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Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#1126306) Verfasst am: 12.11.2008, 17:16    Titel: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

Warum ist Stalin im Russland von heute der am meisten verehrte Politiker aller Zeiten? Vielleicht weil unser Geschichtsbild nicht sonderlich objektiv ist? Ich will den Stalinismus nicht schönreden oder den Hitler-Stalin-Pakt ausklammern, aber schon beängstigend wie unterschiedlich die westliche und die "östliche" Welt über Stalin denkt. Hierzulande fällt jedem sofort negatives zu Stalin ein: Gulgags. Die meisten Russen denken an: Wirtschaftswunder und den Sieg über Nazideutschland.
Warum denkt man im Westen über Georg Washington nur an den Gründer der USA, nicht an den Verantwortlichen der Indianergenozide?
(„Unmittelbare Ziele sind die völlige Zerstörung und Verwüstung ihrer Siedlungen. Besonders wichtig wird es sein, ihre Feldfrüchte in der Erde zu vernichten und die Felder unbestellbar zu machen.“ ) Warum dürfen die Amerikaner diesen Oberbefehlshaber eines
millionenfachen Massenmordes bis heute auf jedem Dollar verehren, den Russen aber wird Debilität angesichts ihrer geschönten Geschichtsverklärung vorgeworfen? Weil wir Kinder des Kalten Krieges sind und unsere Weltbilder entsprechend?
_________________
"Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1126311) Verfasst am: 12.11.2008, 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

Die Sieger bestimmen die Geschichtsschreibung.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1126321) Verfasst am: 12.11.2008, 17:37    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Weil wir Kinder des Kalten Krieges sind und unsere Weltbilder entsprechend?


Nein weil "wir" Kinder der Mediengesellschaft sind, sind unsere Weltbilder entsprechend denen
welche für Medienausgestaltung die meißte Kohle aufbringen.
Eine großangelegte Werbekampanie welche Stalins positiven Ergebnisse rausstreicht und seine Untaten
unter den Teppich kehrt würde unser Stalinbild in kürzester Zeit wandeln.
Vermutlich würde das sogar in Bezug auf Hilter klappen, wenns erlaubt wäre.
Nur macht es keinen Sinn die Kohle dafür auszugeben um die Masse dementsprechend UMzumanipulieren.

Die Manipulation hält Nationen ebenso zusammen wie die jeweils aktuelle Weltordnung.
Logisch das da kein Interesse an der KOMPLETTEN Wahrheit - über alles und jeden, innerhalb und
außerhalb besteht.
Stalin=schlecht - bedeutet USA = gut und der simple Beweis dafür ist das es die USA noch gibt,
Stalin aber nicht. Noch beim Krieg gegen Deutschland war Stalin als Verbündeter= gut und dafür
Hitler schlecht. Auch Saddam Hussein war mal "gut" (genug um von den USA hochgerüstet den
"schlechten" Iranern einen mörderischen Krieg zu liefern) - bevor er "schlecht" genug war nicht
nach der Pfeife der Amerikaner zu tanzen.
Allein daraus sollte sich doch schon ableiten das KEINER von denen besser oder schlechter als der andere ist.
Der Sieger bestimmt die Geschichtsschreibung - das war schon immer so und zu ändern ist das
nur wenn er nicht Sieger bleibt. Dann sagt der nächste Sieger wie man das Wirken des dann Losers
WIRKLICH zu beurteilen hat.
Wenn Bin Laden und Gang jetzt hypothetisch die USA besiegen täten, hätten wir recht schnell ein
völlig anderes USA-Bild.
Ebenso fand keiner das Vorgehen der Nazis sonderlich gruslig solange sie sich auf der Siegerstraße bewegten.
Außer natürlich deren Opfer - das ging aber den Indianern, den Russen unter Stalin und überhaupt
keinem Opfer je anders. Gehör finden sie erst wenn sie SIEGER sind - was nicht bedeutet das sie
dann was anderes als auch nur IHRE "Wahrheit" verbreiten.
_________________
Augen auf dann kann nichts passieren
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1126336) Verfasst am: 12.11.2008, 17:51    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich will den Stalinismus nicht schönreden
Warum tust du es dann?
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1126351) Verfasst am: 12.11.2008, 18:02    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Warum ist Stalin im Russland von heute der am meisten verehrte Politiker aller Zeiten?


