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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1051705) Verfasst am: 26.07.2008, 16:20 Titel: |
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Dreiklang hat folgendes geschrieben: |
Kann mir hier jemand etwa von Verbesserungen der Sozialleistungen in Westdeutschland nach der Wende berichten? |
Und welcher "Sozialist" hat die Sozialgesetzgebung in Deutschland eingeführt.
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Dreiklang registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.03.2008 Beiträge: 89
Wohnort: Berlin, Prenzlberg
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(#1051711) Verfasst am: 26.07.2008, 16:31 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Dreiklang hat folgendes geschrieben: |
Kann mir hier jemand etwa von Verbesserungen der Sozialleistungen in Westdeutschland nach der Wende berichten? |
Und welcher "Sozialist" hat die Sozialgesetzgebung in Deutschland eingeführt. |
Meinst Du, das es dem Herrn Bismarck vom heiligen Geist eingeflüstert wurde? Können wir keine Korrelation zwischen Stärke der Gewerkschaften und sozialen Errungenschaften entdecken?
Weitergedacht: Hälts Du Opposition für überflüssig?
_________________ Die Erbsünde der Kirche ist die Erfindung der Erbsünde selbst: Die Verdammung von Vernunft und Erkenntnisstreben (Sündenfall, 1. & 4. Gebot) und Heiligsprechung freiwilliger Idiotie (Bergpredigt)!
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Dreiklang registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.03.2008 Beiträge: 89
Wohnort: Berlin, Prenzlberg
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(#1051712) Verfasst am: 26.07.2008, 16:32 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Dreiklang hat folgendes geschrieben: |
Die Kritiker von Sozialismus und Kommunismus im allgemeinen möchte ich aber schon noch auf die Erfolge hinweisen, von denen wir alle noch profitieren Rentenkasse, Krankenkasse, 8-Stundentag, bezahlter Urlaub, Tarifverhandlungen - Streikrecht, Sozialmieten…
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Das ist einfach nur dämlich, nicht wert analysiert zu werden. |
Verstehe ich nicht.
Hilf mir!
Mißverständnis?
_________________ Die Erbsünde der Kirche ist die Erfindung der Erbsünde selbst: Die Verdammung von Vernunft und Erkenntnisstreben (Sündenfall, 1. & 4. Gebot) und Heiligsprechung freiwilliger Idiotie (Bergpredigt)!
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1051719) Verfasst am: 26.07.2008, 16:39 Titel: |
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Dreiklang hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | Dreiklang hat folgendes geschrieben: |
Kann mir hier jemand etwa von Verbesserungen der Sozialleistungen in Westdeutschland nach der Wende berichten? |
Und welcher "Sozialist" hat die Sozialgesetzgebung in Deutschland eingeführt. |
Meinst Du, das es dem Herrn Bismarck vom heiligen Geist eingeflüstert wurde? Können wir keine Korrelation zwischen Stärke der Gewerkschaften und sozialen Errungenschaften entdecken?
Weitergedacht: Hälts Du Opposition für überflüssig? |
Natürlich nicht. Aber Diktaturen unter einer Einheitspartei!
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Dreiklang registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.03.2008 Beiträge: 89
Wohnort: Berlin, Prenzlberg
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(#1051726) Verfasst am: 26.07.2008, 16:47 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Dreiklang hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | Dreiklang hat folgendes geschrieben: |
Kann mir hier jemand etwa von Verbesserungen der Sozialleistungen in Westdeutschland nach der Wende berichten? |
Und welcher "Sozialist" hat die Sozialgesetzgebung in Deutschland eingeführt. |
Meinst Du, das es dem Herrn Bismarck vom heiligen Geist eingeflüstert wurde? Können wir keine Korrelation zwischen Stärke der Gewerkschaften und sozialen Errungenschaften entdecken?
Weitergedacht: Hälts Du Opposition für überflüssig? |
Natürlich nicht. Aber Diktaturen unter einer Einheitspartei! |
D'accord!
_________________ Die Erbsünde der Kirche ist die Erfindung der Erbsünde selbst: Die Verdammung von Vernunft und Erkenntnisstreben (Sündenfall, 1. & 4. Gebot) und Heiligsprechung freiwilliger Idiotie (Bergpredigt)!
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#1051728) Verfasst am: 26.07.2008, 16:53 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | nicht noch einen thread für die freizeit-kommies und hinterzimmer-revoluzzer! |
Warum nicht?
