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Wulff = Sinn-los ?
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wasser
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.02.2007
Beiträge: 254

Beitrag(#1122470) Verfasst am: 07.11.2008, 14:47    Titel: Wulff = Sinn-los ? Antworten mit Zitat

Ist das jetzt die neue Masche?

Zitat:
Vergleich mit "Pogromstimmung"Wulff bedauert Entgleisung

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat empört auf einen Pogrom-Vergleich des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff reagiert. Wulff hatte in einer Fernsehsendung am Donnerstagabend massive Kritik an hohen Managergehältern mit einer Pogromstimmung verglichen. Der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, legte dem Politiker den Rücktritt nahe. "Wulff sollte sich einfach fragen, ob er für sein Amt geeignet ist."


Quelle: http://www.n-tv.de/1050007.html


Bringt das irgendwie was im Lebenslauf, wenn ich drinstehen habe:
"Am xx.xx.xxxx wurde ich erfolgreich vom Vorsitzenden des ZDJ gerügt"

Ich meine, die sind doch alle nicht so blöde, oder? Und dann auch noch bei Paolo in der Sendung.

Schulterzucken
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1122482) Verfasst am: 07.11.2008, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Mensch ist ohnehin charakterlich für ein Staatsamt ungeeignet. Ich erinnere mich sehr gut, wie er vor mehreren Jahren in einem von mir selbst mitgehörten Radiointerview die von der Polizei eskortierten Atommülltransporte auf eine Stufe stellte mit Kennedys Anweisung an die Armee, die Aufnahme schwarzer Schüler und Studenten in bisher rein weiße Schulen durch bewaffnete militärische Begleitung zu erzwingen. Wer Menschen und ihren Grundrechten den Wert von Atommüll beimisst, sollte erst mal mit Polizeibegleitung in die Erziehungsanstalt eingeliefert werden, um die Versäumnisse seiner Eltern nachzuholen.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1122531) Verfasst am: 07.11.2008, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, sowas passiert, wenn zwei Wichtigtuer aufeinandertreffen (Wulff und der ZdJ, nicht die beiden bisherigen Schreiberim Thread).
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1122542) Verfasst am: 07.11.2008, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Blöde Frage, ist "Pogrom" eigentlich speziell besetzt für Verfolgungen nur gegen Juden (ähnlich wie zB das Wort Holocaust nur den Völkermord an den Juden im dritten Reich bezeichnet)? Der Wiki-Artikel scheint das nicht zu sagen.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1122552) Verfasst am: 07.11.2008, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Blöde Frage, ist "Pogrom" eigentlich speziell besetzt für Verfolgungen nur gegen Juden (ähnlich wie zB das Wort Holocaust nur den Völkermord an den Juden im dritten Reich bezeichnet)? Der Wiki-Artikel scheint das nicht zu sagen.


selbst wenn mit dem begriff "nur" massenmord an einer minderheit gemeint wäre (ich sehe im begriff Pogrom in erster linie den massenmord an juden im 3. reich), wäre der vergleich besonders der aspekte verfolgung und vernichtung unhaltbar.

ekelhaft, dass eine solche äusserung (vermutlich) folgenlos bleiben wird, zumal wulff als recht beliebter politiker gilt.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1122626) Verfasst am: 07.11.2008, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass die Empörung des ZdJ überzogen ist.

Natürlich sollte eine solche Anmerkung Wulffs nicht unkommentiert im Raum stehen bleiben - sie sollte als falsch zurückgewiesen werden. Und natürlich hat der ZdJ ein Recht, von Wulff eine Entschuldigung zu fordern.

Dennoch sollte in diesem Fall etwas sachlicher und unaufgeregter diskutiert werden.

Wulffs Intention war ja nicht, die Judenverfolgung zu verharmlosen - denn die Wut gegen Manager sieht er ja als etwas schlechtes an. Natürlich gefällt mir das nicht und besonders clever war es nicht, dass er trotz Kritik des Gegenübers und des Moderators nicht gleich erkannt hat, dass er sich mehr als unglücklich geäußert hat. Auch dass dies 2 Wochen nach dem fast identischen Streit über Sinns Äußerungen und während einer Debatte im Parlament über Antisemitismus geschah, kann nur stutzig machen. Aber seine Äußerung war um Dimensionen harmloser als beispielsweise die Äußerungen Hohmanns oder die Möllemann-Affäre.