Wie kommst du zu dieser Behauptung? Gibts dazu Untersuchungen?

Ansonsten liegt das wohl v.a. an der mangelnden Aufarbeitung der eigenen Geschichte. Dazu hatte Russland ja auch nicht besonders viel Zeit und die Diktatur dauerte ja insgesamt noch mal länger als in Ostdeutschland - also mehr Zeit für die Verfestigung mythischer Legendenbildung. Und ob auch heute überhaupt eine Aufarbeitung der Stalinzeit in Russland geschieht bzw. gewünscht ist, weiß ich auch nicht.

Über Washingtons Rolle beim Indianergenozid(?) weiß ich einfach zu wenig. Da reicht mir auch ein Zitat nicht zu einem Urteil.
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."


Zuletzt bearbeitet von Effô Tisetti am 12.11.2008, 18:05, insgesamt einmal bearbeitet
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1126352) Verfasst am: 12.11.2008, 18:03    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich will den Stalinismus nicht schönreden
Warum tust du es dann?


warum nicht? Wenn man die systematische Vernichtung der nordamerikanischen Ureinwohner
als heroische "Besiedlung" schönreden darf und will.
wieso ist Stalin dann ein Problem?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1126353) Verfasst am: 12.11.2008, 18:03    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich will den Stalinismus nicht schönreden
Warum tust du es dann?


warum nicht? Wenn man die systematische Vernichtung der nordamerikanischen Ureinwohner
als heroische "Besiedlung" schönreden darf und will.
wieso ist Stalin dann ein Problem?
Unrecht mal Unrecht ergibt nicht Recht.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#1126354) Verfasst am: 12.11.2008, 18:04    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Warum ist Stalin im Russland von heute der am meisten verehrte Politiker aller Zeiten?


Wie kommst du zu dieser Behauptung? Gibts dazu Untersuchungen?

Ansonsten liegt das wohl v.a. an der mangelnden Aufarbeitung der eigenen Geschichte. Dazu hatte Russland ja auch nicht besonders viel Zeit und die Diktatur dauerte ja insgesamt noch mal länger als in Ostdeutschland - also mehr Zeit für die Verfestigung mythischer Legendenbildung. Und ob auch heute überhaupt eine Aufarbeitung der Stalinzeit in Russland geschieht bzw. gewünscht ist, weiß ich auch nicht.


seid wann wird Geschichte denn aufgearbeitet?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1126355) Verfasst am: 12.11.2008, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#1126362) Verfasst am: 12.11.2008, 18:17    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich will den Stalinismus nicht schönreden
Warum tust du es dann?


warum nicht? Wenn man die systematische Vernichtung der nordamerikanischen Ureinwohner
als heroische "Besiedlung" schönreden darf und will.
wieso ist Stalin dann ein Problem?
Unrecht mal Unrecht ergibt nicht Recht.


Inwiefern multipliziert sich Stalins Unrecht mit dem Unrecht Washingtons wenn man BEIDES
gleichermaßen hervorhebt und als Unrecht beurteilt?
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#1126363) Verfasst am: 12.11.2008, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Wie gelangst Du zu dieser Annahme?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1126364) Verfasst am: 12.11.2008, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Wie gelangst Du zu dieser Annahme?
In Welcher Diktatur gilt dieses Prinzip nicht, in welcher Demokratie gilt es?
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1126365) Verfasst am: 12.11.2008, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Naja, zumindest wird die Geschichtsschreibung "demokratischer Sieger" von der Geschichtswissenschaft im Laufe der Zeit anhand der Fakten korrigiert.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#1126370) Verfasst am: 12.11.2008, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Wie gelangst Du zu dieser Annahme?
In Welcher Diktatur gilt dieses Prinzip nicht, in welcher Demokratie gilt es?


sag Du es mir - schließlich habe nicht ich behauptet das man diesbezüglich Sieger nach Demokratien
und Diktaturen differenzieren kann.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1126372) Verfasst am: 12.11.2008, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Naja, zumindest wird die Geschichtsschreibung "demokratischer Sieger" von der Geschichtswissenschaft im Laufe der Zeit anhand der Fakten korrigiert.


anhand WELCHER Fakten?
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1126374) Verfasst am: 12.11.2008, 18:25    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Weil wir Kinder des Kalten Krieges sind und unsere Weltbilder entsprechend?


