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Sind Dicke selber schuld?
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1046975) Verfasst am: 18.07.2008, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:


Und bis vor 1 1/2 Jahren kannte ich zwei. skeptisch

Heißt das, einer von denen ist vor 1 1/2 Jahren fett geworden?

Jepp.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1047059) Verfasst am: 18.07.2008, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

mobienne hat folgendes geschrieben:

schwierig find ich auch die definition von "dick". ist kleidergröße 46 oder 48 bei frauen schon dick? oder einfach nur ein paar pfund zu viel, die nicht weiter stören, sofern die vitalfunktionen noch voll da sind? der bmi liefert mir meist auch keinen wirklichen aufschluß, weil in das gewicht auch oft andere dinge reinspielen, als nur der fettanteil.

Kommt auf die Größe an, und die Verteilung. Gut, beim BMI ist Größe und Alter einberechnet, aber ich denke das ist trotzdem nur ein ganz grober Anhaltspunkt.

Ne andere Frage ist, ob man das zu dick oder schön findet. Und das kommt für mich noch auf ganz andere Dinge an. Die Körperhaltung, die Bewegung, die Ausstrahlung, die Proportionen...
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astarte
Foren-Admin
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1047062) Verfasst am: 18.07.2008, 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:

@astarte, was Du über die frische Zubereitung schreibst, liest sich einleuchtend. Aber wie sollen das die Leute bewerkstelligen, denen in der Woche keine eigene Küche zur Verfügung steht, die vorwiegend unterwegs sind und schon aus Zeitgründen kaum selbst kochen könnten? Sympathisch bei Montignac, dass er auch auf diese Menschengruppen der Dienstreisenden und Pendler eingeht.

Das ist schwierig, aber ich denke, wenn ich nicht zum Mäci gehe, sondern mich gemütlich in eine Kneipe setzte und einen Salat und was Feines dazu esse - genieße(!), ist das nicht unbedingt teurer, hält länger satt, schmeckt und legt sich nicht so an.
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Paradox
nicht mehr da



Anmeldungsdatum: 21.03.2007
Beiträge: 418
Wohnort: Köln

Beitrag(#1047066) Verfasst am: 18.07.2008, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

das tierchen hat folgendes geschrieben:
Ich erinnere mich gut an einen Typ, mit dem ich Volleyball gespielt habe. Der war total fett, aber bewegte sich doppelt so schnell wie ich.


Wenn man ständig zusätzliches Gewicht mit sich rumschleppt, trainiert das natürlich auch Smilie
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Heiner
Grundrechte-Fan



Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 1217

Beitrag(#1047138) Verfasst am: 18.07.2008, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:


Wie oft isst denn deine Partnerin Burger und Chips? Nur "mal" oder mehrmals in der Woche?
Und isst sie die Burger statt des Mittagessens oder zusätzlich?


Wir sind beide Fast-Food-Junkies, sodass sowas häufig unsere Hauptmahlzeit darstellt. Chips isst sie eigentlich immer Abends beim Fernsehgucken.


Es ist ein Unterschied, ob ein Fast-Food-Menu die Hauptmahlzeit darstellt oder als "Zwischenmahlzeit" auf eine Hauptmahlzeit draufgepackt wird.
Im ersten Fall isses ja gar nicht mal so problematisch, problematisch wird's aber im zweiten Fall.

Noch mal zu deiner Chips essenden Freundin. Die Frage ist, was sie dafür alles nicht isst ( natürlich auch, wie viel sie sich so bewegt). Der Mythos "der/die isst, so viel er/sie will, und wird nicht dick" kommt dadurch zustande, dass man nur sieht, was diese Leute essen, aber nicht beachtet, was sie alles nicht essen, auf was sie dafür verzichten.
Ich bleibe dabei, dass jeder Mensch, der zu viel isst und dann auch noch Bewegungsmangel hat, zunimmt, auch die vom Grundtypus her schlanken. Diesen Gesetzen kann sich niemand entziehen.
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Heiner
Grundrechte-Fan



Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 1217

Beitrag(#1047142) Verfasst am: 18.07.2008, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
schwierig find ich auch die definition von "dick". ist kleidergröße 46 oder 48 bei frauen schon dick? oder einfach nur ein paar pfund zu viel, die nicht weiter stören, sofern die vitalfunktionen noch voll da sind?


"Zu dick" ist dann, wenn's anfängt zu schwabbeln... Weinen Traurig
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1047144) Verfasst am: 18.07.2008, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Wenn ich meine Rindsrouladen mit magerem guten Fleisch selber mache, ne leckere Soße, dazu Spätzle oder Kartoffeln und selbstgemachtes Blaukraut, dann bin ich lange satt und zufrieden, und nehme nicht zu. Esse ich was "Leichtes", und hau mir am Abend dafür ne Schüssel Chips rein, nehme ich zu.

Genau so ist der Zusammenhang. Daher ist das mit den "light" und fettlos-Produkten auch alles Verdummung, weil wegen ausbleibender oder nicht lang anhaltender Sättigung die doppelte und dreifache Menge gemampft wird.


Stimmt exakt!

Es gibt uebrigens bezeichnender Weise fuer Zuckerersatzstoffe, wie sie in "light"-Produkten Verwendung finden, noch eine zweite weitverbreitete Anwendeugsmoeglichkeit und zwar in der Schweinemast! Das sollte eigentlich zu Denken geben.

