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Was bietet der Koran?
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VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
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Beitrag(#1076127) Verfasst am: 29.08.2008, 03:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wie so Leute reagieren wenn man denen sagt dass Flugzeuge oder Verbrennungsmotoren (Tausende kontrollierte Explsosionen pro Minute sorgen für eine Energieumwandlung - für mich immer wieder Faszinierend das das alles funktioniert und dabei auch noch lange hält) das Ergebnis menschlicher Forschung sind und Offensichtlich nichts mit Allahh am Hut haben?
Vermutlich: Alles durch, nichts Ohne Allah!
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
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Beitrag(#1076958) Verfasst am: 30.08.2008, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist in Bezug auf den Koran auch etwas anderes aufgefallen:

Die wenigen sehr glaeubigen Christen, die ich kenne, lesen oftmals in der Bibel, weil es ... zumindest sagen sie es so... ihnen gut tue, sie beruhige, ihnen Kraft gebe. Ich habe hier sogar eine armenische Bekannte, die die Heilige Schrift in ihrer Tasche immer überallhin mit zwinkern )

Was die Moslems betrifft, die doch regelmaessig beten und sich strenger an die islamischen Vorschriften halten (davon kenne ich auch nicht gerade sehr viele) lesen im Koran nur direkt vor oder nach einem Gebet.

Oder aber sie lesen darin, weil irgendein grosser Mann in der Geschichte des Islam mal gesagt hat, dass man durch das Lesen des Koran Sünden bereinigen könnte. Gerade an den islamischen Feiertagen kursieren inflationaere Zahlen in Bezug auf Sündvergebungen.

Wer z.B. am Tag, an dem Mohammed den Koran empfing, zu Allah bete und sich dem Koran widme, bekomme dies zigtausend mal angerechnet, manche sprechen gerne auch von einer millionenfachen Multiplikation.

Es ist bei den Lesern des Koran oftmals dieser Gedanke da, dass man für seine Zukunft im Himmel Bonuspunkte sammelt. Bei den bereits erwaehnten Bibellesern, die nach der Bibel in ihrer Freizeit zu Hause greifen, habe ich diesen Eindruck niemals gehabt.

skeptisch

Befolge den Koran und du kommst in den Himmel, lese ihn und hole dir Bonuspoints. Lachen
Dies wird besonders deutlich bei denen, die in Koranschulen als Kinder mal in den Sommerferien nur das "Lesen" des Korans gelernt haben. Sie wissen, wie man ihn liest, verstehen aber bis auf die wenigen öfter bei Gebeten rezitierten Suren, die sie auch auf türkisch kennen, kein Wort von dem was sie brabbeln.

Ganz extrem ist es z.B. bei meiner Mutter. Ich will mich gewiss nicht über sie lustig machen, aber ich finde es absurd, dass sie im Ramaddanmonat (sie fastet aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr) öfter den Koran rezitiert. Da sie das arabische Alphabet nicht beherrscht besitzt sie hierfür eine Umschrift in lateinischer Schrift in der die Aussprache der arabischen Wörter wiedergegeben wird. Ein Punkt, wo ich gewiss mit einer 76 jaehrigen keine Diskussion beginnen werde. zwinkern
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ateyim
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Beitrag(#1077458) Verfasst am: 31.08.2008, 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

So.... passend zu dem, was ich oben bereits geschrieben habe:

Kurz vor Beginn des Rammadan überschlagen sich die Zeitungen plötzlich mit allen mögliche Beilagen...

die heutige Beilage enthaelt die wichtigsten Suren... natürlich nur in lateinischer Umschrift, damit man sie aussprechen kann mit türkischer Übersetzung.

Im Einband steht ein Zitat von Mohammed. Er soll gesagt haben:

"Geht an die Graeber der Glaeubigen und verweilt dort eine Stunde. Dies kommt einer Hadsch gleich"

Da ist es wieder... hier hole ich mir ein paar Bonuspunkte, dort kann ich auch noch etwas für die Habenseite meines Kontos verbuchen... und und und.

