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korf registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.08.2005 Beiträge: 358
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(#1097014) Verfasst am: 01.10.2008, 16:38 Titel: Sind Kreationisten weniger intelligent? |
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Sind Kreationisten weniger intelligent?
Nein, es scheint nur so, meint Razib Khan im Scienceblog Gene-Expression und analysiert Umfragedaten aus den U.S.:
Acceptance of human evolution due to ideology, not intelligence
Zitat: | ...it seems that ideology, group identification and social conformity probably has more to do with how plausible one finds human evolution than intelligence.
...intelligence remains powerfully predictive for some subgroups, but it is not a significant predictor in other groups. |
Interessant: bei Bibeltreuen sind die intelligenteren sogar ablehnender gegenüber Evolution, als die weniger intelligenten.
Zitat: |
So the rough model is like so:
1) Humans have a natural intuition about the way the universe works which is biased against evolutionary hypotheses. This is why it took so long for these models to ascend to accepted truths even among intellectual elites despite the fact that there were evolutionary ideas extant as far back as the pre-Socratics in ancient Greece. Paul Bloom has reported other research which shows that most young children start out with Creationist biases; but as those in families which accept evolution develop they shed their inchoate Creationist views and accept an evolutionary paradigm. In contrast, those who are raised in Creationist families have their intuitions reinforced through an ideological program where Creationism is offered up as the true and correct alternative to mainstream science.
2) I think it is important to acknowledge that most individuals who do accept evolution do not do so because of the natural and clear obviousness of its postulates and inferences. This is inferable from the fact that most people have only a rough and impressionistic idea of what evolution is. Very few people could elucidate Darwinian theory will any clarity or fidelity, let alone add the nuance of models such as Motoo Kimura's Neutral Theory of molecular evolution.
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Die allgemeinere Akzeptanz von Evolution in z.B. Deutschland spiegelt danach nicht ein tieferes Verständnis evolutionärer Abläufe, einen höheren Bildungsgrad oder gar eine höhere Intelligenz wieder, sondern einfach die Tatsache , daß Evolution eine gesellschaftlich allgemein akzeptierte Ansicht ist. Befürworten, weil sie es kapiert haben, tun nur die wenigsten.
(Kein Wunder, wenn man sich den Stellenwert von Biologie, speziell Evolution an den Schulen ansieht )
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Nagi dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 204
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#1097055) Verfasst am: 01.10.2008, 17:18 Titel: |
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Eine 2+!
o.k. es muss einen nichts mehr wundern.
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Ölbendölp junger, adretter Kreazzicrank
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen
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(#1097057) Verfasst am: 01.10.2008, 17:19 Titel: Re: Sind Kreationisten weniger intelligent? |
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korf hat folgendes geschrieben: | Befürworten, weil sie es kapiert haben, tun nur die wenigsten.
(Kein Wunder, wenn man sich den Stellenwert von Biologie, speziell Evolution an den Schulen ansieht ) |
Erinnert mich ein wenig hieran: Klick mich!.
Derjenige, der die Nuancen des Unterschieds zwischen Wissen und Glauben nicht kennt, denkt vielleicht, dass die Grundsatzerklärung [des Kalifornischen Staates zur naturwissenschaftlichen Bildung von 1989] das Recht kreationistischer Schüler schützt, die Wahrheit der Evolution anzuzweifeln, sofern sie das Thema »verstehen«. Das wäre jedoch ein Missverständnis, weil man aus darwinistischem Blickwinkel Evolution genauso wenig verstehen und sie gleichzeitig aufrichtig in Frage stellen kann wie derjenige, der die Arithmetik begriffen hat und der Meinung ist, dass vier mal zwei sieben ist. Für Darwinisten ist eine ausschließlich naturalistische Evolution eine Tatsache, die man lernen muss, und keine Meinung, die in Frage gestellt werden darf. Der Schüler darf nur still daran zweifeln, doch weder Schüler noch Lehrer dürfen über die Gründe, warum sie nicht daran glauben, vor der Klasse diskutieren, wo andere Schüler angesteckt werden könnten.
_________________ Was ich nicht fangen kann, ist kein Fisch.
PIRATEN an die Macht!