Nein weil "wir" Kinder der Mediengesellschaft sind, sind unsere Weltbilder entsprechend denen
welche für Medienausgestaltung die meißte Kohle aufbringen.
komisch dann war also meine ganze Familie(Mütterlicherseits) ein Produkt der Westmedien obwohl sie nahezu kein Kontakt mit ihnen hatten Am Kopf kratzen
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1126375) Verfasst am: 12.11.2008, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Guter Witz.

Belgien ist eine Demokratie. (War es auch schon in meiner Kindheit)
Die Geschichte über Kongo hättest Du mal hören sollen bei uns in der Schule.
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Zuletzt bearbeitet von vrolijke am 12.11.2008, 18:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Wohnort: 75

Beitrag(#1126378) Verfasst am: 12.11.2008, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Naja, zumindest wird die Geschichtsschreibung "demokratischer Sieger" von der Geschichtswissenschaft im Laufe der Zeit anhand der Fakten korrigiert.


anhand WELCHER Fakten?


Och, ich hab gar keine Lust und Zeit, dir zu erklären, wie Geschichtswissenschaft funktioniert. Von mir aus darfst du weiterhin glauben, dass Geschichte von Werbeagenturen und ihren medialen Partner ausgeheckt wird, die zu diesem Zwecke von der jeweils finanzkräftigsten Weltverschwörungslobby mit den dafür nötigen Penunzen versorgt werden. Mir egal. Echt. Schulterzucken
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1126383) Verfasst am: 12.11.2008, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Guter Witz.

Belgien ist eine Demokratie. (War es auch schon in meiner Kindheit)
Die Geschichte über Kongo hättest Du mal hören sollen bei uns in der Schule.
Das ist aber auch schon lange her. Heute gilt das nicht mehr.
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Drusenkopf
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Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn

Beitrag(#1126385) Verfasst am: 12.11.2008, 18:32    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Warum ist Stalin im Russland von heute der am meisten verehrte Politiker aller Zeiten? Vielleicht weil unser Geschichtsbild nicht sonderlich objektiv ist? Ich will den Stalinismus nicht schönreden oder den Hitler-Stalin-Pakt ausklammern, aber schon beängstigend wie unterschiedlich die westliche und die "östliche" Welt über Stalin denkt. Hierzulande fällt jedem sofort negatives zu Stalin ein: Gulgags. Die meisten Russen denken an: Wirtschaftswunder und den Sieg über Nazideutschland.
Warum denkt man im Westen über Georg Washington nur an den Gründer der USA, nicht an den Verantwortlichen der Indianergenozide?
(„Unmittelbare Ziele sind die völlige Zerstörung und Verwüstung ihrer Siedlungen. Besonders wichtig wird es sein, ihre Feldfrüchte in der Erde zu vernichten und die Felder unbestellbar zu machen.“ ) Warum dürfen die Amerikaner diesen Oberbefehlshaber eines
millionenfachen Massenmordes bis heute auf jedem Dollar verehren, den Russen aber wird Debilität angesichts ihrer geschönten Geschichtsverklärung vorgeworfen? Weil wir Kinder des Kalten Krieges sind und unsere Weltbilder entsprechend?


Ich möchte George Washington wirklich nicht verteidigen, aber ich würde ihn in vielen Punkten nicht mit Stalin vergleichen wollen. Wenn du den Gulag ansprichst, dann solltest du aber auch erwähnen, daß hier hauptsächlich Bürger der Sowjetunion interniert waren. Auch ist Stalin, in der östlichen Welt, nicht so beliebt wie du vorgibst. Fahr mal Tschechien, Ungarn oder Polen bzw. sprich mal mit den Angehörigen der ethnischen Minderheiten der Ex-UDSSR. Vergessen sollte man auch nicht, daß es in Rußland nie eine Aufklärung gegeben hat und daß man in großen Teilen der Politik, bis heute, an keiner Aufarbeitung der eigenen Geschichte interessiert ist.
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r'zr
dickes reh



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 2578
Wohnort: Vault 13

Beitrag(#1126389) Verfasst am: 12.11.2008, 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Guter Witz.

