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Verständnis eines Nietzsche Zitats
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1103258) Verfasst am: 10.10.2008, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:


jagy hat folgendes geschrieben:
Aber ich habe zB schon ein paar Sachen von Russell gelesen, habe einiges über ihn gelesen, und bin so zu dem Schluss gekommen, dass Russell offenbar eine Autorität ist, der man erstmal trauen kann. (Gerade bei Russell nimm ich seine Autorität unkritisch, weil ich auch schon gelesen habe, dass es die Meinung gibt, das Russell Nietzsche eher nicht verstanden habe - dann wird allerdings Russell vorgeworfen, dass er Nietzsche zu negativ auslegt und nicht zu positiv, weswegen dieser Kritikpunkt bei obigem Zitat nicht relevant ist).


Wenn Russell Nietzsche nicht verstanden hat, dann sind wohl seine Aussagen insgesamt zu Nietzsche fragwürdig. Und das Positiv-Nagativ-Raster zieht nicht, denn es mag für Russel eine Geste der Beschwichtigung sein, wenn er Nietsche vom Antisemetismus freispricht.


Nein. Nicht, wenn sein Nichtverstehen in der negativen Auslegung liegt. Besser wäre es vielleicht auch, nicht verstehen mit anderer Meinung zu bezeichnen. Was ich damit sagen wollte: Ich bin mir durchaus bewusst, dass es Leute gibt, die Russells Einschätzung Nietzsches nicht teilen.

ballancer hat folgendes geschrieben:

jagy hat folgendes geschrieben:
Ich muss mich bei schwarzen Löchern auch auf die Autorität von zB Hawkins verlassen oder in Fragen der Kosmologie auf das, was ich zB bei Sagan gelesen habe. Ist das auch vor-aufklärerisch.


Ja Ausrufezeichen

Schwachsinn Ausrufezeichen
ballancer hat folgendes geschrieben:

Denn wenn die Thesesn dieser Autoritäten auf entschiedenen und begründeten Widerstand stoßen, ist es angebracht, ihren Aussagen keinen unbegrenzten Kredit einzuräumen.

Du drehst mir ja das Wort im Munde herum, baust Strohmänner auf und fackelst diese dann genüsslich ab.

Wenn es entschiedenen und begründeten Widerstand gibt, dann verlasse ich mich auch nicht bloß auf Autoritäten - um das zu beurteilen, muss ich mich übrigens schon ein bisschen in die Materie eingearbeitet haben.

Aber Agnosts schon fast pathologischer Nietzsche-Hass (ähnlich der Abneigung von xyxyxy gegen KHD) stellt für mich keinen entschiedenen und begründeten Widerstand dar. Und der Verweis auf die "Tschandala-Phantasm" reicht hier auch wenig.
Wenn ich aber auf anderer Seite Russell sehe, der Nietsche noch dazu nicht sehr zugeneigt ist, und dann aus seinem Munde höre, dass man Nietzsche nicht als entschiedenen Antisemiten sehen kann, traue ich eher dem als Agnost.
_________________
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1103274) Verfasst am: 10.10.2008, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:


Aber Agnosts schon fast pathologischer Nietzsche-Hass (ähnlich der Abneigung von xyxyxy gegen KHD) stellt für mich keinen entschiedenen und begründeten Widerstand dar. Und der Verweis auf die "Tschandala-Phantasm" reicht hier auch wenig.
Wenn ich aber auf anderer Seite Russell sehe, der Nietsche noch dazu nicht sehr zugeneigt ist, und dann aus seinem Munde höre, dass man Nietzsche nicht als entschiedenen Antisemiten sehen kann, traue ich eher dem als Agnost.

Das sehen Thomas und Golo Mann (jeweils im Aufsatz: "Nietzsche") genauso. Im übrigen ist das Schließen eines Antisemitismus im rassistischen Sinne aus den Tschandala- texten absolut fragwürdig, wobei noch nu erwähnen ist, dass Nietzsche in mehreren Briefen erklärte wie ihm der Antisemitismus zuwider sei (hab ich auch aus dem Aufsatz von Thomas Mann).

Im übrigen: Jagy, hast du den Text Russels über Nietzsche in seiner Philosophiegeschichte gelesen? Das ist doch völlig oberflächlich, und stellt eher eine Abrechnung mit den Klischees über Nietzsche dar, und keine klare Analyse seiner Texte.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1103284) Verfasst am: 10.10.2008, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Im übrigen: Jagy, hast du den Text Russels über Nietzsche in seiner Philosophiegeschichte gelesen? Das ist doch völlig oberflächlich, und stellt eher eine Abrechnung mit den Klischees über Nietzsche dar, und keine klare Analyse seiner Texte.


Ja - und schon klar, dass 8 Seiten oder so keine ausführliche Darlegung sind. Dass aber Russell auf Grund der Art seiner Philosophiegeschichte eben nur mehr oder weniger oberflächlich sein kann, ist ja auch klar (ansonsten müsste es ja ein mehrbändige mehrtausendseitiges Werk sein).

Jedenfalls gehe ich aber davon aus, dass sich Russell schon etwas eingehender mit Nietzsche beschäftigt hat, zumindest im Laufe seines Lebens, bevor er das Kapitel über Nietzsche schrieb.

Und da ich Nietzsche wie gesagt nicht kenne (hab zwar die fröhliche Wissenschaft und den Antichrist gelesen - aber die fröhliche Wissenschaft sagt ja über die tiefere Philosophie eher weniger aus und den Antichristen habe ich größtenteils nicht verstanden, weil mir das Hintergrundwissen zu Nietzsches Philosophie fehlte) bin ich gezwungen mich auf Autoritäten zu verlassen, eine davon, die mir zugänglich ist, ist Russell in seiner Philosophiegeschichte des Abendlandes.

Und wie schon gesagt, habe ich ja selbst angemerkt, dass man Russells Interpretation von Nietzsche durchaus skeptisch betrachte kann, bzw dass mir bewusst ist, dass dies manche machen. Aber da man Russell eben eher vorwirft, Nietzsche zu negativ auszulegen, halte ich doch etwas auf Russells Aussage, Nietzsche sein kein entschiedener Antisemit.

(Noch dazu wo ich meine, mich an ein paar Stellen aus der fröhlichen Wissenschaft zu erinnern, wo er, wie Du auch schon sagtest, den Antisemitismus selbst verurteilt - kann aber auch sein, dass ich mir das jetzt einbilde).
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vanini
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.04.2008
Beiträge: 847

Beitrag(#1103291) Verfasst am: 10.10.2008, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Was Nietzsches Antisemitismus und Antijudaismus anbetrifft...


Der Punkt, der auch diese Diskussion ziemlich in die Irre gehen lässt, ist, dass zwischen Religion bzw. religiöser Kultur auf der einen und Ethnie ("Rasse") auf der anderen Seite nicht sauber unterschieden wird.

Diesem Irren leistet allerdings leider der Umstand Vorschub, dass man ein und dieselbe Bezeichnung "Jude" sowohl für die Religion bzw. die religiöse Kultur als eben auch auch ganz allgemein für die entsprechende Ethnie verwendet.

