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Was ist besser: eine hierarchische Kirche oder freie Prediger?

 
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rk72
gesperrt



Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1033932) Verfasst am: 27.06.2008, 11:03    Titel: Was ist besser: eine hierarchische Kirche oder freie Prediger? Antworten mit Zitat

Ich weiß, die natürliche Antwort wird hier sein, daß beide schlecht sind. Aber das ist ja nicht die Frage.

Das Wort "freie Prediger" ist glaube ich nicht richtig, aber mir fällt nichts besseres ein. Es soll die Gruppe der Prediger bezeichnen die nicht von oben kontrolliert werden, wie z.B. die katholischen Priester, sondern entweder keinem unterstehen, einer kleine Hierarchische herrscht oder wo die Kontrolle nur sehr gering ist.

Ich hab vorhin einen Artikel gelesen in dem es um Fanatismus und starken Glauben ging. Dabei ist mir aufgefallen, daß in Gebieten mit starken hierarchischen Kirche der Fanatismus und starker Glaube kaum vorhanden sind, wohin gegen je kleiner die Hierarchische und unabhängiger die Prediger sind, desto stärker ist der Glaube und/oder der Fanatismus stark.

Ich beziehe mich nicht auf das Christentum, obwohl man hier als Beispiel den Katholizismus (hierarchische Kirche) in Europa und viele kleine Kirchen und Prediger in USA nehmen könnte. Wie sieht es beim Islam und anderen Religionen aus?

Eher Zufall oder ein Grund?

Und bitte nur das Heute beachten und nicht die Geschichte.
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pariparo
Bright & HyperAtheist



Anmeldungsdatum: 22.06.2007
Beiträge: 2378
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1033998) Verfasst am: 27.06.2008, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Seitdem sich die Menschen herausgenommen haben, Gott eine Sprache zu verleihen, hat ihn jeder auf seine Weise sprechen und sich von ihm sagen lassen, was er gewollt hat.
(Rousseau)

_________________
Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)

muede
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Dr. Benchmark
Radikal-Liberalist



Anmeldungsdatum: 09.08.2006
Beiträge: 1288
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1034006) Verfasst am: 27.06.2008, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist besser: Hierarchische Mafia oder freie Taschendiebe?
_________________
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deirfloo
Globulisierungsgegner



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 1126

Beitrag(#1034012) Verfasst am: 27.06.2008, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Was ist besser: Hierarchische Mafia oder freie Taschendiebe?


in dem fall wohl die taschendiebe...
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Skeptical scrutiny is the means, in both science and religion, by which deep thoughts can be winnowed from deep nonsense.
Carl Sagan

was ich grade höre: http://www.cantosonor.eu
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1034022) Verfasst am: 27.06.2008, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin dafür, dass User, die Freds mit "Was ist besser...?" eröffnen, sofort und ohne jede Rückfrage lebenslänglich gesperrt werden.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Asz
WiW (Weib im Web)



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1034023) Verfasst am: 27.06.2008, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Pest oder Cholera?
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Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1034036) Verfasst am: 27.06.2008, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich war das als Diskussionsgrundlage gedacht die sich mit dem Fanatismus und übermäßig starkem Glauben in bestimmten Regionen auseinandersetzten sollte. Wenn hier aber einige nicht in der Lage sind über ein simpeltes Religion=Böse hinaus zu denken, was soll man dann diskutieren?
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Mc Claudia
Freizeitkeltin



Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 46
Wohnort: Wien

Beitrag(#1034045) Verfasst am: 27.06.2008, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

also eine hierarchische Kirche, grundsätzlich mal, ist höchstens schlecht für die, die drinnen sind. Für die, die draußen sind, ist sie, wenn sie nicht missioniert oder vom Staat gefördert wird, relativ egal.

Freie Prediger (ich nehm an, hier gehts um so Evangelikale?) tragen im Begriff in sich ja schon das Missionieren. Sie predigen, wo immer sie stehen. Solange es sich um Einzelpersonen handelt (also richtig frei), nerven sie höchstens, sind also auch nicht so gefährlich, weil sie keine Macht hinter sich haben.

Für SICH GENOMMEN ist eine hierarchische Kirche für Außenstehende nicht gefährlich und ein freier Prediger ohne Gruppierung auch nicht.