Belgien ist eine Demokratie. (War es auch schon in meiner Kindheit)
Die Geschichte über Kongo hättest Du mal hören sollen bei uns in der Schule.
Das ist aber auch schon lange her. Heute gilt das nicht mehr.


jo. seit ein paar jährchen. wenn erstmal 100 oder mehr jahre gras über die sache gewachsen ist gibts keine direkt überlebenden mehr die restitutionen fordern könnten Mit den Augen rollen

bei den indianern sieht das anders aus...die paar die überlebt haben fristen heut noch in armut und den damit einhergehenden problemen (drogen, etc) ihr dasein. hurra für reservate....

und ich bin sicher die liste der löblichen demokratien hierzu ist endlos...
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....das Aufbringen von flächigen Halbzeugen auf gekrümmte Oberflächen...
useful information for teh womenfolk
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
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Beitrag(#1126393) Verfasst am: 12.11.2008, 18:37    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Weil wir Kinder des Kalten Krieges sind und unsere Weltbilder entsprechend?


Nein weil "wir" Kinder der Mediengesellschaft sind, sind unsere Weltbilder entsprechend denen
welche für Medienausgestaltung die meißte Kohle aufbringen.
komisch dann war also meine ganze Familie(Mütterlicherseits) ein Produkt der Westmedien obwohl sie nahezu kein Kontakt mit ihnen hatten Am Kopf kratzen


Also - soweit ich das beurteilen kann ist Stalin auch in der DDR-Geschichtsschreibung nicht sonderlich gut
weg gekommen,
bzw. wurde er nicht näher beleuchtet - was man angesichts der Heorisierung anderer Größen
ohne weiteres als - nicht gut weggekommen - übersetzen kann.
Außerdem dürfte man Deine Familie eher als mindestens indirekt Betroffene betrachten
Geradenochso Zeitzeugen also.
Frag mal die toten Indianer nach ihrer Meinung über George Washington zwinkern

Aber weder Deine Familie noch die Toten MACHEN Weltbilder - bedauerlicherweise.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1126394) Verfasst am: 12.11.2008, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Guter Witz.

Belgien ist eine Demokratie. (War es auch schon in meiner Kindheit)
Die Geschichte über Kongo hättest Du mal hören sollen bei uns in der Schule.
Das ist aber auch schon lange her. Heute gilt das nicht mehr.


Es ist der Fehler jeder Generation zu meinen: "das ist heute nicht mehr möglich".
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1126406) Verfasst am: 12.11.2008, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
"Der Sieger schreibt die Geschichte" gilt als Prinzip sowieso nur in Diktaturen, nicht in Demokratien.


Naja, zumindest wird die Geschichtsschreibung "demokratischer Sieger" von der Geschichtswissenschaft im Laufe der Zeit anhand der Fakten korrigiert.


anhand WELCHER Fakten?


Och, ich hab gar keine Lust und Zeit, dir zu erklären, wie Geschichtswissenschaft funktioniert. Von mir aus darfst du weiterhin glauben, dass Geschichte von Werbeagenturen und ihren medialen Partner ausgeheckt wird, die zu diesem Zwecke von der jeweils finanzkräftigsten Weltverschwörungslobby mit den dafür nötigen Penunzen versorgt werden. Mir egal. Echt. Schulterzucken


Ich GLAUBE gar nichts - und schon gar nicht an ne Weltverschwörung (weil ich denen die daran
Interesse haben könnten die dazu erforderliche Intelligenz abspreche).
Hat auch gar nichts mit Werbeagenturen sondern mit subjektiver Wahrnehmung zu tun.
Bei jeder Geschichtsforschung die nicht mehr ALLE Beteiligten wahrnehmen kann, sondern
auf die Aufzeichnungen von nur einer Partei angewiesen ist, muß das Bild zwangsläufig unvollständig sein.