Zuckerersatzstoffe funktionieren naemlich so: Der suesse Geschmack loest die Ausschuettung von zuckerverdauenden Enzymen in den Duenndarm aus. Wen jedoch kein verdaulicher Zucker kommt, sondern bloss unverdaulicher Suessstoff koennen diese Enzyme nicht aktiv werden. Dies wiederum loest eine hormonelle Rueckmeldung aus, man kriegt Apettit, vorzugsweise auf Suesses. Dies ist auch haeufig die Ursache fuer die von Diaetfans so gefuerchteten Heisshungerattacken. Beim Schwein bewirkt dieser Mechanismus, dass es bei der Zugabe von Zuckerersatzstoffen zum Futter mehr frisst als dies es sowieso schon tut und deshalb schneller sein Schlachtgewicht erreicht.

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Rasmuss Kroemker
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 09.07.2008
Beiträge: 387

Beitrag(#1047374) Verfasst am: 19.07.2008, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Rasmus" postid=1046928]
Rasmuss hat folgendes geschrieben:


Dabei muss man anmerken, daß eine extrem einseitige Ernährung der Gesundheit nicht gerade förderlich ist, was da sicherlich auch eine Rolle gespielt haben wird.

Ne ehrlich..?
Zitat:
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1047465) Verfasst am: 19.07.2008, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Kann es nicht sein das auch Schokolade und Schweinebraten süchtig machen wie Nikotin und Alkohol?
Vieleicht müßte man viele Dicke auf Entzug setzen und dann erst ne Diät machen.

Zucker ist die erste Droge an die wir gewöhnt werden. Koffein ist die zweite. dann erst kommen Nikotin und Alkohol.

Alles nur um die Massen ruhig zu halten.


_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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River Runs Red
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.09.2007
Beiträge: 336

Beitrag(#1047488) Verfasst am: 19.07.2008, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zu diesem Thema fällt mir etwas ein...
Sehr glücklich

_________________
"Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise."
(Wernher v. Braun)

"Those who would sacrifice freedom for peace deserve neither"
(B. Franklin)
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#1047686) Verfasst am: 19.07.2008, 23:26    Titel: Re: Sind Dicke selber schuld? Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:
Sind dicke Menschen selber schuld daran, dass sie dick sind, oder können sie nichts dafür?
Wie ist eure Meinung zum Thema?
Überrascht



Die, die es sich anfressen, sind wirklich mehr als schuld und ich würde nie was essen/runterschlucken, wenn ich solche Leute angucke.

Die, die "aus Erbe" oder so, schon ihr Leben lang dick sind, können nichts dafür und ironischerweise leben die gesünder als so mancher, "schlanker" Mensch...



Die Diskriminierung von Menschen, "nur" weil diese dick sind, ist nur in den wenigsten Fällen gerechtfertigt, weil diese sich das dann selber angetan haben und auch nicht aufhören wollen, "Völlerei" zu betreiben...


Wer dicke Menschen aber ohne nachzudenken verachtet, "nur" weil sie eben ein anderes Erscheinungsbild haben, unterscheidet sich nicht von Rassisten und vergleichbaren, "geistigen Leuchten", die jemand anderes nur verachten - um sich selber für etwas besseres zu halten...
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1048159) Verfasst am: 20.07.2008, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich schon "schuld" lese ...

Ich habe mein Übergewicht in 15 Jahren mit 1 bis 2 Kilo pro Jahr angesammelt. Meint ihr ernsthaft, ihr könnt jetzt ausrechnen, wieviel Löffel ich jeden Tag weniger essen hätte sollen und mein Körper hätte brav den Stoffwechsel nicht angepasst?

Ich habe nie Diäten gemacht, aber versucht zu beobachten, was einen Einfluss auf mein Gewicht hat. Den größten Einfluss hat es, ob es mir psychisch gut geht und ob ich zu regelmäßigen Zeiten esse. (Und zwar bei ansonsten selber Ernährung.)

Meine Erfahrungen mit Dicksein sehen so aus:
Ich komme in einen neuen Volleyballclub und frage, ob ich mitmachen darf. Die Antwort lautet, dass sie eigentlich schon zu viele sind. Ich frage einfach, ob ich bitte heute ausnahmsweise mitspielen darf, da ich schon da bin. Nachdem gemeinsamen Training ist es auf einmal kein Problem, dass ich weiterhin dabeibleiben darf.

Ich gehe in ein Geschäft, und frage die erstbeste Verkäuferin, ob sie überhaupt Gewand in Größe 50 führen. Sie schaut mich entsetzt an und meint, dass ich doch sicher nicht diese Größe brauche, ich schaue doch gar nicht so aus. Ich frage sie, ob ich mir denn Gewand kaufen soll, dass mir zu klein ist, nur damit nicht 50 draufsteht.

Für das Dicksein hat man sich zu schämen, Schuld und Sünde sind in ständigem Wortgebrauch und wie in der katholischen Kirche, geht es nicht darum, nie zu sündigen, weil das ja Menschen gar nicht möglich ist, sondern sich der Sünden zu schämen und regelmäßig Buße zu tun.