"Antijudaismus" wendet sich gegen die Religion und die daraus folgende sozio-kulturelle Selbst- und Weltsicht des jüdischen Gläuigen. Antisemitismus hingegen ist primitiver biologischistischer Rassismus, welcher sich gegen Menschen wegen ihrer semitischen Herkunft richtet.

Nietzsche war darum sehr wohl ein bekennender Antijudaist wie er ein bekennender Antichtrist war, dass er hingegen ein Antisemit war, also Menschen allein der biologischen Herkunft wegen als irgendwie minderwertig betrachtete, ist mir jedenfalls nicht bekannt.
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Was immer DAS GANZE auch sein mag: Es hat mit einem MEHR oder WENIGER von SUMMEN von TEILEN gar nichts zu tun!
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1103315) Verfasst am: 10.10.2008, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

vanini hat folgendes geschrieben:
Der Punkt, der auch diese Diskussion ziemlich in die Irre gehen lässt, ist, dass zwischen Religion bzw. religiöser Kultur auf der einen und Ethnie ("Rasse") auf der anderen Seite nicht sauber unterschieden wird.


Richtig. Aber es ist ja Nietzsche selber, der nicht nur von "Jude", sondern explizit auch von "Rasse" spricht. Ich sehe für den hier geposteten Abschnitt beide Deutungsmöglichkeiten (Antisemitismus und Antijudaismus) als möglich an. In der Gesamtschau von "Der Antichrist" tendiere ich allerdings eher dazu, hier ein Plädoyer gegen die Lüge als religiöse Übung und nicht als Wesensmerkmal der "jüdischen Rasse" zu sehen. Man kann aus Nietzsche m.E. auch keinen Apologeten des NS machen, ohne ihn absichtlich und gründlich misszuverstehen.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1103328) Verfasst am: 10.10.2008, 17:50    Titel: Hinweise Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
vanini hat folgendes geschrieben:
Der Punkt, der auch diese Diskussion ziemlich in die Irre gehen lässt, ist, dass zwischen Religion bzw. religiöser Kultur auf der einen und Ethnie ("Rasse") auf der anderen Seite nicht sauber unterschieden wird.


Richtig. Aber es ist ja Nietzsche selber, der nicht nur von "Jude", sondern explizit auch von "Rasse" spricht. Ich sehe für den hier geposteten Abschnitt beide Deutungsmöglichkeiten (Antisemitismus und Antijudaismus) als möglich an. In der Gesamtschau von "Der Antichrist" tendiere ich allerdings eher dazu, hier ein Plädoyer gegen die Lüge als religiöse Übung und nicht als Wesensmerkmal der "jüdischen Rasse" zu sehen. Man kann aus Nietzsche m.E. auch keinen Apologeten des NS machen, ohne ihn absichtlich und gründlich misszuverstehen.


Man braucht sich doch nur an den Text zu halten.

Wenn einer sinngemäß und eigentlich wortwörtlich schreibt, die Christen sind bei den Juden als meisterhaften Lügnern, bei denen dieses Lügen quasi durch jahrhundertelange Traditon in Fleisch und Blut übergangen sei, in die Lehre gegangen, dann hat man schon den begründeten Eindruck, es ginge N. gar nicht um Religionskritik, sondern um eine verkappte Form von Antisemitismus.

Oder anders gesagt: Was ist das denn für eine merkwürdige Religions"kritik", die derart persönlich wird gegen eine bestimmte Gruppe und deren "Kritik" in ihrer Substanz nur die Einforderung eines der 10 Gebote ist (... sollst nicht falsch Zeugnis ... bla bla bla) ?

Religionskritik muss doch erst mal einen Begriff von Religion per se haben, also vor allem von ihrer historischen und gesellschaftlichen Dimension. Ich kann doch nicht hingehen und Anhänger einer Religion persönlich diffamieren, um dann zu erwarten, dass im Endeffekt in der Massenwirkung etwas anderes raus kommt als persönliche Angriffe - gegen die angeblichen Urheber einer verdreht dargestellten Religion. Und so geschah es dann ja auch ...-

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Hope
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Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 2980

Beitrag(#1103380) Verfasst am: 10.10.2008, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
vanini hat folgendes geschrieben:
Der Punkt, der auch diese Diskussion ziemlich in die Irre gehen lässt, ist, dass zwischen Religion bzw. religiöser Kultur auf der einen und Ethnie ("Rasse") auf der anderen Seite nicht sauber unterschieden wird.


Richtig. Aber es ist ja Nietzsche selber, der nicht nur von "Jude", sondern explizit auch von "Rasse" spricht. Ich sehe für den hier geposteten Abschnitt beide Deutungsmöglichkeiten (Antisemitismus und Antijudaismus) als möglich an. In der Gesamtschau von "Der Antichrist" tendiere ich allerdings eher dazu, hier ein Plädoyer gegen die Lüge als religiöse Übung und nicht als Wesensmerkmal der "jüdischen Rasse" zu sehen. Man kann aus Nietzsche m.E. auch keinen Apologeten des NS machen, ohne ihn absichtlich und gründlich misszuverstehen.


Fein.....und das macht jetzt den Unterschied?

Ob er sagt der Jude ist ein Lügner weil er der jüdischen Religion folgt oder ob er sagt der Jude ist Lügner weil er der "jüdischen Rasse" angehört, es bleibt eine Judenbeleidigung - da gibts nix schönzureden. Und der Christ ist dreimal so schlimm ist ebenfalls eine Beleidigung unabhängig von der Rasse, bleibt aber nunmal eine.
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1103388) Verfasst am: 10.10.2008, 20:14    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Ich hätte gedacht, dass Leute die den 'jüdischen Instinkt' zitieren, sofort eine Anzeige als Volksverhetzung am Hals hätten. Aber man kann sich ja auch täuschen .... zynisches Grinsen


Vielleicht fängst du beim anzeigen einfach mal mit den Jungs und Mädels an, die sich auf Martin Luther berufen und diesem Menschen, der nicht wenige Ideen zum Umgang mit Juden entwickelt hat, die nach 1933 auch zügig umgesetzt wurden, eine ganze Feierdekade widmen wollen. Über das Johannesevangelium ließe sich in der Richtung auch noch so einiges sagen...


Wenn heute die einschlägigen Zitate aus Luthers judenfeindlichen Schriften heute unkritisch zitiert und diese für akzeptable Positionen hält, dann wäre ich allerdings alarmiert. Gibt es derartige? Wo? Geschockt


Mich alarmiert schon das Verschweigen solcher Positionen und die durchaus ziemlich unkritische Verehrung Luthers. "Zitieren" an sich ist sowieso kein Problem, sondern wird erst dann zu einem, wenn man durch die Autorität eines entsprechenden Luther-Zitats seine ohnehin bereits als judenfeindlich gekennzeichnete Position unterstützen möchte.


Ich kenne keinen Lutheraner, der die Auslassungen des alten Luthers nicht scharf verurteilt. Allerdings muss man bedenken, dass für Luther der Begriff 'Jude' ein rein religiöser war. Der Begriff der Rasse war ihm völlig unbekannt. Er ging anfangs sehr positiv auf die Judn zu und schlug erst später nach persönlichen Enttäuschungen diese grässlichen Töne an, allerdings stets mit dem Hinweis, dass sich doch diese bekehren mögen. Dies war für die Nazis kein Thema, sondern hier ging es rein nach dem jüdischen Blut. Jochen Klepper, evangelischer Theologe, und seine (volks-)jüdische Frau entgingen nur durch Suizid dem KZ.

