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Hartz IV - "Verbrechen gegen Menschlichkeit"
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1077263) Verfasst am: 30.08.2008, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Sind Arbeitslose eine bedrohte Spezies?
http://www.youtube.com/watch?v=9fjvfFB9JlE
Ach, wie lustig... Weinen
Ich kann auch nicht lachen. Meine Bude ist nicht unterkellert... Weinen

Schulterzucken Ich dachte, ValenMacLeod gefällts vielleicht.

Ich kann kein Youtube gucken... läuft nicht flüssig bei 350 MHz.
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1077266) Verfasst am: 30.08.2008, 20:43    Titel: Re: Zwischenfrage Antworten mit Zitat

dasWuslon hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:



Irgendwie erinnert mich das an die fuer den Ernstfall geplante Triade bei der Behandlung von Verletzten einer grossen Katastrophe. Da werden die Leute auch in 3 Gruppen eingeteilt. 1. Die Leichtverletzten, die keine sofortige Hilfe brauchen. 2. die Schwerverletzten, um die man sich sofort kuemmern muss. 3. Die hoffnungslosen Faelle, die in irgendeiner Ecke zum sozialvertraeglichen Ableben abgestellt werden. Ich glaube hier steckt exakt das gleiche Prinzip dahinter...

Gruss, Bernie


Könnte was dran sein. Andere Frage zum gleichen Thema: Wie würdet ihr begrenzte Ressourcen wie Weiterbildungen und Umschulungen verteilen?

Und zur Ergänzung ein Fall aus meiner beruflichen Praxis:

Fall 1: Ein junger Mann ohne Ausbildung, letzten vier Jahre Knast, drogenabhängig verbunden mit daraus resultierenden körperlichen Folgeschäden- derzeit in Substitutionstherapie, kaum in der Lage derzeit von 08:00 bis 15 Uhr durchgehende Inhalten zu folgen (schläft ein - also so richtig, auch Fehlzeiten vorhanden), kann auch nach eigenen Angaben kaum noch körperliche Arbeiten erledigen (nach 2 Stunden Gartenarbeit beinahe umgekippt), kaufmännische Tätigkeiten nicht möglich wegen unterirdischer Rechtschreibkenntnisse und auch weil an solchen kein Interesse besteht

Frage: Sollte man ihm nun eine Umschulung, überbetriebliche Ausbildung o.ä. genehmigen? Hält er das momentan durch? Versteht mich nicht falsch: ich bin dafür, dass man den Mann nicht aufgibt und unterstützt - nur....was soll die Arbeitsagentur da ausrichten? Macht das Sinn, ihn zu Bewerbungen auf Vollzeitstellen anzuhalten? Welcher Arbeitgeber ist so tolerant, dass er das Risiko eingeht selbst bei Teilzeittätigkeit einen Arbeitnehmer mit massiven Defiziten im Durchhaltevermögen anzustellen? (Ich kenn da bisher keine)

So jemand ist aus gesundheitlichen Gründen gar nicht vermittelbar - steht also eigentlich dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Der gehört in medizinische Betreuung - und auch nicht in die Arbeitslosenstatistik.
So jemanden habe ich auber auch auf den Gängen der ARGE noch nie getroffen.
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dasWuslon
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Anmeldungsdatum: 13.08.2006
Beiträge: 193

Beitrag(#1077556) Verfasst am: 31.08.2008, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schon...das Problem an der ganzen Sache ist, dass der gute Mann drei Stunden am Tag arbeiten kann. Somit muss er den ALG2-Antrag stellen. Ansonsten wäre er ein Fall für das Sozialamt.

Ich treffe so einige Leute in meinem Job, wo ich echt nicht weiß, wo für diese die Stellen herkommen sollen. Im günstigsten Fall ist der Sachbearbeiter wie weiter oben schon beschrieben gut informiert und versucht sich mit anderen sozialen Einrichtungen abzustimmen.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1078353) Verfasst am: 01.09.2008, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, ist schon blöd, wenn sich das wahre Leben einfach nicht in die Vorschriften der Arge fügen will...
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1079747) Verfasst am: 03.09.2008, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ökonomen wollen harte Einschnitte
Hartz-IV-Empfänger sollen mit einem monatlichen Regelsatz von 132 Euro auskommen, fordern Wirtschaftswissenschaftler der TU Chemnitz

Lachen Ach, das kann man doch gar nicht mehr Ernst nehmen.
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kynos
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Anmeldungsdatum: 20.04.2006
Beiträge: 163

Beitrag(#1079749) Verfasst am: 03.09.2008, 21:14    Titel: 132 Euro im Monat sollen genug sein?! Antworten mit Zitat

Ein verbeamteter Guterverdiener-Professor will, dass der Mensch mit 132 Euro im Monat satt wird.