Mein Fazit: BMI 25-30 ist laut Statistiken gesünder als alles andere, ab BMI 35 kommt man wirklich an die Probleme der <25 Fraktion an. Ab ca. BMI 32 gibt es nach meiner persönlichen Erfahrung gewisse Unannehmlichkeiten. Aber ab BMI 23 wurde ich gefragt, ob mir nicht was passiert ist, während ab ca. 28 die Leute nichts mehr zu einem direkt sagen. Es geht also ums Aussehen und ob man beim gesellschaftlichen Spiel mitspielt.

Ich würde ganz gerne etwas weniger wiegen, aber wenn ich daran denke, dass dann die Gewichtsbemerkungen wieder *anfangen*, habe ich gar keine besondere Lust.

Im übrigen stellt sich bei Frauen fast immer der Stoffwechsel nach einer Schwangerschaft um, und das kann durchaus in beide Richtungen gehen. Ansonsten ist es bei praktisch allen Menschen so, dass sie im Alter etwas zulegen, und das scheint auch für sehr viele Krankheiten ganz nützlich zu sein.

Beim BMI ist Alter selbstverständlich nicht eingerechnet, dazu kommt, dass das Gewicht ganz sicher nicht quadratisch mit der Körpergröße steigt, wir sind schließlich nicht zweidimensional, der Koeffizient müßte wohl irgendwo zwischen 2 und 3 liegen.

Und zu dick heißt zu dick für was? Zu dick, um deine Freundin zu sein? Geschenkt.
Zu dick, um ein vollwertiger Mensch zu sein? Und wieso ist es in Ordnung einen dicken Menschen zu verachten, der es sich "angefressen" hat? Verachtet ihr auch Leute, die kein Studium abgeschlossen haben, obwohl sie es nach eurer persönlichen Einschätzung sicher geschafft hätten, wenn sie nie auf Partys gegangen wären? Verachtet ihr Leute, die nichts von Musik verstehen? Die keine modische Frisur haben? Schließt ihr die Leute ohne Studium, dann auch aus eurer Volleyballmannschaft aus, weil sie ja offensichtlich keine Disziplin haben?

Es ist mir vollkommen unerklärlich, wie sich auch hier diese Verurteilung des "sündigen" Menschen halten kann.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1048173) Verfasst am: 20.07.2008, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Wenn ich schon "schuld" lese ...

Ich habe mein Übergewicht in 15 Jahren mit 1 bis 2 Kilo pro Jahr angesammelt. Meint ihr ernsthaft, ihr könnt jetzt ausrechnen, wieviel Löffel ich jeden Tag weniger essen hätte sollen und mein Körper hätte brav den Stoffwechsel nicht angepasst?

Ich habe nie Diäten gemacht, aber versucht zu beobachten, was einen Einfluss auf mein Gewicht hat. Den größten Einfluss hat es, ob es mir psychisch gut geht und ob ich zu regelmäßigen Zeiten esse. (Und zwar bei ansonsten selber Ernährung.)

Meine Erfahrungen mit Dicksein sehen so aus:
Ich komme in einen neuen Volleyballclub und frage, ob ich mitmachen darf. Die Antwort lautet, dass sie eigentlich schon zu viele sind. Ich frage einfach, ob ich bitte heute ausnahmsweise mitspielen darf, da ich schon da bin. Nachdem gemeinsamen Training ist es auf einmal kein Problem, dass ich weiterhin dabeibleiben darf.

Ich gehe in ein Geschäft, und frage die erstbeste Verkäuferin, ob sie überhaupt Gewand in Größe 50 führen. Sie schaut mich entsetzt an und meint, dass ich doch sicher nicht diese Größe brauche, ich schaue doch gar nicht so aus. Ich frage sie, ob ich mir denn Gewand kaufen soll, dass mir zu klein ist, nur damit nicht 50 draufsteht.

Für das Dicksein hat man sich zu schämen, Schuld und Sünde sind in ständigem Wortgebrauch und wie in der katholischen Kirche, geht es nicht darum, nie zu sündigen, weil das ja Menschen gar nicht möglich ist, sondern sich der Sünden zu schämen und regelmäßig Buße zu tun.

Mein Fazit: BMI 25-30 ist laut Statistiken gesünder als alles andere, ab BMI 35 kommt man wirklich an die Probleme der <25 Fraktion an. Ab ca. BMI 32 gibt es nach meiner persönlichen Erfahrung gewisse Unannehmlichkeiten. Aber ab BMI 23 wurde ich gefragt, ob mir nicht was passiert ist, während ab ca. 28 die Leute nichts mehr zu einem direkt sagen. Es geht also ums Aussehen und ob man beim gesellschaftlichen Spiel mitspielt.

Ich würde ganz gerne etwas weniger wiegen, aber wenn ich daran denke, dass dann die Gewichtsbemerkungen wieder *anfangen*, habe ich gar keine besondere Lust.

Im übrigen stellt sich bei Frauen fast immer der Stoffwechsel nach einer Schwangerschaft um, und das kann durchaus in beide Richtungen gehen. Ansonsten ist es bei praktisch allen Menschen so, dass sie im Alter etwas zulegen, und das scheint auch für sehr viele Krankheiten ganz nützlich zu sein.

