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Soll mein Kind den Religionsunterricht besuchen?
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1035521) Verfasst am: 29.06.2008, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Adawiyah hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Adawiyah hat folgendes geschrieben:
Nein, natürlich würde ich sie bei Scientology nicht mitmachen lassen. Bin ein absoluter Gegner von Sekten jeglicher Art.


Und was macht die Evangelen und die Katholiken anders oder besser? Immerhin lässt (bzw. würdest lassen) Du Deine kinder ja in deren Unterricht.

Zitat:
Und politische Ansichten sind in dem Alter wo der Religionsunterricht losgeht, so gut wie noch nicht ausgeprägt.


Wenn religiöse Ansichten in dem Alter schon ausgeprägt wären, wäre der Religionsunterricht ne ziemlich sinnlose Veranstaltung.

Zitat:
Natürlich wäre ich nicht begeistert, wenn sich einer meiner Kiddies der NPD oder ähnlichen Gruppierungen anschließen würde, aber dies können sie ab einem bestimmten Alter selbst entscheiden.


Mit 6?



Meine Kinder sind alle nicht getauft. Also erübrigt sich für sie der Religionsunterricht in der Schule.


Schon wieder falsch. Ich habe lange Jahre, obschon ungetauft den Religionsunterricht besucht. Auf eigenen Wunsch, übrigens. Ich würde das meinen Eltern eher zum Vorwurf machen.

Zitat:
Ich selber halte den Religionsunterricht für völlig sinnlos.


Trotzdem würdest du Deine Kinder ohne mit der wimper zu zucken der kirchlichen Indoktrination aussetzen, bloß weil die das - ohne es selber besser wissen zu können - so wollen. Toll!

Zitat:
Die Frage nach dem Alter "Mit 6?" erübrigt sich, denn in diesem Alter sind politische Ansichten überhaupt noch nicht vorhanden. Sehr glücklich


Das ist das Alter ab dem Religionsunterricht angeboten wird. Also ist die Frage gerechtfertigt. Es sei denn, Du kannst darlegen, wieso Kinder in dem Alter religiöse Ansichten haben können aber keine politischen.

Aber es gibt keinen Grund für Dich, Dich an den 6 Jahren festzumachen, falls Dir das irgendwie unangenehm ist. Religionsmündig wird man erst mit 14 - unter Hitler wären die Kinder da schon für 4 Jahre im "Deutschen Jungvolk" gewesen, in der DDR ebenso lange bei den Pionieren. Darf ich davon ausgehen, daß Du sowas alels für völlig unproblematisch hältst?
_________________
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1035524) Verfasst am: 29.06.2008, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Adawiyah hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Adawiyah hat folgendes geschrieben:
Nein, natürlich würde ich sie bei Scientology nicht mitmachen lassen. Bin ein absoluter Gegner von Sekten jeglicher Art.


Und was macht die Evangelen und die Katholiken anders oder besser? Immerhin lässt (bzw. würdest lassen) Du Deine kinder ja in deren Unterricht.

Zitat:
Und politische Ansichten sind in dem Alter wo der Religionsunterricht losgeht, so gut wie noch nicht ausgeprägt.


Wenn religiöse Ansichten in dem Alter schon ausgeprägt wären, wäre der Religionsunterricht ne ziemlich sinnlose Veranstaltung.

Zitat:
Natürlich wäre ich nicht begeistert, wenn sich einer meiner Kiddies der NPD oder ähnlichen Gruppierungen anschließen würde, aber dies können sie ab einem bestimmten Alter selbst entscheiden.


Mit 6?



Meine Kinder sind alle nicht getauft. Also erübrigt sich für sie der Religionsunterricht in der Schule.


Schon wieder falsch. Ich habe lange Jahre, obschon ungetauft den Religionsunterricht besucht. Auf eigenen Wunsch, übrigens. Ich würde das meinen Eltern eher zum Vorwurf machen.

Zitat:
Ich selber halte den Religionsunterricht für völlig sinnlos.


Trotzdem würdest du Deine Kinder ohne mit der wimper zu zucken der kirchlichen Indoktrination aussetzen, bloß weil die das - ohne es selber besser wissen zu können - so wollen. Toll!

Zitat:
Die Frage nach dem Alter "Mit 6?" erübrigt sich, denn in diesem Alter sind politische Ansichten überhaupt noch nicht vorhanden. Sehr glücklich


Das ist das Alter ab dem Religionsunterricht angeboten wird. Also ist die Frage gerechtfertigt. Es sei denn, Du kannst darlegen, wieso Kinder in dem Alter religiöse Ansichten haben können aber keine politischen.

Aber es gibt keinen Grund für Dich, Dich an den 6 Jahren festzumachen, falls Dir das irgendwie unangenehm ist. Religionsmündig wird man erst mit 14 - unter Hitler wären die Kinder da schon für 4 Jahre im "Deutschen Jungvolk" gewesen, in der DDR ebenso lange bei den Pionieren. Darf ich davon ausgehen, daß Du sowas alels für völlig unproblematisch hältst?

Zumindest in Bayern beginnt die Grundschule manchmal schon ab 5.
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"Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1035568) Verfasst am: 29.06.2008, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
In der Diskussion hier ist es zudem ein typisches "Tertium non datur" Scheinargument: Du suggerierst, außer religiöser Indoktrination und Unkenntnis der Dinge gebe es keine Alternativen. Die meisten Säkularisten aber (und auch ich) fordern ja gerade eine Aufklärung über die religiösen Kulte, und zwar von einem neutralen Standpunkt aus.

Du müßtest also belegen, daß religiöse Emanzipation bewußter, ungezwungener usw. vonstatten geht, wenn man tiefreligiös erzogen wurde, als wenn man neutral über religiöse Glaubensinhalte und Praktiken aufgeklärt wurde.

Ja, und bist Du nun für oder gegen (tendenziösen) Religionsunterricht an staatlichen Schulen?
Ich bin derselben Meinung, wie Du, d.h. eine Art Philosophieunterricht ab der ersten Klasse, inklusive neutrale Informationen über Religionen (ich werfe da bewusst Sekten und die katholische und evangelische Kirche und alle anderen Kirchen in denselben Topf). Also sicher gegen jeglichen tendenziösen Unterricht irgendwelcher Art, auch kapitalistischen oder sozialistischen. Es geht in diesem Thread aber genau um das Thema "Religionsunterricht oder nichts". Und da tendiere ich für Religionsunterricht (nach Absprache mit dem Kind) und zusätzliche Gespräche über das "gelernte" zu Hause.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#1035585) Verfasst am: 29.06.2008, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Ich habe mittlerweile ein "Gottvertrauen" in die Resistenz und Vernunft von Kindern, wenn Zuhause ein liberales und aufgeklärtes Klima herrscht.
Korrekturen sind da - aus eigener Erfahrung - gar nicht nötig.

Aus eigener Erfahrung:
Eltern sollten besser wachsam sein, viel mit den Kindern über den Religionsunterricht reden
und sehen, ob Korrekturen nötig sind.

Ich weiß noch, welchen Unsinn ich mir im Religionsunterricht der Grundschule aufschwatzen ließ:
Märtyrer, die bereit waren, für ihren Glauben in den Tod zu gehen, wurden für mich zu ganz großen Helden Argh
Und das, obwohl es im Elternhaus keinerlei Tendenzen in dieser Richtung gab.
Meine Eltern und Großeltern waren zwar nicht "liberal und aufgeklärt",
sondern ziemlich spießbürgerlich,
wozu allerdings gehörte, dass sie einer derart verqueren Heldenverehrung sicherlich aus tiefster Seele abhold gewesen wären
(jedenfalls zu meinen Lebzeiten - d. h. nach dem Ende des Nazi-Regimes - was vorher war, wurde einem ja nicht erzählt).
Kinder können also durchaus für Ideen begeistert werden, die ihren Eltern völlig fern liegen.

Meinen ersten Sohn habe ich - nach einem intensiven Gespräch mit der Reli-Lehrerin -
von der ersten Klasse an in den Religionsunterricht geschickt
und zu Hause oft mit ihm darüber gesprochen.
So konnte ich ihm erklären, dass die Welt nicht wirklich in einer Woche entstanden ist -
sein Kommentar: "Wenn es nicht wirklich so war, warum erzählt man es dann so?"
Und ich konnte meine Meinung dazu sagen,
als die Lehrerin - von dieser nett und modern wirkenden Frau hätte ich das nicht erwartet -
den Kindern vom Beinahe-Mord Abrahams an seinem Sohn Isaak so erzählte,
als wäre überhaupt kein Problem dabei.
Auch sonst war es für meinen ersten Sohn keine einfache Situation - einmal fragte er:
    "Die Lehrerin sagt so, und du sagst so - was ist denn nun richtig?"
Offenbar kommt es vor, dass ein Schulanfänger eine solche Situation nicht als willkommene Wahlfreiheit empfindet,
sondern als unwillkommene Verunsicherung.
Bleibende Schäden hat mein erster Sohn allerdings sicher nicht davongetragen.