Das alles ist jedoch keine Entschuldigung für Luther. Gewalt gegen Andersgläubige ist nie christlich gewesen.

Schalker hat folgendes geschrieben:
Aber es ist ja Nietzsche selber, der nicht nur von "Jude", sondern explizit auch von "Rasse" spricht. Ich sehe für den hier geposteten Abschnitt beide Deutungsmöglichkeiten (Antisemitismus und Antijudaismus) als möglich an.


Hier wirkst du bigott, dass du Nietzsche weißwaschen willst. Nietzsche wurde ebenso wie Luther von den Nazis ausgeschlachtet. Nur findet man Nitzsches Gedankengut im Kern des Nazionalsozialismus. Während man Luther inhaltlich garnicht rezipierte, außer ihn demagogisch auszuschlachten.

Schalker hat folgendes geschrieben:
Außerdem war Nietzsche viel zu intelligent, um einen solch dummen und hasserfüllten Bauern-Antijudaismus wie der alternde Luther zu entwickeln. Dass man das Judentum - so wie jede andere Religion auch - sachlich fundiert kritisieren "darf", steht für mich völlig außer Frage. Zumal als jemand [edit: gemeint ist natürlich Nietzsche], der vor der Ermorderung des europäischen Judentums geboren wurde.


Nietzsche ist explizit amoralisch und zersetzend. Der Vorwurf, Juden seien pauschal Lügner, einschlisßlich der Nennung des kontextes Rasse, hat für mich rein garnichts mit sachlich fundierter Kritik zu tun. Böse
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1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1103391) Verfasst am: 10.10.2008, 20:18    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Gewalt gegen Andersgläubige ist nie christlich gewesen.


HAHAHAHAHAHA! Das ist jawohl mal der beste Witz aller Zeiten. Nichts ist christlicher, als Gewalt gegen Andersgläubige - das beweist eine mindestens 1700 jährige Geschichte!

Eine andere Frage ist, ob Gewalt gegen Andersläubige je "jesuanisch" war - ein Jesustum hat es aber nie gegeben. Bzw, wenn es jemals ein Jesustum gegeben hat, starb es, um mit Nietzsche zu sprechen, mit Jesus am Kreuz!

[weitere Zitate auch von Ballancer]
Zitat:
Ich kenne keinen Lutheraner, der die Auslassungen des alten Luthers nicht scharf verurteilt.

Tja - ich kenne keine Lutheraner, die Luthers Hasstiraden gegen die Juden kennen.
Zitat:
Während man Luther inhaltlich garnicht rezipierte, außer ihn demagogisch auszuschlachten.

Hast du Luthers "Von den Juden und Ihren Lügen" gelesen? Das las sich für mich nicht so, als ob das von den Nazis nur bös' missinterpretiert und aus dem Kontext gerissen ausgeschlachtet werden konnte.
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Zuletzt bearbeitet von jagy am 10.10.2008, 20:23, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1103397) Verfasst am: 10.10.2008, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

vanini hat folgendes geschrieben:

Nietzsche war darum sehr wohl ein bekennender Antijudaist wie er ein bekennender Antichtrist war, dass er hingegen ein Antisemit war, also Menschen allein der biologischen Herkunft wegen als irgendwie minderwertig betrachtete, ist mir jedenfalls nicht bekannt.


http://www.tschandala.de/tschandala.html

Guck mal hier und geh dann weiter:

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1949&kapitel=9&cHash=4f074b1468goetze08

Zitat:


Aus Götzen-Dämmerung


Es ist ihnen verboten, (den Tschandalas, Einfügung durch mich) von links nach rechts zu schreiben und sich der rechten Hand zum Schreiben zu bedienen: der Gebrauch der rechten Hand und des von Links nach Rechts ist bloss den Tugendhaften vorbehalten, den Leuten von Rasse." -

4.

Diese Verfügungen sind lehrreich genug: in ihnen haben wir einmal die arische Humanität, ganz rein, ganz ursprünglich, - wir lernen, dass der Begriff "reines Blut" der Gegensatz eines harmlosen Begriffs ist. Andrerseits wird klar, in welchem Volk sich der Hass, der Tschandala-Hass gegen diese "Humanität" verewigt hat, wo er Religion, wo er Genie geworden ist...Unter diesem Gesichtspunkte sind die Evangelien eine Urkunde ersten Ranges; noch mehr das Buch Henoch. - Das Christenthum, aus jüdischer Wurzel und nur verständlich als Gewächs dieses Bodens, stellt die Gegenbewegung gegen jede Moral der Züchtung, der Rasse, des Privilegiums dar: - es ist die antiarische Religion par excellence: das Christenthum die Umwerthung aller arischen Werthe, der Sieg der Tschandala Werthe, das Evangelium den Armen, den Niedrigen gepredigt, der Gesammt-Aufstand alles Niedergetretenen, Elenden, Missrathenen, Schlechtweggekommenen gegen die "Rasse", - die unsterbliche Tschandala-Rache als Religion der Liebe ...


Hier ist Nietzsche in der Endphase seines philosophischen Weges seinen Ressentiments vollumfänglich ausgeliefert.

Ihn haben die thumben Antisemiten um seinen Schwager genervt, weil die zu dumpf waren die "wirkliche" Gefährlichkeit der Juden zu erkennen.

Aber eines bin ich gerne bereit zu konzidieren: Hitler, Göbels und Himmler waren kaum seine Vorstellungen der blonden Bestie.

Auf wen Nietzsche aber einen immer bekannten Einfluss gehabt hatte war Bennito Mussolini, der nicht zuletzt durch seine Nietzsche-Lektüre vom vom linken Marxisten zum Anti-Marxisten wurde.

Agnost
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Hope
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Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 2980

Beitrag(#1103401) Verfasst am: 10.10.2008, 20:21    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:


HAHAHAHAHAHA! Das ist jawohl mal der beste Witz aller Zeiten. Nichts ist christlicher, als Gewalt gegen Andersgläubige - das beweist eine mindestens 1700 jährige Geschichte!

Eine andere Frage ist, ob Gewalt gegen Andersläubige je "jesuanisch" war - ein Jesustum hat es aber nie gegeben. Bzw, wenn es jemals ein Jesustum gegeben hat, starb es, um mit Nietzsche zu sprechen, mit Jesus am Kreuz!


könntest Du mir bitte den Unterschied zwischen jesuanisch und christlich erklären?
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1103407) Verfasst am: 10.10.2008, 20:26    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Gewalt gegen Andersgläubige ist nie christlich gewesen.


HAHAHAHAHAHA! Das ist jawohl mal der beste Witz aller Zeiten. Nichts ist christlicher, als Gewalt gegen Andersgläubige - das beweist eine mindestens 1700 jährige Geschichte!


Tut mir leid - ich erkenne keinen Witz ... und keinen Beweis. Ausrufezeichen

Denn 'christlich' ist nur das, was sich theologisch auf das NT gründet. Und Luther selber sprach hier von 'Sola Scriptura' als Kriterium. Wenn Christen sich anders verhielten, dann handelten sie gegen ihre Grundlagen und nicht christlich.

jagy hat folgendes geschrieben:
Eine andere Frage ist, ob Gewalt gegen Andersläubige je "jesuanisch" war - ein Jesustum hat es aber nie gegeben. Bzw, wenn es jemals ein Jesustum gegeben hat, starb es, um mit Nietzsche zu sprechen, mit Jesus am Kreuz!


