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Die Regierung
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22307

Beitrag(#1054429) Verfasst am: 31.07.2008, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
ich finde, wenn ich jetzt mal D und CH vergleiche, dass auch das politische system viel zur einstellung der bürger beiträgt.

meine subjektive meinung dazu ist, dass in der schweiz die leute weniger über die regierungen jammern und mehr selber unternehmen als in deutschland.

wir können aber auch aktiver mitbestimmen was mit unseren steuern passiert. zb. ob das geld für einen bau eines freibades, park, umfahrungsstrasse, stadion, schulgebäude usw. verwendet werden soll.
eine studie hat auch gezeigt, dass dieses mitspracherecht einen einfluss auf das "glücklichsein" eines menschen hat.

In der Tat eine Verstärkung solcher Möglichkeiten könnte in D mE einiges verbessern, sowohl was die Identifikation der Bürger mit der Politik angeht als auch was die Entscheidungsfindung angeht. Was für ein Gewürge man sich zB hätte sparen können, wenn es beim Gesundheitssystem einfach eine Volksabstimmung über verschiedene Modelle gegeben hätte, zB Bürgerversicherung gegen Kopfpauschale, und dann ist die Sache entschieden ...

Aber auch bei noch so viel direkter Demokratie, Bürgerbeteiligung und noch so vernünftigem Wahlsystem bleibt es dabei, dass in einer Gesellschaft politische Entscheidungen getroffen werden müssen, und zumindest nicht über jede Einzelheit eine Volksabstimmung stattfinden kann. Und schon das als Grundprinzip scheint der Ausgangsbeitrag ja abzulehnen.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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boule-de-neige
mensch



Anmeldungsdatum: 13.05.2008
Beiträge: 621
Wohnort: hier ;o)

Beitrag(#1054441) Verfasst am: 31.07.2008, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Aber auch bei noch so viel direkter Demokratie, Bürgerbeteiligung und noch so vernünftigem Wahlsystem bleibt es dabei, dass in einer Gesellschaft politische Entscheidungen getroffen werden müssen, und zumindest nicht über jede Einzelheit eine Volksabstimmung stattfinden kann. Und schon das als Grundprinzip scheint der Ausgangsbeitrag ja abzulehnen.


ja, aber ich persönlich glaube nicht, dass anarchie funktionieren würde und es bei der grösse und komplexität unserer gesellschaft einfach erforderlich ist, das man eine "struktur" hat.

in der schweiz ist es auch so (weiss nicht genau wies bei euch in D ist), dass zb. die bundesversammlung alle 4 jahre neu gewählt wird. wir haben auch kein wirkliches staatsoberhaupt, sondern ein kollektiv von 7 leuten (bundesrat), welche auch alle 4 jahre von der bundesversammlung gewählt werden.
also das ganze system ist immer in bewegung.
_________________
Es reicht nicht nur gegen eine dumme Sache zu sein, man muss auch dumme Alternativen aufzeigen.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1054448) Verfasst am: 31.07.2008, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
River Runs Red hat folgendes geschrieben:
beide wollen ein System, dass die Demokratie schwächt. Je öfter Parlamentarische Kriesen zu Neuwahlen führen desto demokratischer ist das politische System, denn es gibt den Bürgern öfter die Möglichkeit der Wahl.

Interessanter Punkt. Ich habe ja einmal die derzeitige Fünfparteiensituation als dekonstruktivistisch beschrieben, aber so gesehen ist sie außerdem für BRD-Verhältnisse besonders demokratisch. Im Grunde läuft dein Argument, wenn ich das richtig sehe, letztendlich darauf hinaus, dass ein System der Machtausübung at a given time um so demokratischer ist, je instabiler seine innere Struktur ist. Hm, interessanter Gedanke. Vielleicht müsste ich mal weiter in die Richtung denken.


Was heißt denn demokratischer? Sicher, durch häufigere Wahlen erhalten die Bürger häufiger die Gelegenheit, ihre Legitimationsfunktion zu erfüllen. Allerdings ist das ein quantitativer Aspekt und diese sind mE von wesentlich geringerer Bedeutung als qualitative. So ändert sich durch häufigere Wahlen nichts an den Strukturen der Entscheidungsprozesse im demokratischen System und gerade diese sind es doch, die bei der Frage, wie ein System demokratischer werden kann, entscheidend sind.