Du kannst ja gerne auch einen für die Erzreaktionären, fundamentalistischen und Bürgerlich-Konservativen eröffnen. Als Gegengewicht sozusagen wegen der parteipolitischen Ausgewogenheit und Neutralität.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1051758) Verfasst am: 26.07.2008, 17:41 Titel: Re: Ein neuer Mensch? |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Zum Thema "Ostblock" und DDR finden wir ja im heutigen bürgerlichen Blätterwald dringende Warnungen vor einer Verharmlosung der DDR und ein heuchlerisches Gejaule über die angebliche Unkennntnis dieser "zweiten deutschen Diktatur" [...] Und auch in der JW wird auf die verzweifelte bis hilflose Anti-DDR-Kampagne eingegangen: |
Die DDR erfüllte wesentliche Merkmale einer Diktatur und deswegen war sie auch eine solche.
Möchtest Du das eigentlich a) bestreiten oder findest Du b) Diktaturen unter bestimmten Voraussetzungen richtig?
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Denn welche Argumente haben sie denn schon gegenüber den qualitativ überlegenen Möglichkeiten einer demokratisch & wissenschaftlich organisierten Welt-Society? |
Die Täterätä gehörte zu einer "demokratisch & wissenschaftlich organisierten Welt-Society" mit "qualitativ überlegenen Möglichkeiten"?
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Leila* deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.05.2008 Beiträge: 516
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(#1051773) Verfasst am: 26.07.2008, 18:15 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | P.S. es würd mich mal interessieren, wie du eigentlich aussiehst!!!!!!!!!! |
Gerne, lieber Peter H., befriedige ich Dein Begehren; doch nicht so, wie Du es Dir wünschst. Ich bitte Dich, mit einem Bildnis vorlieb zu nehmen, das mich als Zwanzigjährige zeigt.
Gruß von Leila*
Bild wieder gelöscht
So. 27.07.2008 12:57
Zuletzt bearbeitet von Leila* am 27.07.2008, 12:57, insgesamt einmal bearbeitet |
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1051817) Verfasst am: 26.07.2008, 19:32 Titel: |
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ausgesprochen hübsch, "aber" auch nachdenklich, ernst und etwas melancholisch, wie mir scheint.
Noch 2 Fragen, da ich doch so neugierig bin. Bist du eigentlich Schweizerin? (oder geht`s dir wie Agnost?) Du wirst so Ende 40 - Anfang 50 sein? Isn`t it?
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Paradox nicht mehr da
Anmeldungsdatum: 21.03.2007 Beiträge: 418
Wohnort: Köln
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(#1051834) Verfasst am: 26.07.2008, 20:28 Titel: |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Wieso hat der Kommunismus bisher nicht funktioniert bzw wieso ist er fast immer zu einer Diktatur mutiert? |
Dafür gibt es wohl jede Menge Gründe. Einer bzw. zwei sind, dass Marx auf Hegel aufgebaut hat und Hegel war 1.) Idealist und 2.) ein Spinner (wenn auch ein sehr abgehobener) , was beides problematisch für die Entwicklung einer in der Realität funktionierenden Theorie ist.
Peter H. hat folgendes geschrieben: | ... aber deine Rechtschreibung läßt doch arg zu wünschen übrig. Daher solltest du immer mal wieder den Duden oder Wahrig zur Hand nehmen. |
Ist doch garnicht nötig, für den Firefox gibts ein Plugin, dass schon bei der Eingabe in Textfelder Fehler rot markiert.
Leto hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: | Den Kommunismus hat`s bis jetzt noch nie in der Welt gegeben. Wie oft muss das denn noch verklickert werden? |
Die Leute wollen nicht hören, was ihren Antikommunismus stören könnte. |
Es gibt massenhaft sehr seriöse und wohlüberlegte Gründe, gegen Kommunismus zu sein, dazu muss man kein dumpfer Anti- Dingens sein.
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Leila* deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.05.2008 Beiträge: 516
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(#1051898) Verfasst am: 26.07.2008, 22:23 Titel: |
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Lieber Peter H.!
Kaum habe ich Deiner Bitte entsprochen, sehe ich mich zwei weiteren Fragen gegenüber.
Demnächst wird Dich eine persönliche Nachricht von mir erreichen. Ich bitte Dich darum, hier künftig darüber Stillschweigen zu wahren. Denn vom Kommunismus soll hier die Rede sein, d.h. von etwas, das – im Gegensatz zu mir – nur als Hirngespinst existiert bzw. existierte.
Gruß von Leila*
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#1052028) Verfasst am: 27.07.2008, 07:59 Titel: |
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Paradox hat folgendes geschrieben: |
Es gibt massenhaft sehr seriöse und wohlüberlegte Gründe, gegen Kommunismus zu sein, dazu muss man kein dumpfer Anti- Dingens sein. |
Ich höre...
