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Die Würde des Islam ist unantastbar
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1062441) Verfasst am: 11.08.2008, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Das was wir als Menschenrechte betrachten sehen wir dagegen als ein Naturgegebenes Recht an. Das bedeutet, es ist selbstverständlich. Naturgegeben.


Die Natur verleiht aber keine "Rechte", sondern nur der Mensch. Die Berufung auf "naturgegebene Rechte" ist zudem ethisch gesehen höchst fragwürdig. Die letzten, die sich auf solche "Rechte" berufen haben, waren m.W. die Nazis.
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1062442) Verfasst am: 11.08.2008, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe deine Einwände nicht.

//edit:

Letztendlich gibt es nur drei Möglichkeiten:

- gottgegebenes Recht
- natürliches Recht
- willkürlich vereinbartes Recht

Nur ich weiß nicht ob die dritte Möglichkeit so toll ist, denn wenn wir willkürlich vereinbaren können, dann können wir auch willkürlich die Rechte bestimmter Rassen höher bewerten. Es ist ja kein natürliches Recht.


Es gibt kein natürliches Recht.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1062443) Verfasst am: 11.08.2008, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:

Letztendlich gibt es nur drei Möglichkeiten:

- gottgegebenes Recht
- natürliches Recht
- willkürlich vereinbartes Recht


Letzeres. Nur, dass es sich dabei nicht um "willkürlich" vereinbartes Recht handelt, sondern um eines, dass sich auf ein ganz bestimmtes Menschenbild und historische bzw. empirische Erfahrungen der Menschheit gründet. Wenn du allerdings "willkürlich" durch "nicht letztbegründbares" ersetzt, dann stimmt es wieder.
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062444) Verfasst am: 11.08.2008, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Die Tatsache, dass die Menschenrechte als "naturgegeben" dargestellt werden, dient nur dazu, sie zu einem überpositiven, d.h. der Änderung entzogenem Recht zu machen.


Ja.

Zitat:
Das Problem des Naturrechts besteht darin, dass es letztlich immer willkürlich ist.


Nein.

Alle Menschen sind gleich. Das ist für mich ein natürliches Recht und was ist da zu ändern?

Vielleicht verwechselst du Rechte und Gesetze.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1062445) Verfasst am: 11.08.2008, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das Problem des Naturrechts besteht darin, dass es letztlich immer willkürlich ist.


Nein.

Alle Menschen sind gleich. Das ist für mich ein natürliches Recht und was ist da zu ändern?

Vielleicht verwechselst du Rechte und Gesetze.


Männer sind berechtigt, über ihre Frauen zu herrschen. Das ist für mich ein natürliches Recht. Und was ist da zu ändern?
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- Niklas Luhmann -
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062446) Verfasst am: 11.08.2008, 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:

Letztendlich gibt es nur drei Möglichkeiten:

- gottgegebenes Recht
- natürliches Recht
- willkürlich vereinbartes Recht


Letzeres. Nur, dass es sich dabei nicht um "willkürlich" vereinbartes Recht handelt, sondern um eines, dass sich auf ein ganz bestimmtes Menschenbild und historische bzw. empirische Erfahrungen der Menschheit gründet. Wenn du allerdings "willkürlich" durch "nicht letztbegründbares" ersetzt, dann stimmt es wieder.


Dann freunde dich schon damit an, daß in in Zukunft man sich eines anderen besinnt, das Menschenbild ändert und paar Rechte korrigiert.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1062447) Verfasst am: 11.08.2008, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Dann freunde dich schon damit an, daß in in Zukunft man sich eines anderen besinnt, das Menschenbild ändert und paar Rechte korrigiert.


Das wird passieren. Schulterzucken
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062448) Verfasst am: 11.08.2008, 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das Problem des Naturrechts besteht darin, dass es letztlich immer willkürlich ist.


Nein.

Alle Menschen sind gleich. Das ist für mich ein natürliches Recht und was ist da zu ändern?