Die Anzahl der Parteien, die in eimem Parlament vertreten sind, mag zwar einen Indikator dafür abgeben, wie groß die Pluralität der Meinungen im (gesetzgebenden) System ist, eine Vergrößerung dieser Anzahl ist aber auch keine Veränderung der Strukturen und kann, was die Effizienz des Systems betrifft, sogar nachteilig sein.

Insgesamt sind instabile Strukturen in der Praxis mE nicht von Vorteil, da sie Entscheidungsprozesse verlangsamen, abbrechen oder ohne Ergebnis versanden lassen.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44704

Beitrag(#1054452) Verfasst am: 31.07.2008, 01:26    Titel: Antworten mit Zitat

Mh, jaaa... ich meinte das glaube ich noch etwas anders. Und ich glaube, RRR ebenso. Wie gesagt, ich muss nochmal darüber nachdenken. Was man auf jeden Fall feststellen kann, ist, dass das Aufkommen der Linkspartei und die Destabilisierung, die sie im politischen System der BRD derzeit hervorruft, eine gewisse "Repolitisierung" zu bewirken scheinen. Oder verwechsle ich da Ursache und Wirkung?
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1054454) Verfasst am: 31.07.2008, 01:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
River Runs Red hat folgendes geschrieben:
beide wollen ein System, dass die Demokratie schwächt. Je öfter Parlamentarische Kriesen zu Neuwahlen führen desto demokratischer ist das politische System, denn es gibt den Bürgern öfter die Möglichkeit der Wahl.

Interessanter Punkt. Ich habe ja einmal die derzeitige Fünfparteiensituation als dekonstruktivistisch beschrieben, aber so gesehen ist sie außerdem für BRD-Verhältnisse besonders demokratisch. Im Grunde läuft dein Argument, wenn ich das richtig sehe, letztendlich darauf hinaus, dass ein System der Machtausübung at a given time um so demokratischer ist, je instabiler seine innere Struktur ist. Hm, interessanter Gedanke. Vielleicht müsste ich mal weiter in die Richtung denken.


Was heißt denn demokratischer? Sicher, durch häufigere Wahlen erhalten die Bürger häufiger die Gelegenheit, ihre Legitimationsfunktion zu erfüllen. Allerdings ist das ein quantitativer Aspekt und diese sind mE von wesentlich geringerer Bedeutung als qualitative. So ändert sich durch häufigere Wahlen nichts an den Strukturen der Entscheidungsprozesse im demokratischen System und gerade diese sind es doch, die bei der Frage, wie ein System demokratischer werden kann, entscheidend sind.

Die Anzahl der Parteien, die in eimem Parlament vertreten sind, mag zwar einen Indikator dafür abgeben, wie groß die Pluralität der Meinungen im (gesetzgebenden) System ist, eine Vergrößerung dieser Anzahl ist aber auch keine Veränderung der Strukturen und kann, was die Effizienz des Systems betrifft, sogar nachteilig sein.

Insgesamt sind instabile Strukturen in der Praxis mE nicht von Vorteil, da sie Entscheidungsprozesse verlangsamen, abbrechen oder ohne Ergebnis versanden lassen.


Als Beispiel möchte ich auf die langjährige Situation in Italien verweisen; heraus kam am Ende Berlusconi
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1054457) Verfasst am: 31.07.2008, 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mh, jaaa... ich meinte das glaube ich noch etwas anders. Und ich glaube, RRR ebenso. Wie gesagt, ich muss nochmal darüber nachdenken. Was man auf jeden Fall feststellen kann, ist, dass das Aufkommen der Linkspartei und die Destabilisierung, die sie im politischen System der BRD derzeit hervorruft, eine gewisse "Repolitisierung" zu bewirken scheinen. Oder verwechsle ich da Ursache und Wirkung?


Wo destabilisiert den die Linkspartei ? Das Gegenteil ist der Fall. Schau Dir nur mal so eine Landesregierung wie in Berlin an.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44704

Beitrag(#1054464) Verfasst am: 31.07.2008, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Das Gegenteil ist der Fall.