Ein neuer christlicher Angriff auf Kranke und Arbeitslose oder seriöse Wissenschaft?

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/oekonomen-wollen-harte-einschnitte/

http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4/mitarbeiter.php


Aus "Wissenschaft und Technik" hier angehangen. I.R
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1079754) Verfasst am: 03.09.2008, 21:23    Titel: Re: 132 Euro im Monat sollen genug sein?! Antworten mit Zitat

kynos hat folgendes geschrieben:
Ein verbeamteter Guterverdiener-Professor will, dass der Mensch mit 132 Euro im Monat satt wird.

Ein neuer christlicher Angriff auf Kranke und Arbeitslose oder seriöse Wissenschaft?

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/oekonomen-wollen-harte-einschnitte/

http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4/mitarbeiter.php


Also ich versteh was du sagen willst und das es schlimm ist, und die Studie ist auch schlimm, aber was soll daran der christlicher Angriff sein?
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1079756) Verfasst am: 03.09.2008, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Studie platzt mitten in eine neue, heftig geführte Debatte über Hartz-IV-Zahlungen. In Reihen von CDU/CSU mehren sich die Stimmen, die für mehr Härte bei missbräuchlichem Bezug des Arbeitslosengelds plädierten und Sozialleistungen teilweise in Frage stellten.


Ich vermute mal, das meint er.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1079759) Verfasst am: 03.09.2008, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse/2008/09.03-09.58.html

Zitat:
Die Studie basiert auf Daten aus dem Jahr 2006. Grundlage der Untersuchung war "ein gesundes, rational handelndes Individuum frei von Sucht- oder anderen Erkrankungen oder Behinderungen", sagt Thießen. Gerechnet wurde für einen Mann zwischen 18 und 65 Jahren, der keine Kinder hat und in einem Ein-Personen-Haushalt lebt
Raucherdiskrimnierung! Sehr glücklich

Zitat:
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Friedrich Thießen, Telefon 0371 531- 26190, E-Mail finance@wirtschaft.tu-chemnitz.de


Na dann fragen wir mal nach...
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kynos
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.04.2006
Beiträge: 163

Beitrag(#1079761) Verfasst am: 03.09.2008, 21:36    Titel: Re: 132 Euro im Monat sollen genug sein?! Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
kynos hat folgendes geschrieben:
Ein verbeamteter Guterverdiener-Professor will, dass der Mensch mit 132 Euro im Monat satt wird.

Ein neuer christlicher Angriff auf Kranke und Arbeitslose oder seriöse Wissenschaft?

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/oekonomen-wollen-harte-einschnitte/

http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4/mitarbeiter.php


Also ich versteh was du sagen willst und das es schlimm ist, und die Studie ist auch schlimm, aber was soll daran der christlicher Angriff sein?


Hinter den bisherigen besonderen Verschärfungen von Hartz IV stehen die christlichen Politiker, obgleich Hartz IV von Sozialdemokraten und Grünen ausgegangen ist. Die Christen haben insbesondere über den Bundesrat Verschärfungen durchgedrückt. Um so infamer ist es, wenn sie gegen Kranke, Schwache und Arbeitslose wie infame Folterknechte mit gespaltener Zunge vorgehen: Die christlichen Politiker spielen bad cop, die christlichen Fürsorgeunternehmen nebst Pfaffen spielen good cop.

Ob die Propaganda der TU CHemniz gegen Bedürftige christlich inspiriert ist, nehme ich bis zum Erweis des Gegenteils an; wissen tue ich es nicht, aber dieses Armenbashing liegt auf der typischen Linie christlicher Politik.
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1079764) Verfasst am: 03.09.2008, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

bei leuten, die ihre beduerftigkeit wirklich selbst verschuldet haben, waere ich durchaus fuer kuerzungen. zB bei jungen leuten, die grundlos ihre ausbildung abbrechen.

sanktionen gibts da jetzt schon, aber nur befristet, und bei manchen leuten duerfte es auch eine dauerhafte kuerzung sein.

andererseits gibt es auch viele leute, die wirklich unverschuldet in eine lage geraten sind, wo ihnen nur hartz iv bleibt. fuer die ist die lage jetzt schon hart genug, da will ich nichts kuerzen.