Trotzdem habe ich nach diesen Erfahrungen - vor allem nach der unsäglichen Ritualmord-Geschichte -
bei meinem zweiten Sohn von Anfang an erklärt, dass er nicht am Religionsunterricht teilnehmen sollte.
Unter anderem auch deshalb, weil er geistig behindert war
und deshalb viel hilfloser gegenüber negativen Einflüssen von Lehrern.
Dem Buchstaben nach wurde das respektiert,
aber dann musste ich erleben,
dass eine Schul-Weihnachtsfeier als Gottesdienst in einer Kirche stattfinden sollte,
und mein Sohn war massiv dahingehend beeinflusst worden,
dass er mich bat: "Mama, darf ich da mitmachen?"
Da wollte ich den kleinen Kerl nicht enttäuschen und sah mich genötigt, zuzustimmen.
In diesem Fall hat das nicht geschadet: Mein Sohn fand den Gottesdienst ausgesprochen langweilig.
Trotzdem habe ich natürlich bei seiner Lehrerin gegen diese Missachtung meines Elternrechtes protestiert.
Als dann später die Klasse zu einer religiös gefärbten Veranstaltung gehen sollte,
wurde ich tatsächlich gefragt, ob mein Sohn lieber in der Schule bleiben und rechnen sollte.
Ich habe meinen Sohn gefragt, was er denn möchte,
und siehe da, er wollte lieber in der Schule bleiben und rechnen.

Verschiedene Erfahrungen - und kein Patentrezept für alle Fälle.
Verschiedene Situationen erfordern verschiedene Lösungen.
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Leony
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Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#1035588) Verfasst am: 29.06.2008, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Paschulke hat folgendes geschrieben:
Wichtig ist es auch dass es mal einen Ersten in der Klasse gibt, welcher für die Anderen die Hemmschwelle etwas nach unten setzt.

Ich kann nicht den ganzen Tag über Religion und Kirche kotzen und dann meine Kinder in ihren Propagandaunterricht schicken.

Die Kirchen haben in Deutschland nur deshalb soviel Macht und Einfluß keiner etwas gegen Ihre Machenschaften, beginnend bei der Zwangspropaganda in Kindergarten und Schule unternimmt.
Ich denke, Du hast heute noch schwere Probleme mit Religion und Kirche - am besten löst Du dich davon, und das kann nicht geschehen, indem Du weiter über sie kotzest...

"am besten löst Du dich davon" = "am besten kehrst Du die Probleme unter den Teppich"

Kein empfehlenswertes Rezept!
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1035593) Verfasst am: 29.06.2008, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Wo bitte liegt der tiefere Sinn darin, seine Kinder erst systematisch belügen zu lassen, um ihnen dann was anderes zu erzählen, in der Hoffnung daß sie die Lügen dann nicht mehr für voll nehmen?

Könnt Ihr nicht einfach so mit euren Kindern reden, falls ihr das für notwendig haltet?

Icjh würde mein Kind auch nicht mit der Gabel in der Hand neben die Steckdose setzen und es "spielen" lassen, bloß um dann darüber reden zu können, was das für eine dumme Idee ist ...
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1035627) Verfasst am: 30.06.2008, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Sei nicht sauer, wenn ich Deiner Ansicht ebensowenig beipflichten kann wie denen der Berufschristen. Deren Motive sind klar, über Deine habe ich nur gemutmasst. Du könntest uns darüber aufklären.
Na ja, ich habe ja meine Geschichte ausführlich erzählt.

Nicht nach Deiner Geschichte, nach Deiner Motivation habe ich gefragt.

Dass nichtreligiöse Erziehung nicht gleichbedeutend ist mit "keine Ahnung", wurde hier schon deutlich erwähnt. Auch das von Dir erwähnte "geistig-emotionale Vakuum" ist ein typischer Christenkampfbegriff. Ich kann mich an keine Sekunde meines Lebesn erinnern, in welcher mich ein "geistig-emotionales Vakuum" befallen hätte.

Auch ist es nicht so, dass Religion permanent an mir vorübergegangen wäre, sie fand statt, war aber für mich einfach nur Pillepalle
Gibt es einen nachvollziehbaren Grund, warum ich das heute anders sehen oder damals anders gesehen haben sollte?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#1035682) Verfasst am: 30.06.2008, 02:58    Titel: Antworten mit Zitat

Wer sein Kind nicht in den RU schicken möchte, weil das dort Gelehrte seiner Weltanschauung nicht entspricht, schickt es halt nicht hin. Fertig.

Für meine eigene Meinungsbildung habe ich aber mal eine Sammlung aus dem Zusammenhang gerissener Vergleiche und Wertungen über den RU aus diesem Thread zusammengesucht. Die Zusammenstelung möchte ich euch nicht vorenthalten.

Zitat:
... auf die Straße laufen ...
... Alkohol trinken ...
... Ohrfeige ...
... Pest impfen, damit das Kind keine Cholera bekommt ...
... regelmässig Bier ... geben, damit sie später nicht Alkoholiker werden ...
... der Jugendorganisation der NPD beitreten ...
... auf den Strich gehen ...
... Pest ...
... "Deutschen Jungvolk" ...
... Pionieren ...
... mit der Gabel in der Hand neben die Steckdose setzen und es "spielen" lassen ...

... Gehirnwäsche ...
... Menschlichkeit anlassbezogen ausblenden ...
... Zwangspropaganda ...
... von der Indoktrination im Reliunterricht befreit und nicht in die Religionsfalle tappt ...
... im Religionsunterricht drohen unmittelbare geistige und seelische Schäden ...
... systematisch belügen lassen ...

_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1035700) Verfasst am: 30.06.2008, 05:03    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wer sein Kind nicht in den RU schicken möchte, weil das dort Gelehrte seiner Weltanschauung nicht entspricht, schickt es halt nicht hin. Fertig.

Für meine eigene Meinungsbildung habe ich aber mal eine Sammlung aus dem Zusammenhang gerissener Vergleiche und Wertungen über den RU aus diesem Thread zusammengesucht. Die Zusammenstelung möchte ich euch nicht vorenthalten.

Zitat:
... auf die Straße laufen ...
... Alkohol trinken ...
... Ohrfeige ...
... Pest impfen, damit das Kind keine Cholera bekommt ...
... regelmässig Bier ... geben, damit sie später nicht Alkoholiker werden ...
... der Jugendorganisation der NPD beitreten ...
... auf den Strich gehen ...
... Pest ...
... "Deutschen Jungvolk" ...
... Pionieren ...
... mit der Gabel in der Hand neben die Steckdose setzen und es "spielen" lassen ...

... Gehirnwäsche ...
... Menschlichkeit anlassbezogen ausblenden ...
... Zwangspropaganda ...
... von der Indoktrination im Reliunterricht befreit und nicht in die Religionsfalle tappt ...
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Du hast schon recht, vieles hier im Thread ist nur peinlich Verlegen
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1035788) Verfasst am: 30.06.2008, 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wer sein Kind nicht in den RU schicken möchte, weil das dort Gelehrte seiner Weltanschauung nicht entspricht, schickt es halt nicht hin. Fertig.

Leider ist das "fertig" nicht überall so einfach zu haben, wie Du aus unzähligen Beispielen hier in diesem Forum unschwer erkennen kannst. Die Zweite und für mich entscheidende Frage ist aber: Was hat weltanschauliche Beeinflussung in dieser Form an der Schule überhaupt zu suchen?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Für meine eigene Meinungsbildung habe ich aber mal eine Sammlung aus dem Zusammenhang gerissener Vergleiche und Wertungen über den RU aus diesem Thread zusammengesucht. Die Zusammenstelung möchte ich euch nicht vorenthalten.

Da ich aber weiss, dass Du nicht nur selektiv sondern aufmerksam liest, wird dir nicht entgangen sein, dass diese Vergleiche meist als Replik auf fragwürdige bis absurde Behauptungen erfolgten. Es ist für mich auch nicht im mindesten einzusehen, warum Nichtteilnahme am Religionsunterricht oder gar Areligiösität ein geistig-emotionales Vakuum hervorbringen sollte.