Wer aber diesen unterschiedlichen Phänomenen gleich begegnet, der erreicht damit, dass der normale Bürger nicht deutlich genug zwischen ihnen unterscheiden kann. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage, sind die besonders selten vorhandenen Güter auch die wertvolleren. Je sachlicher man auf kleinere Ausrutscher reagiert, umso heftiger kann man - mit Recht - auf echten Antisemitismus reagieren.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1122694) Verfasst am: 07.11.2008, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Blöde Frage, ist "Pogrom" eigentlich speziell besetzt für Verfolgungen nur gegen Juden (ähnlich wie zB das Wort Holocaust nur den Völkermord an den Juden im dritten Reich bezeichnet)? Der Wiki-Artikel scheint das nicht zu sagen.


Nee, nicht unbedingt

Aber um von einem "Pogrom" zu sprechen sollten schon ein paar Leute einer bestimmten Gruppe gewaltsam/tätlich angegriffen worden sein, und bei "Pogromstimmnung" stünde das sozusagen kurz bevor.............Massenausschreitungen/Demos mit........ gegen.....?????

Wurde wenigstens einem dieser verfolgten Manager die Villa geplündert, in den Pool gepinkelt, oder ein Ei auf die Limousine geworfen?

Hab ich mal ich wieder Wesentliches verpasst?
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1122712) Verfasst am: 07.11.2008, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:

Hab ich mal ich wieder Wesentliches verpasst?


Frag ich mich auch ständig bei all dem, was Sinn, Wulff und co. von sich geben.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1122727) Verfasst am: 07.11.2008, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:

Hab ich mal ich wieder Wesentliches verpasst?


Frag ich mich auch ständig bei all dem, was Sinn, Wulff und co. von sich geben.


wie wasser vermutet, scheint tatsächlich eine art strategie dahinter zu stecken.

was bringt das?
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kolja
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#1122757) Verfasst am: 07.11.2008, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Wurde wenigstens einem dieser verfolgten Manager die Villa geplündert, in den Pool gepinkelt, oder ein Ei auf die Limousine geworfen?

Hamm'se nicht dem Kai Diekmann kürzlich das Auto angezündet? Der ist doch sowas ähnliches wie ein Manager.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1122761) Verfasst am: 07.11.2008, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Wulff ist hier in Niedersachsen irre beliebt. Er gilt bei alten Omis (also zunehmend auch bei meinen Altersgenossinnen) als eine Art optimaler Schwiegersohn.

Mit Bemerkungen wie diesen schleimt er sich bei einer latent antisemitischen Klientel ein, die offenbar weit größer ist als man glauben sollte, und natürlich bei den lieben Neoliberalen.

Niedersachsen ist politikertechnisch schon beknackt. Schröder, Gabriel, von der Leyen, Wulff... da erwägt man langsam sogar nach Österreich auszuwandern. Böse
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#1122764) Verfasst am: 07.11.2008, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Der ist doch sowas ähnliches wie ein Manager.


Nö.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1122773) Verfasst am: 07.11.2008, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Blöde Frage, ist "Pogrom" eigentlich speziell besetzt für Verfolgungen nur gegen Juden (ähnlich wie zB das Wort Holocaust nur den Völkermord an den Juden im dritten Reich bezeichnet)? Der Wiki-Artikel scheint das nicht zu sagen.


selbst wenn mit dem begriff "nur" massenmord an einer minderheit gemeint wäre (ich sehe im begriff Pogrom in erster linie den massenmord an juden im 3. reich), wäre der vergleich besonders der aspekte verfolgung und vernichtung unhaltbar.

ekelhaft, dass eine solche äusserung (vermutlich) folgenlos bleiben wird, zumal wulff als recht beliebter politiker gilt.


Also das der Vergleich unerhört war grundsätzlich ist ja klar. Mir ging es nur darum. Mir kam es nur nicht so vor, als wäre das ein Vergelich gewesen, für den allein der ZdJ zuständig ist.

@ L.E.N.: Ist Pogrom nicht weniger als Massen bzw Völkermord? Ist ein Pogrom nicht "nur" eine gewalttätige Ausschreitung, möglicherweise auch mit einigen Morden, aber eben nicht gezielt mit Morden?
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kolja
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#1122780) Verfasst am: 07.11.2008, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Der ist doch sowas ähnliches wie ein Manager.
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Nö.