so faelle von schule abgebrochen, ausbildung abgebrochen, einfach nur weil man keinen bock hat, morgens frueh aufzustehen, die finden natuerlich nie was - die duerfen nicht zur belohnung lebenslaenglich hartz iv fuer lau kriegen. wer dagegen sich immer bemueht hat, vielleicht jahrzehntelang hart gearbeitet, aber jetzt auf der strasse steht, weil ihn mit 55 keiner mehr einstellt, der sollte schon was mehr haben, nicht nur das nackte ueberleben durch ausreichende kalorienzufuhr ("physische existenzsicherung").
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1079767) Verfasst am: 03.09.2008, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Jeder der eine Kürzung des Hartz-IV-Gelder fordert, sollte sollte mal ausprobieren, wie es sich so als Hartzie lebt.

Und wo sind hier Wirtschaftswissenschaftler? Ich sehe da nur die Theologen des Kapitals.

Wirklich, ein solcher Regelsatz hieße eindeutig, dass man auf Überflüssigkeiten, wie Strom, Warm Wasser und Telefon verzichten muss. Schließlich muss man ja noch für den Krankheitsfall am Staate vorbeisparen.


Für den Staat wäre das natürlich super, bräuchte er den 1-€-Fobbern ja nichts mehr zahlen.
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pewe
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#1079772) Verfasst am: 03.09.2008, 21:48    Titel: Re: 132 Euro im Monat sollen genug sein?! Antworten mit Zitat

kynos hat folgendes geschrieben:
Hinter den bisherigen besonderen Verschärfungen von Hartz IV stehen die christlichen Politiker, obgleich Hartz IV von Sozialdemokraten und Grünen ausgegangen ist. Die Christen haben insbesondere über den Bundesrat Verschärfungen durchgedrückt. Um so infamer ist es, wenn sie gegen Kranke, Schwache und Arbeitslose wie infame Folterknechte mit gespaltener Zunge vorgehen: Die christlichen Politiker spielen bad cop, die christlichen Fürsorgeunternehmen nebst Pfaffen spielen good cop.

Passt aber zur Unternehmenspolitik der Kirchen. Gerade dann kann man wieder verstärkt über caritatives Schleimen auf Schäfchenjagd gehen.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1079803) Verfasst am: 03.09.2008, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Soziale Sicherheit ist Freiheit!

Nur, wer über seinen Lebensweg frei entscheiden kann, seinen Beruf frei wählen kann, seinen Wohnort frei wählen kann, der ist frei.

Wer aber in schlecht bezahlte Jobs gezwungen wird, weil die Wirtschaft nichts anderes bietet, wer sich seine Gesundheit in solchen Jobs ruinieren lassen muss, wer gezwungen wird wertlose "Qualifikationen" zu machen um prekäre Beschäftigungsverhältnisse einzugehen... etc., etc. der ist nicht frei! Und er lebt in einer Gesellschaft, die Unfrei ist.

Wer nämlich nur frei ist, weil er es sich (momentan) finanziell leisten kann, ist auch unfrei - er weiss es nur meisst nicht.

Das Ergenis der derzeitigen Arbeitsarktgesetzgebung ist eine Form dezentralisierter Arbeitslager.
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"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1079818) Verfasst am: 03.09.2008, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

wie wär`s denn wenn der Staat Appetitzügler allen Hartz-Empfängern verordnet, zusätzlich eine Woche Fasten oder ähnlich. Wieso muss der Arbeitslose jeden Tag essen? In der Bibel heißt es doch auch, "wer nicht arbeitet, soll auch kein Brot essen."
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1079819) Verfasst am: 03.09.2008, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Nur, wer über seinen Lebensweg frei entscheiden kann, seinen Beruf frei wählen kann, seinen Wohnort frei wählen kann, der ist frei.

tja... sicher waer das schoen, wenn man so frei waere. solche freiheit ist nur dummerweise kaum erreichbar. es kann nicht jeder einfach irgendwas werden, egal ob das nun grade auf dem arbeitsmarkt benoetigt wird oder nicht, und dann anschliessend erwarten, dass ihm irgendjemand (zB staat) dafuer geld gebe...

mir fehlen fuer diese freiheit auch so 2 mio eur. haette ich die, ich wuerd meinen beruf an den nagel haengen und nur noch tun, was mir passt. hach waer das schoen... aber das ist und bleibt traeumerei.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1079822) Verfasst am: 03.09.2008, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
wie wär`s denn wenn der Staat Appetitzügler allen Hartz-Empfängern verordnet, zusätzlich eine Woche Fasten oder ähnlich. Wieso muss der Arbeitslose jeden Tag essen? In der Bibel heißt es doch auch, "wer nicht arbeitet, soll auch kein Brot essen."