Die Hadsch.. eine der wichtigsten Pflichten eines Muslims... und plötzlich ist ein einstündiges Verweilen am Grab eines verstorbenen Muslims gleichwertig. zwinkern

Zu jedem Koran sollte man ein Heftchen verkaufen, indem man seinen aktuellen Punktestand eintragen sollte... dann geht die Befragung im Himmel schneller Lachen
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beachbernie
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Beitrag(#1077865) Verfasst am: 31.08.2008, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
So.... passend zu dem, was ich oben bereits geschrieben habe:

Kurz vor Beginn des Rammadan überschlagen sich die Zeitungen plötzlich mit allen mögliche Beilagen...

die heutige Beilage enthaelt die wichtigsten Suren... natürlich nur in lateinischer Umschrift, damit man sie aussprechen kann mit türkischer Übersetzung.

Im Einband steht ein Zitat von Mohammed. Er soll gesagt haben:

"Geht an die Graeber der Glaeubigen und verweilt dort eine Stunde. Dies kommt einer Hadsch gleich"

Da ist es wieder... hier hole ich mir ein paar Bonuspunkte, dort kann ich auch noch etwas für die Habenseite meines Kontos verbuchen... und und und.

Die Hadsch.. eine der wichtigsten Pflichten eines Muslims... und plötzlich ist ein einstündiges Verweilen am Grab eines verstorbenen Muslims gleichwertig. zwinkern

Zu jedem Koran sollte man ein Heftchen verkaufen, indem man seinen aktuellen Punktestand eintragen sollte... dann geht die Befragung im Himmel schneller Lachen



Das gibt's doch im Christentum auch und auch im nichtreligioesen Bereich. Jede Airlines, die was auf sich haelt, verteilt Bonusmeilen, wenn man sie bucht und wenn man genuegend Bonusmeilen zusammen hat, dann gibt's 'nen Freiflug. Bei den Religionen ist das genauso, wer genuegend Bonusmeilen gesammelt hat, der kriegt ganz zum Schluss 'nen Freiflug in den Himmel.... Sehr glücklich


Gruss, Bernie
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VT_340
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Beitrag(#1077927) Verfasst am: 01.09.2008, 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Nach einem Gespräch mit einem Fundi weiß ich jetzt was der Koran bietet: Die Wahrheit.
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ateyim
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Beitrag(#1078020) Verfasst am: 01.09.2008, 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Nach einem Gespräch mit einem Fundi weiß ich jetzt was der Koran bietet: Die Wahrheit.


Manchmal ist die Antwort doch so einfach, man erkennt sie bloss nicht. zwinkern
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beachbernie
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Beitrag(#1078024) Verfasst am: 01.09.2008, 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Nach einem Gespräch mit einem Fundi weiß ich jetzt was der Koran bietet: Die Wahrheit.


Was? Der auch?

Ich habe das auch schon von der Bibel, den Veden, der Edda und der Bildzeitung gehoert. zwinkern
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ateyim
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Beitrag(#1078052) Verfasst am: 01.09.2008, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Nach einem Gespräch mit einem Fundi weiß ich jetzt was der Koran bietet: Die Wahrheit.


Was? Der auch?

Ich habe das auch schon von der Bibel, den Veden, der Edda und der Bildzeitung gehoert. zwinkern


Edda hiess meine erste grosse Liebe.... SIE war gewiss nicht die Wahrheit Lachen
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1078397) Verfasst am: 01.09.2008, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Nach einem Gespräch mit einem Fundi weiß ich jetzt was der Koran bietet: Die Wahrheit.


Was? Der auch?

Ich habe das auch schon von der Bibel, den Veden, der Edda und der Bildzeitung gehoert. zwinkern


Edda hiess meine erste grosse Liebe.... SIE war gewiss nicht die Wahrheit Lachen



Wieso? War es damals die Edda, die Schluss gemacht hat? zynisches Grinsen
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Agnost
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Beiträge: 5618

Beitrag(#1078426) Verfasst am: 01.09.2008, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
Mir ist in Bezug auf den Koran auch etwas anderes aufgefallen:

Die wenigen sehr glaeubigen Christen, die ich kenne, lesen oftmals in der Bibel, weil es ... zumindest sagen sie es so... ihnen gut tue, sie beruhige, ihnen Kraft gebe. Ich habe hier sogar eine armenische Bekannte, die die Heilige Schrift in ihrer Tasche immer überallhin mit zwinkern )

Was die Moslems betrifft, die doch regelmaessig beten und sich strenger an die islamischen Vorschriften halten (davon kenne ich auch nicht gerade sehr viele) lesen im Koran nur direkt vor oder nach einem Gebet.