Beim BMI ist Alter selbstverständlich nicht eingerechnet, dazu kommt, dass das Gewicht ganz sicher nicht quadratisch mit der Körpergröße steigt, wir sind schließlich nicht zweidimensional, der Koeffizient müßte wohl irgendwo zwischen 2 und 3 liegen.

Und zu dick heißt zu dick für was? Zu dick, um deine Freundin zu sein? Geschenkt.
Zu dick, um ein vollwertiger Mensch zu sein? Und wieso ist es in Ordnung einen dicken Menschen zu verachten, der es sich "angefressen" hat? Verachtet ihr auch Leute, die kein Studium abgeschlossen haben, obwohl sie es nach eurer persönlichen Einschätzung sicher geschafft hätten, wenn sie nie auf Partys gegangen wären? Verachtet ihr Leute, die nichts von Musik verstehen? Die keine modische Frisur haben? Schließt ihr die Leute ohne Studium, dann auch aus eurer Volleyballmannschaft aus, weil sie ja offensichtlich keine Disziplin haben?

Es ist mir vollkommen unerklärlich, wie sich auch hier diese Verurteilung des "sündigen" Menschen halten kann.



Ich lehne es auch ab in Gewichtsfragen die Kategorien "Schuld" und "Unschuld" einzufuehren. Dennoch macht es Sinn sich zu ueberlegen wie man den Anteil von Leuten mit extremem Uebergewicht klein halten kann und in diesem Zusammenhang ist es schon notwendig zwischen Faellen zu unterscheiden, wo das extreme Uebergewicht auf Faktoren im durch den eigenen Willen beeinflussbaren Bereich zurueckzufuehren ist oder die Ursache im medizinischen Bereich liegt, der nicht der Willenskontrolle der Betroffenen unterliegt. Ich rede hierbei natuerlich nicht von den "paar Pfunden zuviel", sondern von Uebergewicht in einer Groessenordnung, die sich negativ auf den Gesundheitszustand der Betroffenen auswirkt und auch deren Lebensqualitaet einschraenkt. Dies beruehrt dann auch die Frage der Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems. Hierbei soll es auch nicht darum gehen irgendjemanden an den Pranger zu stellen, sondern darum sich zu ueberlegen wie man es durch Erziehung zu gesunder Ernaehrung und sonstige sachliche Aufklaerung erreicht, dass sich mehr Menschen gesund ernaehren und ausreichend bewegen, was sowohl fuer deren persoenliches Wohlbefinden als auch fuer die "Gesundheit" der sozialen Sicherungssysteme von Bedeutung ist. Dafuer ist es eben unerlaesslich zu bestimmen bei welchen "Dicken" Auklaerungsarbeit ueberhaupt was erreichen kann und bei welchen nicht. Deshalb halte ich eine solche Unterscheidung schon fuer legitim, solange vermieden wird, damit ein Werturteil ueber die betroffenen Menschen zu faellen.

Gruss, Bernie
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1048323) Verfasst am: 21.07.2008, 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

@esme
@beachbernie

Es ist schon ein Unterschied, ob man Betrachtungen über "Dicke an sich" sozusagen "von außen" anstellt oder ob man am eigenen Leibe die Folgen von Intoleranz und Gedankenlosigkeit erfahren hat.

Bei @esme lese ich einen beklemmenden Erfahrungsbericht, der zeigt, wie mehr oder weniger unbewusst Bewertungen einer Persönlichkeit in Gespräche einfließen, die einen Menschen verletzen können. Durchweg ist in Deinem, @esmes, Bericht erkennbar, dass Du Dir Gedanken darüber machst, worin die Ursachen für Übergewicht bestehen und wie zumindest ein Teil davon abgebaut werden kann, auf den man "Einfluß" zu haben glaubt.

All jenen, die sich nicht direkt angesprochen fühlen, sei gesagt: Seid doch froh darüber! Überlegt Euch aber, was Ihr sagt, wenn andere damit Probleme haben. Das kann die verschiedensten Ursachen haben. Ihr selbst habt bestimmt auf einem anderen Gebiet Schwierigkeiten in einem Leben, das heutzutage viele Facetten aufweist und schwer überschaubar ist, und da würdet Ihr auch empfindlich reagieren, wenn Euch jemand gedankenlos etwas an den Kopf wirft.

Wenn man eher von einem allgemeinen, "gesellschaftlichen" Standpunkt aus diese Probleme betrachtet, ist das ja eine Herangehensweise, die in diesem Thread auch beabsichtigt ist. Es juckt einen in den Fingern, etwas einzutippen, wenn man übergewichtige Erwachsene und ihre Kinder sieht, Fleischberge und Pommes mampfend, Cola trinkend, die sich offensichtlich keine Gedanken über ihre Essgewohnheiten machen. Aber in so einem Forum wie diesem hier können gesamtgesellschaftliche Beobachtungen und individuelle Erfahrungen aufeinander treffen, und da wäre eine entsprechende Sensibilität schon angebracht.

Aus meinem Bericht oben, der leider wieder einmal viel zu lang geworden ist, weil alles auf einmal hineingepackt wurde, ist leicht erkennbar, dass mich die Gewichtsprobleme auch beschäftigt haben, die mir aber im Alltag nicht entgegenschlugen und zur Zeit von anderen überlagert sind.