Man könnte sicher auch ein paar Plattenbauten in den neuen Bundesländer requirieren und ALG II-Bezieher dorthin umsiedeln... zwangsweise, wenn es sein muss. Die sollen schliesslich keinen teuren Wohnraum verbrauchen, wenn es auch billiger geht!
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1079823) Verfasst am: 03.09.2008, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ökonomen wollen harte Einschnitte
Hartz-IV-Empfänger sollen mit einem monatlichen Regelsatz von 132 Euro auskommen, fordern Wirtschaftswissenschaftler der TU Chemnitz

Lachen Ach, das kann man doch gar nicht mehr Ernst nehmen.



Ich wuerde das schon erst nehmen und allen Oekonomen erst mal ihre Gehaelter drastisch kuerzen und dann fragen ob diese Einschnitte hart genug sind..... Lachen
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1079824) Verfasst am: 03.09.2008, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, mit der vielgepriesenen Freihiet ist `s halt nicht weit her. Macht sich aber gut, sie ordentlich herauszustreichen, sachon um alle Sauereien so zu vernebeln.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1079828) Verfasst am: 03.09.2008, 22:32    Titel: Re: 132 Euro im Monat sollen genug sein?! Antworten mit Zitat

kynos hat folgendes geschrieben:
Ein verbeamteter Guterverdiener-Professor will, dass der Mensch mit 132 Euro im Monat satt wird.

Ein neuer christlicher Angriff auf Kranke und Arbeitslose oder seriöse Wissenschaft?

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/oekonomen-wollen-harte-einschnitte/

http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4/mitarbeiter.php


Aus "Wissenschaft und Technik" hier angehangen. I.R



Das muesste der mir erst einmal 12 Monate vormachen, bevor ich dem das glaube. Ich koennte das sogar, aber ich lebe schliesslich auch in 'ner Gegend, wo ich mich von Fischfang und Jagd ernaehren koennte. In Deutschland haette ich schon Probleme mit dem doppelten Betrag klarzukommen.

Gruss, Bernie
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
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Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1079835) Verfasst am: 03.09.2008, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Nur, wer über seinen Lebensweg frei entscheiden kann, seinen Beruf frei wählen kann, seinen Wohnort frei wählen kann, der ist frei.

tja... sicher waer das schoen, wenn man so frei waere. solche freiheit ist nur dummerweise kaum erreichbar. es kann nicht jeder einfach irgendwas werden, egal ob das nun grade auf dem arbeitsmarkt benoetigt wird oder nicht, und dann anschliessend erwarten, dass ihm irgendjemand (zB staat) dafuer geld gebe...

mir fehlen fuer diese freiheit auch so 2 mio eur. haette ich die, ich wuerd meinen beruf an den nagel haengen und nur noch tun, was mir passt. hach waer das schoen... aber das ist und bleibt traeumerei.

Ok, da sind Deine Ansprüche wohl etwas höher, als die des Durchschnitts-ALG II-Beziehers.

Es geht aber darum, dass man auch ohne 2 Millionen eine sichere, wenn auch bescheidene, Existenz hat - und eben keine Not leiden muss, wenn man im Arbeitsprozess keinen Platz findet.

Es scheint sich immer noch nicht herumgesprochen zu haben, dass diese Wirtschaft nicht mehr alle verfügbaren Arbeitskräfte beschäftigen kann - selbst wenn sie das wolte und selbst unter günstigsten Weltwirtschaftlichen Voraussetzungen!

Das Modell des Wohlstandes für alle auf der Basis von permanentem Wachstum hat eben seine Grenzen erreicht. Es geht darum, auch im Arbeitmarkt eine Form der Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, die einem Zyklus von Lernen - Arbeiten - Lernen - Arbeiten in einem flexiblem, anpassbaren Modus folgt.