Dieser und gröberer Schwachsinn wird noch heute tagtäglich kleinen und grossen Menschen völlig hemmungslos erzählt und ich habe nicht nur einmal die abschätzenden Blicke und skeptischen Minen erleben müssen, welche auf mein atheistischen Bekenntnis hin die Reaktionen gläubiger Menschen waren. Ich konnte quasi sehen, wie in den kleinen und grossen Hirnen die Festplatten rotierten und die eingetrichterte Meinung über gottlose Menschen mit der eigenen Erlebenswirklichkeit bezüglich des gottlosen Gegenübers in Übereinstimmung zu bringen versucht wurde.

Woher kommt denn der Schwachsinn von der angeblichen Anfälligkeit religionsfern erzogener Kinder für Sekten? Aus der Lebenswirklichkeit oder aus der Propagandamaschinerie der etablierten Religionsgemeinschaften? Wie sollte man diese Propaganda nennen, wenn nicht Gehirnwäsche, Zwangspropaganda oder systematische Lügnerei? Religionsunterricht ist nunmal so, oder etwa nicht?
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1035792) Verfasst am: 30.06.2008, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wer sein Kind nicht in den RU schicken möchte, weil das dort Gelehrte seiner Weltanschauung nicht entspricht, schickt es halt nicht hin. Fertig.

Für meine eigene Meinungsbildung habe ich aber mal eine Sammlung aus dem Zusammenhang gerissener Vergleiche und Wertungen über den RU aus diesem Thread zusammengesucht. Die Zusammenstelung möchte ich euch nicht vorenthalten.

Zitat:
... auf die Straße laufen ...
... Alkohol trinken ...
... Ohrfeige ...
... Pest impfen, damit das Kind keine Cholera bekommt ...
... regelmässig Bier ... geben, damit sie später nicht Alkoholiker werden ...
... der Jugendorganisation der NPD beitreten ...
... auf den Strich gehen ...
... Pest ...
... "Deutschen Jungvolk" ...
... Pionieren ...
... mit der Gabel in der Hand neben die Steckdose setzen und es "spielen" lassen ...

... Gehirnwäsche ...
... Menschlichkeit anlassbezogen ausblenden ...
... Zwangspropaganda ...
... von der Indoktrination im Reliunterricht befreit und nicht in die Religionsfalle tappt ...
... im Religionsunterricht drohen unmittelbare geistige und seelische Schäden ...
... systematisch belügen lassen ...


Speziell was meine Vergleiche angeht solltest Du eventuell mal die umstehenden Posts mitlesen und versuchen zu verstehen was da gesagt wurde.
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Nowhere
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Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 349

Beitrag(#1035804) Verfasst am: 30.06.2008, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dieser und gröberer Schwachsinn wird noch heute tagtäglich kleinen und grossen Menschen völlig hemmungslos erzählt und ich habe nicht nur einmal die abschätzenden Blicke und skeptischen Minen erleben müssen, welche auf mein atheistischen Bekenntnis hin die Reaktionen gläubiger Menschen waren. Ich konnte quasi sehen, wie in den kleinen und grossen Hirnen die Festplatten rotierten und die eingetrichterte Meinung über gottlose Menschen mit der eigenen Erlebenswirklichkeit bezüglich des gottlosen Gegenübers in Übereinstimmung zu bringen versucht wurde.


So geht’s mir auch des öfteren, wenn ich meine ‘eingerichtetet Meinung’ über Gläubige mit meiner eigenen Erlebniswirklichkeit bezüglich des gläubigen Gegenübers in Uebereinstimmung zu bringen versuche.

No-one’s perfect eh…
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1035810) Verfasst am: 30.06.2008, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wer sein Kind nicht in den RU schicken möchte, weil das dort Gelehrte seiner Weltanschauung nicht entspricht, schickt es halt nicht hin. Fertig.


Nein, nicht "fertig". Ich möchte den Quatsch bitte auch nicht mitfinanzieren müssen. Wenn man den Kirchen schon gestattet, in den Räumen staatlicher Schulen Bekenntnis-RU anbieten zu dürfen (was ich an sich schon ablehne), mögen bitte die Kirchen aus den Beiträgen ihrer Mitglieder die Miete und die Bezahlung des bekennenden Lehrpersonals bestreiten. Gleiches gilt für deren akademische Ausbildung.
DANN könnte ich dir zustimmen, dass es damit getan sei, seine Kinder nicht dort hinzuschicken. Alles andere ist ein Skandal.
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duckevarra
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Anmeldungsdatum: 22.06.2008
Beiträge: 332
Wohnort: hamburg

Beitrag(#1035815) Verfasst am: 30.06.2008, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Mir wurde es von meinen Eltern freigestellt ob ich am Religionsunterricht teilnehme.
Da war ich 7 j. alt.Da ich Katholisch getauft wurde aber meine Schule das Evangelium lehrte wurde es mir von der Schule ebenfalls freigestellt daran teilzunehmen.Ich habe dann verzichtet.Ich erinnere mich daran das ich das sehr gut einschätzen konnte.Allerdings konnte ich in dem Alter noch keine Politik wirklich erfassen....das nur mal weil dieser Vergleich noch im Raum steht.
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mfg
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
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Wohnort: Toscana

Beitrag(#1035842) Verfasst am: 30.06.2008, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Paschulke hat folgendes geschrieben:
Wichtig ist es auch dass es mal einen Ersten in der Klasse gibt, welcher für die Anderen die Hemmschwelle etwas nach unten setzt.

Ich kann nicht den ganzen Tag über Religion und Kirche kotzen und dann meine Kinder in ihren Propagandaunterricht schicken.

Die Kirchen haben in Deutschland nur deshalb soviel Macht und Einfluß keiner etwas gegen Ihre Machenschaften, beginnend bei der Zwangspropaganda in Kindergarten und Schule unternimmt.
Ich denke, Du hast heute noch schwere Probleme mit Religion und Kirche - am besten löst Du dich davon, und das kann nicht geschehen, indem Du weiter über sie kotzest...

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OK, ich habe mich wohl zu ungenau ausgedrückt. Mit "davon lösen" meinte ich sicher nicht "unter den Teppich wischen". Ich wollte aber auch nicht sagen "geh zum Psychiater"...
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
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Wohnort: Toscana

Beitrag(#1035845) Verfasst am: 30.06.2008, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Sei nicht sauer, wenn ich Deiner Ansicht ebensowenig beipflichten kann wie denen der Berufschristen. Deren Motive sind klar, über Deine habe ich nur gemutmasst. Du könntest uns darüber aufklären.
Na ja, ich habe ja meine Geschichte ausführlich erzählt.

Nicht nach Deiner Geschichte, nach Deiner Motivation habe ich gefragt.

Dass nichtreligiöse Erziehung nicht gleichbedeutend ist mit "keine Ahnung", wurde hier schon deutlich erwähnt. Auch das von Dir erwähnte "geistig-emotionale Vakuum" ist ein typischer Christenkampfbegriff. Ich kann mich an keine Sekunde meines Lebesn erinnern, in welcher mich ein "geistig-emotionales Vakuum" befallen hätte.

Auch ist es nicht so, dass Religion permanent an mir vorübergegangen wäre, sie fand statt, war aber für mich einfach nur Pillepalle
Gibt es einen nachvollziehbaren Grund, warum ich das heute anders sehen oder damals anders gesehen haben sollte?
Leony hat folgendes geschrieben:
Verschiedene Erfahrungen - und kein Patentrezept für alle Fälle.
Verschiedene Situationen erfordern verschiedene Lösungen.

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Beiträge: 17559

Beitrag(#1035849) Verfasst am: 30.06.2008, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nowhere hat folgendes geschrieben:
So geht’s mir auch des öfteren, wenn ich meine ‘eingerichtetet Meinung’ über Gläubige mit meiner eigenen Erlebniswirklichkeit bezüglich des gläubigen Gegenübers in Uebereinstimmung zu bringen versuche.

No-one’s perfect eh…


Erklär das doch mal im Detail, ich bin nicht sicher ob ich Dich da richtig verstehe.

Ich wundere mich immer (nein - eigentlich nicht mehr) daß religiöse es schaffen ihre Religion so völlig überhaupt nicht ernst zu nehmen. Fanatiker verstehe ich tatsächlich deutlich besser.