Heinrichs Gang nach Conossa z.B. wurde sowohl vom Vatikan wie auch von seinem Chronisten
aufgezeichnet und völlig verschieden interpretiert. Wer hat RICHTIG interpretiert?
und was wenn nur EINE der beiden Aufzeichnungen erhalten geblieben wäre?
Was wenn der Sieger systematisch ihm wiedersprechende Infos vernichtet?

Ohne Relativierung einseitiger Infos ergibt sich nunmal kein objektives Bild.
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#1126409) Verfasst am: 12.11.2008, 18:55    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

Drusenkopf hat folgendes geschrieben:


Ich möchte George Washington wirklich nicht verteidigen, aber ich würde ihn in vielen Punkten nicht mit Stalin vergleichen wollen. Wenn du den Gulag ansprichst, dann solltest du aber auch erwähnen, daß hier hauptsächlich Bürger der Sowjetunion interniert waren.


öhm - Menschen systematisch zu vernichten um sich ihres Besitzes zu bemächtigen
ist also weniger verwerflich als sich zum Machterhalt an der eigenen Bevölkerung zu vergreifen - ja?
Die Menschen denen man etwas wegnehmen will sind also weniger wert als die, welche einem was wegnehmen wollen?
Ich finde dies ist ein recht agressives Moralverständnis skeptisch
_________________
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Drusenkopf
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Anmeldungsdatum: 10.11.2008
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Wohnort: Braunau am Inn

Beitrag(#1126420) Verfasst am: 12.11.2008, 19:10    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Drusenkopf hat folgendes geschrieben:


Ich möchte George Washington wirklich nicht verteidigen, aber ich würde ihn in vielen Punkten nicht mit Stalin vergleichen wollen. Wenn du den Gulag ansprichst, dann solltest du aber auch erwähnen, daß hier hauptsächlich Bürger der Sowjetunion interniert waren.


öhm - Menschen systematisch zu vernichten um sich ihres Besitzes zu bemächtigen
ist also weniger verwerflich als sich zum Machterhalt an der eigenen Bevölkerung zu vergreifen - ja?
Die Menschen denen man etwas wegnehmen will sind also weniger wert als die, welche einem was wegnehmen wollen?
Ich finde dies ist ein recht agressives Moralverständnis skeptisch


Ich kann es natürlich auch anders formulieren. Ich würde das Handeln in einer Kriegssituation, daß sicherlich nicht alle Taten rechtfertigt, nicht mit dem Roten Terror unter Stalin vergleichen wollen.
Daß die Indianer, den sogenannten Weißen militärisch, wirtschaftlich und technisch unterlegen waren, machte sie nicht zu besseren Menschen. Die amerikanische Demokratie, war nie ein System, das sich dadurch auszeichnete, daß es den exzessiven Terror zur Staatsdoktrin erhoben hätte. Dem Massenterror, hat neben Hitler, auch Stalin ein Denkmal gesetzt.
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Irenäus Eibl-Eibesfeldt
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#1126430) Verfasst am: 12.11.2008, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es ist der Fehler jeder Generation zu meinen: "das ist heute nicht mehr möglich".


Matthäus 23. Das geht schon seit tausenden von Jahren so.
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Beitrag(#1126431) Verfasst am: 12.11.2008, 19:22    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

Drusenkopf hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Drusenkopf hat folgendes geschrieben:


Ich möchte George Washington wirklich nicht verteidigen, aber ich würde ihn in vielen Punkten nicht mit Stalin vergleichen wollen. Wenn du den Gulag ansprichst, dann solltest du aber auch erwähnen, daß hier hauptsächlich Bürger der Sowjetunion interniert waren.


öhm - Menschen systematisch zu vernichten um sich ihres Besitzes zu bemächtigen
ist also weniger verwerflich als sich zum Machterhalt an der eigenen Bevölkerung zu vergreifen - ja?
Die Menschen denen man etwas wegnehmen will sind also weniger wert als die, welche einem was wegnehmen wollen?
Ich finde dies ist ein recht agressives Moralverständnis skeptisch


Ich kann es natürlich auch anders formulieren. Ich würde das Handeln in einer Kriegssituation, daß sicherlich nicht alle Taten rechtfertigt, nicht mit dem Roten Terror unter Stalin vergleichen wollen.
Daß die Indianer, den sogenannten Weißen militärisch, wirtschaftlich und technisch unterlegen waren, machte sie nicht zu besseren Menschen. Die amerikanische Demokratie, war nie ein System, das sich dadurch auszeichnete, daß es den exzessiven Terror zur Staatsdoktrin erhoben hätte. Dem Massenterror, hat neben Hitler, auch Stalin ein Denkmal gesetzt.


