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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1089380) Verfasst am: 19.09.2008, 01:48 Titel: Nietzsche, Bastarden, Tschandalas und Rassentheorie |
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http://freigeisterhaus.de/posting.php?mode=quote&p=861896
Agnost hat folgendes geschrieben: | Friedrich Nietzsche
Zur Genealogie der Moral
In Hinsicht auf unser Problem, das aus guten Gründen ein stilles Problem genannt werden kann und sich wählerisch nur an wenige Ohren wendet, ist es von keinem kleinen Interesse, festzustellen, dass vielfach noch in jenen Worten und Wurzeln, die "gut" bezeichnen, die Hauptnuance durchschimmert, auf welche hin die Vornehmen sich eben als Menschen höheren Ranges fühlten. Zwar benennen sie sich vielleicht in den häufigsten Fällen einfach nach ihrer Überlegenheit an Macht (als "die mächtigen," "die Herren," "die Gebietenden") oder nach dem sichtbarsten Abzeichen dieser Überlegenheit, zum Beispiel als "die Reichen," "die Besitzenden" (das ist der Sinn von arya; und entsprechend im Eranischen und Slavischen). Aber auch nach einem typischen Charakterzuge: und dies ist der Fall, der uns hier angeht. Sie heissen sich zum Beispiel "die Wahrhaftigen"; voran der griechische Adel, dessen Mundstück der megarische Dichter Theognis ist. Das dafür ausgeprägte Wort esthlos bedeutet der Wurzel nach einen, der ist, der Realität hat, der wirklich ist, der wahr ist; dann, mit einer subjektiven Wendung, den Wahren als den Wahrhaftigen: in dieser Phase der Begriffs-Verwandlung wird es zum Schlag- und Stichwort des Adels und geht ganz und gar in den Sinn "adelig" über, zur Abgrenzung vom lügenhaften gemeinen Manne, so wie Theognis ihn nimmt und schildert—bis endlich das Wort, nach dem Niedergange des Adels, zur Bezeichnung der seelischen Noblesse übrigbleibt und gleichsam reif und süss wird. Im Worte kakos wie in deilos (der Plebejer im Gegensatz zum agathos) ist die Feigheit unterstrichen: dies gibt vielleicht einen Wink-, in welcher Richtung man die etymologische Herkunft des mehrfach deutbaren agathos zu suchen hat. Im lateinischen malus (dem ich melas zur Seite stelle) könnte der gemeine Mann als der Dunkelfarbige, vor allem als der Schwarzhaarige ("hic niger est—") gekennzeichnet sein, als der vorarische Insasse des italischen Bodens, der sich von der herrschend gewordnen blonden, nämlich arischen Eroberer-Rasse durch die Farbe am deutlichsten abhob; wenigstens bot mir das Gälische den genau entsprechenden Fall—fin (zum Beispiel im Namen Fin-Gal) das abzeichnende Wort des Adels, zuletzt der Gute, Edle, Reine, ursprünglich der Blondkopf, im Gegensatz zu den dunklen schwarzhaarigen Ureinwohnern. Die Kelten, beiläufig gesagt, waren durchaus eine blonde Rasse; man tut Unrecht, wenn man jene Streifen einer wesentlich dunkelhaarigen Bevölkerung, die sich auf sorgfältigeren ethnographischen Karten Deutschlands bemerkbar machen, mit irgendwelcher keltischen Herkunft und Blutmischung in Zusammenhang bringt, wie dies noch Virchow tut: vielmehr schlägt an diesen Stellen die vorarische Bevölkerung Deutschlands vor. (Das gleiche gilt beinahe für ganz Europa: im wesentlichen hat die unterworfne Rasse schliesslich daselbst wieder die Oberhand bekommen, in Farbe, Kürze des Schädels, vielleicht sogar in den intellektuellen und sozialen Instinkten: wer steht uns dafür, ob nicht die moderne Demokratie, der noch modernere Anarchismus und namentlich jener Hang zur "commune," zur primitivsten Gesellschafts-Form, der allen Sozialisten Europas jetzt gemeinsam ist, in der Hauptsache einen ungeheuren Nachschlag zu bedeuten hat—und dass die Eroberer- und Herren-Rasse, die der Arier, auch physiologisch im Unterliegen ist?). Das lateinische bonus glaube ich als "den Krieger" auslegen zu dürfen: vorausgesetzt, dass ich mit Recht bonus auf ein älteres duonus zurückführe (vergleiche bellum = duellum = duen-lum worin mir jenes duonus erhalten scheint). Bonus somit als Mann des Zwistes, der Entzweiung (duo), als Kriegsmann: man sieht, was im alten Rom an einem Manne seine "Güte" ausmachte. Unser deutsches "Gut" selbst: sollte es nicht "den Göttlichen," den Mann "göttlichen Geschlechts" bedeuten? Und mit dem Volks-(ursprünglich Adels) Namen der Gothen identisch sein? Die Gründe zu dieser Vermutung gehören nicht hierher.—
Hier nun ein weiterer Text der belegt, dass Nietzsche ein arischer Rassist war.