Ich erwarte aber von religiösen Menschen keinen Fanatismus und muss mich darum nicht damit auseinandersetzen, daß sie es wieder erwarten nicht sind.
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Beitrag(#1035974) Verfasst am: 30.06.2008, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

@ Rasmus

Zitat:
Erklär das doch mal im Detail, ich bin nicht sicher ob ich Dich da richtig verstehe.


Wenn ich z.B. meine vorgefertigte Meinung von Religion = Intoleranz auf einzelne Gläubige projiziere und dann feststellen muss, dass der/diejenige gar nicht so intolerant ist….oder zumindest nicht mehr oder weniger als ich es in Bezug auf dessen Glauben bin. Ganz peinlich wird’s für mich wenn ich feststelle, das der/diejenige meinem Nicht-Glauben gegenüber toleranter ist als ich gegenüber ihrem/seinen Glauben. Ich habe eine Freundin bei der das so ist. Obwohl sie die Bibel wörtlich nimmt, versucht sie nicht ständing, mich zum Glauben zu bekehren oder mir was von Kreationismus zu erzählen. Im Gegenteil, ich bin diejenige die das Thema aufbringt, obwohl es mir eigentlich völlig egal sein sollte woran sie glaubt, solange sie nicht ‘missioniert’ oder mich für meinen Nicht-Glauben ’verurteilt’ - was sie eben nicht tut, weil ihr Glaube ihr einfach viel zu persönlich ist.


Zitat:
Ich wundere mich immer (nein - eigentlich nicht mehr) daß religiöse es schaffen ihre Religion so völlig überhaupt nicht ernst zu nehmen. Fanatiker verstehe ich tatsächlich deutlich besser.


Von meiner Perspektive aus ist es eben ‘nur’ ein Glaube und insofern völlig egal an welche/n Teil/e der Gläugige glaubt oder wie er/sie seinen/ihren Glauben interpretiert. Es muss für mich keinen ‘Sinn’ machen. Ob streng gläubig oder selektiv - für mich ist beides gleichermaßen Humbug.

Hat nicht Dickie Dawkins selbst gesagt: “If subtle, nuanced religion predominated, the world would be a better place and I would have written a different book.”

Was seine Kritik an organisierter Religion betrifft (und deren politischen/kulturellen Einfluß) gebe ich ihm in jeder Hinsicht recht. Aber ich finde man sollte dabei nicht aus den Augen verlieren, dass es nun mal neben ‘Mitläufern’ auch viele Gläubige gibt, denen ihr Glaube persönlich viel bedeutet und die sich dadurch persönlich bereichert fühlen. Ich würde das keinem streitig machen wollen. Ich habe auch so meine Ueberzeugungen und Ideale, die ich, wenn überhaupt, nur durch Selbsterfahrung aufgeben würde, und nicht weil andere sie für ‘irrational’ oder unrealistisch halten.

Wenn es für mich so etwas wie einen ‘echten’ Gotteslauben gäbe, dann wäre es dieser persönliche Glaube, egal wie der einzelne Gläubige diesen interpretiert. Am wenigsten ‘echt’ würde ich fanatischen Glauben nennen, dessen wahre Motive nicht die ‘echten’ Glaubens sind, sondern Kontrolle auf Seiten der Anführer und - zum Beispiel - Frustration auf der der Angeführten. Die Verfolgung der Tempelritter durch die kath. Kirche hatte ja auch nichts mit Glauben zu tun, sondern mit der Macht und dem Reichtum den sie angescheffelt hatten (um nur mal ein Beispiel zu nennen…)
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Rasmus
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Beitrag(#1035980) Verfasst am: 30.06.2008, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Nowhere hat folgendes geschrieben:
@ Rasmus

Zitat:
Erklär das doch mal im Detail, ich bin nicht sicher ob ich Dich da richtig verstehe.


Wenn ich z.B. meine vorgefertigte Meinung von Religion = Intoleranz auf einzelne Gläubige projiziere und dann feststellen muss, dass der/diejenige gar nicht so intolerant ist….oder zumindest nicht mehr oder weniger als ich es in Bezug auf dessen Glauben bin. Ganz peinlich wird’s für mich wenn ich feststelle, das der/diejenige meinem Nicht-Glauben gegenüber toleranter ist als ich gegenüber ihrem/seinen Glauben. Ich habe eine Freundin bei der das so ist. Obwohl sie die Bibel wörtlich nimmt, versucht sie nicht ständing, mich zum Glauben zu bekehren oder mir was von Kreationismus zu erzählen. Im Gegenteil, ich bin diejenige die das Thema aufbringt, obwohl es mir eigentlich völlig egal sein sollte woran sie glaubt, solange sie nicht ‘missioniert’ oder mich für meinen Nicht-Glauben ’verurteilt’ - was sie eben nicht tut, weil ihr Glaube ihr einfach viel zu persönlich ist.


Ah, okay. Nun kann ich nicht beurteilen, wie "intolerant" Du wirklich bist. Ich halte es nicht für intolerant zu glauben daß jemand anderes im Unrecht ist,

Zitat:
Zitat:
Ich wundere mich immer (nein - eigentlich nicht mehr) daß religiöse es schaffen ihre Religion so völlig überhaupt nicht ernst zu nehmen. Fanatiker verstehe ich tatsächlich deutlich besser.


Von meiner Perspektive aus ist es eben ‘nur’ ein Glaube und insofern völlig egal an welche/n Teil/e der Gläugige glaubt oder wie er/sie seinen/ihren Glauben interpretiert. Es muss für mich keinen ‘Sinn’ machen. Ob streng gläubig oder selektiv - für mich ist beides gleichermaßen Humbug.


Ah, okay. Ich bin da anders: Je weniger interne Widersprüche ein System aufweist, desto besser ist es. Der Glauben der Fundamentalisten ist dann zumindestens immer noch "sehr schlecht", aber wenigstens in sich nachvollziehbar.

Zitat:
Hat nicht Dickie Dawkins selbst gesagt: “If subtle, nuanced religion predominated, the world would be a better place and I would have written a different book.”


Ja.

Zitat:
Was seine Kritik an organisierter Religion betrifft (und deren politischen/kulturellen Einfluß) gebe ich ihm in jeder Hinsicht recht. Aber ich finde man sollte dabei nicht aus den Augen verlieren, dass es nun mal neben ‘Mitläufern’ auch viele Gläubige gibt, denen ihr Glaube persönlich viel bedeutet


Was sagt das aber aus?

Zitat:
und die sich dadurch persönlich bereichert fühlen.


Wie jeder Abhängige von jeder anderen Droge auch. Das bedeutet aber nicht, daß man die Sucht nicht kritisieren oder gar bekämpfen sollte, geschweige denn, daß Sucht und Drogen etwas intrinsisch gutes wären.

Zitat:
Ich würde das keinem streitig machen wollen. Ich habe auch so meine Ueberzeugungen und Ideale, die ich, wenn überhaupt, nur durch Selbsterfahrung aufgeben würde, und nicht weil andere sie für ‘irrational’ oder unrealistisch halten.


Bloß weil ich Dich nicht zum Ablegen Deiner irrationalen Vorstellungen bringen kann muß ich sie aber weder akzeptieren noch stillschweigend hinnehmen noch für "eigentlich gut" befinden. Insbesondere dann nicht, wenn diese Vorstellungen für viel Leid verantwortlich sind.

Zitat:
Wenn es für mich so etwas wie einen ‘echten’ Gotteslauben gäbe, dann wäre es dieser persönliche Glaube, egal wie der einzelne Gläubige diesen interpretiert. Am wenigsten ‘echt’ würde ich fanatischen Glauben nennen, dessen wahre Motive nicht die ‘echten’ Glaubens sind, sondern Kontrolle auf Seiten der Anführer und - zum Beispiel - Frustration auf der der Angeführten. Die Verfolgung der Tempelritter durch die kath. Kirche hatte ja auch nichts mit Glauben zu tun, sondern mit der Macht und dem Reichtum den sie angescheffelt hatten (um nur mal ein Beispiel zu nennen…)


Mir ist egal, welcher Glauben "echt" ist, schlicht weil ich sie alle für falsch halte.
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Leony
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Beitrag(#1035998) Verfasst am: 30.06.2008, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Paschulke hat folgendes geschrieben:
Wichtig ist es auch dass es mal einen Ersten in der Klasse gibt, welcher für die Anderen die Hemmschwelle etwas nach unten setzt.

Ich kann nicht den ganzen Tag über Religion und Kirche kotzen und dann meine Kinder in ihren Propagandaunterricht schicken.

