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Christenpogrome in Indien
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spaghettus
Pastafarianer



Anmeldungsdatum: 07.02.2006
Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark

Beitrag(#1090519) Verfasst am: 21.09.2008, 08:05    Titel: Re: ganz einfach Liebe Tante Käthe Antworten mit Zitat

yxyxyx hat folgendes geschrieben:
1. die Zeiten, wo der Besuch einer christl. Schule die Konvertierung voraussetzte sind schon lange vorbei (mag sein, für einige Fundi-Spinner gilt das nicht!)

Da hast du wohl einfach nicht verstanden, worum es ging, nämlich um eine Übertragung der indischen Verhältnisse auf Deutschland. Dort ist es nun mal so, wie ja auch aus dem von dir verlinkten Artikel hervorgeht:

"Der Konflikt hat eine ökonomische Komponente: Tatsächlich konvertieren oft Mitglieder niedriger Hindukasten und Adivasi (Indiens Ureinwohner) zum Christentum, dem in Indien nur 2,3 Prozent der Menschen angehören. Dabei profitieren sie von kirchlichen Wohlfahrtsprogrammen und können ihre Kinder auf christliche Schulen schicken, was sie sich sonst kaum leisten könnten."

Das entschuldig natürlich nicht die Verbrechen an indischen Christen.
Aber wer in alter christlicher Manier seine Güte nur über die fließen lässt, die auch zur eigenen Sekte gehören und so statt mit dem Schwert mit dem Geldbeutel missioniert, sollte zumindest mal darüber nachdenken, ob er da nicht einfach was falsch macht.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22334

Beitrag(#1090714) Verfasst am: 21.09.2008, 16:01    Titel: Re: ganz einfach Liebe Tante Käthe Antworten mit Zitat

spaghettus hat folgendes geschrieben:
Aber wer in alter christlicher Manier seine Güte nur über die fließen lässt, die auch zur eigenen Sekte gehören und so statt mit dem Schwert mit dem Geldbeutel missioniert, sollte zumindest mal darüber nachdenken, ob er da nicht einfach was falsch macht.

Wenn die Situation so ist, ist das richtig (und ich schrieb ja oben schon, dass die christlichen Schulen ihren Teil zu einer Entspannung beitrügen, wenn sie auch für Nichtchristen offen wären). Ich weiß allerdings nicht, wie die Situation an diesen Schulen tatsächlich ist - vielleicht ist es ja sogar (an manchen oder vielen Schulen) schon so.
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1090742) Verfasst am: 21.09.2008, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Gab's hier im Forum ernsthaft Leute, die das hinduistische Kastenwesen vertreten? Ich halte die Frage, welches Übel das Geringere sei, der Polytheismus oder der Monotheismus, für eine ziemlich nutzlose. Je nachdem, wie dogmatisch eine religiöse Lehre ist, ist sie mehr oder weniger gefährlich. Oder noch genauer: je dogmatischer einer seine religiöse Lehre vertritt, desto gefährlicher wird er. Inwieweit sich nun in der hinduistischen Lehre, den "heiligen Texten" der Hindus oder in den Aussagen ranghoher hinduistischer Autoritäten Aussagen finden lassen, die derartige Progrome zu legitimieren helfen, wäre vielleicht von Interesse. Auch wäre von Interesse, wie "selbstverständlich" religiöse Glaubensinhalte von Hindus als Begründung von Gewalttaten vorgebracht werden. Jetzt haben wir hier erstmal nur einen einzelnen Sachverhalt, der eher schwierig zu quantifizieren ist. Vielleicht werden von Polytheisten ebenso häufig Verbrechen religiös begründet wie von Monotheisten. Vielleicht unterscheiden sich einzelne Monotheismen in ihrer Affinität zur Gewaltanwendung, vielleicht gilt selbiges auch für Plytheismen.
Ich frage mich nur, warum es Aufgabe der Atheisten sein sollte, den einen Aberglauben gegen den anderen zu verteidigen? Die katholische Religion wird von manchen als Polytheismus betrachtet: all die Heiligen, die "angerufen" werden, all die Seligen, nicht zu vergessen das Triumvirat Vater, Sohn und Heiliger Geist... Insofern könnte man genausogut sagen: Tja, so sind sie halt, die Polytheismen...