Da will ich auch nur noch einmal die eine Frage in den Raum stellen, ob man bei starkem Frust auch zunehmen kann, ohne mehr Kalorien als sonst aufzunehmen.
Wenn dem so wäre, und andere in der gleichen Situation eher abnehmen, wäre das ein weiterer Beleg für sehr verschiedene individuelle Reaktionen auf äußere Belastungen, die gar nichts mit der Menge der aufgenommenen Energie zu tun haben.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1048351) Verfasst am: 21.07.2008, 10:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich frage mich, wieso verachtung an schuld genknüpft sein muß. also:

esme hat folgendes geschrieben:
Und wieso ist es in Ordnung einen dicken Menschen zu verachten, der es sich "angefressen" hat?

Er ist unschön. Selbstverschuldetet Häßlichkeit halte ich durchaus für eine legitime verachtungsursache.


Zitat:
Verachtet ihr auch Leute, die kein Studium abgeschlossen haben, obwohl sie es nach eurer persönlichen Einschätzung sicher geschafft hätten, wenn sie nie auf Partys gegangen wären?

Natürlich.

Zitat:
Verachtet ihr Leute, die nichts von Musik verstehen?

Ja. Und vonliteratur, politik, philosophie..

Verachtung ist instinktiv, emotional. Ich halte überhaupt nichts davon, natürliche abneigungsreaktionen zu tabuisieren. Man muß seine verachtung ja nicht direkt und plump äußern (unhöflichkeit und schlechte manieren sind auch ein verachtungsgrund).
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1048359) Verfasst am: 21.07.2008, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich, wieso verachtung an schuld genknüpft sein muß. also:

esme hat folgendes geschrieben:
Und wieso ist es in Ordnung einen dicken Menschen zu verachten, der es sich "angefressen" hat?

Er ist unschön.

Nicht notwendigerweise. Es gibt durchaus Menschen, die dick sind, aber deswegen nicht unansehnlich. Als Beispiel fällt mir Vincent Klink, der Koch, ein. Vielleicht liegt es ja daran, daß der einfach wie jemand wirkt, der gut zu leben versteht (was ich achte) anstatt wie jemand, der sich gehen läßt (was ich verachte).

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Verachtung ist instinktiv, emotional. Ich halte überhaupt nichts davon, natürliche abneigungsreaktionen zu tabuisieren. Man muß seine verachtung ja nicht direkt und plump äußern (unhöflichkeit und schlechte manieren sind auch ein verachtungsgrund).

Dem stimme ich zu. Ich halte es auch für eine uneinlösbare Erwartung, jeden Menschen gleichermaßen achten zu sollen. Jeder verachtet irgendjemaden aus unterschiedlichen Gründen. Da ist es beileibe ehrlicher, sich das einzugestehen.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#1048362) Verfasst am: 21.07.2008, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Es ist mir vollkommen unerklärlich, wie sich auch hier diese Verurteilung des "sündigen" Menschen halten kann.

Weil man es bei Juden, "Zigeunern" und Schwarzen nicht mehr darf?

Für mich ist das "Dickebashing" Ausdruck von Menschenverachtung.
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
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Beitrag(#1048364) Verfasst am: 21.07.2008, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Verachtung ist instinktiv, emotional.

So wie Xenophobie?
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Poldi
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Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#1048367) Verfasst am: 21.07.2008, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Es ist mir vollkommen unerklärlich, wie sich auch hier diese Verurteilung des "sündigen" Menschen halten kann.

Weil man es bei Juden, "Zigeunern" und Schwarzen nicht mehr darf?

Für mich ist das "Dickebashing" Ausdruck von Menschenverachtung.

Ach komm, diese dicken Schweine sind es doch nicht wert geachtet zu werden ... zynisches Grinsen
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Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44706

Beitrag(#1048368) Verfasst am: 21.07.2008, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Verachtung ist instinktiv, emotional. Ich halte überhaupt nichts davon, natürliche Abneigungsreaktionen zu tabuisieren.

Ich auch nicht. Was für Konsequenzen man daraus jeweils zieht, ist freilich eine völlig andere Frage.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1048373) Verfasst am: 21.07.2008, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Es ist mir vollkommen unerklärlich, wie sich auch hier diese Verurteilung des "sündigen" Menschen halten kann.

Möglicherweise liegt es daran, daß das Dasein in Deutschland die meiste Zeit von Mangel geprägt war, der stets Verzicht Sparsamkeit und Einteilen der Vorräte erforderlich machte, und der, um ihn leichter zu ertragen, mithilfe der Religion schöngeredet wurde. Deswegen steht ein genußvolles Leben leicht im Geruch der Völlerei.

Auf der anderen Seite ist es heute durchaus so, daß Übergewicht heutzutage in den meisten nicht als Folge einer besonders guten, sondern vielmehr einer besonders schlechten Ernährung zu sehen ist.
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Alice
wundert sich



Anmeldungsdatum: 24.06.2006
Beiträge: 134
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#1048406) Verfasst am: 21.07.2008, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:

Mein Fazit: BMI 25-30 ist laut Statistiken gesünder als alles andere, ab BMI 35 kommt man wirklich an die Probleme der <25 Fraktion an. (...)