Das ist Quatsch. Das Christentum hat sich durch die Geschichte hindurch auf Jesus bezogen. Sie ist zwar wiederholt von diesem Weg abgekommen, aber fortgesetzte Reformationen brachten sie wieder auf die Lehre von Jesus zurück.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1103408) Verfasst am: 10.10.2008, 20:27    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:


HAHAHAHAHAHA! Das ist jawohl mal der beste Witz aller Zeiten. Nichts ist christlicher, als Gewalt gegen Andersgläubige - das beweist eine mindestens 1700 jährige Geschichte!

Eine andere Frage ist, ob Gewalt gegen Andersläubige je "jesuanisch" war - ein Jesustum hat es aber nie gegeben. Bzw, wenn es jemals ein Jesustum gegeben hat, starb es, um mit Nietzsche zu sprechen, mit Jesus am Kreuz!


könntest Du mir bitte den Unterschied zwischen jesuanisch und christlich erklären?


Ganz einfach: Jesuanisch ist das, was der historische Jesus möglicherweise/wahrscheinlicherweise gepredigt hat. Christlich ist das, was beginnend schon bei Paulus, fortgeführt bis zur katholischen Rechtskirche daraus geworden ist.

Beispiel:
- Jesuanisch ist Armut, christlich ist, was geworden ist, und zwar schon ziemlich schnell: Reichtum.
- Jesuanisch ist abosluter Pazisifmus, christlich ist, was quasi über Nacht daraus geworden ist, als Konstantin das CHristentum anerkannt ist, wo quasi über Nacht 313 aus der Religion des Pazifisten die Religion der Feldpfaffen wurde.
- Jesuanisch ist Nächstenliebe, christlich ist, was daraus geworden ist, aus "Liebe zum nächsten" zu folter, zu morden, zu völkermorden.
- Jesuanisch war die Naherwartung des Weltendes noch zu Lebzeiten der ersten Generation der Jünger, christlich ist, was daraus geworden ist, als man nämlich merke, dass das Weltende nicht kam, wurde die Enderwartung im Diesseits auf eine Fernerwartung im Jenseits umgelogen.
etc. etc. pp.
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Zuletzt bearbeitet von jagy am 10.10.2008, 20:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Hope
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Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 2980

Beitrag(#1103411) Verfasst am: 10.10.2008, 20:29    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:

Ganz einfach: Jesuanisch ist das, was der historische Jesus möglicherweise/wahrscheinlicherweise gepredigt hat. Christlich ist das, was beginnend schon bei Paulus, fortgeführt bis zur katholischen Rechtskirche daraus geworden ist.


Also fändest Du so eine Art Koran für Christen besser, wo nichts mehr dran zu rütteln und zu interpretieren ist, gültig und gleich fest zu allen Zeiten?

hahahahahahhaha ....

jetzt ist der Witz angekommen.
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1103416) Verfasst am: 10.10.2008, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:

jagy hat folgendes geschrieben:
Ich muss mich bei schwarzen Löchern auch auf die Autorität von zB Hawkins verlassen oder in Fragen der Kosmologie auf das, was ich zB bei Sagan gelesen habe. Ist das auch vor-aufklärerisch.


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Wenn es entschiedenen und begründeten Widerstand gibt, dann verlasse ich mich auch nicht bloß auf Autoritäten - um das zu beurteilen, muss ich mich übrigens schon ein bisschen in die Materie eingearbeitet haben.


Der Strohmann-Vorwurf ist unhaltbar. Und der Widerstand wurde sehr früh und gut begründet. Mit Originalzitaten von Nietzsche. Für mich sieht dein Posting ziemlich nach Weißwäsche aus.

Denn offensichtlich hast du einiges an Kenntnisssen zu Nietzsche und spielst dich als Unkundiger auf.

jagy hat folgendes geschrieben:
Aber Agnosts schon fast pathologischer Nietzsche-Hass (ähnlich der Abneigung von xyxyxy gegen KHD) stellt für mich keinen entschiedenen und begründeten Widerstand dar. Und der Verweis auf die "Tschandala-Phantasm" reicht hier auch wenig.
Wenn ich aber auf anderer Seite Russell sehe, der Nietsche noch dazu nicht sehr zugeneigt ist, und dann aus seinem Munde höre, dass man Nietzsche nicht als entschiedenen Antisemiten sehen kann, traue ich eher dem als Agnost.


Die Originaltexte lagen vor Ausrufezeichen Ausrufezeichen Ausrufezeichen Ausrufezeichen

Da spielt es keine Rolle, ob du einem anderen Foristen ehrenrührige Vorwürfe machst oder nicht.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1103417) Verfasst am: 10.10.2008, 20:34    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Ganz einfach: Jesuanisch ist das, was der historische Jesus möglicherweise/wahrscheinlicherweise gepredigt hat. Christlich ist das, was beginnend schon bei Paulus, fortgeführt bis zur katholischen Rechtskirche daraus geworden ist.


Also fändest Du so eine Art Koran für Christen besser, wo nichts mehr dran zu rütteln und zu interpretieren ist, gültig und gleich fest zu allen Zeiten?

hahahahahahhaha ....

jetzt ist der Witz angekommen.


Beachte bitte meine Beispiele im Edit des vorherigen Posts, ich meine natürlich Punkte, wo die Fortentwicklung entgegen der Ursprünglichen Lehre (Leere?) Jesu ging - und das ist in allen Punkten der Fall. Im übrigen empfinde ich in intelektureller Sicht jeden Fundi-Christ und Fundi-Moslem intelektuell redlicher als jeden Kuschelchrist.

Es geht weiter:

- Jesuanisch ist es, nicht in der Öffentlichkeit zu beten, "wie die Heuchler", christlich ist es, eigene Häuse zum beten zu bauen, damit jeder es sieht.
- Jesuanisch ist es, niemanden auf Erden Vater zu nennen, weil es nur einen gibt, und der ist im Himmel, christlich ist es, einen Menschen nicht nur Vater, sondern gleich heiliger Vater zu nennen.
- Jesuanisch ist es, trotz Armut gerade keine Askese zu betreiben, keine Leibesverneinung (wurde Jesus ja (wie auch schon Buddha?), als Fresser und Weinsäufer bezeichnet), christlich ist eine jahrtausende lange Tradition von Selbstkastaiung, Körperhass, Leibeshass, etc.
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
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Beitrag(#1103422) Verfasst am: 10.10.2008, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1949&kapitel=9&cHash=4f074b1468goetze08

Zitat:


Aus Götzen-Dämmerung


Es ist ihnen verboten, (den Tschandalas, Einfügung durch mich) von links nach rechts zu schreiben und sich der rechten Hand zum Schreiben zu bedienen: der Gebrauch der rechten Hand und des von Links nach Rechts ist bloss den Tugendhaften vorbehalten, den Leuten von Rasse." -

4.