Wenn du meinst... Mit den Augen rollen
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1054466) Verfasst am: 31.07.2008, 01:41    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mh, jaaa... ich meinte das glaube ich noch etwas anders. Und ich glaube, RRR ebenso. Wie gesagt, ich muss nochmal darüber nachdenken. Was man auf jeden Fall feststellen kann, ist, dass das Aufkommen der Linkspartei und die Destabilisierung, die sie im politischen System der BRD derzeit hervorruft, eine gewisse "Repolitisierung" zu bewirken scheinen. Oder verwechsle ich da Ursache und Wirkung?


Naja, die Rede war ja von einer stärkeren Demokratisierung des Systems.

Wenn von "Repolitisierung" im Sinne von verstärkter politischer Aktivität/politischem Interesse der Öffentlichkeit, bzw. der Bürger die Rede ist, glaube ich nicht, dass man hier Ursache und Wirkung bestimmen kann. Es ist eher eine wechselseitige Beziehung.

Zudem müsste noch genauer bestimmt werden, was in diesem Zusammenhang mit Destabilisierung gemeint ist? Destabilisierung im Sinne von Vertrauensverlust und sinkender Legitimationsbereitschaft durch das Volk oder im Sinne von Aufbruch bestehender Strukturen, was z.B. die Zusammensetzung der Parlamente angeht (wenn man hier überhaupt von Destabilisierung sprechen kann)?
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- Niklas Luhmann -
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1054467) Verfasst am: 31.07.2008, 01:42    Titel: Re: Die Regierung Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
warum glauben ein paar hundert leute, sie können uns vorschreiben, was wir zutun und zu lassen haben? das habe ich nie verstanden, wieso wehrt man sich nicht dagegen?


Was wird Dir denn vorgeschrieben? OK, es gibt Pflichten, wie die Schulpflicht oder die Steuerpflicht, aber beides hat schon einen Sinn. Und dann gibt es Dinge, die Du nicht tun darfst, z.B. klauen oder jemanden ermorden. Auch das hat Gründe, die vermittelbar sind. Ich sehe das Problem mit der Regierung nicht darin, dass wir zu viele Pflichten und zu viele Verbote haben, natürlich gibt es auch da Altlasten, z.B. das Tanzverbot an Feiertagen. Das Problem ist m.E., dass das demokratische System auf ein paar wenigen programmatischen Gesamtpaketen (Parteien) basiert, aus denen man auswählen kann. Wenn man in der Steuerpolitik mit Partei A übereinstimmt, in der Bildungspolitik mit Partei B, in der Umweltpolitik mit Partei C, dann kann bei der Wahl nicht über die Themen abstimmen, sondern muss einem Gesamtpaket zustimmen, auch wenn man nicht mit allen Punkten des Wahlprogramms einer Partei übereinstimmt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44704

Beitrag(#1054468) Verfasst am: 31.07.2008, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Zudem müsste noch genauer bestimmt werden, was in diesem Zusammenhang mit Destabilisierung gemeint ist? Destabilisierung im Sinne von Vertrauensverlust und sinkender Legitimationsbereitschaft durch das Volk oder im Sinne von Aufbruch bestehender Strukturen, was z.B. die Zusammensetzung der Parlamente angeht (wenn man hier überhaupt von Destabilisierung sprechen kann)?

Ich meine wohl eher zweiteres. Wobei das auch nur ein Teil der ganzen Geschichte ist. Das Wort "Aufbruch" ist btw. nicht uninteressant... zwinkern

Destabilisierung ist vielleicht in der Tat ein unpassendes Wort...
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1054471) Verfasst am: 31.07.2008, 01:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke in einem können wir uns ja mal einig sein, daß das politische System in der Schweiz immer noch besser ist, als das in der BRD.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1054474) Verfasst am: 31.07.2008, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Ich denke in einem können wir uns ja mal einig sein, daß das politische System in der Schweiz immer noch besser ist, als das in der BRD.


Ich kenne mich mit dem System der Schweiz nicht gut genug aus, um darüber zu urteilen; doch die weit wichtigere Frage ist, ob sich ein solches System überhaupt in Deutschland umsetzen ließe, bzw. wie es konkret ausgestaltet sein müsste.

Direkte Demokratien sind, was Entscheidungen angeht, immer mit einem größeren Aufwand verbunden. Zudem besteht die Gefahr der Ineffizienz mE in deutlich größerem Maße.

Das soll allerdings nicht heißen, dass ich solchen Ideen abgeneigt bin.
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- Niklas Luhmann -
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1054477) Verfasst am: 31.07.2008, 02:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Ich denke in einem können wir uns ja mal einig sein, daß das politische System in der Schweiz immer noch besser ist, als das in der BRD.