Doch. Er sieht fies-schleimig-spießig aus und führt fette Autos.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1122784) Verfasst am: 07.11.2008, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Der ist doch sowas ähnliches wie ein Manager.
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Nö.

Doch. Er sieht fies-schleimig-spießig aus und führt fette Autos.


Und labert Müll, ist für geistige Müllweitergabe (statt deren Entsorgung) verantwortlich und ist deutlich überbezahlt.

Mario, seit Du in München wohnst spinnst Du offenbar ein bischen.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1122786) Verfasst am: 07.11.2008, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
@ L.E.N.: Ist Pogrom nicht weniger als Massen bzw Völkermord? Ist ein Pogrom nicht "nur" eine gewalttätige Ausschreitung, möglicherweise auch mit einigen Morden, aber eben nicht gezielt mit Morden?


im allgemeinen sprachgebrauch dtld.s hat der begriff als judenpogrom mE vor allem die bedeutung eines synonyms für den holocaust, auch wenn das nicht korrekt ist.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1122830) Verfasst am: 07.11.2008, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:

Hab ich mal ich wieder Wesentliches verpasst?


Frag ich mich auch ständig bei all dem, was Sinn, Wulff und co. von sich geben.


wie wasser vermutet, scheint tatsächlich eine art strategie dahinter zu stecken.

was bringt das?


Ich halte das auch für keinen Zufall, gar für der Situation geschuldete blöde Verquatscher, grade auch wenn man guckt, wem das immer "passiert".

Eins ist auf jeden Fall klar: sowas verschiebt die Maßstäbe, wenn es beharrlich immer wieder angewendet wird.
Nicht einmal massivere verbale Kritik an den "Eliten" darf geübt werden, sowas führt in ein großes Übel, höre das du Volk, sollen uns diese Vergleiche ja offensichtlich sagen.

Wir dürfen also nicht auf die "Hetze" gegen Manager reinfallen und mitmachen, wie "wir" auf antisemitische Hetze reingefallen sind.

Ganz klar ist mir die Richtung noch nicht, aber im Zweifelsfall, wird an dem eintretenden Übel das arbeitscheue Gesindel, Sozialbetrüger (um Mißverständnisen vorzubeugen: es sind natürlich ALG II Betrüger, die die 50 Euro von der Oma zum Geburtstag unterschlagen, gemeint), die auf dem Arbeitsmarkt unbrauchbaren Jugendlichen, gebärunwillige Frauen, oder Asoziale die nichts anderes tun als Kinder kriegen, Dicke, und Internetsüchtige .........schuld sein - NICHT unsere hochzuachtenden "Eliten", die ja wohl auch mal nen Fehler machen werden dürfen.
Zumal das ja ein recht lukrativer Fehler war und ist, halt nicht für alle.

Wahrscheinlich soll "Gewinne (jeden Cent) privatisieren und Verluste (erst recht jeden Cent) sozialisieren" Verfassungsrang erhalten, und wer dann dagegen noch PIEP sagt kommt ins Lager - oder so ähnlich?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1122901) Verfasst am: 07.11.2008, 22:59    Titel: Re: Wulff = Sinn-los ? Antworten mit Zitat

wasser hat folgendes geschrieben:
Ist das jetzt die neue Masche?

Zitat:
Vergleich mit "Pogromstimmung"Wulff bedauert Entgleisung

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat empört auf einen Pogrom-Vergleich des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff reagiert. Wulff hatte in einer Fernsehsendung am Donnerstagabend massive Kritik an hohen Managergehältern mit einer Pogromstimmung verglichen. Der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, legte dem Politiker den Rücktritt nahe. "Wulff sollte sich einfach fragen, ob er für sein Amt geeignet ist."


Quelle: http://www.n-tv.de/1050007.html


Bringt das irgendwie was im Lebenslauf, wenn ich drinstehen habe:
"Am xx.xx.xxxx wurde ich erfolgreich vom Vorsitzenden des ZDJ gerügt"

Ich meine, die sind doch alle nicht so blöde, oder? Und dann auch noch bei Paolo in der Sendung.

