Alice will es aber nicht zugeben.

Alice hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Das Thema "Gewalt in den Medien" ist daher problematisch, da diese häufiger von Männern konsumiert wird, zumindestens in der Form, die wir damit verbinden. Es wäre zu erwarten, dass Männer da häufiger in die Defensive geraten.
Man müsste den Versuch mal mit dem Thema "Verblödungsgefahr durch Seifenopern und seichte Liebesfilme" durchführen.

Mit den Augen rollen Dein Einwand berührt die Aussagekraft des Experiments in keiner Weise, genau wie Kramers. Befasst Euch doch mal damit, wie man ein solches Experiment entwirft. Man darf den Teilnehmern natürlich nicht sagen, was man genau untersuchen will.

Davon ging ich aus, aber das ist auch nicht das Problem.

Alice hat folgendes geschrieben:
Das Diskussionsthema ist völlig irrelevant, ebenso die Frage, ob die vermeintlichen Fakten etwas mit dem Thema zu tun haben oder nicht. Wenn Männer bei der Diskussion, wie sich Gewalt im Fernsehen auf Kinder auswirkt, tatsächlich eher in die Defensive gerieten, müssten doch die Frauen mehr gesprochen haben. Glaubst Du tatsächlich, Männer würden weniger sprechen, wenn sie in der Seifenoperndiskussion Oberwasser hätten? Es gab übrigens auch gleichgeschlechtliche Gruppen.

Derjenige, der sich rechtfertigen muss, muss mehr sprechen und dürfte der Gegenseite wohl kaum per Kopfnicken Zustimmung zuteil kommen lassen. Praktisch alle heutigen Männer haben als Kinder Actionfilme gesehen und/oder gewalttätige Computerspiele gespielt und viele können aus dem Stehgreif einige Verteidigungsargumente formulieren, die durchaus in sich überzeugend sind. (Die Empirik fehlt auf beiden Seiten.)
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Leila*
deaktiviert



Anmeldungsdatum: 29.05.2008
Beiträge: 516

Beitrag(#1027640) Verfasst am: 19.06.2008, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Schalker!

Sagt jemand das Wort „Analyse“, dann merke ich auf und horche auf seine Unterrichtung. Sagt jemand das Wort ‚Sprachanalyse‘, dann werde ich hell wach, um seinen sprachlichen Fähigkeiten teilhaftig zu werden. Redet jedoch jemand von ‚feministischer Sprachanlyse‘, dann stelle ich mich tot, gerade so, wie die Käfer es tun, wenn sie nicht belästigt werden wollen.

Gruß von Leila*
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Alice
wundert sich



Anmeldungsdatum: 24.06.2006
Beiträge: 134
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#1027866) Verfasst am: 19.06.2008, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Dieser Satz:
Zitat:
Viele Frauen haben nachts im Parkhaus Angst (und werden vielleicht nachts nach Hause begleitet, "damit nichts passiert"). Die größere Vergewaltigungsgefahr droht Frauen aber nicht von Fremden, sondern von ihren Väter, Stiefvätern, (Ex-)Partnern.

ist schlicht und einfach falsch.

Beispiel durch Ersetzung
Zitat:
Viele Kraftfahrer haben nachts auf dem Motorrad Angst (und setzen sich vielleicht einen Helm auf und schalten das Licht ein, "damit nichts passiert"). Die größere Unfallgefahr droht Kraftfahrern aber nicht auf Motorrädern, sondern in ihren Toyota Corollas und Volvos.


Die größere Unfallgefahr droht Kraftfahrern nicht auf Motorrädern, sondern in ihren Autos. Das ist völlig korrekt. Denn:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Es sterben mehr Menschen in ihren Autos, als auf einem Motorrad


Deshalb empfiehlt es sich, immer angeschnallt im Auto zu fahren, Kopfstützen zu haben und vor dem Fahren nicht zu saufen. Mir ist übrigens bewusst, dass das Autofahren eine der größten (die größte?) Gefahr in meinem Leben darstellt. Ich habe aber trotzdem kein schlechtes Gefühl beim Autofahren.
Die Anführungsstriche bei "damit nichts passiert" beziehen sich übrigens darauf, dass es schon Frauen gegeben hat, die bei einem Date vergewaltigt und anschliessend nach Hause begleitet wurden, "damit nichts passiert". (Einzelfälle!)