Ich kenne mich mit dem System der Schweiz nicht gut genug aus, um darüber zu urteilen; doch die weit wichtigere Frage ist, ob sich ein solches System überhaupt in Deutschland umsetzen ließe, bzw. wie es konkret ausgestaltet sein müsste.

Direkte Demokratien sind, was Entscheidungen angeht, immer mit einem größeren Aufwand verbunden. Zudem besteht die Gefahr der Ineffizienz mE in deutlich größerem Maße.

Das soll allerdings nicht heißen, dass ich solchen Ideen abgeneigt bin.


Die Umsetzung in der BRD ist in der Tat ein Problem. Zumal wir keine Allparteienregierung haben wie in der Schweiz. Trotzdem könnte man einen Artikel im GG einführen, der Grundsätzlich Volksabstimmung zu umstrittenen Frage zuläßt.
Über was nicht abgestimmt werden darf regeln die ersten 20 Art. des GG.

Hier mal eine Liste von der ich meine, daß Volksabstimmungen nötig seien:

EU-Verfassung
Hartz4
Steuern
Bundeswehreinsätze
Rauchen in Lokalen
Sicherheitspakete

Hinzu käme die Streichung des Artikels 38 GG
Abschaffung bzw. einschränkung der Parteienwahl; ersetzung durch Personenwahl und Mehrheitswahlrecht.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#1054478) Verfasst am: 31.07.2008, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Zudem müsste noch genauer bestimmt werden, was in diesem Zusammenhang mit Destabilisierung gemeint ist? Destabilisierung im Sinne von Vertrauensverlust und sinkender Legitimationsbereitschaft durch das Volk oder im Sinne von Aufbruch bestehender Strukturen, was z.B. die Zusammensetzung der Parlamente angeht (wenn man hier überhaupt von Destabilisierung sprechen kann)?

Ich meine wohl eher zweiteres. Wobei das auch nur ein Teil der ganzen Geschichte ist.


Ja, ich glaube zu wissen, was du meinst. Das Auftreten der Linkspartei hat natürlich auch Auswirkungen auf die politische Praxis der anderen Parteien - alleine schon dadurch, dass aus Rücksichtnahme auf die "Äußerungen" der Wähler, die sie durch die Wahl der Linken tätigten, ein gewisser Zwang zur Kurskorrektur besteht, sofern man diese Wähler nicht verloren gibt (und das tut wohl keine Partei). Gut zu beobachten war und ist das derzeit an der SPD, die sich stärker der sozialen Problematik widmet.
Zudem kann die Linkspartei auch als Agenda-Setter aktiv auf den Policy-Prozess einwirken. Die mediale Aufmerksamkeit, die ihr hierbei zukommt, tut das Übrige.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1054480) Verfasst am: 31.07.2008, 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Die Umsetzung in der BRD ist in der Tat ein Problem. Zumal wir keine Allparteienregierung haben wie in der Schweiz. Trotzdem könnte man einen Artikel im GG einführen, der Grundsätzlich Volksabstimmung zu umstrittenen Frage zuläßt.
Über was nicht abgestimmt werden darf regeln die ersten 20 Art. des GG.

Hier mal eine Liste von der ich meine, daß Volksabstimmungen nötig seien:

EU-Verfassung
Hartz4
Steuern
Bundeswehreinsätze
Rauchen in Lokalen
Sicherheitspakete

Hinzu käme die Streichung des Artikels 38 GG
Abschaffung bzw. einschränkung der Parteienwahl; ersetzung durch Personenwahl und Mehrheitswahlrecht.


Artikel 1-20 des GG sind aber bei alltäglichen politischen Entscheidungen so gut wie nie betroffen (wenn, dann im Sinne der Klärung der Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes - und dafür ist das BVerfG zuständig).

Eine Volksabstimmung bei (stark) umstrittenen Fragen wäre sicherlich interessant, allerdings besteht die Notwendigkeit der Selektierung. Alleine vom Aufwand her könnte nicht jede dieser Entscheidungen per Volksabstimmung getroffen werden. Es wäre also zunächst einmal notwendig zu bestimmen, nach welchen Kriterien aussortiert wird und wer die Akteure sein sollen, die eine Volksabstimmung initiieren und auf welchem Wege dies geschehen soll.