Diese Kindergartenübung (mein Glaube ist aber weniger schlimm als Deiner, ätschibätsch!) sollte Atheisten nicht weiter tangieren. Viel eher sollte auf das Religionstypische an diesem Fall hingewiesen werden: Es geht immer um Macht und um Pfründen. Und religiöse Argumente werden herangezogen, um dort, wo gute Argumente im Interessenskonflikt fehlen, auszuhelfen. Religion ist kaum jemals der Grund für angeblich "religiös motivierte" Gewalt. Sie ist nur das Schmiermittel, auf dem es sich leichter entgleisen/eskalieren läßt.
Wewegen ja auch bei einem Verschwinden der Religionen die Welt nicht zu einem Hort des Friedens würde. Es würde nur etwas schwieriger, rücksichtslos Konflikte eskalieren zu lassen, wenn man nicht mehr "Heiliges" vorschieben könnte.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22334

Beitrag(#1090749) Verfasst am: 21.09.2008, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Diese Kindergartenübung (mein Glaube ist aber weniger schlimm als Deiner, ätschibätsch!) sollte Atheisten nicht weiter tangieren.

Bei dieser Kindergartenübung sollte am besten keiner mitmachen. Aber manche Atheisten betreiben sie ja bezüglich ihrer eigenen Weltanschauung selbst fleißigst, wie an manchen Dskussionen hier im Forum sichtbar.
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Karlchen
kritisch christlicher Exot ohne Artenschutz



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 1119

Beitrag(#1090879) Verfasst am: 21.09.2008, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

(sorry, Doppelposting)

Zuletzt bearbeitet von Karlchen am 21.09.2008, 20:58, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Karlchen
kritisch christlicher Exot ohne Artenschutz



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 1119

Beitrag(#1090880) Verfasst am: 21.09.2008, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Die Römer hatten auch viele Götter und es gab Zeiten, wo der christliche Gott (quasi zur Sicherheit noc ) von einigen Römern mit verehrt wurde, was natürlich mit Monotheismus nichts zu tun hatte.
Die Römer, wie auch die Inkas etc. waren aber nicht edlere, freundlichere oder gar humanere Gesellschaften, weil sie mehrere Götter hatten.
Im Kern atheistische Gesellschaften (Kommunismus, Sozialismus) waren dahingehend auch nicht wirklich vorbildlich. Traurig
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Die derzeit einzige politisch korrekte Projektionsfläche für Respektlosigkeit und Hass in Deutschland: Das Christentum.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1090925) Verfasst am: 21.09.2008, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich persoenliche sehe keinerlei vernuenftigen Grund weshalb Leute, die an mehrere Goetter glauben prinzipiell friedfertiger und toleranter sein sollten als solche die bloss an einen glauben

Nicht friedfertiger, aber (vorsichtig ausgedrückt) weniger borniert in Glaubensfragen. Wie schon gesagt wurde, da glaubt halt jemand an einen weiteren Gott. Davon geht die Welt nicht unter.
Außerdem würde ich eine größere Summe Geld wetten, daß in diesem Konflikt politisch-soziale Konfliktherde mit Glaubensunterschieden korrelieren und die religiöse Komponente nur verstärkend wirkt. Wie in Nordirland, im 30jährigen Krieg etc



Mit letzterem bist Du sicher auf einer richtigeren Faehrte. Die meisten "Religionskriege" haben eigentlich Ursachen, die mit Religion gar nicht so furchtbar viel zu tun haben. Oft kristallisieren sich eigentlich wirtschaftliche Konflikte um verschiedene Religionszugehoerigkeiten. Der Irland-Konflikt ist ein schoenes Beispiel dafuer. Wenn die Iren anstatt Katholiken irgendwelche Polytheisten waeren, waere dieser Konflikt genauso losgebrochen, weil seine Ursachen nicht religios sind, sondern darin liegen, dass eine imperialistische Macht ein fremdes Land erobert und ausgebeutet hat. Aehnliches laesst sich auch bei aktuellen "Religionskriegen" bzw. "Clash of cultures" ausmachen.