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Derjenige, der sich rechtfertigen muss, muss mehr sprechen und dürfte der Gegenseite wohl kaum per Kopfnicken Zustimmung zuteil kommen lassen. Praktisch alle heutigen Männer haben als Kinder Actionfilme gesehen und/oder gewalttätige Computerspiele gespielt und viele können aus dem Stehgreif einige Verteidigungsargumente formulieren, die durchaus in sich überzeugend sind. (Die Empirik fehlt auf beiden Seiten.)


Mich interessiert deine Auffassung zu den gleichgeschlechtlichen Gruppen. Sowohl bei den Männergruppen als auch bei den Frauengruppen gab es den Effekt, dass diejenige Person am meisten gesprochen hat, der vorher Fakten mitgeteilt wurden. Bei den Männern zeigte der Mann mit den Fakten statistisch gesehen seinem Gesprächspartner weniger Minimalreaktionen; die Frau mit den Fakten zeigte ihrer Gesprächspartnerin gegenüber statistisch gesehen mehr Minimalreaktionen.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1027961) Verfasst am: 20.06.2008, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Alice hat folgendes geschrieben:
Mich interessiert deine Auffassung zu den gleichgeschlechtlichen Gruppen. Sowohl bei den Männergruppen als auch bei den Frauengruppen gab es den Effekt, dass diejenige Person am meisten gesprochen hat, der vorher Fakten mitgeteilt wurden. Bei den Männern zeigte der Mann mit den Fakten statistisch gesehen seinem Gesprächspartner weniger Minimalreaktionen; die Frau mit den Fakten zeigte ihrer Gesprächspartnerin gegenüber statistisch gesehen mehr Minimalreaktionen.


Ich sehe da keinen Hinweis auf geschlechtspezifisches Diskussionsverhalten, jedenfalls nicht bei diesem Thema. Wirklich interessant wäre diese Studie erst, wenn man nicht nur nach Geschlecht getrennte Gruppen untersuchen würde, sondern Gruppen, die nach ihrem Umgang mit Gewaltmedien getrennt werden. Natürlich ist es so, dass Männer statistisch gesehen häufiger Actionfilme und Ballerspiele konsumieren, aber das weiss man ja schon vorher. Interessant wäre, zu untersuchen, ob Frauen, die derartige Medien bevorzugt konsumieren, ebenfalls (bei diesem Thema) statistisch zu mehr Minimalreaktionen neigen und bei einem anderen Thema nicht.

Die Studie wirkt (ich übertreibe bewusst) ein bisschen wie eine Studie zum geschlechterspezifischen Diskussionsverhalten mit dem (für die Studie eigentlich nebensächlichen) Thema "Ist die katholische Kirche noch zeitgemäss?", an der ausschliesslich katholische Priester und evangelische Pastorinnen teilnehmen - allerdings nicht gegeneinander, sondern nach Geschlecht getrennt.
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Alice
wundert sich



Anmeldungsdatum: 24.06.2006
Beiträge: 134
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#1028074) Verfasst am: 20.06.2008, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:

Ich sehe da keinen Hinweis auf geschlechtspezifisches Diskussionsverhalten, jedenfalls nicht bei diesem Thema. Wirklich interessant wäre diese Studie erst, wenn man nicht nur nach Geschlecht getrennte Gruppen untersuchen würde, sondern Gruppen, die nach ihrem Umgang mit Gewaltmedien getrennt werden. Natürlich ist es so, dass Männer statistisch gesehen häufiger Actionfilme und Ballerspiele konsumieren, aber das weiss man ja schon vorher. Interessant wäre, zu untersuchen, ob Frauen, die derartige Medien bevorzugt konsumieren, ebenfalls (bei diesem Thema) statistisch zu mehr Minimalreaktionen neigen und bei einem anderen Thema nicht.