Die Kirchen haben in Deutschland nur deshalb soviel Macht und Einfluß keiner etwas gegen Ihre Machenschaften, beginnend bei der Zwangspropaganda in Kindergarten und Schule unternimmt.
Ich denke, Du hast heute noch schwere Probleme mit Religion und Kirche - am besten löst Du dich davon, und das kann nicht geschehen, indem Du weiter über sie kotzest...

"am besten löst Du dich davon" = "am besten kehrst Du die Probleme unter den Teppich"

Kein empfehlenswertes Rezept!
OK, ich habe mich wohl zu ungenau ausgedrückt. Mit "davon lösen" meinte ich sicher nicht "unter den Teppich wischen". Ich wollte aber auch nicht sagen "geh zum Psychiater"...

Vielleicht könnte man es so sagen:
Wenn Menschen schwere Probleme mit Religion und Kirche haben,
dann kann es wichtig für sie sein, sich geistig und seelisch damit auseinanderzusetzen.
Dazu gehört, dass sie Zeit darauf verwenden.
Und dazu gehört, dass sie die Gefühle zulassen, die durch Religion und Kirche nun einmal in ihnen auslösen.
Nur wenn ein Mensch sich seinen Gefühlen stellt, hat er die Chance, diese Gefühle angemessen zu verarbeiten.

Ob und in welcher Form man seine Gefühle öffentlich äußert,
das ist natürlich eine zweite Frage.
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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I.R
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Beitrag(#1036021) Verfasst am: 30.06.2008, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Sei nicht sauer, wenn ich Deiner Ansicht ebensowenig beipflichten kann wie denen der Berufschristen. Deren Motive sind klar, über Deine habe ich nur gemutmasst. Du könntest uns darüber aufklären.
Na ja, ich habe ja meine Geschichte ausführlich erzählt.

Nicht nach Deiner Geschichte, nach Deiner Motivation habe ich gefragt.

Dass nichtreligiöse Erziehung nicht gleichbedeutend ist mit "keine Ahnung", wurde hier schon deutlich erwähnt. Auch das von Dir erwähnte "geistig-emotionale Vakuum" ist ein typischer Christenkampfbegriff. Ich kann mich an keine Sekunde meines Lebesn erinnern, in welcher mich ein "geistig-emotionales Vakuum" befallen hätte.

Auch ist es nicht so, dass Religion permanent an mir vorübergegangen wäre, sie fand statt, war aber für mich einfach nur Pillepalle
Gibt es einen nachvollziehbaren Grund, warum ich das heute anders sehen oder damals anders gesehen haben sollte?
Leony hat folgendes geschrieben:
Verschiedene Erfahrungen - und kein Patentrezept für alle Fälle.
Verschiedene Situationen erfordern verschiedene Lösungen.

Das beantwortet weder meine Frage nach Deiner Motivation noch die warum ich damals oder heute rückblickend ein geistig-emotionales Vakuum bei mir diagnostizieren sollte.
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Nowhere
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Beitrag(#1036047) Verfasst am: 30.06.2008, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

@ Rasmus

Zitat:
Ah, okay. Nun kann ich nicht beurteilen, wie "intolerant" Du wirklich bist. Ich halte es nicht für intolerant zu glauben daß jemand anderes im Unrecht ist


Wie kann jemand über die Gefühle die Glaube in ihm/ihr auslöst ‘im Unrecht’ sein?

Zitat:
Je weniger interne Widersprüche ein System aufweist, desto besser ist es. Der Glauben der Fundamentalisten ist dann zumindestens immer noch "sehr schlecht", aber wenigstens in sich nachvollziehbar.


Ganz allgemein gesprochen: Ich glaube nicht, dass ein Mangel an Widersprüchen oder die ‘Reinheit’ eines Systems etwas über dessen Qualität aussagt, sprich es ’besser’ macht. Geschlossese Systeme, die zwar in sich logisch sein mögen, denen aber der Blick nach außen fehlt, stellen immer eine größere Bedrohung dar (für ‘Außenstehende’, wie auch für diejenigen, die innerhalb des Systems nicht ‘an der Macht’ sind) als solche, die Kompromissbereitschaft signalisieren und bereit sind, ihre eigenen Konzepte der ‘Außenwelt’ anzupassen.

In Bezug auf meinen Kommentar über die persönliche Bedeutung die Glaube für manche hat schreibst du: “Was sagt das aber aus?”

Was sagt was aus? Dass Glaube eine persönliche Bedeutung haben kann? Es sagt aus, dass jeder seinen eigenen Weg finden sollen dürfte, wie er/sie mit den ‘ups and downs’ des Leben klarkommt, oder nach einem ‘Sinn’ für ihr Leben zu suchen, wenn sie das wollen. Muss denn jeder die gleichen Vorstellung haben? Ich schreibe mit großer Leidenschaft Fantasy-Romane in denen ich mir meine eigenen Welten schaffe (und die für mich ziemlich 'real' werden!), mit denen aber wahrscheinlich sonst kein Schwein was anfangen kann…so what!

Mit deinem nächsten Kommentar (Vergleich mit Drogensucht) nehme ich an, dass du mit dem ‘was sagt das aber aus’ einen ‘psychischen Defekt’ vermutest oder unterstellst (?). Ich find den Vergleich zwar unpassend, aber bleiben wir mal dabei: Was ist denn mit denen die Drogen nehmen/Alkohol trinken ohne abhängig zu sein…einfach nur zum relaxen oder um gut drauf zu sein…haben die das gleiche ‘Problem’? Im Vergleich wären Drogensüchtige religiöse Fundis (die in der Tat ‘ein Problem’ haben).

Zitat:
Bloß weil ich Dich nicht zum Ablegen Deiner irrationalen Vorstellungen bringen kann muß ich sie aber weder akzeptieren noch stillschweigend hinnehmen noch für "eigentlich gut" befinden.


Es geht nicht darum, den Wahrheitsgehalt der Vorstellungen hinzunehmen, sondern die Bedeutung die diese Vorstellungen für den einzelnen Gläubigen haben. Du kannst keinem seine Gefühle absprechen oder vorschreiben. Nehmen wir als Beispiel den Plazebo-Effekt von homöopathischen Mitteln: Dass das Mittel keinerlei medizinische Wirkung hat ist dabei uninteressant. Was relevant ist, ist das der ’Patient’ daran glaubt und eine Wirkung fühlt. Ich könnte ihm/ihr tausendmal sagen, dass das Zeug nicht wirken kann und er/sie sich das nur einbildet, kann ihr/ihm aber nicht streitig machen wenn er/sie sagt, dass der Schmerz nachgelassen hat.

Was übrigens nicht heißen soll, das ich Religion im allgemeinen von Krtitik verschonen würde - im Gegenteil. Alleine schon in ihrem eigenen Interesse sollte sie kritikfähig sein (von ‘außen’ und von innen). Aber ich würde nicht mit indiividuellen Gläubigen mit dieser Kritik anfangen, denen ihr Glaube (an sich) persönlich viel bedeutet - oder zumindest nicht mit Kritik an der Grundlage, sondern mit der an der Organisation ihres Glaubens. Wärst du offen für Kritik die dich von vornherein, und ohne wenn und aber als ‘im Unrecht’ oder ‘irrational’ und ‘Spinner’ hinstellt? Ich behaupte mal das sind die wenigsten Menschen. Andererseits habe ich festgestellt, dass viele Gläubige sehr wohl offen für Kritik an der Organisation ihres Glaubens/ihrer Religion sind.

Was ich damit sagen will ist, das du dir überlegen solltest, was du mit deiner kompromisslosen Kritik zu erreichen hoffst (nicht nur du persönlich). Dickie & Co haben auch nur längst 'Bekehrte' mit ihrere Kritik angesprochen, und, soweit ich das hier von GB aus beurteilen kann, eher das Gegenteil von dem erreicht, was sie erreichen wollten. Sogar viele Atheisten, die vorher gegen jegliche Form von Religion gewettert haben, stellen sich hier auf einmal auf die Seite der Gläubigen, wenn der Name Dawkins fällt.

Zitat:
Insbesondere dann nicht, wenn diese Vorstellungen für viel Leid verantwortlich sind.


Ich behaupte mal, dass die wenigsten, die im Namen der Religion Leid verbreiten dies aus ‘echten’ religiösen Motiven tun. Und wenn es nicht die Religion als Cover gäbe, dann gäb’s ein anderes.
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Rasmus
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Beitrag(#1036095) Verfasst am: 30.06.2008, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Nowhere hat folgendes geschrieben:
@ Rasmus

Zitat:
Ah, okay. Nun kann ich nicht beurteilen, wie "intolerant" Du wirklich bist. Ich halte es nicht für intolerant zu glauben daß jemand anderes im Unrecht ist


Wie kann jemand über die Gefühle die Glaube in ihm/ihr auslöst ‘im Unrecht’ sein?