Oder aber sie lesen darin, weil irgendein grosser Mann in der Geschichte des Islam mal gesagt hat, dass man durch das Lesen des Koran Sünden bereinigen könnte. Gerade an den islamischen Feiertagen kursieren inflationaere Zahlen in Bezug auf Sündvergebungen.

Wer z.B. am Tag, an dem Mohammed den Koran empfing, zu Allah bete und sich dem Koran widme, bekomme dies zigtausend mal angerechnet, manche sprechen gerne auch von einer millionenfachen Multiplikation.

Es ist bei den Lesern des Koran oftmals dieser Gedanke da, dass man für seine Zukunft im Himmel Bonuspunkte sammelt. Bei den bereits erwaehnten Bibellesern, die nach der Bibel in ihrer Freizeit zu Hause greifen, habe ich diesen Eindruck niemals gehabt.

skeptisch

Befolge den Koran und du kommst in den Himmel, lese ihn und hole dir Bonuspoints. Lachen
Dies wird besonders deutlich bei denen, die in Koranschulen als Kinder mal in den Sommerferien nur das "Lesen" des Korans gelernt haben. Sie wissen, wie man ihn liest, verstehen aber bis auf die wenigen öfter bei Gebeten rezitierten Suren, die sie auch auf türkisch kennen, kein Wort von dem was sie brabbeln.

Ganz extrem ist es z.B. bei meiner Mutter. Ich will mich gewiss nicht über sie lustig machen, aber ich finde es absurd, dass sie im Ramaddanmonat (sie fastet aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr) öfter den Koran rezitiert. Da sie das arabische Alphabet nicht beherrscht besitzt sie hierfür eine Umschrift in lateinischer Schrift in der die Aussprache der arabischen Wörter wiedergegeben wird. Ein Punkt, wo ich gewiss mit einer 76 jaehrigen keine Diskussion beginnen werde. zwinkern


Du siehst das schon richtig:

Paulus legt ja in seinen Schriften dar, dass nur Gottes Gnade und nichts als Gottes Gnade, das Paradies ermöglicht.
Das war ein Bruch mir der jüdischen "Gesetzes-Geläubigkeit".
Die Muslime haben in dieser Hinsicht eindeutig bei den Juden "angehängt."

Aber auch die Christen wurden wieder teilweise rückfällig: Die Beichte und die dann auferlegten Bussen, sollten das hinübergleiten in den Himmel wieder erleichtern.

Luther, Zwingli und Calvin, die Reformatoren haben ja auch in radikaler Anlehnung an Paulus die Beichte als unchristlich abgeschafft.
Wieder ist man einzig und allein von der Gnade und nichts als der Gnade Gottes abhängig.

Agnost
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1080733) Verfasst am: 05.09.2008, 09:04    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie gehört es hierhin:

Heute morgen im türkischen Frühstücksfernsehen unterhielten sich zwei islamische Schriftgelehrte über die Rolle des "Schicksals" im Islam.

Der Schicksalsglaube wird ja von den meisten Muslimen so gedeutet, das ALLES von Allah vorbestimmt sei und dies führt oft dazu, dass man auch nach Erdbeben, die Haende in den Schoss legt und meint, dass es eh nichts bringen würde, dagegen (bauliche) Massnahmen zu ergreifen, denn es sei halt Allahs Wille und dem könne man sich nicht in den Weg stellen.

Einer argumentierte eben genau in diese Richtung.