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1052056) Verfasst am: 27.07.2008, 10:40 Titel: Re: Ein neuer Mensch? |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Zum Thema "Ostblock" und DDR finden wir ja im heutigen bürgerlichen Blätterwald dringende Warnungen vor einer Verharmlosung der DDR und ein heuchlerisches Gejaule über die angebliche Unkennntnis dieser "zweiten deutschen Diktatur" [...] Und auch in der JW wird auf die verzweifelte bis hilflose Anti-DDR-Kampagne eingegangen: |
Die DDR erfüllte wesentliche Merkmale einer Diktatur und deswegen war sie auch eine solche.
Möchtest Du das eigentlich a) bestreiten oder findest Du b) Diktaturen unter bestimmten Voraussetzungen richtig? |
Lieber AgentProvocateur. Dass die DDR eine Diktatur war, ist ja wohl eine der trivialisten Erkenntnisse überhaupt. Ich weiß jetzt allerdings nicht, was Du mit "wesentliche Merkmale" meinst, bzw. welche Du hierfür besitzt, um eine Diktatur zu identifizieren.
Das wäre nämlich interessant, denn ich behaupte mal nicht-trivialer Weise, dass jede bürgerliche Gesellschaft auf eine Diktatur des Kapitals/des Maximalprofits/des (Mehr-)Wertgesetzes hinaus läuft.
Die Diktatur des Kapitals erfüllt in der Tat alle wesentlichen Merkmale einer Diktatur.
Genau genommen hat es in der Weltgeschichte eigentlich wenig Gesellschaften gegeben, die keine Diktatur waren. Insofern muss man doch auch mal hingucken, was für eine Art Diktatur war denn die DDR? Und da kommt man nun mal nicht umhin, deren historischen Kontext zu betrachten, finde ich.
Ob ich Diktaturen unter gewissen Umständen richtig finde?
Die bürgerliche Herrschaft ist eine Unterdrückung der Lohnabhängigen, mal mehr, mal weniger - unabhängig davon, ob diese mit Zuckerbrot belohnt oder mit der Peitsche gezwungen werden, sich für fremde Interessen zu verdingen. Nichts geht in diesem kapitalistischen Lande gegen die Interessen des Maximalprofits. Und erst wenn der Hunger des Kapitals für's erste gesättigt ist, können die gutwilligen Politiker versuchen, mit Glück und Geschick das eine oder andere Freiräumchen zu gestalten, in dem das Kapital noch nicht gewütet hat. Aber das kan ja noch kommen. Vielleicht ist die schöne Blumenwiese morgen schon Investionsgelände. Vielleicht ist das bisschen Freizeit morgen schon neuen Arbeitszeitzwängen geopfert.
Und die Konzernherren kannst Du nicht abwählen. Die machen, was sie wollen. Na ja, fast. Ein bisschen gewerkschaftlicher Widerstand lässt sie Umwege wählen und Zugeständnisse machen. Ud einige Sozialreformer denken hier schon, man könne das Kapital niederreformieren.
In Wirklichkeit ist dieses Herrschaftssystem so fest, so brutal unbeweglich, dass schon etwas entschlossenere, massenhaftere und hochorganisierte Gegenbewegungen notwendig sind, um überhaupt eine Chance zu haben, diesem Moloch etwas entgegen zu setzen.
Die Not-Diktatur über das Bürgertum, bei Marx also die Diktatur des Proletariats ist also quasi die Umkehrung der Diktatur des Bürgertums.
Das ist so ungefähr der Hintergrund für das Entstehen des eurasischen Sozialismus und jüngst auch zarter sozialistischer Versuche in Lateinamerika. So muss man das verstehen.
Sicher bedauere ich, dass daraus in Asien und Europa bloß die Diktatur einer Partei geworden ist.
Man kann Diktatur auch negativ formulieren.
So lange es keine umfassende, gesamtgesellschaftliche, zumindest einen bedeutenden Teil der Welt umfassende partizipative Demokratie gibt, so lange es keine zumindest annähernd gleich Machtverteilung gibt, so lange gibt es Diktatur.
Deshalb streben die marxistischen Kommunisten so etwas an wie eine gesamtgesellschaftliche partizipative Produktionsdemokratie, tendenziell im globalen Maßstab und auf der Basis ultramodernster Produktionstechnologie und Organisations-know-hows.
Die Diktatur des Proletariat muss dafür eine Dynamik entwicklen, welche aus der Negation des Kapitals eine Negation der Negation macht und die Verstaatlichung der großen Mittel in eine Vergesellschaftung verwandelt.