Wenn aber die hierarchische Kirche missioniert und der freier Prediger eine Gruppe hinter sich hat (die meist auch hierarchisch ist - damit gehts dann um ein und dasselbe), also dann sind beide gefährlich für Außenstehende.

Wenn man mit "hierarchischer Kirche" speziell auf die katholische anspielt und mit "freier Prediger" spzeziell auf die evangelikalen Christen, würde ich zur Zeit letztere als wesentlich gefährlicher einstufen, weil sie in kürzester Zeit v.a. junge Menschen mobilisieren können, viel viel Geld durch Spenden einheimsen und durch ihren Eifer quer überm Erdball ihr "JESUS (and only He) loves you" mit gleichzeitiger Höllen-und-schlimmeres-Drohung verbreiten.

Fehlt nicht viel, und die "freien Prediger" schmeißen auch Bomben....

liebe Grüße

Mc Claudia
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1034053) Verfasst am: 27.06.2008, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab das jetzt nicht unbedingt nur auf die christliche Kirche gemeint, sondern Religionen allgemein. Auch Imame und Rabbiner scheinen unabhängiger zu sein als die kath. Priester. Wenn man jetzt von paar kleine Ausnahmen absieht, scheinen diese berechenbarer zu sein, da sie sich an dem Papst halten müssen. Wenn man sich aber die freien Prediger ansieht, so scheinen die Mitglieder entweder gläubiger zu sein oder radikaler.
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Mc Claudia
Freizeitkeltin



Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 46
Wohnort: Wien

Beitrag(#1034055) Verfasst am: 27.06.2008, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hi rk72,

Definier mal "frei" bitte. Ich denke nämlich, dass jede Organisation, der man angehört, und für die man spricht, eine/n bis zu einem gewissen Grad unfrei macht, sogar unfreier als in einer etablierten großen Organisation.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1034060) Verfasst am: 27.06.2008, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Mc Claudia hat folgendes geschrieben:

also eine hierarchische Kirche, grundsätzlich mal, ist höchstens schlecht für die, die drinnen sind. Für die, die draußen sind, ist sie, wenn sie nicht missioniert oder vom Staat gefördert wird, relativ egal.


Wenn es irgendjemandem plötzlich nicht mehr gefällt, Mitglied einer hierarchischen Organisation zu sein, dann kann er austreten. Folgerichtig finden die, die weiterhin Mitglied der Kirchen sind, diese Organisationsform völlig in Ordnung.

Anders siehts für die NICHT-Mitglieder aus, was ja der eigentliche Skandal ist: Die Kirchen werden vom Staat gefördert bzw. von uns allen subventioniert - ohne dass wir uns dagegen wehren könnten (etwa durch "Austritt"). Kein Evangelikaler hat auch nur annhähernd die Missionierungsmöglichkeiten wie die Kirchen. RU gibts bekanntlich schon in der Schule. Mir ist auch nicht bekannt, das Evangelikale im Rundfunkrat säßen. Diese Liste kann man beliebig fortsetzen. Den Kirchen gehts heute aber vorrangig um die Sicherung ihrer Pfründe.

Das Problem mit den Evangelikalen mit ihrer z.T. deutlich aggressiveren Ideologie, ihren simplen Weltbildern und in Watte verpackten Drohbotschaften liegt auf einer ganz anderen Ebene.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22267

Beitrag(#1034070) Verfasst am: 27.06.2008, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Wenn es irgendjemandem plötzlich nicht mehr gefällt, Mitglied einer hierarchischen Organisation zu sein, dann kann er austreten. Folgerichtig finden die, die weiterhin Mitglied der Kirchen sind, diese Organisationsform völlig in Ordnung.

Es lebe das binäre Denken!
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Mc Claudia
Freizeitkeltin



Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 46
Wohnort: Wien

Beitrag(#1034084) Verfasst am: 27.06.2008, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Schalker,

meine von Dir zitierte Aussage betrifft hierarchische Religionen unter den 2 hypotetischen Bedingungen: missioniert nicht, wird NICHT vom Staat unterstützt (siehe mein entsprechendes posting).