Vielleicht verwechselst du Rechte und Gesetze.


Männer sind berechtigt, über ihre Frauen zu herrschen. Das ist für mich ein natürliches Recht. Und was ist da zu ändern?


Wenn alle Menschen gleich sind, können einige nicht gleicher sein. Den "Rechte" ergibt sich also gar nicht. So eine Auslegung ist dann möglich wenn Menschenrechte vereinbar sind. Dann muß man Frauen nur abwerten und schon kann man dein "Recht" vereinbaren.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1062450) Verfasst am: 11.08.2008, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Wenn alle Menschen gleich sind, können einige nicht gleicher sein. Den "Rechte" ergibt sich also gar nicht.


Kannst du belegen, dass alle Menschen von Natur aus gleich sind? Ich glaube das nämlich nicht. Die geschlechterspezifischen Unterschiede sind doch offensichtlich.

Aber ich will es für dich nicht zu spannend machen: Du kannst dein geliebtes Naturrecht nicht letztbegründen - genausogut ließe sich das Gegenteil herleiten.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1062453) Verfasst am: 11.08.2008, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:

Letztendlich gibt es nur drei Möglichkeiten:

- gottgegebenes Recht
- natürliches Recht
- willkürlich vereinbartes Recht


Letzeres. Nur, dass es sich dabei nicht um "willkürlich" vereinbartes Recht handelt, sondern um eines, dass sich auf ein ganz bestimmtes Menschenbild und historische bzw. empirische Erfahrungen der Menschheit gründet. Wenn du allerdings "willkürlich" durch "nicht letztbegründbares" ersetzt, dann stimmt es wieder.


Dann freunde dich schon damit an, daß in in Zukunft man sich eines anderen besinnt, das Menschenbild ändert und paar Rechte korrigiert.


Darauf braucht man sich nicht freuen. Es reicht, wenn man zur Kenntnis nimmt, was für ein fragiles Gebilde die Menschenrechte sind und dass es kontinuierlicher Anstrengungen bedarf, um sie zu schützen. Wer sie hingegen als selbstverständlich und für alle Zeiten unantastbar ansieht, wird sich eines Tages womöglich die Augen reiben und sich wundern, wie sie so schnell auf den Müllhaufen der Geschichte wandern konnten.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1062454) Verfasst am: 11.08.2008, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
Wenn alle Menschen gleich sind, können einige nicht gleicher sein. Den "Rechte" ergibt sich also gar nicht.


Kannst du belegen, dass alle Menschen von Natur aus gleich sind? Ich glaube das nämlich nicht. Die geschlechterspezifischen Unterschiede sind doch offensichtlich.

Aber ich will es für dich nicht zu spannend machen: Du kannst dein geliebtes Naturrecht nicht letztbegründen - genausogut ließe sich das Gegenteil herleiten.


Ich denke auch, daß dies einer der größten Haken am Naturrecht ist, daß man das Eine und das Andere daraus ableiten kann.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1062459) Verfasst am: 11.08.2008, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Ich denke auch, daß dies einer der größten Haken am Naturrecht ist, daß man das Eine und das Andere daraus ableiten kann.


Wenn man den Menschen als "Grundlage" für naturrechtliche Herleitungen nimmt, auf jeden Fall.
Nicht umsonst war das göttliche Recht das beständigste Naturrecht; hier gab es zumindest eine höhere Instanz, die sozusagen die Deutungshoheit hatte.
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- Niklas Luhmann -
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1062464) Verfasst am: 11.08.2008, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Muslime werden von anderen Muslimen auf unzulässige Weise in ihren Rechten beschnitten und eingeschränkt. Menschenrechte sind eine Befreiung, keine Unterwerfung.

Das klingt so ja gradezu zustimmenswert.