Tarvoc bist du ein Vor-Arier?[/b] |
Das hier der Tarvoc polemisch angemotzt wurde, müsst ihr nicht sehr ernst nehmen.
Agnost hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Ich habe in meinem Posting mehrer "Niezscheaner" zusammengefasst [...] |
Na und? Was geht mich das an?
Agnost hat folgendes geschrieben: | Und ich denke ich habe mich klar positioniert und und klar dargelegt, dass Nietzsche einen starken Einfluss auf das Denken der Rassenhygieniker hatte. |
Ach du meine Güte. Nietzsche hatte einen starken Einfluss auf das Denken einer ganzen Menge von Leuten. Also was willst du damit beweisen?
Agnost hat folgendes geschrieben: | Wenn du also die Aussagekraft der Fakten bezweifelst (1), oder die generelle Aussagekraft (2) dann stellt sich doch die Frage warum du das tust, wenn du nicht bezweifelst. |
Hat diese Wortaneinanderreihung auch einen Sinn? Was ich hinterfrage und sogar ablehne, ist deine ganze Untersuchungsmethodik: es ist die des Autodafé.
Und das hat überhaupt nichts mit Nietzsche oder mit persönlicher Sympathie zu tun. Der Fall läge nicht anders, wenn es hier um jemand anderen ginge.
Du machst den groben Fehler, zu glauben, diese Angelegenheit wäre für mich in dem selben Maße persönlich, wie sie es für dich anscheinend ist.
Agnost hat folgendes geschrieben: | Warum du Nietzsche vor dieser berechtigten Zuschreibung "schützen" willst oder warum du diese Tatsachen von geringer Relevanz hältst, legst du nicht dar. |
Junge, gib' dir doch wenigstens ein bisschen Mühe. Das ist derart plump suggestiv, das würde nicht mal meine Oma beeindrucken.
Agnost hat folgendes geschrieben: | Aber darauf eine Antwort zu geben traust du dich ja nicht, du übst dich ja lieber in semantischen Spitzfindigkeiten deren Aussagekraft gegen Null tendieren. |
Ein kleiner Tipp für dich: Wer sich ernsthaft entblödet, aus "Tarvoc kennt sich mit Foucault und Derrida aus" mal schnell "Tarvoc ist ein Nietzscheaner" zu bauen und Ähnliches, der sollte in seinem eigenen Interesse lieber nicht von gegen Null gehenden Aussagekräften schwadronieren. Sowas fällt doch nur auf ihn selbst zurück.
Sag mir doch mal, warum ich mich angesichts all dessen noch ernsthaft bemühen sollte, überhaupt mit dir zu diskutieren. Ansonsten heißt's wohl EoD. |
Wann hast du denn bisher diskutiert.
Warum mein Belege für den Einfluss Nietsches auf die Rassenhygieniker der Nazis aus dem Forelkreis für dich nicht schlüssig sind, leuchter mir nicht ein.