Schulterzucken



Das kommt davon, wenn man, statt selber zu denken, alles nachplappert, was der Herr Professor Unsinn dumm daherschwaetzt, dann muss man auch die Entschuldigung dafuer nachkraehen.

Ach, wie goenn ich das dem Wulff.... Auf den Arm nehmen
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1123052) Verfasst am: 08.11.2008, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Blöde Frage, ist "Pogrom" eigentlich speziell besetzt für Verfolgungen nur gegen Juden (ähnlich wie zB das Wort Holocaust nur den Völkermord an den Juden im dritten Reich bezeichnet)? Der Wiki-Artikel scheint das nicht zu sagen.


selbst wenn mit dem begriff "nur" massenmord an einer minderheit gemeint wäre (ich sehe im begriff Pogrom in erster linie den massenmord an juden im 3. reich), wäre der vergleich besonders der aspekte verfolgung und vernichtung unhaltbar.

ekelhaft, dass eine solche äusserung (vermutlich) folgenlos bleiben wird, zumal wulff als recht beliebter politiker gilt.


Nein du kannst den Begriff Pogrom nicht nur auf die Zeit zwischen 1933-45 einengen.

Judenpogrome gab es seit dem ersten Kreuzzug um 1070 nach Christus immer wieder.
Und auch die waren extrem tödlich.
Es gab noch keine Gasöffen, aber zutodegeprügelt werden ist ja für den Einzelnen ja auch nicht umbedingt luxuriöser.

Aber dass nun die Neoliberalen Schwätzer ihre verbalen Rückzugs-Rauchpedarden in der gleichen überdimensioniert grössenwahnsinnigen Art zelebrieren, wie sie vorher ihrem Eigenlob fröhnten, darf nicht überraschen.

Narzissten ändern sich nicht so schnell.

Agnost
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1123054) Verfasst am: 08.11.2008, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Blöde Frage, ist "Pogrom" eigentlich speziell besetzt für Verfolgungen nur gegen Juden (ähnlich wie zB das Wort Holocaust nur den Völkermord an den Juden im dritten Reich bezeichnet)? Der Wiki-Artikel scheint das nicht zu sagen.


selbst wenn mit dem begriff "nur" massenmord an einer minderheit gemeint wäre (ich sehe im begriff Pogrom in erster linie den massenmord an juden im 3. reich), wäre der vergleich besonders der aspekte verfolgung und vernichtung unhaltbar.

ekelhaft, dass eine solche äusserung (vermutlich) folgenlos bleiben wird, zumal wulff als recht beliebter politiker gilt.


Nein du kannst den Begriff Pogrom nicht nur auf die Zeit zwischen 1933-45 einengen.

Judenpogrome gab es seit dem ersten Kreuzzug um 1070 nach Christus immer wieder.
Und auch die waren extrem tödlich.
Es gab noch keine Gasöffen, aber zutodegeprügelt werden ist ja für den Einzelnen ja auch nicht umbedingt luxuriöser.


Agnost


Genau.

Aber eigentlich drehen sich Pogrome um innergesellschaftliche Unruhen, die an Minderheiten ausgetobt werden (dabei sind aber organisierte Massenhinrichtungen durchas die Regel im Mittelalter und in der frühen Neuzeit). Ich würde es übrigens sehr bezweifeln, dass man den Begriff nur auf Übergriffe gegen Juden anwenden kann. ZB sehe ich nur wenig Gründe, die Bartholomäusnacht NICHT (editert) als Pogrom gegen Hugenotten anzusehen.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1123089) Verfasst am: 08.11.2008, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Blöde Frage, ist "Pogrom" eigentlich speziell besetzt für Verfolgungen nur gegen Juden (ähnlich wie zB das Wort Holocaust nur den Völkermord an den Juden im dritten Reich bezeichnet)? Der Wiki-Artikel scheint das nicht zu sagen.


selbst wenn mit dem begriff "nur" massenmord an einer minderheit gemeint wäre (ich sehe im begriff Pogrom in erster linie den massenmord an juden im 3. reich), wäre der vergleich besonders der aspekte verfolgung und vernichtung unhaltbar.

ekelhaft, dass eine solche äusserung (vermutlich) folgenlos bleiben wird, zumal wulff als recht beliebter politiker gilt.