Erstens meinte ich das nicht.

Ich meinte die Glaubensinhalte an sich. Ich kann nicht im mindesten nachvollziehen wie es einem egal sein kann, ob das eigene Weltbild stimmt oder nicht - egal, wie gut man sich nun mit dem Weltbild fühlt.

Zweitens: Man kann sich über seine eigenen Gefühle hervorragend täuschen, insbesondere wenn man sich nicht eingestehen will, daß sie auf falschen Grundlagen basieren.

Zitat:
Ganz allgemein gesprochen: Ich glaube nicht, dass ein Mangel an Widersprüchen oder die ‘Reinheit’ eines Systems etwas über dessen Qualität aussagt, sprich es ’besser’ macht. Geschlossese Systeme, die zwar in sich logisch sein mögen, denen aber der Blick nach außen fehlt, stellen immer eine größere Bedrohung dar (für ‘Außenstehende’, wie auch für diejenigen, die innerhalb des Systems nicht ‘an der Macht’ sind) als solche, die Kompromissbereitschaft signalisieren und bereit sind, ihre eigenen Konzepte der ‘Außenwelt’ anzupassen.


Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Wieso?

Zitat:
In Bezug auf meinen Kommentar über die persönliche Bedeutung die Glaube für manche hat schreibst du: “Was sagt das aber aus?”

Was sagt was aus? Dass Glaube eine persönliche Bedeutung haben kann? Es sagt aus, dass jeder seinen eigenen Weg finden sollen dürfte, wie er/sie mit den ‘ups and downs’ des Leben klarkommt, oder nach einem ‘Sinn’ für ihr Leben zu suchen, wenn sie das wollen. Muss denn jeder die gleichen Vorstellung haben?


Im Prinzip sollte jeder seine "Vorstellungen2 auf den gleichen Grundlagen aufbauen - sonst müsste zwangsläufig ein Teil der Menschen falsche Grundlagen haben. Mich würde das stören.

Zitat:
Ich schreibe mit großer Leidenschaft Fantasy-Romane in denen ich mir meine eigenen Welten schaffe (und die für mich ziemlich 'real' werden!), mit denen aber wahrscheinlich sonst kein Schwein was anfangen kann…so what!


An dem Tag wo Du Deine Romanwelten nicht mehr von der Realität unterscheiden kannst würde man dich einweisen. Genau das ist aber, was gläubige tun: Sie lesen ein altes Buch und es gelingt ihnen - in mehr oder weniger großen und kleinen Maßen - nicht mehr das gelesene von der Realität zu unterscheiden.

[quote9Mit deinem nächsten Kommentar (Vergleich mit Drogensucht) nehme ich an, dass du mit dem ‘was sagt das aber aus’ einen ‘psychischen Defekt’ vermutest oder unterstellst (?).[/quote]

Nein!

Ich sage damit aus, daß "es bringt ihm was" ein selten dämliches Argument ist. Das versuchte ich an einem Beispiel aufzuzeigen, wo es keine kulturellen Vorurteile gibt die es viel zu einfach machen, das Objekt der Betrachtung von jeglicher Kritik fernzuhalten.

Zitat:
Ich find den Vergleich zwar unpassend, aber bleiben wir mal dabei: Was ist denn mit denen die Drogen nehmen/Alkohol trinken ohne abhängig zu sein…einfach nur zum relaxen oder um gut drauf zu sein…haben die das gleiche ‘Problem’?


Ich kenne niemanden, der religiös ist und gleichzeitig die Realität von seiner Religion zu unterscheiden wüsste. Ich halte das für prinzipiell ausgeschlossen, würde mich aber eines besseren belehren lassen.

Du müsstest hier Gläubige mit Leuten vergleichen die eine Religion und deren Rituale als absolut reine Folklore wahrnehmen. Sowas ist selten aber kommt wohl vor. Die haben nicht das gleiche Probleme und würden den Genuss-Trinkern entsprechen.

Zitat:
Im Vergleich wären Drogensüchtige religiöse Fundis (die in der Tat ‘ein Problem’ haben).


Nein. Religion wird im allgemeinen anders konsumiert als Alkohol.

Zitat:
Es geht nicht darum, den Wahrheitsgehalt der Vorstellungen hinzunehmen, sondern die Bedeutung die diese Vorstellungen für den einzelnen Gläubigen haben. Du kannst keinem seine Gefühle absprechen oder vorschreiben.


Sowas würde ich auch nicht tun.

Zitat:
Nehmen wir als Beispiel den Plazebo-Effekt von homöopathischen Mitteln: Dass das Mittel keinerlei medizinische Wirkung hat ist dabei uninteressant. Was relevant ist, ist das der ’Patient’ daran glaubt und eine Wirkung fühlt.


Nein, es gibt auch da noch viele andere Punkte die interessant sind. Z.b. das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, oder die störende Tatsache daß Ärzte hier nicht glauben sie würden Placebos verschreiben und dann schlicht die realen Menschen und Tiere die unter der Quacksalberei leiden und deshalb schlicht sterben.

Ein sehr passendes Beispiel, weil es ungefähr genauso unangemessen ist, wie die Beschränkung der Religionskritik auf "Wenn's aber doch den Leuten gefällt?"

Zitat:
Ich könnte ihm/ihr tausendmal sagen, dass das Zeug nicht wirken kann und er/sie sich das nur einbildet, kann ihr/ihm aber nicht streitig machen wenn er/sie sagt, dass der Schmerz nachgelassen hat.


Und?

[quote9Was übrigens nicht heißen soll, das ich Religion im allgemeinen von Krtitik verschonen würde - im Gegenteil. Alleine schon in ihrem eigenen Interesse sollte sie kritikfähig sein (von ‘außen’ und von innen). Aber ich würde nicht mit indiividuellen Gläubigen mit dieser Kritik anfangen, denen ihr Glaube (an sich) persönlich viel bedeutet - oder zumindest nicht mit Kritik an der Grundlage, sondern mit der an der Organisation ihres Glaubens.[/quote]

Wieso?

Zitat:
Wärst du offen für Kritik die dich von vornherein, und ohne wenn und aber als ‘im Unrecht’ oder ‘irrational’ und ‘Spinner’ hinstellt? Ich behaupte mal das sind die wenigsten Menschen. Andererseits habe ich festgestellt, dass viele Gläubige sehr wohl offen für Kritik an der Organisation ihres Glaubens/ihrer Religion sind.


Ja, bin ich.

Und ich hab nicht viel übrig für Menschen, die meinen man dürfe ausgerechnet ihre Vorstellungen nicht kritisieren.

Zitat:
Was ich damit sagen will ist, das du dir überlegen solltest, was du mit deiner kompromisslosen Kritik zu erreichen hoffst (nicht nur du persönlich). Dickie & Co haben auch nur längst 'Bekehrte' mit ihrere Kritik angesprochen, und, soweit ich das hier von GB aus beurteilen kann, eher das Gegenteil von dem erreicht, was sie erreichen wollten. Sogar viele Atheisten, die vorher gegen jegliche Form von Religion gewettert haben, stellen sich hier auf einmal auf die Seite der Gläubigen, wenn der Name Dawkins fällt.


Heul doch!

Hier darfst du dir fröhlich eine Referenz zum "upitty nigger" denken.


Zitat:
Zitat:
Insbesondere dann nicht, wenn diese Vorstellungen für viel Leid verantwortlich sind.


Ich behaupte mal, dass die wenigsten, die im Namen der Religion Leid verbreiten dies aus ‘echten’ religiösen Motiven tun. Und wenn es nicht die Religion als Cover gäbe, dann gäb’s ein anderes.


Und es kommt Dir nicht ein klein wenig komisch vor, daß dann immer mit Vorliebe auf die Religion zurückgegriffen wird?
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Leony
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Beitrag(#1036119) Verfasst am: 30.06.2008, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Wo bitte liegt der tiefere Sinn darin, seine Kinder erst systematisch belügen zu lassen, um ihnen dann was anderes zu erzählen, in der Hoffnung daß sie die Lügen dann nicht mehr für voll nehmen?

Könnt Ihr nicht einfach so mit euren Kindern reden, falls ihr das für notwendig haltet?