Im übrigen stellt sich bei Frauen fast immer der Stoffwechsel nach einer Schwangerschaft um, und das kann durchaus in beide Richtungen gehen. Ansonsten ist es bei praktisch allen Menschen so, dass sie im Alter etwas zulegen, und das scheint auch für sehr viele Krankheiten ganz nützlich zu sein.

Beim BMI ist Alter selbstverständlich nicht eingerechnet, dazu kommt, dass das Gewicht ganz sicher nicht quadratisch mit der Körpergröße steigt, wir sind schließlich nicht zweidimensional, der Koeffizient müßte wohl irgendwo zwischen 2 und 3 liegen. (...)


bravo Danke für diesen Beitrag. Das mit dem veränderten Stoffwechsel nach Schwangerschaften wusste ich nicht. Bei gleichen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten wiege ich jetzt weniger als vor den Schwangerschaften, wofür ich Anerkennung bekommen habe ("toll, dass du so schnell die alte Figur wieder hast"). Wenn mein Stoffwechsel jetzt in die andere Richtung gegangen wäre, dann wäre ich so eine Mutter, die nicht mehr auf ihren Körper achtet und wegen Disziplinlosigkeit ihre Schwangerschaftskilos nicht loswird...

Meine Schwester ist stark übergewichtig. Wenn sie mal eine Pizza isst oder ein Stück Kuchen, leuchtet jedem ein, woher ihr Übergewicht kommt. Wenn ich mal über eine Tüte Chips herfalle oder drei Stücke Kuchen esse, tja, wie steht das zu meinem Gewicht im Verhältnis? Ein Klassenkamerad von mir war extrem dünn, obwohl er relativ viel aß. Er hat dann angefangen, täglich eine Tafel Schokolade zu essen (zu den Mahlzeiten hat er gegessen wie vorher). Auch über Wochen hinweg hat ihn das nicht zunehmen lassen.

Natürlich hat das Gewicht mit der Energiebilanz (zugeführte Kalorien minus verbrauchte Kalorien) zu tun. Der Stoffwechsel ist aber sehr komplex, und Ernährung und Bewegung sind nicht die einzigen Faktoren. Viel am Gewicht ist auch Veranlagung.

Ich denke außerdem, dass unsere Wahrnehmung lückenhaft ist: Bei Dünnen achtet man doch gar nicht darauf, ob sie vielleicht ungesund/zu viel essen und ob sie gesundheitliche Probleme haben. Meine Mutter hat während ihrer Tätigkeit im Krankenhaus viele Leute mit Knieproblemen behandelt. Bei Dicken ist jedem klar, dass das Übergewicht an den Knieproblemen schuld ist (oder sie zumindest verstärkt). Nun gab es aber auch ebensoviele (sehr) dünne Leute mit diesen Problemen. Da würde keiner die Ursache im Gewicht sehen.
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<center>Das ist eines der wohl tragischsten Missverständnisse unserer Zeit: Wir glauben, wenn etwas zweifelsfrei als falsch bewiesen ist, müsse das Gegenteil richtig sein.
(Salvador de Madariaga y Rojo)</center>
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astarte
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Beitrag(#1048407) Verfasst am: 21.07.2008, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:

Beim BMI ist Alter selbstverständlich nicht eingerechnet, dazu kommt, dass das Gewicht ganz sicher nicht quadratisch mit der Körpergröße steigt, wir sind schließlich nicht zweidimensional, der Koeffizient müßte wohl irgendwo zwischen 2 und 3 liegen.
Gibts schon auch, den BMI Rechner mit Altersangabe, dann darf ich in einem guten Monat dann 6 kg oder so mehr wiegen, mei liab... Mit den Augen rollen Wenn ich so rechne und mich umschaue, komme ich zu der Ansicht, dass der BMI nicht mal als grober Anhaltspunkt taugt.

Zitat:
Und zu dick heißt zu dick für was? Zu dick, um deine Freundin zu sein? Geschenkt.
Zu dick, um ein vollwertiger Mensch zu sein? Und wieso ist es in Ordnung einen dicken Menschen zu verachten, der es sich "angefressen" hat? Verachtet ihr auch Leute, die kein Studium abgeschlossen haben, obwohl sie es nach eurer persönlichen Einschätzung sicher geschafft hätten, wenn sie nie auf Partys gegangen wären? Verachtet ihr Leute, die nichts von Musik verstehen? Die keine modische Frisur haben? Schließt ihr die Leute ohne Studium, dann auch aus eurer Volleyballmannschaft aus, weil sie ja offensichtlich keine Disziplin haben?

Es ist mir vollkommen unerklärlich, wie sich auch hier diese Verurteilung des "sündigen" Menschen halten kann.

Ziemlich enges Denken dahinter, wenn man das als so wichtiges Kriterium nimmt, aber mei. Ich kenne mehrere übergewichtigen Frauen, die aber auch sowas von sinnlich und toll sind, und schlanke, die da nie und nimmer mithalten können, ebenso ist es mit Sportlichkeit, Ausdauer, Gesundheit. Ach ja und das gilt für Männer natürlich auch!
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Jolesch
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Beitrag(#1048417) Verfasst am: 21.07.2008, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich, wieso verachtung an schuld genknüpft sein muß. also:

esme hat folgendes geschrieben:
Und wieso ist es in Ordnung einen dicken Menschen zu verachten, der es sich "angefressen" hat?