Kommunismus ist also nicht die Herrschaft des Menschen über den Menschen, sondern dessen Beendigung durch eine gemeinsame, rationale Verfügung über und Verwaltung von Sachen.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Denn welche Argumente haben sie denn schon gegenüber den qualitativ überlegenen Möglichkeiten einer demokratisch & wissenschaftlich organisierten Welt-Society? |
Die Täterätä gehörte zu einer "demokratisch & wissenschaftlich organisierten Welt-Society" mit "qualitativ überlegenen Möglichkeiten"? |
Die DDR? Ich denke, sie war so etwas wie ein Vorbote.
Vieles war selbst unter den dort ungünstigen Bedingungen möglich. Einiges davon ist sogar in der reichen BRD nicht möglich.
Da wurde schon mal in der Praxis und nicht bloß in der Theorie angedeutet, was sich unter besseren Bedingungen entfalten kann.
Die Kritik am Ostblock ist unbenommen. Verbrechen hat es gegeben, Unfähigkeiten, Unmenschlichkeiten, Versagen, Verrat am Ziel, usw.
All das ist völlig unbestritten.
Aber es geht nicht, dass bürgerliche "Sozialismusaufklärer", welche selber über keinerlei demokratisches oder soziales Bewusstsein verfügen, sich hier als "Kritiker" verkleiden. Die haben doch gar kein Interesse an der Emanzipation des Menschen, sondern gehören eher zu denen, die morgen wieder den Noske tanzen, wenn die Arbeiter- und Angestelltenklasse die Autobahnen besetzt.
Verstehst Du, was ich sagen will?
Adorno sagte mal, er fürchte nicht den Faschismus in der alten Gestalt, sondern den Faschismus unter (pseudo)demokratischer Maske.
Skeptiker
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K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1052062) Verfasst am: 27.07.2008, 10:50 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Die Diktatur des Proletariats gehört nicht zum Kommunismus. Jene ist zu Anfang des Sozialismus erforderlich. Dabei muss allerdings gesagt werden, dass es eine D.d.P. eigentlich gleichfalls nicht gab.
Was wir vorfanden,(SU) war eine Diktatur über das Proletariat und über das Bürgertum, sowieso. Darüberhinaus war es eine Diktatur , wenigstens partiell, für das Proletariat. | Mindestens zum Marxismus gehört aber gemäss Wikipedia die Diktatur des Proletariats! Aber wir wissen ja unterdessen, dass es viele unterschiedliche Kommunismen gibt - also bitte immer spezifizieren, welcher gemeint ist...
_________________ Alles denkbare ist real
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1052067) Verfasst am: 27.07.2008, 11:07 Titel: |
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Leila* hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: | … Ich fühle mich verarscht. Ich habe in den letzten Tagen mit ein Phantom gestritten … |
Viele gute und sinnreiche Beiträge habe ich von Dir, lieber Agnostiker, in diesem Forum gelesen. Ich empfinde Deinen Schmerz mit Dir. Als ich ins Freigeisterhaus gelangte, dachte ich, von gesprächsbereiten Menschen aufgenommen zu werden. Stattdessen wurde alsbald meine ‚Art‘ zu schreiben kritisiert und meine Person infrage gestellt.
Blicke ich heute, nach langer Lektüre, zurück, dann stelle ich fest, selbst in den Sog des allhier verbreiteten ‚Humors‘ geraten zu sein – stets darauf bedacht, zu seiner Erhaltung mein Scherflein beizutragen, um nicht als Außenseiterin zu gelten. Doch damit ist nun Schluß. Ich werde mich künftig hier nur noch äußern, wenn ich nichts zu sagen habe.
Dich freundlich grüßend und Dir herzlich dankend
Leila* | Das ist aber lieb, dass Du mit meinem Leid vom letzten Dezember noch heute mitfühlen kannst! Das sagt mir vieles: Moralische Hilfe kommt oft von unerwarteter Seite - Danke! Alles, was hier geschrieben wird, kann irgendmal wieder ausgegraben werden - also Vorsicht, was man schreibt - wobei ich meinen nächtlichen Frust von damals wohl auch heute noch ganz ähnlich herauslassen würde (tat übrigens gut!).
So, wie ich das sehe, sind hier einige Machos an den Keyboards - also lass Dich nicht von ihnen als Frau unterkriegen! Peter hat's ja wieder - diesmal mit der weichen Tour - an Dir versucht...
Es wäre aber sehr schade, wenn Du hier nur noch schreiben würdest, wenn Du "nichts zu sagen hast"! Deine Beiträge, in denen Du "etwas sagtest" waren in meinen Augen immer sehr wertvoll...