Bist Du sicher, dass die "lügen" im Sinne von "etwas sagen, was man selbst für unwahr hält"?
Es gibt - neben der Möglichkeit, erst sich selbst und anschließend andere zu belügen - auch echte Naivität.
Und dazwischen vermutlich ein ganzes Spektrum von Kombinationen dieser Möglichkeiten.
Ich halte es für besser, auf Aussagen über das Innenleben von Reli-Lehrkräften zu verzichten
und statt von "Lügen" lieber von "unwahren Behauptungen" zu sprechen.

Warum ich "nicht einfach so" mit meinem ältesten Sohn geredet habe,
sondern ihn am Religionsunterricht teilnehmen ließ?

Antwort:
Ich wollte nicht das wiederholen, was ich meinen Eltern und Lehrern vorwerfe:
Manipulation durch einseitige Information.
Diese Leute haben mich einer einseitigen Propaganda für eine bestimmte Religion ausgesetzt,
aber kritische Kommentare zu dieser Religion - etwa Russells "Warum ich kein Christ bin" - haben sie mir vorenthalten.
Ich fand das sehr unfair,
und ich wollte nicht ebenso unfair sein
und mein Kind einseitig im Sinne meiner Überzeugungen beeinflussen.

Gegenüber der Möglichkeit, mein Kind selbst über die christlichen Lehren zu informieren,
hatte der Religionsunterricht aus meiner damaligen Sicht einige Vorteile:
  • Es wäre eine Information aus erster Hand gewesen, mit entsprechend größerer Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit
  • Mein Sohn konnte exakt die gleiche Version der christlichen Lehre kennenlernen wie seine MitschülerInnen.
    Es gibt ja sehr unterschiedliche Versionen der christlichen Lehre.
    Hätte ich eine ausgewählt,
    dann hätte ich eine erwischen können, die nicht mit der übereinstimmte, die seine MitschülerInnen zu hören bekamen,
    und dann hätte er in einer Diskussion mit ihnen leicht als jemand dastehen können, der "Unsinn" redet.
    Hätte ich keine bestimmte ausgewählt,
    sondern meinem Sohn mehrere Versionen vorgestellt,
    dann hätte ich damit einen Schulanfänger sicherlich überfordert.
Deshalb habe ich mich damals,
als nach einem Gespräch mit der Reli-Lehrerin keine wichtigen Gründe dagegen zu sprechen schienen,
für eine Teilnahme meines Sohnes am Religionsunterricht entschieden.

Heute sehe ich, wie sehr man sich täuschen kann,
wenn man meint, es würden keine wichtigen Gründe dagegen sprechen.
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Beitrag(#1036141) Verfasst am: 30.06.2008, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Will Euren Dialog ja nicht stören, aber eine Frage hätte ich da schon noch:

Nowhere hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Dieser und gröberer Schwachsinn wird noch heute tagtäglich kleinen und grossen Menschen völlig hemmungslos erzählt und ich habe nicht nur einmal die abschätzenden Blicke und skeptischen Minen erleben müssen, welche auf mein atheistischen Bekenntnis hin die Reaktionen gläubiger Menschen waren. Ich konnte quasi sehen, wie in den kleinen und grossen Hirnen die Festplatten rotierten und die eingetrichterte Meinung über gottlose Menschen mit der eigenen Erlebenswirklichkeit bezüglich des gottlosen Gegenübers in Übereinstimmung zu bringen versucht wurde.


So geht’s mir auch des öfteren, wenn ich meine ‘eingerichtetet Meinung’ über Gläubige mit meiner eigenen Erlebniswirklichkeit bezüglich des gläubigen Gegenübers in Uebereinstimmung zu bringen versuche.

No-one’s perfect eh…


Du hast viele Jahre lang im Antireligionsunterricht gesessen, wo man Dir beigebracht hat, dass Menschen, die an Gott glauben, keine Werte haben? Dir wurde in schöner permanenter Wiederholung erzählt, Du gehörtest zu den Auserwählten und den Gläubigen drohten nach dem Tode schlimmste Qualen? Dann kann ich Dich verstehen.

Mir persönlich ging es nie so. Nur manchmal bin ich die Wundertüte, wenn sich meine Erlebniswirklichkeit bezüglich des gläubigen Gegenüber nicht mit der Selbstverlautbarung dieser gläubigen Gegenüber und/oder der jeweiligen Religionslautsprecher in Übereinstimmung bringen lässt.
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Beitrag(#1036143) Verfasst am: 30.06.2008, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wer sein Kind nicht in den RU schicken möchte, weil das dort Gelehrte seiner Weltanschauung nicht entspricht, schickt es halt nicht hin. Fertig.


Nein, nicht "fertig". Ich möchte den Quatsch bitte auch nicht mitfinanzieren müssen. Wenn man den Kirchen schon gestattet, in den Räumen staatlicher Schulen Bekenntnis-RU anbieten zu dürfen (was ich an sich schon ablehne) ...

Bekenntnis-RU, der in den normalen Stundenplan an staatlichen Schulen integriert ist
und von Menschen anderer Überzeugungen mitfinanziert wird,
lehne ich ebenso ab wie Du, Schalker.

Das ist allerdings weniger das Thema dieses Threads.
Hier war die Ausgangsfrage: "Was ist das Beste für ein Kind?"
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1036523) Verfasst am: 01.07.2008, 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wer sein Kind nicht in den RU schicken möchte, weil das dort Gelehrte seiner Weltanschauung nicht entspricht, schickt es halt nicht hin. Fertig.

Leider ist das "fertig" nicht überall so einfach zu haben, wie Du aus unzähligen Beispielen hier in diesem Forum unschwer erkennen kannst. Die Zweite und für mich entscheidende Frage ist aber: Was hat weltanschauliche Beeinflussung in dieser Form an der Schule überhaupt zu suchen?

Schalker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wer sein Kind nicht in den RU schicken möchte, weil das dort Gelehrte seiner Weltanschauung nicht entspricht, schickt es halt nicht hin. Fertig.

Nein, nicht "fertig". Ich möchte den Quatsch bitte auch nicht mitfinanzieren müssen.

Das "fertig" bezog sich allein auf die Frage, ob man sein Kind in den RU schicken soll. Und dafür frage man sich mE a) ob das denn der eigenen Weltanschauung entspräche und b) ob man es, wenn nein, aus irgendwelchen Gründen dennoch möchte. Für diese Fragen sind die von mir aufgelisteten fragwürdigen Vergleiche und Wertungen völlig unnötig.

Wenn man andere Fragen diskutieren will, wie die Grundsatzfrage, ob es RU überhaupt geben soll, wäre dann zu fragen, ob diese Vergleiche nützlich sind, da man diese Diskussion notwendigerweise auch mit Nicht-Atheisten wird führen müssen.

I.R hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Für meine eigene Meinungsbildung habe ich aber mal eine Sammlung aus dem Zusammenhang gerissener Vergleiche und Wertungen über den RU aus diesem Thread zusammengesucht. Die Zusammenstelung möchte ich euch nicht vorenthalten.

Da ich aber weiss, dass Du nicht nur selektiv sondern aufmerksam liest, wird dir nicht entgangen sein, dass diese Vergleiche meist als Replik auf fragwürdige bis absurde Behauptungen erfolgten.

Und dafür ist es eine gute Sache, fragwürdige bis absurde Behauptungen mit mindestens ebenso fragwürdigen und absurden Vergleichen zu kontern? Talions-Argumentationsschwäche, oder so?

I.R hat folgendes geschrieben:
Es ist für mich auch nicht im mindesten einzusehen, warum Nichtteilnahme am Religionsunterricht oder gar Areligiösität ein geistig-emotionales Vakuum hervorbringen sollte.

Dieser und gröberer Schwachsinn wird noch heute tagtäglich kleinen und grossen Menschen völlig hemmungslos erzählt und ich habe nicht nur einmal die abschätzenden Blicke und skeptischen Minen erleben müssen, welche auf mein atheistischen Bekenntnis hin die Reaktionen gläubiger Menschen waren. Ich konnte quasi sehen, wie in den kleinen und grossen Hirnen die Festplatten rotierten und die eingetrichterte Meinung über gottlose Menschen mit der eigenen Erlebenswirklichkeit bezüglich des gottlosen Gegenübers in Übereinstimmung zu bringen versucht wurde.

Woher kommt denn der Schwachsinn von der angeblichen Anfälligkeit religionsfern erzogener Kinder für Sekten? Aus der Lebenswirklichkeit oder aus der Propagandamaschinerie der etablierten Religionsgemeinschaften? Wie sollte man diese Propaganda nennen, wenn nicht Gehirnwäsche, Zwangspropaganda oder systematische Lügnerei?