Er ist unschön. Selbstverschuldetet Häßlichkeit halte ich durchaus für eine legitime verachtungsursache.


Zitat:
Verachtet ihr auch Leute, die kein Studium abgeschlossen haben, obwohl sie es nach eurer persönlichen Einschätzung sicher geschafft hätten, wenn sie nie auf Partys gegangen wären?

Natürlich.

Zitat:
Verachtet ihr Leute, die nichts von Musik verstehen?

Ja. Und vonliteratur, politik, philosophie..

Verachtung ist instinktiv, emotional. Ich halte überhaupt nichts davon, natürliche abneigungsreaktionen zu tabuisieren. Man muß seine verachtung ja nicht direkt und plump äußern (unhöflichkeit und schlechte manieren sind auch ein verachtungsgrund).



Soviel Verachtung muss emotional ganz schön anstrengend sein. Nein

edit: ad "Natürliche Abneigungsreaktion". Ist es in deine Gene geschrieben, welche Menschen du verachtest und welche nicht?
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Storm by Tim Minchin


Zuletzt bearbeitet von Jolesch am 21.07.2008, 12:43, insgesamt einmal bearbeitet
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astarte
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Beitrag(#1048418) Verfasst am: 21.07.2008, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich, wieso verachtung an schuld genknüpft sein muß. also:

esme hat folgendes geschrieben:
Und wieso ist es in Ordnung einen dicken Menschen zu verachten, der es sich "angefressen" hat?

Er ist unschön. Selbstverschuldetet Häßlichkeit halte ich durchaus für eine legitime verachtungsursache.


Zitat:
Verachtet ihr auch Leute, die kein Studium abgeschlossen haben, obwohl sie es nach eurer persönlichen Einschätzung sicher geschafft hätten, wenn sie nie auf Partys gegangen wären?

Natürlich.

Zitat:
Verachtet ihr Leute, die nichts von Musik verstehen?

Ja. Und vonliteratur, politik, philosophie..

Verachtung ist instinktiv, emotional. Ich halte überhaupt nichts davon, natürliche abneigungsreaktionen zu tabuisieren. Man muß seine verachtung ja nicht direkt und plump äußern (unhöflichkeit und schlechte manieren sind auch ein verachtungsgrund).


Menschenverachtung.

Ich finde diese Figur unschön, und zwar ziemlich, aber wieso sollte ich die Frau verachten? Wie kommt man dazu jemand zu verachten, der nichts von Philosophie versteht? Ich finde sowas zu kotzen! Aber bloß weil, jemand ein dummer Kotzbrocken ist, verachte ich ihn noch nicht. Cool
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#1048433) Verfasst am: 21.07.2008, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Aber bloß weil, jemand ein dummer Kotzbrocken ist, verachte ich ihn noch nicht. Cool

Ich fürchte, das kann ich dir nicht so richtig abnehmen: jemanden für einen dummen Kotzbrocken zu halten und ihn gleichzeitig nicht zu verachten. Das hieße ja, daß du die Eigenschaft als dummen Kotzbrocken keiner Bewertung unterziehst, was ja paradox ist, da es ja schon eine Wertung darstellt, jemanden für einen Kotzbrocken zu halten.

Übrigens würde ich, dies nochmal zur Erläuterung, Xama nur insoweit recht geben, als daß jeder individuelle Gründe haben kann, jemanden zu verachten, und daß das nicht tabuisiert werden sollte. Ausdrücklich nicht teile ich seine individuellen Gründe.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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astarte
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Beiträge: 46545

Beitrag(#1048441) Verfasst am: 21.07.2008, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Aber bloß weil, jemand ein dummer Kotzbrocken ist, verachte ich ihn noch nicht. Cool

Ich fürchte, das kann ich dir nicht so richtig abnehmen: jemanden für einen dummen Kotzbrocken zu halten und ihn gleichzeitig nicht zu verachten. Das hieße ja, daß du die Eigenschaft als dummen Kotzbrocken keiner Bewertung unterziehst, was ja paradox ist, da es ja schon eine Wertung darstellt, jemanden für einen Kotzbrocken zu halten.

Übrigens würde ich, dies nochmal zur Erläuterung, Xama nur insoweit recht geben, als daß jeder individuelle Gründe haben kann, jemanden zu verachten, und daß das nicht tabuisiert werden sollte. Ausdrücklich nicht teile ich seine individuellen Gründe.


Nimm mir das ruhig ab. Ich hab überlegt, was Verachtung für mich eigentlich heißt, und stimme mit der Wiki-Def schon so ungefähr überein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verachtung
Zitat:
Verachtung bedeutet, jemanden oder etwas nachdrücklich als schlecht oder minderwertig anzusehen, zu verschmähen oder als abscheulich einzuschätzen. Auch Missachtung gehört dazu. Es ist das Gegenteil der Achtung.
Man beachte auch weiter unten, welche Worte da noch im Zusammenhang genannt werden: Schamkultur, Sanktion, usw. Alles wirklich nichts, was ich irgendwie anderen Menschen antun will!!!