Nein du kannst den Begriff Pogrom nicht nur auf die Zeit zwischen 1933-45 einengen.

Judenpogrome gab es seit dem ersten Kreuzzug um 1070 nach Christus immer wieder.
Und auch die waren extrem tödlich.
Es gab noch keine Gasöffen, aber zutodegeprügelt werden ist ja für den Einzelnen ja auch nicht umbedingt luxuriöser.


Agnost


Genau.

Aber eigentlich drehen sich Pogrome um innergesellschaftliche Unruhen, die an Minderheiten ausgetobt werden (dabei sind aber organisierte Massenhinrichtungen durchas die Regel im Mittelalter und in der frühen Neuzeit). Ich würde es übrigens sehr bezweifeln, dass man den Begriff nur auf Übergriffe gegen Juden anwenden kann. ZB sehe ich nur wenig Gründe, die Bartholomäusnacht NICHT (editert) als Pogrom gegen Hugenotten anzusehen.


Es gab auch Pogrome gegen andere Minderheiten.

Darum schrieb ich auch von Judenpogromen.

Im Dritten Reich gab es auch Zigeuner-Pogrome und davor auch.

In der Türkei gab es die Armenier-Pogrome.

Und in den USA gab es jahrzehntelang Indianer-Pogrome, wie auch "Neger"-Pogrome.

In der Sowiet-Union gab es Kulaken-Pogrome.

Agnost
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#1123166) Verfasst am: 08.11.2008, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Ich halte das auch für keinen Zufall, gar für der Situation geschuldete blöde Verquatscher, grade auch wenn man guckt, wem das immer "passiert".

Eins ist auf jeden Fall klar: sowas verschiebt die Maßstäbe, wenn es beharrlich immer wieder angewendet wird.
Nicht einmal massivere verbale Kritik an den "Eliten" darf geübt werden, sowas führt in ein großes Übel, höre das du Volk, sollen uns diese Vergleiche ja offensichtlich sagen.

Wir dürfen also nicht auf die "Hetze" gegen Manager reinfallen und mitmachen, wie "wir" auf antisemitische Hetze reingefallen sind.


Das besonders perfide daran ist ja, dass der Vergleich mit Judenverfolgung und Pogromstimmung eigentlich aussagt, dass Juden damals und Manager heute die Verantwortlichen waren und sind bzw. das nicht und wenn doch, dann führte das Verlangen nach Konsequenzen und berechtigter Ärger zum schlimmsten Verbrechen.

Die Wulffs und Sinns machen mit ihren Vergleichen etwas ähnliches wie damals die Nazis: Sie instrumentalisieren die Juden, hier in ihrer Opferrolle, um eine Krise bzw. eigenes Versagen zu bewältigen.

Zentralrat verschärft Kritik an Wulff

Zitat:
"Herr Wulff hat mich gestern angerufen, um mir die Beweggründe für seinen Vergleich zu schildern. Er hat mich in diesem Gespräch nicht überzeugt", sagte Kramer. Zwar habe er die Wortwahl als deplatziert bezeichnet, doch gleichzeitig versuche er immer noch, sich zu rechtfertigen. "Herr Wulff scheint sich gar nicht bewusst zu sein, was er anrichtet, wenn er mit solchen Begriffen spielt noch dazu drei Tage vor dem Jahrestag der Reichspogromnacht", sagte Kramer.

Zugleich wiederholte Kramer seine Rücktrittsforderung an Wulff. Dieser sei "nicht Manns genug" gewesen, sich selbst vor die Kameras zu stellen


"Scheint sich gar nicht bewusst zu sein." Wenn es so ist, dann muss er sich dessen bewusst werden und das öffentlich darlegen, oder zurücktreten.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1123288) Verfasst am: 08.11.2008, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Blöde Frage, ist "Pogrom" eigentlich speziell besetzt für Verfolgungen nur gegen Juden (ähnlich wie zB das Wort Holocaust nur den Völkermord an den Juden im dritten Reich bezeichnet)? Der Wiki-Artikel scheint das nicht zu sagen.


selbst wenn mit dem begriff "nur" massenmord an einer minderheit gemeint wäre (ich sehe im begriff Pogrom in erster linie den massenmord an juden im 3. reich), wäre der vergleich besonders der aspekte verfolgung und vernichtung unhaltbar.

ekelhaft, dass eine solche äusserung (vermutlich) folgenlos bleiben wird, zumal wulff als recht beliebter politiker gilt.