Siehst du - da lieferst du ja den Beweis dafür, dass man eine scharfe Kritik an bestimmten Aspekten der öffentlichen Meinung über den RU formulieren kann, ohne irgendeinen dieser absurden Vergleiche zu gebrauchen und scharfe Wertungen wie "Gehrinwäsche" und "Lügnerei" nur dort zu benutzen, wo man ihre Verwendung am Einzelpunkt auch schlüssig begründen kann (statt sie pauschal über den RU insgesamt auszukübeln; "Zwangspropaganda" bleibt freilich auch hier Schmarrn).
Deine Kritik an der unsinnigen Behauptung, ohne konfessionellen RU gäbe es ein geistig-emotionales oder moralisches Vakuum teile ich.
I.R hat folgendes geschrieben:
Religionsunterricht ist nunmal so, oder etwa nicht?

Anscheinend muss das wohl leider oft vorkommen, ob im Religionsunterricht oder sonstwo in der religiösen Meinungsbildung. Für den RU, den ich erlebt habe, für den ich ausgebildet werde und den ich erteilen werde, kann ich das aber verneinen. Wobei das Mitdiskutieren hier mir möglicherweise hilft, entsprechende Gedankenlosigkeiten zu vermeiden.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Speziell was meine Vergleiche angeht solltest Du eventuell mal die umstehenden Posts mitlesen und versuchen zu verstehen was da gesagt wurde.

Done.
Die umstehende Argumentation war, dass man das Kind nicht in einen weltanschaulichen RU schicken muss, dessen Inhalte man ablehnt, um es vor anderen Inhalten zu schützen, die man genauso oder stärker ablehnt. Wenn ich gegen diese Argumentation Einwände hätte, hätte ich sie erhoben. Dass ich sie nicht habe, macht mein Einleitungssatz mit dem "Fertig" klar, der genau das aussagt.
Auch unabhängig von einer Argumentation über eine Streitfrage kann man aber auch dabei verwendete Vergleiche und Wertungen kritisieren in Hinblick darauf, ob sie zu einer zivilisierten Streitkultur beitragen oder nicht. Darum ging es mir.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Chinasky
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Beitrag(#1036573) Verfasst am: 01.07.2008, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Anscheinend muss das wohl leider oft vorkommen, ob im Religionsunterricht oder sonstwo in der religiösen Meinungsbildung. Für den RU, den ich erlebt habe, für den ich ausgebildet werde und den ich erteilen werde, kann ich das aber verneinen. Wobei das Mitdiskutieren hier mir möglicherweise hilft, entsprechende Gedankenlosigkeiten zu vermeiden.


Ich beantrage, Tillich hier zu sperren - er lernt zuviel und wird zukünftig deswegen umso effektiver wehrlose Kinder indoktrinieren können.

Andererseits... Er funktioniert hier ja auch schön als Korrektiv und alternativer Standpunkt und wir können auch von, bzw. an ihm lernen.
Da gleichen sich Nutzen und Schaden gewissermaßen aus. Irgendwie...


Ich ziehe meinen Antrag also zurück. Sehr glücklich
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



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Beitrag(#1036586) Verfasst am: 01.07.2008, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und dafür ist es eine gute Sache, fragwürdige bis absurde Behauptungen mit mindestens ebenso fragwürdigen und absurden Vergleichen zu kontern? Talions-Argumentationsschwäche, oder so?


Reductio ad absurdum

Nur mal so als Beispiel. Also: Ja!

Zitat:
Siehst du - da lieferst du ja den Beweis dafür, dass man eine scharfe Kritik an bestimmten Aspekten der öffentlichen Meinung über den RU formulieren kann, ohne irgendeinen dieser absurden Vergleiche zu gebrauchen


Ich möchte dich ermuntern die "absirden Vergleiche" zu verstehen bevor Du sie kritisierst. Danke. Insbesondere den Teil, wo nicht alles was in einer Erwiderung genannt wird direkt mit der Religion verglichen wird.

Zitat:
und scharfe Wertungen wie "Gehrinwäsche" und "Lügnerei" nur dort zu benutzen, wo man ihre Verwendung am Einzelpunkt auch schlüssig begründen kann (statt sie pauschal über den RU insgesamt auszukübeln; "Zwangspropaganda" bleibt freilich auch hier Schmarrn).


Man könnte auch einfach über die leichten Schärfen in den Argumenten hinwegsehen und sich auf die Argumente konzentrieren, oder?

Nein, nicht jeder Religionslehrer lügt bewußt. Das hat aber schlicht keinerlei Einfluß auf das, was er unterrichtet oder die Entscheidung, ob man Kindern diesen Unwahrheiten aussetzen will. (Ich halte den Begriff trotzdem für angemessen - wenn ich dafür Sorge, daß ein Multiplikator Dinge verbreitet die er für wahr, ich aber für unwahr halte, dann ist das effektiv das gleiche, als würde ich die Leute anlügen. Es ist nur noch um einiges perfider, weil die Lügen so viel glaubwürdiger rüberkommen.)

Zitat:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Speziell was meine Vergleiche angeht solltest Du eventuell mal die umstehenden Posts mitlesen und versuchen zu verstehen was da gesagt wurde.

Done.
Die umstehende Argumentation war, dass man das Kind nicht in einen weltanschaulichen RU schicken muss, dessen Inhalte man ablehnt, um es vor anderen Inhalten zu schützen, die man genauso oder stärker ablehnt.


So in etwa denke ich, ja.

Zitat:
Wenn ich gegen diese Argumentation Einwände hätte, hätte ich sie erhoben. Dass ich sie nicht habe, macht mein Einleitungssatz mit dem "Fertig" klar, der genau das aussagt.
Auch unabhängig von einer Argumentation über eine Streitfrage kann man aber auch dabei verwendete Vergleiche und Wertungen kritisieren in Hinblick darauf, ob sie zu einer zivilisierten Streitkultur beitragen oder nicht. Darum ging es mir.


Jetzt bist Du wieder bei einem Teil auf den ich überhaupt nicht eingegangen bin. Nächster Versuch?

Versuch zu begreifen, daß ich die Religion hier nicht mit der NPD gleichgestellt habe, sondern lediglich die unreflektierte Haltung ein Kind der Argumentation der Gegenseite auszusetzen würde eine Gute Idee sein hinterfragt habe.
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Effô Tisetti
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Wohnort: 75

Beitrag(#1036592) Verfasst am: 01.07.2008, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Schalker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wer sein Kind nicht in den RU schicken möchte, weil das dort Gelehrte seiner Weltanschauung nicht entspricht, schickt es halt nicht hin. Fertig.

Nein, nicht "fertig". Ich möchte den Quatsch bitte auch nicht mitfinanzieren müssen.

Das "fertig" bezog sich allein auf die Frage, ob man sein Kind in den RU schicken soll. Und dafür frage man sich mE a) ob das denn der eigenen Weltanschauung entspräche und b) ob man es, wenn nein, aus irgendwelchen Gründen dennoch möchte.



Oder ob man es, wenn ja, aus irgendwelchen Gründen nicht möchte... Und einer dieser Gründe kann sein, dass man es für falsch hält, dass schulischer Bekenntnisunterricht - selbst wenn man ihn inhaltlich für sich und fürs Kind ok findet - von Menschen mitfinanziert wird, die mit diesem Bekenntnis nichts zu schaffen haben oder es sogar ablehnen. Unabhängig davon, wie man zur religiösen Erziehung von Kinder steht, gibt es Mittel und Wege, seinem Kind außerhalb des schulischen RU ebendiese Erziehung angedeihen zu lassen. Es ist ja immerhin vorstellbar, dass sich auch ein gläubiger Mensch zuerst als Staatsbürger und erst dann als Christ definiert.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Für diese Fragen sind die von mir aufgelisteten fragwürdigen Vergleiche und Wertungen völlig unnötig.

Wenn man andere Fragen diskutieren will, wie die Grundsatzfrage, ob es RU überhaupt geben soll, wäre dann zu fragen, ob diese Vergleiche nützlich sind, da man diese Diskussion notwendigerweise auch mit Nicht-Atheisten wird führen müssen.


Ja. Das geschieht zuweilen aber vielleicht auch aus einem Gefühl der Ohnmacht heraus. Mit der Vehemenz und der dahinter stehenden politischen Macht, mit der die Bundesbildungsministerin die religiöse Erziehung als bildungspolitisches Allheilmittel anpreist, schießt auch so mancher RU-Gegner übers Ziel hinaus - meistens stilistisch, seltener inhaltlich.
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