Diese Verfügungen sind lehrreich genug: in ihnen haben wir einmal die arische Humanität, ganz rein, ganz ursprünglich, - wir lernen, dass der Begriff "reines Blut" der Gegensatz eines harmlosen Begriffs ist. Andrerseits wird klar, in welchem Volk sich der Hass, der Tschandala-Hass gegen diese "Humanität" verewigt hat, wo er Religion, wo er Genie geworden ist...Unter diesem Gesichtspunkte sind die Evangelien eine Urkunde ersten Ranges; noch mehr das Buch Henoch. - Das Christenthum, aus jüdischer Wurzel und nur verständlich als Gewächs dieses Bodens, stellt die Gegenbewegung gegen jede Moral der Züchtung, der Rasse, des Privilegiums dar: - es ist die antiarische Religion par excellence: das Christenthum die Umwerthung aller arischen Werthe, der Sieg der Tschandala Werthe, das Evangelium den Armen, den Niedrigen gepredigt, der Gesammt-Aufstand alles Niedergetretenen, Elenden, Missrathenen, Schlechtweggekommenen gegen die "Rasse", - die unsterbliche Tschandala-Rache als Religion der Liebe ...


Hier ist Nietzsche in der Endphase seines philosophischen Weges seinen Ressentiments vollumfänglich ausgeliefert.


Ehrlich gesagt: Ich wusste garnicht, dass dieser Arier-Schwachsinn auf Nietzsche zurück geht. Sogar http://de.wikipedia.org/wiki/Arier erwähnte das nicht. Das Nietzsche üble war, wusste ich, seit ich nur ein wenig von ihm las. Dass das aber diese Dimensionen annahm, schockiert mich. Geschockt
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1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Agnost
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Beitrag(#1103423) Verfasst am: 10.10.2008, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="ballancer" postid=1103416]
jagy hat folgendes geschrieben:
Aber Agnosts schon fast pathologischer Nietzsche-Hass (ähnlich der Abneigung von xyxyxy gegen KHD) stellt für mich keinen entschiedenen und begründeten Widerstand dar. Und der Verweis auf die "Tschandala-Phantasm" reicht hier auch wenig.
Wenn ich aber auf anderer Seite Russell sehe, der Nietsche noch dazu nicht sehr zugeneigt ist, und dann aus seinem Munde höre, dass man Nietzsche nicht als entschiedenen Antisemiten sehen kann, traue ich eher dem als Agnost.


Was soll der dumpfe Mist.

Es ist doch einfach kindisch, nur weil man gerne mal mal nen Alpendiskus durch die Luft schleudert zu verleugnen, dass es sich um einen trockenen Kuhfladen handelt.

Ich werfe all diesen Russels vor, dass sie nicht zugeben wollen, dass sie mit dem Schmudelkind spielen wollen.

Und pathologisch wäre doch eher, dass offensichtliche zu leugnen wollen.

Es reicht eben nicht, ein bisschen Nietzsche zu kennen umd das ganze philosophische Werk von Nietzsche zu erkennen.

Nietzsche schrieb einmal dies dann das Gegenteil dessen um dann aller wieder für irrelevant zu erklären. Mal sind im Schopenhauer und Wagner die liebsten und besten und dann sind sie die gefährlichsten Rosstäuscher.

Agnost
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Hope
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Beitrag(#1103425) Verfasst am: 10.10.2008, 20:46    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:

Beachte bitte meine Beispiele im Edit, ich meine natürlich Punkte, wo die Fortentwicklung entgegen der Ursprünglichen Lehre (Leere?) Jesu ging - und das ist in allen Punkten der Fall.

Es geht weiter:

- Jesuanisch ist es, nicht in der Öffentlichkeit zu beten, "wie die Heuchler", christlich ist es, eigene Häuse zum beten zu bauen, damit jeder es sieht.
- Jesuanisch ist es, niemanden auf Erden Vater zu nennen, weil es nur einen gibt, und der ist im Himmel, christlich ist es, einen Menschen nicht nur Vater, sondern gleich heiliger Vater zu nennen.
- Jesuanisch ist es, trotz Armut gerade keine Askese zu betreiben, keine Leibesverneinung (wurde Jesus ja (wie auch schon Buddha?), als Fresser und Weinsäufer bezeichnet), christlich ist eine jahrtausende lange Tradition von Selbstkastaiung, Körperhass, Leibeshass, etc.


und findest Du Jesuanisch gut? Bist Du Jesuaner?

Was Du vielleicht bedenken solltest ist, dass kein Mensch jemals sein wird wie Jesus! Ihm Nachzufolgen ist das eine - Fehlerfrei und perfekt zu sein das andere. Den Anspruch Fehlerfrei zu sein haben Christen nicht und nichtmal Jesus hat diesen Anspruch an die Christen - warum also Du?

Also Du kannst Dich von mir aus Jesuaner nennen wenn Du magst - aber am Ende Deines Lebens werden wir sicher sagen können das Jesuaner auch nichts die besseren Christen sind zwinkern
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Agnost
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Beitrag(#1103450) Verfasst am: 10.10.2008, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

So Jagy, hier kannst du nachlesen, wie oft der späte Nietzsche noch nicht einmal seine Quellen überprüfte, wenn es ihm in sein Ressentiment passte.

http://en.wikipedia.org/wiki/Tschandala

Zitat:
Nietzsche's flawed source

Nietzsche's source for the law of Manu was the book Les législateurs religieux. Manou, Moïse, Mahomet (1876) by French writer Louis Jacolliot. According to Annemarie Etter, this translation of the Manusmriti is not reliable and differs widely from other sources.[4] For example, the high respect it gives to women, which Nietzsche quotes as opposed to Christian misogynism, is in fact not contained in any of the usual texts.

In his description and interpretation of the "Tschandala", Nietzsche may have followed a long footnote by Jacolliot, which gives an "unbelievable, abstruse and scientifically completely untenable" (Etter) theory. According to Jacolliot, all Semitic peoples, especially the Hebrews, are descendants of emigrated Tschandalas. Although Nietzsche never directly says this, it seems plausible that he believed in Jacolliot's theory at least to some extent, even though, as Etter points out, Nietzsche would have easily been able to falsify several of Jacolliot's pseudo-scientific claims. In so doing, he may have increased the impact of Jacolliot's "effusive admiration for ancient Eastern wisdom and civilization with a more or less open and pronounced antisemitism and antichristianism" (Etter).


Jagy,

auch Nietzsche wusste, dass die ersten Christen Juden waren. Und darum ist ihm der Christ Paulus drei mal der Jude (eimal für den Vater, einmal für den Sohn und einmal für den heiligen Geist.).

Wenn du einige Ideen von Nietzsche gut findest, so be it, aber jemanden zum Pathologen erklären, weill er dir einen Makel an deinem übermenschlichen Helden darlegt ist schon ein bisschen überempfindlich.

Agnost
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vanini
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Beitrag(#1103468) Verfasst am: 10.10.2008, 21:44    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Gewalt gegen Andersgläubige ist nie christlich gewesen.


HAHAHAHAHAHA! Das ist jawohl mal der beste Witz aller Zeiten. Nichts ist christlicher, als Gewalt gegen Andersgläubige - das beweist eine mindestens 1700 jährige Geschichte!