Die Studie wirkt (ich übertreibe bewusst) ein bisschen wie eine Studie zum geschlechterspezifischen Diskussionsverhalten mit dem (für die Studie eigentlich nebensächlichen) Thema "Ist die katholische Kirche noch zeitgemäss?", an der ausschliesslich katholische Priester und evangelische Pastorinnen teilnehmen - allerdings nicht gegeneinander, sondern nach Geschlecht getrennt.


Ich finde den Effekt immer noch interessant, auch wenn man davon ausgeht, dass das Thema die Haltung der Frauen bestätigt und die Haltung der Männer in Frage stellt.
Vielleicht sollte man noch beachten, dass die Studie von Leet-Pellegrini aus dem Jahr 1980 stammt. Actionfilme und Ballerspiele waren nicht so weit verbreitet.

Möglicherweise würde man heute sowieso andere Ergebnisse erhalten. Es hat sich in dieser Zeit ja doch recht viel geändert. Ich halte es für plausibel, dass der in der Studie gefundene Effekt heute deutlich kleiner ist.

Es wäre in der Tat höchst interessant, zu untersuchen, ob 1. die Minimalreaktionen von der persönlichen Involviertheit ins Thema abhängen und 2. ob unterschiedliches Minimalreaktionsverhalten mit der Vorliebe für Ballerspiele und Actionfilme korreliert.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1028144) Verfasst am: 20.06.2008, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Es sollte m.E. eher darum gehen, Taten zu benennen, die das Opfer unabhängig von der Identität des Täters gegenüber Dritten benennen soll bzw. muss.

Zuweilen würde ja eventuell auch genügen, einfach zu akzeptieren, wenn ein Kind jemanden oder etwas nicht mag. Wenn man Kindern zugestehen würden, dass sie nicht erdulden müssen, was sie nicht wollen, bräuchte man ihnen nicht extra beizubringen, bei welchen Handlungen es ausnahmsweise doch etwas nützt, sich zu beschweren.

Die Kinder schweigen ja nicht, weil sie nicht wissen, was sie nicht wollen, sondern weil sie gelernt haben, dass man ihre Beschwerden ohnehin nicht ernstnimmt, und es womöglich sie selber sind, die den Ärger bekommen, weil sie sich beklagen.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Alice
wundert sich



Anmeldungsdatum: 24.06.2006
Beiträge: 134
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#1028180) Verfasst am: 20.06.2008, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Zuweilen würde ja eventuell auch genügen, einfach zu akzeptieren, wenn ein Kind jemanden oder etwas nicht mag. Wenn man Kindern zugestehen würden, dass sie nicht erdulden müssen, was sie nicht wollen, bräuchte man ihnen nicht extra beizubringen, bei welchen Handlungen es ausnahmsweise doch etwas nützt, sich zu beschweren.

Die Kinder schweigen ja nicht, weil sie nicht wissen, was sie nicht wollen, sondern weil sie gelernt haben, dass man ihre Beschwerden ohnehin nicht ernstnimmt, und es womöglich sie selber sind, die den Ärger bekommen, weil sie sich beklagen.


Da hast du recht. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass man die Gefühle von Kindern ernst nimmt. Leider sprechen aber einige Erwachsene den Kindern die Kompetenz ab, zu wissen, was sie mögen und welche Gefühle sie haben. Das kann im Extremfall dazu führen, dass das Kind vielleicht gar nicht mehr so genau weiß, was es will. Kind fällt hin und fühlt Schmerzen: "das hat doch gar nicht wehgetan". Kind möchte keinen Körperkontakt mit Tante Ilse "gib jetzt der Tante ein Küsschen, die ist sonst ganz traurig" usw.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1028273) Verfasst am: 20.06.2008, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Alice hat folgendes geschrieben:
Kind fällt hin und fühlt Schmerzen: "das hat doch gar nicht wehgetan". Kind möchte keinen Körperkontakt mit Tante Ilse "gib jetzt der Tante ein Küsschen, die ist sonst ganz traurig" usw.