Nein du kannst den Begriff Pogrom nicht nur auf die Zeit zwischen 1933-45 einengen.

Judenpogrome gab es seit dem ersten Kreuzzug um 1070 nach Christus immer wieder.
Und auch die waren extrem tödlich.
Es gab noch keine Gasöffen, aber zutodegeprügelt werden ist ja für den Einzelnen ja auch nicht umbedingt luxuriöser.


Agnost


Genau.

Aber eigentlich drehen sich Pogrome um innergesellschaftliche Unruhen, die an Minderheiten ausgetobt werden (dabei sind aber organisierte Massenhinrichtungen durchas die Regel im Mittelalter und in der frühen Neuzeit). Ich würde es übrigens sehr bezweifeln, dass man den Begriff nur auf Übergriffe gegen Juden anwenden kann. ZB sehe ich nur wenig Gründe, die Bartholomäusnacht NICHT (editert) als Pogrom gegen Hugenotten anzusehen.


Es gab auch Pogrome gegen andere Minderheiten.

Darum schrieb ich auch von Judenpogromen.

Im Dritten Reich gab es auch Zigeuner-Pogrome und davor auch.

In der Türkei gab es die Armenier-Pogrome.

Und in den USA gab es jahrzehntelang Indianer-Pogrome, wie auch "Neger"-Pogrome.

In der Sowiet-Union gab es Kulaken-Pogrome.

Agnost


Sehr wohl. Ich meinte das auch nicht an dich gerichtet, ich meinte mich an irgendwelche Äußerungen zu erinnern, denen gemäß dies auf Übergriffe gegen Juden zu beziehen ist, aber das war wohl ein kleines Konfuserl.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1123498) Verfasst am: 09.11.2008, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
@ L.E.N.: Ist Pogrom nicht weniger als Massen bzw Völkermord? Ist ein Pogrom nicht "nur" eine gewalttätige Ausschreitung, möglicherweise auch mit einigen Morden, aber eben nicht gezielt mit Morden?


im allgemeinen sprachgebrauch dtld.s hat der begriff als judenpogrom mE vor allem die bedeutung eines synonyms für den holocaust, auch wenn das nicht korrekt ist.



Im Gegensatz zu "Holocaust" ist der Begriff "Progrom" nicht an die Judenverfolgung gekoppelt. Von Progromen spricht man allgemein, wenn Minderheiten aufgrund aeusserer Merkmale mehr oder weniger spontan gewalttaetig verfolgt werden. Gerade vor wenigen Monaten wurde der Begriff in vielen Medien fuer die Ausschreitungen gegen Fluechtlinge aus Simbabwe in Suedafrika zutreffend verwendet.

Gruss, Bernie
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1123512) Verfasst am: 09.11.2008, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

das ist alles richtig und ich sehe das auch ein, trotzdem weckt das wort "pogrom" mE beim durchschnittsdeutschen (wenn überhaupt) in erster linie assoziationen zum holocaust.

ansonsten wäre die reaktion des ZdJ allgemein nicht nachvollziehbar.
das wäre es, wenn wulff vom "holocaust an den managern" gesprochen hätte.
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1123514) Verfasst am: 09.11.2008, 02:01    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
das ist alles richtig und ich sehe das auch ein, trotzdem weckt das wort "pogrom" mE beim durchschnittsdeutschen (wenn überhaupt) in erster linie assoziationen zum holocaust.

Bei mir jedenfalls nicht. Es besteht noch ein Unterschied zwischen Verfolgung und Vernichtung.
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L.E.N.
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Beitrag(#1123515) Verfasst am: 09.11.2008, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
das ist alles richtig und ich sehe das auch ein, trotzdem weckt das wort "pogrom" mE beim durchschnittsdeutschen (wenn überhaupt) in erster linie assoziationen zum holocaust.