Die Anfangsfrage war, was gefährlicher ist. DERWEIL haben bei uns die Staatskirchen noch die Oberhand, und weil sie unterm Staat stehen (bei uns in Österreich trifft das auch auf die Muslime zu), können sie sich zumindest offiziell nicht so viel erlauben wie die Freikirchen, die keinerlei Kontrolle unterstehen. Bei UNS ist das noch so. In USA und anderen Ländern haben die Freikirchen eigene Sender, eigene Sendeplätze, etc. etc. etc. Sie werden zwar vom Staat (USA) nicht direkt unterstützt, aber Bush war auch kein Gegner dieser Orgas, unterstützte sie also indirekt.

Was ich sagen will: Die katholische Kirche ist weiterhin ein Leviathan, ein Molch, keine Frage. Sie missachtet die Menschenrechte (Frau/Priesteramt, Empfängnisverhütung, ...). ABER - so mein Eindruck mir bekannter katholischer Seelsorger und TV-Dokus: Sie hat nicht mehr so viele spitze Zähne. Ich orte allenfalls (und das ist schlimm genug) eine Re-Fundamentalisierung, z.B. in Polen. Aber im Grunde genommen kann man sich als Katholik/in freiere Meinungen, ein freieres Leben erlauben, ohne großartige Konsequenzen als als Evangelikale/r.

Mein persönlicher und virtueller (TV) Eindruck von der "Norm" katholischer Seelsorger/Praktizierender einerseits und Evangelikaler/deren Pastoren andererseits ist folgender: Katholik/innen und Katholische Pfaffen sind meistens vernünftigen Argumenten zugänglich. Und sie verstehen auch Spaß. Evangelikale sind m.W. und E. weder der Vernunft noch der Selbstreflexion zugänglich. Spätestens als mir ein evangelikaler US-Pastor mit hochrotem Gesicht fast den Schädel einschlagen wollte, als ich partout nicht an seinen Jesus glauben wollte sondern lieber an eine nette Göttin, hab ich ehrlich ANGST vor denen. Bis jetzt bin ich noch NIE einem nicht-fanatischen Evangelikalen begegnet, sehr wohl aber vielen liberalen Katholik/innen.

so long. Mir kommen die Born again Christians vor wie ein Schwarm Heuschrecken. Sorry für den Vergleich, aber das ist mein Eindruck, so vom "Schaden" den sie anrichtigen.

liebe Grüße

Mc Claudia
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ateyim
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Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1034100) Verfasst am: 27.06.2008, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Also in Bezug auf die Türkei kann ich folgendes sagen (was aber etwas oberflaechlich sein dürfte)

Imame sind Diplomabsolventen von islamisch-theologischen Schulen. Voraussetzung ist, dass diese Universitaeten staatlich anerkannt sind, d.h. private Koranschulen und ihre weiterführenden Institutionen können dies nicht. Die regierende AKP hat eine sehr laxe Haltung in dieser Frage... konnte diesen privaten Schulen bereits mehr Rechte einraeumen, aber bisher bleibt die Regelung, dass es ein stattlich anerkanntes Theologie Studium an einer staatlichen Schule sein muss.... Suspekten zweifelhaften Theologieschulen könnte die AKP Regierung zwar gewisse Kompetenzerweiterungen zukommen lassen, aber da haben Opposition, Militaer und Bürger ein Auge drauf.

Die Imame sind dann Beamte... damit versucht man sicherzustellen, dass sie nicht ihre eigen Meinungen verbreiten und lehren, sondern den "türkischen Staatsislam" vertreten... d.h. eine Verherrlichung der Scharia z.B. stünde im Widerspruch zu diesem und würde dazu führen, dass dieser zurückgepfiffen wird...

Voraussetzung ist natürlich, dass jemand, der eine solche Predigt hört, dies auch als Beschwerde dem Ministerium für Religiöses vortraegt... eine Gemeinde, die Gleichgesinnte vereint und Druck auf Abweichler ausübt, kann natürlich über einen langen Zeitraum versteckt gedeihen.