Auch ich danke Dir und grüsse Dich herzlichst
Agnostiker
_________________ Alles denkbare ist real
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1052099) Verfasst am: 27.07.2008, 12:03 Titel: Re: Ein neuer Mensch? |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Dass die DDR eine Diktatur war, ist ja wohl eine der trivialisten Erkenntnisse überhaupt. | Das ist ja das Problem mit dem Marxismus - mindestens mit jenem Teil, der mit dem Weg zu einer kommunistischen Gesellschaft zu tun hat: Er führt zwangsläufig über eine "Gegendiktatur", aus welcher das daraus entstandene System nicht mehr herauskommt - ausser per Zurückschwung in eine kapitalistische Diktatur (ich meine in Deinem Sinne, in welchem das Kapital diktiert).
Was in China jetzt passiert, verstehe ich noch nicht ganz. Die "Pseudodiktatur des Proletariats" (d.h. die Diktatur der Parteifunktionäre) scheint ja noch voll funktionstüchtig zu sein, und gleichzeitig entsteht eine Kapitalsdiktatur, welche aber offenbar hauptsächlich von der Parteidiktatur beherrscht wird. Also ein echter Kommunismus wird auch dort so nicht entstehen - denke ich mal.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Genau genommen hat es in der Weltgeschichte eigentlich wenig Gesellschaften gegeben, die keine Diktatur waren.
[...]
So lange es keine umfassende, gesamtgesellschaftliche, zumindest einen bedeutenden Teil der Welt umfassende partizipative Demokratie gibt, so lange es keine zumindest annähernd gleich Machtverteilung gibt, so lange gibt es Diktatur. | Ich stelle ja immer gerne die schweizer Demokratie als Vorbild für eine annähernd gute partizipative Demokratie dar. Hier gehe ich aber mit Dir einig, dass auch (oder gerade) in der Schweiz die von Dir beschriebene Diktatur des Geldes natürlich besonders stark grassiert. Und die Handlungsbereitschaft des Geldes ist so mannigfaltig und schnell, dass die langsame und schwerfällige direkte Demokratie kaum hinterher hinken kann. Ich denke aber, dass es so immer noch besser ist, als in einer Repräsentativdemokratie, in welcher die Politiker - kaum gewählt - nach der Karrotte und Peitsche der Geldes funktionieren.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Deshalb streben die marxistischen Kommunisten so etwas an wie eine gesamtgesellschaftliche partizipative Produktionsdemokratie, tendenziell im globalen Maßstab und auf der Basis ultramodernster Produktionstechnologie und Organisations-know-hows.
Die Diktatur des Proletariat muss dafür eine Dynamik entwicklen, welche aus der Negation des Kapitals eine Negation der Negation macht und die Verstaatlichung der großen Mittel in eine Vergesellschaftung verwandelt.
Kommunismus ist also nicht die Herrschaft des Menschen über den Menschen, sondern dessen Beendigung durch eine gemeinsame, rationale Verfügung über und Verwaltung von Sachen. | Gut, das ist jetzt endlich mal etwas Konkretes von Dir, darüber kann diskutiert werden. Dem ersten Absatz kann ich voll zustimmen. Dass Du aber im zweiten die Diktatur des Proletariats wieder hervorklaubst, als ob sie schon existieren würde, da kann ich Dir nicht folgen. Auch ist Deine Aussage darüber, was sie tun sollte, so verschraubt und unverständlich, dass Du wieder aus dem Konkreten gefallen bist. Der letzte Abschnitt ist dann wiederum ein frommer Wunsch...
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Aber es geht nicht, dass bürgerliche "Sozialismusaufklärer", welche selber über keinerlei demokratisches oder soziales Bewusstsein verfügen, sich hier als "Kritiker" verkleiden. Die haben doch gar kein Interesse an der Emanzipation des Menschen, sondern gehören eher zu denen, die morgen wieder den Noske tanzen, wenn die Arbeiter- und Angestelltenklasse die Autobahnen besetzt. | Das ist wiederum eine freche, arrogante Unterstellung Deinerseits, welche jegliche Grundlage entbehrt. Wenn Du einem Argument eines Einzelnen begegnen willst, dann tu das bitte! Aber solche Rundumschläge sind schlichtwegs unerträglich und diskreditieren nur Dich selbst!
_________________ Alles denkbare ist real
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Leila* deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.05.2008 Beiträge: 516
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(#1052168) Verfasst am: 27.07.2008, 13:25 Titel: |
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Ich habe mir angewöhnt, in Gedanken den Begriffen Freiheit, Demokratie, Sozialismus, Christentum, Kommunismus, liberal und neutral das Wörtchen ‚pseudo‘ voranzustellen. Dadurch bleibe ich stets wach und wachsam. – Das Wort ‚Pseudokapitalismus‘ aber will mir nicht in den Kopf.