Sein Gegenüber vertrat die Auffassung, dass nur Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, Geburt und Tod, die Geburt als Mann oder Frau schicksalbestimmt seien. Alles andere habe Allah dem freien Willen des Menschen überlasen und dafür müsse man nach dem Tod Rechenschaft ablegen. Der Satz, dass Allah unser Schicksal kenne würde oft missverstanden werden. Es sage nur aus, dass Allah zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens in die Zukunft schauen könne und wisse, was uns erwartet, wenn wir auf diesem Weg weitergehen. (Erinnert mich an eine Wahrsagerin mit ihrer Glaskugel zwinkern ). Dieses "Schicksal" sei aber beeinflussbar... durch ein glaeubiges Leben. Mit den Augen rollen

naja...

lustig wurde es, als ein Streit entbrannte... letzterer fragte den Schicksalglaeubigeren, ob es dann OK sei, dass man etwas macht, für das man dann in die Hölle kommt? Warum gebe es überhaupt Himmel und Hölle, wenn wir eh nach einer festen Regieanweisung lebten?

Darauf der andere: " Wenn wir solche Taten begehen, die uns in die Hölle führen, dann hat uns Allah dies tun lassen, weil vielleicht einer unserer Vorvaeter ein Verbrechen begangen hat, das gesühnt werden musste."

OOOOOOOOOH, Allah, lass Logik vom Himmel herabregnen. Lachen


leider musste ich dann aufbrechen und zur Arbeit gehen....


Fazit: der Islam bietet eine Bandbreite von Interpretationen, dessen aeussersten Eckpunkte manchmal derart weit auseinanderliegen, dass jeder darin seine Wohlfühlnische finden kann. Lachen
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1080758) Verfasst am: 05.09.2008, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
OOOOOOOOOH, Allah, lass Logik vom Himmel herabregnen. Lachen


Von der inneren Logik der Argumentation her ist der Determinismus-à-la-Allah-Vertreter seinem Opponenten überlegen. Er hat ja sogar erkannt, dass der Freie Wille wahrscheinlich nicht existiert. Dumm nur, dass er Allah braucht, um sein Schuld-und-Sühne-Konzept aufrecht erhalten zu können. Aber im Grunde ist das bei Christen ja auch so: Die wirklichen intellekutellen Unredlichkeiten und logischen Unmöglichkeiten produzieren v.a. die s.g. "modernen" Theologen. Konservative bzw. bibeltreue Christen erzählen zwar auch unfassbaren Unsinn, aber der ist in sich meistens logisch konsistent. Das gilt ja auch für Junge-Erde-Kreationisten vs. ID.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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PeterPyro
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Anmeldungsdatum: 11.08.2008
Beiträge: 16

Beitrag(#1080973) Verfasst am: 05.09.2008, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
Irgendwie gehört es hierhin:

Heute morgen im türkischen Frühstücksfernsehen unterhielten sich zwei islamische Schriftgelehrte über die Rolle des "Schicksals" im Islam.

Der Schicksalsglaube wird ja von den meisten Muslimen so gedeutet, das ALLES von Allah vorbestimmt sei und dies führt oft dazu, dass man auch nach Erdbeben, die Haende in den Schoss legt und meint, dass es eh nichts bringen würde, dagegen (bauliche) Massnahmen zu ergreifen, denn es sei halt Allahs Wille und dem könne man sich nicht in den Weg stellen.

Einer argumentierte eben genau in diese Richtung.

Sein Gegenüber vertrat die Auffassung, dass nur Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, Geburt und Tod, die Geburt als Mann oder Frau schicksalbestimmt seien. Alles andere habe Allah dem freien Willen des Menschen überlasen und dafür müsse man nach dem Tod Rechenschaft ablegen. Der Satz, dass Allah unser Schicksal kenne würde oft missverstanden werden. Es sage nur aus, dass Allah zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens in die Zukunft schauen könne und wisse, was uns erwartet, wenn wir auf diesem Weg weitergehen. (Erinnert mich an eine Wahrsagerin mit ihrer Glaskugel zwinkern ). Dieses "Schicksal" sei aber beeinflussbar... durch ein glaeubiges Leben. Mit den Augen rollen

naja...

lustig wurde es, als ein Streit entbrannte... letzterer fragte den Schicksalglaeubigeren, ob es dann OK sei, dass man etwas macht, für das man dann in die Hölle kommt? Warum gebe es überhaupt Himmel und Hölle, wenn wir eh nach einer festen Regieanweisung lebten?

Darauf der andere: " Wenn wir solche Taten begehen, die uns in die Hölle führen, dann hat uns Allah dies tun lassen, weil vielleicht einer unserer Vorvaeter ein Verbrechen begangen hat, das gesühnt werden musste."