Aufgrund des Beamtenstatuses sind auch ins Auland entsandte Imame eigentlich so etwas wie Diplomaten, wobei deren Kontrolle von seiten des türkischen Staates noch schwieriger sein dürfte, aber meines Wissens nach ist die Zeit eines Imams im Ausland daher begrenzt, um es ihm nicht zu ermöglichen, seine eigene Gemeinde mit einer abweichenden Auffassung zu bilden... Dies verhindert natürlich nicht, dass manche sich zu Kalifen selbsternennen und versuchen einen Staat im Staat aufzubauen. (siehe Kalif von Köln)

aber gerade in der Türkei wird es d wohl kaum Geistliche geben können, die mühelos eine besondere andere theologische Schule (andere Interpretation und Deutung des Koran) bilden können, wie z.B. in anderen muslimischen Laendern, wo bestimmte Imame besonderer Koranhochschulen von Generation zu Generation mehr zu sagen haben scheinen als andere.

Um die Dimensionen dieser Verbeamtung deutlich zu machen: in der Türkei gibt es fast 80.000 Moscheen. Ca. 90% davon sind offizielle, zugelassene Moscheen (keine heimlichen Hinterhofgemeinden)...
Das führt dazu, dass das Budget des Ministeriums für Religiöses ca. 10mal so gross ist wie das des Arbeits- und 20mal so gross wie das des Umweltministers.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1034101) Verfasst am: 27.06.2008, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Wenn es irgendjemandem plötzlich nicht mehr gefällt, Mitglied einer hierarchischen Organisation zu sein, dann kann er austreten. Folgerichtig finden die, die weiterhin Mitglied der Kirchen sind, diese Organisationsform völlig in Ordnung.

Es lebe das binäre Denken!
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Du musst die Antwort auch schon im Kontext sehen: Die, die "drinnen" sind, haben eine Wahl. Niemand zwingt sie, in dieser Organisation zu bleiben, sofern man sich die Kirchenaustrittsgebühr leisten kann. Richtig ist, dass nicht jeder, der bleibt, auch mit der Verfasstheit seiner Organisation glücklich ist. Der Leidensdruck kann aber kaum ausreichend groß sein, denn sonst würde er austreten. Sagen wir also "akzeptabel" statt "völlig in Ordnung". Dann zufrieden?
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1034107) Verfasst am: 27.06.2008, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Mc Claudia hat folgendes geschrieben:

Mein persönlicher und virtueller (TV) Eindruck von der "Norm" katholischer Seelsorger/Praktizierender einerseits und Evangelikaler/deren Pastoren andererseits ist folgender: Katholik/innen und Katholische Pfaffen sind meistens vernünftigen Argumenten zugänglich.


Ich schrieb ja bereits eingangs, dass ich die Frage "Was ist besser..." für ziemlich daneben halte. Man vergleicht halbwegs durch die Aufklärung domestizierte, gigantische Wirtschaftskonzerne mit (immer noch) enormem gesellschaftspolitischen Einfluss, die ihre transzendentalen Versprechen allenfalls noch als Deckmäntelchen vor sich her tragen, mit einer relativ neuen, äußerst aggressiven Ideologie.

Die Kirchen machen noch ein bisschen auf Religion, damit sie weiterhin ihr Geld bekommen.
Die Evangelikalen besorgen sich Geld, um ihre Religion zur staatstragenden zu machen bzw. am besten der ganzen Welt ihre Vorstellungen von Ordnung und Moral aufzudrängen. Diesen Anspruch haben die Großkirchen hierzulande fast schon aufgegeben.
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Mc Claudia
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 46
Wohnort: Wien

Beitrag(#1034126) Verfasst am: 27.06.2008, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Das stimmt schon. Füt "gut" halte ich weder das noch das. Ich wäre grundsätzlich für Missionsverbot aller Religionen. Dann bleiben sie so klein, wie sie echte Gläubige haben..... skeptisch

Tatsächlich, meine persönliche Meinung und Erfahrung, aus HEUTIGER Sicht, sind mir aus obigen Gründen die Evangelikalen in jedem Fall noch unsympathischer als die kath. Kirche. Ich halte sie für gefährlicher.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22267

Beitrag(#1034204) Verfasst am: 27.06.2008, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Wenn es irgendjemandem plötzlich nicht mehr gefällt, Mitglied einer hierarchischen Organisation zu sein, dann kann er austreten. Folgerichtig finden die, die weiterhin Mitglied der Kirchen sind, diese Organisationsform völlig in Ordnung.

Es lebe das binäre Denken!
Wer will schon bis drei zählen?

Du musst die Antwort auch schon im Kontext sehen: ...