Du behauptest zwar immer sie seien nicht "richtig" in deinem Sinne, legst aber nicht dar warum.
Du legst auch nicht dar, wie du den Nietzsches Einfluss auf die Rassenhygieniker der Nazis siehst.
Das Nietzsche Einfluss auf viele hatte, ist eine Aussage die letztlich nichts anderes will, als eine Diskussion über Nietzsches Einfluss auf andere verunmöglichen.
Es bleibt die unbenommen aus der Diskussion auszusteigen, wenn sie dir ja eh nichts bedeutet.
Mir fehlt immer noch eine Darlegung, wie man Nietzsche philosophieren kann, wenn man seinen Einfluss auf die Rassenhygieniker, seinen obsessiven Rassenwahn[b] nicht [/b ((fehlerhafte doppelte Werneinung) Fettung, Kursivierung und Färbung von mir heute dazugefügt) negiert oder runterspielt.
Gibt es eine Möglichkeit zu Aussagen:
Trotz seiner Hassliebe zu den Juden, trotz seiner Geringschätzung der Frauen, trotz seinen Fantasien der eliminatorischen Rassenzüchtung, kann man aus Nietzsche zu Fragen wie Moral, Religion, Schuld und Nationalismus heute Erkenntnisse schöpfen, die unser Denken erweitern.
Meine ernüchternde Erfahrung, die natürlich nicht allumfassend ist, ist allerdings, dass alle Philosophen die sich in den letzten Jahrzehnten auf Nietzsche bezogen, die tatsächlich vorhandenen Einflüsse auf die Rassenhygieniker verneinen oder verschweigen, den Uebermenschen als geistige Idee umdeuten obwohl aus Nietzsches Texten klar wird, dass der zu züchten ist.
Auch fällt mir auf, dass Nietzsche willkürliche Setzung, dass der Vornehme verneint einfach nur aus sich heraus, wärend der Niedere gegen den Vornehmen verneint, nicht in Frage gestellt wird.
Warum der Vornehme kein Ressentiment gegen den Niederen haben kann, leuchtet mir nicht ein.
Ich warte geduldig darauf, dass sich jemand Mühe macht und hier Nietzsche zitiert und darlegt, warum das zitierte, in seine Augen wichtig, bedeutend oder erhellend ist.
Agnost
Meine These ist bisher die:
Es lässt sich problemlos ohne Nietzsche denken und philsophieren.
Er ist ein total überschätzter Denker. | [/quote]
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#1089400) Verfasst am: 19.09.2008, 07:48 Titel: Re: Nietzsche, Bastarden, Tschandalas und Rassentheorie |
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Agnost hat folgendes geschrieben: |
Meine These ist bisher die:
Es lässt sich problemlos ohne Nietzsche denken und philsophieren.
Er ist ein total überschätzter Denker. |
Es lässt sich problemlos ohne jeden bisherigen Philosophen problemlos denken und diskutieren.
Alles völlig überschätzte Denker?
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1089402) Verfasst am: 19.09.2008, 07:54 Titel: Re: Nietzsche, Bastarden, Tschandalas und Rassentheorie |
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spaghettus hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: |
Meine These ist bisher die:
Es lässt sich problemlos ohne Nietzsche denken und philsophieren.
Er ist ein total überschätzter Denker. |
Es lässt sich problemlos ohne jeden bisherigen Philosophen problemlos denken und diskutieren.
Alles völlig überschätzte Denker? |
Es geht hier aber nicht um andere Denker, Prophet der Sugo-, als Arrabiata-, Pesto- und Pommodoro- Saucen.
Agnost
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#1089411) Verfasst am: 19.09.2008, 08:40 Titel: |
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Stimmt.
Es geht darum, das deine Argumentationskette, weil es sich auch ohne einen best. Philosophen problemlos philosophieren und denken lässt, wäre dieser völlig überschätzt, einfach ins Leere geht.