Tut mir leid - ich erkenne keinen Witz ... und keinen Beweis. Ausrufezeichen

Denn 'christlich' ist nur das, was sich theologisch auf das NT gründet. Und Luther selber sprach hier von 'Sola Scriptura' als Kriterium. Wenn Christen sich anders verhielten, dann handelten sie gegen ihre Grundlagen und nicht christlich.


Vorab: Wenn Luther von "Sola scriptura" spricht, so ist bekanntlich das Alte und das Neue Testament gemeint, da ja beides Zusammen die "Heilige Schrift", das "Wort Gottes" sein soll, welches von ein und demselben, in Ewigkeit völlig unwandelbaren Gotte stammen soll. Die Seriosität von "Definitionen" bezüglich "geoffenbarter Wahrheiten" sodann einmal beiseite: Dass die reale Beschaffenheit und die üblen Taten der Christenheit von ihrem Anbeginn an durch ihre ganze Geschichte hindurch keine Folge der Botschaften der biblischen Schriften wären, kann man nur ernstlich behaupten, wenn man diese besagten Schriften entweder gar nicht gelesen hat und nur ein paar wohlklingende Sonntagssprüchlein daraus kennt, oder aber sie lediglich absichtsgeleitet gefiltert rezipiert.

Während im Alten Testament Mord, Totschlag, Verbrechen und Gräuel aller Art wie selbstverständlich zum Repertoire vorbildhafter göttlicher Liebe und Gerechtigkeit gehören, präsentiert sich das Neue Testament zwar oft etwas subtiler. Die essentielle Grundlage allen Übels aber, welches Menschen anderen Menschen antun können, nämlich tiefstmögliche Herabwürdigung und Verachtung anderer Menschen (aus welchem Grunde auch immer) und deren Bezichtigung als "Feind", wird im Neuen Testament genau so dreist und unverschämt kultiviert wie im Alten! Da muss man sich dann auch nicht mehr groß wundern...
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jagy
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Beitrag(#1103477) Verfasst am: 10.10.2008, 22:02    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Gewalt gegen Andersgläubige ist nie christlich gewesen.


HAHAHAHAHAHA! Das ist jawohl mal der beste Witz aller Zeiten. Nichts ist christlicher, als Gewalt gegen Andersgläubige - das beweist eine mindestens 1700 jährige Geschichte!


Tut mir leid - ich erkenne keinen Witz ... und keinen Beweis. Ausrufezeichen

Denn 'christlich' ist nur das, was sich theologisch auf das NT gründet. Und Luther selber sprach hier von 'Sola Scriptura' als Kriterium. Wenn Christen sich anders verhielten, dann handelten sie gegen ihre Grundlagen und nicht christlich.

Schon mal was vom "wahren Schotten" gehört? Davon abgesehen: Alle meine Beispiele kamen aus dem NT, und ich kann mich nicht erinnern, dass sich die "Christen" dort an die Lehre Jesu gehalten haben.

ballancer hat folgendes geschrieben:

jagy hat folgendes geschrieben:
Eine andere Frage ist, ob Gewalt gegen Andersläubige je "jesuanisch" war - ein Jesustum hat es aber nie gegeben. Bzw, wenn es jemals ein Jesustum gegeben hat, starb es, um mit Nietzsche zu sprechen, mit Jesus am Kreuz!


Das ist Quatsch. Das Christentum hat sich durch die Geschichte hindurch auf Jesus bezogen. Sie ist zwar wiederholt von diesem Weg abgekommen, aber fortgesetzte Reformationen brachten sie wieder auf die Lehre von Jesus zurück.

Freilich hat sich das Christentum auf Jesu bezogen. Wayne? Entscheidend ist, ob es die ursprüngliche Lehre Jesu auch nur ansatzweise befolgt hat. Und das ist nunmal nicht der Fall, so dass man leider sagen muss, das Christentum ist eine Religion, die mit der wohl geschichtlichen Lehre Jesu nichts zu tun hat.
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jagy
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Beitrag(#1103479) Verfasst am: 10.10.2008, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:

Nietzsche schrieb einmal dies dann das Gegenteil dessen um dann aller wieder für irrelevant zu erklären. Mal sind im Schopenhauer und Wagner die liebsten und besten und dann sind sie die gefährlichsten Rosstäuscher.


In der Tat: Und du scheinst nur die "antisemitischen" Zitate rauszusuchen, die "antiantisemitischen" aber völlig zu verdrängen.
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vanini
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Beitrag(#1103486) Verfasst am: 10.10.2008, 22:17    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Entscheidend ist, ob es die ursprüngliche Lehre Jesu auch nur ansatzweise befolgt hat. Und das ist nunmal nicht der Fall, so dass man leider sagen muss, das Christentum ist eine Religion, die mit der wohl geschichtlichen Lehre Jesu nichts zu tun hat.


Diesbezüglich müsste auch erst einmal gefragt werden, was denn die "ursprüngliche Lehre" Jesu gewesen sein mag. Denn gesetzt dem Falle, dass dieser Jesus tatsächlich existiert hat (was zwar angenommen werden, jedoch keineswegs als erwiesen gelten kann), bekommt man im Neuen Testament nur das über und von ihm zu lesen, was über viele Jahre in Von-Mund-Zu-Mund-Histörchen über ihn erzählt wurde. Dass dies zwingend mit dem identisch sein soll, was er möglicherweise tatsächlich gesagt und getan hat, kann schlechterdings nicht behauptet werden.

Aber selbst, wenn man die neutestamentlichen Jesus-Geschichen als Jesu ürsprüngliche Lehren nimmt, so sind sie keineswegs das, wofür sie immer ausgegeben und weit verbreitet gehalten werden! Denn die Wurzel des realen bibel-christlichen Übels ist bei genauem Hinsehen auch in diesen Jesus-Botschaften so präsent wie in den anderen Schriften der Bibel!
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Agnost
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Beitrag(#1103491) Verfasst am: 10.10.2008, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:

Nietzsche schrieb einmal dies dann das Gegenteil dessen um dann aller wieder für irrelevant zu erklären. Mal sind im Schopenhauer und Wagner die liebsten und besten und dann sind sie die gefährlichsten Rosstäuscher.


In der Tat: Und du scheinst nur die "antisemitischen" Zitate rauszusuchen, die "antiantisemitischen" aber völlig zu verdrängen.


Es gibt kein bisschen Schwanger.

Je später sein Werk, desto rassistischer wird er nun mal der Nietzsche.

Antichrist und Götzendämmerung sind beides Spätwerke.

Aber du darfst ja gerne mal die Prosemitischen Zitate darlegen.

Ich kann dir versprechen, sie haben immer ein inhärentes "but".

Aber je weiter er in seinem Wahn um die Züchtung des Uebermenschen voranschreitet, desto klarer wird er Rassist und sein Antijudaismus immer deutlicher Antisemitsch.

Ist eben so, ist nicht von mir, ist von Nietzsche.

Und warum du einem Russel glauben musst, wenn du Nietzsche selbst lesen kann, bringt mich zu Kant und der "selbstverschuldeten Dummheit".

Selber lesen macht schlauer.

Agnost
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jagy
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Beitrag(#1103492) Verfasst am: 10.10.2008, 22:25    Titel: Re: Verständnis eines Nietzsche Zitats Antworten mit Zitat

vanini hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Entscheidend ist, ob es die ursprüngliche Lehre Jesu auch nur ansatzweise befolgt hat. Und das ist nunmal nicht der Fall, so dass man leider sagen muss, das Christentum ist eine Religion, die mit der wohl geschichtlichen Lehre Jesu nichts zu tun hat.