OOOOOOOOOH, Allah, lass Logik vom Himmel herabregnen. Lachen


leider musste ich dann aufbrechen und zur Arbeit gehen....


Fazit: der Islam bietet eine Bandbreite von Interpretationen, dessen aeussersten Eckpunkte manchmal derart weit auseinanderliegen, dass jeder darin seine Wohlfühlnische finden kann. Lachen


Verehrter ateyim, habe deine Beiträge hier im Thread mit sehr viel Gewinn gelesen. Danke dafür. Meine ich ganz Ernst!
pp
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Karlchen
kritisch christlicher Exot ohne Artenschutz



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 1119

Beitrag(#1080995) Verfasst am: 05.09.2008, 16:55    Titel: Re: Was bietet der Koran? Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Wie wir wissen ist eine moderne Gesellschaft ohne die zehn Gebote gar nicht denkbar! Tolle Sprüche wie "Es gibt 20 Millionen Gesetzte auf der Welt um sie Durchzusetzen" erspare ich mir an dieser Stelle. Seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst - grundsätzlich keine schlechte Idee.


Das ist aber keines der 10 Gebote.


Nö, das beantwortet aber nicht die von VT_340 wohl mit seinem vollen Beitrag beabsichtigte, völlig berechtigte Fragestellung. Versuchs doch mal.
Ich habe bisher jedenfalls im Islam noch keine glaubwürdig von ihrem Propheten vorgelebte philosophische Aufforderung gefunden, die ausnahmslos allen Menschen nutzen würde, wenn man sich dran halten würde, wie "Liebe deinen Nächsten, wie du dich selbst liebst", im NT.
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Die derzeit einzige politisch korrekte Projektionsfläche für Respektlosigkeit und Hass in Deutschland: Das Christentum.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22334

Beitrag(#1081306) Verfasst am: 05.09.2008, 23:46    Titel: Re: Was bietet der Koran? Antworten mit Zitat

Karlchen hat folgendes geschrieben:
... "Liebe deinen Nächsten, wie du dich selbst liebst", im NT.

AT, ursprünglich.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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ateyim
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Beitrag(#1083476) Verfasst am: 09.09.2008, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich bietet der Koran ein sprachliches Phaenomen:

viele englische Koranvarianten imitieren althergebrachte sprachliche Besonderheiten der Bibel:

statt des Gebrauchs von you und your, wenn man Gott anspricht, gibt es in der Bibel die Formen Thou, Thee, Thine etc. und auch die Verbendungen erinnern in englischen Bibelübersetzungen mehr an die deutsche Sprache: Thou hast (du hast), he hath (er hat) etc.

Ich weiss nicht wann man damit anfing, englische Koranübersetzungen in der Menschheitsgeschichte vermehrt zu drucken, aber sie konnten bestimmt noch keine Tradition entwickeln wie der Bibeldruck in England...

daher finde ich es laecherlich, wenn ich sowas lese:

Zitat:
Thee do we worship, and Thine aid we seek.

6. Show us the straight way,

7. The way of those on whom Thou hast bestowed Thy Grace, those whose (portion) is not wrath, and who go not astray


WARUM macht man das?

Ist man der Meinung, dass religiöse Bücher auf Englisch unbedingt so geschrieben sein müssen, um eine göttliche Aura zu haben?

Keine deutsche Koranübersetzung klingt sprachlich wie eine aeltere deutsche Bibelübersetzung!!! aber viele englischen bekommen nachtraeglich dieses "divine touch" zwinkern
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Misterfritz
mini - mal



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Beitrag(#1083485) Verfasst am: 09.09.2008, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
Für mich bietet der Koran ein sprachliches Phaenomen:

viele englische Koranvarianten imitieren althergebrachte sprachliche Besonderheiten der Bibel:

statt des Gebrauchs von you und your, wenn man Gott anspricht, gibt es in der Bibel die Formen Thou, Thee, Thine etc. und auch die Verbendungen erinnern in englischen Bibelübersetzungen mehr an die deutsche Sprache: Thou hast (du hast), he hath (er hat) etc.