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Zuletzt bearbeitet von spaghettus am 19.09.2008, 08:51, insgesamt einmal bearbeitet |
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1089414) Verfasst am: 19.09.2008, 08:48 Titel: |
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spaghettus hat folgendes geschrieben: | Stimmt.
Es geht darum, das dein Argument, weil es sich ohne Nietzsche problemlos philosophieren und denken lässt, wäre dieser völlig überschätzt, einfach ins Leere geht. |
Nein, lies nochmals dein Argument genau nach, dann siehst du, dass dem nicht so ist.
Denn nach dir kann man ohne jeden Philosophen denken, wenn dem so ist, dann trifft meine Aussage immer ins Schwarze.
Aber du zitierst ja auch meine Aussage, dass Nietzsche überschätzt wird. Ob das für alle Philosophen auch gilt, hast du nicht geäussert.
Sprache ist nicht Mathematik, es macht darum auch keinen Sinn, sie wie Mathematik zu behandeln.
Falls du Nietzsche nicht für überschätzt hältst, dann lege dar warum du das nicht so siehst.
Geht es dir nur um semantische Tüpflischiiserei, werde ich deine entsprechenden Postings in diesem Thread noch nicht einmal ignorieren.
Agnost
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#1089425) Verfasst am: 19.09.2008, 09:02 Titel: |
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Oops, während du schon geantwortet hast, habe ich mein Post noch mal etwas geändert.
Aussage ist aber gleich geblieben.
Agnost hat folgendes geschrieben: |
Denn nach dir kann man ohne jeden Philosophen denken, |
Ja, das sehe ich so.
Agnost hat folgendes geschrieben: |
wenn dem so ist, dann trifft meine Aussage immer ins Schwarze. |
Das nun wieder nicht. Wieso meinst du das?
Agnost hat folgendes geschrieben: |
Sprache ist nicht Mathematik, |
Ach, deshalb hatte ich in Deutsch immer besserer Noten als in Mathe?
Es geht hier nicht um Sprache allgemein und auch nicht um "semantische Tüpflischiiserei",
sondern um die Logik einer Argumentationskette. Die gibts in deiner halt nicht, also ist sie nichts wert.
Wenn du nachweisen möchtest, dass Nietzsche völlig überbewertet wird (was ich selbst für eine rein individuelle Sache halte, die jeder so halten kann, wie er will), brauchst du andere Argumente.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1089435) Verfasst am: 19.09.2008, 09:20 Titel: |
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Nietzsche ist ein ungemein anregender Philosoph. Er taugt nur absolut nicht zum Klassiker.
Ich erinnere mich nur an ein Gespräch mit jemandem, wo ich in meiner flapsigen, unbedarften, völlig inkompetenten Art, Nietzsche als "Spinner" bezeichnete. Oh, da war der aber beleidigt! Die Debatte läuft dann meistens darauf hinaus, wie denn so ein kleiner Erdenwurm wie ich es überhaupt wagen könne, über Nietzsche so zu reden.
Da bin ich anderer Meinung. Ich halte viel von der Respektlosigkeit, auch einer durchaus inkompetenten. Diese deutsche Angewohnheit, alles was "irgenwie groß" ist ( und Nietzsche war zweifelos "irgendwie groß") zum Klassiker zu machen, halte ich für sehr bedenklich.
Wiegesagt: Nietzsche ist durchaus anregend, spannend, interessant, vielleicht sogar teilweise noch in seine faschistoiden Gedankenabenteuer hinein. Aber "Reklame für Nietzsche" zu machen, wäre wirklich das letzte, was mir einfiele.
Ihn dann klein zu reden, ihn bloß zu einem "guten Stilisten" zu machen, wäre mir auch etwas zu billig. So einfach kann man es sich mit Nietzsche dann doch auch wieder nicht machen. Nietzsche setzt aber in besonderer Weise den mündigen Rezipienten voraus, der durchaus Nietzsche auch bewundern darf ( das bleibt vielleicht gelegentlich nicht aus), wo aber diese Art der Bewunderung nicht bedeutet, daß man sich von diesem Philosophen nicht trotzdem durchaus abgrenzt.