Wie bitte? Die Bevölkerung eines Kontinentes systematisch auszurotten um die eigenen Ärsche
dort zu plazieren ist KEIN Terror?
Öhm - wo hab ich diesbezüglich dann Hitlers kriegerische Okkupationsaktivitäten einzuordnen?
Gibts irgendwelche Zahlen bezüglich der Vernichtung von DEUTSCHEN in den KZs?
Weil alle Opfer des Krieges und auch die Vernichtung von Menschen aus den besetzten Gebieten
müssen wir ja demzufolge dann als legitime Kriegsopfer aus der historischen Schuld rausrechnen.
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Drusenkopf
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Beitrag(#1126464) Verfasst am: 12.11.2008, 19:51    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Drusenkopf hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Drusenkopf hat folgendes geschrieben:


Ich möchte George Washington wirklich nicht verteidigen, aber ich würde ihn in vielen Punkten nicht mit Stalin vergleichen wollen. Wenn du den Gulag ansprichst, dann solltest du aber auch erwähnen, daß hier hauptsächlich Bürger der Sowjetunion interniert waren.


öhm - Menschen systematisch zu vernichten um sich ihres Besitzes zu bemächtigen
ist also weniger verwerflich als sich zum Machterhalt an der eigenen Bevölkerung zu vergreifen - ja?
Die Menschen denen man etwas wegnehmen will sind also weniger wert als die, welche einem was wegnehmen wollen?
Ich finde dies ist ein recht agressives Moralverständnis skeptisch


Ich kann es natürlich auch anders formulieren. Ich würde das Handeln in einer Kriegssituation, daß sicherlich nicht alle Taten rechtfertigt, nicht mit dem Roten Terror unter Stalin vergleichen wollen.
Daß die Indianer, den sogenannten Weißen militärisch, wirtschaftlich und technisch unterlegen waren, machte sie nicht zu besseren Menschen. Die amerikanische Demokratie, war nie ein System, das sich dadurch auszeichnete, daß es den exzessiven Terror zur Staatsdoktrin erhoben hätte. Dem Massenterror, hat neben Hitler, auch Stalin ein Denkmal gesetzt.


Wie bitte? Die Bevölkerung eines Kontinentes systematisch auszurotten um die eigenen Ärsche
dort zu plazieren ist KEIN Terror?
Öhm - wo hab ich diesbezüglich dann Hitlers kriegerische Okkupationsaktivitäten einzuordnen?
Gibts irgendwelche Zahlen bezüglich der Vernichtung von DEUTSCHEN in den KZs?
Weil alle Opfer des Krieges und auch die Vernichtung von Menschen aus den besetzten Gebieten
müssen wir ja demzufolge dann als legitime Kriegsopfer aus der historischen Schuld rausrechnen.
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Du beziehst dich jetzt schon noch auf Washington, oder? Von einem ganzen Kontinent ist mir da nämlich nichts bekannt. Auch hat Hitler, dessen ganzen Streben auf Vernichtung ausgelegt war, ja gegen geltendes Völkerrecht verstoßen, während Washington, auf den Krieg mit den Indianern gerne verzichtet hätte. Washington war in seinem Handeln politischen und sozialen Zwängen unterworfen, auch war er in seinen Vorstellungen von den Indianern, nur ein Kind seiner Zeit. Was die Zahlen von Deutschen in den KZs betrifft, so würde ich doch annehmen, daß die deutschen Juden ja auch Deutsche waren.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1126487) Verfasst am: 12.11.2008, 20:14    Titel: Re: Washington versus Stalin: Unser Geschichtsbild Antworten mit Zitat

Drusenkopf hat folgendes geschrieben:

Ich kann es natürlich auch anders formulieren. Ich würde das Handeln in einer Kriegssituation, daß sicherlich nicht alle Taten rechtfertigt, nicht mit dem Roten Terror unter Stalin vergleichen wollen.
Daß die Indianer, den sogenannten Weißen militärisch, wirtschaftlich und technisch unterlegen waren, machte sie nicht zu besseren Menschen. Die amerikanische Demokratie, war nie ein System, das sich dadurch auszeichnete, daß es den exzessiven Terror zur Staatsdoktrin erhoben hätte. Dem Massenterror, hat neben Hitler, auch Stalin ein Denkmal gesetzt.