Diesbezüglich müsste auch erst einmal gefragt werden, was denn die "ursprüngliche Lehre" Jesu gewesen sein mag. Denn gesetzt dem Falle, dass dieser Jesus tatsächlich existiert hat (was zwar angenommen werden, jedoch keineswegs als erwiesen gelten kann), bekommt man im Neuen Testament nur das über und von ihm zu lesen, was über viele Jahre in Von-Mund-Zu-Mund-Histörchen über ihn erzählt wurde. Dass dies zwingend mit dem identisch sein soll, was er möglicherweise tatsächlich gesagt und getan hat, kann schlechterdings nicht behauptet werden.

Aber selbst, wenn man die neutestamentlichen Jesus-Geschichen als Jesu ürsprüngliche Lehren nimmt, so sind sie keineswegs das, wofür sie immer ausgegeben und weit verbreitet gehalten werden! Denn die Wurzel des realen bibel-christlichen Übels ist bei genauem Hinsehen auch in diesen Jesus-Botschaften so präsent wie in den anderen Schriften der Bibel!


Freilich muss man natürlich die Ergebnisse der historisch-kritischen Forschung nehmen. Was wiederum sagt, dass man über den historischen Jesus so gut wie nichts weiß. Wobei man von dem, was man als relativ sicher annehmen kann, die Kirche alles verraten hat.

Aber selbst wenn man annimmt, dass die 4 Evangelien den historischen Jesus schildern (was ja alle christlichen Kirchen behaupten), bleibt festzustellen, dass die Kirchen selbst da immens versagen.

Im übrigen ist es ja bezeichnend, dass man echte Jesus-Worte uA daran bestimmt, ob sich die Kirche nicht daran hält - weil sie ja keine Sprüche hinzufälschen würde, die Ihr unpässlich sind.
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Zuletzt bearbeitet von jagy am 10.10.2008, 22:26, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1103494) Verfasst am: 10.10.2008, 22:26    Titel: Wo viel Schatten ist, da ist doch irgendwo auch ein bisschen Licht, oder? Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:

Nietzsche schrieb einmal dies dann das Gegenteil dessen um dann aller wieder für irrelevant zu erklären. Mal sind im Schopenhauer und Wagner die liebsten und besten und dann sind sie die gefährlichsten Rosstäuscher.


In der Tat: Und du scheinst nur die "antisemitischen" Zitate rauszusuchen, die "antiantisemitischen" aber völlig zu verdrängen.


Und ich will da sogar noch einen drauftun.

Ich finde es empörend, dass Agnost nur die proarischen N.-Zitate raus gesucht hat und nicht Hitlers Schäferhund fragt, ob dieser vielleicht die Antiarischen aufgefressen hat. Denn irgendwo müssen sie doch sein ...-

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Beitrag(#1103503) Verfasst am: 10.10.2008, 22:32    Titel: Re: Wo viel Schatten ist, da ist doch irgendwo auch ein bisschen Licht, oder? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:

Nietzsche schrieb einmal dies dann das Gegenteil dessen um dann aller wieder für irrelevant zu erklären. Mal sind im Schopenhauer und Wagner die liebsten und besten und dann sind sie die gefährlichsten Rosstäuscher.


In der Tat: Und du scheinst nur die "antisemitischen" Zitate rauszusuchen, die "antiantisemitischen" aber völlig zu verdrängen.


Und ich will da sogar noch einen drauftun.

Ich finde es empörend, dass Agnost nur die proarischen N.-Zitate raus gesucht hat und nicht Hitlers Schäferhund fragt, ob dieser vielleicht die Antiarischen aufgefressen hat. Denn irgendwo müssen sie doch sein ...-

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zB in der fröhlichen Wissenschaft findet man folgendes:
Zitat:

Ein Jude umgekehrt ist, gemäss dem Geschäftskreis und der Vergangenheit seines Volks, gerade daran - dass man ihm glaubt - am wenigsten gewöhnt: man sehe sich darauf die jüdischen Gelehrten an, - sie Alle halten grosse Stücke auf die Logik, das heisst auf das Erzwingen der Zustimmung durch Gründe; sie wissen, dass sie mit ihr siegen müssen, selbst wo Rassen- und Classen-Widerwille gegen sie vorhanden ist, wo man ihnen ungern glaubt. Nichts nämlich ist demokratischer als die Logik: sie kennt kein Ansehn der Person und nimmt auch die krummen Nasen für gerade. (Nebenbei bemerkt: Europa ist gerade in Hinsicht auf Logisirung, auf reinlichere Kopf- Gewohnheiten den Juden nicht wenig Dank schuldig; voran die Deutschen, als eine beklagenswerth deraisonnable Rasse, der man auch heute immer noch zuerst "den Kopf zu waschen" hat. Ueberall, wo Juden zu Einfluss gekommen sind, haben sie ferner zu scheiden, schärfer zu folgern, heller und sauberer zu schreiben gelehrt: ihre Aufgabe war es immer, ein Volk "zur Raison" zu bringen.)


Klingt für mich nicht nach einem bösen Antisemiten.

Oder in Jenseits von Gut und Böse...
http://www.philolex.de/nietzsch.htm hat folgendes geschrieben:
...schreibt Nietzsche "Die Juden sind aber ohne allen Zweifel die stärkste, zäheste und reinste Rasse, die jetzt in Europa lebt". Und er regt an "die antisemitischen Schreihälse des Landes zu verweisen"


Nietzsche contra Wagner hat folgendes geschrieben:
Ich vertrage nichts Zweideutiges; seitdem Wagner in Deutschland war, kondeszentierte er Schritt für Schritt zu allem, was ich verachte – selbst zum Antisemitismus ..


Zitat:
Die Antisemiten vergeben es den Juden nicht, daß die Juden ‘Geist’ haben – und Geld. Die Antisemiten – ein Name der ‘Schlechtweggekommenenen


Menschliches, Allzumenschliches hat folgendes geschrieben:
Trotzdem möchte ich wissen, wie viel man bei einer Gesamtabrechnung einem Volke nachsehen muß, welches, nicht ohne unser aller Schuld, die leidvollste Geschichte unter allen Völkern gehabt hat, und dem man den edelsten Menschen (Christus), den reinsten Weisen (Spinoza), das mächtigste Buch und das wirkungsvollste Sittengesetz der Welt verdankt. Über dies: in den dunkelsten Zeiten des Mittelalters, als sich die asiatische Wolkenschicht schwer über Europa gelagert hatte, waren es jüdische Freidenker, Gelehrte und Ärzte, welche das Banner der Aufklärung und der geistigen Unabhängigkeit unter dem härtesten persönlichen Zwange festhielten und Europa gegen Asien verteidigten; ihren Bemühungen ist es nicht am wenigsten zu danken, daß eine natürliche, vernunftgemäßere und jedenfalls unmythische Erklärung der Welt endlich zum Siege kommen konnte und daß der Ring der Kultur, welcher uns jetzt mit der Aufklärung des griechisch-römischen Altertums zusammenknüpft, unzerbrochen blieb


Damit will ich freilich nur zeigen, dass es nicht nur pro-antisemtische Zitate von Nietzsche gibt. Wie gesagt, ich habe nicht die ausführliche Kenntnis über Nietzsche. Aber da mich diese Zitate 5 min googeln gekostet hat, finde ich es ist nicht so einfach zu behaupten, wie das mancher hier tut, dass Nietzsche ein Antisemit durch und durch war.