Ich kann jemand sehr wohl für einen dummen Kotzbrocken halten, ohne ihn als Mensch zu "verachten". Dieser Mensch hat aber, außer dem, was mich zu der Bewertung treibt sicher noch andere Eigenschaften, und vielleicht gibt es Gründe, und es gibt Lernfähigkeit, nicht wahr, diese Eigenschaften, Ansichten usw können sich ja verändern.

Ich kann wütend, entsetzt, angeekelt weiß der Geier was alles von einem Menschen sein, vielleicht sogar hassen, aber wegen solchen Pipikram jemand verachten ist:
Pillepalle
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Telliamed
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Beiträge: 5125
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Beitrag(#1048457) Verfasst am: 21.07.2008, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

@astarte

Der "Kotzbrocken" ist mir mehrfach als Besonderheit des bayerischen Dialekts begegnet
(in Abwandlung des Sprichworts "es wird nur alles halb so schlimm gekotzt, wie es gekocht wird" skeptisch ), ein Ausdruck, der in nördlicheren Gefilden wahrscheinlich etwas mehr gewohnheitsbedürftig ist.

Ich stimme mit Dir völlig überein, die Latte für ein "Verachten" von Menschen sehr hoch zu hängen. Das würde für mich etwa bedeuten: "Nicht mal hassen kann ich den Typ mehr, so sehr verachte ich ihn!" (warum bringe ich eigentlich nur die männliche Variante, na ja, vielleicht noch die TypIn Mit den Augen rollen )

Was in Anwendung auf Übergewichtige aller Art absurd wäre, erst recht, wenn man sie nicht persönlich kennt und auch nicht weiß, ob sie wirklich etwas von einem rechten "Kotzbrocken" an sich haben sollten. Ziemlich seltene Zeitgenossen also in der unmittelbaren Umgebung, die "Verachtungswürdigen".
Oder sollte man sich auf den Pfad der Religiösen begeben und Eigenschaften ("die Sünde") für "verachtenswert" halten und nicht die Person ("den Sünder"), in der sie in besonderem Maße verkörpert sind? skeptisch Schwer durchzuhalten in der Praxis, würde ich sagen ...

Bei der Frau, deren Bild Du wiedergibst, wahrscheinlich einer Schauspielerin, weiß ich nicht einmal, wer das ist, ich vermute nur, dass sie viel gelitten hat, um auf so eine Figur zu kommen, und deshalb nicht gerade den glücklichsten Eindruck macht.

Etwas anderes ist noch, wenn man sich so leidenschaftlich in öffentliche Angelegenheiten (res publica) vertieft, etwa in politische Streitigkeiten, dass man "Verachtung" auch für nur aus den Medien bekannte Gestalten empfinden kann, hauptsächlich wegen ihrer bekannt gewordenen Untaten, über deren Persönlichkeit man ansonsten herzlich wenig weiß. Ein Pol Pot, der Millionen seiner Landsleute abschlachten ließ, erscheint schon als verachtenswert, auch wenn die Visage völlig nichtssagend ist - andere haben ja noch die zu ihren Verbrechen passende äußere Gestalt, eine Fundgrube für die als Pseudo-Wissenschaft entlarvte "Physiognomik".

Der von Dir verlinkte "Wikipedia"-Eintrag scheint mir hingegen noch reichlich viel Spielraum zu lassen. So richtig sicher sind sich die Autoren wohl auch nicht, die Unterscheidung zwischen "Schamkultur" und "Schuldkultur" scheint mir nicht sehr eindeutig zu sein. Können beide, z.B. in bezug auf die christlich geprägte Kultur, nicht auch in bestimmter Hinsicht übereinstimmen?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1048458) Verfasst am: 21.07.2008, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Ich kann wütend, entsetzt, angeekelt weiß der Geier was alles von einem Menschen sein, vielleicht sogar hassen, aber wegen solchen Pipikram jemand verachten ist:
Pillepalle

Ich fürchte, ich kann dir gerade nicht folgen. Erstens führen die von dir genannten natürlich zu einer Herabsetzung der Achtung. Ich kann darin auch nichts Abwegiges sehen, ebensowenig, wie sozial unerwünschtes Verhalten auf diesem Wege zu sanktionieren. Zweitens kann ich keinen Grund sehen, warum Haß zulässig sein sollte, Verachtung aber nicht (dies jedenfalls entnehme ich das deinen Ausführungen). Im Gegenteil halte ich Haß für weit problematischer; jemand, den ich verachte, kann mir persönlich immer noch gleichgültig sein, jemand, den ich hasse, hingegen nicht.
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Ralf Rudolfy
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Beiträge: 26674

Beitrag(#1048462) Verfasst am: 21.07.2008, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Bei der Frau, deren Bild Du wiedergibst, wahrscheinlich einer Schauspielerin, weiß ich nicht einmal, wer das ist, ich vermute nur, dass sie viel gelitten hat, um auf so eine Figur zu kommen, und deshalb nicht gerade den glücklichsten Eindruck macht.

Ich glaube, es handelt sich um die Schauspielerin Keira Knighley. Die ist gerade gegen die in der Boulevarpresse lancierte Behauptung, sie sei magersüchtig, mit Erfolg gerichtlich vorgegengen. Angeblich ist sie von Natur aus so dünn.
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