Welch ein Blödsinn, als wenn Stalin und seine Anhänger den Massenterror auf ihre Fahne, als ein Glaubensbekenntnis gesetzt hätten. Dümmer geht`s nümmer. Der vorhandene Terror hatte recht viel mit der Klassenauseinandersetzung sowie Seperatismus zu tun, während Washington auf eine loyale weiße Gefolgschaft bauen konnte. Wäre diese nicht gegebwen gewesen, wäre natürlich der Terror nicht nur auff die Indiander ausgedehnt worden. Terror ist keine Sache, die sich irgend ein bösartiges Hirn ausdenkt, sondern ergibt sich mitunter in der Geschichte, so wie das ja auch in der Franz. Revolution der Fall war. Diese z.T. unvermeidlichen Konfrontationen, die sich zwangsläufig einstellen, wenn wesentliche gesellschaftliche Veränderungen vorgenommen werden, können daher nur im Grad der Anwendungen gewertet werden, nicht jedoch in Form eines ausgestreckten moralischen Zeigefingers. Das ist einfach nur weltfremd und kindisch.
Stalin muss natürlich von den kap. Staaten verteufelt werden, weil genau durch ihn sowie sein Herrschaftssystem glänzend der Nachweis erbracht wurde, dass der Sozialismus im Grunde dem Kapitalismus wirtschaftlich überlegen ist. Wäre Stalins SU nicht durch den Hitler-Faschismus überfallen worden, dann hätte er binnen weniger Jahre die USA ökonomisach überflügelt, - und was dann? Selbst nach dem heimtückischen Überfall durch Nazi-Deutschland hätten weitere 20-Jahre Stalin-Herrschaft ausgereicht, um die USA wirtschaftlich zu überflügeln. Die Kapitalisten, sonstige Bourgeois sowie deren Staaten wissen das, daher die Verteufelung.
Und wofür steht Washington? Nun er ist der typische Repräsentant bürgerlicher Herrschaftsform, daher auch seine Akzeptanz. That`s all.

P.S. Stalin erfreut sich tatsächlich großer Beliebtheit in der russischen Bevölkerung. Auf meiner Freundschaftsreise war ich auch an der Kreml Mauer und konnte sehen, dass am Grab Stalins sehr viele Blumen, Kränze und Gebinde lagen.
Weiterhin darf ich erwähnen, dass ich Kontakt mit Ex- Sowjetmenschen habe, von denen allerlei Leute Respekt und auch Verehrung vor Stalin haben. Wer Stalin nicht erlebte, hat zumindest Eltern - gehabt - die diese Zeit erlebten und daher können Russen sehr viel besser diese Zeit beurteilen, als irgendwelcche politisch Verblödete Deutsche et altera, die gerademal ihre Weisheiten aus der Bild Zeitung geschöpft haben.
Ich verhehele nicht, dass die Jahre 36-38 überaus schlimm waren, doch reduziere ich mich nicht darauf und bin mir bewußt, dass dies Exzesse waren, die auf der Erscheinungsebene angesiedelt waren, weniger dem Wesen des Stalinismus entsprachen, denn dieses offeriert sich vielmehr im beschleunigten industriellen Aufbau der SU unter Beibehaltung eines Art Basissozialismus, eingebunden in einer Art Festungsmentalität, da umkreist von imperialistischen Räubern und ohne Freunde. All das sind natürlich überaus ungünstige Voraussetzungen für die Schaffung eines Sozialismus, doch es war nun mal so, dass das schwächste Glied der imperialistischen Kette just in Rußland riß und das war im Oktober, als das geschah, in Petrograd in Rußland im 17-er Jahr.
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