Da möcht man dann reinhauen ... Böse

Und wenn das selbe Kind, das Tante Ilse küssen musste, dann jahrelang erduldet, dass Onkel Hugo es regelmäßig vergewaltigt, dann ist das Geschrei groß.
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1030967) Verfasst am: 24.06.2008, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

bei der EM bin ich auf viele Nationalhymnen gestossen, die ich sonst selten zu hören bekomme...

bei Österreich viel mir auf, dass bei

Zitat:
Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
|: vielgerühmtes Österreich. Neutral


nur von Söhnen die Rede ist..... wurde dagegen nicht geklagt... zwinkern
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1031858) Verfasst am: 24.06.2008, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
bei der EM bin ich auf viele Nationalhymnen gestossen, die ich sonst selten zu hören bekomme...

bei Österreich viel mir auf, dass bei

Zitat:
Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
|: vielgerühmtes Österreich. Neutral


nur von Söhnen die Rede ist..... wurde dagegen nicht geklagt... zwinkern


Das ist in der Tat ein Hammer, aber was will man vom "Land der Haemmer" sonst auch gross erwarten? zwinkern

Warum sind eigentlich Nationalhymnen nicht nur schwuelstig, sondern auch so daemlich? Steht da was in der UN-Charta, dass das so sein muss? Toernt das die Patridioten besser an, wenn's dummes Zeug ist, was sie singen?

Gruss, Bernie
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1032261) Verfasst am: 25.06.2008, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
bei der EM bin ich auf viele Nationalhymnen gestossen, die ich sonst selten zu hören bekomme...

bei Österreich viel mir auf, dass bei

Zitat:
Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
|: vielgerühmtes Österreich. Neutral


nur von Söhnen die Rede ist..... wurde dagegen nicht geklagt... zwinkern

Das wollte vor ein paar Jahren die amtierende Frauenministerin in "Töchter und Söhne" ändern. Der Grundtenor war aber, dass das blöd klingt und die Nationalhymne sowieso nur beim Fußball relevant ist.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das ist in der Tat ein Hammer, aber was will man vom "Land der Haemmer" sonst auch gross erwarten? zwinkern

Warum sind eigentlich Nationalhymnen nicht nur schwuelstig, sondern auch so daemlich? Steht da was in der UN-Charta, dass das so sein muss? Toernt das die Patridioten besser an, wenn's dummes Zeug ist, was sie singen?

Gruss, Bernie

http://video.google.com/videoplay?docid=-8351426520632798296
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Nowhere
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Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 349

Beitrag(#1032278) Verfasst am: 25.06.2008, 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Es sollte m.E. eher darum gehen, Taten zu benennen, die das Opfer unabhängig von der Identität des Täters gegenüber Dritten benennen soll bzw. muss.

Zuweilen würde ja eventuell auch genügen, einfach zu akzeptieren, wenn ein Kind jemanden oder etwas nicht mag. Wenn man Kindern zugestehen würden, dass sie nicht erdulden müssen, was sie nicht wollen, bräuchte man ihnen nicht extra beizubringen, bei welchen Handlungen es ausnahmsweise doch etwas nützt, sich zu beschweren.

Die Kinder schweigen ja nicht, weil sie nicht wissen, was sie nicht wollen, sondern weil sie gelernt haben, dass man ihre Beschwerden ohnehin nicht ernstnimmt, und es womöglich sie selber sind, die den Ärger bekommen, weil sie sich beklagen.


Amen to that!
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1032859) Verfasst am: 25.06.2008, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

http://video.google.com/videoplay?docid=-8351426520632798296



Ich kann mich nicht erinnern irgendeine Hymne von meinem Urteil ausgenommen zu haben....

Falls Du mit mir die kanadische Hymne diskutieren willst, musst Du mir erst den Text verlinken, ich bin naemlich beim Auswendiglernen noch nicht ueber "Oh Canada" hinausgekommen, weil mir jedesmal, wenn ich meiner staatsbuergerlichen Pflicht genuege tun will, der bereits da heraustriefende Pathos den Arbeitsspeicher verklebt und bis ich den sauber gemacht habe ist der Patriotismusanfall jeweils wieder abgeklungen... zwinkern

Gruss, Bernie
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