Evolution und Schöpfung
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Der Spielverderber ..etwas verwirrt
Anmeldungsdatum: 22.07.2005 Beiträge: 1294
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(#1097062) Verfasst am: 01.10.2008, 17:28 Titel: Re: Sind Kreationisten weniger intelligent? |
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korf hat folgendes geschrieben: |
Die allgemeinere Akzeptanz von Evolution in z.B. Deutschland spiegelt danach nicht ein tieferes Verständnis evolutionärer Abläufe, einen höheren Bildungsgrad oder gar eine höhere Intelligenz wieder, sondern einfach die Tatsache , daß Evolution eine gesellschaftlich allgemein akzeptierte Ansicht ist. Befürworten, weil sie es kapiert haben, tun nur die wenigsten.
(Kein Wunder, wenn man sich den Stellenwert von Biologie, speziell Evolution an den Schulen ansieht ) |
Ich bezweifle fast dass man die Studie auf Deutschland übertragen kann
_________________ Iä! Iä! Allahu fhtagn!
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1097067) Verfasst am: 01.10.2008, 17:36 Titel: Re: Sind Kreationisten weniger intelligent? |
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korf hat folgendes geschrieben: |
Die allgemeinere Akzeptanz von Evolution in z.B. Deutschland spiegelt danach nicht ein tieferes Verständnis evolutionärer Abläufe, einen höheren Bildungsgrad oder gar eine höhere Intelligenz wieder, sondern einfach die Tatsache , daß Evolution eine gesellschaftlich allgemein akzeptierte Ansicht ist. Befürworten, weil sie es kapiert haben, tun nur die wenigsten.
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Letzeres mit Sicherheit. Die Frage ist aber, warum es in D eine "gesellschaftlich allgemein akzeptierte Ansicht" ist. Das hängt m.E. damit zusammen, dass religiöse Welterklärungsmodelle hierzulande nicht (mehr) ernstgenommen werden. Das hat was mit der kulturellen Verankerung der Religion in der Gesellschaft zu tun. Und da unterscheiden sich z.B. die USA und D erheblich. Es ist ein Skandal, dass die Menschen so wenig über die ET wissen. Es ist aber ein noch viel größerer Skandal, wenn sie sich trotzdem anmaßen, beurteilen zu können, dass ein religiöses Erklärungsmodell das bessere sei. Und genau das kann man beobachten, wenn man sich im us-amerikanischen Bible-Belt mal umhört...
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1097149) Verfasst am: 01.10.2008, 19:16 Titel: Re: Sind Kreationisten weniger intelligent? |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | Die Frage ist aber, warum es in D eine "gesellschaftlich allgemein akzeptierte Ansicht" ist. Das hängt m.E. damit zusammen, dass religiöse Welterklärungsmodelle hierzulande nicht (mehr) ernstgenommen werden. |
hmmmm, ich denke eher, dass das daran liegt, dass die Großkirchen ihren Frieden mit der Evolution gemacht haben.
Dazu kommt noch die Spezialität des amerikanischen Schulsystems. Auf der einen Seite ist die Behandlung religiöser Themen in den Schulen von der Verfassung verboten. Das zwingt die Fundis dort, ihren Glauben als Wissenschaft zu verkaufen, also Evolution auf der Faktenbasis anzugreifen. Auf der anderen Seite gibt es dort 'Schooboards' (gewählte Gremien aus meist Nicht-Fachleuten), die sehr weit reichende Befugnisse haben, auch die Inhalte des Unterrichts zu bestimmen.
Hier in Deutschland braucht niemand sich zu scheuen, religiöse Inhalte in der Schule zu behandeln (an meiner Schule gibt es kreationistische Lehrer), zudem ist Schöpfungslehre fester Bestandteil des Religions-Unterrichts. Allerdings nicht im Gegensatz zu Evolution, zumindest nicht, wenn man nicht genauer hinschaut. Es gibt sogar Modelle für Leistungskurse, in denen Biologie und Theologie fachübergreifend verbunden werden. Im hessisschen Lehrplan steht, dass man weltanschauliche Gesichtspunkte der Evolution behandeln muss.
Die Religiösen hätte daher alle Chancen, hierzulande zu agitieren. Man merkt allerdings nicht allzu viel davon, wenn man nicht genauer hinschaut. Dann aber gibt es durchaus bedenkliche Aspekte.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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