Gruß von Leila*
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1052226) Verfasst am: 27.07.2008, 14:29 Titel: |
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Leila* hat folgendes geschrieben: | Ich habe mir angewöhnt, in Gedanken den Begriffen Freiheit, Demokratie, Sozialismus, Christentum, Kommunismus, liberal und neutral das Wörtchen ‚pseudo‘ voranzustellen. Dadurch bleibe ich stets wach und wachsam. – Das Wort ‚Pseudokapitalismus‘ aber will mir nicht in den Kopf.
Gruß von Leila* | Ja, Doublethink und Doubletalk grassiert überall (besonders bei "Doubleyous") - da ist "pseudo" schon der richtige Zusatz. Aber das Wort "Kapitalismus" brauchen die schon lange nicht mehr - da haben die viel wohlklingendere, "politisch korrekte" Bezeichnungen dafür. Darum braucht's kein "Pseudo" davor...
_________________ Alles denkbare ist real
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1052482) Verfasst am: 28.07.2008, 00:09 Titel: Re: Ein neuer Mensch? |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Zum Thema "Ostblock" und DDR finden wir ja im heutigen bürgerlichen Blätterwald dringende Warnungen vor einer Verharmlosung der DDR und ein heuchlerisches Gejaule über die angebliche Unkennntnis dieser "zweiten deutschen Diktatur" [...] Und auch in der JW wird auf die verzweifelte bis hilflose Anti-DDR-Kampagne eingegangen: |
Die DDR erfüllte wesentliche Merkmale einer Diktatur und deswegen war sie auch eine solche.
Möchtest Du das eigentlich a) bestreiten oder findest Du b) Diktaturen unter bestimmten Voraussetzungen richtig? |
Lieber AgentProvocateur. Dass die DDR eine Diktatur war, ist ja wohl eine der trivialisten Erkenntnisse überhaupt. |
Oh. Naja, es scheint durchaus heutzutage einige Leute zu geben, die das anders sehen. Bzw. solche, die die Freiheitseinschränkungen in einer Diktatur als vollkommen lässliche Sünden ansehen, weil ihnen anderes viel wichtiger ist, der tolle soziale Zusammenhalt oder die Vergesellschaftung der Produktionsmittel zum Beispiel.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Ich weiß jetzt allerdings nicht, was Du mit "wesentliche Merkmale" meinst, bzw. welche Du hierfür besitzt, um eine Diktatur zu identifizieren. |
Einige Merkmale für eine Diktatur sind:
- Regierung durch einen Einzelnen oder eine kleine Gruppe
- von oben verordnete Ideologie
- Abwertung des Individualismus, Glorifizierung des Kollektivs
- Förderung des Denunziantentums
- Personenkult
- Beschränkung der Meinungsfreiheit
- Einschränkungen der Pressefreiheit
- Folter
- Außerkraftsetzung der Unschuldsvermutung
- Außerkraftsetzung des Verhältnismäßigkeitsprinzips
- keine Gewaltenteilung
- keine Unabhängigkeit der Gerichte
- Geheimpolizei zur Unterdrückung von abweichenden Meinungen
- keine Zulassung von Opposition
- manipulierte Wahlen
- kein Rechtschutz gegenüber dem Staat
- keine oder nur extrem eingeschränkte Versammlungsfreiheit
- keine Reisefreiheit
- vage und unbestimmte Straftatsbestände wie „Staatsfeindliche Hetze“, „Öffentliche Herabwürdigung“, „Beeinträchtigung staatlicher und gesellschaftlicher Tätigkeit“, „Rowdytum“, „Asoziales Verhalten“ oder „Ungesetzliche Verbindungsaufnahme“
Das sollte mal fürs erste reichen.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Das wäre nämlich interessant, denn ich behaupte mal nicht-trivialer Weise, dass jede bürgerliche Gesellschaft auf eine Diktatur des Kapitals/des Maximalprofits/des (Mehr-)Wertgesetzes hinaus läuft. |
Wie immer man Diktatur nun definieren möchte, aber Definitionen interessieren mich nicht besonders. Was mich hingegen interessiert: obige Kriterien erfüllte die DDR samt und sonders. Und die Frage ist nun: waren diese Freiheitseinschränkungen gerechtfertigt? Oder sind sie gar ein notwendiger Bestandteil einer sozialistischen Gesellschaft?
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Denn welche Argumente haben sie denn schon gegenüber den qualitativ überlegenen Möglichkeiten einer demokratisch & wissenschaftlich organisierten Welt-Society? |
Die Täterätä gehörte zu einer "demokratisch & wissenschaftlich organisierten Welt-Society" mit "qualitativ überlegenen Möglichkeiten"? |
Die DDR? Ich denke, sie war so etwas wie ein Vorbote.