PS: Eine Sache noch zu Art. 1-20 GG: Art. 7 beinhaltet den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen als ordentliches Lehrfach. Wir wollen es uns doch nicht nehmen lassen, darüber zu entscheiden, oder?
Geschützt sind ohnehin nur Art. 1 und Art. 20 GG durch Art. 79 GG.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1054483) Verfasst am: 31.07.2008, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Die Umsetzung in der BRD ist in der Tat ein Problem. Zumal wir keine Allparteienregierung haben wie in der Schweiz. Trotzdem könnte man einen Artikel im GG einführen, der Grundsätzlich Volksabstimmung zu umstrittenen Frage zuläßt.
Über was nicht abgestimmt werden darf regeln die ersten 20 Art. des GG.

Hier mal eine Liste von der ich meine, daß Volksabstimmungen nötig seien:

EU-Verfassung
Hartz4
Steuern
Bundeswehreinsätze
Rauchen in Lokalen
Sicherheitspakete

Hinzu käme die Streichung des Artikels 38 GG
Abschaffung bzw. einschränkung der Parteienwahl; ersetzung durch Personenwahl und Mehrheitswahlrecht.


Artikel 1-20 des GG sind aber bei alltäglichen politischen Entscheidungen so gut wie nie betroffen (wenn, dann im Sinne der Klärung der Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes - und dafür ist das BVerfG zuständig).

Eine Volksabstimmung bei (stark) umstrittenen Fragen wäre sicherlich interessant, allerdings besteht die Notwendigkeit der Selektierung. Alleine vom Aufwand her könnte nicht jede dieser Entscheidungen per Volksabstimmung getroffen werden. Es wäre also zunächst einmal notwendig zu bestimmen, nach welchen Kriterien aussortiert wird und wer die Akteure sein sollen, die eine Volksabstimmung initiieren und auf welchem Wege dies geschehen soll.

PS: Eine Sache noch zu Art. 1-20 GG: Art. 7 beinhaltet den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen als ordentliches Lehrfach. Wir wollen es uns doch nicht nehmen lassen, darüber zu entscheiden, oder?
Geschützt sind ohnehin nur Art. 1 und Art. 20 GG durch Art. 79 GG.


Hast mich überzeugt, außer über die geschützen Artikel sollte man über alles abstimmen können.
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Namronia
1500+ mal Qualität!



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1054526) Verfasst am: 31.07.2008, 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Hast Du einen besseren Vorschlag?


Wieso hast die diese Frage gestellt. Seit wann antwortet Namronia.


seit jetzt Auf den Arm nehmen

ich antworte immer dann, wenn ich es für nötig halte Auf den Arm nehmen

also, meine frage war nur wieso irgendwer, dem ich scheißegal bin, mir irgendwas vorschreiben kann und mir sogar die freiheit nehmen kann, aka knast Cool

edit:

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Mir schien es im Ausgangsbeitrag nicht um Grenzen dessen zu gehen, was die Regierung darf und was nicht, sondern darum, dass es überhaupt eine Regierung gibt, die irgendetwas vorschreibt.


Mir ebenfalls.


Das riecht doch nach Troll.

Edit: Zitat repariert.


meinst mein beitrag riecht nach troll? das würde ich nochmal scharf überdenken, da ich sicherlich kein troll bin Smilie
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1054538) Verfasst am: 31.07.2008, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Hast Du einen besseren Vorschlag?


Wieso hast die diese Frage gestellt. Seit wann antwortet Namronia.


seit jetzt Auf den Arm nehmen

ich antworte immer dann, wenn ich es für nötig halte Auf den Arm nehmen

also, meine frage war nur wieso irgendwer, dem ich scheißegal bin, mir irgendwas vorschreiben kann und mir sogar die freiheit nehmen kann, aka knast Cool

edit:

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Mir schien es im Ausgangsbeitrag nicht um Grenzen dessen zu gehen, was die Regierung darf und was nicht, sondern darum, dass es überhaupt eine Regierung gibt, die irgendetwas vorschreibt.


Mir ebenfalls.


Das riecht doch nach Troll.

Edit: Zitat repariert.


meinst mein beitrag riecht nach troll? das würde ich nochmal scharf überdenken, da ich sicherlich kein troll bin Smilie


Ich glaube, Hornochse hat recht.
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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