Was mich aber dann imemr wieder verwundert, ist die Fähigkeit von Islamophobikern zum Zwiedenken: einerseits ist der Islam böse, weil er Menschen (z.B. Frauen) sowas antut, andererseits haben es die "Schleiereulen nicht besser verdient" (PI-Sprech), weil sie ja dem Islam anhängen.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1062466) Verfasst am: 11.08.2008, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
-gottgegebenes Recht
- natürliches Recht
- willkürlich vereinbartes Recht


Die ersten zwei sind eigentlich identisch. "Willkürlich vereinbart" suggeriert eine bewusste Entscheidung reflektierender Individuen. Das trifft es desshalb nicht, weil die Werte, auf denen bestehende Gesetze beruhen, nicht vom Himmel fallen oder einfach ausgedacht werden, sondern sich im Laufe vieler Generationen herausbilden.

Kival hat folgendes geschrieben:
Das wird passieren.


Und dann werden Menschen diese neuen Rechte mit der gleichen "Selbstvedrständlichkeit" akzeptieren, wie rk die heutigen. Es liegt in der Natur der Sache, die eigene Moral für die "richtige " zu halten. Sich zu vergegenwärtigen, dass das aber nun mal alle Moralisten unabhängig vom Inhalt ihrer Moral so empfinden, ist ist ein guter Schritt in Richtung Redlichkeit.
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Leila*
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Anmeldungsdatum: 29.05.2008
Beiträge: 516

Beitrag(#1062468) Verfasst am: 11.08.2008, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Männer sind berechtigt, über ihre Frauen zu herrschen. Das ist für mich ein natürliches Recht. Und was ist da zu ändern?


Also reden die Hornochsen zu den dummen Kühen. Ich vermute, Dein Wappen ziert ein leerer Kartoffelsack.

Gruß von Leila*
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1062469) Verfasst am: 11.08.2008, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Ich denke auch, daß dies einer der größten Haken am Naturrecht ist, daß man das Eine und das Andere daraus ableiten kann.


Wenn man den Menschen als "Grundlage" für naturrechtliche Herleitungen nimmt, auf jeden Fall.
Nicht umsonst war das göttliche Recht das beständigste Naturrecht; hier gab es zumindest eine höhere Instanz, die sozusagen die Deutungshoheit hatte.


Eben, aber seit dem Humanismus ist der Mensch im Mittelpunkt und da fing der Streit um das Naturrecht an.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1062471) Verfasst am: 11.08.2008, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Leila* hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Männer sind berechtigt, über ihre Frauen zu herrschen. Das ist für mich ein natürliches Recht. Und was ist da zu ändern?


Also reden die Hornochsen zu den dummen Kühen. Ich vermute, Dein Wappen ziert ein leerer Kartoffelsack.

Gruß von Leila*


Lachen Leila*: Das war nicht die Wiedergabe meiner persönlichen Ansicht sondern ein Beispiel für rk72, dass man naturrechtlich auch das Gegenteil herleiten kann. zwinkern
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1062474) Verfasst am: 11.08.2008, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Letztendlich gibt es nur drei Möglichkeiten:

- gottgegebenes Recht
- natürliches Recht
- willkürlich vereinbartes Recht

Nur ich weiß nicht ob die dritte Möglichkeit so toll ist, denn wenn wir willkürlich vereinbaren können, dann können wir auch willkürlich die Rechte bestimmter Rassen höher bewerten. Es ist ja kein natürliches Recht.

1) und 2) sind ein Punkt. Naturrechtler begründen Naturrecht mit beidem, je nach Provenienz. Die Möglichkeiten sind also
  • Naturrecht
  • Konventionsrecht

Wenn es sowas wie ein real existierendes Naturrecht gäbe, dann müßte von verschiedenen Personen ausformuliertes Naturrech zumindest vageste Berührungspunkte haben (weil sie ja alle Aspekte derselbe Realität abzubilden jeweils für sich beanspruchen.)
Tun sie aber nicht. Nichts ist so willkürlich wie ein ausformuliertes Naturrecht.