Vieles war selbst unter den dort ungünstigen Bedingungen möglich. Einiges davon ist sogar in der reichen BRD nicht möglich. |
Mag sein. Meine Frage lautet aber immer noch, warum sich die DDR der oben genannten (mE ablehnenswerten) Mittel bediente. War das aufgrund der historischen Situation unabdingbar (wenn ja: warum?) oder sind diese Mittel im Sozialismus einfach normal und irgendwie gut und gar nicht ablehnenswert? Wenn ja: warum?
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#1052488) Verfasst am: 28.07.2008, 00:34 Titel: |
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Leila* hat folgendes geschrieben: | Ich habe mir angewöhnt, in Gedanken den Begriffen Freiheit, Demokratie, Sozialismus, Christentum, Kommunismus, liberal und neutral das Wörtchen ‚pseudo‘ voranzustellen. Dadurch bleibe ich stets wach und wachsam. – Das Wort ‚Pseudokapitalismus‘ aber will mir nicht in den Kopf. |
Ja, so weit kann man die Selbstverleugnung nicht treiben.
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#1052491) Verfasst am: 28.07.2008, 00:39 Titel: Re: Ein neuer Mensch? |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Mag sein. Meine Frage lautet aber immer noch, warum sich die DDR der oben genannten (mE ablehnenswerten) Mittel bediente. |
Aus Sinn für die Realität.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1052492) Verfasst am: 28.07.2008, 00:41 Titel: Re: Ein neuer Mensch? |
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Torsten hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Mag sein. Meine Frage lautet aber immer noch, warum sich die DDR der oben genannten (mE ablehnenswerten) Mittel bediente. |
Aus Sinn für die Realität. |
Der Zweck rechtfertigt jedes Mittel? Ist es das?
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#1052493) Verfasst am: 28.07.2008, 00:44 Titel: Re: Ein neuer Mensch? |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Torsten hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Mag sein. Meine Frage lautet aber immer noch, warum sich die DDR der oben genannten (mE ablehnenswerten) Mittel bediente. |
Aus Sinn für die Realität. |
Der Zweck rechtfertigt jedes Mittel? Ist es das? |
Wenn der Zweck über den Sinn triumphiert, dann ja.
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#1052494) Verfasst am: 28.07.2008, 00:45 Titel: |
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Die Geschichte lehrt uns: Es war zwecklos.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1053122) Verfasst am: 29.07.2008, 12:50 Titel: Re: Ein neuer Mensch? |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Dass die DDR eine Diktatur war, ist ja wohl eine der trivialisten Erkenntnisse überhaupt. |
Oh. Naja, es scheint durchaus heutzutage einige Leute zu geben, die das anders sehen. Bzw. solche, die die Freiheitseinschränkungen in einer Diktatur als vollkommen lässliche Sünden ansehen, weil ihnen anderes viel wichtiger ist, der tolle soziale Zusammenhalt oder die Vergesellschaftung der Produktionsmittel zum Beispiel. |
Ich jedenfalls leugne das nicht. Selbstverständlich war die DDR eine Diktatur, das ist Tatsache.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Ich weiß jetzt allerdings nicht, was Du mit "wesentliche Merkmale" meinst, bzw. welche Du hierfür besitzt, um eine Diktatur zu identifizieren. |
Einige Merkmale für eine Diktatur sind:
- Regierung durch einen Einzelnen oder eine kleine Gruppe
- von oben verordnete Ideologie
- Abwertung des Individualismus, Glorifizierung des Kollektivs
- Förderung des Denunziantentums
- Personenkult
- Beschränkung der Meinungsfreiheit
- Einschränkungen der Pressefreiheit
- Folter
- Außerkraftsetzung der Unschuldsvermutung
- Außerkraftsetzung des Verhältnismäßigkeitsprinzips
- keine Gewaltenteilung
- keine Unabhängigkeit der Gerichte
- Geheimpolizei zur Unterdrückung von abweichenden Meinungen
- keine Zulassung von Opposition
- manipulierte Wahlen
- kein Rechtschutz gegenüber dem Staat
- keine oder nur extrem eingeschränkte Versammlungsfreiheit
- keine Reisefreiheit
- vage und unbestimmte Straftatsbestände wie „Staatsfeindliche Hetze“, „Öffentliche Herabwürdigung“, „Beeinträchtigung staatlicher und gesellschaftlicher Tätigkeit“, „Rowdytum“, „Asoziales Verhalten“ oder „Ungesetzliche Verbindungsaufnahme“
Das sollte mal fürs erste reichen. |
Also, meine Frage danach, was eine Diktatur ist, zielte weniger auf ein Beispiel für eine eine bestimmte Diktatur, sondern auf allgemeine Eigenschaften jeder Diktatur.