Nietzsche ein "überschätzter Philosoph"? Was heißt hier überschätzt? Darüber muß man doch reden. "Überschätzt" in welcher Hinsicht? Warum muß man ihn "klein reden", unter Bezugnahme auf "Qualitätskriterien", die doch wieder sehr fragwürdig sind. Es wird bestimmt Philosophen geben, die mir "vernünftiger" erscheinen. Die ich aber dann auch vielleicht einfach so langweilig finde, daß sie mich nicht interessieren. Banale Wahrheiten interessieren mich nun mal nicht. Provozierende, gewagte Gedanken aber sehr wohl. Nietzsche ist teilweise "einfach unmöglich"? Na und?
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1089440) Verfasst am: 19.09.2008, 09:34 Titel: |
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Rasta-Pasta-Man, das am Anfang gesetzte Zitat ist ein Posting aus einem anderen Thread, du kannst dort gerne alles nachlesen und dann ersehen, warum ich Nietzsche für überschätzt halte.
Ich werde sicher nicht noch mal alles wieder tippen, dafür sind mir meine beiden linken Pfoten doch zu schade.
Aber kurz und bündig: Nietzsche hat zu fast allem was er geschrieben hat, auch das Gegenteil geschrieben, einige würden das kontigent nennen, andere inkonsistent.
Nietzsch wird vor allem von Leuten geschätzt, die ihn nur ausschnittweise oder aus zweiter Hand kennen.
Wer sich die Mühe gemacht hat, sein ganzes philosophisches Oeuvre durchzuackern, entdeckt einen stilistisch eleganten Charlatan.
Agnost
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#1089461) Verfasst am: 19.09.2008, 10:26 Titel: |
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Es ist mir egal, warum du Nietzsche für überschätzt hältst. Das ist deine ganz persönliche Sache, in die ich dir überhaupt nicht reinreden will.
Wenn du das aber allgemeingültig mache möchtest, musst du zunächst mal Kriterien bringen, an denen man messen kann, wann ein Philosoph unterschätzt wird. Dass das einzige, was du hier gebracht hast, völlig untauglich ist, scheinst du inzwischen selbst zu merken.
Wenn es dir nur darum geht, deine persönliche Meinung zu sagen, gut, das hast du jetzt getan.
Ansonsten nenne bitte die oben von mir eingeforderten Kriterien. Dann können wir erst mal diskutieren, ob die tauglich sind.
Danach käme dann der Nachweis durch dich, wo Nietzsche die erfüllt.
Ich vermute aber mal, wir, und damit meine ich alle hier, würden schon damit scheitern, erst mal diese allgemeingültigen Kriterien zu benennen.
Ich selbst wüsste auch gar nicht, wozu so was gut sein sollte.
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1089481) Verfasst am: 19.09.2008, 11:21 Titel: |
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In der Philosophie gibt es keine von dir eingeforderten allgemeingültigen Kriterien.
Du kommst mir vor wie die Herren Wirtschafsprofessoren, die ihre Philosophien mit mathematischen Formeln so unterfüttern wollen, dass sie ihre Disziplin als exakte Wissenschaft verkaufen können.
Es gibt keine objektive Formel für über- oder unterschätzte Philosophen.
Aber wenn du wissen willst, warum ich Nietzsche für überschätzt halte, dann kannst du meine diversen Postings im verlinkten Thread nachlesen.
Ich habe gestern zwei Threads eröffnet, den einen über den Rassisten Nietzsche (diesen) und den anderen über Nietzsche als Einfluss auf neuere und neueste Philosophie.
Agnost
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#1089486) Verfasst am: 19.09.2008, 11:29 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: |
Es gibt keine objektive Formel für über- oder unterschätzte Philosophen.
