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Mord
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Kautsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.07.2008
Beiträge: 51

Beitrag(#1047692) Verfasst am: 19.07.2008, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Kautsky hat folgendes geschrieben:
Der Mensch hat ein Gewissen und das "Du sollst nicht töten" ist uns wohl angeboren.


Ich denke, angeboren und evolutionär ererbt ist die Differenzierung zwischen "ingroup" und "outgroup": Schon einige Male erzählt habe ich die Anekdote von den Schimpansen, bei denen das genauso war: Eine Gruppe, die anscheinend ihr Territorium vergrößern wollte, bewaffnete sich des Nachts mit schweren Ästen, schlich über einen Hügel und griff Mitglieder einer anderen Gruppe an. Nach ein paar Nächten war der "Feind" ausgelöscht oder vertrieben.

Menschen können genauso gleichermaßen den Mord an einem Mitglied ihrer eigenen Gruppe mit den härtesten Strafen verurteilen (es ist wohl tatsächlich universell in jeder Gesellschaft der Fall, daß Mord mit der härtestmöglichen Strafe bestraft wird, ob das jetzt der Tod, Verbannung in lebensfeindliche Umgebung oder lebenslange Haft ist). Gleichzeitig aber müssen sie nicht unbedingt etwas dabei finden, wenn ein anderer Mensch getötet wird, der nicht Mitglied der eigenen Gruppe ist.


Du sprichst hier einen sehr wichtigen Punkt an. Der Mensch, aber auch der Schimpanse, verhalten sich bei innerartlichen Konflikten so, wie sich die meisten anderen Tiere bei zwischenartlichen Konflikten verhalten. Der Mensch tötet den Menschen und der Schimpanse tötet den Schimpansen, wie andere Raubtiere ihre Beute töten. Was bei anderen Tieren unter Hemmung gesetzt ist, funktioniert scheinbar bei diesen beiden Spezies. Und trotzdem bin ich der Ansicht, daß es das besagte "Du sollst nicht töten", auf biologischer Ebene gibt. Der Mensch muß, um einen anderen Menschen zu töten, oft zu der zwischenartlichen Methode greifen; um es einfacher zu sagen, er muß den Menschen entmenschlichen um ihn töten zu können. Die Judensau und das dreckige jüdische Ungeziefer sind dabei seine Hilfsmittel.
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"Es gibt Sünden-und Tugendböcke; außerdem gibt es Schafe, die ihrer bedürfen." ROBERT MUSIL: Der Mann ohne Eigenschaften
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1047700) Verfasst am: 19.07.2008, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Ich finde den Gedanken trotzdem interessant. Es ist nicht unbedingt der Glaube an absolute Wahrheiten, aber ein möglicherweise sehr selbstherrliches Vertrauen der Repräsentaten des Systems in dasselbe.


Ja, durchaus - ist es nicht sogar eine Grundvoraussetzung, dass das Strafrechtssytem inkl. Todesstrafe als solches von seinen Repräsentanten als absolut berechtigt und richtig angesehen werden muss? Den Aspekt der Selbstherrlichkeit müsstest du noch näher erläutern.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Kautsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.07.2008
Beiträge: 51

Beitrag(#1047701) Verfasst am: 19.07.2008, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
es klingt wirklich interessant, aber ergibt meiner Meinung nach eigentlich keinen Sinn. Weshalb sollte das nicht durch eine skrupellose Inkaufnahme von Fehlurteilen erklärt werden können?


Das wäre die andere (und wahrscheinlich auch schlüssigere) Interpretation dessen, was er schrieb. Sollte es so gemeint gewesen sein, halte ich auch nichts von der These.


Danke Sehr glücklich
Weil ich denke, daß in totalitären Regimen keine Fehler gemacht werden dürfen. Aus meiner Sicht, verhält sich aber eine Demokratie, wenn sie für die Todesstrafe argumentiert oder sie gar praktiziert, wie eine totalitäre Diktatur die sich in diesem Punkt für unfehlbar hält.
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"Es gibt Sünden-und Tugendböcke; außerdem gibt es Schafe, die ihrer bedürfen." ROBERT MUSIL: Der Mann ohne Eigenschaften
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