Letztlich läuft es darauf hinaus, dass "Naturrecht" die persönliche Vorstellung desjenigen abbildet, der dieses formuliert - mit dem Anspruch, dass diese persönliche Vorstellung absulte und allgemeingültige, universale Wahrheit sei. Ob es die katholische Kirche ist, nach der Verhütung und Homosexualität wider die Natur sei, ob es PUler ist, nach dem Geschlechts-Rollenbilder exakt definiert sind und jede Abweichung davon eine "Störung" oder ob's der nationalsozialistische Programmatiker ist, der im Kampf ums Dasein das Recht des Schöpfers zu erblicken vermeint:
Unterschiedlichste Positionen, die nur einen einzigen Aspekt gemeinsam haben, nämlcihe den Anspruch, absolut zu sein.

Konventionsrecht dagegen entstammt nicht dem Anspruch, absolut zu sein, sondern eben darauf, den Interessen möglichst vieler Personen Rechnung zu tragen.

Ich habs kürzlich schonmal in einem anderen Thread geschrieben: naturrechtliche Argumentationen enden häufig zu einem bestimmten Zeitpunkt damit, dass besonders viele Menschen sterben.
Das ist IMO eine direkte Folge des Absolutheitsanspruchs: wenn meine Meinung die absolute Wahrheit ist, dann ist jedes Mittel erlaubt, sie durchzusetzen.

Meiner Ansicht nach sind Naturrechtler Menschen, bei denen man immer sehr genau aufpassen muss, wo sie ihre Hände haben ...
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062484) Verfasst am: 11.08.2008, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Letztlich läuft es darauf hinaus, dass "Naturrecht" die persönliche Vorstellung desjenigen abbildet, der dieses formuliert


Gerade andesrum.

Ich schätze hier wird das "Naturrechte" oder "natürliches Recht" falsch verstanden.

Aber bedenkt bitte alle, nicht das Volk gibt sich die Rechte. Das ist eine Legende. Das gab es noch nie in der Geschichte. Zum bestimmten Zeitpunkt, also nach Kriegen oder Revolutionen, sind oben mächtige Menschen, die Führer, die mal egoistisch, mal nicht egoistisch denken. Sind sie egoistisch, machen sie Menschen ungleich und werden Diktatoren, sind sie nicht egoistisch, machen sie alle Menschen gleich. Sind Menschenrechte also kein natürliches Recht, darf man sich nicht beschweren wenn die Mächtigen ein ungleiches Menschenbild haben und dementsprechend auch das Recht formulieren. Es ist ja kein natürliches Recht. Warum sich also über den Islam aufregen. Letztendlich regen sich alle über die Moslems auf weil sie ein anderes Menschenbild haben und das was sie unter Menschenrechten verstehen zufällig mit der Scharia übereinstimmt, auf der anderen Seite regen sich alle auf, weil man von natürlichen Rechten spricht. Also, wenn Menschenrechte keine natürlichen Rechte sind, dann haben die islamischen Staaten das Recht ihre eigenen Menschenrechte zu definieren. Oder nicht? Nur wenn es ein natürliches Recht ist, ist es auf der ganzen Welt gleich und gilt für alle Menschen gleichermaßen. Ist es ein Konventionsrecht, dann gibt es nicht die Menschenrechte. Dann muß man akzeptieren, daß die einen das vereinbaren, die anderen das.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1062490) Verfasst am: 11.08.2008, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Letztlich läuft es darauf hinaus, dass "Naturrecht" die persönliche Vorstellung desjenigen abbildet, der dieses formuliert


Gerade andesrum.

Ich schätze hier wird das "Naturrechte" oder "natürliches Recht" falsch verstanden.