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Damit sind Behauptungen, ein Philosoph werde stark überschätzt, völlig daneben. Jedenfalls, wenn sie mehr als die persönliche Meinung ausdrücken sollen.
Das Recht zu dieser hat jeder. Nicht aber dazu, diese ohne objektive Kriterien als allgemeingültig hinzustellen.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1089546) Verfasst am: 19.09.2008, 12:54 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Nietzsche setzt aber in besonderer Weise den mündigen Rezipienten voraus |
Ich hätt's nicht besser formulieren können.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1089548) Verfasst am: 19.09.2008, 12:55 Titel: |
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@ spaghettus: Gute Argumentation. Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1089559) Verfasst am: 19.09.2008, 13:06 Titel: |
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spaghettus hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: |
Es gibt keine objektive Formel für über- oder unterschätzte Philosophen.
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Damit sind Behauptungen, ein Philosoph werde stark überschätzt, völlig daneben. Jedenfalls, wenn sie mehr als die persönliche Meinung ausdrücken sollen.
Das Recht zu dieser hat jeder. Nicht aber dazu, diese ohne objektive Kriterien als allgemeingültig hinzustellen. |
Das habe ich auch in gar keiner Weise getan.
Ich habe nur ein Posting aus einem anderen Thread unzensiert hier rüber gestellt.
In jeder parlamentarischen Demokratie, werden von jedem Wählenden Parteiprogramme und Parteien "gewählt" von denen die welche für eine gewisse Zeit die Mehrheit auf sich ziehen, eine grössere Allgemeingültigkeit erringen.
Genauso läuft es im auch "Wirtschaftsphilosophischen Diskurs" oder auch sonst in jedem "Gesellschaftsphilosophischen Diskurs".
Ein Volkswirtschaftsstudent hat seine "Arbeiten" so zu schreiben, wie sein Prof glaubt, dass sie allgemeingültig richtig sind.
Um z.Bsp. dem Wirtschaftsphilosophischen Schwachsinn eines Rappaport (Shareholder-Value-Ansatz) entgegen zu treten muss man, laut und polemisch auftreten.
Und wo Nietzsche schwurbelt und Pferde küsst da muss man eben auch darlegen, dass Nietzsche ein inkoheränter Bavardeur war.
Da ist nur sehr wenig Fleisch am Knochen.
Agnost
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1089560) Verfasst am: 19.09.2008, 13:08 Titel: |
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Der Tschandala-Gedanke, die Steilvorlage für die Nazis.
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ejo evolutionärer Irrtum
Anmeldungsdatum: 17.06.2006 Beiträge: 772
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(#1089686) Verfasst am: 19.09.2008, 16:42 Titel: |
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Ich denke, Nietzsche ist sehr schwer einzuordnen. Seine Philosophie ist nicht zu systematisieren und bis auf ein paar Schlagwörter (Übermensch, Ewige Wiederkunft des Gleichen, Willen zur Macht) ist es schwierig seine Philosophie zu beschreiben.
Und dieses Runterbeten des Tschandala-Gedanken hilft nicht im Geringsten, ja er beschreibt das Gesetz des Manu als Beispiel, und ja dabei geht es auch um Beschneidung, aber zur Kankheitsvorsorge, da es der Kaste der Tschandalas verboten war sich zu waschen und sie nur Wasser aus den Sümpfen und Tierspuren trinken durften.
Im Grunde beschreibt er doch damit nur ein System, das er verachtet wie das Christentum.
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1090002) Verfasst am: 20.09.2008, 03:22 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | @ spaghettus: Gute Argumentation. Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen. |
Wenn ich nun spaghettus? Anforderung gegen dich wenden würde, müsst ich dich fragen, womit du diese Aeusserung begründest.
Ich sag mal einfach; du lümmelst mal wieder tief unter deinem Niwo.
Wenn du wirklich was substantielles zu Nietzsche sagen wolltest, würdest du dich auf den anderen Nietzsche Thread stürzen, den ich eröffnet habe, aber da fehlt dir wieder einmal mehr die Traute.
Agnost
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