Welche Aussage habe ich nicht beachtet, die ich hätte beachten sollen?
Schalker hat folgendes geschrieben:
Richtig ist, dass nicht jeder, der bleibt, auch mit der Verfasstheit seiner Organisation glücklich ist.

Eben. Das "völlig in Ordnung" behauptet aber genau das.
Schalker hat folgendes geschrieben:
Der Leidensdruck kann aber kaum ausreichend groß sein, denn sonst würde er austreten. Sagen wir also "akzeptabel" statt "völlig in Ordnung". Dann zufrieden?

Nein. "Akzeptabel" bedeutet für mich "annehmbar", und zwar "die so benannte Sache selbst (die hierarchische Ordnung) ist annehmbar", und nicht "die Sache ist gerade noch so hinnehmbar, dass ich nicht genau deswegen und trotz aller Sachen, die ich gut finde, austrete".
Ganz viele Kirchenmitglieder finden vielleicht die die RKK als ganze "akzeptabel", wenn sie alles Für und Wider abwägen. Deswegen finden sie aber noch lange nicht auch das "Wider" akzeptabel.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22267

Beitrag(#1034209) Verfasst am: 27.06.2008, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Mc Claudia hat folgendes geschrieben:
Ich wäre grundsätzlich für Missionsverbot aller Religionen.

Soso. Diejenigen, die dich in irgendeiner Weise überzeugend auf keltische Religion aufmerksam gemacht haben, so dass du dich jetzt dazugehörig fühlst, gehören also in den Knast?

Ansonsten: Hallo Meinungs- und Redefreiheit. Böse
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1034238) Verfasst am: 27.06.2008, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Wenn es irgendjemandem plötzlich nicht mehr gefällt, Mitglied einer hierarchischen Organisation zu sein, dann kann er austreten. Folgerichtig finden die, die weiterhin Mitglied der Kirchen sind, diese Organisationsform völlig in Ordnung.

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Du musst die Antwort auch schon im Kontext sehen: Die, die "drinnen" sind, haben eine Wahl. Niemand zwingt sie, in dieser Organisation zu bleiben, sofern man sich die Kirchenaustrittsgebühr leisten kann. Richtig ist, dass nicht jeder, der bleibt, auch mit der Verfasstheit seiner Organisation glücklich ist. Der Leidensdruck kann aber kaum ausreichend groß sein, denn sonst würde er austreten. Sagen wir also "akzeptabel" statt "völlig in Ordnung". Dann zufrieden?


So lange noch so viele Einrichtungen, wie Kitas in kirchlicher Hand sind, hat eben nicht jeder wirklich die Wahl, ob er austritt oder nicht. Da gibt es genug, die nur deshalb Mitglied bleiben oder sogar beitreten, um einen Arbeitsplatz zu finden oder zu behalten.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1034345) Verfasst am: 27.06.2008, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Da ich Atheist bin und somit weder einer Kirche noch irgendeiner anderen religioesen Vereinigung angehoere, bin ich erstens inkompetent in der Frage und es geht mich zweitens irgendwie auch nix an, welches Verhaeltnis andere Leute zu ihren Druiden haben und wie die bestimmt werden. Wuerde ich in der Frage mitdiskutieren, dann kaeme ich mir aehnlich laecherlich vor wie ein katholischer Priester, der in der Schule Sexualkunde unterrichtet, was in meiner Schulzeit sogar tatsaechlich einmal vorkam und grosses Augenrollen im Publikum ausloeste....

Gruss, Bernie
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#1034357) Verfasst am: 27.06.2008, 22:03    Titel: Re: Was ist besser: eine hierarchische Kirche oder freie Prediger? Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Ich hab vorhin einen Artikel gelesen in dem es um Fanatismus und starken Glauben ging. Dabei ist mir aufgefallen, daß in Gebieten mit starken hierarchischen Kirche der Fanatismus und starker Glaube kaum vorhanden sind, wohin gegen je kleiner die Hierarchische und unabhängiger die Prediger sind, desto stärker ist der Glaube und/oder der Fanatismus stark.


"Was ist besser: eine hierarchische Kirche oder freie Prediger?"

Ein geistiger Ziehvater ist besser als viele. Entscheidend ist das Wort, das er spricht.



Substanziell. Und dagegen nützte es auch nichts, bspw. das humanistische Manifest eingraviert auf eine Eischale zu sehen ..
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