Aber bedenkt bitte alle, nicht das Volk gibt sich die Rechte. Das ist eine Legende. Das gab es noch nie in der Geschichte. Zum bestimmten Zeitpunkt, also nach Kriegen oder Revolutionen, sind oben mächtige Menschen, die Führer, die mal egoistisch, mal nicht egoistisch denken. Sind sie egoistisch, machen sie Menschen ungleich und werden Diktatoren, sind sie nicht egoistisch, machen sie alle Menschen gleich. Sind Menschenrechte also kein natürliches Recht, darf man sich nicht beschweren wenn die Mächtigen ein ungleiches Menschenbild haben und dementsprechend auch das Recht formulieren. Es ist ja kein natürliches Recht. Warum sich also über den Islam aufregen. Letztendlich regen sich alle über die Moslems auf weil sie ein anderes Menschenbild haben und das was sie unter Menschenrechten verstehen zufällig mit der Scharia übereinstimmt, auf der anderen Seite regen sich alle auf, weil man von natürlichen Rechten spricht. Also, wenn Menschenrechte keine natürlichen Rechte sind, dann haben die islamischen Staaten das Recht ihre eigenen Menschenrechte zu definieren. Oder nicht? Nur wenn es ein natürliches Recht ist, ist es auf der ganzen Welt gleich und gilt für alle Menschen gleichermaßen. Ist es ein Konventionsrecht, dann gibt es nicht die Menschenrechte. Dann muß man akzeptieren, daß die einen das vereinbaren, die anderen das.


Die Menschrechte sind nicht "natürlich", sondern das Ergebnis von Erfahrungen.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1062491) Verfasst am: 11.08.2008, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Muslime werden von anderen Muslimen auf unzulässige Weise in ihren Rechten beschnitten und eingeschränkt. Menschenrechte sind eine Befreiung, keine Unterwerfung.

Das klingt so ja gradezu zustimmenswert.

Was mich aber dann imemr wieder verwundert, ist die Fähigkeit von Islamophobikern zum Zwiedenken: einerseits ist der Islam böse, weil er Menschen (z.B. Frauen) sowas antut, andererseits haben es die "Schleiereulen nicht besser verdient" (PI-Sprech), weil sie ja dem Islam anhängen.

Und was soll das mit mir zu tun haben? Mit den Augen rollen

Vergessen wir mal den Begriff "Naturrecht". Ich habe davon nicht gesprochen. Aber es gibt eine menschliche Natur und menschliche Bedürfnisse. Diejenigen, die das Menschenrecht kritisieren, sollten aufzeigen, welches der Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte eine westliche Eigenheit wäre. Welche der Rechte würde ein Despot eines Unrechtsregimes oder ein Aristokrat nicht für sich persönlich beanspruchen?
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062492) Verfasst am: 11.08.2008, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Die Menschrechte sind nicht "natürlich", sondern das Ergebnis von Erfahrungen.


Wessen?
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1062494) Verfasst am: 11.08.2008, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Letztlich läuft es darauf hinaus, dass "Naturrecht" die persönliche Vorstellung desjenigen abbildet, der dieses formuliert


Gerade andesrum.

Ich schätze hier wird das "Naturrechte" oder "natürliches Recht" falsch verstanden.


Das glaube ich ebenfalls. Weiterhin glaube ich, dass du derjenige bist, der es falsch versteht.
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-- Kurt Tucholsky
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1062496) Verfasst am: 11.08.2008, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Aber bedenkt bitte alle, nicht das Volk gibt sich die Rechte. Das ist eine Legende. Das gab es noch nie in der Geschichte. Zum bestimmten Zeitpunkt, also nach Kriegen oder Revolutionen, sind oben mächtige Menschen, die Führer, die mal egoistisch, mal nicht egoistisch denken. Sind sie egoistisch, machen sie Menschen ungleich und werden Diktatoren, sind sie nicht egoistisch, machen sie alle Menschen gleich.

Wie erklärst du dann König Leopold II von Belgien? Er wird in Belgien als großer Philanthrop geehrt, der viele rechtliche und demokratische Fortschritte für die Belgier bracht. Gleichzeitig führte er in Belgisch-Kongo die vermutlich brutalste Kolonialpolitik, die es gab. Im Gegensatz zu den Briten war er überhaupt nicht an der Verbreitung der Zivilisation interessiert, sondern tat nur genau das, was nötig war, um die Bodenschätze aus dem Land zu schaffen. Dabei tötete er zig Millionen Kongolesen.