Ich weiss nicht wann man damit anfing, englische Koranübersetzungen in der Menschheitsgeschichte vermehrt zu drucken, aber sie konnten bestimmt noch keine Tradition entwickeln wie der Bibeldruck in England...

daher finde ich es laecherlich, wenn ich sowas lese:

Zitat:
Thee do we worship, and Thine aid we seek.

6. Show us the straight way,

7. The way of those on whom Thou hast bestowed Thy Grace, those whose (portion) is not wrath, and who go not astray


WARUM macht man das?

Ist man der Meinung, dass religiöse Bücher auf Englisch unbedingt so geschrieben sein müssen, um eine göttliche Aura zu haben?

Keine deutsche Koranübersetzung klingt sprachlich wie eine aeltere deutsche Bibelübersetzung!!! aber viele englischen bekommen nachtraeglich dieses "divine touch" zwinkern

das ist mir hier auch schon aufgefallen und kam mir komisch vor, allerdings hat Shakir von den dreien ein moderneres englisch.
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ateyim
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Beitrag(#1086121) Verfasst am: 14.09.2008, 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Immer wenn von Frauen die Rede ist, die zum Islam konvertieren, dann sind es meistens in Reportagen in Zeitung und im Fernsehen die gewesen, die in eine muslimische Familie eingeheiratet haben.

Aber es gibt auch die, besonders in der Türkei, die zwar schon immer Moslem waren, aber nur dem Namen nach. Sie beteten nie, und hielten sich auch sonst nicht an irgendwelche muslimische Vorschriften. Das sehr liberales Elternhaus, vielleicht mit einem Grossvater oder einer Grossmutter, die den Islam noch auslebt.

Wenn sie irgendwann meinen, Allah zu brauchen, Allah zu empfinden, Allah zu erleben.... bitteschön.

Dann sollen sie sich von mir aus verschleiern, fünfmal am Tag beten, fasten etc. denn das ist ihre freie Entscheidung.

Aber dass sie dann auftreten und von der Befreiung der Frau reden, die in vorislamischer Zeit unterdrückt wurde, und durch den Islam frei wurde, bekomme ich zu viel.

Es sind nicht nur Frauen, die irgendwelche muslimischen strengreligiösen Maenner zu Hause sitzen haben oder durch eine streng islamistische Koranschule gepraegt wurde.

Wie kommen auch die, die eigentlich ganz Helle sind, studiert haben, mit beiden Füssen fest im beruflichen Leben stehen, urplötzlich dazu den Islam attraktiv zu finden, weil er angeblich die Frauen befreit habe.

Wie können Frauen, die behaupten, den Koran alleine zu lesen und selbst zu interpretieren, bereits diesen Abschnitt der 4.Sure deuten, der gerade in einem anderen Thread diskutiert wird:

Zitat:
Die Männer sind die Verantwortlichen über die Frauen, weil Allah die einen vor den andern ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren. Und jene, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, ermahnt sie, laßt sie allein in den Betten und straft sie. Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht keine Ausrede gegen sie; Allah ist hoch erhaben, goß.


VERANTWORTLICHER , die einen vor den anderen AUSGEZEICHNET hat, GEHORSAM?, wenn nicht SCHLAEGE.

wie kann eine selbstbewusste Frau in reifem Alter aus freien Stücken beginnen das als Rettung der Frau verkaufen.

Zumal die deutsche Übersetzung hier sehr schmeichelhaft ist:

im Türkischen werden folgende Begriffe benutzt:

VERWALTER, denn Allah erschuf die einen ÜBER den anderen, wenn STARRKÖPFIG, dann VERPRÜGELN.


Ich versuche es ja mit Empahtie, aber es klappt nicht... ich kann darin keine BEfreiung der Frau erkennen Mit den Augen rollen
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Surata
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Beiträge: 17383

Beitrag(#1086182) Verfasst am: 14.09.2008, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
ich kann darin keine BEfreiung der Frau erkennen Mit den Augen rollen


Es ist meine persönliche Theorie, dass viele Frauen nicht befreit und selbstständig leben wollen und Fremdbestimmung bis zu einem gewissen Grad* sogar als angenehm empfinden. Das find ich aber nicht nur bei Muslimas.


*Muslimas stellen sich als Ideal wohl auch eine gewaltlose Ehe vor
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