Ich wundere mich, dass die Wirtschaft längere Arbeitszeiten fordert... sie müsste eigentlich kürzere favorisieren, damit ihre Mitarbeiter zeit haben, sich neben dem Job zu erholen und produktiver zu sein und sich fortzubilden um immer neue Impulse in den Betrieb zu bringen. statt dessen jammert man über den Mangel an qualifizierten Leuten und brennt die aus, die man hat...
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1079844) Verfasst am: 03.09.2008, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

du irrst Valen, die verlängerten Arbeitszeiten machen für das Kapital durchaus Sinn. Jede Arbeitszeitverkürzung hat zur Folge, dass mehr Leute eingestellt werden müssen und damit einhergehend zusätzliche Sozialabgaben, die so eingespart werden können. Das ist das ganze Geheimnis.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#1079846) Verfasst am: 03.09.2008, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Soziale Sicherheit ist Freiheit!

Nur, wer über seinen Lebensweg frei entscheiden kann, seinen Beruf frei wählen kann, seinen Wohnort frei wählen kann, der ist frei.

Wer aber in schlecht bezahlte Jobs gezwungen wird, weil die Wirtschaft nichts anderes bietet, wer sich seine Gesundheit in solchen Jobs ruinieren lassen muss, wer gezwungen wird wertlose "Qualifikationen" zu machen um prekäre Beschäftigungsverhältnisse einzugehen... etc., etc. der ist nicht frei! Und er lebt in einer Gesellschaft, die Unfrei ist.

Wer nämlich nur frei ist, weil er es sich (momentan) finanziell leisten kann, ist auch unfrei - er weiss es nur meisst nicht.

Das Ergenis der derzeitigen Arbeitsarktgesetzgebung ist eine Form dezentralisierter Arbeitslager.


Und wer soll für diese "Freiheit" bezahlen?
Geboren zu sein ist für Dich schon begründung genug durchgefüttert zu werden oder wie meinst Du das?

Du hast vielleicht eine komische Auffassung von Freiheit.

Frei ist der, der kein Geld nimmt ohne eine Leistung dafür zu erbringen.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Valen MacLeod
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Anmeldungsdatum: 11.12.2004
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Beitrag(#1079851) Verfasst am: 03.09.2008, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht ganz... das Geheimnis ist 1 Arbeitnehmer + 1 Arbeitsloser ist billiger, wie 2/2 Arbeitnehmer.

Würde man das ändern und die Arbeitgeber stärker an den Kosten der Arbeitslosigkeit beteiligen, würde sih automatisch auch die beschäftigungssituation ändern.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1079854) Verfasst am: 03.09.2008, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Das mag ja sein, doch ich bezog mich ja nur auf die Betriebe und deren Sichtweise, nicht auf die gesamte Volkswirtschaft.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
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Beitrag(#1079855) Verfasst am: 03.09.2008, 22:47    Titel: Re: 132 Euro im Monat sollen genug sein?! Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
ich lebe schliesslich auch in 'ner Gegend, wo ich mich von Fischfang und Jagd ernaehren koennte.

wie hats dich eigentlich ausgerechnet auf die queen charlotte islands verschlagen?

ich war noch nicht da, bin nur zweimal bis vancouver gekommen, ne freundin dort besuchen, aber irgendwie hab ich das gefuehl die queen charlotte islands sind noch abgeschlagener von der welt als grosse teile von alaska Smilie

ich glaub, wikipedia berichtete zumindest noch vor kurzem, ihr haettet bis heute nicht einmal ein fastfood-restaurant auf den inseln - das gilt wohl in amerika als anzeichen elementarster zivilisation zwinkern
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1079862) Verfasst am: 03.09.2008, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
statt dessen jammert man über den Mangel an qualifizierten Leuten und brennt die aus, die man hat...

was diese qualifizierten arbeitnehmer natuerlich nicht grade freut.

ja du hast recht, die heutige bevoelkerung kann man nicht mehr komplett beschaeftigen.

aber an qualifizierten leuten herrscht eben immer noch eher mangel.

daraus schliesse ich eigentlich, dass die leute versuchen sollten, sich zu qualifizieren - und nicht, dass sie nun nichts mehr tun brauchen (weil eh nicht genug arbeit da ist) und ihnen nun gefaelligst die brathaehnchen wie im schlaraffenland in den mund geflogen kommen sollen.
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Valen MacLeod
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Anmeldungsdatum: 11.12.2004
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Beitrag(#1079868) Verfasst am: 03.09.2008, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Bist Du arbeitslos, darfst Du nicht studieren. Bist Du im Job, hast Du eigentlich keine Zeit, Dich zu qualifizieren, weil: Wer mehr als 8 Stunden am Tag arbeitet, hat keine Zeit zum Geld verdienen.
_________________
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1079876) Verfasst am: 03.09.2008, 23:02    Titel: Re: 132 Euro im Monat sollen genug sein?! Antworten mit Zitat

kynos hat folgendes geschrieben:
Ob die Propaganda der TU CHemniz gegen Bedürftige christlich inspiriert ist, nehme ich bis zum Erweis des Gegenteils an; wissen tue ich es nicht, aber dieses Armenbashing liegt auf der typischen Linie christlicher Politik.