(die letzten Zitate stammen von der Seite http://www.virtusens.de/walther/pfahl_holocaust.htm, die sich sehr ausführlich mit dem Thema beschäftigt, habe sie jetzt aber nur überflogen und was herausgepickt)
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Beitrag(#1103524) Verfasst am: 10.10.2008, 23:15    Titel: Re: Wo viel Schatten ist, da ist doch irgendwo auch ein bisschen Licht, oder? Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:

Nietzsche schrieb einmal dies dann das Gegenteil dessen um dann aller wieder für irrelevant zu erklären. Mal sind im Schopenhauer und Wagner die liebsten und besten und dann sind sie die gefährlichsten Rosstäuscher.


In der Tat: Und du scheinst nur die "antisemitischen" Zitate rauszusuchen, die "antiantisemitischen" aber völlig zu verdrängen.


Und ich will da sogar noch einen drauftun.

Ich finde es empörend, dass Agnost nur die proarischen N.-Zitate raus gesucht hat und nicht Hitlers Schäferhund fragt, ob dieser vielleicht die Antiarischen aufgefressen hat. Denn irgendwo müssen sie doch sein ...-

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zB in der fröhlichen Wissenschaft findet man folgendes:
Zitat:

Ein Jude umgekehrt ist, gemäss dem Geschäftskreis und der Vergangenheit seines Volks, gerade daran - dass man ihm glaubt - am wenigsten gewöhnt: man sehe sich darauf die jüdischen Gelehrten an, - sie Alle halten grosse Stücke auf die Logik, das heisst auf das Erzwingen der Zustimmung durch Gründe; sie wissen, dass sie mit ihr siegen müssen, selbst wo Rassen- und Classen-Widerwille gegen sie vorhanden ist, wo man ihnen ungern glaubt.

Nichts nämlich ist demokratischer als die Logik: sie kennt kein Ansehn der Person und nimmt auch die krummen Nasen für gerade.

(Nebenbei bemerkt: Europa ist gerade in Hinsicht auf Logisirung, auf reinlichere Kopf- Gewohnheiten den Juden nicht wenig Dank schuldig; voran die Deutschen, als eine beklagenswerth deraisonnable Rasse, der man auch heute immer noch zuerst "den Kopf zu waschen" hat. Ueberall, wo Juden zu Einfluss gekommen sind, haben sie ferner zu scheiden, schärfer zu folgern, heller und sauberer zu schreiben gelehrt: ihre Aufgabe war es immer, ein Volk "zur Raison" zu bringen.)


Klingt für mich nicht nach einem bösen Antisemiten.

Oder in Jenseits von Gut und Böse...
http://www.philolex.de/nietzsch.htm hat folgendes geschrieben:
...schreibt Nietzsche "Die Juden sind aber ohne allen Zweifel die stärkste, zäheste und reinste Rasse, die jetzt in Europa lebt". Und er regt an "die antisemitischen Schreihälse des Landes zu verweisen"


Nietzsche contra Wagner hat folgendes geschrieben:
Ich vertrage nichts Zweideutiges; seitdem Wagner in Deutschland war, kondeszentierte er Schritt für Schritt zu allem, was ich verachte – selbst zum Antisemitismus ..


Damit will ich freilich nur zeigen, dass es nicht nur pro-antisemtische Zitate von Nietzsche gibt. Wie gesagt, ich habe nicht die ausführliche Kenntnis über Nietzsche. Aber da mich diese Zitate 3 min googeln gekostet hat, finde ich es ist nicht so einfach zu behaupten, wie das mancher hier tut, dass Nietzsche ein Antisemit durch und durch war.


Also zu der fröhlichen Wissenschaft: (siehe die von mir grün gefettete Passage)

Nietzsche war immer Antidemokrat, im Juden sieht er die demokratische Rasse, den starken Gegner des Vornehmen und Anwalt der Nivellierung.

Und wenn er gegen sein ehemaliges Idol Wagner und gegen seinen Schwager (ein thumber Antisemit) stänkern will sind im die Juden auch gerade recht.

Noch dazu sind beide von dir zitierten Werke frühere Werke als der Antichrist und und die Götzendämmerung, was meine Behauptung stützt, dass je mehr er die Züchtung des Uebermenschen, "die Blonde Bestie" wünschte, desto Antisemitscher wurde er.

Und je polnischer er sich gerade mal wieder mal wohl fühlte, desto kritischer war er gegenüber dem Deutschen.

Je weniger er mit sich selber klar kam, desto antisemitischer wurde er.

Da ist er Vorläufer seines tragischen Fans und Jüngers Otto Weininger.

(oh wie ich manchmal die ewige Wiederkehr des ewig gleichen liebe. will sagen ich liefere wiedermal meinen Everrrunnig-Gag, der funzt auch gut gegen bolschewistischische Kleinbürgerhasser, weil die Elche sind auch selber welche.)

http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Weininger

Agnost[/quote]
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1103538) Verfasst am: 11.10.2008, 00:19    Titel: Re: Wo viel Schatten ist, da ist doch irgendwo auch ein bisschen Licht, oder? Antworten mit Zitat

Hallo Agnost,

ich denke, es wird Zeit, meine Schulden schrittweise abzuzahlen.

Das wird ein längerer Post. Wenn du zitiertechnisch Schwierigkeiten bekommen solltest, auf einzelnes einzugehen, sag mir bitte Bescheid, dann werde ich ihn "zerhacken".

Agnost hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nichts nämlich ist demokratischer als die Logik: sie kennt kein Ansehn der Person und nimmt auch die krummen Nasen für gerade.
[...]


Also zu der fröhlichen Wissenschaft: (siehe die von mir grün gefettete Passage)

Nietzsche war immer Antidemokrat, im Juden sieht er die demokratische Rasse, den starken Gegner des Vornehmen und Anwalt der Nivellierung.


Nur weil dort das Wort "demokratischer" steht, muss es von Nietzsche nicht als Schimpfwort verwendet werden. "Demokratischer" bedeutet in diesem Zusammenhang schlicht: Ohne Ansehen der Person, ohne Zusammenhang zwischen der Wertigkeit eines Arguments und demnjenigen, der es vorbringt.

Wenn du weiter liest, wird das auch deutlich:

Zitat:
Nebenbei bemerkt: Europa ist gerade in Hinsicht auf Logisirung, auf reinlichere Kopf- Gewohnheiten den Juden nicht wenig Dank schuldig [...]


Zuerst haben wir die demokratische Logik, nun den "Dank", den Europa den Juden "in Hinsicht auf Logisierung" schuldig ist. Nietzsches Wertung ist positiv. Das Adjektiv "demokratisch" macht in diesem Zusammenhang keinen Sinn, wenn man eine negative Wertung unterstellt.

Edit: Auf Wunsch Agnosts zerstückelt.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -


Zuletzt bearbeitet von Hornochse am 11.10.2008, 00:52, insgesamt einmal bearbeitet
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