Der Unterschied in seinem Verhalten erklärt sich dadurch, dass das belgische Volk mächtiger war und ihn beseitigen hätte können, wenn er nicht nachgegeben hätte.

Menschenrechte, demokratische Verfassungen und dergleichen entstehen auf Druck der Bevölkerung, auch wenn sie dann von einem egoistischen Machtpolitiker unterschrieben werden.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 11.08.2008, 18:34, insgesamt einmal bearbeitet
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1062499) Verfasst am: 11.08.2008, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Die Menschrechte sind nicht "natürlich", sondern das Ergebnis von Erfahrungen.


Wessen?


Der Frösche von Asporc III
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1062500) Verfasst am: 11.08.2008, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Die Menschrechte sind nicht "natürlich", sondern das Ergebnis von Erfahrungen.


Wessen?

Und: Warum sind diese Erfahrungen nicht in der Natur begründet?
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062504) Verfasst am: 11.08.2008, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Das glaube ich ebenfalls. Weiterhin glaube ich, dass du derjenige bist, der es falsch versteht.


Das widerspricht sich. Entweder es wird falsch verstanden, dann habe ich Recht, oder ich liege falsch, dann können es nicht falsch verstanden werden.
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062506) Verfasst am: 11.08.2008, 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Die Menschrechte sind nicht "natürlich", sondern das Ergebnis von Erfahrungen.


Wessen?


Der Frösche von Asporc III


Die Frage war ernst gemeint.
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atheist666
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1062507) Verfasst am: 11.08.2008, 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Die Menschrechte sind nicht "natürlich", sondern das Ergebnis von Erfahrungen.


Wessen?


Der Frösche von Asporc III


Die Frage war ernst gemeint.


Meine Anwort auch.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1062511) Verfasst am: 11.08.2008, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Muslime werden von anderen Muslimen auf unzulässige Weise in ihren Rechten beschnitten und eingeschränkt. Menschenrechte sind eine Befreiung, keine Unterwerfung.

Das klingt so ja gradezu zustimmenswert.

Was mich aber dann imemr wieder verwundert, ist die Fähigkeit von Islamophobikern zum Zwiedenken: einerseits ist der Islam böse, weil er Menschen (z.B. Frauen) sowas antut, andererseits haben es die "Schleiereulen nicht besser verdient" (PI-Sprech), weil sie ja dem Islam anhängen.

Und was soll das mit mir zu tun haben? Mit den Augen rollen

Denk doch nicht immer so negativ. Freu dch doch, dass ich dir in der Sache zugestimmt habe. Wenn du nicht zu den Islamophobikern gehörst, auf die sich die Äußerung bezog, dann brauchst du dir das ja auch nicht ans Bein zu binden.

Zitat:
Vergessen wir mal den Begriff "Naturrecht". Ich habe davon nicht gesprochen. Aber es gibt eine menschliche Natur und menschliche Bedürfnisse. Diejenigen, die das Menschenrecht kritisieren, sollten aufzeigen, welches der Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte eine westliche Eigenheit wäre. Welche der Rechte würde ein Despot eines Unrechtsregimes oder ein Aristokrat nicht für sich persönlich beanspruchen?

Möglicherweise mißverstehst du mich. Ich wandle nicht auf rk72's Pfad des Kulturrelativismus (bei dem ich nicht weiß, ob das tatsächlich seine Meinung ist, oder ob er diese Position hier wieder einmal nur vertritt, um möglichst viel Widerspruch zu ernten - aber das ist im Moment ja auch gleich)
Ich bin der Ansicht, dass Menschenrechte allgemein einforderbar sind, nötigenfalls auch mittels Gewalt. Allerdings eben nicht, weil sie beanspruchen, einer universale Wahrheit oder "der menschlichen Natur" zu entsprechen, sondern weil sie beanspruchen, die Ansprüche von Menschen [im Idealfall] so weit wie möglich auszubalancieren.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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