Ich weiss, dass Diktaturen ganz unterschiedlich aussehen können.
Bezogen auf die DDR frage ich zusätzlich noch: War sie vielleicht außer einer Diktatur noch etwas anderes?
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Das wäre nämlich interessant, denn ich behaupte mal nicht-trivialer Weise, dass jede bürgerliche Gesellschaft auf eine Diktatur des Kapitals/des Maximalprofits/des (Mehr-)Wertgesetzes hinaus läuft. |
Wie immer man Diktatur nun definieren möchte, aber Definitionen interessieren mich nicht besonders. Was mich hingegen interessiert: obige Kriterien erfüllte die DDR samt und sonders. |
Kunststück. Du hast diese Kriterien ja auch aus der DDR genommen. Das ist ein bisschen tautologsch, oder?
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Und die Frage ist nun: waren diese Freiheitseinschränkungen gerechtfertigt? Oder sind sie gar ein notwendiger Bestandteil einer sozialistischen Gesellschaft? |
Das kann man so generell nicht sagen. Ich meine, dass Sozialismus nicht unbedingt in jeder historischen Situation eine Diktatur sein muss.
Jedoch kann es für einen Sozialismus auch tödlich sein, nicht über die Großbourgoisie zu diktieren, wie das Beispiel Pinochet und andere blutige bürgerliche Putsche zeigen.
Jede soziale Revolution sei angesichts dieser historischen Vorkommnisse gewarnt. Das ist jetzt nicht akademisch!
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Vieles war selbst unter den dort ungünstigen Bedingungen möglich. Einiges davon ist sogar in der reichen BRD nicht möglich. |
Mag sein. Meine Frage lautet aber immer noch, warum sich die DDR der oben genannten (mE ablehnenswerten) Mittel bediente. War das aufgrund der historischen Situation unabdingbar (wenn ja: warum?) oder sind diese Mittel im Sozialismus einfach normal und irgendwie gut und gar nicht ablehnenswert? Wenn ja: warum? |
Wenn, dann müssen es vorübergehende Notmittel sein, um die Großbourgeoisie nieder zu halten.
Keinesfalls darf sich eine sozialistische Regierung die Masse der Arbeiter- und Angestelltenschaft zum Feind machen. Vielmehr müssen diese von Anfang an mitbestimmen dürfen!
Und wenn sie das dürfen, dann ist diese Diktatur viel viel demokratischer als jede bürgerliche Pseudodemokratie (- danke, Leila*! -), die ja auch nur formal eine Demokratie ist.
Zum Beispiel können die Menschen in dieser Gesellschaft nichts gestalten. Ihnen bleibt nur die Wahl bürgerlicher Regierungsmasken und die Hoffung, die Gesetze mögen im Notfall auf ihrer Seite sein, usw.
Übrigens habe ich mal gelesen, dass Kuba der einzige Staat in LA sei, in dem es keine Folter gäbe. ist schon 'ne Weile her, aber es war ein Bericht von ai itself.
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Leila* deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.05.2008 Beiträge: 516
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(#1053123) Verfasst am: 29.07.2008, 12:56 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Bezogen auf die DDR frage ich zusätzlich noch: War sie vielleicht außer einer Diktatur noch etwas anderes? |
Was sie, die DDR, ganz bestimmt nicht war: Eine demokratische Republik.
Gruß von Leila*
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1053200) Verfasst am: 29.07.2008, 15:04 Titel: |
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Hier noch ne Ergänzung zur Diktatur des Proletariats: Ich hatte hervorgehoben, dass es eine D.d. P. nicht in der Geschichte der Menschheit je gab. Doch diese Aussage war falsch. Es gab sie sehr wohl diese Diktatur des Proletariats, wenn auch nur für 70 Tage. Es handelte sich hierbei um die Pariser Kommune, die 1871 kurzfristig existierte.
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Uriziel Herpiderpi
Anmeldungsdatum: 22.12.2007 Beiträge: 1728
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(#1054660) Verfasst am: 31.07.2008, 12:57 Titel: Re: Kommunismus |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Wieso hat der Kommunismus bisher nicht funktioniert bzw wieso ist er fast immer zu einer Diktatur mutiert?
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Kommunisums - Dikatur - nicht ein- und dasselbe?
Ist doch genau dergleiche Kontroll/Unterdrückerscheiss - also zur Hölle damit...
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1054687) Verfasst am: 31.07.2008, 13:28 Titel: |
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Der Kommunismus kennt keine Diktatur. Einfach mal deine Wissenslücken schließen, Uriziel.
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