Gruss, Bernie
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1090947) Verfasst am: 21.09.2008, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Karlchen hat folgendes geschrieben:
Die Römer hatten auch viele Götter und es gab Zeiten, wo der christliche Gott (quasi zur Sicherheit noc ) von einigen Römern mit verehrt wurde, was natürlich mit Monotheismus nichts zu tun hatte.
Die Römer, wie auch die Inkas etc. waren aber nicht edlere, freundlichere oder gar humanere Gesellschaften, weil sie mehrere Götter hatten.
Im Kern atheistische Gesellschaften (Kommunismus, Sozialismus) waren dahingehend auch nicht wirklich vorbildlich. Traurig


Ich würde zwar zu sehr ähnlichen Beispielen greifen und im Prinzip zustimmen, indessen muss ich mit einer gewissen Vehemenz widersprechen, wenn du Sozialismus, etc, als im Kern atheistische Gesellschaftsformen charakterisierst. Die Religionsverachtung und Verfolgung im Kommunismus war eigentlich nur ein sekundärer Ausdruck der Umsetzung sozialistischer Gesellschaftsideale, bzw. sich weitgehend undifferenziert entladender Hass auf eine ehemals mächtige Kaste (die ansonsten i.d.Z. inhaltlich austauschbar mit anderen privilegierten Kasten war). Der Kern kann es jedenfalls sicherlich nicht sein, denn gleichermaßen könnte man zB das Christentum nicht als Kern nicht-laizistischer Demokratieen ansehen und wiederrum den Atheismus nicht als Kern laizistischer Demokratieen. Der Kern sozialistischer Vorstellungen ist freilich nicht die Gottesverneinung, sondern eine Vorstellung von sozialer Gleichheit, die den Atheismus lediglich über die Kirchenfeindlichkeit tangiert, weil man glaubte, dass Religion dieser soz. Gleichheit im Wege stünde.
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1095048) Verfasst am: 28.09.2008, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Was nuetzen die besten Anlagen, wenn sie in der Realitaet nicht durchschlagen... Sehr glücklich

Ich persoenliche sehe keinerlei vernuenftigen Grund weshalb Leute, die an mehrere Goetter glauben prinzipiell friedfertiger und toleranter sein sollten als solche die bloss an einen glauben (auch Leuten, die an gar keinen Gott glauben, kann ich da keinen pauschalen Persilschein ausstellen). Fundamentalismus und andere Arten von Dogmatismus treten nach meiner Erfahrung voellig unabhaengig von den Lehren, an die gerade geglaubt wird, auf. Das haengt zumeist mehr von der Persoenlichkeit und auch der Intelligenz der betreffenden Leute ab als von dem jeweiligen Glaubensbekenntnis. Genauso weitverbreitet wie Dogmatismus und Intoleranz ist uebrigens auch der Glaube, dass der eigene Glaube anderen Glauben prinzipiell ueberlegen waere, schon von "der Anlage her" und ich werde das unbestimmte Gefuehl nicht los, dass das Eine eine Ursache fuer das Andere sein koennte... Cool


Völlig korrekt!

Die Diskussion ist doch abgedreht, wenn man mit Modellen daher kommt, die mit der Realität nichts zu tun hat. Was wir beobachten können sind Fakten. Z.B. sich ereignende Gewalttaten und Repressionen, Ausprägungen in Gesetzen, belegbare Lehren, die andere Menschen herabsetzen oder nicht.

Die Deutung, warum diese so stattfinden sollte entweder mit detaillierter Analyse der Vorkommnisse geschehen oder besser darauf verzichtet werden. Mit offensichtlich ungeeigneten Deutungsyhemata nach 08/15 Vorurteilen macht man sich nur lächerlich.
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1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Ottaviani
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Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1893
Wohnort: Wien

Beitrag(#1095145) Verfasst am: 28.09.2008, 12:49    Titel: Re: Christenpogrome in Indien Antworten mit Zitat

yxyxyx hat folgendes geschrieben:
"Jo gibt's den dös?" Werden sich jetzt sicherlich ein paar Leute hier fragen. Geht in deren Köpfen doch alles Böse von den monotheist. Religionen aus. Die lieben fernöstl. Religionen sind doch ale soooo tolerant, kennen keine Dogmen und kein Glaubensbekenntnis. Man braucht nicht einmal die angestammten Überzeugungen aufgeben und jetzt das hier:
http://diepresse.com/home/panorama/welt/415627/index.do?_vl_backlink=/home/index.do

ich versteh das überhaupt nicht die hindus sollen doch friedlich vor sich hin meditieren
hört man immer
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SEMPER IDEM
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