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Vielleicht eine wissenschaftliche Erklärung für Religionen

 
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Pyrion
registrierter User



Anmeldungsdatum: 11.06.2008
Beiträge: 58

Beitrag(#1100520) Verfasst am: 07.10.2008, 09:22    Titel: Vielleicht eine wissenschaftliche Erklärung für Religionen Antworten mit Zitat

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/296189.html

Hier der Text:

Ich sehe was, was es nicht gibt

Das Gefühl des Kontrollverlustes führt zu Aberglauben und verstärkt die Erkennung von Mustern

Kontrollverlust lässt Aberglauben und Verschwörungstheorien gedeihen, haben US-Forscher gezeigt: Menschen, die eine Situation nicht unter Kontrolle haben, tendieren dazu, überall Muster und Verbindungen zu sehen – selbst dort, wo es gar keine gibt. Dahinter steckt ein elementares psychologisches Bedürfnis nach klaren Strukturen im persönlichen Umfeld, das so stark ist, dass das Gehirn lieber eine eingebildete Struktur schafft, als sich mit der fehlenden Ordnung abzufinden. Es ist jedoch möglich, die verzerrte Wahrnehmung auch unter schwierigen Bedingungen wieder gerade zu rücken: Man müsse sich lediglich auf grundlegende persönliche Werte konzentrieren, um das Gefühl des Kontrollverlusts einzudämmen, schreiben Jennifer Whitson von der Northwestern University in Evanston und Adam Galinsky von der University of Texas in Austin.

Bei der Untersuchung von Aberglauben unter Sportlern sei ihr aufgefallen, dass vor allem diejenigen zu merkwürdigen Ritualen neigten, deren Erfolg im Spiel oder im Wettkampf stark vom Zufall abhänge, erläutert Jennifer Whitson. Daraus sei dann die Vermutung entstanden, es könne einen allgemeinen, grundlegenden Zusammenhang zwischen Kontrolle und der Wahrnehmung von Mustern jeder Art geben. Um das zu testen, entwarfen die Psychologin und ihr Kollege Galinsky sechs verschiedene Experimente, in denen sie den Grad der Kontrolle, die die Probanden auf ihre Umgebung ausüben konnten, systematisch manipulierten. So irritierten sie die Testteilnehmer beispielsweise damit, dass ein Computer ihnen ein völlig unvorhersehbares Feedback gab, oder ließen sie Situationen, in denen sie sich sehr hilflos gefühlt hatten, noch einmal durchleben.

Anschließend zeigten die Forscher den Probanden unter anderem Bilder aus schwarzen und weißen Punkten, die in einigen Fällen ein Motiv wie ein Pferd oder ein Boot bildeten, in anderen jedoch zufällig verteilt waren. Hatten die Teilnehmer das Gefühl, die Situation nicht kontrollieren zu können, sahen sie in den reinen Punktansammlungen überdurchschnittlich häufig Gegenstände, zeigte die Auswertung. Zudem neigten sie eher dazu, abergläubische Rituale mit dem Ergebnis einer Situation zu assoziieren, Verschwörungen zwischen anderen Personen zu wittern oder Muster in zufällig ausgewählten Börsendaten zu erkennen.

Kontrollverlust werde von der Psyche als extrem starke Bedrohung wahrgenommen, erläutern die Forscher. Daher sucht das Gehirn nach Strukturen, um die aktuelle Situation besser verstehen und zukünftige Entwicklungen vorhersagen zu können. Eine Möglichkeit, das Umfeld zu strukturieren, sei es eben, nach Mustern zu suchen – und, wenn es keine gibt, welche einzubauen. Das sei zwar nicht immer negativ, könne jedoch in bestimmten Situationen wie etwa an der Börse zu fatalen Fehleinschätzungen führen. Die Forscher konnten jedoch auch zeigen, dass es möglich ist, dem Effekt aktiv gegenzusteuern: Die eingebildeten Muster verschwanden fast vollständig, wenn die Probanden sich auf grundlegende Werte und Dinge konzentrierten, die ihnen persönlich wichtig waren.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1100537) Verfasst am: 07.10.2008, 09:43    Titel: Re: Vielleicht eine wissenschaftliche Erklärung für Religionen Antworten mit Zitat

Pyrion hat folgendes geschrieben:
Menschen, die eine Situation nicht unter Kontrolle haben, tendieren dazu, überall Muster und Verbindungen zu sehen – selbst dort, wo es gar keine gibt.


Menschen tendieren immer dazu überall Muster und Verbindungen zu sehen. Ob Kontrollverlust diese Tendenzen verstärkt weiss ich nicht.
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astarte
Foren-Admin
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1100540) Verfasst am: 07.10.2008, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kann ich mir gut vorstellen, das ist nur menschlich, dass man um mit Unsicherheit, dem Gefühl keine Kontrolle zu haben (man hat ja auch nicht sehr viel), gar Hilflosigkeitsgefühlen und Ängsten klar zu kommen, Strategien entwickelt, Zusammenhänge sucht, die sicherer machen. Ich denke, das macht auch jeder so, und zwar in vielen Lebensbereichen. Führt im besten Fall zu einer neuen Theorie, die sich nachprüfen lässt, irgendwie kommen ja auch Forscher und Wissenschaftler zu neuen Ideen.


Zitat:
Kontrollverlust werde von der Psyche als extrem starke Bedrohung wahrgenommen, erläutern die Forscher. Daher sucht das Gehirn nach Strukturen, um die aktuelle Situation besser verstehen und zukünftige Entwicklungen vorhersagen zu können. Eine Möglichkeit, das Umfeld zu strukturieren, sei es eben, nach Mustern zu suchen – und, wenn es keine gibt, welche einzubauen. Das sei zwar nicht immer negativ, könne jedoch in bestimmten Situationen wie etwa an der Börse zu fatalen Fehleinschätzungen führen.
Es ist nicht nur nicht immer negativ, es ist uU sogar sehr positiv. Denkt mal an Wetterbeobachtungen in früher Geschichte. Ich denke ohne diese Suche nach Erklärungen und Strukturen wären wir evtl ausgestorben oder hätten jedenfalls keine solche Entwicklung gemacht.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1100556) Verfasst am: 07.10.2008, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich find's toll, wenn andere Leute sich aufmachen, meine frei gefaselten Vorurteile zu begründen:

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:
Karlchen hat folgendes geschrieben:
.......Diese Antwort wird Dich wahrscheinlich nicht zufriedenstellen können. Trotzdem versuche ich es mal:
Gott ist für mich (und ich kann immer nur von mir sprechen) der Wille hinter allem. Soweit ich weiss, ist der Mensch das einzige Wesen, das Gott denken kann. Die Vorstellung von einem oder mehreren höheren Wesen ist unabhängig voneinander überall da entstanden, wo sich menschliche Kultur entwickelt hat. Woher kommt aber diese Vorstellung? Was meint Mario Hahna dazu?

Ich weiß nicht, was Mario Hahna dazu meint, aber ich meine: aus dem menschlichen Wunsch, für die Kräfte, denen er sich ausgesetzt sah, einen Ansprechpartner zu bekommen, um Wünsche zu äußern. Götter lassen sich schließlich um etwas bitten, auch wenn sie nur nach den Regeln der Zufallsverteilung auf diese Bitten hören. Also aus dem schlichten Wunsch nach mehr Kontrolle über das Unkontrollierbare.

Ich verstehe nicht ganz, warum Du nach einer Ursache für etwas offenbar allgemein Menschliches nicht im Menschen suchst.

fwo

_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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