Bei mir jedenfalls nicht. Es besteht noch ein Unterschied zwischen Verfolgung und Vernichtung.


klar besteht der unterschied.
die frage ist nur, was man unter einem pogrom versteht, genauer ob man darunter "nur" massenhaft auftretende ausschreitungen gegen sachen einer minderheit versteht oder auch weitergehende gewalttaten bis hin zum massenmord.
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Reza
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Beitrag(#1123518) Verfasst am: 09.11.2008, 02:19    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
das ist alles richtig und ich sehe das auch ein, trotzdem weckt das wort "pogrom" mE beim durchschnittsdeutschen (wenn überhaupt) in erster linie assoziationen zum holocaust.

ansonsten wäre die reaktion des ZdJ allgemein nicht nachvollziehbar.
das wäre es, wenn wulff vom "holocaust an den managern" gesprochen hätte.


Und wie wäre es mit den Novemberpogromen? Nie gehört?

Die Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938 und die Tage danach?
Der größte Judenpogrom seit dem Mittelalter - heute vor 70 Jahren übrigens!

Das war ein Pogrom, vom Regime inszeniert aber als "spontaner Volkszorn" hingestellt.

Der Holocaust ist ja wirklich noch mal was ganz anderes, massenhafte, industrialisierte Vernichtung, gezielter Massenmord! So einen Vergleich in Bezug auf Manager hätten ja nun nicht einmal Wullfs und Sinns gewagt.

Dieser Pogrom war der Auftakt zum Holocaust, vom Regime benutzt um das Volk gleichzuschalten, für die kommenden Maßnahmen.
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L.E.N.
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Beitrag(#1123528) Verfasst am: 09.11.2008, 02:36    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
das ist alles richtig und ich sehe das auch ein, trotzdem weckt das wort "pogrom" mE beim durchschnittsdeutschen (wenn überhaupt) in erster linie assoziationen zum holocaust.

ansonsten wäre die reaktion des ZdJ allgemein nicht nachvollziehbar.
das wäre es, wenn wulff vom "holocaust an den managern" gesprochen hätte.


Und wie wäre es mit den Novemberpogromen? Nie gehört?

Die Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938 und die Tage danach?
Der größte Judenpogrom seit dem Mittelalter - heute vor 70 Jahren übrigens!

Das war ein Pogrom, vom Regime inszeniert aber als "spontaner Volkszorn" hingestellt.

Der Holocaust ist ja wirklich noch mal was ganz anderes, massenhafte, industrialisierte Vernichtung, gezielter Massenmord! So einen Vergleich in Bezug auf Manager hätten ja nun nicht einmal Wullfs und Sinns gewagt.

Dieser Pogrom war der Auftakt zum Holocaust, vom Regime benutzt um das Volk gleichzuschalten, für die kommenden Maßnahmen.


entspann dich, du erzählst mir nix neues.
der zusammenhang besteht in der tatsache, dass der pogrom von '38 den auftakt zum holocaust bildete.
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Beitrag(#1123533) Verfasst am: 09.11.2008, 04:40    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
das ist alles richtig und ich sehe das auch ein, trotzdem weckt das wort "pogrom" mE beim durchschnittsdeutschen (wenn überhaupt) in erster linie assoziationen zum holocaust.

Bei mir jedenfalls nicht. Es besteht noch ein Unterschied zwischen Verfolgung und Vernichtung.


klar besteht der unterschied.
die frage ist nur, was man unter einem pogrom versteht, genauer ob man darunter "nur" massenhaft auftretende ausschreitungen gegen sachen einer minderheit versteht oder auch weitergehende gewalttaten bis hin zum massenmord.


Die Aufregung besteht trotzdem zu Recht. Von "Progromstimmung" zu sprechen, grenzt an Schwachsinn, wenn es um Kritik an einer Berufsgruppe geht, die alles andere als machtlos ist. Es propagiert auch niemand ein gewaltsames Vorgehen gegen Bankmanager, sondern hoechstens einschneidende Gehaltskuerzungen, nach denen diese Leute allerdings noch immer erheblich mehr Geld zur Verfuegung haetten als der Durchschnitt der Leute, deren Jobs durch das berufliche Versagen dieser "Spitzenkraefte" gefaehrdet sind. Fuer mich sind die unsinnigen Aussagen ein typisches Beispiel fuer substanzlosen Opferkult. Manager sind zur Zeit eher Taeter denn Opfer. Seit den Zeiten der RAF hat es keine Opfer mehr unter dieser Berufsgruppe gegeben und die RAF hat sich bereits vor gut 10 Jahren selbst aufgeloest.

Gruss, Bernie
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