Pillepalle

[EDIT Absatz umformuliert] Ich würde darum bitten, "christlich" und diese unsoziale Politik, die du mit der CDU assoziierst, nicht einfach gleichzusetzen. Erstens weil es einen - wenn auch heute unbedeutenden - Sozialflügel der CDU gibt. Zweitens, weil die sich nicht christlich nennende FDP in Gänze auch dem Markt-Flügel der CDU ja wohl in nichts nachsteht. Drittens, weil sich christlich verstehende - und nicht marktradikale - Politiker sich auch in allen anderen Parteien finden.

Und derartige Asozialitäten vertritt ja im Übrigen nicht mal der radikalste Kapitalistenflügel der CDU.

-----------------------------

Zum Thema: Wer solche Forderungen erhebt, ist natürlich nichts anderes als ein asozialer Sozialneider und Verfassungsfeind.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)


Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 03.09.2008, 23:39, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Critic
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Beitrag(#1079879) Verfasst am: 03.09.2008, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse/2008/09.03-09.58.html

Zitat:
Die Studie basiert auf Daten aus dem Jahr 2006. Grundlage der Untersuchung war "ein gesundes, rational handelndes Individuum frei von Sucht- oder anderen Erkrankungen oder Behinderungen", sagt Thießen. Gerechnet wurde für einen Mann zwischen 18 und 65 Jahren, der keine Kinder hat und in einem Ein-Personen-Haushalt lebt
Raucherdiskrimnierung! Sehr glücklich

Zitat:
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Friedrich Thießen, Telefon 0371 531- 26190, E-Mail finance@wirtschaft.tu-chemnitz.de


Na dann fragen wir mal nach...


Da hoffe ich mal wieder inständig, daß ich niemals in die Situation komme:

Das ist ja auch schon wieder falsch kalkuliert, nämlich dort lokal für die Stadt Chemnitz. Wenn ich mich recht erinnere, kostet ein Haarschnitt ("Friseurdienstleistungen") bei meinem Friseur nicht 6 Euro, sondern 12 Euro, also das Doppelte des Kalkulierten. Und wo kostet eine Kinokarte 1.50? Und ich kann mir vorstellen, daß das Leben z.B. in München noch deutlich teurer wäre.

Und unbegrenzt umverteilen kann man auch nicht. Gut ja, da gibt es natürlich Leute, die sich als Hartz-IV-Empfänger einen PC nebst Internet-Anschluß halte, dafür aber andere Dinge einsparen. Und mit der letzten 15-Euro-Prepaid-Karte fürs Mobiltelefon bin ich auch sechs Monate ausgekommen. Da habe mir aber z.B. erlaubt, für meinen Magen Mittelchen zur Selbstmedikation zu kaufen. Glaube kaum, daß ich das Geld dafür wiederbekäme. Aber da ich es dann sowieso am Magen habe, brauche ich sowieso nur Tee zu trinken und Zwieback zu essen... Eine Packung Tee, von der billigsten Sorte, 19 Cent. Eine Großpackung Zwieback, billigste Sorte, vielleicht 69 Cent. Paßt doch.

Was die Frage nach der Propaganda angeht: Gut, das kann jetzt wirklich rein ökonomisch sein, daß man einen hypothetischen "homo oeconomicus" angenommen hat, der irgendeinen Minimalbedarf ("ohne Bademantel") hat. Andererseits ist das eben auch Wasser auf die Mühlen derjenigen, für die Hartz-IV-Empfänger nichts als Schmarotzer sind, denen man das Leben noch schwerer machen müsse. Denn wer Arbeit wolle, der finde auch welche. Oder so. Und die sitzen ja insbesondere in der konservativen Ecke.

Und schließlich setzen die Autoren selbst Institutionen, in die Menschen ("Arbeitsscheue", "Landstreicher" etc.) zwangsweise eingewiesen werden konnten, sog. Arbeitshäuser, in die "Kleine Geschichte der Sozialhilfe"...
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 03.09.2008, 23:15, insgesamt 2-mal bearbeitet
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